Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte, Geographie:Region?
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3* Die Erdstriche.
<Jnte Linie um die Mitte der Erde, oder der Aequator, theilt
dieselbe in zwei große halbe Kugeln: die nördliche
Halbkugel, und die südliche. Alles, was zwischen den Wen-
decirkeln und der Linie liegt, nennt man den heißen Erdstrich,
weil da die .^)itze in der Regel am stärksten ist. Was zwischen
den Dendecirkeln und Polarcirkeln liegt, nennt man die ge-
mäßigten Erdstriche; den einen den nördlichen, worin wir
wohnen, den andern den südlichen. Alles, was zwischen den
beiden Polarcirkeln und den Polen liegt, nennt man die kal-
ten Erdstriche, weil es da am kältesten ist. Je näher ein
Land nach den Polen zu liegt, desto kälter ist es; je näher
cs an der Linie oder dem Aequator liegt, desto heißer. In
der Mitte von beiden ist die Witterung gemäßigt.
4. Das Land auf der Erde.
<Jnie Erde, oder das Land auf derselben, wird in 5 Erd-
theile, die man auch, unrichtiger*), Welttheile nennt,
eingetheilt. Europa, worin wir wohnen, ist 800 deutsche
Meilen lang, Z50 breit, und enthält 160,000 Meilen ins
Gevierte. Aste-i ist 130-0 Meilen lang, 1200 breit, ent-
halt auf 700,000 gevierte Meilen, und ist also viermal
größer als Europa. Africa ist 1080 Meilen lang, von 30
bis zu 1050 breit, und enthält über 530,000 Meilen ins
Gevierte. America, das erst vor 300 Jahren (1492) ent-
deck: wurde, ist 1700 Meilen lang, und nimmt an Breite
im nördlichen Theile von 12 bis 800, im südlichen von
60 bis 600 zu, und enthält über 600,000 Meilen ins Ge-
vierte. Als Zten Welttheil nennt man jetzt Südindlen.
Es besteht aus vielen Inseln, ist noch wenig bekannt, und
200,000 Quadratmeilen groß.
*) Siehe Theil I. V. 358.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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47* Anmerkungen über den rheinischem Churkreis.
i) k^>ie N7ainnscben Länder enthalten 41 Städte und z 08,000
Einwohner. Die vornehmsten Lanvesprovucte sind Ge-
treide, Gartcnfrüchte, Castanien, Nüsse, Flachs, Taback, Holz,
Salz, vorzüglich Rheinwein. Die churfürstlichen Einkünfte be,
trugen vor dem Französischen Kriege rss Millionen Gulden, die
Kriegsmacht einige tausend Mann. 2) Die (Tnenfctvn Länder
enthalten 29 Städte und geben viel Mosler Wein, Selterwasser
und Mineralien. Die Einkünfte des Churfürsten waren 3 00,000
Gulden, die Macht ioco Mann. 3 ) Im (¿ouiiifcfccn, das zum
Theil gebirgig! ist, sind Städte, ün dazu gehörigen Herzog-
thum Westphalen 2; Städte. Alle drei Churfürsten werden von
ihren Domkapiteln erwählt. 4) Die Hfäls am Rhein, welche
auf 152 Quadratmeilen etwa 400,000 Einwohner enthalt, ist
zum Theil bergigt und zugleich sehr fruchtbar, vorzüglich an Rhein-
wein, Castanien, Mandeln, Nüssen, letztere besonders in der
Bergstraße, einer angenehmen, io Meilen langen Bandstraße
zwischen Darmstadt und Heidelberg. In allen niederrheinischen
Landen ist die Hauptreligion die katholische.
48. Die Stadt Manheim.
§H>anhcim in der Pfalz ist eine sehr schöne Stadt und Ve-
stung von 1550 Hausern und 20,000 Einwohnern.
Die Hauser sind so gebaut, daß man an jeder Ecke in vier
Gassen und auf dem Markte nach allen Stadtthoren sehen
kann. Sie hat verschiedene schöne Platze und Kirchen. Das
churfürftliche Schloß ist ein weitlauftiger Pallasr, in welchem
eine Capelle mit vielen Kostbarkeiten, eine Bibliothek von
40,000 Büchern, eine Bildergallerie von 9 großen Zim-
mern , und dabei eine prächtige Kupferstichsammlung in 400
Bänden in groß Folio sich befanden. Die Schatzkammer
enthielt eine reiche Sammlung von allerhand goldenen und
silbernen Geräthen und kostbaren Steinen, und ein Münz-
cabinet. Manches ist jetzt davon weg. Das Zeughaus und
das deutsche Schauspielhaus sind merkwürdig. Unter den
Fabriken sind verschiedene erheblich.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
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6z. Die Stadt Wien.
Ojouti ist die Hauptstadt aller östreichischen Lander und die Re-
sidenz des Kaisers. Sie liegt an der Donau in einer sehr
schönen Gegend und ist sehr groß. Sie hat 2 2 öffentliche Plätze,
über Z o Kirchen und viele Pallaste, in der Stadt r zoo Häuser
und in den Vorstädten über 4000, in beiden fast 25000 Ein-
wohner. Die Häuser sind 4 bis 7 Stockwerk hoch und gut
gcbauet, die Straßen aber meiftentheils krumm und eng. Das
kaiserliche Schloß heißt die Burg. Es ist ein weitlauftiges
Gebäude, worin verschiedene kostbare Sammlungen. Die kai-
serliche Bibliothek ist in einem besondern Gebäude, und ent-
hält über 200000 Bände. Unter den Wiener Vorstädten
ist die Leopoldsstadt die größte. Hier ist der Augarten ein
schöner Spatziergang, - und an der Spitze dieser Vorstadt der
Prater, eine der schönsten Donauinseln. In Wien sind viele
Lehranstalten und verschiedene Kunstschulen für Maler, Bild-
hauer, Kupferstecher und andere.
64. Oestreichs übrige Länder.
Haus Oestreich besitzt außer dem Oestreichischen Kreise auch Voh-
men, Mahren und einen Theil von Oberschlesien; ferner das Kö-
nigreich Ungarn nebst Slavonien und einem Theil von Dalmatien und
Croatien, das Großfürstenthum Siebenbürgen, die Königreiche Galizien
und Lodomirien, welche sonst zu Polen, nndbic Bukowina, welche sonst
zur Moldau gehörte. Es besaß auch vor dem französischen Kriege den
vurgundischen Kreis, Und im obern Italien die Herzogthümer Mailand
und Mantua. In den Präliminarien von Leoben am i8-Apr. und dem
Friedensschlüsse von Campo Formio bei Udine am 17. Oct. 1797. willigte
aber der Kaiser ein, daß Mailand und Mantua einen Theil der Cisalpi-
nifchen und der Burgundische Kreis einen Theil der Französischen Re-
publik ausmachen, sollten, und bekam dagegen den größten Theil des Ve-
netianischc» Gebiets. Alle diese Besitzungen enthalten nun etwa 11200
Quadratmeilen und 19 Millionen Einwohner. Die Regierung in densel-
den ist monarchisch und erblich. Die landesherrlichen Einkünfte betragen
etwa 60 Millionen Thaler, die Kriegsmacht über 200000, jetzt im
Knege wol 300000 Mann. Die herrschende Religion ist die Römisch-
katholische; doch haben die Protestanten in allen Oestreichischen Landern
durch den Kaiser Joseph Ii. seit 1781. Religionsfreiheit und auch dieiuden
ansehnliche Begünstigungen erhalten. In dem neuen Kriege mit Frank-
reich 1799 haben die Oeftreicher und Russen gleich anfgngs Mailand und
Mantua wieder erobert.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Campo_Formio Joseph_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Wien Donau Wien Oestreichischen Oberschlesien Ungarn Dalmatien Galizien Italien Mailand Mantua Leoben Udine Mailand Mantua Mailand Mantua
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io6. Einige Städte in Spanien.
F>ie Haupt und Residenzstadt ist Madrid. Sie hat über
7z0ohäuser und 156000 Einwohner, einen prächti-
gen königlichen Pallast, und gum Behuf der in Spanien so
sehr beliebten Stiergefechte ein großes Amphitheater.
Die größte Stadt in Spanien ist Sevilla. Hier ist
die größte Lobacksfabrik in der Welt, worin beständig 1500
Mann arbeiten. Sie bringt, wie man sagt, dem Könige
jährlich 6 Millionen Thaler reinen Ueberschuß. Die gelbe
Farbe wird dem spanischen Toback durch Zumischung einer
Farbenerde gegeben.
Die merkwürdigste Stadt in Spanien ist Gibraltar.
Es ist eine wichtige und unüberwindliche Vestung, welche seit
1704 die Engländer im Besitz haben. Sie wurde in dem
letzten Kriege von den Spaniern und Franzosen von 1779
bis 1782 zu Wasser und zu Lande entsetzlich beschossen und
verwüstet, aber doch nicht erobert.
107. Spaniens auswärtige Besitzungen.
Africa: 1) auf der Küste der Barbarei die festen Orte
Ceuta, Mclilla, Oran und Massalquivir; 2) die Cana-
rischen Inseln, als Canaria, Palma, Teneriffa und Ferro.
In Asien: i) die Philippinischen Inseln, deren über 1200
seyn sollen, wovon aber nur die größe.n von den Spaniern
besetzt sind; 2) die Diebsinseln. In Nordnmerica: die
großen Länder Florida, Louisiana, Neumexico mit Neu-
navarra und Californien, ferner das Vicekönigreich Alt-
mexico, welche zu den reichsten Ländern in America ge-
hören. In Südamerica: die Vicekönigreiche Neugra-
nada, Peru, und de la Plara. Von den westindischen
Inseln: 0 die Insel Cuba; 2) die Insel Portorico; und
einige kleine Antillen. America soll dem Könige von Spa-
nien jährlich über i z Millionen Thaler reme Einkünfte ab-
werfen.
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Extrahierte Personennamen: Africa
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Madrid Spanien Spanien Sevilla Spanien Spaniens Ceuta Mclilla Oran Palma Asien Nordnmerica Florida Louisiana Californien America Südamerica Peru Cuba
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S22. Lebensart der alten Deutschen»
o ungebauet das alte Deutschland war, so roh waren
auch seine Bewohner, Sie gingen in Thierfellen oder
Rennthierhauten, die jedoch nur den kleinsten Theil des
Körpers deckten. Ihre hauptsächlichste Nahrung war wil-
des Obst, Much, Käse und Fleisch; ihre Beschafftigung
Jagd und Krieg. Alle Deutsche waren groß, hatten blaue
Augen und gelbliches Haar. Ihr Körper, von Jugend
auf abgehärtet, tu,, stark und veft. Sie hatten es in der
Abhärtung so weit gebracht, daß stein den kältesten Gegen-
den halbnackend ausdauerten, und sich in den Flüssen im
Winter badeten. Stets zogen sie bewaffnet als Krieger
umher. Ob sie gleich außer ihrem Gebiete zu rauben
für erlaubt, ja rühmlich hielten, so herrschte doch unter
ihnen selbst Gastfreundschaft, Liehe, Ehrlichkeit, Teeue
Md Glaube..
22z. Sitten der akren Deutschen»
Mme der vorzüglichsten Lugenden der Deutschen war Gasts
^ fceiheit. Jeder trug einem ankommenden Fremden auf,
was er eben hatte. War es aufgezehrt, so führte ihn der
Wirth zu einem andern, der ihn eben so gut aufnahm.
Im Essen waren sie mäßig, weniger, sagt man, im Trin-
ken eines aus Gerste oder anderm Getreide gezognen Ge-
tränks. Bei Trunkenheit entstand oft Streit und Mord.
Eine Mordthat tonnte aber durch eine Anzahl Vieh ge-
büßt werden. Gold und Silber achteten sie nicht. Han-
del'trieben sie nur durch Umtauschung nützlicher Dinge.
Ihre Todren verbrannten sie zu Asche, welche sie in ir-
dene Töpfe (Unten) fammietcn, und in die Erde gru-
den, auch wol über solchen Begräbnissen Hügel auswar-
fen , unter welchen man noch jetzt zuweilen Urners mit
Asche sinder.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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228. Verschiedene deutsche Nationen.-
<^>ie Deutschen theilten sich in sehr viele Nationen, deren
<"'w' Wohnsitze man nur ohngefähr angeben kann. Eine
Hauptnarion machten die Sueven aus, welche wieder aus
kleinern bestand. Davon wohnten die Semnonen im heutigen
Schlesien, in der Lausitz und der Mark Brandenburg; die Lon-
gvbarden im Magdeburgischen und in der Alrmark; die Che-
rusker am Harz; die Hermunduren in Chursachsen; dieva-
risker, Mükcomannen und O.unden in Böhmen und Mah-
ren; die Gothen in Preußen; die Kalten in Hessen; die Käu-
zen an Wcftphalen rc. Alle diese deutsche Völker führten bald
einzeln, bald verbunden, unter sich und mit den Römern Krie-
ge. Hiedurch wurden sie vermengt, und es bildeten sich neue.
So zeigten sich zwischen 200 und 300 die Allemannen, die
Franken, die Thüringer, die Sachsen. Am furchtbarsten
wurden den Römern um diese Zeit die Gothen.
229. Bürgerliche Verfassung der Deutschen.
^^ie vielen deutschen Völker hatten weder einen gemein-
schaftlichen Staat, noch einerlei Oberhaupt. Jedes
hatte seine Verfassung für sich. Sie wählten sich Obrigkeiten
und Fürsten, aber sie gaben ihnen keine unumschränkte Gewalt.
Sie konnten nur bei geringen Sachen entscheiden; über wich-
tige berathschlagte das Volk. Unter diesem gab es nur Frei-
gebohrne und Leldeigdne, diese waren dem Willen jener gänz-
lich unterworfen. Von den letztern gab es eine besondere Art,
die es durchs Spiel geworden waren. Die Deutschen waren
so verwegene Würfelspieler, daß sie auf den letzten Wurf
Leib und Freiheit setzten. Wer veclohr, mußte sich unter
die Herrschaft des andern schmiegen.
H 5
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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i66. Geschicklichkeit der Aegypter.
H>ie Aegypter hatten schon früh eine künstliche Bilderschrift,
oder Hieroglyphen; sie lernten aber bald von den
Phöniciern die Schreibekunst, so wie die Schifffahrt, vor-
züglich thaten sie sich hervor in der Baukunst. Die Obelis-
ken oder Spitzsäulen, die Pyramiden, welche 800 Fuß
hoch sind und noch stehen, so wie das Labyrinth, ein Pal-
last von weißem Marmor mit 800 Sälen, die halb über,
halb unter der Erde waren, sind von der Geschicklichkeit im
Bauen rühmliche Beweise. Bildhauer-, Srernseher- und
Meßkunst trieben sie auch, Arzneikunde war ihnen damals
ganz allein eigen. Ihre Kranken legten sie an die Wege,
versuchten die Rathschläge der Vorübergehenden, und zeich-
neten sie auf, wenn sie halfen. Aderlässen lernten sie
vom Flußpferds Ihre Todten balsamirten sie zu Mumien,
davon jetzt noch mehrere und in Göttingen die beste zu
sehen.
167. Religion tkib Sitten der Aegypter.
dendigen Ochsen. Doch glaubten sie eine Art von Fortdauer
nach dem Tode, so daß die Seele aus einem Körper in den
andern hinüber wandere. Die Seele eines falschen Menschen
wandere z. B. in eine Katze re. Ihre Sitten waren in
mehrerer Rücksicht sonderbar. Die Stande waren bei ihnen
erblich; was der Vater gewesen war, wurde auch der Sohn.
Ihre Wohnungen waren schlecht, die Grabmale prächtig.
Bei Gastmahlen ließen sie sich die Mumien ihrer Vorfahren
herbringen, um sich dabei auch ihrer Sterblichkeit zu erin-
nern. Wenn jemand gestorben war, hielt man Gericht
Über den Todten; ein jeder durfte ihn tadeln oder loben.
Waren der Klagen mehr als des Lobes, so war sein Anden-
ken beschimpft. Diesem Gerichte waren auch die Könige un-
terworfen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
3 so. Ursprung des Brandenburg - P-'Nßischen Hm§.
Haus Brandenburg stammt vvn den Grafen von Hohen-
jouern ab. Conrad/ Graf von Hohenzollern, bekam ohn-
gefahr > 150 das Burggrafchum Nürnberg (d. i.baireuth und
Anspach). Seine Nachkommen also waren gebohrne Grafen
von Hohenzollern, uno zugleich Burggrafen von Nürnberg.
Einer aus denselben, Burggraf Friedrich Vi. er kaufte 1415 vom
Kaiser Sigismund einen Theil der Mark Brandenburg (nemlich
Die Alte- und Mittelmark) nebst der darauf haftenden Chur-
fürstenwürde, und brachte solche dadurch an das burggräfiiche
Haus, theilte aber auch seine Lander unter seine vier Söhne, so
Daß die burggrafiichen Länder von den Churlandern getrennt
wurden. Churfürst Johann Sigismund ererbte 1618 von sei-
nem Vetter, dem Herzog Albrecht Friedrich in Preußen, das
Herzogthum Preußen als ein polnisches Lehn. Friedrich Wil-
helm der Große machte cs 1von Polen unabhängig , und
Friedrich t. erhob es 1701 Zum Königreich.
gor. Brandenburgs alte Verfassung.
Mark Brandenburg wurde bis goo von verschiedenen
¿■Sl/ heidnischen, aber braven Völkern (Senmenen, Lango-
barden, Wenden) bewohnt. Otto der Große nöthigte einen
Theil der Einwohner 950 die christliche Religion anzuneh-
men, and legte, um sie weiter auszubreiten \ zu Branden-
burg und Havelberg Bisthümer an. Ii- er den alten Mark-
grafen war Albrecht Der Lar', 1150, aus dem Hause Anhalt,
welcher Berlin, Stendal und andere Städte anlegte und die
alten ausbesserte, nebst wawemar, schon sehr mächtig^
Letzterer besaß außer seinen fünf Marken noch die Lausitz,
ansehnliche Stücke oon Anhalt, Pommern, Mecklenburg
und Braunschweig, und war schon wirklicher Churfürst, nur
daß dieser Name damals noch seltener gebraucht wurde.
.Nach seinem Absterben ,32. kam die Mark an verschiedene
Herren und fiel wieder in Zerrüttung, bis sie Kaiser -Sieg-
mund 1415 an die Burggrafen von Nürnberg verkaufte,
welche sie wieder in Aufnahme brachten, und deren Nachkom-
men sie bis jetzt noch besitzen.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Nürnberg Friedrich_Vi Friedrich Sigismund Churfürst_Johann_Sigismund Johann Albrecht_Friedrich Albrecht Friedrich Friedrich_Wil- Friedrich Friedrich Friedrich Otto Albrecht_Der_Lar' Albrecht
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Geschlecht (WdK): koedukativ
Von den Ausgaben des Landesherm
für das Kriegs Heer.
as Kriegsheer des Königs von Preußen besieht in Fríe-
denszetren ohngefähr aus 200200 Mann. Alle diese
muß er mir Unterhalt, Wohnung und Kleidung versorgen.
Wenn ein K^.öpf an einer Montur nur z Pfennige kostet, was
macht das auf 200000 Mann für eine Summe! Auch ko-
sier dies Kriegsheer im Frieden an io Millionen Thaler, und
wol noch einmal so viel im Kriege. Und der König muß es
beständig unterhalten, denn er hat mächtige Feinde. Wenn
er nun erst gegen Ausbruch eines Krieges eine Armee errichten
wollte, so würde er mit solchen ungeübten Soldaten seinem
Feinde nicht widerstehen, und das Land wurde verheert seyn,
ehe eine solche Armee jum Treffen erschiene. Wie wohlthä-
tig'sind allo diese Krieger, und wie viel Geld kommt durch
sie wieder in Umlauf!
£2;. Von den Ausgaben des Landesherm
zum Krieg.
Erstaunlich groß sind die Ausgaben eines Landesherrn in ei-
^ nem Kriege, den er doch zuweilen zur Sicherheit seines
Landes unvermeidlich führen muß. Die Kosten desselben belau-
fen sich wol in einem Jahre höher, als sie sein ganzes Land in
dieser Zeit einbringt. Sollte nun ein Landesherr dann erst, wenn
der Krieg angeht, seinen Unterthanen Geld abfordern, so würde
er viele dadurch auf einmal arm machen. Er muß also in Frie-
denszeir sparen und etwas zurücklegen, als Schatz des Landes»
Dies that Friedrich der Einzige und konnte lange Krieg führen,
ohne von seinen Unterthanen etwas zu verlangen. Forderte
daher der König nur halb so viel Abgaben, als er thut, so
könnte er nichts sparen, nichts im Lande bessern, die Armee
nicht unterhalten, und dann würde unser Vaterland andern
verächtlich. - Und wie würde es ihm gehen im Kriege!
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
Zs6. Von den Ausgaben des Landesh^w
für Die Abgesandten.
F^cr König von Preußen muß in allen Kaiserthümern,
Königreichen, Freistaaten, Fürstenthümern, ja sogar
in vielen großen Städten feine Abgesandten, Residenten,
Consuls, und was sie für Namen haben mögen, halten,
die daselbst immer wichtige Landesangelegenhciken zu besor-
gen haben, Frcundschafts; und Handlungsbündniffe schlie-
ßen, allerlei Aufträge des Königs an die Herren solcher
Länder und Städte ausrichten, und auch das Beste derer
preußischen ^Unterthanen besorgen müssen, die in solche Län-
der hinkommen, oder ihren Verkehr und Handel dort ha-
den. Da nun solche Herren immer mit einem gewissen
Anstande leben müssen, so kann man sich vorstellen,
daß ihre Unterhaltung jährlich eine ansehnliche Summe
kostet.
227. Von den Ausgaben des Landesherr«
. > ' zu Landeöverbesserungen.
00 wie in einem Hause immer etwas zu bauen und zu bessern
ist, so auch in einem Lande. Gewöhnlich tragt davon der
Landesherr diekosten. Er läßt Sümpfe *) oder Brüche austrock-
nen, um Ackerfelder oder Wiesen daraus zu machen, ziehet Canä-
le **) von einem Flusse zum andern, um die Schifffahrt zu beför-
dern ; baut öffentlichehäufrr,z.b> Magazine,Zeughäuser, oder
läßt alte ausbessern; läßt gepflasterte Landstraßen ***) (Chaus-
seen) anlegen u. s. w. Wie viel wird auf dergleichen verwendet!
Und wie viel muß der König alsdenn hergeben oder an seinen Ein-
künften erlassen, wenn Unterthanen in seinen Staaten Feuers-
brünste, Verhageln od. Ueberschwemmung ihrer Felder erleiden!
j. B. den Fienerbruch im Maadcbnrasschen and den Drömmling.
z. V. den Plauenschen, den Friedrich Wilhelms-, den Finow-Ca-
nal , den Rnppinischen. . .
***) z. B. jetzt die von dem Braunschweigischen bis gegen Leipzig, wo
jede Meile 62-72200 Thaler kostet.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Canä-
le_** Friedrich_Wilhelms- Friedrich