Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte, Geographie:Region?
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Vorrede.
den übrigen europäischen Reichen seyn-, und wie viel ec
bei einzelnen derselben von dem Allgemeinen, welches er
freilich selbst kennen muß, nuhen dürfe.
2) Er beschäfftige überall mehr die Einbildungskraft,
als das Gedächtnis der lernenden. Bei Städten z. B.
lasse er sie nicht etwa nur ihre Namen, sondern besonders
ihre läge und Verhältniß gegen die umherliegenden und
andere sinnliche Objecte in denselben merken, gewöhne
sie bei dem Namen hieran zu denken, und halte bei einem
ganzen laude auf deutliche Vorstellung seines Umrisses.
Es ist gut, wenn der lehrer diesen Umriß, nachdem ihn
die Kinder auf der Karre recht angesehen, von ihnen an
die Tafel zeichnen, die Städte hinein punctiren, und die
umliegenden Lander angeben laßt. Da aber hierbei erst
spat die notdürftige Genauigkeit erfolgt, besonders wenn
Lehrer und Kinder im Zeichnen und Abmessen mit den
Augen ganz ungeübt sind: so -ist cs beinah noch besser,
wenn man erstkreise und Lander aus einer Homannischen
Karre sauber ausschneidet, nach diesen, als Mustern,
die Kinder andere nachschneiden, hierin die Städte mit
Puncten anzeigen, und nachdem erst freie Umrisse aus dem
Kopfe machen laßt. Dw Vorstellung dieser schon abge-
sonderten Figuren ist leichter, als wenn ein ungeübtes
Auge die Gränzen selbst aufsuchen und von den umliegen-
den Landern genau absondern soll. Diese aber an dem
Umriß wieder anzusehen, hat weniger Schwierigkeit.
3) Man übe gleich früh das Augenmaaß durch Auf-
tragung des auf der Karte befindlichen Maaßstabes. Hie-
zu einen Zirkel zu nehmen, ist nicht so gut als ein Karten-
blatt oder Brettchen, welches man gerade so breit als den
auf der Karte beßndlichen Maaßstab schneidet, und auf
welches man die 'Abtheilungen desselben auftragt. Denn
die unterbrochene Entfernung der zwei Zirkelspihen laßt sich
mit den Augen schwerer messen, als die fortla'.ifende und
bezeichnete Linie eines Blattes. Dies lasse man Kinder in
den Handen haben und viel auf der Karte gebrauchen, so
wer-
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2ío, Kaiser des ersten Fahrhunderts.
Mugusts Regierung dauerte noch bis ins 14te Jahr ehrist-
lieh er Zeitrechnung fort, dann folgten ihm bis ioo
noch ii Kaiser. îtvmus, ein grausamer Mann, unter
welchem Christus gekreuzigt wurde. Ihn übertraf an wü-
thender Mordlust, unsinnigen Handlungen und fast allen
Lastern, deren die Menschen fähig sind, Caligtà Clau-
dius war blödsinnig und ungeschickt. Nero war einer der
ärgsten Bösewichter, deren die Geschichte gedenkt. Er zün-
dete aus Uebermuth Rom an, und verfolgte die Christen,
als wenn sie die Urheber davon waren. Er entleibte sich
selbst. Das Reich kam in die Gewalt der Kriegsheere,
die in einem Jahre (zwischen 68. und 69.) drei Kaiser,
Galba, Ocho und Vitellius, erwählten, weiche alle so-
gleich in den daraus entstandenen bürgerlichen Kriegen
umkamen.
Lir. Fortsetzung.
tt^ach Ditellius Tode wurde ^espasian, der mit einer Ar-
¡Ji mee im jüdischen Lande stand, von derselben zum Kai-
ser ausgerufen (I. 70). Er war ein weiser, großmüthiger
und tapferer Fürst, unter dessen Regierung sich das Reich
von der nahen Gefahr des Untergangs erholte. Sein
Sohn Tuus, ein Mann von seltener Güte, der jeden
Tag für verlohren hielt, an dem er nicht erwas Gutes ge-
than, machte es während seiner zweijährigen Regierung
ebenfalls glücklich. Die Hartnäckigkeit der Juden zwang
ihn, Jerusalem, das er so gern erhalten wollte, (im Jahr
7c.) zu zerstören. Es folgte sein ihm völlig unähnlicher
Bruder, der grausame Domman, welcher aber nach vie-
len Mordthaten chm Jahr 96.) selbst ermordet wurde.
Nach ihm regierte noch im ersten Jahrhundert der edle
Nerva, welchem im zweiten mehrere gute Kaiser folg-
ten.
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/
2i2. Kaiser des zweiten und dritten Jahrhunderts.
f^rajan, Avrian, Anconin der fromme, Antsnin der Phi-
lofopb zeichneten sich alle durch vortreffliche Eigen-
schaften aus. Allein mit den beiden Antoninen endig-
ten sich (>8o) die schönen Zeiten des römischen Reichs.
Die Kaiserwürde wurde von den Soldaren an den Meist-
bietenden verkauft, und einige gute Fürsten, welche die
Kriegszucht herzustellen suchten, wurden, um andern Platz
zu machen, ermordet. — Bon den 23 Kaisern des
3tcn Jahrhunderts starben wenige eines natürlichen To-
des. Deutsche und Asiatische eindringende Völker fanden
schwachen Widerstand, und unter Gallienus (268) rissen
nach und nach 30 Feldherrn und Statthalter des römi-
schen Reichs die oberste Herrschaft in vielen Provinzen
desselben an sich; andere wurden von ausländischen Völ- -
kern grausam verwüstet. Aurelian und Droclerian (324)
halfen dem Reiche zwar einigermaßen wieder auf, aber
nicht lange.
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2lz. Kaiser des vierten Jahrhunderts.
Konstantin der Große, der merkwürdigste Kaiser des vier-
^ ten Jahrhunderts, war auch der erste Kaiser, der die
christliche Religion annahm. Er verlegte die Residenz wegen
der Einfalle östlicher Völker von Rout nach Byzanz, welche
von ihm Constantinopel genannt wurde. Er hielt das Reich,
so weit es möglich war, in guter Ordnung, und hinterließ es
Z37 seinen drei Söhnen, die es bis 361 getheilt regierten.
Julian, ein, manche Ungerechtigkeiten gegen die Christen abge-
rechnet, großer Mann, folgte, starb aber zu früh 363. Theo-
dosius der Große hielt noch eine kurze Zeit den Untergang
des Reichs gegen fremde Einfalle durch seine Tapferkeit auf,
beförderte ihn aber ohne sein Wissen dadurch selbst, daß er am
Ende seines Lebens (395) das, Reich zwischen fernen beiden
Söhnen Arcadlus und Hononuz unter dem Namen des
Morgenlandischen und Abendländischen theilte.
I. -Handb. 2. Th. H
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228. Verschiedene deutsche Nationen.-
<^>ie Deutschen theilten sich in sehr viele Nationen, deren
<"'w' Wohnsitze man nur ohngefähr angeben kann. Eine
Hauptnarion machten die Sueven aus, welche wieder aus
kleinern bestand. Davon wohnten die Semnonen im heutigen
Schlesien, in der Lausitz und der Mark Brandenburg; die Lon-
gvbarden im Magdeburgischen und in der Alrmark; die Che-
rusker am Harz; die Hermunduren in Chursachsen; dieva-
risker, Mükcomannen und O.unden in Böhmen und Mah-
ren; die Gothen in Preußen; die Kalten in Hessen; die Käu-
zen an Wcftphalen rc. Alle diese deutsche Völker führten bald
einzeln, bald verbunden, unter sich und mit den Römern Krie-
ge. Hiedurch wurden sie vermengt, und es bildeten sich neue.
So zeigten sich zwischen 200 und 300 die Allemannen, die
Franken, die Thüringer, die Sachsen. Am furchtbarsten
wurden den Römern um diese Zeit die Gothen.
229. Bürgerliche Verfassung der Deutschen.
^^ie vielen deutschen Völker hatten weder einen gemein-
schaftlichen Staat, noch einerlei Oberhaupt. Jedes
hatte seine Verfassung für sich. Sie wählten sich Obrigkeiten
und Fürsten, aber sie gaben ihnen keine unumschränkte Gewalt.
Sie konnten nur bei geringen Sachen entscheiden; über wich-
tige berathschlagte das Volk. Unter diesem gab es nur Frei-
gebohrne und Leldeigdne, diese waren dem Willen jener gänz-
lich unterworfen. Von den letztern gab es eine besondere Art,
die es durchs Spiel geworden waren. Die Deutschen waren
so verwegene Würfelspieler, daß sie auf den letzten Wurf
Leib und Freiheit setzten. Wer veclohr, mußte sich unter
die Herrschaft des andern schmiegen.
H 5
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Lz8. Geschverfassung der Deutschen um das Jahr 8oo.
d^rls gute Gesetze waren sehr nöthig, denn bisher taug-
ten die gesetzlichen Einrichtungen nicht. Alle Strafe
für Verbrechen bestand fast immer in Geldbuße/ selbst
Mordthaten konnten dadurch gutgemacht werden. Wenn
verwickelte Srreithändel vorfielen, so mußten beide Pars
telen durch einen Zweikampf oder Duell vor Gerichte selbst
ihre Sache ausmachen. Wer die Oberhand behielt, hatte
gerechte Sache. Sic hatten noch andere sonderbare Pros
den der Unschuld, z. B. Feuerprobe. Der Beklagte steck-
te seine Hand in kochendes Wasser, oder berührte ein
glühendes Eisen, und war unschuldig, wenn ihm sol-
ches nicht schadete. Man nannte solche Proben Orbalien
(Urtheil), und sahe sie als Urtheile Gottes an, die
er über Recht und Unrecht auf eine sichtbare Art selbst
sallete»
Lzy. Nelkziouszustand der Deutschen um 800.
§^m innern Deutschland gab es noch immer eine Mengeheiden.
Ein gewisser Bonifacius (der hernach Bischof zu Mainz
Ivurde, und der Apostel der Deutschen hieß) gab sich viele Mühe
sie zu bekehren. Es gelang ihm bei vielen. Er legte reichlich
beschenkte Klöster, Kirchen, Schulen und Bisthümer an, brach-
te aber zugleich die Deutschen unter die Herrschaft der Papste»
Unter den eigentlichen Franken war, seit ihrem König Chlod-
wig, welcher sich taufen ließ, das Christenthum herrschend.
Sie nahmen es so an, wie sie es in Gallien fanden! mit Bi-
schöfen und Mönchen, die im Besitz der höchsten Ehrenbezeugun-
gen,'Rechte und Reichthümer waren, und die Gottesverehrung
in ein prächtiges Kirchenceremoniel, in eine Menge abergläu-
bischer Meinungen und Andachtsübungen setzten, und den
Wahn ausbreiteten, Schenkungen an die Kirche, die erflehte Für-
bitte der Heiligen, und der Papst, machten bei Gott alles gut.
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sz6. Die Kreuzzüge von 1096^-1290.
damals mächtig werdenden Türken hatten das ehemalige
jüdische Land und auch Jerusalem erobert. Die Päpste
wußten die Christen und juerft die Franzosen zu überreden, sie
mußten nothwendig diesen Ungläubigen das heilige Land wieder
abnehmen. Da versammleten sich aus Frankreich viele tausende,
und zogen durch Deutschland. Jeder Krieger wurde mit einem
rothen Kreuz bezeichnet, weil sie,, nach dem Vorgeben des Pap-^
stes, zur Ebre des Kreuzes Christi fochten. Daher haben diese '
Kriege den Namen Kreuzzüge. Als die ersten Kreuzfahrer durch
Deutschland zogen, lachte man sie als Thoren aus. Aber bald
nahmen die Deutschen selbst an diesen heiligen Kriegen Theil.
Conrad der Dritte zog 1147 mit einem schönen Heere nach Astet:;
verlohr aber, durch mancherlei. Ungemach,, den größten Theil sed
nes Heeres, worunter allein viele tausend gepanzerte Ritter iva-
ren. Solche unglückliche Züge wurden, zum größten Schaden
Deutschlands, noch öfters wiederholt. Auf denselben entstanden
der Johanniter- oder Malteserorden, und der Deutsche Orden, wel-
che noch jetzt bestehen.
257. Deutschland während der Kreuzzüge.
§^>an kaun sich leicht vorstellen, daß Deutschland bei sol-
Jjv Hey verheerenden Kriegen in keiner sonderlichen Ver-
fassung seyn konnte.. Die ganze Geschichte dieses Zeitraums
enthält nichts, als Erzählungen von Unruhen, Kriegen, Ue-
bungen des Fauftrechts, Händeln der Päpste mit den Kai-
sern und dieser mir den Päpsten. Die christliche Religion
wurde zwar allgemein, aber ganz verunstaltet. Stets be-
dienten sich die Päpste derselben zum Vorwande, ihre herrsch-
süchtigen Absichren zu erreichen.. Da ihnen daran gelegen war,
Unwissenheit und Aberglauben zu erhalten, so wurden die
Wissenschaften mehr unterdrückt als befördert. Glaube an
Heren, Teufelswirkungen und Gespenster, wurde allgemein.
Leeresgeplärre unter äußerer/Kirchenpracht, hieß Gottes-
dienst. Glaube an die Untrüglichkeit des Papstes und seiner
Gesetze (Bullen) rc. war Religion.
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Extrahierte Personennamen: Conrad
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Frankreich Deutschland Deutschland Deutschlands Johanniter- Deutschland Deutschland
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265. Anstalten der Papste gegen die Verbesserung.
Ysls die Papste, und die mit ihnen verbundenen Geistlichen,
^ den großen Verlust an Unterthanen, folglich auch an Ein-
nahme, zu fühlen anfingen; bedienten sie sich ai% ersinnlichen
Mittel, um einen noch größern abzuwenden,^ruch wol die
Christen, welche sich in Freiheit gesetzt hatten, wieder zu
Aberwattigen. Daher kamen grausame Verfolgungen, Mar-
tern und -Hinrichtungen von vielen Tausenden. Die Prote-
stanten aber ertrugen alles, vermehrten sich und bestärkten
sich in ihrem Glauben. Unterdessen wurden doch durch die
schärfsten Zwangsmittel noch viele europäische Länder im
Gehorsam der Päpste erhalten. Diese schafften auf einer
Riecbenvelsammlung zu Trident einige Mißbräuche ihrer Kir-
che ab, und trafen verschiedene nützliche Einrichtungen, be-
stätigten aber zugleich ihre alten Lehrmeinungen durch Bann-
flüche und Drohungen»
267. Der Jesuiterorden.
/^ine neue Stütze der päpstlichen Regierung und Kirche
ward Iz4o der Iesiucerorven, welchen Ignatüm Lo/ola,
ein spanischer Edelmann, nach der Anleitung des päpst-
lichen Hofes stiftete. Dieser Orden, der sich vor andern
Mönchsorden durch Gelehrsamkeit auszeichnete, that den
Protestanten durch listige Anschlage und gewaltthatige Ver-
suche manchen Schaden. Allein er wurde sehr zeitig in sei-
ner eigenen Kirche verhaßt, weil er, mehr als die übri-
gen Mönchsorden, sich in die Angelegenheiten der Reiche
und Höfe mischte, durch Ränke und Verschwörungen seine
Macht zu erweitern suchte, und sich, um Reichthümer zu
erwerben, alles erlaubte. Der Papst Clemens der Vier-
zehnte hob daher diesen Orden 177z gänzlich auf, aber
es ist mehr als wahrscheinlich, daß seine verborgenen
Glieder auch noch ietzt, auf mancherlei Art, zur Erhal-
tung ihres Einflusses, gegen Protestanten und Katholi-
ken wirken.
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268. Bevestigüng der Protestanten.
Protestantischen Gemeinen in Deutschland suchten sich
<¿+3 bis auf jetzige Zeit -m Besitz der mit so vieler Gefahr
erlangten Freiheit zu erhalten. — -Sie führten» viele nütz-
liche Anstalten bei sich ein, brauchten die willen schäften
zum Dienste der Religion, und zogen eine Menge guter
Bürger, Unterthanen und Schriftsteller, bei denen sich
der wohlthätige Einfluß ihres Glaubens in das wirkliche
Leben äußerte. Freilich sind sie rucht alle zu der edlen Ein-
falt des ersten Christenthums zurückgekehrt. Sie haben
noch manche Vorurtheile aus der römischen Kirche beibe-
halten, oder von neuem angenommen. Allein sie haberr
sich doch von Zeit zu Zeit, selbst in ihren Gecken und ab-
gesonderten Parteien, gebessert, und sind immer fähig und
bereit geblieben, Verbesserungen anzunehmen. Ehe sie bis
zu der jetzigen Freiheit kamen, trafen sie noch mancher-
lei Schicksale; eines der merkwürdigsten ist der Zojäh-
rige Krieg.
269. Der dreißigjährige Krieg.
finite evangelischen Böhmen wurden in ihrer Religions-
Übung, ohnerachter der Kaiser sie ihnen bestätigt hatte,
von der Geistlichkeit gestört. Als sie sich beim kaiserlichen
Hofe vergeblich darüber beschwerten, schritten sie l6i8 zur
Selbstrache, warfen zwei Herren von der Regierung zu
Prag, die ihnen hart begegneten, aus den Fenstern des dor-
tigen Schlosses herab, und weigerten sich nachher, den
neuen Kaiser Ferdinand li. für ihren König zu erkennen.
Dieser, ein eifrig'katholischer und herrschsüchtiger Regent,
wollte nicht allein dies rächen, sondern durchaus die Prote-
stanten vertilgen, welche dann freilich gezwungen waren,
sich zu verbinden und zu vertheidigen. Dies war die Veran-
ftaffung zu dem blutigen dreißigjährigen Kriege, der 1618
anfing und sich erst 1648 durch den Weftphäl-schen Frieden
endigte. Außer den deutschen Protestantischen Ständen,
nahmen auch die Dänen unter Christian dem Vierten, und
die Schweden unter Gustav Adolphs an demselben Theil.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_li Ferdinand Christian Gustav_Adolphs Gustav
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270. Folgen des dreißigjährigen Krieges.
dreißigjährige Krieg verheerte ganz Deutschland, und
setzte dessen Einwohner gewissermaaßen in die Zeiten der
alten Barbarei zurück. Viele hunderttausend Menschen ver-
rohren durch Schwerdt, Hunger, Feuer und vielfaches Elend
ihr Leben. Große Landesstriche wurden Wüsten, die blühend-
sten Stadre öde und entvölkert, die Deutschen hatten überhaupt
noch nicht genug gelernt, selbst im Kriege die Rechte der
Menschlichkeit zu ehren. Eingebohrne schonten einander nicht;
wie hätten es die Fremden thun sollen, die von Brüdern wi-
der ihre Brüder zu Hülfe gerufen wurden? Aus diesem zer-
störenden unglücksvellen Kriege floß jedoch eine unschätzbare
Wohlthat für die Deutschen, der Westfälische Friede.
271. Der Westfälische Friede.
^Xer Weftphälische Friede, der 1648 zu Osnabrück und
Münster, durch Hülfe mehrerer Mächte, geschlossen
wurde, endigte den dreißigjährigen Krieg, verbesserte die
Staats- und Rcligionsverfassung der Deutschen, und legte
einen neuen dauerhafteren Grund zu ihrem Wohlstände bis
auf unsere Zeiten. Lutheraner und Reformirte schlossen
sich näher an einander, und beide bekamen mit den Rö-
mischkatholischen gleiche Rechte. Die evangelischen Reichs-
stände bekamen völligen Ersatz ihres erlittenen Verlustes;
sämmtlichen Reichsftänden wurden ihre Landesherrlichen
Rechte in ihrem ganzen Umfange bestätigt; für das Pfäl-
zische Haus wurde statt der ihm entrissenen und dem Baier-
schen Hause übertragenen Churwürdc eine neue Churwürde
errichtet, und die Schweizer Eidgenossenschaft wurde, wie
die vereinigten Niederlande, nun allgemein als ein Freistaat
anerkannt.
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i84» Alexander.
Hflexander, des macedonifchen Königs Philippus Sohn,
vl kam nach ihm auf den Thron. Dieser befestigte nicht
nur seine Herrschaft über die Griechen, sondern unterwarf
sich auch fast alle damals bekannte Reiche, und vereinigte sie
zu der mächtigen griechischen Monarchie. Hiedurch behaup-
tet Alexander, der den Zunamen des Großen bekam, in der
Geschichte einen vorzüglichen Platz. Aristoteles, ein weiser
Grieche, hatte ihn sehr gut erzogen. Er dachte und han-
delte auch anfangs edel, schützte die Wissenschaften, und
verachtete die Narren; allein Eroberungssucht war sein
Fehler. ,Ob ihm schon der sonderbare Philosoph Dioge-
nes die Lehre gab, daß man mir sehr wenigem zufrieden
leben könne; bekam er doch nie genug. Er eroberte Aegyp-
teg, und unterwarf sich Persien und Indien. Auf diesem
Langen Zuge ergab er sich der asiatischen Schwelgerei und
Trunkenheit, woran er im gasten Jahre seines Alters, im
raten seiner Regierung , (368 0 starb.
r Umsturz bit griechischen Monarchie«
Mach Alexanders Tode wurde das unermeßliche Reich, das
er errichtet hatte, wieder getheilt, und es entstanden
daraus mehrere kleinere Reiche, in welche griechische Spra-
che, Künste, Wissenschaften, Religion und Sitten gebracht
wurden. ' In Europa blieb das tnaeevomscbe, in Africn
behauptete sich das Äegxprrsche unter dem Hrolemaus, dessen
Nachfolger Hrolemaus 2. die Bibel in die griechische Spra-
che übersetzen und zu Alexandrien eine berühmte Bibliochel
anlegen ließ, die bald zu -00222 Büchern anwuchs. In
Asien entstand nebst dem Pontischen, und Armenischen (des-
sen König Eumenes das Pergament erfand), vorzüglich das
parchiscke durch den Arsaces, und das Syrische durch den
Seleucus. Einer seiner Nachkommen war der Am )chus,
der gegen die Juden nach dem Buche der Maccabaer so viel
Grausamkeit übte. Alle diese Reiche wurden mit dem eigent-
lichen Griechenlands, außer den Parthern, gegen das Jahr
4220, Untergebene der Römer»
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Alexanders Hrolemaus König_Eumenes
Extrahierte Ortsnamen: Persien Indien Europa Africn Asien Griechenlands