— 2 -
b) der Irrtum, die Freude, die Begierde, — der Gedanke, die Meinung, die Vorstellung, der Begriff, das Urteil, die Wissenschaft, die Thorheit, die Liebe, der Haß, der Vorsatz, der Wunsch, die Neigung, der Hang, die Absicht, die Niedergeschlagenheit, die Verzweiflung, die Befriedigung, der Friede, die Beruhigung, die Geduld, der Zorn, der Verstand, die Vernunft, der Schluß, der Entschluß.
Nähere Betrachtungen der einzelnen Seelentmigkeiten.
A. Das Erkennen (Wissen, Denken).
6. a) Wodurch kann die Seele äußere Dinge (samt ihren
Eigenschaften und Thätigkeiten) wahrnehmen?
d)Wie heißen die fünf Sinne? (Welches sind ihre leiblichen Werkzeug e?)
e) Mit welchem der 5 Sinne werden folgende Eigenschaften der Dinge wahrgenommen:
durchsichtig, laut, leise, wohlriechend, bitter, kalt; — süß, rund, sauer, eckig, rot, weiß, rauh, glatt, klingend, tönend, schwarz, bunt, groß, klein, rauschend, schmetternd, donnernd, lang, schmal, dick, bünn,_ schwer, leicht, schnell, langsam, weich, flüssig, gasförmig, fest, hell, dunkel, klar, trübe, hart, krumm, gerade, spitz, naß, trocken, fein?
7. a) Welche inneren Vorgänge und Zustände (in der eigenen
Seele) werden uns auch bewußt? b) Wie unterscheidet sich dieses Wahrnehmen (Bewußtwerden) von dem Gewahrwerden der äußeren Dinge und Vorgänge?
8. Wie nennt man die Fähigkeit (das Vermögen, die Kraft)
der Seele, über das äußerlich oder innerlich Wahrgenommene weiter nachzudenken?
Welche andere Namen gebraucht man für die Verstandesfähigkeit in besondern Fällen? •
9. a) Welche der folgenden Ausdrücke bezeichnen
a) Sinnesthätigkeit?
b) Verstandesthätigkeit?
erblicken, nachsinnen; — hören, empfinden, gewahren, erforschen, urteilen, schließen, unterscheiden, vergleichen, bemerken, riechen, betasten, überlegen, rechnen, durchdenken, horchen, spähen, schauen, erwägen, begreifen, erfassen, einsehen, acht geben, träumen, bedenken, untersuchen, gucken, gaffen, lauschen, lauern, sich etwas vorstellen, ergründen, b) Nennet einige Beispiele (in Satzform), worin eine Art des Nachdenkens (der Verstandesthätigkeit) beschrieben wird! Z. B. der Arzt beobachtet bei einem Kranken zuerst die äußern Zeichen der Krankheit (Krankheitserscheinungen), dann forscht er, wo das Übel seinen Sitz habe, endlich überlegt er, welche
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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9
b) die Jäger- und Fischervölker: sie ernähren sich meist
von Jagd und Fischfang (Indianer und Eskimos);
e) die Hirten- oder Nomadenvölker: sie haben gelernt,
die Tiere zu zähmen und zu züchten, müssen aber der
Nahrung wegen häufig ihre Wohnsitze wechseln (die Inden
zur Zeit der Erzväter, die Mongolen unter Attila und
Dschingis-Chan);
d) die Ackerbauvölker: die Menschen werden seßhaft, bauen
feste Wohnungen und schaffen Ordnung und Recht; man
unterscheidet folgende Stufen des Ackerbaues:
«) die Feldgraswirtschaft: die Viehzucht in Wald
und Weide bleibt die Hauptsache, nur kleine Stücke
werden urbar gemacht und, wenn erschöpft, mit neuen
vertauscht (die Germanen zur Zeit Cäsars);
ß) die Dreifelderwirtschaft: der Acker wird vermehrt,
als solcher beibehalten und in drei Teile geteilt für
Sommersaat, Wintersaat und Brache, Wald und Weide
bleiben Almende oder Gemeineigentum (in Deutschland
vom 8. bis zum 18. Jahrh.);
y) die intensive, rationelle oder Fruchtwechsel-
wirtschaft: die Früchte werden in bestimmtem Wechsel
angebaut, Brachland ist unnötig, die Almende wird
verteilt (im 19. Jahrh.);
e) die Gewerbe- und Handelsvölker: die Arbeitsteilung
beginnt, die Bevölkerung scheidet sich in Stadt- und Land-
bewohner, Herstellung (Produktion) und Verbrauch (Kon-
sumtion) der Lebensmittel und Waren finden an ver-
schiedenen Orten statt, so entsteht der Austausch oder
Handel, das Geld wird als Tauschmittel wichtig (Deutsch-
land seit dem 13. Jahrh.);
t) die Jndustrievölker: das Gewerbe wird im großen, in
Fabriken, betrieben, zuerst als Manufaktur (im 18.Jahrh.),
dann mit Maschinen (im 19. Jahrh.); die Arbeitsteilung
geht immpx weiter, die Technik schreitet fort und ruft stetig
neue Erfindungen hervor.
Wie die Nahrung und die Arbeit, so ändert und bessert
sich im Lause der Geschichte auch die Wohnung: von den Erd-
höhlen und einfachen Hütten an bis zu den Palästen bemerken
wir eine aufsteigende Entwicklung; ebenso ist es mit der Technik
in Werkzeugen und Waffen, die wir von den ersten, ein-
fachen Gegenständen aus Holz, Stein, Knochen, Bronze ver-
folgen können bis zu den sinnreichen Maschinen der Gegenwart;
die Folge dieser stetigen Steigerung ist eine immer mehr zu-
nehmende Dichtigkeit der Bevölkerung: Deutschland zählte
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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2. Allgein. geschichtl. Durchblick auf dem Gebiete des Wirtschaftslebens u. d. Finanzen 43
Umfangreiche Geldgeschäfte, Gesellschaften mit Anteilscheinen kennzeichneil
das Aufkommen einer entwickelten Geldwirtschaft. Die Finanzen
der Kaiferzeit waren durch Augustns geregelt worden.
Das Steuerwesen wurde geordnet, kaiserliche Prokuratoren führten die Aufsicht, vn, 195
Alles Land wurde vermessen, und allgemeine Schätzungen fanden statt. Neben den
Staatsschatz (aerariuna publicum), in den Einkünfte aus den Senatsprovinzen flössen,
trat der Kriegsschatz (aerarium militare), dem die Erbschaftssteuer als regelmäßige
Quelle zugewiesen wurde. Die Einkünfte aus den kaiserlichen Gütern und Provinzen Q». 11. 13
bildeten die kaiserliche Kasse (fiscus Caesaris). Gold- und Silberprägung waren kaiser-
liches, Kupferprägung Seuatsrecht. Zur besseren steuerlichen Erfassung wurde häufig
das römische Bürgerrecht an die Provinzialen verliehen. Unter Caracalla erhielten sie
es insgesamt (212 Loustitutio Antoniniana).
Der Rückgang des Ackerbaus hielt weiter an. Man war ganz auf über- Vh, 212
seeische Lieferungen angewiesen. Viehzucht, Gartenbau und Weinbau hoben
sich. Das Pachtwesen eroberte sich das ganze Reich, aber die Kolonen sanken Qu. n e
in Unfreiheit. Handwerk und Gewerbe lagen in den Händen des Staates
und nahmen die Formen des Großbetriebes an. Es bildeten sich Handels-
genossenschaften mit Anteilscheinen, Schiffer- und Fuhrmannsgilden. Da
dem Handel der Einfuhr nur eine geringfügige Ausfuhr gegenüberstand,
trat Geldnot ein. Münzverschlechterungen und Steuernachlässe zeigten den Qu. u, 13
Verfall der Finanzen an.
Im Osten beherrschten die Römer die drei großen Welthandelsstraßen, aber zwei
von ihnen, über das Schwarze Meer und durch Syrien, waren von den Parthern,
später den Neupersern ernstlich bedroht. Das Wirtschaftsleben erfuhr eine staatliche vn, 220
Regelung seit Diokletian. Die Landbevölkerung zahlte eine Kopfsteuer, die Städter
ihre Steuerauteile nach Korporationen. Münzeinheit wurde der konstantinische Gold-
solidus (12 Mk.). Eine feste Preisordnung für Erzeugnisse und Arbeitsleistungen
ordnete die Besitz- und Erwerbsverhültnisse. Das Schwinden des Edelmetalles im
späteren Römerreich leitete den wirtschaftlichen und politischen Verfall ein. Im by-
zantinischen Reiche kehrte man zum Teil zur Naturalwirtschaft zurück. vn, 30
b) Das Mittelalter.
a) Die Germanen.
Wiederum mit der Eigenwirtschaft beginnt das Wirtschaftsleben
der Germanen. vm, g
Alle Gaugenossen sind in ihrer Gesamtheit Besitzer des Landes. Die Markgenossen-
schaft teilte jedem Familienvorstande seinen Anteil am Ackerboden zu. Der Hof war
Eigenbesitz; die Allmende, Wiese, Wald, unbebautes Land gehörten der Gesamtheit.
Der Sonderbesitz kam erst mit der Erwerbung römischen Bodens auf. Ursprünglich
herrschte die Feldgraswirtschaft, ein Wechseln zwischen Gras- und Ackerland. Gerste,
Hafer, Roggen wurden angebaut. Die Rinder- und Pferdezucht blühte. Der Handel
war nur geringfügig, Gewerbe selbständiger Art fehlten.
ß) Das Frankenreich.
Die Naturalwirtschaft hielt auch im Frankenreiche und später-Qu. 1, 7
hin bei dem Mangel an Edelmetall an. Auf ihrer Grundlage entwickelte vm, 37
sich das Lehnswesen. vm, 54.55
Kaniä, Bürgerkunde
4
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TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
44
Vii. Wirtschaftsleben und Finanzen
Landschenkungen schufen einen Großgrundbesitz. Durch ihn veränderten sich die
vra, 45 ländlichen Besitzverhältnisse. Jeder Freie erhielt nun einen Anteil an der Dorfflur
(7 y2 ha) als persönliches, erbliches Eigentum und die Berechtigung der Nutznießung
an der Allmende. Durch Landleihe der Großgrundbesitzer an besitzlose Freie bildete
sich ein Zeit- und Erbpächterstand. Allmählich wurde die Feldgraswirtschaft durch die
Dreifelderwirtschaft ersetzt und kam zur völligen Durchbildung im karolingischen Staat.
Ou. ii, Die Einnahmequellen des fränkischen Königtums beruhten auf
seinem Besitz, dem Königslande.
Hier entwickelte sich eine Gutswirtschaft, die vorbildlich wurde. Auch das Hand-
werk wurde hier zu einem selbständigen, allerdings unfreien Erwerbszweige. Über-
schüssige Erzeugnisse des Großgrundbesitzes belebten den Binnenhandel. Das Ein-
greifen des Welthandels mit Byzanz und dem Islam verdrängte den Tauschhandel.
Karl ging von der Goldwährung zur Silberwährung über. Das Pfund Silber zerfiel
Viii, 56 in 20 solidi, der solidus in 12 Denare. Das Edelmetall sank aber durch die Avaren-
beute au Wert.
y) Finanzen und Wirtschaft im hohen Mittelalter.
Viii, 121 Im hohen Mittelalter (von den Ottonen bis zu den Staufern)
viii, 126-30 blieben die Einkünfte des Königs ans den Besitz an Reichs- und Fami-
liengütern sowie an Regalien beschränkt. Die Regalien waren Zoll-, Münz-
und Besteuerungsrecht, Salinen- und Berghoheit. — Die Zahl der Grund-
holden wuchs, die Grnndherren betrachteten sich als die Besitzer des ge-
samten Grund und Bodens. Ein freier Bauernstand blieb nur in den
Kolonialgebieten östlich der Elbe. Im Westen herrschten die Haufendörfer,
die Anteile an der Dorfflur waren die Gewanne, die durcheinanderlagen.
Im Osten begleiteten die Häuser die Dorfstraße. Hinter dem Hofe lagen
die streifenförmigen Hufen.
Mit der Dreifelderwirtschaft hatte sich die Bebauung gebessert. Weizen, Gemüse,
Obst, Wein, Handelspflauzen (Flachs, Hanf) gediehen. Pferde-, Rinder- und Schweine-
sowie Schafzucht wurden betrieben. Geflügel, Fische, Honig kamen hinzu.
Qu. i, o In den Städten herrschten Kaufleute und Gewerbetreibende. Der Handel
mit Italien führte zum Siege der Geldwirtschaft.
Qu. Ii, 88 Das Münzwesen litt aber unter der Münzverschlechterung durch Kupferzusatz und
die zahlreichen Prügestätten der Fürsten und Städte. Die byzantinischen Goldsolidi
herrschten in Sizilien und Italien, bis hier Florenz (Floreni) und Venedig (Dukaten)
die ersten Goldstücke schlugen; in Deutschland ging man erst im 14. Jahrhundert dazu
über. Die Gewichtseinheit des deutschen Münzwesens wurde bis 1857 die kölnische Mark
(233 g). Zwölf Silbersolidi zu 12 Denaren (Groschen) wurden aus ihr geschlagen.
Die alten Handelswege, Donau und Rhein, wurden ergänzt durch die
Verbindung mit den italienischen Handelsstädten, vor allen Venedig. Die
oberdeutschen Städte blühten daher auf. Deutschland führte Woll-, Tuch-,
Leinenwaren, Holz und Wein aus und stand mit Holland, Flandern und
Qu. ii, 37 England in Verbindung. Die große Stellung der Hansa beruhte auf
dem Recht der Hansestädte, von den Bewohnern des Binnenlandes zuerst
zu kaufen. Sie hatte ferner den gesamten Transithandel zwischen dem Osten
(Holz, Pelze, Wachs) und dem Westen (Brokatstoffe, Gewürze) als Mo-
nopol in der Hand, ebenso den Getreidehandel nach den nordischen Staaten.
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TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
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Extrahierte Personennamen: Karl
Extrahierte Ortsnamen: Byzanz Italien Goldsolidi Sizilien Italien Florenz Venedig Deutschland Donau Rhein Deutschland Holland Flandern
83
teste, weil das eigene Interesse an ihrem Gewinn fehlt; ihre ganze
Kraft entfaltet deshalb die Arbeit erst in den Händen von Freien.
Technisch vervollkommnet sich die Arbeit durch die fortschreitende Ar-
beitsteilung, d. h. die Verteilung der einzelnen, auf ein gemeinsames
Ziel berechneten Arbeitsleistungen auf eine Anzahl verschiedener Ar-
beitskräfte, die sich in dieser Beschränkung naturgemäß vervollkommnen.
Auf zunehmender Arbeitsteilung beruht die Entwicklung des Hand-
werks und vor allem der Fabrikation (die Extreme: die alte Haus-
wirtschaft, die alle Bedürfnisse durch eigne Arbeit befriedigt, und die
moderne Fabriktätigkeit, die zahllose Gebrauchsgegenstünde einzeln,
aber in Masse herstellt). Am spätesten entwickelt sich das Kapital,
das zunächst wesentlich aus Vieh und Grundbesitz besteht, allmählich
die Form von Schmuck und zinsloser Anhäufung von Münzen (The-
saurierung, der „Hart" germanischer Fürsten) annimmt und erst im
Zeitalter durchgebildeten Geld- und Kreditwirtschaft durch rasche Ver-
mehrung und leichte Übertragbarkeit seine volle Bedeutung gewinnt.
2. Die Urproduktionen.
3. Die Produktionszweige zerfallen in die Urproduk-P^dumons.
tionen (Jagd, Fischerei, Viehzucht, Ackerbau, Bergbau), Gewerbe zweige: '
und Handel. Holzschlag, Jagd und Fischerei verfahren aus der Produktionen
frühesten Wirtschaftsstufe rein okkupatorisch, d. h. sie nehmen die Natur-
produkte, ohne für Ersatz zu sorgen; erst aus späteren Stufen werden
Wild- und Fischbestand gepflegt und eine planmäßige Waldwirtschaft
(Schlag- oder Plänterwirtschaft) eingerichtet, die das Hauptgewicht auf
die Holznutznng legt. Die nomadische Viehzucht ist ebenfalls wesent-
lich auf okkupatorische Nutzung angelegt, entwickelt aber schon Unter-
schiede des Besitzes und die Sklaverei (vgl. 1. T., § 11; die Israeliten der
Patriarchenzeit, die alten Araber). Ans die Dauer ist sie an bestimmte
Steppen- und Wüstengebiete gebunden (das innere Arabien, die Wüsten
Hochasiens, die Steppen und Wüsten Afrikas). Auf höheren Kultur-
stufen wird die Viehzucht zur Gehilfiu des Ackerbaus, kann aber iu
dafür geeigneten Gegenden diesen an Bedeutung übertreffen (in den
Alpenlündern und den Nordseemarschen; die australische Schafzucht).
Zum Ackerbau geht der Nomade, dem die damit sich verbindende
Seßhaftigkeit als Knechtschaft erscheint, nur unter dem Drucke der
äußersten Not über, wenn der verfügbare Boden für die Weidewirt-
schaft mit dem Wachstum der Bevölkerung zu eng wird und Raub-
züge in Ackerbauländer nicht mehr das unentbehrliche Getreide her-
beischaffen können. Er beginnt mit der noch halb nomadischen
Brenn wirtschaft, die den Wald von Zeit zu Zeit schlügt, die
Stümpfe verbrennt und in die düngende Asche sät (noch heute in
6 *
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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14
kommt. Sie ist naturgemäß in Gemeinwesen von mäßigem Um-
fange und ohne starke soziale Unterschiede, oder in ganz jungen
Völkern ohne gefährliche Nachbarn. Ihre erste Blütezeit hat sie im
griechischen Altertum (Athen), eine zweite beschränktere in einzelnen
italienischen Staatstaaten der Renaissance (Florenz). Die griechische
Demokratie ist eine Massenaristokratie der Vollbürger, beruhend auf
einer stärkeren Sklavenschast, die den Bürgern den Hauptteil der wirt-
schaftlichen Arbeit abnimmt und ihnen so die Muße für den Staats-
dienst schasst. Denn die souveräne Volksversammlung und die zahl-
reichen durch Wahl oder Los besetzten, unbesoldeten und kurzfristigen,
aber rechenschaftspflichtigen Ämter, der Richter- und Militärdienst
nehmen beständig einen großen Teil der Bürgerschaft in Anspruch.*)
Das führt aber auch im Interesse der Gleichheit zu ausgedehnter
Diäten- und Soldzahlung (für den Kriegsdienst), während die Reichen
unverhältnismäßig stark belastet werden (Leiturgien). Obwohl zu einer-
angestrengten auswärtigen Politik wegen des natürlichen Mangels
an Voraussicht, Mäßigung und Konsequenz an sich wenig befähigt,
hat doch die athenische Demokratie, wenn sie sich von großen Män-
nern, die ihre Schwächen ergänzten (Themistokles, Perikles), leiteir ließ,
auch hier Ungewöhnliches geleistet und ist die Grundlage zu einer
unvergleichlichen Geisteskultur geworden (Athen naisevag rfjg 'Elld-
r)og). Ihr am nächsten steht Florenz (seit 1282 reine Demokratie)
ohne die Grundlage der Sklaverei, weil hier aristokratische Elemente trotz
der Verfassung sehr wirksam sind. Aber schon im 15. Jahrhundert be-
ginnt hier die klug verschleierte Tyrannis des Hauses Medici. — In den
deutschen Städten des Mittelalters ist die Demokratie meist von kurzer
Dauer und macht wieder einer aristokratischen Verfassung Platz.
Im modernen Europa besteht die demokratische Republik heute
nur in der Schweiz (seit 1848) und in Frankreich (seit 1870); hier
aber steht mit ihr in Widerspruch einerseits die zentralisierte bona-
partische Bureaukratie, die alle Verfassungsänderungen überstanden
hat, andrerseits die Geldaristokratie der Börse. Dagegen gehört das
koloniale Amerika jetzt ganz der Demokratie, und sie hat hier, wo
die Mächte der Tradition wenig bedeuten, in der Verfassung der Ver-
einigten Staaten ihre größte Leistung vollbracht. Denn sie entspricht
hier dem starken persönlichen Selbstbewußtsein, dem darin begründeten
Drange nach allgemeiner Gleichheit, nach größter sozialer Freiheit, die
der wirtschaftlichen Entwicklung außerordentlich zustatten kommt, und
nach möglichst praktischer Betätigung der Volkssouveränität. Aber
eben deshalb fehlt dem häufig sich erneuernden Beamtentum jede
*) Nach Aristoteles im ganzen regelmäßig etwa 20 000, den dritten Teil
der gesamten erwachsenen Bürgerschaft.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
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Extrahierte Personennamen: Aristoteles
Extrahierte Ortsnamen: Athen Florenz Athen Florenz Europa Schweiz Frankreich Amerika
84
Finnland) oder der wilden Feldgraswirtschaft, die jedes Jahr ein
anderes neues Stück der Flur mit Sommergetreide bestellt und sich
mit der zeitweiligen Verlegung der ganzen Ansiedlung verträgt (Zu-
stand der germanischen Urzeit). Ihr folgt die Dreifelderwirt-
schaft, die bei den Römern üblich war, unter ihren Einfluß vielleicht
schon vor der Völkerwanderung im westlichem Deutschland Eingang
fand, allgemein aber erst feit der Karolingerzeit durchdrang und bis
nach dem Siebenjährigen Kriege herrschte. Sie teilt die Flur in zwei
gleiche Teile; die eine vom Dorf entferntere Hälfte bleibt als ewige
Weide und Wald (gemeine Mark, Almende, Gemeinweide) liegen, die
andere wird in 3 Felder (Schlüge) geteilt und diese abwechselnd im ersten
Jahre mit Wintersaat (Weizen, Roggen, Spelt) im zweiten mit Sommer-
saat (Gerste und Hafer) bestellt, im dritten als Brachland der Ruhe über-
lassen und nur als Weide benutzt. Das Ackerland liegt in Deutsch-
land teils in Gewannen nach der Bonität des Bodens, in deren
jedem jeder Bauer feinen Anteil hat (Hufe), der in Morgen, Tag-
werke, Joch (iuzeru) zerfällt, teils in zusammenhängenden schmalen
Streifen (fränkischen und flämischen Hufen). Mit der Gewannein-
teilung ist der Flurzwang (Einheitlichkeit der Bestellung in der ganzen
Flur) verbunden. In besonders futterreichen Gegenden entwickelt sich
die Feldgraswirtschaft, die auf demselben Boden in mehrjährigem
Umtriebe Getreidebau und Graswuchs miteinander abwechseln läßt
lind die ganze Feldmark in Schlüge (Koppeln) teilt. Aus der Drei-
felderwirtschaft geht die Fruchtwechselwirtschaft mit Wiesenbau
und Stallfütterung hervor, die das ganze anbaufähige Land beständig
unter dem Pfluge hält und in jährlichem Wechsel die einzelnen Teile
(unter Anwendung reichlicher Düngung) mit Halm- oder Blattfrüchten
bestellt. Sie steigert den Ertrag durchschnittlich um das Doppelte,
erfordert aber sehr viel Tier- und Menschenkraft. Die höchste Inten-
sität erreicht der Landbau im Weinbau, der nur in bestimmten Lagen
und Klimaten möglich ist, und im Gartenbau (Gemüse, Beeren,
Obst), der davon ebenfalls in hohem Grade abhängig ist und besonders
in der Rühe größerer Städte rentiert.
Natur und 4. Der Grund und Boden ist ursprünglich nicht Einzel- sondern
Grundbesitzes Gesamtbesitz eines Stammes, einer Markgenossenschaft, einer Gemeinde;
nur Hans und Hos sind Sondereigentnm. Hat sich die dauernde Tren-
nung von Ackerland und Almende befestigt, so bleibt diese oft noch
lange Gemeinbesitz, das Ackerland geht allmählich in volles Sonder-
eigentum über. Hinsichtlich des Umfangs unterscheidet man nach
einem relativen, nicht absoluten Maßstabe Groß-, Mittel- und Klein-
besitz. Beim Großgrundbesitz kann der Eigentümer eben nur die
Oberleitung führen, die wirtschaftliche Arbeit überträgt er Sklaven
(im Altertum; die Negersklaverei), abhängigen Leuten (Hörigen, Zins-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Personennamen: Hans
Extrahierte Ortsnamen: Finnland Deutschland Deutsch-
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen, ISCED 5 – Tertiärbereich
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Inhalt: Zeit: 1914-1918
Verlag von Paul Parey in Berlin Sw, Hedemannstr. iou. Ii.
Jeder Band Tu Afp Pirtihtrpi^ Preis des Bandes
einzeln käuflich X Jt1.Ax-Jl\ J31jdiu x iljzjiv In Leinen geb. 4,— M-
Landwirtschaftliche Gewerbe.
Apfelweinbereitung von Dr. Ernst Kramer in Klagenfurt.
Bierbrauerei von Dr. C. J. Lintner, Professor in München. 4. Auflage.
Ziegelei v. Otto Bock, neubearb.v. A. Nawrath, Ziegelei-Ing. in Berlin. 4. Aufh
Baukunde.
Engels Pferdestall (Bau u. Einrichtg.), neubearb. v. Reg.-Baum. G. M e y e r. 3. Ausl.
Engels Viehstall (Bau u. Einrichtg.), neubearb. v. Prof. A. Schubert. 5. Ausl.
Schuberts ldw. Baukunde. Neubearb. v. Prof. A. Schubert. 9. Auflage»
Geflügelställe (Bau u. Einrichtg.) v. Prof. A. Schubert in Kassel. 4. Auflage.
Kulturtechnik, Maschinenkunde, Ingenieurwesen.
Schuberts ldw. Rechenwesen. Bearb. v. H. Kutscher in Hohenwestedt. 4. Ausl.
Be- u. Entwässerung der Äcker u. Wiesen v. Ök.-Rat L. Vincent. 4. Auflage.
Wüsts Feldmessen u. Nivellieren. Bearb. v. Prof. Dr.-Ing. A. Nachtweh. 8 Ausl.
Der Landwirt als Kulturingenieur v. Fr. Z a j i c e k , Prof, in Mödling. Z. Äufk
Landw. Plan- und Situationszeichnen von H. Kutscher in Hohenwestedt.
Wind-Elektrizität von Dr.-Ing. G. Liebe in Dresden.
Veterinärweseu.
Hufpflege, Hufschutz und Beschlag. Von Prof. Dr. H. Möller in Berlin.
Englischer Hufbeschlag von H. Behrens, Lehrschmied in Rostock. 2. Auflage»
Eingeweidewürmer der Haussäugetiere von J. Dewitz in Berlin.
Gesundheitspflege der ldw. Ilaussäugetiere v. Prof. Dr. Klimmer. 2. Auflage.
Landw. Giftlehre von Med.-Rat Dr. G. Müller, Professor in Dresden.
Der kranke Hund von Med.-Rat Dr. G. Müller, Prof, in Dresden. 4. Auflage.
Der gesunde Hund von Med.-Rat Dr. G. Müller, Prof, in Dresden. 2. Auflage.
Geburtshilfe von Veterinärrat A. Tapken in Varel. 4. Auflage»
Jagd, Sport und Fischerei.
Künstl. Fischzucht v. M. v. d e m Borne. Neubearb. v. H.v. Debschitz. 5. Ausl.
Süßwasserfischerei von M. von dem Borne.
Teichwirtschaft v. M. von demborne. Neubearb. v. H.v. Debschitz. 6. Aufl»
Goeddes Fasanenzucht. Bearb. v. Fasanenjäger Staffel in Fürstenwald. 4. Ausl.
Jagd-, Hof- und Schäferhunde v. Ernst Schlotfeldt in Hannover. 2. Ausl.
Ratgeber beim Pferdekauf von Stallmeister B. Schoenbeck. 5. Auflage.
Widersetzlichkeiten des Pferdes von Stallmeister B. Schoenbeck. 2. Auflage.
Reiten und Fahren von Major R. Schoenbeck in Berlin. 6. Auflage.
Gartenbau.
Gehölzzucht v. J. Hartwig, Großh. Hofgarteninspektor in Weimar. 2. Auflage.
Gewächshäuser v. J. Hartwig. Umgearb. v. Obergärtner 0. Reiter. 3. Ausl.
Meyers immerwährender Gartenkalender. 6. Auflage.
Obstbau v. R. N o a c k. Neubearb. v. Obergärtner Mütze in Dahlem. 6. Aufl.
Obstverwertung von Karl Huber, Kgl. Garteninspektor.
Rümplers Zimmergärtnerei. Bearb. v. W. Mönkemeyer in Leipzig. 3. Aufl.
Gemüsebau von B. von Uslar. Neubearb. von Amtsrat Koch. 6. Auflage.
Gärtnerische Betriebslehre v. Dr. A. B o d e , Oberlehrer in Chemnitz. 2. Auflage.
Gartenblumen (Zucht u. Pflege) v.th. R ü m p 1 e r. Neubearb.v. O.krauss. 8. Aufl.
Weinbau und Weinbehandlung von A. Dem.
Zu beziehen durch jede Buchhandlung.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Paul_Parey Ernst_Kramer Ernst C._J._Lintner Otto_Bock Otto Aufh
Baukunde Schubert Schuberts Schubert Schubert Schuberts H._Kutscher L._Vincent H._Kutscher H._Möller H._Behrens J._Dewitz Süßwasserfischerei_von_M. Ernst_Schlotfeldt Ernst B._Schoenbeck B._Schoenbeck Hartwig Hartwig Meyers Karl_Huber Karl Rümplers_Zimmergärtnerei W._Mönkemeyer Gemüsebau_von_B._von_Uslar Koch
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Hedemannstr Klagenfurt München Berlin Kassel Hohenwestedt Mödling Hohenwestedt Dresden Berlin Rostock Berlin Dresden Dresden Dresden Varel Fürstenwald Hannover Berlin Weimar Dahlem Leipzig Chemnitz
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen, ISCED 5 – Tertiärbereich
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Inhalt: Zeit: 1914-1918
Vii. Der Staat. — 1. Staatsverfassung.
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der Magistrate, der Kreisausschüsse, der Bezirksausschüsse und der
Provinzialräte das Recht, Polizeiverordnungen zu erlassen. Gegen
Polizeiversügungen der Orts- und Kreispolizei kann Beschwerde
geführt werden. Diese Beschwerde ist gegen die Ortspolizeibehörde an
den Landrat und gegen dessen Bescheid an den Regierungspräsidenten
zu richten. Die Beschwerde geht an den Regierungspräsidenten
gegen die Verfügung der Ortspolizeibehörde eines Stadtkreises, einer
Stadt von mehr als 10 000 Einwohnern oder des Landrates und
gegen dessen Bescheid an den Oberpräsidenten und in Berlin direkt
an den Oberpräsidenten. Gegen die Entscheidung des Regierungs-
präsidenten oder des Oberpräsidenten findet die Klage bei dem
Oberverwaltungsgericht statt. Die Frist zur Einbringung der Be-
schwerde oder zur Anbringung der Klage gegen Polizeiverfügungen
beträgt zwei Wochen, ebenso gegen die Bescheide des Regierungs-
präsidenten und des Oberpräsidenten.
V». Der Staat.
1. Staatsverfassung.
Die Verwaltung des preußischen Staates richtet sich nach dem
Staatsgrnndgeseh vom 31. Januar 1850, das als Verfassungs-
urkunde des preußischen Staates bezeichnet wird.
a) Rechte der Staatsbürger: In diesem Gesetz ist be-
stimmt, daß alle Preußen vor dem Gesetz gleich sind. Standesvor-
rechte finden nicht statt. Öffentliche Ämter sind allen dazu Befähigten
in gleicher Weise zugänglich. Die Personenfreiheit ist gewährleistet.
Die Wohnung ist unverletzlich. Niemand darf dem gesetzlichen
Richter entzogen werden. Das Eigentum isi unverletzlich. Die
Freiheit der Auswanderung kann nur mit Rücksicht auf die Militär-
pflicht eingeschränkt werden. Die Freiheit des Religionsbekenntnisses
wird gewährleistet. Der Genuß der bürgerlichen und staatsbürger-
lichen Rechte ist unabhängig von dem Religionsbekenntnisse. Die
Wissenschaft und ihre Lehre ist frei. Für die Bildung der Jugend
soll durch öffentliche Schulen genügend gesorgt werden. Für alle
Kinder besteht der Lehrzwang. Der gesamte Unterricht in öffent-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen, ISCED 5 – Tertiärbereich
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Inhalt: Zeit: 1914-1918
6 X. Muster für häufig vorkommende Rechtsgeschäfte.
Zustande, daß er nicht ohne Gefahr-
für Menschen und Vieh mit beladenen
Wagen zu befahren ist. Da nun fast
alle meine Ländereien an diesem
Wege liegen und ich auf keinem
andern Wege zu ihnen gelangen kann,
so habe ich wiederholt beim Guts-
vorstande um Abhilfe gebeten, aller-
dings ohne Erfolg. Deswegen bitte
ich ganz gehorsamst,
„den Gutsvorstand von Richthausen
„zu veranlassen, noch vorder Zeit
„der Frühjahrsbestellung die Aus-
„besserung des Weges in Angriff
„zu nehmen."
An
den Herrn Distriktskommissar
in Pinne. Thonak, Bauerhofsbefitzer.
3.
Wilkowo, den 15. März 1914.
Vorstellung
des Ansiedlers Hornbach
wegen
Einschätzung des Ein-
kommens.
Meine unter dem 12. Januar
d. I. eingereichte Steuererklärung ist
mir mit dem Bemerken zurückge-
sandt worden, daß mein Einkommen
mutmaßlich höher sei, als es von mir
angegeben ist.
Das bare Einkommen aus
Kapitalvermögen habe ich genau nach
meinem Kassabuch festgestellt, und
an diesen Angaben muß ich auch
heute noch festhalten. Meinungs-
verschiedenheiten könnten sich nur
bei der Schätzung des Ei n k o m m en s
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]