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1. Repetitorium der Gesellschaftskunde zur Ergänzung des Geschichtsunterrichts - S. 1

1899 - Gütersloh : Bertelsmann
I. per einzelne Wensch. § 1. Die Seele. 1. Wie nennt man den Teil des Menschen, der znr irdi- schen Körperwelt gehört und sterblich ist? 2. a) Wie heißt der Teil. welcher nicht zur irdischen Körperwelt gehört — welcher unsterblich ist — dessen Werkzeug der Leib ist? b) Wie nennen wir die Seele, weil sie nicht irdisch-körperlich ist? Wie heißt ein entseelter Leib? Unterscheidung der Seelenthätigkeiten (und Fähigkeiten). 3. Welches sind die 3 Hauptthätigkeiten der Seele? 4. Welche der folgenden Ausdrücke bezeichnen: a) eine Art des Erkennend (Wissens, Denkens)? , (Ordne die b) eine Art des Gefühls (Gemütsbewegung)? ! Ausdrücke c) eine Art des Wollens (Begehrens, Strebens)? 1 Reihen!) überlegen, trauern, verlangen, sich besinnen, sich freuen, sich ent- schließen, sich grämen, sich fürchten, lieben, hassen, beneiden, zürnen achten, verachten, gewahr werden, bemerken, erblicken, entdecken' erfinden, ersinnen, nachdenken, einen Vorsatz fassen, sich etwas vornehmen, einen Entschluß fassen, begehren, fordern, wünschen sich etwas vorstellen, sich etwas einbilden, träumen, sich erinnern einen Einfall haben, sich ärgern, mißbilligen, verwerfen, billigen' bereuen, hoffen, harren, urteilen, begreifen, einen Gedanken fassen Gefallen an etwas haben, eine Neigung zu etwas haben, einen Esel empfinden, wünschen, wissen, meinen, zweifeln, glauben. 5. Auf welches der 3 Seelengebiete (der Erkenntnis, des Gefühls und des Willens) beziehen sich folgende Ausdrücke? a) klug, traurig, eigensinnig; — gescheit, fröhlich, nachgiebig, thöricht, verständig, vernünftig, luftig, munter, eigenwillig, hartherzig, mitleidig, hartnäckig, hartköpfig, trübsinnig, begierig, glaublich, Uwiß, unglaublich herrschsüctig, mutig, zaghaft, verzagt, bange, scheu, schamhaft, begreiflich, zweifelhaft, wahnsinnig, blödsinnig, einnchttg, umsichtig, vorsichtig, vorsätzlich, empfindlich, halsstarrig freiwillig, willig, unwillig, verstimmt, zornig, tröstlich, selig. Dörpfeld, Gesellschaftskunde. ^

2. Staatsbürgerkunde - S. uncounted

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Vaumgarten-poland-kvagner: Die hellenische Kultur. 3. flufl. Mit 479 Abb, 9 bunten, 4 einfarb. Tafeln und 2 Karten. Geh. M. 10.— , in Leinw. geb. M. 12.50 „In schöner ebenmäßiger Darstellung entrollt sich vor dem Blick des Lesers die reiche helle- nische Kulturwelt. wir sehen Land und Leute im Lichte klarer und scharfer Charakteristik und träumen uns mit Hilfe der beigegebenen herrlichen Landschaftsbilder in die große Vergangenheit zurück. Vas staatliche, gesellschaftliche und religiöse Leben, das Schöpferische in Kunst und Schrift- tum steigt in leuchtenden Farben vor uns auf. Cs läßt sich daher in der ganzen gleichgearteten Literatur ein schöneres, anregenderes Luch kaum finden." (Hochland.) Die hellenistisch-römische Kultur. Mit 440 Abb., 5 bunten, 6 eins. Taf., 4 Karten u. Plänen. Geh. M. 10.—, in Leinw. geb. M. 12.50 „In dem glänzend ausgestatteten Werke behandeln tüchtige Gelehrte einen kulturell vielleicht für die Gegenwart ganz besonders wichtigen Stoff. Der Geist lebendiger Anschauung spricht gleich aus den ersten Zeilen. Die Verfasser verstehen es, die Dinge selbst im Bild sprechen zu lassen: die geschickte Auswahl und Verwertung (technisch ausgezeichnet gelungener) Abbildungen ist nicht ihr kleinstes Verdienst." (Der Kunstwart.) „... Cs ist schon ein Genuß, diese teils in den Text eingestreuten, teils auf besonderen Tafeln wiedergegebenen Bilder zu studieren. Cs sind nicht die landläufigen Abbildungen, die seit einem Menschenalter wiederkehren, sondern ganz neue, noch unbekannte Darbietungen tauchen auf, photo- graphische Aufnahmen von Landschaften und Kunstwerken, die die Verfasser von ihren Reisen durch Italien und Griechenland mit heimgebracht haben. Jeder Abbildung ist ein ausführlicher erklären- der Text beigegeben, der das Augenmerk des Betrachters auf das wesentliche hinlenkt und erst ein volles Verständnis erschließt." (Ronservative Monatsschrift.) ctntife Technik. Sechs Vorträge von h. Viels. Mit 50 Abbildungen und 9 Tafeln. Geh. M. 3.60, geb. M. 4.40 Die Vorträge beabsichtigen, weiteren Rreisen der Gebildeten, vor allem auch der Jugend unserer höheren Schulen, ein Bild von dem regen Leben zu geben, das auch in der Technik inner- haib des griechisch-römischen Altertums geherrscht hat. Ls wird dadurch der innige Zusammen- hang klar, der auch auf diesem bisher weniger beachteten Gebiete die Alte Welt mit den Auf- gaben und Errungenschaften unserer heutigen besonders technisch veranlagten Zeit verbindet. von deutscher ctrt und Arbeit. Schaffen und Schauen, Band I. Mit 4 Zeichnungen von kl. Kolb. 3. Auflage. Sn Leinwand geb. In. 5.— Dies Such will zeigen, was auf deutschem Boden deutsche Arbeit in deutscher Art geschaffen und gestaltet, worum unsere Heere draußen kämpfen und was, wie wir hoffen, nach siegreichem Rriege sich in neuer Blüte und Rraft entfalten soll. „Lin Buch, das in den Reichtum politischen, wirtschaftlichen, kulturellen Lebens einführt, warmherzig, freiheitlich, eingehend und doch die großen Gesichtspunkte nie aus den Augen verlierend und tief von der hohen Rulturmission unseres Volkes durchdrungen." (Reue Jahrb. für päd.) „Durchgängig erscheint ein sicherer Takt, der alles parteimäßige vermeidet, eine umsichtige und besonnene Art, die den verschiedenen Setten der Sache ihr volles Recht werden läßt, ein großes Geschick, die ksauptlinien des modernen Lebens aus seinem überströmenden Reichtum herauszuheben und dabei das in den Vordergrund zu stellen, was der Jugend verständlich ist und ihr förderlich sein kann, endlich auch ein freudiges vertrauen zur Gegenwart und ihrer Bedeutung." (Rudolf Tucken im Literarischen Zentralblatt.) Des Menschen Sein und werden. Schaffen und Schauen, Band Ii. Mit 4 Zeichnungen von A. Kolb. 3. Auflage. Sn Leinwand geb. In. 5.— Darf im Kampf um „das Weltreich deutschen Geistes" als eine kleine Enzyklopädie der von uns gegen Barbarei und Krämergeist verteidigten Kultur gelten. „Ich halte das Buch für sehr bedeutungsvoll, die Jugend zu lehren, zu sehen, den Erscheinungen des Lebens nachzuforschen, die Natur zu lieben und zu verstehen, sich als Glieder des Gemeinwesens, des Staates zu fühlen und sich mit öffentlichen Angelegenheiten durch gründliches Studium ihrer Grundlagen vertraut zu machen." (Staatsminister a. D. Dr. Gras von Posadowsky-Wehner.) Rach übereinstimmendem Urteile von Männern des öffentlichen Lebens und der Schule, von Zeitungen und Zeitschriften der verschiedensten Richtungen löst das Buch in erfolgreichster weise vor allem die Aufgabe, die deutsche Jugend in das deutsche Leben der Gegenwart in wahrhaft nationalem Geiste einzuführen. — von dem Werk wurden bisher über 25000 Exemplare verkauft. Geschichte der deutschen Dichtung, von Or. kfans Köhl. Sn Leinen geb. M. 2.50. Geschenkausgabe in Halbfranz M. 3.— „Immer kommt es ihm darauf an, nicht das tote wissen, sondern das lebendige Verständnis des Lesers zu heben, wir lernen das Wesen des lyrischen Impressionismus eines Liliencron in seiner ganzen lebensfrischen, kampfesfrohen Natürlichkeit ebenso wie die unwahre Romantik Auer- bachschen Salon-Bauerntums erkennen: werden ebenso in die stille Kleinmalerei der Naturschilde- rungen eines Adalbert Stifter wie in die erschütternde Gefühlswelt eines Johann Christian Günther eingeführt. Unter solcher Leitung wandern wir durch die Geschichte unserer Literatur wie durch einen blühenden, unter bunter Farbenpracht schimmernden Garten." (Frank. Kurier, Nürnberg.) Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin

3. Bürgerkunde - S. III

1915 - Berlin : Parey
Vorwort zur zweiten Auflage. Der 4. August 1914 ist einer der größten Tage in unsers Reiches Geschichte. Angesichts der drohenden Kriegsgefahr hat unser Kaiser den Reichstag zur Beratung und Beschlußfassung über die zum Kriege notwendigen Gelder zusammengerufen. Im Weißen Saale des Königlichen Schlosses zu Berlin eröffnet Kaiser Wihelm Ii., der bisher in seiner 26 jährigen Regierung ein Hort und Schützer des Friedens war, die außerordentliche Tagung des Reichstages. Nachdem er die Thronrede verlesen hat, fügt er hinzu: „Ich kenne keine Parteien mehr; ich kenne nur Deutsche. Und zum Zeichen dessen, daß Sie fest entschlossen sind, ohne Parteiunter- schiede, ohne Standes- und Konsessionsunterschiede zusammenzu- halten mit mir durch dick und dünn, durch Not und Tod, fordere ich die Vorstände der Parteien auf, vorzutreten und mir dies in die Hand zu geloben." Die Präsidenten des Reichstages und die Vorsitzenden der Parteien treten vor und besiegeln durch kräftigen Handschlag den Treubund zwischen Kaiser, Reich und Volk. Darauf beginnt die ewig denkwürdige Sitzung, in der der Deuffche Reichstag seine größte Stunde erlebt. Einstimmig bewilligt er fünf Milliarden Mark zur Kriegsführung. Der einzige Redner zu den Vorlagen, der sozialdemokratische Abgeordnete Haase, gibt bei seinen Ausführungen die Versicherung ab: „Wir lassen in der Stunde der Gefahr das Vaterland nicht im Stich. — Unsere heißen Wünsche begleiten unsre zu den Fahnen gerufenen Brüder ohne Unterschied der Partei!" Die Welt hält den Atem an in solcher Schicksalsstunde. Das Vorbild des Reichstages löst freudigen Widerhall im deutschen Volke aus. Die waffenfähige Mannschaft schart sich um die Fahnen des Kaisers. Niemand will zurück- bleiben. Die Universitäten werden leer, die Oberklaffen der höheren l*

4. Bürgerkunde - S. 50

1915 - Berlin : Parey
50 Vii. Der Staat. direktionen verwaltet. Die Eisenbahnen sind entweder Voll-, Neben- oder Kleinbahnen. Den Eisenbahndirektionen stehen die Bezirkseisenbahnräte beratend zur Seite, der betreffenden Zentralverwaltung der Landeseisenbahnrat. Die Beiräte sind teils berufene, teils gewählte Vertreter der Landwirtschaft, des Handels und der Industrie. Sie müssen bei der Regelung aller Verkehrsverhältniffe gehört werden. Der zweiten Abteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten unterstehen die tech- nischen Angelegenheiten des Verkehrs und das Land- und Wasser- bauwesen. Die Kanäle haben in Preußen eine Gesamtlänge von 2000 km. Ministerium für Handel und Gewerbe. Die In- dustrie beschäftigt in Preußen etwa 12 Millionen Einwohner. Je mehr sie sich entwickelt, desto mehr ergreift sie auch den Handel. Von ihm leben etwa 3 ll2 Millionen Einwohner. Das Ministerium für Handel und Gewerbe ist im Jahre 1870 selbständig errichtet. Es hat 4 Abteilungen. Die erste Abteilung verwaltet das Berg-, Hütten- und Salinen wesen. Ihm unterstehen die 5 Ober- bergämter in Bonn, Dortmund, Klaustal, Halle und Breslau. Die zweite Abteilung behandelt die Handelsangelegenheiten: Schiff- fahrt, Verkehr, Handel, Maß- und Gewichtswesen, Patentwesen und Eichungswesen. Ihm ist auch die Aufsicht über die Handels- kammern und das kaufmännische Fortbildungsschul- wesen unterstellt. Die dritte Abteilung leitet die Gewerbe- und Arbeite rangelegenheiten. Alle Fragen der gewerblichen Arbeiter und des Handwerks werden von dieser Abteilung geregelt. Die Handwerkskammern in den einzelnen Provinzen sind ihr unterstellt. Die vierte Abteilung beschäftigt sich mit dem ge- werblichen Unterrichtswesen, also mit gewerblichen Fort- bildungsschulen, Handwerkerschulen, Baugewerksschulen und ge- werblichen Fachschulen aller Art. Auch die Königliche Porzellan- manufaktur in Berlin ist dieser Abteilung unterstellt. f) Sonstige höchste Behörden. Außer den Ministerien gibt es in Preußen eine Anzahl sonstiger höchster Behörden, die hier nur der Vollständigkeit halber aufgezählt werden sollen: 1. Das Zentraldirektorium fürvermessungen. Es

5. Bürgerkunde - S. 164

1915 - Berlin : Parey
164 X. Muster für häufig vorkommende Rechtsgeschäfte. nicht verpflichtet sein, über die Verwaltung Rechnung zu legen. § 3. Nach dem Tode des Letztlebenden von uns fällt der Gesamt- nachlaß an unsern Neffen, welcher sich mit dem zu bengügen hat, was alsdann noch vorhanden sein wird. § 4. Falls unser Neffe gegen diese Bestimmungen in irgendeiner Weise gerichtlich Ein- spruch erhebt, so erlischt sein Erbrecht, und es fällt der Gesamt- nachlaß an die Kornsche Stiftung zu Kammthal. 24. Antrag auf Erteilung eines Erbscheines. Am 1. Juli 1914 ist nach anliegender Sterbeurkunde zu Posen, seinem letzten Wohnsitze, der Kaufmann Otto Müller gestorben. Seine gesetzlichen Erben sind a) seine Ehefrau, b) ich, sein einziger in der Ehe mit der Vorgenannten geborener Sohn. Ich versichere an Eidesstatt, daß mir gleich nahe oder nähere gesetzliche Erben nicht bekannt sind, daß ich auch nicht weiß, daß der Erblasser eine Verfügung von Todes wegen errichtet hat. Ein Rechtsstreit über mein Erbrecht ist nicht anhängig. Ich beantrage unter Bei- fügung meiner Geburtsurkunde sowie des Trauscheins, mir einen Erbschein nach meinem verstorbenen Vater zu erteilen. Wilkowo, den 2. Oktober 1914. Paul Müller.

6. Bürgerkunde - S. 176

1915 - Berlin : Parey
6 X. Muster für häufig vorkommende Rechtsgeschäfte. Zustande, daß er nicht ohne Gefahr- für Menschen und Vieh mit beladenen Wagen zu befahren ist. Da nun fast alle meine Ländereien an diesem Wege liegen und ich auf keinem andern Wege zu ihnen gelangen kann, so habe ich wiederholt beim Guts- vorstande um Abhilfe gebeten, aller- dings ohne Erfolg. Deswegen bitte ich ganz gehorsamst, „den Gutsvorstand von Richthausen „zu veranlassen, noch vorder Zeit „der Frühjahrsbestellung die Aus- „besserung des Weges in Angriff „zu nehmen." An den Herrn Distriktskommissar in Pinne. Thonak, Bauerhofsbefitzer. 3. Wilkowo, den 15. März 1914. Vorstellung des Ansiedlers Hornbach wegen Einschätzung des Ein- kommens. Meine unter dem 12. Januar d. I. eingereichte Steuererklärung ist mir mit dem Bemerken zurückge- sandt worden, daß mein Einkommen mutmaßlich höher sei, als es von mir angegeben ist. Das bare Einkommen aus Kapitalvermögen habe ich genau nach meinem Kassabuch festgestellt, und an diesen Angaben muß ich auch heute noch festhalten. Meinungs- verschiedenheiten könnten sich nur bei der Schätzung des Ei n k o m m en s

7. Bürgerkunde - S. IV

1915 - Berlin : Parey
Iv Vorwort zur zweiten Auflage. Lehranstalten nicht minder. Aus den Fabriken, Werkstätten und Bergwerken eilen junge und alte Krieger zu den Waffen. Der Landmann, der in schwerer Arbeit die Ernte barg, vertauscht die Sense mit dem Schwerte. Aus den Schreibstuben und Kausläden drängen sich die Jungen und die Alten, um den Waffenrock an- zuziehen. Ein einziger Wille beherrscht das deutsche Volk in allen seinen Schichten: der Wille zum Siege. Und die Zeit ist ernster als jemals. So viele Feinde sah man noch nie aus unsers Reiches Grenzen stürzen. Die Engländer, die noch niemals gegen uns Krieg sührten, haben die Russen, Franzosen und Japaner gegen uns gehetzt und sind selber gegen uns in den Kamps eingetreten, um mit vereinten Kräften Deutschland niederzuringen. Wir aber sind gewillt, unter der Führung unsers geliebten Kaisers für unsers Reiches Ehre und Bestand bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. Furchtlos und kühn treten wir allen unsern Feinden entgegen. Nun wird in deutschen Landen das Wort des eisernen Kanzlers wahr: „Wir Deuffche fürchten Gott, sonst nichts in der Welt!" Schulter an Schulter mit unserm Brudervolke Österreich- Ungarn, dem wir Nibelungentreue halten, stemmen wir uns gegen eine Welt von Feinden mit der festen Gewißheit, daß wir obsiegen werden. Unerschütterliches Vertrauen zum höchsten Gott, dem ewigen Weltenrichter, erfüllt unser Volk in allen seinen Gliedern. Ein Volk, das sich so für Kaiser und Reich einsetzt, kann nicht untergehen. Es wird ewig bestehen, so lange es solche Kraft ent- faltet. Groß war die Begeisterung von 1870, ergreifend der Opfer- sinn von 1813: das Jahr 1914 hat unser Volk größer gesehen als 1813 und 1870. Mit todeskühnem Wagemut schauen wir jeder Gefahr fest ins Auge. Keine Angst kommt auf. Je mehr Feinde sich erheben, desto fester fassen wir das Schwert. Das Antlitz wird ehern. Wir verzichten auf die ruhige Behaglichkeit und ziehen in den Donner der Schlachten mit dem selbstverständlichen Pflichtbewußtsein, daß wir Heim und Herd, Weib und Kind, deutsche Kultur und Gesittung gegen jede andringende Gewalt zu schützen haben. Wie hell leuchtet deuffcher Wahrheitssinn hinein in das niederträchtige Lügengewebe unserer Gegner! So soll's bleiben für alle Zeilen. Aufrichtig, ehrlich wollen wir unser Volk

8. Bürgerkunde für die höheren Schulen Deutschlands - S. 50

1910 - Leipzig : Quelle & Meyer
50 viertes Kapitel. 2. D deutscher Bund, wer denkt daran Je an dein Recht zu rühren? Dein gutes Recht, wer ficht es an, Dein Recht zu protestieren? R)o blau des Meeres Woge zieht, Bis zu der Rlpen Mauern, Kannst du beklagen, was geschieht, Und was geschehn, bedauern. 3. G deutscher Bund, gar hochgeehrt Im heil'gen röm'schen Reiche! Dem Rdler nicht des Blickes wert, Den Spatzen keine Scheuche! Dein herrschertum, dein Machtgebiet Mag ferner fest bestehen: Du darfst stets bill'gen, was geschieht, Erlauben, was geschehen. 9. Nachdem das deutsche Volk so wieder dreißig lange Jahre, vom Bundestage behütet, im Halbdunkel gesessen hatte, ver- schritt es im Jahre 1848 selbst dazu, die deutsche verfassungsfrage aus eigener Kraft zu beantworten. Ls waren die besten Männer der deutschen Nation, die sich in Frankfurt zusammenfanden, Deutsch- lands Größe und Glück zu schaffen, begabt und beredt, ernst und charaktervoll, und die Neichsverfassung, die sie bis zum 28. März 1849 fertig stellten, war nach Form wie Inhalt sauber gezeichnet und mustergültig, mäßig und klar. Vas bundesstaatliche Prinzip war straff durchgeführt. Den Fürsten wurde das Bündnisrecht mit dem Nuslande abgesprochen, ihre Landeshoheit und ihr Anteil am Keichs- regiment wurde beschränkt, von keinem Reservatrecht gehemmt, er- hielt die Keichsgewalt die völkerrechtliche Vertretung, die Entscheidung über Krieg und Frieden, die Verfügung über das Heer und die Flotte,' sie hatte die innere Ordnung und Sicherheit zu wahren. Keichs- oberhaupt ward ein erblicher Kaiser, der aus der Reihe der regierenden deutschen Fürsten gewählt werden sollte. Er erhielt die Vollstreckungs- gewalt, war unverantwortlich und hatte verantwortliche Minister zur Leite. Die gesetzgebende Gewalt hatte der Keichstag, auch die Entscheidung über Etat und Anleihen, über Lteuern und Abgaben und Verträge, und das Kecht der Ministeranklage. Er bestand aus einem Ltaaten- und einem Volkshaus,' das Ltaatenhaus wurde halb von den Regierungen und halb von den Landtagen ernannt,' das Volkshaus setzte sich aus Abgeordneten zusammen, die in direkten Mahlen mit Ltimmzetteln gewählt wurden und Diäten erhielten. Zu einem Beschlusse war die Übereinstimmung beider Häuser und die Zustimmung der Reichsregierung notwendig, lvar diese nicht zu erlangen, so durfte der Antrag in derselben Litzungsperiode nicht wiederholt werden,' war er aber in drei unmittelbar aufeinander-

9. Bürgerkunde für die höheren Schulen Deutschlands - S. 52

1910 - Leipzig : Quelle & Meyer
52 Viertes Kapitel. Dann nicht mehr zum Weltgesetze Wird die Laun' am Seinestrom, Dann vergeblich seine Netze Wirft der Fischer aus in Nom, Länger nicht mit seinen chorden Schreckt uns der Koloß im Norden. Nlacht und Freiheit, Necht und Sitte, Klarer Geist und scharfer chieb Zügeln dann aus starker mitte Jeder Selbstsucht wilden Trieb, Und es mag am deutschen Wesen Einmal noch die Welt genesen! Es wuchs die Sehnsucht nach Helden, nach dem Diktator mit der eisenharten Faust, der dem Elende und der Schmach des deutschen Volkes das Ende bereitete: Erheb dich wie aus einem Nlunde Du Schrei der Not nach einem Nlann! Das deutsche Fahrzeug geht zugrunde, Es fängt schon tief zu sinken an! ... Tritt aus der Führer wildem Zanken Kein so antiker, ganzer Mann, Der den unsterblichen Gedanken Der deutschen Größe fassen kann? Der ohne Nnsehn und Erbarmen Zuhauf uns treibt im Schlachtenschweiß Und dann mit unbeugsamen Nrmen Die deutsche Mark zu runden weiß? Er war schon da, der eiserne Otto Bismarck, dem Deutschland nächst Martin Luther am meisten zu danken hat, und in einem ge- waltigen Kriege führte er die Völker vom Belt bis an die Meere Siziliens, vom Rhein bis zum pruth zu dem gewaltigen Würfel- spiel, in dem um Königs- und Kaiserthrone gespielt wurde. Die Habsburger waren längst aus dem geistigen Leben Deutschlands ausgeschieden. Nun traten sie mit all ihren Landen aus dem Reiche aus, und auf beschränktem Gebiete konnte ein fester Bau er- richtet werden. Die Lösung der deutsch-österreichischen Frage blieb einer ferneren Zukunft überlassen, und sie wird einst gelöst werden, weil sie gelöst werden mutz. Rber damals mußte ein Dritteil der deutschen Länder außerhalb der Einigung bleiben. Denn leicht war auch die Rufgabe nicht, die übrigen deutschen Ltämme zu einen und auf dem für immer geschlossenen Grabe der alten Libertät den sturmfesten Neubau zu errichten. Rber Bismarck hat sie in den Fahren l866/67 und 1870/71 in meisterhafter Weise gelöst. Es ist sein eigenstes Werk die Verfassung des Norddeutschen Bundes, auf der die des Deutschen Reiches beruht, mit der sie in den meisten Rrtikeln sogar wörtlich übereinstimmt. Er war nach dem denk-

10. Bürgerkunde für die höheren Schulen Deutschlands - S. 4

1910 - Leipzig : Quelle & Meyer
4 Erstes Kapitel. Und edlem Sinn erscheint's schlimm wie die Pest, Wenn aus der Tiefe Schufte auf zur stolzen Macht Und Ehre steigen nur durch ihrer Rede Kraft. Es gibt nichts Schlimm'res für ein Volk als Monarchie. Da gilt fürs erste kein Gesetz für alle, nein Ein einz'ger hat die Macht. Lr ist des Rechtes (Quell, Sein Wille ist Gesetz. Wer ist noch gleich und frei? Nur dort ist Freiheit, wo man ruft: wer unserm Volk Gut raten kann, der rate frisch und zaudre nicht. Dort bringt das Raten Ehr, und wer nicht raten will, Kann schweigen. Das ist rechte Bürgergleichheit dann. Und weiter: wo das Volk im Land selbst herrscht und wehrt, Da freuen alle sich, wenn frische Jugend ihm In Kraft heranwächst. Doch ein Fürst auf schwankem Thron Sieht es mit Nrgwohn, und wer irgend stark und klug, Den schlägt er nieder, weil er um sein Kränchen bangt. Das Weizenfeld verdirbt, wenn du im frühen Lenz Die Halme mähst. Wie kann das Land gedeihn, Wenn der Tyrann den Mut verdirbt und Blut vergießt? Wer sammelt Schätze seinem Kind und Lebensgut, Wenn's nur das Eigengut des stolzen Königs mehrt? Wer wird im Hause Tächter ehrsam auferziehn Ihm zum Genuß, wenn schnöde Lust den Nrgen treibt, Zum Leid den Eltern! Lieber läg' im Grabe ich, Nls daß mein Mädchen je ich so in Schande säh'! Tacitus hat einmal (annal. Iv, 38) den Empfindungen und Wün- schen Ausdruck gegeben, die in einem Monarchen lebendig sind: „Daß ich sterblich und mein Wirken ein menschliches ist, und daß ich zufrieden bin, wenn ich mein hohes Umt ausfülle, das spreche ich hier aus und auch die Nachwelt soll es wissen: sie wird meinem Gedenken genug und übergenug gerecht, wenn sie über mich urteilt, ich sei ein Mann gewesen großer vorfahren würdig, für des Volkes Glück besorgt, aufrecht in der Gefahr und mutig dem hasse und der Anfechtung trotzend um des Landes Wohlfahrt willen. Meine Tempel ragen in euren herzen, solche Bilder prangen in Lchönheit. Die aus Stein gebauten werden, wenn das Urteil der Nachwelt anders lautet, verachtet wie Leichensteine, deren Lchrift niemand glaubt. Darum flehe ich die Menschen und die Gottheit an, die Gottheit: sie möge mir ein ruhiges herz und einen menschliches und göttliches Necht verstehenden Geist [cfjeniien; die Menschen: sie mögen, wenn ich einmal muß scheiden, Lob und freundliches Gedenken meinen Taten und meinem Uamen widmen." Gneisenau (Denkschrift 181 l) findet warme Worte für die Ge- fühle des Volks: „Die Fürsten der Erde kennen häufig nicht den Zauber, der in ihren freundlichen Worten und in ihrem Zorn liegt. Wenn Erm-
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