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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 194

1900 - Leipzig : Spamer
194 Die Erschließung des schwarzen Erdteils. diese und die Küste verlegt Ptolemäos das Mondgebirge, von dessen schnee- bedeckten Kämmen die Quellen des Weißen Nils nach beiden Seiten herab- rieselten. „Mit den Quellen des Nils", so erzählt er, „hat es folgende Bewandtnis: Aus dem großen Mondgebirge strömen 8 Gewässer, 4 aus dem östlichen und 4 aus dem westlichen Teile. Der Reihenfolge nach von Westen uach Osten ist das erste Gewässer der Cherbalas, das zweite der Chemsel. Beide vereinigen sich bei der Stadt Metis und fließen weiter. Der dritte heißt Chiagonas, der vierte Chanbalas. Diese vier münden in einen See, welchen man den „See der Wasserfälle" nennt. Die andern vier Flüsse folgen in nachstehender Ordnung: der erste, der durch das Land der Zwerge fließt, hat keinen Namen, ebensowenig der zweite. Beide vereinigen sich und bilden fortan einen Strom. Auch der dritte hat keinen Namen, nur der vierte, der Charalas genannt wird. Alle vier ergießen sich in ein Becken, welches man den „Krokodilsee" nennt. Aus dem See der Wasserfälle fließen zwei Ströme ab, die sich bei den Städten Chiera und Chasa vereinigen; ebenso fließen auch aus dem Kro- kodilsee zwei Ströme ab, welche sich bei den Städten Singos und Aba ver- einigen. Diese zwei und die, welche sich bei Chasa vereinigen, bilden durch ihren Zusammenfluß den großen Strom im Lande der Elefantenesser. Zwischen beiden erstreckt sich das Zimtland und das Land der Zwerge. Weiter abwärts durchströmt der große Fluß das Land der Champesiden, wo er den aus dem Chole (-See) abfließenden Astapus aufnimmt." Unter dem Cholesee ist wahrscheinlich der Tsanasee in Abessinien, unter dem Astapus der Bahar-el-Asrek, der Blaue Nil, zu verstehen. Die Länder des Nils und der bewohnbare Küstenstrich längs der Nordküste waren nicht nur wohlbekannt, sondern machten selbst einen Teil der alten Kulturländer aus. Am Nil blühte das wunderbare tausendjährige Reich der ältesten Kultur und Wissenschast; von der Nordküste spannte das' thateukühne Karthago seine Handelsnetze aus über bekannte und unbekannte Länder und Küsten und erhob sich auf eine solche Stufe des Reichtums und der Macht, daß es dem gewaltigen Rom lange Zeit die Herrschaft der Welt streitig machen konnte. Hart an diese Sitze der Kultur stieß aber das wilde Afrika in seiner unerquicklichsten Gestalt, der ungeheuere dürre Erdstrich von Ägypten westlich bis zum Atlantischen Meere, die große Wüste. Die allgemeine Kenntnis, welche Ägypter und Griechen von der- selben hatten, war, von Fabeln und Übertreibungen abgesehen, wahrscheinlich nicht geringer als die uusrige; gibt es doch noch heute dort ungeheure Strecken, die kein Europäer je betreten hat. Man schilderte sie als hier von reißenden Tieren, dort von wilden Nomaden bevölkert, hier und da geschmückt mit bewässerten und bewohnten Oasen, die an Fruchtbarkeit den schönsten Teilen der Erde gleichzustellen seien, bis weiter nach Süden die völlige Einöde herrsche, ohne einen Tropfen Wasser und unfähig, Mensch oder Tier oder Baum zu ernähren. So ungefähr ist das Bild, welches

2. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. V

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
0!’ 1 }‘,',T ''ist»'; ' i < * i |' • i r. , - ¡i.-\ ■ ' j - ./ j /iliv.j ,'j )•’/}! . ;i •, { - j ;J .‘fsqlt •••; tfiul l/s/It? V. I 1 'j .--s i| i'-'i»! Vorwort. ^ie veränderte Tendenz dieses Lehrbuches hat/ wie be- reits in der Vorrede zu der ersten Abtheilung desselben bemerkt worden/ seine gänzliche Umarbeitung zur noth- wendigen Folge gehabt. Ganz vorzugsweise mußte diese dritte Abtheilung von solcher Veränderung berührt werde«/ da in den der ersten Auflage des Werkes beigegebenen Tabellen nur ein Theil ihres Stoffes andeutungsweise enthalten war. — Die veränderte Aufgabe verlangte nicht blos/ diese Tabellen in eine andere/ bequemere Form zu schmelzen/ son- dern auch eine bedeutende Erweiterung und vornehmlich eine wissenschaftliche Behandlung des Materials. Sollte das Buch nicht ein gewöhnliches und/ — da wir deren mehrere recht brauchbare und fchätzenswerthe besitzen/ — zugleich ein entbehrliches Kompendium wer- den: so mußte eö/ neben seiner didaktischen und hodegctischen Tendenz/ auch die andere/ wichtigere nicht vernachlässi- gen/ den Lehrer/ für den es vorzugsweise bestimmt ist/

3. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. VII

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
Vorwort. Vii harren aus den staubigen Schatzkammern der Wissen- schaft hervorzusuchen/ und in gangbare Münze auszu- prägen. — Daher ist auch der Verfasser überall bemüht gewesen/ seinen Stoff zu popularisiren/ und einem größeren Kreise bereit und bequem zu machen/ was er selbst/ was der Einzelne überhaupt nur durch langwieri- ges Bemühen auszubeuten hoffen durfte. — In dem vorliegenden Bande der letzten Abtheilung dieses Werkes sind die ethnographischen Verhält- nisse und Erscheinungen synthetisch zusammengefaßt worden/ die in dem folgenden zweiten Bande analytisch dargelegt werden sollen. Der umgekehrte Weg/ scheint eö/ wäre zwar bequemer und in pädagogischem Sinne auch methodischer gewesen; allein ohne die vorangegan- gene Entwickelung der allgemeinen Gesetze des Völkerle- bens würden entweder alle Einzelnheiten desselben todt und farblos geblieben sey«/ oder es hätten unendliche Wiederholungen eintreten müssen, die den Umfang des Buches unnöthig vergrößert, den Zusammenhang des Stoffes zerrissen, die wissenschaftliche Übersicht erschwert - haben würden. — Auf solche Weise ist in diesem Bande versucht wor- den, alle ethnographischen Phänomene in ihrem wahren wissenschaftlichen Zusammenhange, nicht nach äußeren, sondern nach inneren Eintheilungsgründen zu behan- deln; — auf solche Weise erscheint dieses Büchlein in

4. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. 232

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
232 Abschn. 3. Von den aufd. Entwickel. d. Menschh. einwirk. inneren Urs. Welten, überdauern aber diesen Wechsel der Dinge, und leben 80000 Kalpa's: denn nur das Materielle wird vernichtet, die Lichttheile des Geistes steigen von Region zu Region bis zu der des Lichtes, die ewig und unzerstörbar, in welcher Alles Buddha ist, und selbst die Himmel der farbigen Welt ver- schwinden endlich „wie ein Regenbogen", um sich in das Nichts, in das Leere zu versenken. — Die Welt zu bessern und die- Menschen an den verlo- renen glücklichen Zustand zu erinnern, erscheinen nun von Zeit zu Zeit, hie und da, in Menschengestalt besondere Inkar- nationen der vernichteten Substanz, und eine solche war Gau- tama, dessen Beiname „Buddha" nur auf jene göttliche Substanz übertragen worden ist, die deshalb ebenfalls „Buddha" genannt wird. — Und diese Ansicht, welche wieder an die ähnliche brahmanische Lehre von den Fleischwerdungen Wisch- nu's erinnert*), ist, beiläufig bemerkt, wahrscheinlich der Grund, warum man, — jene Inkarnationen Buddha's vor dem Erschei- nen Gautama-Buddha's voraussetzend und ihre Zahl bald größer, bald kleiner annehmend, — die Stiftung der Religion bald in eine ältere, bald in eine jüngere Zeit verlegt und zum Theil (wie bei den Tibetanern) bis in die Mitte des dritten Jahrtausends vor Christo hinaufgerückt hat**). — Den vorhin erwähnten Vorstellungen entspricht das Stre- den der Buddhisten, sich dem Sansara und den der Zerstö- rung unterworfenen Welt-Regionen zu entziehen, um im Ewig- Leeren Unsterblichkeit zu gewinnen. Zu diesem Ziele führt Bändigung des eignen Selbst, Ertödtung der Sinne durch Bußübungen, Nichtachtung des Lebens, wenn Gutes dadurch erzielt werden mag, Barmherzigkeit gegen alles Belebte, Ge- *) Deshalb ist Buddha auch wohl, selbst von Brahmanen, als die neunte Inkarnation Wischnu's angesehen worden. (Vergl. über diese Meinung Stuhr a. a. O. S. 205 und dagegen: Yy. v. Humboldt, Über die Kawi-Sprache Jc. S. 264.) **) Nach dem (S. 228) erwähnten Ampere'schm Berichte heißt es im Fo-kue-ki: „Die Zahl meiner (Buddha's) Geburten kann nur mit der Zahl der Bäume und der Pflanzen des Weltalls verglichen werden. Niemand vermag die Leiber zu zählen, in denen ich gelebt habe" u. s. w.

5. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. 359

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
— Vierter Abschnitt. Verbreit ungs - Sphären. Erstes Kapitel. V o r b e m e r k u n g e n. §. I. Eingang und Anknüpfung, in den vorangehe«lden Abschnitten die allgemeinen Gesichtspunkte und Gesetze angedeutet worden sind, aus wel- chen und nach welchen die nun folgenden ethnographischen Thatsachen zu betrachten und $u beurtheilen sind: so darf er- wartet werden, daß dieselben auch in der angemessenen Weise als innerlich verbundene Theile Eines Ganzen, nicht als Ein- zelnheiten, erscheinen werden; so ist zu hoffen, daß die zahl- reichen Figuren des großen Gemäldes, welches die Mensch- heit darstellt, selbst in der hier folgenden, freilich nur dursti- gen Skizze, nicht als einzelne Erscheinungen, fonbcrn als eng verbundene und zusammengehörige Theile jenes großen Gan- zen, als Glieder jener zahlreichen Vdlkcrgruppen, aus denen die Menschheit besieht, — daß sie nicht nur all de»n richti- gc>l Platze, soildern auch i» den: richtigen Lichte erscheinen werden, — daß folglich auch das galizc Gemälde, von den gewählten Standplllikteil aus, sowohl im Gailzen als im Eiuzelnell nicht nur vollständig zu überschel», sondern auf- richtig zu verstehen seyn mag. — Wir sahen uns am Ende des vorigen Abschnittes zu der Annahme einer uralteil, hier mehr und mehr verlorenen und vergesscliell, dort höchst mallnigfaltig modifizirten Kultur veranlaßt; wir sind zugleich auch genöthigt, irgendwo ein ur- altes Kultur-Centrum anzunehmeu, voll welchem aus baun

6. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. 373

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
Kap. 3. Von der Vertheilung der Lebensweisen. 373 Drittes Kapitel. Von der Vertheilung der Lebensweisen. §, 9. Verbreitungs - Sphären der angesiedelten Völker. Nach den eben vorangeschickten Andeutungen ist einer je- den der genannten großen Hauptgrnppen der Menschheit ein eigenthümlich gestalteter Verbreitungsbezirk zugefallen. Der eine wird durch kontinentale Abgeschlossenheit, der andere durch ozeanische Isolirung, ein dritter durch die Häufung und Stei- gerung, ein vierter durch die Abwesenheit und Ausgleichung aller physischen Gegensätze charakterisier. Es kann daher nicht überraschen, wenn einer jeden Haupt-Varietät des Menschen- geschlechts auch eine gewisse Lebensweise vorzugsweise eigen ist, wenn sich eine große Übereinstimmung zwischen den Ver- breitungs-Sphären der Menschen-Racen und der Lebenswei- sen ergibt, — um so weniger, als auch, wie bereits früher bemerkt, die Lebensweise der Völker keinesweges blos durch die Physik ihrer Heimath, sondern eben sowohl durch ähre nationellen Eigenthümlichkeiten bedingt wird. Der indisch-europäische Menschenstamm ist vorzugsweise der Stamm der ackerbauenden, der angesessenen, der Kulturvöl- ker. Seine Heimath gehört daher auch vorzugsweise, wenngleich nicht ausschließlich, bcn Verbreitungs-Sphären des Ackerbaues und fester Ansiedelungen an. — Aber während durch ihn die Boden-Kultur an die fernsten Enden der Erde, in seine ent- legensten Kolonien getragen worden ist, ist sie in einem groß- ßen Theile des Mutterlandes unentwickelt geblieben, in den Hintergrund getreten, oder gänzlich verloren gegangen, — und selbst die Gegenden der muthmaßlichen asiatischen Urhei- math des Menschengeschlechts und aller Kultur gehören zum Theil nur noch sehr zweifelhafter Weise in die Sphäre der angesiedelten Völker. Wenn wir daher den Verbreitungs- Bezirk der angesiedelten Völker bestimmen wollen, so müssen wir zunächst im Allgemeinen zwar die Wohnsitze der indisch- europäischen Menschheit dahin rechnen, sodann aber einerseits gewisse Länder ihrer Verbreitungs-Sphäre davon trennen,

7. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. 66

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
66 Abschn. 1. Physiologische Mannigfaltigkeit und Einheit des Menschen. geworden." Hub dem ganz gemäß kann man dann auch, umgekehrt schließend, hinzusetzen: „was heute in Abarten zer- fällt, ist einem früheren Weltalter Eins gewesen." Es kömmt aber rinn darauf an die Wahrheit jenes Ge- setzes nachzuweisen. — Hiezu ist vor Allem erforderlich, daß man darthue, die jetzige Schöpfung stamme in gerader Linie von jener untergegangenen ab, was freilich mit den gemachten Beobachtungen nicht vereinbar zu seyn scheint. — Nach Cu- vier sind bekanntlich, unter den bisher aufgefundenen 150 verschiedenen fossilen Säugethier-Spezies, sechszig, welche durchaus unbekannten, d. h. jetzt gar nicht mehr vorhandenen Gattungen (genera) angehören, und unter den übrigen, — die zwar zu bekannten Gattungen zu rechnen, aber innerhalb dersel- den besondere, in der Jetztzeit nur theilweise vorhandene Spezies bilden, — zählt man nur eilf oder zwölf, die mit noch lebenden Arten identisch sind. Dazu kömmt, daß diese letzteren meist nur in den jüngsten, aufgeschwemmten Landgebilden, an Fluß- ufern, in Torfmooren rc., überhaupt gewöhnlich nur in sol- chen Lagern angetroffen worden seyn sollen, welche keine Reste von Meergeschöpfen enthalten, so daß es zweifelhaft bliebe, ob sie von jener älteren Katastrophe mit berührt wur- den, ob sie vor derselben da waren. — Folgert man nun hieraus, daß die urweltlichen Schöpfungen ganz andere, meist kolossalere Gebilde aufzuweisen hatten, als die gegenwärtige, so könnte man es auch nur wahrscheinlich finden, daß ihnen der Mensch entweder ganz oder doch in seinem heutigen spe- zifischen Charakter gefehlt haben müsse. — Dieser Schluß scheint indeß mindestens voreilig zu seyn. Wäre er richtig, wäre die ganze organische Welt jener antediluvianischen Periode vernichtet worden, so würde man auch zu der Annahme verschiedener successiver Schöpfun- gen, totaler Erneuerungen der Organismen, frischer Besa- mungen mit Keimen u. s. w. genöthigt seyn. — Allein es ist viel wahrscheinlicher, ja fast gewiß, daß ein unmittelbares Band der Zeugung die heutige Schöpfung mit der unterge- gangenen verknüpfe. Denn unter den von Cuvier aufge- zählten 150 fossilen Säugethieren zählt man ja 90 Arten,

8. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. 347

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
347 Kap. 4. Resultate — Kulrurzustande. dingenden Gegesatz. Er ist der Sprache entnommen, so wie der erste der Religion und der zweite dem gesellschaft- lichen Daseyn. Ob nämlich die Sprache eines Volkes blos den Bedürfnissen des Lebens genügt, und höchstens die Lippe des Rhapsoden bewegt, — oder ob dieselbe, — wo die Thatsachen sich Haufen, wo die Ideen reifen, wo der geistige Gesichtskreis sich erweitert, und die Wissenschaft wachsende Schwingen entfaltet, — ihre ganze Fülle, ihren Reichthum, die ungeschmälerte Innigkeit ihres beseelten und beseelenden Wesens und damit zugleich den reinsten Abdruck des natio- nalen Seyus in die Schrift, in die weiten Fächer einer mannigfaltigen Literatur ausgießt: dies bedingt ohne Zwei- fel ebenfalls einen sehr entscheidenden Gegensatz im Leben der Völker, und sondert sie äußerlich gleichfalls in rohe und kul- tivirte. Aber die Vermittelung dieses Gegensatzes geschiht hier leichter, weil in dieser Beziehung zahlreichere, allmähliger in einander übergehende Zwischenstufen möglich sind, als in der durch die Staatsbilduugs- und Lebensweise bestimmten Anti- these. — Sagt man nämlich, „Völker, die in einer Literatur ein geistiges Gemeingut besitzen, sind kultivirt, — solche, die die Schrift nicht kennen, die also das geistig Erworbene nur so lange festzuhalten vermögen, als es in einem gewissen engen Kreise Raum hat, sind unkultivirt: so weiß man doch kaum die Grenze zwischen beiden mit Genauigkeit zu be- zeichnen. Denn von dem ersten rohen Schriftversuch, von der ersten symbolischen Darstellung, den ersten Runenzeichen und Hieroglyphen bis hinauf zur Begriffs- und alphabeti- schen Schrift, — von der frühesten Stamm- oder Gesetzes- tafel bis zum unendlichen, unerschöpflichen Fachwerke moder- ner Literatur können unstreitig die mannigfaltigsten Abstufun- gen gedacht werden, und die Geschichte bezeichnet, weil sie bei* relativen Maaßsiab anlegt, bekanntlich einige Völker gradezu als kultivirte, die keinesweges eine ausgebildete Schriftsprache, noch weniger eine Literatur besaßen. Dieser dritte Gegensatz bestätigt übrigens den ersten ebenso wie der zweite. Denn so wie ein christliches Volk nicht ge- dacht werden kann ohne ein geordnetes Staatslcbcn, oder

9. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. 402

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
402 Abschn. 4. Verbreitungs-Sphären. Dadurch aber unterscheidet sich die neuere Sprach-For- schung sehr wesentlich von der alteren, daß jene nicht, wie diese, von dem Bestreben ausgeht, irgend eine der vorhan- denen Sprachen zur Ursprache, zur Mutter aller übrigen, diese zu Tochtersprachen zu stempeln. Denn so wie es nicht mehr in der Aufgabe neuerer genetischer Forschungen über unser Geschlecht liegt, trgenb eine der Haupt-Varietäten desselben für die Ur-Race zu erklären, von der alle anderen abstammen; so wie cs vielmehr angemessen erscheint, sich die vorhandenen, die Sonderung der Varietäten bedingenden körperlichen Verschiedenheiten als aus einer diese alle proto- typisch in sich tragenden Urform erst nach und nach, durch zunehmende Divergenz, entstanden zu denken*): so erscheint es auch höchst wahrscheinlich, daß die jetzigen Hauptsprachen der Erde sich auf ähnliche Weise aus einer mit der Ur-Race verschwundenen Ursprache herausgebildet haben, — daß sie folglich in Bezug auf diese zwar Töchtersprachen, in gegen- seitiger Beziehung aber vielmehr Schwestersprachen ge- nannt werden müssen **). — Mit dieser Annahme stimmt die Überlieferung der Schrift, stimmen manche andere traditionelle Andeutungen sehr wohl überein. So wie sich von mehreren, gegenwärtig geschie- denen Sprachen eines und desselben Stammes die ein- stige Übereinstimmung und das allmählige, von Jahrhundert zu Jahrhundert weitere und weitere Auseinandergehen histo- risch nachweisen läßt: so würde sich, wenn unsere sogenannte Weltgeschichte längere und ältere Zeiträume umfaßte, wahr- scheinlich auch die allmählig zunehmende Divergenz und eben so die einstige Übereinstimmung verschiedener Sprach- stämme darthun lassen. — Die ursprüngliche Einheit oder vielmehr die allgemeine, auf diese Einheit hinweisende Verwandschaft aller Sprachen ist daher eine Hypothese, welche von den ausgezeichnetsten *) Vgl. Kap. 4. des ersten Abschnittes. **) Über diese Materie vgl. man: Balbi Atlas etlinograpliique I. p. 1 — 14; Wiseman a. a. O. §. 2 — 12.

10. Repetitorium der Gesellschaftskunde zur Ergänzung des Geschichtsunterrichts - S. 25

1899 - Gütersloh : Bertelsmann
— zo — Was würden die übrigen Vereinsgenossen sagen, wenn einmal ein Mitglied diese Pflichten nicht erfüllen, aber doch die Wohlthaten des Vereins genießen wollte? ä) Welches ist das V. Hauptstück einer Gesellschaft? Wie kann man es noch anders bezeichnen? (Warum muß dies wieder ein wichtiges Hauptstück heißen?) 13. a) Schreibt die 5 Hauptstücke einer Krankenauflage übersichtlich auf! (S. Anhang zu § 6, erstes Beispiel.) b) Macht ähnliche Übersichten der 5 Hauptstücke von andern Vereinen (kleinen Gesellschaften), die ihr gut kennt, — (etwa von einem Gesangverein, einem Turnverein, einem Leseverein, einem Konsumverein, einem Erziehungsverein für verlassene Kinder, einer Schulgemeinde u. f. w.). Die Kauptarten der Gemeinschaften. 14a) Welches ist die älteste (ursprünglichste) Gemeinschaft? Warum nennen wir sie — gleich dem Sonntage — ein Wertstück aus dem Paradiese? b) Welche größeren verwandtschaftlichen Gemeinschaften gehen aus dieser Urgemeinschaft hervor? Wie bezeichnen wir die Zusammengehörigkeit der Glieder eines solchen Verbandes, weil sie gleichen Blutes sind? e) Was haben die Glieder eines Volkes (Nation) außerdem gemein? (Oder: Wodurch unterscheiden sich die Nationen von einander?) 15. a) Wie nennen wir diese verwandtschaftlichen Verbände (von Familie bis Volk) insgesamt, weil sie vom Schöpfer (von Natur) so geordnet sind? b) Warum sind die größeren natürlichen Gemeinschaften (Sippe, Stamm, Volk) noch nicht eigentliche (geschlossene) Gesellschaften? Kommen die 5 Hauptstücke der gesellschaftlichen Einrichtung bei ihnen vor? [£)ie Israeliten waren beim Auszug aus Ägypten fast nur ein Haufen Volks; nach Moses Gesetzgebung bildeten sie einen Staat.] e) Warum bildet die Familie, obwohl sie nur wenige Glieder zählt, doch zugleich eine wirkliche (geschlossene) Gesellschaft? 16. a) Wodurch unterscheiden sich die geordneten (geschlossenen) Gesellschaften von jenen bloß natürlichen (verwandtschaftlichen) Verbänden?
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