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1. Hellas und Rom - S. III

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Zur Einfhrung. Die Lehrordnung fr die bayerischen Lehrer- und Lehrerinnen-bildungsanstalten vom 30. Juli 1898 fordert fr den Geschichtsunter-richt imjflp.rt Prparandenkurse: eine gedrngte Geschichte des klassischen Altertums mit Einschlu der Sagen von Herakles, Jason, den Tantaliden, dipns und Odysfeus bzw. der Sagen aus der rmischen Knigszeit". An Lehr- und Hilfsbchern, in denen der hier verlangte Geschichts-ftoff enthalten ist, besteht im allgemeinen kein Mangel. Bei nherem Zusehen jedoch ergibt sich, da die verschiedenen Werke zur Einfhrung in die griechische und rmische Geschichte" eine fr unsere Prparanden-schulen bedenkliche berflle an Stoff aufweisen, indem sie in der Anhufung von Personen- und Ortsnamen, von Jahreszahlen und technischen Nomenklaturen sowie in der Einsguug schwieriger abstrakter Begriffe sich nicht genug tun knnen. Mglichst viel historisches Wissen" soll auf engstbegrenztem Rume in gedrngtester" Fassung dem Schler vermittelt werden. Auerordentlich erschwert wird dadurch die Unterrichtsarbeit fr jeden gewissenhaften Lehrer, der trachtet, das nackte historische Gerippe" mit Fleisch und Blut zu umgeben; vergebens oft ist sein Bemhen, die kalten, toten Begriffe zum Leben zu erwecken. Eine Erleichterung in dieser Hinsicht mchte die hier vor-liegende Bearbeitung der Geschichte des klassischen Altertums Lehrern und Schlern unserer Prparaudenschnlen verschaffen dadurch, da der in den amtlichen Bestimmungen erwhnten gedrngten" Dar-stellnng des Geschichtspensums eine andere Auslegung gegeben wird, als dies in weitverbreiteten Leitfden" und Abrissen" der Fll ist. Alles, was zur bloen berlastung des Gedchtnisses führen mu, wurde tunlichst ausgeschieden, so da sich der im Unterrichte in ca. 70 bis 75 Lehrstunden! zu erarbeitende positive Wissens-

2. Hellas und Rom - S. IV

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Iv Zur Einfhrung. ftoff" auf ein Minimum beschrnkt. Dadurch sollte Raum gewonnen werden zu einer fr unsere Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten unbedingt notwendigen Vertiefung in die wichtigsten historischen Ereignisse und Zustnde. Zu einer anschaulicheren, lebensvolleren Gestaltung des Geschichtsunterrichts mchte der Verfasser durch sein Lehr- und Lesebuch" beitragen. Zu diesem Zwecke wurde auch eine Reihe von Quellenstcken", wie solche der Fassungskraft der. Prparandenkurse entsprechen, der Darstellung organisch eingegliedert. Knftige Lehrer und Lehrerinnen sollten die wichtigsten historischen Schriftsteller des klassischen Altertums wenigstens in einigen Auszgen kennen lernen. Sie mssen an sich selbst die Interesse weckende Macht der historischen Quellen" erprobt haben, um dereinst in ihrem eigenen Unterrichte die Schler zu den-selben zu führen. Von der Geschichte der orientalischen Völker wurde vorlufig ganz abgesehen. Was aus derselben fr die Einfhrung in die Geschichte der Griechen und Rmer ntig ist, kann im Unterrichte von jedem Lehrer leicht ergnzend ein-geschaltet werden. Die mehrfachen Hinweise aus einschlgige Gedichte und Bilder sollen der Frderung des Konzentrationsgedankens dienen. Die hier gewhlten Ab-krzungen Brunn 37; Sangt 16 zc." weisen auf die Nummern der fr den Unter-richt in der Geschichte des klassischen Altertums sehr empfehlenswerten Bilder-werke von: Brunn, Klassischer Skulpturenschatz. Mnchen, Bruckmann. Cybulski, Tabulae quibus antiquitates Graecae et Romanae illustrantur. Leipzig, Khler. Langt, Bilder zur Geschichte. Wien, Hlzel. Lehmann, Kulturgeschichtliche Bilder fr den Schulunterricht, Ii. Abteilung: Alte Geschichte. Leipzig, Wachs-muth. Lohmeyer, Wandbilder fr den geschichtlichen Unterricht. Wien, A. Pichlers Witwe u. Sohn. Seemanns Wandbilder. Eine Sammlung von ausgewhlten Meisterwerken der bildenden Kunst aller Zeiten in Lichtdrucken. Leipzig, E. A. Seemann. Mchte das Lehr- und Lesebuch" freundliche Aufnahme finden an den Anstalten, fr die es bestimmt ist! Fr alle Winke und Belehrungen, die geeignet erscheinen, die unterrichtliche Brauchbarkeit des Buches zu frdern, bin ich von Herzen dankbar. Innigen Dank auch sage ich meinem hochverehrten Amtsvorstande, Herrn Kgl. Seminardirektor Joseph Heigenmooser, fr die wohl-wollende Frderung, die er mir bei der Bearbeitung des Werkchens zuteil werden lie. Mnchen, im Mrz 1906. Alfons Bock.

3. Hellas und Rom - S. 5

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
6. Griechenlands Lehrzeit. 7. Kolonien. Jahr hindurch offen ist, ungleich nher die Lnder verbindet als die unwirtlichen Binnenmeere des Nordens. Leicht aufgeregt, ist sie auch leicht wieder besnftigt; ihre Gefahren sind verringert durch die Menge sicherer Ankerbuchten, die der Schiffer erreichen kann, wenn das Wetter aufzieht, durch die Klarheit der Luft, welche ihn bei Tage bis auf zwanzig Meilen hin die Zielpunkte erkennen lt und ihm bei Nacht den wolkenlosen Himmel zeigt, dessen auf- und niedergehende Sterne des Landmannes wie des Schiffers Geschfte in milder Ruhe regeln. Die Fluschiffahrt ist bald zu Ende gelernt, die Seeschiffahrt niemals; an Fluufern schleifen sich die Unterschiede der Bewohner ab, das Meer bringt das Verschiedenartigste Pltzlich zusammen: Es kommen Fremde, die unter anderem Himmel, nach anderen Gesetzen leben; es findet ein unendliches Vergleichen, Lernen, Mitteilen statt",-' (Exll Curtius.) Betrachte die herrlichen Landschaftsbilder aus Griechenland a) im Rottmannssaale" der Neuen Pinakothek und b) unter den Arkaden zu Mnchen! Griechenlands Lehrzeit. Die Griechen haben es verstanden, die Kulturerrungenschaften anderer Völker sich anzueignen und selb-stndig darauf weiter zu bauen. gllvter undmnizier warnt der Sage zufolge jjjjre erfirn"isirmeister. Der Mter Gejjlp-s erbaute in ihrem Lande die Cekropia, die Burg von 30^ Uer Mmzier Kadmos die Kadmea^.'dteldnr^ Thebens in Botien. Von den gyptern und Phniziern lernten die Griechen den Burgenban, der naturgem zur spteren Anlage von Stdten führen mute. Phnizisches See- und Handelswesen, phnizische Kunst im Handwerk und Bergbau, phnizische Wissenschaft (Kadmos' Buchstabenschrift) fanden eifrige Nachahmer und Frderer in Hellas' rhrigen Be-wohnern. Ungemein rege war der Austausch der verschiedenartigen Landesprodukte zwischen ihnen und den phnizischen Handelsleuten, und je lohnender derselbe wurde, um so rastloser arbeitete der griechische Geist, es den Phniziern gleich zu tun, sie womglich zu bertreffen. 7. Kolonien. Die zahlreichen Kolonien, welche die Phnizier in Griechenland, auf Sizilien und Nordafrika (Karthago) angelegt hatten, wurden bald berflgelt von den blhenden griechischen Pflanzstdten, welche die Hellenen aus den Inseln des gi-schen Meeres (Euba, Cykladen: Andros, Melos, Naxos, Paros; Sporaden: Samos, Chios, Lesbos, Lemnos; Kreta, Rhodos), an der Westkste Kleinasiens (Halikarnassns, Miletus, Ephesus, Smyrna, Phoca, Jlion) sowie spter an der Propontis (Byzantinm), am Pontus Enxinns, an der Nilmndung, auf Sizilien und Unteritalien (;^Ttmt7~S^Bat57^aretitr^E"f

4. Hellas und Rom - S. 36

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
36 9. Die Perserkriege, ca. 500469 v. Chr. drauen die Wache, und er sah. wie einige Männer Leibesbungen anstellten, andere aber ihre Haare kmmten. Als er das erblickte, der-wunderte er sich und merkte sich ihre Zahl. Dann ritt er ganz ruhig zurck; denn keiner verfolgte ihn und sie bekmmerten sich gar nicht um ihn. Und als er zurckkam, sagte er dem Xerxes alles, was er gesehen. Dieser aber lie den Demaratos, einen Hellenen, der in seinem Heere war, zu sich rufen und fragte ihn nach allem, was die Lacedmonier tten. Der aber sprach: Diese Männer sind gekommen, uns den Pa streitig zu machen und dazu berieten sie sich; denn das ist Sitte bei ihnen: wenn sie ihr Leben auf das Spiel setzen wollen, dann schmcken sie ihr Haupt." Das deuchte aber dem Xerxes ganz unglaublich und er fragte weiter, auf welche Art ein so kleiner Haufen sein Heer sollte bekmpfen knnen. Jener aber sprach: Herr, du sollst mich fr einen Lgner ansehen, wenn es nicht so kommt, wie ich sage." Xerxes aber glaubte ihm trotzdem nicht. Er lie nun vier Tage vorbei-gehen, denn er hoffte immer, sie wrden davonlaufen. Am fnften aber, als sie sich nicht zurckzogen, sondern er deutlich einsah, sie wren unverschmt und unklug genug, stehen zu bleiben, schickte er wider sie die Perser voller Wut und befahl ihnen, sie lebendig zu sangen und vor sein Angesicht zu führen. Als nun die Perser andrangen und ihren Angriff auf die Hellenen ausfhrten, fiel eine Menge, die anderen aber rckten nher und konnten sie nicht zum Weichen bringen, obwohl ihr Verlust bedeutend war. Da ward es denn aller Welt und namentlich dem König klar, da es wohl viel Menschen wren, aber nur wenig Männer. Das Treffen aber dauerte den ganzen Tag. Nachdem aber die Perser hart zn-gerichtet waren, wichen sie zurck und an ihrer Stelle rckten die vor, welche der König die Unsterblichen nannte, als wrden die bald mit ihnen fertig werden. Und als auch diese mit den Hellenen Hand-gemein wurden, richteten sie nicht mehr aus als das vorige Heer, sondern es ging ihnen ebenso, weil sie in dem engen Pa stritten und krzere Speere hatten als die Hellenen und ihre bermacht nicht angebracht war. Die Lacedmonier aber fochten wacker und brav und zeigten, da sie den Krieg verstanden, der Feind aber nicht. Sie wandten den Feinden zuweilen den Rcken und flohen dann alle mit einem Male; die Feinde aber, die sie fliehen sahen, jagten ihnen nach mit Lrm und Geschrei; sie aber wandten sich, wenn jene nahe an sie gekommen, den Feinden entgegen, und auf die Art erlegten sie eine unzhlige Menge Perser; es fielen aber auch von den Spartanern einige wenige. Als wt*- die Perser den Pa nicht erstrmen konnten, obwohl sie in einzelnen Scharen und mit der ganzen Macht angriffen, zogen sie sich zurck. Da nun Xerxes nicht wute, was er tun sollte, trat vor ihn

5. Hellas und Rom - S. 42

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
42 10. Das Perikleische Zeitalter, ca. 470430 v. Chr. da seine Macht vom groen Haufen erst dann mit Migunst angesehen werden wrde, wenn sie mit glnzendem Lebensgensse verbunden wre. Darauf Verzicht zu leisten wurde ihm, dem Philosophen, nicht schwer. Er war das Muster eines migen und nchternen Mannes. Er machte sich zur Regel, an keinem Festgelage Anteil zu nehmen, und kein Athener konnte sich erinnern, Perikles, seit er an der Spitze des Staates stand, mit Freunden beim Weine gesehen zu haben. Niemand kannte ihn anders als vollkommen ernst und gesammelt, nachdenkend und viel-beschftigt. Sein ganzes Leben war dem Staatsdienste gewidmet und seine Macht mit so viel Selbstverleugnung und Arbeit verbunden, da sie der lebenslustigen Menge wahrlich nicht als beneidenswerter Vorzug erscheinen konnte. Man sah ihn auch nie vor der Stadt lustwandeln oder an ffentlichen Pltzen sich der Mue freuen. Fr ihn gab es nur einen Weg, den man ihn tglich gehen sah, den Weg von seinem Hause nach dem Markte und dem Rathause, dem Sitze der Staats-regiernng, wo die laufenden Geschfte erledigt wurden. Perikles war berzeugt, da nur eine vollkommen tadellose Unbescholtenheit und die allerstrengste Uneigenntzigkeit einen dauerhaften Einflu auf die Brger-schaft mglich mache, indem man den Neidern und Feinden auch nicht die geringste Ble gebe. Perikles redete weder viel noch hufig. Nichts scheute er mehr als berflssige Worte, und darum soll er, wenn er vor das Volk trat, gebetet haben, da Zeus ihn nichts Unntzes sagen lasse. Die kurzen Worte prgten sich aber um so tiefer ein. Er dachte zu ernst und zu hoch von seinem Berufe, als da er sich dazu hergegeben htte, der Menge nach dem Munde zu reden. Er scheute sich nicht, wenn er die Brger schlaff und unentschlossen sah, ihnen herbe Wahrheiten und ernsten Tadel auszusprechen. In seinen Reden suchte er die Brger zu erheben und zu belehren; er wies immer von neuem darauf hin, da kein Einzelglck denkbar sei ohne die Wohlfahrt des Ganzen; er entwickelte klar und bndig seine politischen Ansichten, indem er nicht zu berreden, sondern zu berzeugen suchte." (E. Curtius.) Gedicht: Das Perikleische Zeitalter" (Geistergesang der bei Marathon Ge- fctffaien) von Albert Mser. Bilder ^Perikles-Bste; Brunn 2; Luchs 4; Seemann 221. -8. Athens Bltezeit. Des Perikles Streben war vor allem darauf gerichtet, Athens Macht immermehr zu erweitern. Athen sollte seine Interessen fest und ruhig vertreten knnen, Sparta keinen Vor-rang zugestehen und keinen Besitz aufgeben; es sollte als unberwind-lich sich erweisen; sein Schild sollten die Mauern, sein Schwert die Flotte sein. Der Schaffung einer unwiderstehlichen Flotte sowie der

6. Hellas und Rom - S. 20

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
20 6. Lykurgos, ca. 800 v. Chr. Gerne willfahrte Lykurg dem Wunsche seiner Landsleute. Um seinem Werke die religise Weihe zu geben, ging er zuerst nach Delphi, brachte dem Gott sein Opfer dar und befragte das Orakel. Da lie die Pythia sich also vernehmen: O Lykurgos, du kommst zu meinem gepriesenen Tempel, Liebling des Zeus und der anderen, soviel den Olympus bewohnen. Ob ich als Gott dich begre, bedenk' ich mich, oder als Menschen: Aber ich denke, du bist wohl eher ein Gott, o Lykurgos!" (Herodot.) Nun bat Lykurg den Apollo um gute Gesetze", da wurde ihm die Zusicherung einer Verfassung gegeben, welche weitaus die beste unter allen vorhandenen" sein sollte. tr Ermutigt durch diese Verheiungen ^ucht^yku^jetzt^e vor-nehmsten Brger zu gewinnen und forderte sie zur Mitwirkung auf. Dabei besprach er sich zuerst mit seinen Freunden insgeheim; sodann trat er allmhlich mit einer greren Anzahl in Berhrung und bildete eine feste Vereinigung zur Ausfhrung seiner Zwecke. ^ begann sogleich eine Vernderung des Bestehenden, eine Umgestaltung der ganzen Verfassung vorzunehmen. Zweifach waren die Bestimmungen, die von Lykurg getroffen wurden: die einen erstreckten sich auf die Verfassung des sparta-nischen Staates die anderen auf die Erziehung des daselbst Herr-Ichenden Volkes.! | 39* Staatsverfassung. An die Spitze des Staates stellte Lykurg nach wie vor zwei Könige, deren Macht er jedoch durch die Einsetzung der Gerusia, d. i. durch den Rat der Alten", bedeutend einschrnkte. (28 sechzigjhrige, vllig unbescholtene und hochangesehene Männer sollten mit den Knigen alle Gesetze und Anordnungen be-raten und sodann der ffentlichen Volksversammlung zur Gut-heiung und Genehmigung vorlegey? Fnf Ephren (Aufseher hatten die genaue Beobachtung der Gesetze zu berwachen. An den Beratungen der Volksversammlung durften nur die Spartiaten teilnehmen, die dorischen Eroberer des achischen Landes, die Bewohner der Stadt Sparta. Sie waren von allen mhsamen und handwerksmigen Beschftigungen entbunden und stets unter den Waffen gehalten. Dies sollte die einzige Kunst sein, welche sie grndlich lernten und ausbten.) Auf die hchste Stufe der Wehr-haftigkeit suchte Lykurg die Spartiaten zu erheben : ein Volk in Waffen" sollten sie sein, stets bereit, die Freiheit des Vaterlandes ueren und inneren Feinden gegenber zu behaupten. t Freilich war die Freiheit der Spartiaten nur auf die Knecht-schaft der brigen Bewohner gebaut".)

7. Hellas und Rom - S. 52

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
52 10. Das Perikleische Zeitalter, ca. 470430 v. Chr. waren: schyl^s, Sophokles und Euripides: sein grter Lustspieldichter war Aristo ph an es. schylos, der Vater der Tragdien", zeigte seinen Mitbrgern in der Oresteia" und dem gefesselten Prometheus" ergreifende Bilder aus den reichen Schtzen der nationalen Götter- und Heldensage; in dem Drama die Perser" fhrte er seinem Volke ein schnes Bild griechischer Freiheitsliebe und heldenmtigen Kmpfens gegen die persi-schert Bedrnger vor. Des Sophokles Dramen König Odipus", Autigone" n. a. boten den Griechen einen reichen Schatz hoher Sittlichkeit und wahrer Frmmigkeit. Des Euripides Tragdien Medea, Iphigenie in Aulis und Iphigenie bei den Tanriern" sind in leidenschaftlicher, ergreifender Sprache geschrieben. Die Gestalten dieser Dramen spiegeln ganz die Denk- und Handlungsweise seiner Zeitgenossen wieder. Aristophanes, der Lustspieldichter, suchte in der Form der Er-gtzung und Unterhaltung das Wohl des Vaterlandes zu frdern. Mit unerschpflichem Witze und grter Freiheit schilderte und zchtigte er die Fehler und Gebrechen seiner Zeit. In den Wespen" verspottete tr die Prozesucht vieler Athener; in den Acharnern" errterte er den Bauern gegenber die Vorteile des Friedens; in den Rittern" geielte er die demagogischen Umtriebe mancher Brger (Kleon); in den Wolken" zog er gegen die Sophisten, als Verfhrer der Jugend und Zerstrer des alten Volksglaubens, zu Felde. So waren die Dichter in ihren Dramen die besten Erzieher des griechischen Volkes. Gerne lauschten die Hellenen den im ernsten wie im heiteren Spiele ihnen entgegentretenden Lehren. Und auf da auch den rmeren Brgern diese Bildung nicht vorenthalten blieb, hatte der Staat denselben den Eintritt ins Theater bezahlt. Das^griechische Theater zerfiel in drei Hamteik: 1. den Zu-schauermum, 2. _die Drchestra, _3. die Bhye. In' dem halbkreisfrmigen, unbedeckten Zuschauerrume (Theatron^ erhoben sich die steinernen Sitzreihen terrassenfrmig zu 23 Stockwerken, zwischen denen sich Rundgnge und radienfrmig aufsteigende Treppen befanden. Eine Mauer oder Sulenhalle schlo das Ganze nach auen ab. Der hawreisfrmige Raum^Zwischen ^en Sitzrehen. und dem Spielhause war die Orchestra. Sie war als.^amatz.^fr.die.. 9tetg_jbes Chores" bestimmt^in ihrer Mitte stand der Altar des Dionysos, zu dessen Ehren die^Schanspiele aufgefhrt idjjrben. Hinter der Orchestra^erhob sich das eigentliche Spi? lhans, die Bhne ober Sfene. Dieselbe hatte die Form eines schmalen

8. Hellas und Rom - S. 75

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
64. Alexanders Zug nach Indien (Am Hydaspes). 75 Am Hydaspes. Die Ereignisse mit Porus hat Alexander selbst in seinen Briefen nher beschrieben. Nach seinem Berichte flo der Hydaspes zwischen den beiderseitigen Lagern in der Mitte; Porus stellte auf dem gegenberliegenden Ufer seine Elefanten auf und wartete immer mit gespannter Aufmerksamkeit auf den bergang. In einer strmischen, mondlosen Nacht nahm Alexander einen Teil seines Fu-Volkes samt den tapfersten Reitern und rckte mit denselben vor, um sodann in grerer Entfernung von dem Feinde auf eine nicht sehr groe Insel berzusetzen. Hier entlud sich jedoch ein frchterlicher Platz-regen; Windste und Blitze berfielen das Heer massenhaft; Alexander sah, wie so mancher Soldat umkam und von den sengenden Blitzstrahlen gettet wurde. Aber dennoch brach er von der kleinen Insel Wiederaus und suchte das gegenberliegende Ufer zu erreichen. Der Hydaspes war durch das Gewitter in seinem Laufe wild aufgeregt und hoch angeschwollen, soda ein bedeutender Uferri ent-stand und ein groer Teil des Stromes sich dorthin wlzte. Alexander selbst gewann zwar den mittleren Raum, doch ohne sicheren Stand-Punkt, weil der Boden mit fortglitt und ringsum zusammenbrach. Die Soldaten verlieen nun die Fle und mit den Waffen in der Hand berschritten sie die ausgerissene Stelle, wobei ihnen das Wasser bis an die Brust reichte. Nach dem bergange ist Alexander dem Fu-Volk 20 Stadien weit mit den Reitern vorausgeeilt. Er selbst erzhlt, da er dabei so gerechnet habe: Griffen ihn die Feinde mit der bloen Reiterei an, so wrde er weitaus die Oberhand behalten; wrden sie aber ihre Phalanx anrcken lassen, so werde sein eigenes Fuvolk noch frhe genug bei ihm eintreffen. Der erstere Fall ist wirklich eingetreten. Alexander hat eine Abteilung von 1000 Reitern und 60 Streitwagen, auf die er stie, in die Flucht geschlagen, die Streitwagen insgesamt weggenommen und von den Reitern 400 gettet. Daran hat Porus deutlich gemerkt, da Alexander selbst den Flu berschritten hatte. Porus ist also mit der gesamten Streitmacht herangerckt. Nicht ohne Besorgnis vor den Elefanten und der feindlichen bermacht ist Alexander selbst auf dem einen Flgel unter sie hineingestrmt, während sein Unterfeldherr den rechten angriff. Auf beiden Seiten ward die Flucht allgemein; trotz des tapfersten Widerstandes mute sich der Feind auf die Elefanten zurckziehen und dort zusammendrngen, weshalb hier der Kampf in grter Verwirrung fortgesetzt wurde, bis ihn endlich die Feinde (aller-dings erst um die achte Stunde) aufgaben. Alle diese Nachrichten verdanken wir dem Helden der Schlacht selbst, der sie uns in seinen Briefen berichtet. König Porus wurde gefangen. Alexander fragte ihn, wie er ihn behandeln solle? Kniglich!" erwiderte Porus. Auf die nochmalige

9. Hellas und Rom - S. uncounted

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
A. eichert sche Verlagsbuchhandl. Nachf. (Georg Bhme), Erlangen und Leipzig. Handbuch der allgemeinen Bearbeitet und herausgegeben von Johann Helm, Direktor des Kgl. Schullehrerseminars in Schwabach. = Dritte Verbesserte Auflage. = Mk. 4.80, gebunden Mk. 5.30. musikalischen Komposition in ihren Grnndzngen systematisch und leichtfalich dargestellt Direktor des Kgl. Schullehrerseminars in Schwabach. Werte durchgesehene Auflage. Mk. 1.80, geb. M. 2.20. Zahn u. Helm, Vollstndiges Vrludienbuch. Vorspiele zu smtlichen Melodien des in Bayern eingefhrten Kirchenmelodienbuches enthaltend. 2. Aufl. Mk. 5., geb. Mk. 6.20. Die Formen der Johann Helm,

10. Hellas und Rom - S. uncounted

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
. eicheri'sche Verlagsbuchhandl. Nachf. (Georg Bhme), Erlangen und Leipzig. Krand, Prof. H., Der niedere Kirchendienst. Fr den Unterricht an den Lehrerbildungsanstalten, sowie fr das Selbststudium. 2. Aufl. M. 1.50, geb. M. 2.. irauti, Konf.-Rat F., Der christliche Glaube. Ein Leitfaden fr den Religions-Unterricht an Mittelschulen. M. 1.50. Fremdwrterbuch fr Schulen und fr den allgemeinen Gebrauch. In vierfacher methodischer Abstufung. Mit vielen etymologischen Erluterungen und einer Anleitung zur richtigen Schreibung und Aussprache historischer und geographischer Eigennamen. 2. vermehrte Aufl. M. 2., geb. M. 2.50. fug, K., Sammlung arithmetischer Ausgaben zum freien und schriftlichen Rechnen. Mit vielen Lsnngs-Andeutungen und aus-fhrlichen Auflsungen. 3. Aufl. M. 1.50, kart. M. 1.80. --, Resultate und ausfhrliche Auflsungen zu den arithmetischen Aufgaben zum freie und schriftlichen Rechnen. 3. Aufl. M. .90. Gutmann, K. A., Lehrbuch der Deutschen Geschichte in Verbindung mit der Geschichte Bayerns. Nebst einer kurzen bersicht der Ge-schichte der alten Welt. Fr den Unterricht an Mittelschulen. 4. Aufl. M. 3.. --, Grundri der deutschen Geschichte. Nebst kurzer Geschichte von Bayern. Fr den Selbstunterricht und sr den Unterricht in den unteren und mittleren Klassen hherer Lehranstalten bearbeitet. Mk. 2.. --, Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte. Zum Aus- wendiglernen. Auch als Grundlage fr den Unterricht in hheren Schulen. 3. verb. Aufl. M. .80. Hartmann, Sem.-Musikl. L., 2 Fantasien fr die Orgel. M. 1.50. Herzog, Prof. Dr. I. G., Sieben Tonstcke, Prludien und Fugen. Festvorspiele, Toccaten fr die Orgel komp. Dp. 61. M. 2.25. --, Sieben Sonaten fr die Orgel komp. Op. 62. M. 2.50 --, Orgelschule. Eine theoretisch-praktische Anleitung zur grud- liehen Erlernung des kirchlichen Orgelspiels. 6. Aufl. M. 6., geb. M. 7.20. --, Der anfahende Organist. Eine Sammlung meist kurzer und leicht ausfhrbarer Orgelstcke zum Gebrauch beim Gottesdienste, sowie zum Studium fr Schler in Prparandenfchulen, Lehrer-Seminarien :c. M. 3.50.
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