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1. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind

2. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 50

1900 - Leipzig : Hirt
50 Geschichte der Griechen und Macedoner. war. Wer diesen lse, sollte nach einem alten Orakelspruche ganz Asien beherrschen. Alexander zerhieb ihn mit seinem Schwerte. Im folgenden Frhjahr brach er nach Cilicien auf. In der Haupt-stadt Tarsus erkrankte er infolge eines Bades im Flusse Cyduus. Als das Fieber immer heftiger wurde, verordnete ihm sein Leibarzt Philippus eine starke Arznei. Als der König im Begriffe war, die Arznei zu nehmen, erhielt er von seinem Feldherrn Parmenio einen Brief, in dem die Worte standen: Traue dem Philippus nicht, er soll vom Perser-knige bestochen sein, dich zu vergiften!" Alexander reichte dem Arzte den Brief und trank gleichzeitig die Arznei, die ihm die Gesundheit wiedergab. Inzwischen hatte Darius ein gewaltiges Heer bei Jssus, unmittel-bar am Meere, zusammengezogen. Die schmale Ebene machte eine Ent-faltnng der gesamten persischen Streitkrfte unmglich. Darius war der erste, der floh; er lie sogar seine Familie im Stiche. Mutter, Gemahlin und Kinder fielen in die Hnde Alexanders, der sie mit Gromut be-handelte. Alexander verfolgte Darius nicht, sondern wandte sich sdwrts und unterwarf zuerst die phnizischen Seestdte. Die Jnselstadt Tyrus ergab sich erst nach siebenmonatlicher Belagerung. Von Phuizieu zog er durch Palstina nach gypten, wo man ihn als Befreier vom persischen Joche freundlich aufnahm. Bei einem Besuche des Ammon-tempels in der Oase Sivah wurde er von dem Oberpriester als Sohn des Gottes" begrt. Seinen Namen verewigte er dort durch Grndung der Stadt Alexandria. Im Frhjahre 331 zog er von gypten gegen den Mittelpunkt des Perserreiches. Ungehindert berschritt er den Euphrat und Tigris. Unweit der Trmmer des alten Ninive, bei dem Dorfe Gaugamela, traf er das Persische Heer und besiegte es wiederum vollstndig. Darius rette sich wieder durch zeitige Flucht nach dem Norden seines Reiches, wo er von einem Satrapen ermordet wurde. Im Siegeszuge drang Alexander durch ganz Persien bis an die Grenze des Scythenlandes vor. Dort legte er am Jaxartes die uerste Alexanderstadt" an. Nachdem Alexander Herr des persischen Reiches geworden war, wollte er auch uerlich als persischer Groknig angesehen werden und beobachtete daher mehr und mehr das prunkende Ceremoniell orientalischer Herrscher. Er nahm sogar die Kniebeugung und die abgttische Verehrung wohlgefllig an. Die besiegten Völker sollten in ihm nicht den Eroberer, sondern den rechtmigen König erblicken. Dieses Benehmen verdro die macedonischen Groen, und es bildete sich eine Verschwrung gegen den König, an deren Spitze sein Feldherr Parmenio stand. Dieser bte seine Verwegenheit mit dem Tode.

3. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 97

1900 - Leipzig : Hirt
97 Wuchs, dabei ihr verwildertes Aussehen machte sie furchtbar. Tchtig zum strmischen Angriss, besahen sie keine Ausdauer; Strapazen lange zu ertragen, waren sie nicht fhig; Frost und Hunger ertrugen sie ohne Mhe, Durst und Hitze nicht. Zahlreiche Herden waren ihr liebster Reichtum. Tempel und Altre kannten sie nicht; in Wldern und heiligen Hainen verehrten sie die Gottheit. Besonders hielten sie viel auf Weis-sagungen. Der Zweig eines Fruchtbaumes wurde in kleine Stbchen zer-schnitten; in diese ritzte man Zeichen, die Runen hieen. Diese Holzstckchen wurden der ein weies Tuch geworfen und dann wieder aufgelesen; aus ihrer Reihenfolge deutete man die Zukunft. An bestimmten Tagen, bei Neumond oder Vollmond, versammelten sich die freien Germanen auf den Ruf ihrer Huptlinge zur Volksversamm-luug, um der die gemeinsamen Angelegenheiten des Stammes zu beraten. Alle erschienen im Waffenschmuck; manchmal aber vergingen zwei bis drei Tage, ehe die Geladenen herbeikamen und die Versammlung erffnet werden konnte. Die Priester erffneten die Verhandlungen; dann nahm das Wort der König oder der Huptling; berhaupt durfte das jeder, den Alter, Rang, kriegerische Verdienste oder Beredsamkeit dazu berechtigten. Mifiel ein An-trag, so murrte die Versammlung; gefiel er, so rasselte man mit den Speeren. Auch die schweren Verbrechen wurden von der Volksversammlung ge-richtet. Verrter und berlufer hngte man an einen Baum, der Feige und Fahnenflchtige wurde in einen Sumpf versenkt; leichtere Vergehen be-strafte mau durch Wegnahme von Pferden oder Khen. Ein Teil dieser Strase wurde an den König oder an die Gemeinde gezahlt. Die Strafe fr den Todschlag, das Wergelt) genannt, richtete sich nach dem Stande des Er-schlagenen. Doch war dessen Familie nicht gezwungen, das Wergeld zu nehmen; es stand ihr frei, zur Selbsthilfe zu schreiten und Blutrache an dem Mrder zu nehmen. In der Volksversammlung wurden ferner die Huptlinge gewhlt und die jungen Germanen wehrhaft gemacht. Dies geschah durch ber-reichung von Schild und Speer. Nach der Wehrhastmachuug traten die Jnglinge in das Gefolge eines Fürsten oder Huptlings, um Kriegsruhm zu erwerben. Fanden sie daheim keine kriegerische Beschftigung, so traten sie in fremden Kriegsdienst. Germanische Sldner halfen Csar den Sieg der seinen Gegner Pompejus erringen; die Leibwache des Augustus bestand aus Germanen; Armin hat im rmischen Heere gelernt, die Rmer zu be-siegen. Kampf war das Lebenselement der Germanen. Ruhten die Waffen gegen den Feind, so wurden sie gebraucht gegen das Wild des Waldes. Ermdet von der Jagd, lagen unsere Vorfahren auf den Huten der er-legten Bren, und das Horn des Urs, mit Met gefllt, kreiste in der Runde. Sie spielten Wrfel, und ihre Leidenschaft fr dieses Spiel ging im Taumel des Rausches so weit, da sie um Hab und Gut, um Freiheit oder Knecht-schaft wrfelten. Fiel dann der Wrfel ungnstig, so trat der Besiegte mit Dahmen, Leitfaden der Geschichte. I. 7

4. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 101

1900 - Leipzig : Hirt
Altgermanische Feste. 101 sonnenwendesest, zugleich Balders Sterbetag, und das Herbstfest. Das Julfest begann am 22. Dezember; mit ihm war ein Julfriede von drei Wochen verbunden. Die Fehden ruhten während dieser Zeit, die Ge-sangenen wurden von ihren Ketten befreit. In den Wohnungen lschte man die Feuer. Daun zog die Gemeinde hinaus zu einer geschtzten Stelle. Dort wurde ein starker Eichenpfahl eingerammt, daran ein neues Rad befestigt und mit Stroh umwickelt. Stricke wurden an die Speichen gebunden; diese faten 9 Jnglinge und Jungfrauen an und drehten das Rad unter dem Gesnge der Menge von Osten nach Westen, bis die Achse sich entzndete. Dann steckten alle unter Jubelgeschrei ihre Fackeln an und trugen die heiligen Flammen in die Huser und entzndeten auf dem Herde den Julklobeu fr das knftige Jahr. Denn ein Jahr lang brannte das Herdfeuer von diesem Brande, tagsber zu hellen Flammen genhrt, nachts unter der Asche fortglimmend. In manchen Gegenden lie man auch brennende Rder den Berges-abhang hinunter rollen. Das Rad war ein Sinnbild der Sonne, die man das glnzende, glhende Rad nannte. Von diesem Rade hat das Fest den Namen; Jul bedeutet Rad. In den Husern wurden am Julfeste kstliche Festgelage veranstaltet, in den heiligen Hainen geweihte Tiere, vor allem edle Rosse zu Ehren der Götter geschlachtet. Das Auferstehuugssest der Natur wurde zu Ehren Donars und feiner Schwester Ostara gefeiert, von der es den Namen Osterfest hatte. Auf allen Bergen und Hgeln wurden weithin leuchtende Feuer augezndet; Ziegen-bocke bekrnzte man mit dem ersten Grn des Lenzes und schlachtete sie auf dem heiligen Opfersteine; ihr Fleisch wurde au die Menge verteilt. Auch Met wurde rundgereicht und zur Minne, d. h. zum Gedchtnis der Gttin Ostara getrunken. In der Rosenzeit wurde zu Ehren Freyas das Mai- und Sommer-fest gefeiert. Der Festplatz und alle Wohnungen waren mit Maien geziert. Wieder flammten Feuer rings um den Festplatz, und unter dem Klange frh-licher Lieder schwang die Jugend sich im Tanze. Das Sommersonnenwendefest war mit einem Gerichtstag, Ding oder Thing genannt, verbunden. Da wurde verurteilt und bestraft, wer Meuchelmord, Verrat und Raub verbt, wer sich durch Feigheit und durch Gewaltthat an Schwachen und Wehrlosen befleckt. Segenbringende Kruter wurden gesammelt, um sie bei Gewittern auf dem Herde zu verbrennen, damit Unglck abgewehrt werde. Segenbringend war auch das Waffer in dieser heiligen Festzeit. Man trank es und badete in den Flssen, um gesund und stark zu werden. Auch am Tau der Nacht erquickte man sich. Ein Taubad brachte nach altger-manischer Ansicht Schnheit, wehrte der Krankheit und mehrte die Kraft. Das Herbstfest war dem Wodan geweiht. Auserlesene Garben wurden zum Dank fr die Gaben des Herbstes angezndet; Stiere, Eber und Gnse bluteten als Opfer fr das Gedeihen der Herden; Trauben- und Gerstenfaft wurde beim Opfermahle als Wodansminne getrunken. Die Feier von Balders Sterbetag, die mit dem Feste der Sommersonnen-

5. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 103

1900 - Leipzig : Hirt
Stmme und Vlkervereine. 103 Und der Niemalsausgesprochne, (r, der lteste der Alten, Wird fr immer aller Dinge, Aller Menschen liebend walten. Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen, Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger thtet, still zu weinen. Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nichtdasiochderfranken.^) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken." Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme: Schirm uns, Balder, weier Salder, vor des Lhristengottes Grimme I Komm zurck, du sumst so lange; Sieh, wie Erd' und Gimmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf dem goldnen Sonnenwagen I Weier Balder, weie Blumen, _ rie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen, Legen wir dir gern zu Fen. Steh, wir geben, was wir haben; Arm sind unsre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen, Weier Balder, Gott der Milde! Gott der Liebe, weier Balder, Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein, wie unsre erzen, Legen wir dir gern zu Fen! Und den pferstein umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter, Lichte Glocken, lichte Flocken, Lichte Sterne auf die Scheiter. Dann mit leisen Lispelworten Nahm die priesterin die Schale: Trinkt des weien Gottes Minne, Lh ihr hebt die Hand Zum Mahle!" Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren, Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren. Und der krause (Dxferdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, von der Mistel, von dem Lauche. Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende. Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jedem ist zu trauen. Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen." In die Grnde glitt die Menge Wie verstoben, wie versunken; Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken. Stmme und Vlkervereine. Die Germanen zerfielen in eine groe Anzahl von Stmmen. So viel Regierungsbezirke die heutige preuische Monarchie zhlt, so viel Stmme mag es frher in diesen Gegenden gegeben haben. Husig genannt werden: die Ubier, die Bataver, die Friesen, die Sigambrer, die Cherusker. Die Ubier wohnten in der Gegend von Kln, die Bataver in Holland zwischen Rhein und Waal, die Friesen an der Nordseekste zu beiden Seiten der Emsmndung, die Sigambrer im Sden der Lippe, die Cherusker im Flugebiet der mittleren Weser. Einen gemeinsamen *) Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.

6. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Bilder aus der Vlkerwanderung. 105 an die Spitze einer Gesandtschaft, die in das Lager Attilas reiste, um Schonung fr die Stadt zu erbitten. Seuchen, die in Attilas Heere wteten, untersttzten mchtig die Bitte des rmischen Hohepriesters. Attila zog sich nach Ungarn zurck. Zwei Jahre darauf erlag er seinen Aus-schweifungen. Im trunkenen Zustande ereilte ihn der Tod 454 n. Chr. Sein Reich zerfiel mit ihm Die Hunnen konnten nicht aufbauen, sie konnten nur zerstren. In die Steppen des Schwarzen Meeres wurden sie zurckgetrieben. Drei Viertel Jahrhundert haben sie die Völker Europas in Schrecken gehalten. 2. Alarich. Die hunnische Wanderung hatte eine ganze Reihe von Vlkerstmmen aus ihren Sitzen aufgescheucht. Die einen vertrieben die andern, und die Vertriebenen suchten sich neue Wohnsttten. Das rmische Reich mute die Truppen, die seine Grenzen schtzen sollten, zurckziehen, um sich gegen die Hunnen zu verteidigen. Die Folge war, da germanische Stmme der die unbeschtzte Grenze zogen und im rmischen Reiche sich ansiedelten. Wie wenn das Weltmeer in wilder Emprung aus seinen Ufern getreten wre, um das Festland unter seinen Wogen zu begraben, so strzten die Fluten der Vlkerwanderung hinein in das rmische Welt-reich. Niemals war die Verwirrung in der Welt grer, nie ihr Zustand trostloser als in jener Zeit. Von den Hunnen vertrieben, hatten die Westgoten im rmischen Reiche Aufnahme gefunden und dienten in den Heeren Roms um Sold. Da dieser nicht regelmig bezahlt wurde, zog der junge König Alarich nach Italien. Im Jahre 410 hatte Rom frchterliche Pln-derungen von seinen Scharen zu erleiden. Alles, was die Brger an Gold und Kostbarkeiten besaen, fiel den Goten zum Opfer. Nur das Leben wollte Alarich ihnen lassen, wie er selbst sich ausgedrckt hat. Seltsamerweise achteten die Barbaren die Schtze und das Asylrecht der Kirche. Von Rom gedachte Alarich nach Sicilien und Afrika zu ziehen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. In Unteritalien, in der Nhe der Stadt Cosenza, ereilte ihn der Tod im 34. Jahre seines Lebens. Die Goten sollen ihrem Könige ein eigenartiges Grab bereitet haben. Sie leiteten den Flu Busento ab und gruben darin ein Grab, in das Alarich, in kniglicher Rstung auf dem Rosse sitzend, versenkt wurde. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zurckgefhrt. Niemand kennt die Stelle, wo der tapfere und wilde Alarich ruht. Sein seltsames Leichenbegngnis hat Platen poetisch verklrt: Nchtlich am Busento lispeln bei Losenza dumpfe Lieder; Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Flu hinaus, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten.

7. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 15

1900 - Leipzig : Hirt
Die Perser. 15 man Schah, d. i. König. Die Hauptstadt des altpersischen Reiches war Snsa, die des mittelpersischen Ktesiphon; die Hauptstdte des neupersischen Reiches sind Teheran und Jspahan. Persien war von Natur ein blhendes Land; durch schlechte Ver-waltung ist es sehr heruntergekommen. Es ist das Heimatland der Rosen, und die Pfirsiche haben von Persien ihren Namen. 2. Einiges aus der Kulturgeschichte des altpersischen Reiches. Die Perser waren ein kriegerisches und unverdorbenes Volk. Bis zum 20. Jahre, sagt Herodot, halten die Perser ihre Shne zu drei Dingen an, zum Reiten, zum Bogenschieen und die Wahrheit zu sagen. Nachdem das Reich seinen Hhepunkt erreicht hatte, verweichlichte das Volk. Die lteste Religion der Perser wie auch der brigen Stmme des iranischen Hochlandes war Naturdienst. Auer Sonne und Mond wurde besonders das Feuer verehrt. Diese lteste Religion wurde durch den Priester Zarathustra umgestaltet. Er lehrte, da in der Welt ein fortwhrender Kamps der guten Geister gegen die bsen sei. Das Haupt der guten Geister ist der Lichtgott Ormuzd, das der bsen Ahriman, der Herr der Finsternis. Beide verkrpern den Gegensatz von Wahrheit und Lge, von Ordnung und Zerstrung, von Leben und Tod. Das ganze persische Reich war in Provinzen oder Satrapien ein-geteilt. Im ganzen Reiche gab es stehende Besatzungen. Die Haupt-stdte und Provinzen waren durch bequeme Landstraen untereinander verbunden. Auf diesen Kunststraen waren von 22 zu 22 km Post-stationen eingerichtet, wo stets wohlberittene Staatsboten bereitstanden, die kniglichen Briefe und Botschaften weiter zu befrdern. 3. Altpersische Sagen. a) Rettung des Cyrus. Der medische König Astyages hatte getrumt, da er durch den Sohn seiner Tochter Mandane der Herrschaft beraubt wrde. Er befahl daher dem Harpagns, einem seiner Hofbeamten, das Kind zu tten. Dieser hatte Mitleid mit dem Knaben und bergab ihn einem Hirten, damit dieser ihn in einer wilden Bergschlucht aussetzen sollte. Der Hirt that dies nicht, sondern erzog den Knaben in seinem Hause und hielt ihn wie sein eigenes Kind. Der Knabe wuchs unter den Hirtenknaben auf, spielte mit ihnen und htete die Herden. Cyrns ist sein geschichtlicher Name. b) Das Nnigsspiel des naben Cyrus. Die Hirtenknaben veranstalteten oft im Spiele militrische bungen. Der junge Cyrns wurde dann stets wegen feiner schnen Gestalt und seiner Geschicklichkeit zum Könige ge-whlt, und alle gehorchten seinem Befehle. Eines Tages spielte auch der Sohn eines vornehmen Meders mit den Hirtenknaben. Als dieser den Anordnungen des Cyrns sich widersetzte, lie

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 51

1900 - Leipzig : Hirt
Alexander der Groe. 51 Auch zum Jhzorn lie sich Alexander leicht hinreien. Bei einem Festgelage wurde der König von griechischen Schmeichlern der alles Ma gepriesen. Sein Freund Klitus, der ihm am Granikns das Leben ge-rettet hatte, behauptete, da König Philipp ein bedeutenderer Mann ge-Wesen sei als Alexander. In rasch aufloderndem Zorn ri der König einer Wache die Waffe aus der Hand und schleuderte sie auf Klitus, da er blutend zu Bodeu strzte. Es war eine rasche That, der die bitterste Reue folgte. Alexander warf sich auf den Leichnam des Freundes, drei Tage lang betrauerte er in seinem Zelte ohne Schlaf, ohne Speise und Trank reuevoll die unselige That. 3. Alexanders Feldzug nach Indien. Alexanders Reich sollte das persische an Ausdehnung bertreffen. Deshalb drang er der den Indus in das Fnfstromland, das Gebiet der 5 Nebenflsse des Indus, ein, be-siegte am Hydaspes den König Porus und nahm ihn gefangen. Auf die Frage, wie er behandelt zu sein wnsche, antwortete Porus: Kniglich." Diese stolze Antwort gefiel Alexander, er lie ihm sein Land unter macedomscher Oberhoheit. Dann zog Alexander bis zum stlichsten Neben-flusse des Indus, dem Hyphasis. Hier weigerten sich seine Soldaten, weiter zu ziehen. Zum Andenken seiner Thaten und zum Danke gegen die Götter, die ihn so weit siegreich gefhrt hatten, lie Alexander zwlf hohe, turmhnliche Altre aus Quadersteinen errichten. Alexanders Rckkehr. Alexander fhrte seine Flotte bis zur Mndung des Indus. Sein Admiral Nearchus segelte von hier der Kste entlang nach Westen, um das Meer bis zur Mndung des Euphrat und Tigris zu erforschen ; er selbst zog zu Lande durch die Sandwste Gebrosiens, wo Tagereisen weit keine menschliche Spur zu sehen war. berall Drre und Wasser-mangel; tagsber stechende Sonne, glhender Staub, der das Auge entzndet und den Atem erdrckt, nachts frstelnde Klte und das Heuten hungriger Raubtiere, nirgends Speise und Trank, nirgends ein Obdach oder ein sicherer Weg. Wer zurckblieb, fand am andern Morgen kaum noch die Spur des groen Heeres wieder. Elend und Verzweiflung erstickten bei den Soldaten alle menschlichen Gefhle, lsten alle Bande der Zucht und des Gehorsams. Sechzig Tage dauerte der entsetzliche Marsch. Endlich in Susa angekommen, feierte Alexander unter groartigen Festlichkeiten seine Hochzeit mit einer Tochter des Darius. 5. Alexanders Regierungsthtigkeit und sein Tod. Alexander plante ein groes Weltreich, in dem alle Staatsbrger gleichgestellt und gleich-berechtigt sein, in dem die griechische Sprache und Bildung vorherrschen sollten. Die Verschmelzung der verschiedenen Vlkerschaften wurde gefrdert durch Zwischenheiraten, die allmhlich eine gemischte Bevkerung 4*

9. Das Altertum - S. 34

1898 - Leipzig : Hirt
34 Iii. Bis zur Schlacht bei Chronea, 338. Die Zeit der inneren Kriege. Iv. Vereinigung mit Macedonien. Ii. Die Rmer. 16. Italien und seine Bewohner. V Lage und Gestaltung. (Karte Nr. 3.) Nach dem Verfall der griechischen Staaten wurde Rom, die Hauptstadt Italiens, der geschicht-liche Mittelpunkt der Alten Welt. Dieser Bedeutung entspricht die Lage Italiens: es ist die mittlere der drei sdlichen Halbinseln Europas, und durch die sdliche Fortsetzung, die Insel Sizilien, wird das Mittelmeer in eine stliche und eine westliche Hlfte geteilt. (Umgebende Meeres-teile nach der Karte.) Im Norden wird Italien durch ein in weitem Bogen vorgelagertes Hochgebirge vom Rumpfe Europas getrennt. An das Sdende dieses Gebirges schliet sich am Meerbusen von Genua der Apennin, der sich nach dem Adriatischen Meere hinberzieht und diesem viel nher bleibt als dem Tyrrhenischen, bis er sich im sdlichen, durch Meerbusen am meisten gegliederten Teile der Halbinsel verzweigt. Der schmale Ostrand hat eine einfrmige, hafenarme Kste, während die des breiten Westrandes weit mehr entwickelt ist und auf eine Reihe von Inseln hinausschaut. Die Westseite ist daher fr die Geschichte die bei weitem wichtigere. 2. Landschaften. Man teilt das Festland von Italien in Ober-, Mittel- und Unteritalien. a) Oberitalien, das Tiefland des Po zwischen Alpen und Apen-nin, wurde von den Rmern nicht zum eigentlichen Italien gerechnet, sondern das Cisalpinische Gallien genannt. b) Unter den Landschaften und Stdten Mittelitaliens sind die wichtigsten: Latinm, die Ebene am unteren Tiber, mit Rom am linken Ufer des Flusses, der Hafenstadt Ostia, Albalonga und Tibnr (j. Tivoli). Etrurieu, zwischen Tiber und Apennin, mit dem Flusse Arnus (Arno) und mehreren Seen, worunter der Trasimenische. Städte: Veji, Tarcjuinu, Clusium. Umbrien zu beiden Seiten des mittleren Apennin. Das rauhe Bergland Samnium. Stadt: Beneventnm. Das schne, fruchtbare Kstenland Campanien mit dem feuerspeienden Berge Vesuv. An der Kste lagen zahlreiche blhende Städte, darunter: Cum, Nepolis, Herculauum, Pom-peji; im Innern Capna.
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