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1. Alte Geschichte - S. 79

1886 - Berlin : Hofmann
§ 36. Der zweite punische Krieg. 79 habe in meiner Toga Krieg und Frieden, wählt!). — Hannibal zog mit einem großen Heere, in dem Elefanten mitgeführt wurden, über die Pyrenäen, den Rhone und die Alpen (kleiner Sankt Bernhard). Obgleich er bei dem Übergange über letzteres Gebirge mehr als die Hälfte feiner Mannschaften verloren hatte, drang er mit den Übriggebliebenen mutig vor und schlug den P. Corn. Scipio am Ticinus (218). Nach einem weiteren Siege (an der Trebia) 218 überschritt er den Apennin und schlug dann die Römer völlig am trafimenifchen See in Etrurien (217). Die Römer ernannten 217 nun, in großer Besorgnis, den bedächtigen Q. Fabius Maximus zum Diktator, der von feiner abwartenden Kriegführung, durch welche er den Hannibal beständig in Aufregung hielt, ohne es zu einer Schlacht kommen zu lassen, den Namen Cunctator (der Zauderer) erhielt. Aber dem römischen Volke genügte diese Kriegführung nicht, man wählte im nächsten Jahre (216) einen weniger besonnenen Konsul, der sich trotz der Abmahnung feines verständigeren Mit-konfuls auf die Schlacht bei Cannä einließ (216), in welcher 216 das römische Heer völlig geschlagen wurde. Hannibal marschierte nicht, was ihm jetzt leicht gewesen wäre, gegen Rom, sondern ging nach Kampanien, wo er in Capua die Winterquartiere bezog. Der römische Senat wie die Bevölkerung zeigten in dieser größten Not eine heldenmütige patriotische Haltung. Mit großer Aufopferung rüsteten sie ein neues Heer aus und stellten an dessen Spitze Marcellus, „das Schwert der Römer". Demselben gelang es, Hannibal in den Gefechten bei Nola zu schlagen 214. Er ging 214 dann nach Sizilien, wo sich der Nachfolger des Königs Hiero den Karthagern angeschlossen hatte, und eroberte nach einer langen Belagerung die durch den Mechaniker Archimedes kunstvoll verteidigte Stadt Syrakus. Ganz Sizilien war bald in den Händen der Römer. Nun verschlimmerte sich die Lage Hannibals: das feste Capua wurde ihm entrissen, obgleich er durch einen Zug gegen die Hauptstadt (Hannibal ante portas) dasselbe zu retten suchte; auch das kaum eroberte Tarent vermochte er nicht zu halten. Auch in Spanien waren die Karthager im Nachteile. Dort hatten von 217 an die beiden Brüder Scipio zunächst mit Erfolg 217 gekämpft, waren dann aber 211 selbst beide gefallen. Ihre Aufgabe 211 führte der jüngere Scipio, ein hochbegabter, edler Mann, glücklich weiter, indem er Neukarthago eroberte, den Hasdrubal, Hannibals Bruder, in einer großen Schlacht schlug, und die Herzen der Spanier

2. Alte Geschichte - S. 86

1886 - Berlin : Hofmann
86 Erster Teil. Das Altertum. Konsul, sondern trieb sogar in Rom selbst unter den Augen der Behörden großartige Bestechung. Der Krieg wurde mit einer, in der römischen Geschichte bis dahin nicht gesehenen Schlaffheit geführt. Endlich aber ermannte sich der Senat. Jngurtha wurde zuerst von dem tüchtigen Metellus geschlagen und mußte sich endlich dem klugen Sulla, der in dem Heere des Marius diente, ergeben. (Die hochinteressante Geschichte dieses Krieges schrieb in schöner Form Sallustius, vgl. § 47.) Wie sehr mit den Sitten das Selbstvertrauen des römischen Volkes gesunken war, zeigte sich bei dem Einfall der Cimbern 110 und Teutonen (ca. 110) in Italien. Deutsche Völkerschaften von der Nordseeküste, unter denen die obengenannten die Mehrzahl bildeten, kamen mit dem Begehr um Überlassung von Wohnsitzen nach Italien, und als man sie abwies, schlugen sie die Römer in mehreren großen Schlachten (bei Noreja in Kärnthen, bei Aransio in Südfrankreich). Allgemeiner Schrecken, die Deutschen möchten auf Rom ziehen, bemächtigte sich der Römer („cimbrischer Schrecken") und ries eine völlige Ratlosigkeit hervor. Niemand wollte das Oberkommando übernehmen. Endlich ließ sich Marius, eben siegreich aus Afrika kommend, zum Konsulat wählen, das er nun viermal nacheinander bekleidete. Ihm gelang es, die Teutonen bei Aquä Sextiä (Aix in Südfrankreich) und die Cimbern in Obei> Italien bei Vercelli auf den raudischen Feldern zu schlagen. Nun erst atmete Rom auf. Die Deutschen, soweit sie nicht gefallen oder gefangen waren, zogen zurück. § 41. Marius und Sulla. Bald darauf fielen sämtliche italischen Bundesgenossen, welchen das schon durch E. Gracchus in Aussicht gestellte Bürgerrecht immernoch vorenthalten wurde, von Rom ab, indem sie sich in Corsinium eine neue Hauptstadt gaben. Der darüber ansbrechende Bundesgenossen krieg überhob die Römer nicht der Notwendigkeit, sämtlichen 90 Italikern das Bürgerrecht zu verleihen (ca. 90 v. Chr.). In dem Kriege hatte sich besonders ausgezeichnet L. Cornelius Sulla, der nun als Führer der aristokratischen Partei auftrat. Durch Senatsbeschluß wurde ihm der Oberbefehl gegen den in Asien allmächtigen und den römischen Einfluß gefährdenden König Mithri-dates von Pontus anvertraut; aber das Volk betraute mit derselben Sendung den demokratisch gesinnten Marius. Da Sulla

3. Alte Geschichte - S. 70

1886 - Berlin : Hofmann
70 Erster Teil. Das Altertum. ü. Periode. pic Zeit der Uepubük. 509—31 v. Chr. A. Won der Gründung der Kepnvlik Sis zum Beginn der punischen Kriege. 509—264 v. Chr. § 30. Die Republik. An die Stelle des Königtums trat nun die Republik. Die obersten Beamten des Staates waren zwei jährlich gewählte Prätoren oder, wie sie später durchweg heißen, Konsuln. Sie waren zugleich oberste Feldherren und oberste Richter. Sie wurden gewählt durch die Versammlungen des ganzen Volkes (Ceuturiatkomi-tien); neben diesen bestanden noch die Versammlungen der vornehmen Geschlechter, der Patrizier (Curiatkomitien), die aber wenig einflußreich waren, und die Tribuskomitten, in welchen das Volk sich distriktsweise (nach den Tribus - Distrikten) versammelte. Die Patrizier hatten den größten Einfluß im Senate, der jetzt eine viel bedeutendere Stellung bekam, als er zur Zeit der Könige gehabt hatte. Der Senat bildete die eigentliche Regierung, schlug die Konsuln vor und bekleidete dieselben auch mit ihrer Amtsgewalt. Damit aber die Beamten nicht etwa, wie es die Könige gethan, das Volk unterdrückten, wurde bald darauf festgesetzt, daß von den Befehlen derselben jedermann eine Berufung an die Volksversammlung einlegen könne — das ist das überaus wichtige Provokationsrecht. — In Zeiten großer Not des Vaterlandes wurde durch die Konsuln ein Mann, der das allgemeine Vertrauen besaß, zum Diktator ernannt, zum obersten völlig unbeschränkten Befehlshaber auf sechs Monate. § 31. Äußere und innere Gefahren. Aber die neue Republik hatte viele Stürme zu bestehen, ehe sie sich befestigte. a) Krieg gegen Porfena. Nachdem die Römer einen Angriff der vertriebenen Tarquinier abgeschlagen hatten, wandten sich diese an den König Porsena von Etrurien um Hilfe. Diefer zog mit einem großen Heere vor die Stadt und zwang dieselbe, trotz ihrer tapferen Gegenwehr, zu einem sehr ungünstigen Frieden.

4. Alte Geschichte - S. 74

1886 - Berlin : Hofmann
74 Erster Teil. Das Altertum. Samniter. Dieselben hatten ihren Einfluß sowohl im Süden gegen die Griechen als auch gegen die Etrusker erfolgreich ausgebreitet, und so wurde der Kampf für die Römer eine Notwendigkeit. 343 Der erste Krieg (343—341) brachte den Römern in zwei Schlachten, bis am Berge Gaurus und bei Suessula, den Sieg und endete mit 341 einem vorläufigen Vertrage. Gleich, nach diesem Kriege empörten sich die Latiner gegen die Römer, indem sie für die Hilfe, welche sie denselben geleistet, erhebliche Vorrechte (ein Konsul solle immer ein Latiner sein) verlangten, die Römer ihnen dieselben 340 aber nicht zugestehen wollten. Aber in dem Latinerkriege (340 bis bis 338) siegten die Römer durch den tüchtigen, jedoch unnatürlich oob strengen (er richtete seinen eigenen Sohn hin) Manlius Tor-quatus und durch den Opfertod des edlen P. Decius Mus am Berge Vesuv. Ein zweiter Sieg bei Trifanum schlug die Selbstständigkeit der Latiner vollends nieder. 326 Der zweite Samniterkrieg (326—304). Die Samniter bis rafften in dem neuen Waffengange ihre ganze Kraft zusammen, und 304 es gelang ihnen, obgleich die Römer zunächst einige Siege errangen (Fabius Rullianns, Unterfeldheer des Papirius Cursor), dieselben 321 in den caudinischen Pässen (321) empfindlich zuschlagen. Den Frieden aber, den die römischen Feldherren gezwungen schlossen, nahm der römische Senat nicht an. Nun wurde der Krieg langwierig. Die Samniter fanden Bundesgenossen an den Etruskern, die sich gegen die Römer empörten, dann aber in der Schlacht am vadi-310monischen See 310 geschlagen wurden. Endlich neigte sich, nach schweren Kämpfen, das Kriegsglück auf die Seite der Römer: nach 305 der Schlacht beiboviannm 305 konnten die Samniter nicht länger Widerstand leisten. In dem Frieden wurde ihnen zwar Freiheit und Selbständigkeit gewährleistet, aber sie mußten aus jeden Einfluß in der Landschaft Campanien verzichten, die nunmehr römisch ward. Um den durch diesen Krieg gewonnenen Machtbezirk festzuhalten und womöglich zu erweitern, siedelte der Senat an allen wichtigeren Orten römische Bürger an und erbaute große Heerstraßen, auf denen eine rasche Verbindung mit Rom und Truppenbeförderungen möglich waren, so z. B. die nach dem Censor Appius Claudius sogenannte Via Appia, von der man heute noch die Überreste zeigt; sie führte nach Capua in Campanien, von wo sie bis zur Straße von Messina einerseits und bis Brundisium andererseits verlängert wurde.

5. Alte Geschichte - S. 76

1886 - Berlin : Hofmann
76 Erster Teil. Das Altertum. schmelzen. Allenthalben an wichtigeren Punkten wurden römische Bürger und Soldaten angesiedelt. Große Straßen, zunächst zu militärischen Zwecken erbaut, dienten dem Handel und Verkehr. Die Verfassungen der unterworfenen Städte wurden nach der römischen umgebildet. Die unterworfenen Gemeinden wurden im allgemeinen mild behandelt, doch wurde ihnen mit Absicht, gemäß dem römischen Grundsatz „teile und herrsche", eine ganz verschiedenartige Stellung Zu Rom verliehen. Man hat unter diesen Gemeinden zu unterscheiden: 1. solche, die das römische Bürgerrecht entweder vollständig oder doch in beschränktem Umfange hatten, 2. solche, die dasselbe überhaupt nicht, dafür aber das geringwertigere lati-nifche oder irgend ein anderes besaßen. § 34. Nachdem nun die Römer bis an die Straße von Messina ihre Herrschaft ausgedehnt hatten, richteten sie naturgemäß ihren Blick nach Sizilien, welches feiner Lage und Beschaffenheit nach eng zu Italien "gehört und besonders auch wegen seiner Fruchtbarkeit begehrenswert erschien. Aus den Besitz dieser Insel aber erhoben schon seit geraumer Zeit die Karthager Anspruch, und die Sizilianer hatten unter ihren Führern (Dionys der Ältere, Ti-nioleon, Agathokles) mit denselben schwere Kämpfe zu bestehen gehabt. Nun tritt Rom mit den Karthagern in einen langen und blutigen Kampf um Sizilien und damit um die Herrschaft des Mittelmeeres. Repetition: R ö m e r. Ii. Periode. 509—31 v. Chr. A. 509—264. Errichtung der Republik. Zwei Konsuln. Senat. Volksversammlungen (Komitien). Provokationsrecht. Diktator. Gleich Anfangs äußere und innere Gefahren. Krieg des Porsena von Etrurien gegen Rom. — Empörung der schlecht gestellten Plebejer gegen die Patrizier; Auswanderung auf den heiligen Berg (Menenius Agrippa). Zum Schutze der Plebejer Einsetzung des Volkstribuuats 494. Coriolans Versuch, dasselbe abzuschaffen, mißlingt. 451. Decemvirn eingesetzt, um geschriebene Gesetze, die bisher nicht bestanden, zu geben. Zwölftafelgesetz. — Die Decemvirn wollen ihr unbeschränktes Amt nicht wieder abgeben. Da werden sie, anläßlich eines Übergriffs des Appius Claudius, gestürzt. — Plebejer erlangen von Stufe zu Stufe den Mitbesitz der Ämter, überhaupt rechtliche Gleichstellung mit den Patriziern (die Licinischen Gesetze 366). Die Ausbreitung der römischen Macht über Mittelitalien erfolgt rasch, nachdem sich die Römer von dem verheerenden Einfall der Gallier (388) in ihre Stadt erholt haben. Eroberung von Veji (Camillns). Die Samniter- und Latinerkriege (P. Decins Mus' Opfertod). Im zweiten Samniterkrieg furchtbare Niederlage der Römer in den caudinischen

6. Alte Geschichte - S. 71

1886 - Berlin : Hofmann
§ 31. Äußere und innere Gefahren. 71 Die Sage hat diesen Krieg verherrlicht durch die Heldenthaten einzelner römischer Jünglinge und Jungfrauen (Mncins Scävola, Horatius Cocles, Cloelia); aber diese Thaten, auch wenn sie geschehen, haben keine rettende Wirkung gehabt. b) Die Auswanderung auf den heiligen Berg. — Das Volkstribunat. — Coriolan. — Im Innern bildete sich allmählich ein schroffer Gegensatz zwischen den wohlhabenden Patriziern und den armen, obendrein noch durch allerhand ungerechte Verpflichtungen in Schulden geratenen und durch harte Schuldgesetze (Schuldhaft, völliger Verlust der Freiheit) gepeinigten Plebejern. Dieser Gegensatz wuchs zur Erbitterung um das Jahr 494. Die Plebejer weigerten sich Kriegsdienste zu thun und 494 verstanden sich schließlich nur dazu gegen das feste Versprechen einer Besserung ihrer Lage. Aber nachdem der Sieg über die Feinde errungen war, hielten die Patrizier ihr Versprechen nicht. Da verließen sämtliche Plebejer die Stadt und zogen auf den benachbarten sogenannten heiligen Berg. Nun gerieten aber die Patrizier, welche doch auf keine Weise die Plebejer entbehren konnten, in große Verlegenheit. Glücklicherweise gelang es dem besonnenen und klugen Menenins Agrippa, die Plebejer zur Rückkehr zu bewegen (die sagenhafte Gleichnisrede vom Magen und den Gliedern des menschlichen Körpers). Nun erhielten die Plebejer in den 2 (oder 5, später 10) Volkstribunen Beamte, die das Recht und die Pflicht hatten, sie gegen jede Unbill zu schützen. Dieselben waren persönlich unverletzlich und hatten außer anderen Vorrechten das eine unermeßlich wichtige, daß sie gegen jeden Befehl jedes Beamten Einspruch erheben und Aufhebung erwirken konnten („Veto einlegen"). Als Helfer in ihrem Amte wurden den Tribunen (wie den Konsuln die Quästoren) 2 Ädilen des Volkes beigesellt. — Aber wie diese Behörde den Patriziern nur abgezwungen war, so suchten dieselben auch sie unschädlich zu machen. Das gelang jedoch nicht. Als der aristokratische Mareins Coriolanus einen Versuch machte, das Volkstribunat wieder abzuschaffen, erhoben sich die Tribunen gegen ihn und ließen ihn vom Volke verurteilen; er aber ging nach Corioli und würde seine Vaterstadt mit den Waffen in der Hand angegriffen haben, hätten nicht seine Gemahlin und seine Mutter (Veturia und Volumnia) ihn davon zurückgehalten. Er wandte Rom den Rücken und starb in der Fremde (Shakespeares Ccriolan).

7. Alte Geschichte - S. 73

1886 - Berlin : Hofmann
§ 33. Die Ausdehnung der römischen Herrschaft über Italien. 73 ihnen alle bedeutenderen Staatsämter zugänglich gemacht wurden, um das Jahr 300 ihren Abschluß erhielt. 300 Aber nachdem dieser Gegensatz in der römischen Bevölkerung gehoben, trat bald darauf durch die Verschiedenheit des Güterbesitzes ein anderer an seine Stelle: dem Ständekampf folgte der wirtschaftliche Kampf zwischen reich und arm, zwischen der Geldaristokratie und dem niederen Volke. Aus diesem Gegensatze gingen die Bürgerkriege und der Untergang der Republik hervor. § 33. Die Ausdehnung der römischen Herrschaft über Italien. Während dieses Kampfes der beiden feindlichen Stände im Innern hatte der römische Staat doch Kraft genug, nicht nur von außen kommende Angriffe abzuwehren oder Niederlagen zu verwinden, sondern auch seine Macht durch siegreiche Kriege auszudehnen. a) In einem zehnjährigen Kriege wurde die mächtige etrurische Grenzstadt Veji, besonders durch die Tapferkeit und Klugheit des Diktators Camillus, erobert. Dieser Camillus erlitt eine ähnliche Undankbarkeit seitens seiner Mitbürger, wie in Athen Miltiades, Themistokles n. a.: er wurde, da er den Plebejern nicht in allen Stücken zu willen war, aus Rom verbannt. — Aber bald sollte man seiner wieder bedürfen. b) Die Gallier zogen, nachdem sie die Etrusker geschlagen, unter ihrem Führer B r e n n n s auch gegen Rom und schlugen das römische Heer in der mörderischen Schlacht an der Allia 388. 388 Rom wurde eingenommen und verbrannt. Nur der Burgfelsen, das Kapitol, blieb von einigen Tapferen besetzt und wurde standhaft verteidigt (Manlius Capitoliuus, die heiligen Gänse der Juno). Gegen ein Lösegeld, das aber der im Augenblick der Auszahlung (vae victis) erscheinende Camillus ihnen abgenommen haben soll, zogen die Gallier wieder ab. Als die Römer in der Verzweiflung die eingeäscherte Stadt nicht wieder aufbauen, sondern nach Veji insgesamt übersiedeln wollten, widerriet dies Camillus mit Erfolg. Sie blieben und bauten Rom wieder auf; Camillus aber erhielt den Ehrennamen eines „zweiten Gründers der Stadt". e) Die Samniter- und Latinerkriege. Nachdem die Römer die Herrschaft über das südliche Etrurien, sowie über ganz Latium erworben halten, eröffneten sie zur Unterwerfung von Mittelitalien die Kriege gegen das mächtige Bergvolk der

8. Alte Geschichte - S. 69

1886 - Berlin : Hofmann
§ 29. Gründung Roms. Die Könige. 69 des Staates in den wohlhabenden grundbesitzenden Klassen (Timokratie). Diese Neuerung erweckte aber in gewissen Kreisen der Burger-schast^Unzusriedenheit, und in seiner eigenen Familie erhob sich qeaen den König eine Verschwörung; seine eigene Tochter und sein Schwiegersohn haben sich der Sage nach an derselben beteiligt und ihn ermordet. Der letztere schwang sich dann selber aus den Thron als Tarquinius der Jüngere. Er erhielt wegen semes hochsahrenden tyrannischen Wesens den Zunamen Superbus. Wenngleich er die Macht Roms durch siegreiche Kriege vermehrte und die großartige Bauthätigkeit seines gleichnamigen Vorgängers wieder aufnahm, so erregte er doch durch Gewaltthaten den Haß des Volkes. Und als nun gar während der Belagerung von Ardea sein Sohn Sextus die edle Lueretia entehrte (die Wette im Lager vor Ardea), da erhob sich das Volk und der Adel gegen das ganze Geschlecht der Tarqninier und verjagte es. Damit wurde das Königtum in Rom überhaupt gestürzt (etwa gleichzeitig mit der Vertreibung der Pisistratiden in Athen, vgl. § 13) 509. Repetition: Römer. I. Periode. ?(753)—509. Italien: Nord-italieu — Gallia cisalpina. Mittelitalien: Etrurien, Umbrien, Latium (Rom), Campanieu, Samninm. Unteritalien: Apulien, Calabrien, Bruttien, Lukauien. — Italien schaut nach Westen. — Religion der Römer. Namen der Götter vgl. § 8. — Zahlreiche Priesterschaft. Streng geregelter Gottesdienst. Die Königs zeit. Alle Nachrichten aus derselben äußerst sagenhaft. Romulus, Gründer der Stadt. — Nnma Pompilins, Ordner des Gottesdienstes. — Tullns Hostilins. Unterwerfung von Alba Longa. — Ancns Martins, Gründung von Ostia. — Tarquinius Priskus, große Bauthätigkeit in Rom. — Servius Tulliu s, Verfassung Roms begründet, Timokratie. — Tarquinius Superbus, veranlaßt durch seinen Hochmut den Sturz des Königtums (Lueretia). 509

9. Alte Geschichte - S. 75

1886 - Berlin : Hofmann
§ 33. Die Ausdehnung der römischen Herrschaft über Italien. 75 Als die Sammler sich noch einmal erhoben, kam es zu einem dritten Kriege (298—290), in welchem die Römer (wiederum 298 durch den Opfertod eines Decius Mus) bei Sentinum siegten. Nach verzweifelter Gegenwehr mußten die Samniter sich völlig den Römern unterwerfen. Jetzt hatten die Römer ganz Mittelitalien unter ihrerbotmäßigkeit, und es dauerte nicht lange, so streckten sie die Hand auch na ch Unteritalien aus. d) Der Krieg gegen Pyrrhns. Die Römer hatten mit der reichen und mächtigen Handelsstadt Tarent einen Vertrag geschlossen, nach welchem sie mit ihren Kriegsschiffen die Nähe der Stadt meiden und nicht über das Vorgebirge Lacinium hinausfahren wollten. Als sie einst, dieses Vertrages uneingedenk, doch mit ihren Schiffen vor Tarent ankerten, griffen die Tarentiner dieselben an und bohrten sie in Grund. Die Gesandtschaft aber, welche Genugthuung dafür forderte, wurde vom Pöbel verhöhnt (Besudelung des Gewandes: „dieser Flecken soll mit eurem Blute abgewaschen werden!")- Die Römer erklärten den Tarentinern den Krieg, diese aber nahmen den König Pyrrhns von Epirus in Sold. Pyrrhus, ein ritterlicher, tapferer Abenteurer, getragen von der Hoffnung, in Italien ein hellenisches Reich errichten zu können, kam herbei. Es gelang ihm mit Hilfe einer neuen Schlachtordnung, besonders aber seiner Elefanten, welche die Römer noch nie gesehen (lukauische Ochsen), die letzteren bei Heraklea 280 zu besiegen. 280 Aber weder die schlaue Politik seines Gesandten Cineas (dem der Senat erschien „wie eine Versammlung von Königen"), noch auch das Gold, mit dem er z. B. den einflußreichen Fabricius bestechen wollte, vermochte die Römer zum Frieden zu bewegen. Ein neuer Sieg des Pyrrhus, bei Asculum 279, wurde eben so schwer wie 279 der erste erkämpft. Pyrrhus ging nun, gerufen von den Syra-knsanern, nach Sizilien und bekämpfte hier die Karthager. Aber zurückgekehrt nach Italien, wurde er an der Ausführung seines obengenannten Planes verhindert durch die Römer, die ihn im Jahre 275 bei Maleventum (fortan Beneventum genannt) völlig 275 besiegten, so daß er nach der Balkanhalbinsel zurückgehen mußte. Bald darauf fand er seinen Tod im Peloponnes. Mittel- und Süditalien kamen nunmehr unter römische Botmäßigkeit. — Die Römer haben es verstanden, die verschiedenartigen, zum Teil noch immer widerstrebenden Elemente zu einem einheitlichen Ganzen zu ver-

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 62

1900 - Leipzig : Hirt
62 Geschichte der Rmer. schnitte ein. Im ersten vollzieht sich die Unterwerfung Italiens, im zweiten die Unterwerfung der wichtigsten Mittelmeerlnder; der dritte Abschnitt umfat die Zeit der Brgerkriege. a) Kriege zur Unterwerfung Italiens. Die Kmpfe zur Unter-werfung der Vlkerschaften Italiens dauern, natrlich mit groen Unter-brechungen, fast zwei und ein halbes Jahrhundert, bis zum Jahre 266 v. Chr. ; Kleinere Kmpfe. Der erste Kampf wurde gegen Porfenna, den König von (Strurien, gefhrt. Dann folgten Kriege gegen die Latiner, gegen die Stadt Veji, die von dem Helden Kamillus eingenommen wurde. Im Jahre 389 erschienen die Gallier in der Nhe Roms. Ihr Anfhrer Brennus erklrte den rmischen Abgesandten, er trage sein Recht auf der Spitze des Schwertes; dem Tapfern gehre die Welt. Am Fluffe Allia, in der Nhe von Rom, kam es zu einer frchterlichen Schlacht zwischen den Rmern und Galliern. Nie erlitten die Rmer eine so furchtbare Niederlage; der Tag an der Allia blieb immer in schrecklicher Erinnerung. Darauf wurde die Stadt Rom verbrannt; der Senat hatte sich mit der Besatzung auf das Kapital geflchtet; die Gallier suchten dasselbe zu erstrmen, aber die Besatzung schlug alle Angriffe ab. In einer Nacht htten die Gallier das Kapital erobert, wenn nicht die der Inno geweihten Gnse durch ihr Geschnatter die von Entbehrungen und Strapazen schlaftrunkenen Soldaten geweckt htten. Fieberkrankheiten, die im Heere der Gallier wteten, zwangen diese zur Heimkehr. Mit einem Lsegeld von 3000 Pfund Goldes zogen sie ab. Groe Verluste erlitten sie aus dem Rckwege durch den Diktator Kamillus. " Die Samniterfriege. Schwere Kmpfe standen den Rmern noch bevor. Drei lange Feldzge muten sie zur Unterwerfung der Samniter, eines wilden, krftigen Gebirgsvolkes, unternehmen. Dazwischen erhoben die Satiner zum letztenmal ihre Waffen gegen Rom, und endlich entbrannte ein Krieg gegen die reichen Tarentiner und den König Pyrrhus von Epirus. Durch den ersten Samniterkrieg gewannen die Rmer den blhendsten Teil Kampaniens. Nun wollten die Latiner, die den Rmern in diesem Kampfe geholfen hatten, zur Belohnung gleiche Rechte im Staate erlangen, wie die Rmer selbst, und da diese Forderung abgeschlagen wurde, griffen sie zu den Waffen. Es kam zum Kampfe am Vesuv bei Neapel. Tapfer wurde auf beiden Seiten gestritten. Der rmische Anfhrer Decius Mus strzte sich, nachdem ein rmischer Priester ihn und das feindliche Heer dem Untergange geweiht hatte, mitten in die Reihen der Feinde und zeigte den Rmern den Weg zum Siege. Die Latiner muten sich den Rmern vollstndig unterwerfen. Der zweite Samniterkrieg verlief anfangs ungnstig fr die
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