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Geschichte der Griechen.
§ 51. Alexanders Ausgang. Nach der Rückkehr feierte Alexander zu Susa mit großem Glanz seine Vermählung mit einer zweiten Gemahlin, der Tochter des Darius, S t a t i r a; durch diese Heirat erschien er in. den Augen der Asiaten gleichsam als Erbe des letzten Perserkönigs. Zugleich mit ihm nahmen auf seinen Wunsch viele seiner Macedonier persische Frauen; auch auf diese Weise suchte der König beide Volksstämme zu verschmelzen. Als er darauf einen Teil seiner alten Soldaten in die Heimat entlassen wollte, hätte der Unwille beinahe zu einer Empörung geführt; doch wurde er des Aufstandes Herr.
Er war der Beherrscher eines ungeheuren Reiches geworden, in welchem er für Aufrechterhaltung des Friedens, der Ordnung und des Rechts sorgte, die Arbeit des Landmanns, des Handwerkers, des Kaufmanns schützte. Weithin erscholl die Kunde von seiner Macht und seinem Ruhme; in Babylon, wo er eine Zeitlang seine Residenz nahm, empfing er selbst von den Karthagern und von den italischen Völkerschaften Gesandte. Aber seiner Regierung war keine lange Dauer beschieden. Zuerst starb sein vertrautester Freund, den er gern seinen Patroklus nannte, H e p h ä st i o n, und wurde von ihm tief betrauert und mit ungeheurer Pracht bestattet. Dann wurde er selbst im Jahre Alexanders 323 von einem tödlichen Fieber ergriffen. Als das Ende nahe war, ver-Tod 323. jstn^en jejne Soldaten ihn noch einmal zu sehen; Mann für Mann zogen sie an dem Lager des sterbenden Helden vorüber, der sie nur noch mit dem Blick der Augen zu grüßen vermochte. Er starb kinderlos; seinen Feldherren, die ihn fragten, wem er sein Reich hinterlasse, soll er geantwortet haben: dem Würdigsten. Er war bei seinem Tode erst dreiunddreißig Jahre alt.
Die Reiche der Diadochen.
§ 52. Auf Alexanders Tod folgte ein kriegerisches Zeitalter. Zunächst erhob sich Athen, von dem Gedanken der Freiheit Griechenlands noch einmal begeistert; und andere griechische Staaten schlossen sich ihm an. Aber nicht lange konnte die Stadt der macedonischen Übermacht widerstehen und Tod de» ergab sich. Demosthenes, der das Haupt der Erhebung gewesen war, rrmosthen-r. ^ qu^ eine fieine Insel, wo er in dem Tempel des Poseidon Zuflucht suchte;
als er sich auch hier von den Häschern erreicht sah, gab er sich selbst den Tod durch Gift, das er in seinem Schreibgriffel bei sich trug.
D!- Viel furchtbarer waren die Kriege, die zwischen den Feldherren des
Staate,'" verstorbenen Herrschers, den Diadochen, d. h. Nachfolgern, geführt wurden. Aus diesen Jahrzehnte dauernden Kämpfen gingen endlich drei
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexanders Alexander Alexander Darius Darius Alexanders Alexanders
Xii
Vorwort.
Geschäfte wurden geschlossen, und die ganze große Millionenstadt nahm
an dem Schmerze ihrer deutschen Mitbürger und Gäste teil, ergriffen
von dem furchtbaren Schicksal, das den bewunderten Helden von
Königgrätz und Wörth betroffen hatte.
So bringt die wahrhafte Geschichte in reichem Maße wieder
ein, was etwa durch Aufdeckung des wirklichen historischen Wertes
jener Sagen und Machwerke unserer Jugend verloren gehen könnte.
Alle Schäden aber, welche die bislang auf der Unterstufe beliebte
Methode in der Behandlung der von der Forschung verworfenen
Geschichtserzählungeu verursachte, werden bei Beachtung und Befolgung
des oben dargestellten Lehrgangs vermieden werden.
Grabow i. M-, im Juli 1898.
I)r. K. Schenk.
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18. Die Zustnde im vierten Jahrhundert. 85
Genossenschaften znsammenthat, bereit, jenes mit allen Mitteln zu schdigen.') Mit furchtbarer Erbitterung wurde gerungen, nicht wie gegen Brger derselben Stadt, nicht wie gegen Barbaren, wie gegen wilde Tiere wurde gewtet. In Argos, das mit seinem Gebiete doch kaum 80 000 freie Menschen zhlen konnte, schlug die Menge im Jahre Der Knttelmord 370 die Besitzenden, 1500 Männer, mit Kntteln tot (<sxvraha^is). iu 311:908 370' Nicht anders waren die Oligarchen", z. B. in Athen, wo die 30 eine Anzahl der reichsten Schutzbefohlenen zur Ermordung und Beraubung unter sich verteilten und die Brgerschaft von Eleusis zusammenhauen lieen. Aus der Geldherrschaft entwickelte sich die Pbelherrschaft, aus dieser wie ehedem die Gewaltherrschaft. Denn einflureiche Beamte, z. B.
Feldherrn, die in schwerer Zeit mit grerer Machtvollkommenheit ausgerstet waren, bemchtigten sich der Gewalt. Diese Machthaber sttzten Die neue sich gewhnlich auf das niedere Volk und die Sldner. Rcksichtslos
und der die Maen gewaltthtig, nahmen einige eine Neuverteilung"
des besten Besitzes vor, beraubten die Heiligtmer, um Heer und Volk befriedigen und ihre Hofhaltung glnzend gestalten zu knnen. Nur aus augenblicklichen Nutzen bedacht, wie alle die eigenntzigen Menschen ihrer Zeit eines edleren Gefhls fr ihr Volkstum bar, verbanden sie sich mit Barbaren gegen Männer griechischer Zunge. Einsichtige waren Widerhellenisches sich der Bedeutung solcher furchtbaren Zustnde wohl bewut. Manchen Serjeas.ber* stieg der Gedanke auf, ob nicht ein nationales Knigtum, das den Frieden erzwnge und die innere stndische Ruhe herstellte, das Beste sei. Das Vorbild eines solchen Knigs entwickelte Xenophon in der Cyropdie, Jsokrates im Euagoras. Andere, wie Plato und Zeitgeme Aristoteles, die Schpfer groer philosophischer Lehrgebude, samten Betrachtungen, der die Form eines Musterstaates, der politische Kraft und stndischen Frieden verbrge, nach, wobei Plato in seiner /Toatreta" altdorische Einrichtungen mit kommunistischen verknpfte. Nicht wenige der Besitzenden sahen mit innerer Befriedigung die aufsteigende Vorherrschaft Frderung der Macedouier, von der sie Ruhe und Sicherheit fr ihr Vermgen der erwarteten.
3. Die jngere" Gewaltherrschaft. Den grten Namen unter den Sizilien nach neuen Machthabern hatte Dionysius I. von Syrakus. Nach der ber-wltigung der Athener war dort die Herrschast der Bevlkerungsklasse er-standen, deren Arme den Hauptausschlag im Kampfe gegeben hatten, der Masse. Whrend Stadt und Insel von verzehrenbem Brgerzwist heim-gesucht wirb, und kein starkes Athen mehr ba ist, das wie einst den Volksgenossen am Schwarzen Meer, jetzt dem westlichen Helleneutum zu Hilfe ziehen knnte, brechen die Karthager aus ihrem sizilischen Festungsbreieck hervor, Selinus, Himera, Agrigent, Gela u. a. werben dem Unter-
l) Das Gelbnis einer solchen Genossenschaft lautete: Kai rc5 difriip kcckvovs &o[icct, v.a.1 ovxsvaco 0 tl av fya> v.av.6v.
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I. Von Diokletian bis zum Tode des Tbeodosius (284— 395).
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Byzanz, das durch Konstantin d. Gr. als Konstantinopel Reichs-
hauptstadt wird, ist je einem Praefectus Urbi die ganze Municipal-
yerwaltung unterstellt. Das Heer wurde bedeutend vermehrt.
Die dadurch und durch die hohen Besoldungen der zahlreichen
Beamten entstehenden Kosten machten neue Steuern nötig, unter
deren Druck die ganze Bevölkerung seufzte. Es kam der Grund-
satz auf, dafs alles öffentliche Eigentum dem kaiserlichen Fiskus
gehöre, und der Unterschied zwischen Staatseigentum und kaiser-
lichem Privateigentum verschwand. Für die Selbstverwaltung der
Gemeinden war in dieser absolutistisch centralisierten Verwaltung
kein Raum mehr.
2. Konstantin d. Gr. Das Reich und das Christentum.
a) Erhebung Konstantins (306 bezw. 323 — 337). Hach
Diokletians Abdankung (305) brach sein System der Teilung der
Gewalten zusammen. Das Ergebnis der von 306 — 323 geführten
dynastischen Kämpfe war, dafs des Constantius Chlorus Sohn
Constantinus zur Alleinherrschaft gelangte (323 — 337). Die
weltgeschichtliche Bedeutung seiner Regierung besteht darin, dafs
während derselben eine Aussöhnung zwischen den bisher feind-
lichen Mächten, dem römischen Reiche und dem Christentum, er-
folgte, — und daher hat Konstantin den Beinamen des Grofsen
erhalten.
b) Das Christentum. Während dem antiken Menschen die
höchste sittliche Idee der Staat war, betrachtete das Christentum
den irdischen Staat gewissermafsen als ein notwendiges Übel, das
mit dem baldigen Wiedererscheinen Christi auf Erden seinen Unter-
gang finden und durch das himmlische Reich ersetzt werden würde.
Dem Christen mufste das von der Regierung geforderte Opfer vor
der Kaiserstatue als ein Greuel erscheinen. Der Gegensatz zwischen
dem weltflüchtigen Christentum, das, gegen den Staat sich ab-
lehnend verhaltend, gewissermafsen einen Staat im Staate bildete,
und dem den ganzen Menschen für sich fordernden antiken Staat
erklärt die Erscheinung, dafs die gegen alle anderen Religionen
so tolerante römische Regierung dem Christentum gegenüber feind-
selig war und dafs, abgesehen von Domitian, gerade die tüchtig-
sten Kaiser die Christen verfolgten. Waren die Verfolgungen
9*
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Extrahierte Personennamen: Diokletian Konstantin_d Konstantin_d Constantius_Chlorus_Sohn
Constantinus Konstantin Domitian
Extrahierte Ortsnamen: Byzanz Diokletians Christentum Christi Christentum
*
— 87 —
empfand dies Vorgehn der Römer als einen Einbruch der kecken Emporkömmlinge in das ihm zustehende Machtgebiet. Daher ging er nach Hannibals Siege bei Kannä (s. o. Vi, 3) auf das Angebot des großen Feldherrn ein und schloß mit Karthago ein Bündnis gegen Rom, das auf diese Weise zwischen zwei Feinde geraten und gedemütigt werden sollte. Die Gefahr für den»Römischen Staat war groß, wenn makedonische Truppen bis ans Adriatische Meer vorgedrungen oder gar in Süd-Italien gelandet wären. Aber diese Gefahr war beseitigt, seitdem den Römern die Rückeroberung von Tarent geglückt war. Zur Deckung Jllyriens genügten geringe Streitkräfte, da die Staatsmänner Roms mit bestem Erfolge die Grundsätze anwandten, die ihnen auswärtigen Feinden gegenüber als richtig erschienen: Trennung der Feinde (divide et im-perabis, d. i. trenne deine Feinde und du wirst ihnen gebieten können) und Eintreten für die Schwachen gegen den Starken.
Während Syrien und Ägypten ihrem alten Nebenbuhler Macedonien eine Niederlage gönnten, traten der König von Per-gamum, der stets bedrohte Nachbar Macedoniens, und die Griechen, die durch macedonische Zwingburgen niedergehalten wurden, mit den Waffen für die Sache Roms ein und beschäftigten Philipp so lange, bis es sicher war, daß Rom als Sieger aus dem Kampfe mit Karthago hervorgehen werde. Dann kam es zum Frieden.
Aber bald brach der Krieg wieder aus, denn weder Pergamum noch Rhodus, die Vormacht der griechischen Handelsstädte, wollte es dulden, daß die Städte am Hellespont, und damit diese wichtige Handelsstraße selbst, in die Gewalt Macedoniens kämen. Rom warf sich zum Schiedsrichter auf, und als es an Philipp das Ansinnen stellte, die eroberten Städte herauszugeben, erklärte dieser den Krieg (200). Diesmal mußte Rom größere Truppenmassen ins Feld stellen, aber mehrere Jahre verlief der Krieg verlustreich und erfolglos, bis Rom den geeigneten Feldherrn in Q u i n k t i u s F l a m i n i n u s gefunden hatte, der einen entscheidenden Sieg bei den Hundsköpfen, einer Hügelreihe in Thessalien, davontrug (197).
Im Frieden behielt Philipp nur sein Heimatland Macedonien, Heer und Flotte mußte er beschränken und eine große Kriegsentschädigung zahlen. Von nun an hatte er als Bundesgenosse die kriegerischen Unternehmungen Roms zu unterstützen; er erfüllte diese Pflicht im syrischen Kriege (s. u. 2), erntete aber dafür weder Lohn noch Dank, sondern nur neue Demütigungen. Da begann er im geheimen große Rüstungen, um noch einen Waffengang zu versuchen; aber er starb, ehe er seine Absicht verwirklichen konnte.
Die Ausführung übernahm sein Sohn Perseus, der an der Spitze eines vorzüglichen Heeres und im Besitze großer Schätze
Vogel, Geschichtsleitfaden f. Quarta. 7
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Extrahierte Personennamen: Hannibals Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Hannibals Karthago Rom Tarent Roms Syrien Macedonien Macedoniens Roms Rom Karthago Rom Rom Rom Thessalien Macedonien
58
auch dieses Unglck beugte den Much der Herakliden und das Gefhl wohlerworbener Rechte nicht. Kleodemus, der Sohn, und Aristomachus, der Enkel des Hyllus, erneuerten das Unter-nehmen, aber wiederum ohne Erfolg Erst im Jahre 1104, als sie mit den Doriern, die gerade damals von den aus dem Norden heranstrmenden Vlkern aus ihren Wohnsitzen ver-drngt wurden, und mit den toliern unter Orylus in Verbin-dung getreten waren, gelang es ihnen, in dem alten Erbe ihrer Vter festen Fu zu fassen. Sie setzten, gegen zwanzigtausend Mann stark, bei Naupaktus der und besiegten in einer entschei-denden Schlacht den König Tisamenus, der damals der My-cen und Lacedmon herrschte. Nach und nach eroberten die Herakliden den ganzen Peloponnes, bis auf Arkadien, dessen ur-alte Freiheit der Felsenring seiner Gebirge schtzte. Von den drei Shnen des Aristomachus erhielt Temenus Argos, Kres-phontes Messemen, Aristodemus, und nach dessen Tode seine beiden Shne, Prokles und Eurpsthenes Lakonien; Elis, in welchem schon ein den toliern verwandter Stamm, die Epeer, sa, wurde dem Orplus und seinen toliern berlassen. So schwand im Peloponnes das schicksalbelastete Haus des Pelops, und dorische Herrschaft, Sitte und Verfassung machten sich geltend. Von den bisherigen Einwohnern wurden nur die Kriegsgefan-genen Sklaven; die brigen blieben im Besitze persnlicher Frei-hcit und des Eigenthumsrechtes an Grund und Boden, nur muten sie den Siegern von dem Ertrage ihrer Lndereien eine jhrliche Abgabe entrichten. Die meisten Acher aus Lakonien und Argolis aber flohen nach der nrdlichen Kste, die nach ihnen Achaia hie, und die von dort vertriebenen Jonier zu dem verwandten Geschlechte der Athener in Attika.
Aber auch dahin drangen die Herakliden und suchten auch der den Isthmus hinaus ihre Herrschaft auszudehnen. Sie waren ihres Sieges durch das delphische Orakel unter der Be-dingung versichert worden, da sie den König der Athener, der damals Kodrus war, nicht tdteten. Kodrus aber, dem dieser Orakelspruch ebenfalls kund geworden war, beschlo hochherzig, sein Leben fr die Freiheit seines Volkes aufzuopfern. Zu dem Ende begab er sich, als Bauer verkleidet, unter die feindlichen Soldaten, fing mit einigen derselben Hndel an und neckte sie
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__18
Vierte Periode Vom Anfange des peloponnesi-schen Krieges bis zur Schlacht bei Chronea, oder bis zum Untergange der griechischen Selbststndigkeit (43 1 338 v. Chr.). Griechenland im Kampfe mit sich selbst.
Eifersucht zwischen den beiden Hauptstaaten, Athen und Sparta, ruft ganz Griechenland gegen einander in die Waffen. In langwierigen, verheerenden Brgerkriegen schwcht sich die Nationalkraft; griechisches Leben und griechischer Sinn entartet. Das Volk selbst sinkt immer tiefer von seiner politischen und wissenschaftlichen Hhe hinab und verliert zuletzt seine Selbst-stndigkeit.
Fnfte Periode. Von der Schlacht bei Chronea, bis zur Unterjochung Griechenlands durch die Rmer (3 3 8 - 146 v. Chr.). Griechenland unter der Fremdherrschaft.
Das entartete Griechenland kommt zunchst unter die Herrschaft der Macedonier, dann mit diesen, nach vielfacher Verwirrung im Inneren und Kriegen nach Auen, unter die Herrschaft der Rmer. Es ist dieses die Zeit der Schmach und der Unterjochung- Nur zuweilen noch erhebt sich die Nationalkraft und erinnert durch glnzende Thaten an eine schnere Vorzeit; aber diese Thaten sind gleichsam nur die letzten krampfhaften Zuckungen eines mit dem Tode ringenden Kranken. Die uralte Freiheit und Herrlichkeit der Nation ist dahin.
* Die spteren Schicksale des griechischen Volkes bis zu seiner politischen Wiedererhebung sollen am Schlsse in einer kurzen bersicht angegeben werden.
. 4. Die vorzglichsten Quellen und Hnlfsmittel.
Die ersten Nachrichten, welche wir der die Kindheit einer Nation haben, sind in der Regel nur Sagen, die sich mit der Zeit gleichsam vererben und bald unwillkrlich bald absichtlich in ein dichterisches Gewand hllen. Solche Sagen sind um so mannigfaltiger und um so romantischer, je phantasiereicher das
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tischen. Der Sage gem wurde spter der Knstler mit sei-nem Sohne Ikarus vom zrnenden Minos in das Labyrinth gesperrt. Der Vater rettete sich durch die Erfindung der Flu-gel (Segel) nach Stellten; sein zu khner Sohn aber strzte aus der Hhe in's Meer, das seitdem nach ihm den Namen ikarisches" fhrte.
. 6. Die Pelasger insbesondere und ihre Kultur
Aus jener dunkelen Zeit der Sage der die Urbewohner Griechenlands leuchtet der Name der Pelasger am meisten her-vor. Nach dem bereinstimmenden Zeugnisse der griechischen Schriftsteller hatten diese sich in der Urzeit der ganz Griechen-land ausgebreitet und waren das erste Volk, welches hier mch-tig wurdet) Herodot versichert sogar, einst habe ganz Grie-chenland nach ihnen den Namen Pelasgia" gefhrt2) Und nicht blo der das Festland hatten sie sich ausgebreitet, son-dern auch der die meisten Inseln; selbst auf den Ksten von Kleinasien und Italien finden wir Pelasger. So begegnen wir hier, bei den Uranfngen der griechischen Geschichte, einem gro-en weitverzweigten Volkstamme, wie wir wohl hnliche in spterer Zeit bei der groen Vlkerwanderung finden. Manche Zweige dieses groen Stammes mgen wohl zu Zeiten noch be-sondere Namen gefhrt haben; sie alle aber verloren sich all-mlig unter dem Gesammtnamen des Hauptstammes, zu wel-chem sie gehrten 0
') Strab. Vii. p. 327. Ol Tiov exaaycav T<av ntgl rrjv 1ex-Xda dvvugtvoavtov, uq/uitatoi Xeyovrai etc. Vergl. Thu-cvd. I. 3.
2) Herod. Ii. 56.
3) Der Name Pelasger" hat den etymologischen Deutungen ein weites Feld geffnet. Nach Strabo wurden sie von den Attikern Jltxaqyoi (Strche) wegen ihres wandernden Lebens genannt. Nach spteren Ansichten stammt der Name von Htxayog (Meer), weil sie sehr oft der das Meer kamen. Andere leiten den Namen ab von ot h xrjg
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bundes entsprach fast ganz der achischen. Auch er hatte seine jhrliche Versammlung zu Therm on. seinen Strateg und seine Apokleten, welche den achischen Demiurgen entsprachen. Gro-es htte seitdem in Griechenland geleistet werden knnen, wenn beide Bundesgenossenschaften, das gemeinsame Ziel fest im Auge behaltend, zur Erreichung desselben krftig zusammengewirkt ht-ten. Allein beide zeigten gegen einander eine gehssige Eifersucht. Die tolier insbesondere sahen mit Ingrimm die Fort-schritte und die berlegenheit der Acher und boten Alles auf, das noch freie Sparta auf ihre Seite zu ziehen.
Der kleomenische Krieg 227222 v. Ehr, - Sparta bot damals einen traurigen Anblick dar. Mit den Gesetzen wa-ren auch die Sitten gesunken. Die alten Familien waren von neuntausend bis auf siebenhundert herabgekommen, und die Obrig-keit hatte kein Ansehen mehr- Da machte zuerst der König Agis, der dritte seines Namens, den Versuch, die l^kurgische Verfassung wieder herzustellen. Allein er fand heftigen Widerstand und wurde endlich mitten in seinem Streben fr die Ver-besserung des Gemeinwesens und gleichsam zur Strafe fr die-ses edele Streben von seinen eigenen Mitbrgern zum Tode ver-urtheilt und, nebst seiner Mutter und Gromutter, welche Gnade fr ihn nachsuchen wollten, im Jahre 241 vor Chr. schmhlich hingerichtet. Jedoch mit seinem Tode erloschen jene Plane nicht. Der König Kleomenes Iii. trat in die Fustapfen seines unglcklichen Vorgngers (236). Siegreich stellte er, ganz im Geiste des Agis, die lpkurgische Verfassung auch im Privatleben wieder her und gab so dem gesunkenen Staate etnen neuen Aufschwung. Auch die alte Hegemonie der den Peloponnes wollte er seinem Staate wieder verschaffen und kam so in feindliche Berhrung mit dem achischen Bunde, in welchen bereits die meisten peloponnesischen Städte aufgenommen waren. Aratus selbst forderte sogar wiederholt Sparta auf, dem Bunde beizu-treten; allein diese Aufforderung wurde mit Verachtung'zurck-gewiesen. Aus das Zureden der neidischen tolier und wohl wissend, da eine Staatsumwlzung durch einen auswrtigen Krieg an innerer Festigkeit gewinnen knne, trat Kleomenes feind-lich^ gegen den achischen Bund auf und entri demselben einige Städte. Nun erklrte ihm der achische Bund den Krieg, wel-
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Sevechos und Tirrhaka. An Sevechos wandte sich der König Hosea von Israel um Hülfe gegen die Assyrier. Aber Sevechos Macht war zu schwach, um den Untergang Samarias aufzuhalten. Besser wusste Tirrhaka im Bunde mit Juda den Assyriern zu widerstehen. Der assyrische König Sanherib musste, ohne in Aegypten eindringen zu können, an der Grenze des Landes wieder umkehren (s. §. 12). Tirrhaka war der letzte König der äthiopischen Dynastie. Zwölf Fürsten in Unterägypten, wahrscheinlich die Nachkommen des von den Aethiopen gestürzten Bokchoris, vereinigten sich zur Vertreibung der Aethiopen, 695. Die zwölf Fürsten regierten anfangs gemeinsam. Aber einer von ihnen. Psammetich, welcher als nächster Anverwandter der gestürzten ägyptischen Königsfamilie das nächste Anrecht auf den Thron hatte, suchte seine Mitfürsten zu verdrängen. Auf eine Weissagung des Ptah und ein Orakel der Göttin Hathor zu Buto (im Delta) gestützt zog er mit griechischen Truppen, die er in Carien und Ionien anwerben liess, gegen seine Gegner zu Felde und besiegte sie nach achtjährigem Kampfe in der entscheidenden Schlacht bei Momemphis, 570.
Die 2 6. Dynastie, 670—525. Diese Dynastie gab die bisherige Absperrung Aegyptens gegen das Ausland auf und eröffnete den Fremden, insbesondere den Griechen, freien Zutritt. Dadurch begann der Handel aufzublühen, und Aegypten, bisher am Seeverkehr ganz unbetheiligt, entwickelte sich zu einer Seemacht.
1. Psammetich (670—616). Der neue König nahm seinen Sitz wieder zu Sais, welches schon Bokchoris zur Hauptstadt erhoben hatte. Um das Sinken der assyrischen Macht zur Yergrösserung seines Reiches zu benutzen, nahm er den Krieg gegen Syrien wieder auf. Aber schon die Philisterstädte an der Grenze leisteten heftigen Widerstand. Azothus konnte angeblich erst nach dreissigjähriger Belagerung eingenommen werden. In diesem Kriege hatte er den Griechen, durch deren Unterstützung er auf den Thron gelangt war, die wichtigsten Stellen im Heere anvertraut. Darüber empört wanderte die Kriegerkaste fast ganz nach Aethiopien aus. Nur durch engen Anschluss an die Priesterkaste konnte der König jetzt beim
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