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1. Geschichte des Altertums - S. 78

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
78 Geschichte der Römer. ein. Dieser war der Sohn des Siegers von Pydna, Ämilius Paullus, war aber von Publius Scipio, dem Sohn des Afrikanus, adoptiert d.h. al& Sohn angenommen worden und führte nun desfen Namen mit dem Zusätze Ämilianus. Er war ein umsichtiger und entschlossener Feldherr, dazu maßvoll und gerecht, milde und zuvorkommend im Verkehr, ein Liebhaber griechischer Bildung; beim Volke war er sehr beliebt und wurde daher vor der üblichen Zeit zum Konsul gewählt. Er schloß zunächst Karthago von der Landseite durch eine Kette von Befestigungen ab. Darauf sperrte er auch den Hafen, indem er einen Damm baute, welcher die Einfahrt abschloß. Und nun begann der Sturm auf die Stadt, in der bereits Hunger und-Krankheit herrschten. Erst wurden die Häfen erobert; darauf drangen die Römer, Schritt für Schritt erkämpfend, bis zum Marktplatz und von da in andauerndem, heftigstem Kampfe durch die brennenden Straßen bis zur Burg vor. Jetzt ergab sich der Rest der Bevölkerung, 50 000 Menschen^ die nachher in die Sklaverei abgeführt wurden. Auch der feindliche Feldherr Hasdrubal warf sich, einen Ölzweig in der Hand, Scipio zu Füßen. Nur die römischen Überläufer ergaben sich nicht; mit ihnen sand die Gattin Hasdrubals, ihren Gemahl als Feigling verfluchend, in den Flammen des' die Burg krönenden Tempels den Untergang. Karthago brannte völlig nieder. Uber die Stätte wurde der Pflug 146- gezogen, zum Zeichen, daß sie nie wieder bewohnt werden sollte. Das Gebiet von Karthago wurde unter dem Namen Afrika zur Provinz, gemacht. Scipio erhielt wie sein Adoptivgroßvater den Namen Afrikanus. Die spanischen Kriege. § 83. Während die Römer der Macht Karthagos ein Ende bereiteten und sich zu Beherrschern des Orients machten, hatten sie zugleich lange und sich immer wieder erneuernde Kriege mit den spanischen Bergvölkern zu führen, die ihre Freiheit, wie einst gegen die Karthager, so nunmehr gegen die neuen Bedränger tapfer und zähe verteidigten. Am längsten und hartnäckigsten widerstanden die Einwohner der Stadt »umantia N u m a n t i a, die am oberen Duero in wilder Gebirgsgegend auf der Höhe lag. Erst als Scipio Ämilianus gegen sie gesandt wurde, iss. erlag die Stadt nach verzweifeltem Kampfe im Jahre 133. Sie wurde zerstört und dem Erdboden gleich gemacht. Scipio aber fügte seinem Namen den Beinamen Numantimts bei.

2. Geschichte des Altertums - S. 27

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der dritte Perserzug. 480 und 479. 27 einigkeit, ob man in Salamis bleiben oder fiel) noch weiter zurückziehen sollte. Themistokles stellte ihnen vor, daß kein Ort zur Schlacht günstiger fei als der enge Sundvon Salamis, wo der Feind feine Übermacht nicht entfalten könne. Als trotzdem die Abfahrt beschlossen wurde, griff er zu einer List; er lieh durch einen treuen Sklaven dem Perserkönig sagen, er sei sein Freund und rate ihm die Griechen sofort zu umzingeln und anzugreifen; wenn er dies tue, so fei ihm der Sieg sicher. In der Tat ließ Xerxes jetzt auch den westlichen Ausgang des Sundes durch ferne Schiffe absperren; Aristides meldete es, der in der Stunde der Gefahr zurückkehrte. Nun mußten die Griechen kämpfen. Uber 300 Schiffe hatten die Griechen, mehr als die doppelte Anzahl der eciiami*-Feind. Ein Trompetenstoß vom griechischen Admiralschiff gab das Zeichen zum Angriff; dann schlugen die Ruder in die Flut, der Schlachtgefang erscholl, und die Schiffe fuhren gegeneinander. Die Griechen, vor allen die Athener, kämpften mit der größten Tapferkeit; aber auch die Perser, deren König von einem Bergvorfprung aus den Gang der Schlacht beobachtete, hielten sich gut. Es war ein wirres Getümmel, in dem es darauf ankam, das Schiff des Gegners mit dem Schiffsschnabel in den Grund zu bohren, ihm durch eine geschickte Wendung die Ruder abzubrechen oder es zu entern. Endlich durchbrachen die Athener zuerst die feindliche Reihe; und nun wichen allmählich allenthalben die Perser zurück und flüchteten unter starken Verlusten an die Küste. Die Griechen hatten einen glänzenden Sieg errungen. Noch war der Krieg nicht beendigt. Zwar Xerxes selbst begab sich auf den Heimweg. Aber er ließ Mardonius mit dem Landheer zurück; dieser bezog in Thessalien Winterquartiere. § 29. Platää und Mykale. 479. Die Athener konnten für den Winter in ihre Heimat zurückkehren; aber im Frühling 479 wurde Attika zum zweiten Male verwüstet, und wiederum flüchteten die Athener noch Wtas. Salamis. Jetzt erst nahte ein starkes griechisches Heer heran, befehligt von dem Spartaner Paufanias. Mardonius nahm Aufstellung in der Ebene Böotiens; bei der Stadt Platää kam es zur Schlacht. Der Tod des Mardonius, der auf weißem Rosse in der Mitte der Seinen focht, entschied den Kampf. Das feindliche Lager wurde erstürmt und gewaltige Beute gemacht. Die Griechen errichteten auf dem Schlachtfeld ein Siegeszeichen, dem delphischen Apollo aber weihten sie einen goldenen Dreifuß, der auf einer hohen, ehernen, schlangenförmigen Säule ruhte. Die Reste des feindlichen Heeres flüchteten durch Thessalien und Maeedonien der Heimat zu.

3. Geschichte des Altertums - S. 315

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 61, 2. Das Kriegswesen der Römer. 315 außer seinen Waffen noch Proviant, eine Säge, einen Korb, Stricke, eine Handmühle, eine Kette, einen Topf, ein Beil und drei Schanzpfähle auf den Schultern tragen; bei Eilmärschen blieb dies Gepäck zurück. Wenn das Heer Halt machte, wurde ein Lager aufgeschlagen, das in der Regel schon vor der Ankunft der Soldaten vermessen war-Es wurde ein Graben mit Wall angelegt, der viereckige Lagerplatz mit 4 Thoren und zwei sich kreuzenden Hauptstraßen versehen. Die Soldaten lagerten je zehn in Zelten, die mit Leder bedeckt waren. Das Gepäck mit den Lasttieren und Troßknechten stand außerhalb. Beim Zelte des Feldherrn und an den Thoren standen Tag und Nacht Wachen; die vor dem Lager aufgestellten Wachen hießen Stationen. Die Winterlager wurden sehr stark befestigt und in der Kaiserzeit gleich einer Stadt mit allen Bequemlichkeiten versehen; auch Altar und Richterstuhl fehlten nie. In der Belagerung fester Städte, welche dem ersten Sturm widerstanden, waren die Römer anfangs sehr zurück; allmählich lernten sie allerlei Belagerungsmaschinen kennen und anfertigen, welche meist noch im Mittelalter bis zur Anwendung des Schießpulvers im Kriege üblich waren. Sobald eine Stadt eingeschlossen werden mußte, legten die belagernden Römer zwei mit Wall, Graben und Türmen befestigte „Linien" an, von denen die eine gegen Ausfälle der Belagerten, die andere gegen Angriffe einer Entsatzungsarmee schützen sollte. Das römische Heer selbst lagerte zwischen beiden Linien. Vor der innern Linie wurde ein Damm aus Holz, Erde, Steinen rc. errichtet und der Stadt immer näher gerückt, bis er der Mauer gleich war oder über sie hinausragte. Zum Schutze der Arbeiter standen auf diesem Damme Türme, von welchen vermittelst Wurfmaschinen große Pfeile und Steine auf die Belagerten abgeschossen wurden. Die Massen, welche diese Ballisten und Katapulte zu schleudern vermochten, reichten hin. Menschen und Pferde zu zerschmettern und die feindlichen Werke zu zertrümmern. Man schleuderte auch brennende Wurfgeschosse ab, welche mit Werg, Pech, Schwefel oder Harz umwunden und bestrichen waren, um die Häuser der Belagerten oder die Maschinen der Belagerer in Brand zu stecken. Sehr üblich waren bewegliche Türme, welche zuweilen 12—15 m hoch waren und aus mehreren Stockwerken bestanden. Sie ruhten auf Rädern, konnten vorwärts und rückwärts bewegt werden und waren mit einer Brücke versehen, welche auf die Mauer niedergelassen wurde. Zur Ersteigung der Mauern bediente man sich auch der Sturmleitern und Ziehkörbe; diese wurden

4. Geschichte des Altertums - S. 252

1889 - Wiesbaden : Kunze
252 Dritter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. trieben, beschloß der karthagische Senat, das Äußerste zu wagen und lieber unter den Mauern der Stadt den Tod zu suchen als den geliebten Boden der teuren Meeresheimat aufzugeben. Kühner Kampfesmut und tiefe Begeisterung erfaßte nun alle Stände; das ganze Land erhob sich wie ein Mann. In allen Tempeln schmiedete man Waffen und Schilde; die Frauen opferten dem Vaterlande ihr Geschmeide, schnitten ihr langes Haar ab und flochten Bogensehnen daraus; jeder arbeitete und half nach Kräften. Wie erstaunten die römischen Konsuln, als sie bei ihrer Ankunft die Stadt befestigt und die Wälle von unzähligen Scharen bewaffneter Männer besetzt sahen! Das hatten sie nicht erwartet. Die Karthager schlugen alle Angriffe der Römer heldenmütig ab, nahmen ihnen die Zufuhren weg, schlugen sie sogar in mehreren Treffen und blickten voll Vertrauen in die Zukunft. So verstrich das erste und zweite Jahr höchst ungünstig für die Römer. Da wählten sie das dritte Jahr den jüngeren Scipio zum Oberfeldherrn. Dieser war ein Sohn des Ämilius Paullus, des Siegers von Pydna und von dem Sohne des älteren Scipio Afrikanus an Sohnes Statt angenommen worden. Mit seiner Ernennung wandte sich das Kriegsglück der Karthager. Er landete mit einer bedeutenden Verstärkung, schloß Karthago immer enger ein, erstürmte die Hafenstadt und drang dann in die Straßen Karthagos selbst ein. Hier entstand ein entsetzliches Kämpfen und Morden. Pfeile, Wurfspeere, Steine, Balken, Gefäße mit siedendem Wasser wurden auf die Römer geschleudert; diese schonten in ihrer Wut weder Weiber noch Kinder und warfen die Brandfackel in die mit Menschen gefüllten Häuser. Über rauchende Trümmer drangen sie nach sechstägigem Kampfe zur Burg vor, welche Hasdrubal zuletzt noch mit 900 römischen Überläufern verteidigte. Als diese keine Rettung mehr sahen, steckten sie den Tempel in Brand und warfen sich in die Flammen. Nur Hasdrubal erschien heimlich mit einem Ölzweig in der Hand vor Scipio und erhielt Gnade, während seine heldenmütige Gemahlin mit ihren Kindern, um der Knechtschaft zu entgehen, den Tod in den Flammen suchte. So sank Karthago 146 in Staub und Asche. Sein Gebiet wurde unter dem Namen Afrika zu einer römischen Provinz gemacht , die Stätte aber, wo die verhaßte Nebenbuhlerin Roms gestanden hatte, verflucht und den wilden Thieren preisgegeben. Von 700000 Karthagern waren nur 60 000 am Leben geblieben, welche gefangen nach Rom gebracht oder als Sklaven verkauft wurden.

5. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 8

1877 - Leipzig : Teubner
8 Ac Kriege die Kerkyraier und Korinther in der Schlacht bei Sybola {Thue. 1, 49.). Die von den Athenern schon vor dem pelop. Kriege ausgebildete Taktik bezweckte, durch geschickte Wendungen die feindlichen Schiffe in Grund zu bohren oder durch Zerbrechen der Ruder lahm zu legen. Das Anrennen mit dem Schiffsschnabel war von dreierlei Art, entweder daß Vordertheil gegen Bordertheil stieß (ein schlechtes Manöver), oder man rannte das feindliche Schiff mitten in der Seite an, oder nmfnhr es und kam ihm in den Rücken. Ein Hanptmanöver wyr ferner das Durchfahren (dtshtilelv); mau fuhr rasch durch die Reihe der feindlichen Ausstellung und suchte dem nächsten Schiffe im Vorbeifahren die Ruder abzubrechen. Dabei konnte ihm durch eine geschickte Weuduug auch uoch ein Loch in die Seite gestoßen werden, oder man brachte dem Feind eine Menge Schiffe in den Rücken. Das Hanptgegenmittel war ein geschicktes Begegnen, oder man stellte gleich Anfangs zweilinien hinter einander ans (tnltüaaslv). Das tzzqltcislv war eine Umzingelung der feindlichen Schiffe; dagegen war ein Mittel das Ausdehnen der Flügel. Gegen beides, das Durch- und das Umfahren, diente auch als Sicherung die Aufstellung im Kreife. — Zu Lande war bei den Griechen im Allgemeinen die gradlinige Front der Phalanx (s. d.) am gebräuchlichsten. In der ganzen älteren Zeit der griechischen Geschichte bis zum peloponnesischen Kriege war die dorische Hopliten-taftik, welche besonders in den Perserkriegen ihre Triumphe feierte, die herrschende. Die leichtbewaffneten Heloten der Spartaner galten nur als Waffenträger ihrer Herren. In der Schlacht standen sie hinter den Hopliten, kämpften mit Schlen-derfteinen und Wurfspießen, trugen die Verwundeten ans dem Getümmel. In ähnlicher Weise verwendeten die Athener ihre Sclaven; doch hatten sie auch ein bürgerliches leichtes Fußvolk, die Bogenschützen. Militärische Evolutionen und militärisches Commando lernten nur die Hopliten; in ihrer Taktik sah der Hellene mit Stolz etwas ihn vor dem Barbaren Auszeichnendes. Die einzelnen Abtheilungen der Hopliren ordneten sich von rechts nach links hin nach Stammen, meist unter selbstgewählten Führern, in Einer langen Reihe, welche bis zu 8 Gliedern tief war. Die Linie des Heeres stellte sich parallel der feindlichen Linie auf und rückte nun in geschloffener Ordnung, meistens in gemessenem Gleichtritt, unter Begleitung von Musik oder Gesang auf jene los. Der Kampf war nur ein Nahgefecht mit kurzen Stoß- und Schlagwaffen. Alles kam darauf an geschlossen zu bleiben, damit nicht eine Abtheilung in der Flanke gefaßt würde, und doch Terrain zu gewinnen. Daher waren auch die Flügel die Ehrenplätze. Der rechte Flügel gebührte bei Plataiai selbstverständlich den Spartanern, um die Ehre des linken stritten sich erst die Athener und Tegeaten; jene erhielten ihn. Die beiden Flügel und das Centrum kämpften in solchem Fall, wenn sie aus verschiedenen Völkerschaften bestanden, da sie dann ein getrenntes Commando hatten, ziemlich ohne Rücksicht aus einander, und häufig siegte einer der drei Heerestheile, während die andern geschlagen wurden. Wer aber schließlich das Schlachtfeld behauptete, dem gebührte der Ruhm des Sieges. Der pelopouuesische Krieg zeigte auf seinem wechselnden Kriegstheater die größere Brauchbarkeit der Truppe» nicht blos auf coupirtent Terrain, sondern auch bei geeigneter Kampfweife auf ebenem Plan. Jedoch veranlaßte erst der Rückzug der Zehntausend ein Abgehn von der starren Phalanxform, indem man 1) die Hoplitenordnnng dem Terrain anzupassen statt das Terrain für die hergebrachte Hoplitenphalanx erst auszusuchen, und 2) die leichte Infanterie (Schlendern, Bogenschützen, Peltasten, Spießträger u. ). w.) in manigfaltiger Weise zum Plänkeln, zur Deckung, zum Angriff mit der schweren zu verbinden lernte. Zugleich entstand ans mehreren Ursachen das Söldnerwesen. Der erste berühmte Solduergeneral war Jphikrates, welcher größere Wohlfeilheit, Leichtigkeit und Beweglichkeit der Bewaffnung einführte. Epameinondas erfand das System der sogenannten keilförmigen und schiefen Schlachtordnung, indem er die größere Masse und den Kern der Hopliten in größerer Tiefe der Aufstellung ohne breitere Front auf den Einen Flügel stellte und mit diesem zu energischem Angriff gegen die Mitte des feindlichen Flügels vorging, während das Centrum und der andere Flügel, ohne zu kämpfen und etwas vom Feinde sich zurückhaltend, nur die Richtung ihrer Front zu halten suchten. Hierdurch erreichte er größere Chancen des Siegs auf dem angreifenden Flügel und vermied die Gefahr, während der Zeit im Centrum oder auf der andern Flanke geschlagen zu werden. Der siegende Flügel konnte das feindliche Heer nachher aufrollen. Diese Taktik ist später von Philipp von Makedonien und Alexander dem Großen weiter ausgebildet. Alexanders hellenische Schlachtordnung hat feine 3 Theile mehr, sondern nur die 2, einen Offensiv- und einen Defensivflügel. Jener ist immer der rechte, dieser der linke. Von rechts nach links standen 1) die leichtbewaffneten Agrianer und Bogenschützen, 2) die makedonische Ritterschaft, 3) die Hypaspisten, 4) die schwere Linieninfanterie, 5) die Bundesgenofsenreiterei, 6) die thessalische Reiterei. Rüstow und Köchly (Gesch. des griech. Kriegswesens S. 268 f.) bezeichnen es als einen entschiedenen Irrthum, daß die Hoplitenphalanx den Keru der Stellung gebildet oder auch uur den Hauptangriff gehabt hätte. Die leichte Infanterie leitete den Kampf ein, indem sie vor die Linie zog und ihre Geschosse in den Feind sandte. Dann machte Alexander mit der makedonischen Ritterschaft den Sturmangriff, und ihr schlossen sich die Hypaspisten an. Das schwere Fußvolk rückte Taxenweise nach, um die geschlossene Linie zu erhalten, so daß eine schräge Schlachtordnung entstand. (Die Phalanx der Sariffophoren wurde erst später in Makedonien der entscheidende Theil der Schlachtordnung, z. B. bei Kyuoskephalai.) Die Diadochen endlich theilten ihre Schlachtordnung wieder in 3 streng ifolirte Theile, von denen die beiden Flügel im Haupttreffen nur aus Reiterei bestanden, während das Centrum aus Liuieufußvolk gebildet ward, dem dann in verschiedener Weise Schützen und Elephanten hinzugefügt wurden. Die Linieninfanterie that so gut wie gar nichts mehr; von den beiden Flügeln war der eine offensiv, der andere defensiv. — Vgl. Rüstow und Köchly, Geschichte des griech. Kriegswesens (1852.). — Ii) Bei den R ö m-e r n kommt es weniger auf das Seetreffen an (f. Seekrieg), da sie darin nie recht heimisch wurden. Die Schlachtordnung ihrer Land-

6. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 179

1877 - Leipzig : Teubner
Bavius — I heterogener Formen, worüber schon Vitrnvius klagt, verloren ging; insbesondere traten die Pfeiler und Bogen an den ansehnlichsten Gebäuden als eine Hauptform neben die Säulen und das Säulengebälk. Angnstus machte in Verbindung mit Agrippa und Arideren den campus Martins zu einer von Hainen und grünen Flächen angenehm unterbrochenen Prachtstadt, während die folgenden Kaiser sich mehr um die Sacra via und den Palatinischen Hügel drängten. Die wichtigsten Gebäude Aug usts waren dertempel des Palatin. Apollo mit der Bibliothek, ans cararischem, die Säulenhallen umher ans pnnischem Marmor, vollendet 724 v. C.; der T. des Jupiter Tonans ant capitolinischen Hügel, des Mars Ultor auf dem Capitol, das Theater des Marcellus, die Porticus der Octavia. Von Agrippa rühren neben großen Hafen- und Cloakenbauten und den Saepta Julia die großen Thermen und besonders das den Göttern des jütischen Geschlechts geweihte Pantheon her (727 ü. 6.)/ ein Rundgebäude von 132 Fuß Höhe, mit einer Vorhalle aus 16 korinthischen Granitsäulen, die Wände mit Marmor belegt, die Lacunarien mit vergoldeten Nosetten; von As in ins Pollio das Atrium Libertatis sammt Bibliothek; von Com. Balbus 9 ein Theater. Die Claudier schufen Riesenbauten voll Eitelkeit und Schwelgerei: das goldene Haus des Nero reichte vom Palatin nach dem Esquilin und Cälins hinüber, mit Millien laugen Porticus und großen Parkanlagen im Innern und unsäglicher Pracht, besonders der Speisesäle. An die Stelle derselben setzten die Flavier meistentheils gemeinnützige Gebäude; Vespasiau baute einen T. der Pax und das Amphitlieatrum Fl avium (j. il Coloseo), vontitus geweiht(80n.c.)und zugleich als Naumachie benutzt; aber gleichzeitig (79) wird auch in den verschütteten Städten Herculaneum, Pompeji und Stabiä ein guter Theil von Baudenkmälern begraben. Bald brach mit Trajans gewaltigen Bauwerken (sein Forum, das staunenswürdigste in ganz Rom nach Amm. Marc. 16, 10., in der Mitte die Säule mit dem Erzbilde des Kaisers, das Odeum, das Gymnasium k., sowie die Donaubrücke, bei welchen allen er sich des Apollodoros aus Damaskos bediente, der später bei Hadrian in Ungnade fiel) und Hadrians Persönlichem Wetteifer die letzte Blütezeit der Architektur Herein; unter den Antonineu werden nur noch einzelne Bauwerke unternommen; das Ueberlaöeue und Gehäufte der Verzierungen tritt an die Stelle der einfachen Schönheit, bis nach Marc Aurel vor der übermäßigen Häufung der Zierrathen alle Klarheit der Auffassung verloren geht und somit der schnelle Verfall des Geschmacks eintritt. Der Zeitpunct war nahe, wo die antike Baukunst dem christlichen Kirchenban Platz machte. Vgl. Bötticher, die Tektonik der Hellenen, 2 Bdd. (1844 ff.). Brunn, Gesch. der griech. Künstler, Bd. Ii. (die Architekten), S.317 ff. Reber, Gesch.d. Baukunst i. Aiterth.(1867). Bavius ist als schlechter Dichter neben Mävius durch Vergil {E. 3, 90.) bekannt. Nach Eusebius ist er 33 v. E. in Kappadokien gestorben. Bestriäcum, nach andern Bebriacum, ein Flecken im transpadanischen Gallien zwischen (Iremona und Verona, bekannt durch die Niederlage Otho's durch Vitellins (Tac. hist. 2, 42. 44.) und durch die der Vitellianer (das. 3, 15.) im I. 69. 1 Belagerung. Das anschauliche Bild der Be- elagerung. 179 lageruug einer Stadt während des heroischen Zeitalters ist uns in der Jliade vorgeführt. Die Belagerer beziehen ein Lager vor der Stadt, die Belagerten ziehen am Morgen hinaus und kämpfen in Einzelkämpfen mit abwechselndem Glücke, bis sie sich gegen Abend wieder hinter ihre Mauern zurückbegeben. Zehn Jahre lang liegt die Macht des ganzen Griechenlands vor Troja, und doch kann es nur durch die bekannte List mit dem hölzernen Pferde fallen. Von einer Belagernngsknnft ist nicht die Rede. Bis zu den Perserkriegen gab es in den irgend größeren Städten Griechenlands nur befestigte Burgen (äxqonöxsis), die blos durch List oder Uebermmpelung oder Verrath einnehmbar waren. Seit aber Athen {Jsfep. Them. 6.) und nach dessen Beispiel auch die übrigen griechischen Hauptstädte mit Ausnahme von Sparta sich mit Mauern umgaben, sollte man meinen, daß in den griechischen Stammkriegen die Eroberung dieser festen Plätze ein Hauptmoment gewesen wäre: indessen da die seindlichen Heere mit Beginn des Winters in ihre Heimath zurückkehrten, und auch die Belagerungskunst sich noch nicht zu der Höhe entwickelt hatte, daß günstige Resultate von solchen Belagerungen zu erwarten waren, so kam es höchst selten dazu. Selbst Athen unterlag mehr durch Hunger und Verrath als durch die feindliche Kriegskunst. Nur kleine Grenzstädte sind etwa durch Einschließungen zur Uebergabc zu zwingen. Aehnlich war es zuerst auch bei den Römern. Auch tu Italien hatte jede Stadt mit guter Benutzung der Bodenverhältnisse ihre Burg (arx) angelegt ober selbst in Ebenen sich unersteigliche Höhen bitrch Kunst geschaffen. Dies schützte sie zunächst gegen ungestüme Angriffe der Römer, ititb der Winter befreite sie durch die Rückkehr der feindlichen Heere nach Rom von der Belagerung. Doch wurde dies bald geändert. Wenn gleich mit vielem Widerspruch (Liv. 5, 1—23.) wurde die Belagerung von Veji 404 v. E. auch während des Winters fortgesetzt. Damit aber das Belagerungsheer nicht durch den Zuzug der mit Veji befreundeten Völkerschaften im Rücken überfallen werbe, so würde außer den Angriffs- und Vertheidigungswerken gegen die Stadt (Eontravallationslinie) noch eine zweite ebenso vollstänbige Verschauzuitgsliuie nach der äußern Seite hin (Circnmvallationslinie) ausgeführt. Liv. 5, 1. Caes. b. As r. 80. (castra lu-nata). Dies blieb für alle folgenben Zeiten. — Die höchste Ausbildung erhielt die circumvallatio durch Cäsar (vgl. b. g. 7, 69—75. b. c. 3, 43 f.). Rings um die belagerte Stadt wurden in einer durch die Wirkung der Fernwaffen gebotenen Entfernung von den Mauern Befestigungswerke, bald von Mauerwerk, bald aus einem Walle bestehend, errichtet und mit Brustwehren (loricac) und Zinnen (pinnae) versehen und in bestimmten Zwischenräumen Thürme aufgeführt. Davor lag ein Graben von ziemlicher Tiefe und Breite mit Pallisaden (cippi) versehen; eine besondere Art, die Cäsar vor Alesia anwendete, s. Cippus. War es möglich Wasser dorthin zu leiten, so wurde noch ein zweiter Graben damit angefüllt. Vor diesem wurden in Ge statt eines Quincunx (s. d.) Gruben voit 3 Fuß Tiefe, nach unten enger, angelegt; aus denselben ragte 4 Zoll über der Erde ein oben zugespitzter und int Feuer gehärteter Pfahl hervor. (Wegen der Ähnlichkeit mit einer Lilie nannte man eine

7. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 77

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Der beginnende Verfall. 77 Olympiaden- j Jahr jahr. vor Chr. Politische Geschichte. Xci, 3. 414. einzuschliessen91). Als aber die Einschliessung beinahe vollendet ist92), kommt der Spartiat Gylippos mit Hülfe aus dem Peloponnes93), schlägt die Athener und wirft sie auf die Vertheidigung zurück94). ;! Die Athener beunruhigen die Küste von Lakonika durch feindselige Landungen und machen damit den Anfang zur Erneuerung des offenen und directen Kriegs mit Sparta95). Xci, 4. I 413 96). : Dekeleia auf attischem Gebiet von den Spartanern besetzt97). 91) Time. Vi, 96 —103. Epipolä war eine Hochebene, die sich im Anschluss an die Stadt nach Westen hin in Gestalt eines Dreiecks, dessen Spitze im Westen der Euryelos, erhob und nach allen Seiten hin steil abfiel (<¿vb/auorat vno tmv Zvguxqoitav dict to inmoxfjg tov uxxov eivcu Enmoxat), das. 96. Die^Athener kamen den Syrakusiem, die zu spät auf die Wichtigkeit dieser Höhe aufmerksam wurden, in Besetzung derselben zuvor, schlugen eine Abtheilung der Syraku^fr, die ihnen noch im letzten Augen- blick die Besitznahme streitig machen wollte, das. 96— 97, fingen dann den Bau der Einschliessungsmauer an, schlugen die Syrakusier in einem Reitertreffen, das. 98, zerstörten eine Befestigungslinie, durch welche die Syrakusier ihre Mauer zu durchkreuzen suchten, und brachten denselben dabei von Neuem Verluste bei, daselbst 99 —100, und nachdem sie mehr als die Hälfte der Mauer auf Epipolä vollendet hatten, nachdem sie ferner einen neuen Sieg über die Syrakusier gewonnen (wobei Lamachos fiel) und ihre Flotte in den grossen Hafen eingelaufen war, so setzten sie die Mauern südlich in der Niederung nach dem grossen Hafen hin fort, das. 101—102. Ihr Glück verschaffte ihnen zugleich immer neue Bun- desgenossen, indem sich nicht nur viele Sicilier bei ihnen einstell- ten, sondern auch aus Tyrrhenien (vgl. Anm. 88) 3 Fünfzigruderer ankamen, das. 103. 92) Time. Vii, 2: emu fxkv rj oxtm Gruditov rjdr) hetslearo Tolg A&rjvutoig lg tov fxiyuv Xifaevu dtnxovv Ttl%og, tixt\v xcctcc ßga/v ti to ngog Trjv &axuggav, tovto tt eri tgxodofiow Ttß de uxxm tov xvxxov 7tgog tov Tgcoyixov ini tt)v ersgav S-axag- Gav Xi&oe re nagußeßxrj/aevoi. tm nxiovi rjdri r/Guv, xai egtiv ci xai rjfaiegyu, tu Sk xai i^eigyag/xe’va xutexeineto. nagte togov- tov fxkv Evgäxovoca rjx&ov xivdvvov. Die Syrakusier fingen daher auch schon an, über die Uebergabe bei sich und mit Nikias zu verhandeln, das. Vi, 103. Vii, 2. 93) Time. Vi, 93. 104. Vii, 1 — 2. 7. Gylippos geht mit 4 Schiffen voraus, zunächst nur in der Absicht, die Städte in Italien zu schützen; denn nach den Nachrichten, die er über Syrakus empfangen, waren die dortigen Verhältnisse hoffnungslos, das. 104; er setzt aber dann seine Fahrt nach Himera fort (Nikias ver- säumte es, ihn daran zu verhindern, ebend.), landet dort, zieht von Himera, Selinus, Gela u. a. Städten noch etwa 2000 Mann an sich, und marschiert mit diesen und seinen eignen Truppen (700 Mann) auf Syrakus los, wo er an der von den Athenern noch nicht befestigten Stelle eindringt, das. Vii, 1 — 2. Schon vorher war der Korinthier Gongylos mit einer Triere in den Hafen von Syra- kus eingelaufen und hatte die Nachricht von der nahenden Hülfe gebracht, das. 2; später kamen noch andere 12 Schiffe, grössten- theils korinthische, das. 7. 94) Gylippos lieferte den Athenern sogleich beim Eindringen, nachdem er sich mit den Syrakusiern geeinigt, ein Treffen, das er indess vor der Entscheidung abbrach; am andern Tage aber nahm er das für die Athener wichtige Fort Labdalon, Time. Vii, 3, dann fing er an eine Mauer zur Durchkreuzung der athenischen. Befestigungen zu bauen, daselbst 4, wurde zwar in einer nächsten Schlacht geschlagen, daselbst 5, griff aber die Athener bald von Neuem an, schlug sie und vollendete nun die begonnene Mauer, wodurch es den Athenern unmöglich gemacht wurde, die Ein- schliessung zu vollenden, daselbst 6. Gylippos bereiste nun selbst die übrigen Städte auf Sicilien, um sie zu eifriger Unterstützung anzuregen, daselbst 7, was auch den Erfolg hatte, dass sich fast ganz Sierjjien gegen die Athener erhob, daselbst 15; auch wurden neue Mahnungen nach Korinth und Sparta geschickt, daselbst 7. 17, und in Syrakus selbst fing man an, die Schiffe auszurüsten, um es auch zur See mit den Athenern zu versuchen, daselbst 7. Nikias befestigte Plemmyrion am Eingang des Hafens, ngogelye Te rjdr) /auxxov tm xttttt üäxaoguv noxifatg, bgtdv tu ix Tfjg yrjg Gtpc- Gtv, ineidt] Tvxmnog rjxev, dvexnigtotega ovta, daselbst 4, und schickte Boten mit einem Briefe nach Athen, worin er seine be- drängte Lage schilderte (s. des. das. 11 : ¡¡vußißtjxi ts noxiogxelv doxovvrug rj/uctg iixxovg uvtovg fxäxxov ooa ye xutu yrjv tovto nug/eiv) und darum bat, dass man entweder ihn und die ganze Heeresmacht zurückberufen oder eine andere nicht geringere Hee- resmacht zu Hülfe schicken möchte, daselbst 8. 10 —15. Die i * Athener wählen das Letztere und schicken noch im Winter den Eurymedon mit 10 Schiffen und 20 Talenten voraus; mit dem Früh- jahr sollte dann Demosthenes mit der Hauptmacht folgen, das. 16. Die weitere Bitte des Nikias, dass man ihn vom Oberbefehle entbin- den möge, wurde nicht gewährt, doch wurden ihm Menandros und Euthydemos als Mitfeldherren zur Seite gesetzt; später sollten Eury- medon und Demosthenes den Oberbefehl mit ihm theilen, das. 16. 95) Time. Vi, 105. Vgl. V, 25. Vii, 18 und Anm. 63. 96) Time. Vii, 19—Viii, 6. Pint. Nie. 20 — 30. Piod. Xiii, 10—33. 97) Dies geschah auf den Rath des Alkibiades, Time. Vi, 91. 93. Vii, 18, sogleich zu Anfang des Frühlings, das. 19. Dekeleia war nur 120 Stadien von Athen entfernt, Ini de tm neditg xal Tfjg ycogag Totg xgutiarotg ig to xuxovgystv tgxodnfxelto to Tstyog, intipuveg fteynt Tfjg tmv Aoi)vulmv nolewg, ebendaselbst. Ueber die Nachtheile, die der Stadt hierdurch zugefügt wurden (die gänzliche Verwüstung der Landschaft, Entlaufen der Sklaven, Erschwerung der Zufuhr aus Euböa u. s. w.), s. das. 27 —28. 28: tmv Te 7iuvt(ov ofj.o(wg inuxrcsv idetro rj noxig xai uvti toi noxig elvui tpgovgiov xutegttj.

8. Vorderasien und Griechenland - S. 224

1874 - Leipzig : Teubner
— 224 — nicht durch geschickte Entwicklung, sondern durch einen Hieb seines Schwertes. Im Frühjahr 333 zog Alexander, nachdem er Verstärkungen an sich gezogen, nach Kilikien. Hier verfiel er in der Stadt Tarsos in Folge allnzgroßer Anstrengung oder durch ein unvorsichtiges Bad in eine so heftige Krankheit, daß alle Aerzte an seiner Rettung verzweifelten. Aber sein treuer Leibarzt Philipp heilte ihn durch ein energisches Mittel in kurzer Zeit. Als er dem König den Trank reichte, übergab ihm dieser einen Brief des Parmenion, in welchem er den König vor Philipp warnte; denn er habe von Dareios 1000 Talente erhalten und das Versprechen, mit einer Tochter des Perserköuigs vermählt zu werden, damit er den König vergifte. Alexander trank ohne Zögern den Becher aus, während Philipp las, und zeigte dadurch dem treuen Manne sein volles Vertrauen. Kaum genesen, zog Alexander weiter nach Osten, denn er hatte die Nachricht erhalten, daß Dareios mit einem Heere von 600,000 M. gegen ihn herankomme, um ihn mit eine m Schlage zu vernichten. Bei Jssos trafen sich die beiden Heere in einer engen Ebene zwischen den Bergen und dem Meer, wo der Perserkönig nicht Raum hatte zur Entfaltung feiner zahllosen Schaaren, sondern dieselben noch in dichten Massen hinter der Front aufstellen mußte. Nach alter Sitte hielt der Perserkönig auf seinem Streitwagen in der Mitte der Schlachtordnung, Alexander commandirte auf seinem rechten Flügel. Bald nach Beginn der Schlacht machte er mit seinen Reitern einen stürmischen Angriff auf Dareios selbst, und dieser ergriff sogleich in Hast und Schreck die Flucht, und seine Truppen, die zum Theil sehr tapfer gekämpft, folgten ihm voll Bestürzung nach zu Fuß und zu Roß, alles niederstampfend, was ihnen im Wege stand. Die nachdringenden Griechen vervollständigten die entsetzliche Niederlage, so daß an 100,000 M. den Tod fanden. Alexander verfolgte den Dareios, ohne ihn zu erreichen. Erst in der Dunkelheit kehrte er in das persische Lager zurück, welches feine Leute in Besitz genommen hatten. Als er des

9. Vorderasien und Griechenland - S. 153

1874 - Leipzig : Teubner
— 153 — übertragen ward. Vor dem nördlichen Thor stellte Leonidas als Wache eine starke Abtheilung seines Heeres auf. Hier mußte der erste Kampf gewagt werden. Xerxes zog durch Thessalien heran. Ein Mann aus der benachbarten Stadt Trachis sagte zu den Spartanern, die grade vor dem nördlichen Thore auf Wache lagen, er habe das Persische Heer gesehen, seine Pfeile würden die Sonne verdunkeln; da antwortete der tapfere Dienekes: „Du bringst uns eine liebe Kunde, denn wir werden dann im Schatten kämpfen." Nicht lange darauf kam ein persischer Reiter, den Lerxes als Späher ausgeschickt, an das Lager und sah, wie die Spartaner turnten und mit einander rangen und wie andre sich das lange Haar kämmten. Dem ckerxes schien dies Thun lächerlich; aber Demaratos, ein aus Sparta vertriebener König, der den Xerxes auf feinem Zuge begleitete, erklärte ihm, das sei Brauch der Spartaner, vor dem Kampfe sich das Haupt zu schmücken, die Leute rüsteten sich jetzt zum Kampfe auf Leben und Tod. Vier Tage lang wartete Xerxes mit einem Angriff; denn er hoffte von Tag zu Tag, das kleine Häuflein werde von selbst abziehen. Art Leonidas schickte er die Aufforderung, er folle die Waffen ausliefern. Die Antwort war: „Komm' und hole sie." Am 5. Tage schickte Terxes seine Truppen gegen die Enge vor, und zwar die besten, Meder und Kifsier und zuletzt die tapfersten Perser, die 10,000 Unsterblichen. Leonidas stellte diesen letzten seine Tapfersten entgegen, die Spartaner selbst, die wie eine Mauer standen und alle Angriffe zurückschlugen. Oft drangen die Spartaner auch aus der Enge vor und erschlugen die Weichenden haufenweise; dann liefen sie wie fliehend zurück, und wenn die Feinde ihnen hitzig nacheilten bis über die Enge des Thors hinaus in den weiteren Raum, so wandten sie sich plötzlich um und stießen die zusammengedrängte Masse, die nicht schnell genug durch die Enge zurück konnte, theils nieder, theils sprengten sie sie in die nahen Sümpfe. Xerxes hatte sich in der Nähe auf einer Anhöhe einen Thron aufrichten lassen, um zuzuschauen. Dreimal sprang er vor Schreck von demselben auf, als der Feind in die Nähe kam.

10. Griechische und römische Geschichte - S. 91

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Alexander: Jssus, Tyrus, Alexandrien. V 415 1. 91 Stein und Holz einen Damm aufschtten und der Festungsmauer gegenber durch zwei Trme frnen; auf diesen standen, durch auf-gehngte Hute vor den lyrischen Brandpfeilen gedeckt, die Ge-schtze, welche aus die feindliche Stadt und Flotte Steine und Balken schleuderten. In einer Sturmnacht aber fllten die Belagerten ein Schiff mit Schwefel, Pech und Reisig, fhrten diesen Brander" leise bis an den Damm und zndeten ihn ort; rasch zerstrte die Flamme Damm, Trme und Maschinen. Der König baute unverdrossen aus den Zedern des fernen Libanons einen neuen Damm; er selbst holte von Sidon Schiffe, denen sich immer mehr phonikische, kyprische und griechische Segel zugesellten, je weiter die Siegeskunde von Jssus drang. Von den Verdecken dieser Flotte wie von den erneuten Trmen fiel ein Hagel von Geschossen auf die Stadtmauer. Als feindliche Taucher die Ankertaue durchschnitten, wurden sie aus Eisen hergestellt. Ein Versuch der tyrischen Drei-, Vier-und Fnfdecker, den ehernen Ring der Einschlieung zu durch-brechen, scheiterte an Alexanders Wachsamkeit. Dennoch kostete es noch groe Mhe, bis die 150 Fu hohe, festgefgte Mauer auch nur an einer Stelle den Sten des Widders" nachgab. Dann aber wurden Brcken und Leitern angelegt; Alexander selbst war einer der ersten, welche die Lcke erstiegen. Gleichzeitig liefen seine Schiffe in den nrdlichen und sdlichen Hafen ein. Unter den Tyriern, welche den.ruhm ihrer Verteidigung durch Grausamkeiten getrbt hatten, wtete das Schwert der Sieger; 30 000 Menschen wanderten auf den Sklavenmarkt. (5.) In gypten opferte der König dem Apis; auch die Perser-knige pflegten die Landesgtter Hu ehren. Aus demselben Grunde zog er zur Oase Siwah; der Titel Sohn des Zeus", womit ihn die Orakelpriester begrten, kam ihm als Pharao zu. Alexandrien ist heute noch eine groe Handelsstadt; im Altertum er-blhte es zu einer Pflegesttte hellenischen Geistes, besonders seit die Ptolemer dort eine groe Bchersammlung und im Zusammen-hang damit eine gefeierte Hochschule gegrndet hatten. In unvergleichlichem Siegeslauf hatte der junge Held den ganzen Saum des stlichen Mittelmeers Umschriften und unterworfen und zugleich die Verbindung mit der Heimat offengehalten. Persien war vom Meere abgeschnitten; seine Flotte ergab sich Alexander. 5. Das Ende des Perserreiches. 1. Die Schlacht beigaugamela erfolgte in einer unermelichen Ebene, wo keine Deckung mglich war. Alles kam auf persnliche
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