10. Städtebündnisse.
19
ändert werden. Alle Lehen, welche Graf Konrad errichtet, und die geistlichen Vermächtnisse werden den Besitzern bestätigt. Die vom Grafen Konrad verpfändet gewesenen oder von einem anderen eingetanen Güter müssen, falls wir sie einlösen, wieder zurückgegeben werden. In der Stadt bleiben alle althergebrachten Rechte unverändert, außerhalb derselben sollen die Rechte und Gnade gelten, welche die Stadt Braunschweig und ihre Bürger bei ihren Sachen und Waren genießen, nämlich ohne Schatz und Zoll davon abzutragen. Die Stadt Hannover wollen wir niemand zu Lehn geben, sondern sie ungeschmälert für uns und unsere Erben behalten.
Gegeben Hannover, am Feste der heil. Märtyrer Johannis und Pauli im Jahre 1241 nach Christi Geburt.
10. Städlevündnisse.
Bündnis der Städte Göttingen, Münden und Northeim. ^)
1336.
Urkundenbuch d. historischen Vereins f. Niedersachsen, Bd. 6: Urkundenbuch der Stadt Göttingen von Dr. Karl Schmidt. Hannover 1863.
Wir der Rat zu Northeim bekennen öffentlich in diesem gegenwärtigen Briefe, daß wir von unserer und unserer Stadt wegen uns haben vereinet und verbunden gänzlich mit den weisen Mannen, dem Rate und der Stadt zu Göttingen, wäre es, daß unsere Herren, die hochgeborenen Fürsten, die Herzöge von Braunschweig oder ihre Amtleute oder um säten,2) die in unserer Herren Lande besessen sein, sie wollten uerunrechten oder wollten ihnen Gewalt tun und der Rat von Göttingen verkündigte uns das und spräche auf seinen Eid, daß ihm Unrecht geschehen sei, da wollen wir von Statten (auf der Stelle) zukommen und wollen beten und arbeiten, daß man ihnen das Unrecht und die Gewalt abtue. Geschähe das nicht, so wollen wir und sollen ihm dabei ohne jegliche Arglist mit voller Macht behülslich sein, und dies also lange, bis das abgetan wäre. Zur Bezeugung aller dieser Dinge haben wir unserer Stadt Jn-gesiegel an diesen Brief gehangen nach Gottes Geburt dreizehnhundert Jahr in dem sechsunddreißigsten Jahre des Freitags nach s. Gallen Tage. (Ein gleichlautender Vertrag wurde mit Münden geschlossen.)
*) Solche Bündnisse schlossen benachbarte Städte der Regel nach miteinander und erneuerten sie nach gewissen Fristen. Ein Bündnis von 1382 umfaßte die Städte Goslar, Hildesheim, Braunschweig, Lüneburg, Hannover, Göttingen, Helmstedt und Ulzen. So erweiterten sich die engeren Vereinigungen zu größeren Städtebündnissen und schließlich zu Landfriedenseinungen.
2) Umsitzenden, die im Lande hin und her wohnenden Beamten.
2*
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Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Konrad Konrad Märtyrer_Johannis Karl_Schmidt Karl
55. Der Anfang der Befreiung re.
125
Euch unter Georgs mildem Zepter befandet, hat dies Volk Euch in den niedrigsten Zustand der Sklaverei versetzt. Alles, was dem Menschen heilig ist, hat es Euch genommen: Eure Freiheit, Eure Sitten, ja zum Teil Eure Sprache. Unter fremden Fahnen haben Eure Brüder und Freunde den schmählichsten Tod erlitten im Kampfe gegen das Vaterland. Wollt Ihr diese Schmach länger dulden, edle Deutsche? Wollt Ihr die gegenwärtig sich darbietende günstige Gelegenheit, Euch dem Druck eines ehrsüchtigen fremden Despoten zu entziehen, ungenutzt vorüber lassen? Fern sei es von uns, das Zu glauben! Gewiß ist keiner unter Euch, der nicht alles, was ihm teuer ist, der nicht Gut und Blut daran wagte, um die alte deutsche Freiheit wieder zu erlangen, ohne welche kein edles deutsches Herz froh schlagen kann. Deshalb unterziehen wir uns mit Freuden dem uns gewordenen ehrenvollen Aufträge und wenden uns mit vollem Vertrauen an Euch, edle Germanen, in deren Adern das Blut Hermanns und Wittekinds fließt, die durch deutsche Kraft das fremde Joch abschüttelten. Mit Freuden werdet Ihr dem Beispiele Eurer edlen Vorfahren folgen! Mit Freuden werdet Ihr die Waffen ergreifen und mit Mut und Begeisterung den vaterländischen Panieren folgen, die Ihr seit so langer Zeit nicht wehen saht.
5. Der Lüneburger Aufruf an die waffenfähigen Männer nud
Jünglinge.
Die tapferen russischen und preußischen Krieger haben nicht allein ihrem Vaterlande die Freiheit erkämpft, sondern sie kommen auch zu uns und haben bereits einen Teil unsers Landes von fremden Unterdrückern befreit. Es ist nunmehr auch unsere Pflicht, unsere Streitkräfte mit jenen Siegern zu vereinigen. Zu diesem Zwecke soll ein Regiment Husaren und Jäger in Lüneburg und Harburg errichtet und geworben werden.
Junge, waffenfähige Männer und Jünglinge, in euren Adern fließt noch unverfälschtes, deutsches Blut, eilet daher zu den Waffen, uni deutsche Freiheit erringen zu helfen! Eure älteren Brüder, welche mit Lorbeern bekränzt in Spanien für die Freiheit streiten, erwarten von euch, daß ihr dem eigenen Herde die Freiheit wieder erkämpft, die uns feit zehn Jahren geraubt worden. . . .
Gold und Silber kann zu hoch, zu teuer erkauft werden, doch Freiheit und Vaterland nicht, find über allem Wert erhaben. . . . Heil dem echten deutschen Manne, dessen Gefühle noch nicht abgestumpft sind, der sich dem Dienste des Vaterlandes freiwillig unter-Zieht, und nicht erwartet, daß Befehle ihn zu der ersten seiner Pflichten führen, und Verachtung müsse den Feigen oder Weichling treffen, der es vorzieht, ein Sklave zu bleiben! . . . Auch unser
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128
58. Hannover wird Königreich.
Von Euch hat einst schon, länger als ein Jahrhundert, der Hoheit Meiner Vorfahren gehorcht1); Nachbarschaft und Erfahrung haben Euch die Grundsätze kennen gelehrt, nach welchen die Braunschweigisch-Lüneburgischen Fürsten zu regieren gewohnt sind. Wir wissen von keinem Unterschied zwischen alten und neuen Untertanen, diese wie jene, nur für ihr eigenes Wohl, niemals für fremde Zwecke, zu beherrschen und durch die Beförderung des Glückes aller, ihre Anhänglichkeit und Liebe zu verdienen, ist das stete Ziel und die schönste Belohnung Unseres Strebens. Vertrauensvoll erwarte Ich daher von Euch dieselbe Treue, welche die Hannoveraner, unter den harten Prüfungen der letzten Zeit, Sr. Majestät unausgesetzt aus eine so rühmliche Art bewiesen haben. Seid Ihr dagegen" Alle Meines Schutzes für Eure Religion, Euer Eigentum, Eure Gerechtsame und Meiner eifrigsten Vorsorge für Eure Wohlfahrt gewiß. Auch Ihr habt das Unglück geteilt, welches über so viele deutsche Staaten jahrelang verhängt gewesen ist; auch Ihr seid durch einstweilige Übermacht der Waffen einem deutschen Monarchen entrissen worden, um Euch fremden, nicht für Euch paffenden Gesetzen, zum Vorteil eines noch entfernteren ausländischen Gewalthabers', unterworfen zu sehen; auch bei Euch sind tiefe Wunden zu heilen, und es werden noch bedeutende Opfer- und tapfere Anstrengungen erfordert, um einen dauernden Frieden und die Ruhe und Sicherheit zu erkämpfen, ohne welche der Wohlstand nicht mit Erfolg zu erneuern ist. Verkennt nicht diese Notwendigkeit, aber vertraut der Vorsehung des Allmächtigen, welche Mir und Meinen hohen Aliierten schon den Sieg über den gemeinschaftlichen Feind verliehen, auch Euch befreit hat und gewiß Meine rastlosen Bemühungen, Euer Glück herzustellen und zu erhöben, mit Segen krönen wird.
Hannover, den 5. November 1813.
Auf Sr. (Majestät) Königliche Hoheit, des Prinz-Regenten Spezialbefehl:
Decken. Bremer.
58. Kannover wird Königreich.
Erlaß des Prinz-Regenten Georg vom 26. Okt. 1814.
Wir, Georg, Prinz-Regent im Namen und von wegen Unsers Herrn Vaters Majestät, Georg des Dritten, von Gottes Gnaden Königs des vereinigten Reichs Groß-Britannien und Irland, auch Königs von Hannover, Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg, ent-
x) Das sog. große Stift Hildesheim von 1519 (Ende der Stiftsfehde) bis 1629 (Friede zu Lübeck). S. Gesch. der Prov. Hannover S. 69 und S. 98.
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Extrahierte Personennamen: Georg Georg Georg_des Gottes_Gnaden_Königs
73. Liebesgaben.
159
Abgang einer Sendung für den Stab gemeldet. Wenn wir nun auch deine Liebesgaben erhalten, werden wir im Überfluß schwelgen, ich bitte dich aber, nun selbst nichts mehr zu senden, da wir reichlich Dersehen find. . . .
7. September.
Gestern abend kamen die drei Herren von Hannover hier an, welche zum Transport der Verpflegungs- und Erwärmungsmittel für das X. Korps von dort abgesandt waren. Durch Zufall war gerade ein Wagentrain des Korps an der Bahn, der die Effekten verladen konnte, sodaß sie ohne längeren Verzug hierher befördert wurden. Sie find auch zur rechten Zeit gekommen, denn wir hatten gestern, die Nacht und heute noch strömenden Regen, der gewiß zu vielen Krankheiten führen würde, wenn man den armen Soldaten nichts Erwärmendes und Anregendes geben könnte. . . . Gestern kamen zugleich mit den hannoverschen Herren vier aus Berlin, die einen Transport Medikamente und Verbandzeug brachten; heute kamen wieder zwei aus Osnabrück, und vielleicht kommen noch drei aus Emden hinzu; da wird es denn bei den beschränkten Räumen in einem stark belegten Dorfe recht schwer, ein leidliches Quartier für sie zu finden. Wir tun aber unser möglichstes, um nicht
undankbar gegen die Leistungen der Provinz zu erscheinen. Krupp hat gleich 1000 Taler zu der Sammlung für das X. Korps nach Hannover gesandt. . . .
8. September.
Heute sind die Herren aus Hannover zurückgereist, ich habe
ihnen einen Brief für dich mitgegeben. Die von verschiedenen Seiten eingegangenen Vorräte sind ein wahrer Schatz für das Korps; denn die Krankheiten nehmen jetzt rascher zu; feit das schlechte Wetter eingetreten ist, herrschen Ruhr, Typhus und Wechselfieber, aber noch nicht in bedenklichem Grade. . . .
In den Lazaretten hier sind jetzt ein Fräulein v. Hünerbein und ein Fräulein v. Oertzen mit zwei Pflegerinnen tätig, die von
den Ärzten sehr gelobt werden. Die beiden ersteren waren in
Bethanien.
12. September.
- - - Heute erhielt ich deinen Brief vom 30. v. Mts., in welchem du mir mitteilst, daß der erste Liebesgabentransport von Hannover hierher abgegangen ist. Inzwischen wird mir auch schon die Ankunft einer zweiten Sendung angezeigt, und ich schicke morgen früh einen Offizier mit 60 Wagen nach Remilly, um die Sachen abholen zu lassen. Unser Korps ist jetzt wohl das befberpflegte in der Armee, und sein Gesundheitszustand auch besser wie bei den übrigen Korps. Das I. Korps nebenan hat 1500 Kranke, ich etwa 500; konnte man die Leute verhindern, das unreife Obst zu essen.
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Extrahierte Personennamen: Krupp
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Berlin Osnabrück Emden Hannover Hannover Bethanien Hannover
60. Aus der Schlacht bei Waterloo.
133
der Munition erhielt ich die einstimmige Antwort: „Keiner weicht von Ihnen, wir fechten und sterben mit Ihnen!" Keine Feder, auch die eines Mannes nicht, der solche Augenblicke erlebt hat, vermag die Gefühle zu beschreiben, die sie in mir erregten. Alles verschwindet dagegen. Noch nie hatte ich mich so hoch gefühlt.
Aber auch noch nie war ich in eine so grausame Lage versetzt gewesen, wo die Ehre mit der Sorge für die Erhaltung der Männer stritt, welche mir jetzt einen so unbegrenzten Beweis von Zutrauen gaben. Zum Nachdenken ließ der Feind mir keine Zeit, denn schon war er dicht an unsere schwachen Mauern gekommen und griff nun, erbittert durch den Widerstand, mit erneuter Wut an. Der Kampf begann wieder zuerst an der Scheuer. Abermals gelang es dem Feinde, Feuer hineinzuwerfen; aber es wurde auf die nämliche Weise wie zuvor glücklich gelöscht. Jeder Schuß, den wir taten, erhöhte meine Angst und Sorge; ich schickte jetzt noch einmal zurück mit dem bestimmten Bericht, daß ich den Posten verlassen müsse und werde, wenn ich keine Munition erhielte. Auch dies blieb fruchtlos. Immer und mehr nahm jetzt unser Feuer ab, und in demselben Sinne, wie dieses siel, stieg unsere Verlegenheit. Schon hörte ich mehrere Stimmen nach Munition rufen, mit dem Zusatze: „Wir wollen ja gern bei Ihnen bleiben, aber wehren müssen wir uns doch können!" Selbst die Offiziere, die den ganzen Tag den größten Mut gezeigt hatten, stellten mir die Unmöglichkeit vor, unter solchen Umständen den Posten zu halten. Der Feind, der nur zu bald unsere Not bemerkte, brach jetzt keck eine der Türen ein. Da aber nur wenige zur Zeit eindringen konnten, so wurden diese dem Bajonette geopfert und dadurch die nachfolgenden scheu, den vordem zu folgen. Sie erstiegen nun die Mauern und Dächer, von wo aus ihnen meine unglücklichen Leute ungestraft zur Zielscheibe dienten; zugleich drängten die Feinde durch die offene Scheuer, die nicht mehr verteidigt werden konnte. So unbeschreiblich schwer mir nun auch der Entschluß wurde, den Platz aufzugeben, so mußte die Stimme der Pflicht als Mensch doch jene der Ehre hier überbieten. Ich gab den Befehl, sich durchs Haus in den Hinteren Garten zu ziehen. Was mir diese Worte kosteten, und von welchen Gefühlen sie begleitet waren, möge der beurteilen, der in gleicher Lage gewesen ist.
Da der Durchgang im Hause sehr schmal war, so wurden mehrere Leute von den Feinden ereilt, aufs niedrigste beschimpft und aufs brutalste behandelt. Fähnrich Frank durchstach den ersten, der ihn angriff, mit dem Säbel; dafür wurde ihm im nämlichen Augenblicke der Arm von einer Kugel zerschmettert. Doch gelang es ihm, sich in ein Zimmer zu flüchten und sich hinter einem Bette zu verstecken. Noch zwei andre Leute flüchteten in diese Stube; die Franzosen folgten ihnen auf dem Fuße und schrieen: „Pas de pardon ä ces B . . . verdsl“ und erschossen sie vor seinen Augen.
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62. Die Verdienste der Königlich Deutschen Legion.
137
Söhne des Vaterlandes in dem nun glorreich geendigten Kampfe für Freiheit, für Recht und Menschenwohl unsterblichen Ruhm erworben haben. Vereint mit den sieggewohnten tapferen Briten, haben sie, diese edlen und braven Krieger, die wir stolz sind, unsere Brüder
nennen zu dürfen, unter Anführung des ersten Feldherrn der Zeit,
dem übermütigen Feinde, der sich unüberwindlich zu sein wähnte, eine Niederlage nach der andern zugefügt und die Ketten zerbrochen, womit es ihm durch Übermut und kluge List gelungen war, halb Europa zu umschlingen. Doch nicht das Verdienst der Tapferkeit allein ist es, was das Land an seinen mutvollen Verteidigern schätzt. Große Opfer hat ein ansehnlicher Teil des Heeres auch dadurch dem Vaterlande gebracht, daß er, um den Kampf zu bestehen, zehn Jahre und darüber sich vom väterlichen Herde und alledem getrennt, was dem gebildeten und gefühlvollen Manne das teuerste ist, und seine Lorbeeren unter einem fernen Himmelsstriche eingesammelt hat, wo Gefahren und Mühseligkeiten der mannigfaltigsten Art auf ihn warteten. Von einem gleichen ruhmwürdigen Eifer angespornt, hat sich selbst eine nicht geringe Anzahl junger Männer, ohne daß der Kriegerstand
ihr Beruf war, aus Gefühl für die gerechte Sache in der Zeit der
Not seinem friedlichen Geschäftskreise entzogen und beim ersten Aufrufe, der an die Mannschaften im Lande erging, das Vaterland zu retten, den Scharen älterer Krieger beigesellt und mutvoll an ihrer Seite gekämpst. Sie alle haben mit Ausdauer und Standhaftigkeit die heilige Sache der Freiheit verfochten und einen Frieden mit errungen, der uns mit dem unserm Herzen ewig teuern Monarchen und seinem erhabenen Stellvertreter, unserm tiefverehrten Prinz-Regenten, wieder vereinigt hat, unter dessen Schutz und milder, väterlicher Regierung wir nun einer beglückenden Zukunft vertrauensvoll entgegensehen.
Es ist der einstimmige Wunsch der allhier versammelten Abgeordneten der Stände des Reichs, daß die Äußerungen hoher Achtung und tiefgefühlter Erkenntlichkeit, wovon das dankbare Vaterland gegen die ausgezeichneten Verdienste des hannoverschen Militärs durchdrungen ist, den sämtlichen Herren Generalen, Offizieren, Unteroffizieren und Gemeinen sowohl der deutsch-englischen Legion als der übrigen für die Rettung des Vaterlandes aufgetretenen Armeekorps zur Kenntnis gelangen. Geruhen Ew. usw. die ehrfurchtsvolle Bitte gnädigst zu genehmigen, daß der Inhalt dieses usw.
Die zum allgemeinen Landtage allhier versammelten Deputierten der Stände des Königreichs.
Hannover, den 27. Dezember 1814.
Graf v. d. Schulenburg-Wolfsburg.
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150
69. Ordre de Bataille des X. Armeekorps rc.
Quellen. Meine Vorsorge wird Eurem Fleiße wirksam entgegenkommen. Eine gleiche Verteilung der Staatslasten, eine zweckgemäße energische Verwaltung, sorgsam erwogene Gesetze, eine gerechte und pünktliche Justizpflege werden Euch fortan gemeinsame Güter sein. Eure kriegstüchtige Jugend wird sich ihren Brüdern in Meinen andern Staaten zum Schutze des Vaterlandes treu anschließen, und mit Freude wird die preußische Armee die tapfern Hannoveraner empfangen, denen in Jahrbüchern deutschen Ruhmes nunmehr ein größeres Blatt eröffnet ist. Wenn der preußische Thron, je länger desto mehr, als der Hort der Freiheit und Selbständigkeit des deutschen Vaterlandes erkannt und gewürdigt wird, dann wird auch Euer Name unter denen seiner besten Söhne verzeichnet werden, dann werdet auch Ihr den Augenblick segnen, der Euch mit einem großem Vaterlande vereinigt hat.
Das walte Gott!
Schloß Babelsberg, den 3. Oktober 1866.
Wilhelm.
69. Ordre de Bataille des X. Armeekorps für den Ietdzug 1870/71.
Kommandierender General: General der Infanterie v. Voiats-Rhetz.
Chef des Generalstabes: Oberstleutnant v. Caprivi.
Generalstab: Hauptmann v. Seebeck, Hauptmann Freiherr v. Hoiningen, Premier-Leutnant von Podbielski vom 1. Hann. Drag.-Regt.
19. Infanterie-Division.
General-Leutnant v. Schwarzkoppen.
Generalstab: Major v. Scherff.
37. 2nf.-Lrigade. 38. Inf.-Lrigade.
Oberst Lehmann. General-Major v. Wedell.
Ostfries. Jnf.-Regt. Nr. 78 3. Wests. Jnf.-Regt. Nr. 16
(Osnabrück und Aurich). (Hannover).
Oberst Freiherr v. Lyncker. Oberst v. Brixen.
Oldenburg. Jnf.-Regt. Nr. 91 8. Wests. Jnf.-Regt. Nr. 57
(Oldenburg). (Hannover).
Oberst v. Kameke. Oberst v. Cranach.
1. Hannov. Drag.-Regt. Nr. 9
(Osnabrück und Singen).
Oberstleutnant Graf v. Hardenberg.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Caprivi Scherff Lehmann Kameke Cranach Graf Hardenberg
156
72. Der Reiterkampf von Mars-la-Tour.
auf als die links neben uns stehenden Kürassiere, sondern bald gesellte sich noch ein lebhaftes Gewehrseuer dazu. Schließlich hatten wir sogar die Genugtuung, einige Mitrailleusen-Ladungen zu erhalten. Schon hier erlitten wir namhafte Verluste. Jouanne wurde dicht neben dem General v. Barby, der ein leuchtendes Vorbild, noch weit vor uns im Feuer hielt, schwer verwundet. Reserveleutnant von Grothe erhielt einen Schuf; in den Leib, Wedell I einen Streifschuß am Halse und Kinnbacken. Des Kommandeurs (Oberst v. Schack) Pferd erhielt einen Schuß durch den Hals, so daß es, wie er mir nachher sagte, wie ein angeschossener Hirsch hoch in die Luft gesprungen, aber nicht dienstunfähig geworden sei. Außerdem wurden mehrere Leute und Pferde verwundet. Ich reflektierte eben, wie es möglich sei, daß man bei den wie dichter Hagel uns umschwirrenden Kugeln unverletzt bleiben könne, als auch meine junge englische S>tuter £>ie uch sonst ganz verständig benahm, einen gelinden Streifschuß erhielt. Das war ihr zu viel, und sie wollte mit mir fortlaufen; indes gelang es mir, sie in eine Schwadron hineinzusteuern, wo ich sie wieder hielt, so daß ich auf meinen Platz vor dem Regiment zurückkehren konnte. Beim Zurückgehen vor den immer näher rückenden feindlichen Infanteriekolonnen passierten wir wieder den gefährlichen Grund, wurden dann aber durch Terrainwellen gedeckt, mehr nach dem Zentrum der preußischen Aufstellung dirigiert und hatten unterwegs noch das Glück, von unserm kommandierenden General Don Voigts-Rhetz, den wir seit unserm Abmarsch von Hannover hier zum ersten Male wiedersahen und der uns, wie hu weißt, stets großes Wohlwollen bezeigte, grüßend mit der Nachricht erfreut zu werden, daß die Schlacht sehr gut für uns stände.
Teilnahme am Neiterkampf und Verwundung.
Wir saßen demnächst ab und mochten wohl so eine Stunde-geruht haben, als wir den Befehl erhielten, uns auf den äußersten linken Flügel, in der Richtung auf Mars-la-Tour, zu dirigieren, um den abziehenden Feind anzugreifen. Das Dragoner-Regiment (19) voraus, folgten erst wir, dann die Kürassiere (4) in anhaltendem Trabe und stets durch Höhenzüge gedeckt. . . . Wir passierten einige Eskadrons der Garde-Dragoner, die bald darauf ihren heldenmütigen Ritt angetreten haben müssen (zur Deckung der 38. Brigade Wedell). Unterwegs wurde Schlick mit der 3. Schwadron, ich glaube zur Artilleriebedeckung, abkommandiert.
Als wir den letzten Höhenkamm südlich von Mars-la-Tour überschritten, sahen wir unten im Grunde, mit dem rechten Flügel nordöstlich vom Dorfe, feindliche Kavallerie-Kolonnen halten. Die 1. und 2. Schwadron marschierte auf, die 4. blieb in Zugkolonnen auf dem linken Flügel, rechts hinter uns marschierten zwei
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78. Namensverleihungen durch Kaiser Wilhelm Ii. rc. 171
78. Wamensverteihungen durch Kaiser Wilhelm Ii. an hannoversche Regimenter.
Ich habe beschlossen, die unübertroffenen Verbienste des -Generalleutnants v. Scharnhorst, welche er sich in allen Stellungen als Berater und Führer des Heeres, bei der Reorganisation der Armee, bei der Wehrhaftmachung des Baterlanbes und auf dem Schlachtfelbe Don Groß-Görschen erworben, wo er die Tobeswunbe empfing, ba-durch zu ehren und für alle Zeiten in Meiner Armee lebenbig zu erhalten, daß Ich dem 1. Hannoverschen Felb-Artillerie-Regiment Nr. 10 in Erinnerung baran, das; Scharnhorst aus der hannoverschen Artillerie hervorgegangen ist, den Namen Felb-Artillerie-Negiment von Scharnhorst (1. Hannoversches) Nr. 10 verleihe. Ich habe das Regiment für biefen besonbern Beweis Meiner Gnabe und Meines Wohlwollens gewählt, weil ich aus seiner ruhmvollen Vergangenheit die Bürgschaft entnehme, das; es die hohen Pflichten, welche ihm mit biesem Namen überkommen sinb, stets voll zu erfüllen wissen wirb.
Berlin, den 27. Januar 1889.
Wilhelm.
Ich will das Anbenken an Meine in Gott ruhenben Vorfahren, sowie biejenigen Hochverbienten Männer, welche im Kriege und int Frieden ihnen mit besonberer Auszeichnung zur Seite gestanben und sich gerechte Ansprüche auf die bankbare Erinnerung von König und Vaterlanb erworben haben, baburch ehren und für alle Zeiten lebenbig erhalten, daß ich Regimentern und Bataillonen Meiner ruhmreichen Armee ihre Namen verleihe.
Demzufolge befehle Ich, daß fortan genannt werben soll das 3. Hannoversche Infanterie-Regiment Nr. 79 zur Erinnerung an den General der Infanterie v. Voigts-Rhetz ,,Infanterie-Regiment von Voigts-Rhetz (3. Hannoversches) Nr. 79"; das Ostfriesische Infanterie-Regiment Nr. 78 zur Erinnerung an den Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig,,Infanterie-Regiment Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Ostfriesisches) Nr. 78"; bashannoversche Füsilier-Regiment Nr. 73 zur Erinnerung an den Generalfelbmarschall Prinz Albrecht,,Füsilier-Regiment Generalfelbmarschall Prinz Albrecht von Preußen (Hannoversches) Nr. 73".
Berlin, 27. Januar 1889.
Wilhelm.
Ich habe Mich am heutigen Tage in ehrenber Anerkennung der von dem 1. Hannoverschen Ulanen -Regiment Nr. 13 im letzten Felbzuge bewiesenen glänzenben Tapferkeit zum Chef bieses
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Wilhelm Friedrich_Wilhelm_von_Braunschweig Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm_von_Braunschweig Friedrich Wilhelm Albrecht Albrecht Albrecht_von_Preußen Albrecht Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Schlachtfelbe_Don_Groß-Görschen Berlin Berlin
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33. Das Söldnerheer zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
d. Aus dem Kirchenbuche zu St. Ägidie in Osterode. 1643.
Aus: Max, Geschichte des Fürstentums Grubenhagen. 2 Teile, Hann. 1862.
Jtziger Zeit wurden allhier viel Soldatenkinder getauft, denn es lagen zwei Kompag. Soldaten Jahr und Tag in diesem kleinen Stadtlein, und dieselben freieten und ließen sich freien und nahmen zu Weibern Bürgerstöchter und Mägde, und zeugten Kinder, und wenn sie Kindertaufe hielten, so baten sie gemeiniglich viel Gevattern, als 7, 8, ja 10 Personen. Solches taten sie aber nicht um des H. Geistes sondern um des leidigen Geizes willen, auf daß sie möchten einen guten Mut haben; denn das gewöhnliche Saitenspiel mußte da von einer Mitternacht zur andern in vollem Schwange gehen, und trieben allerlei Üppigkeit . . . Man pflegt zu sagen, wenn man einen trunkenen Bauern auf einer Seite in den Sattel hilft, so fallt er auf der andern Seiten wieder heraus. Also gehet es itzo auch zu. Nachdem eine christliche und löbliche Oberkeit den großen Unrat und Gepränge, so für diese Zeit allhiero auf den Hochzeiten gewesen, billig abgeschafft hat, so fahren nun die Leute zu, die Armen sowohl als die Reichen, und halten drei oder vier Tage stattliche Kollation bei den Kindertaufen, es sei zu rechter Zeit oder zur Unzeit, und muß dabei das lustige Saitenspiel Tag und Nacht, allerdinge in dieser heiligen Fastenzeit, ja bis in die heil. Marterwoche hinein gehen. Essen und Trinken und fröhlich sein stünde ihnen ja wohl zu gönnen, wenn sie eine Maße hielten, und zu rechter Zeit anstelleten, damit nicht der Gottesdienst so sehr versäumt würde, wie bishero geschehen ist. •
33. Das Söldnerheer zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, a. Truppen-Werbung.
Kapitulation des Herzogs Georg Wilhelm von Lüneburg-Celle, abgeschlossen mit dem Kapitän Kregel.
Aus: Sichart, Geschichte der König!. Hannov. Armee. 5 Bde. Hannover 1866—1898.
Von Gottes Gnaden Wir Georg Wilhelm usw. tun hiermit kund und bekennen, daß Wir mit dem mannhaften Jobst Hermann Kregeln zu Unfern Kriegsdiensten eine Kompagnie zu Fuß zu werben und zu richten folgendergeftalt kapituliert: Erstlich hat gedachter Kapitän übernommen und tut sich kraft dieses obligieren, daß er innerhalb 6 Wochen von Dato dieses, Uns 20 Gefreite und 79 Gemeine ohntadelhafte Knechte (zumalen Wir die Ober- und Unteroffiziere, auch andere aufs erste Blatt gehörigex) und so weit Wir sonsten die Kompagnie noch weiter verstärket haben wollen, ihm dazu geben lassen wollen) auf den von Uns ihm assignierten Laufplatz schaffen und zur Musterung und Beeidigung, mit dem Seitengewehr aus-
3) Sergeanten.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Max Max Georg_Wilhelm_von_Lüneburg-Celle Wilhelm Kapitän_Kregel Gottes Georg_Wilhelm Wilhelm Jobst_Hermann_Kregeln