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1. Anhang 4 - S. 8

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
8 Hannover. herrschte Stillstand. Der Handel befand sich in grtem verfall, Industrie war im Kurfrstentum so gut wie gar nicht vorhanden, und das Hand-werk seufzte unter dem elendesten Zunftzwange. Art nderungen und Verbesserungen dachte niemand, viele von den besten Mnnern Hannovers verlieen ihr Vaterland und traten in die Dienste anderer Staaten, so z. B. Hardenberg und Scharnhorst, die sich im preuischen Dienste unsterblichen Ruhm erwarben. Die Militrverhltnisse des Kurfrstentums waren geradezu trostlos. Der Reiterei und der Artillerie mangelte es an Pferden, obgleich es im Lande der 160 000 zum Teil ausgezeichnete Pferde gab. Es fehlte auch an den ntigsten Aus-rstungsgegenftnden, wie Uniformen, Sbeln, Klinten und Schiebedarf. Die Kestungen Hameln und Nienburg waren vllig verwahrlost und daher wehrlos. Das ganze Heer belief sich auf hchstens 10 000 Mann. Die Militrbehrden waren kopflos und unfhig; der Oberbefehlshaber, Graf lv allmoden, war ein 70jhriger Greis, der seiner Stellung nicht im geringsten gewachsen war. Der Einfall der Franzosen. Da brach 1803 der Krieg zwischen England und Krankreich von neuem aus. Napoleon, der die Englnder im eigenen Lande nicht fassen konnte, da die englische Klotte treulich Wache hielt, wollte sich am Erblande Georgs Iii., an Hannover, schadlos halten. Dort Holland aus lie er 16000 Kranzosen in das Kurfrstentum einrcken. Es waren nur schlechte Truppen, und ein tchtiges Heer htte sie leicht wieder zum Lande hinausjagen knnen. Aber der Befehlshaber, Graf lvallmoden, erhielt von der Regierung in Hannover den Befehl, alles zu v ermeiden, was Aufsehen erregen knnte, nicht zu schieen und von dem Bajonett nur migen Gebrauch zu machen." So muten die hannoverschen Truppen, ohne einen Schu zu tun, sich schmhlich erweise immer weiter zurckziehen. Nur beim lveserbergang bei Nienburg fand ein ganz kleines Gefecht statt. Schon am 3. 3uni wurde der schmachvolle Dertrag von Sulingen mit dem franzsischen General Mortier abgeschlossen. Die hannoverschen Truppen sollten sich hinter die Elbe zurckziehen und in diesem Kriege nicht mehr gegen Frankreich dienen. Nun ging der Marsch immer weiter nach Osten durch die Lne-burger Heide an die Elbe und darber hinaus ins Lauenburgische. hinter ihnen her kamen die Kranzosen und besetzten ohne einen Schwertstreich das ganze Land. Napoleon erkannte den Vertrag von Sulingen nicht an, da dessen Bestimmungen ihm noch nicht einmal scharf genug waren. So wurde denn in Artlenburg an der Elbe ein neuer Vertrag, die Elbkonventio n", geschlossen. Nach diesem vertrage mute die hannoversche Armee die Waffen niederlegen und die Pferde und Geschtze den Kranzosen berliefern. Die entwaffneten Soldaten sollten der die Elbe in ihre Heimat zurckgeschickt werden. Die Bedrckung des Landes. Nun war das Land der Willkr des Keindes vollkommen preisgegeben. Zwei Jahre und vier Monate dauerte die erste Besatzung. Napoleon kam es nur darauf an, mglichst viel Geld aus dem Lande zu ziehen. 24000 Mann franzsischer Truppen mute das Kurfrstentum fortdauernd unterhalten. Der General Mortier verlangte sofort 2 y2 Xttill. Kranken Kriegskosten. Diese fr die damalige Zeit sehr groe Summe wurde aber nicht fr das Heer verwandt, sondern

2. Anhang 4 - S. 10

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
10 Hannover. Un was sagte das hannoversche Volk hierzu? Zuerst als die Franzosen ein-drangen, herrschte ein allgemeiner Unwille der die unfhigen hannoverschen Staats-mnner. fln manchen Stellen hatte man sogar die Franzosen als Befreier mit offenen Armen aufgenommen. Namentlich in Osnabrck, das erst vor kurzer Zeit unter die weifische Herrschaft geraten war, trug man sich mit der Hoffnung, von dem verhaten neuen Regiment wieder freizukommen. Als aber die Franzosen ihre harte Hand auf das Land legten, erhoben sich berall Groll und Unwillen gegen die fremden Unterdrcker, und es kam nicht selten zu Streitigkeiten und Schlgereien mit den franzsischen Soldaten. Die Deutsche Legion. Der Unwille der die schwere Knechtschaft war groß. Diele Hannoveraner, denen die Sklaverei zu arg wurde, namentlich viele altgediente Soldaten, die durch den Elbvertrag entwaffnet worden waren, wan-derten aus. Die meisten von ihnen gingen bers Meer nach England und traten dort in die sogenannte Deutsche Legion" des Knigs ein, um im fernen Spanien gegen die Franzosen zu kmpfen. Diese Legion bestand durchschnittlich aus 12 000 Mann, von denen mehr als die Hlfte hannoversche Landeskinder waren. Die heldenmtigen, jahrelangen Kmpfe und Siege dieser Truppen bilden ein (Ehrenblatt in der Geschichte der Befreiung vom franzsischen Joche. Die Franzosen ziehen ab. Der grte Teil des Volkes aber lebte in dumpfer Ruhe und Gleichgltigkeit dahin und sehnte sich nach Frieden. Doch nicht der Friede, sondern ein neuer Krieg sollte zunchst etwas (Erleichterung bringen. Es war der Feldzug Napoleons gegen (sterreich und Rußland im Jahre 1805. Unter dem Jubel der Bevlkerung verlie Bernadette mit seinen Truppen das Kurfrstentum, um am Kriege teilzunehmen. Nur etwa 3000 Franzosen blieben zurck. Hannover unter preuischer Herrschaft. Hb er nicht allzulange durfte sich das Land der ersehnten Freiheit erfreuen. Statt der Franzosen kamen die Preußen und nahmen von dem ausgesogenen Lande Besitz. Napoleon hatte in Mitteldeutschland preuisches Gebiet ohne Kriegserklrung besetzen lassen. Dafr rchte sich Preußen, indem es Hannover besetzte. Im August desselben Jahres schlo der rnkevolle preuische Minister von haugwitz mit Napoleon einen Vertrag, nach dem das Kurfrstentum Hannover an Preußen fallen sollte. Napoleon erhielt dafr die preuischen Gebiete Ansbach, Cleve und Zleuchatel. Dem ehrlichen König Friedrich Wilhelm Iii. war der vertrag seines Ministers in der Seele zuwider, und er stimmte nur unter der Bedingung zu, da nach Friedensschlu mit England Verhandlungen wegen der Abtretung gepflogen werden sollten. In Hannover nahm man die preuische Besetzung gewaltig bel, und man hate die Preußen fast noch mehr als die Franzosen. Hannover fllt wieder Napoleon in die Hnde. Hb er die preuische Herrschaft war nicht von langer Dauer. Schon im folgenden Jahre bereitete die unglckliche Schlacht bei Jena und Auerstedt ihr ein jhes Ende. Wie im eigentlichen Knigreich Preußen, so ergaben sich auch die preuischen Besatzungen in Hameln und Nienburg in schmachvoller Eile dem Feinde. Xenige Wochen

3. Anhang 4 - S. 16

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
16 Hannover. sofort hundert der angesehensten Brger gefangennehmen, um sie erschieen zu lassen, falls man ihm nicht die Schuldigen anzeigen wrde. Hls Drnberg ihm aber sagen lie, er wrde an den franzsischen Gefangenen Vergeltung den wurden die Brger wieder in Freiheit gesetzt. Den ganzen Sommer hindurch blieb Lneburg nun in der Gewalt der Franzosen und mute fr seinen Abfall schwer den. Die Rache er Franzosen. Ganz Hannoverland war nun wieder in Feindes-Hnden. Napoleon bertrug das Kommando dem eisernen General Daooust. Unter ihm befehligte der frchterliche vandamme. Der Schrecken ging vor diesem Wterich her; Brandstiftungen und Plnderungen bezeichneten seinen Weg. Das Dorf Liliental wurde in Asche gelegt, weil angeblich von den Bewohnern auf eine franzsische Patrouille geschossen sein sollte, flm 1. Mai war das Land wieder unterjocht und die Hoffnung auf eine nationale Bewaffnung auf lange )eit vereitelt. Daooust eroberte sogar Hamburg wieder und schuf es unter unerhrten Grausamkeiten gegen die Bewohner zu einem Waffenplatz ersten Ranges um. Aber as Land blieb nicht mehr ruhig, wenn auch alle Aufstnde blutig niedergeschlagen wurden. Das Treffen bei der Ghrde. Schon im Mrz hatte sich stlich der Elbe ein hannoversches Freiwilligenkorps gebildet, von allen Seiten strmten Hannoveraner und Braunschweiger herzu, und bald waren fnf Bataillone beisammen. Sie haben am 16. September 1813 in dem Treff en bei der Ghrde mit Russen und Preußen zusammen einen schnen Sieg der den franzsischen General p e ch e u x erfochten, der von Hamburg aus nach Leipzig zur Untersttzung Napoleons geschickt war. Nach langen vergeblichen Kmpfen schritten die hannoverschen Regimenter zu einem Bajonettangriff. In wildem Sturme gingen sie vor und sprengten die Franzosen auseinander. der tausend wurden gefangen, die andern eilten in wilder Flucht nach Hamburg zurck, fln dem Kampfe hatte auch as Ltzowsche Freikorps sich beteiligt, unter andern der Turnvater Jahn und der Dichter Theodor Krner. Krner hatte vor der Schlacht das Lied gedichtet: flfynungsgrauen, todesmutig Bricht der groe Morgen an." Die Heldenjungfrau (Eleonore prohaska aber starb den schnen Tod frs Vaterland. Die Folgen des Sieges. Die Folge des Sieges an der Ghrde war, da Hannoverland allmhlich von Feinden frei wurde. berall erschienen die schnellen Kostifen und jagten den Franzosen Schrecken ein. flm 1. Oktober schon verjagten sie König jkrome aus seiner Hauptstadt Kassel, in die er nur noch einmal auf wenige Tage zurckkehrt. Jetzt rief der General Wallmoden die Bevlkerung zum Kampfe auf. Scharen von Freiwilligen strmten zusammen. Nach der Schlacht bei Leipzig errichtete man auch eine Landwehr und einen Landsturm.

4. Quellenlesebuch zur Geschichte der Provinz Hannover - S. 101

1907 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
49. Aus Scharnhorsts Bericht über den Ausfall von Menin. 101 Im Frühjahr 1792 war Hartmann Stückjunker geworden. Man bezeichnete mit diesem Titel diejenigen Feuerwerker (niedrigster Grad der Unteroffiziere), die für das Avancement zum Offizier bestimmt waren . . . Der 17. März 1793 brachte Hartmann das Fähnrichs- und damit das Offizierspatent. 49. Aus Scharnhorsts Aerichl über den Ausfall' von Wenin. 1794. Aus: G. v. Scharnhorst, Die Verteidigung der Stadt Menin und die Selbstbefreiung der Garnison unter Generalmajor von Hammerstein. Hannover 1803. .... Der General v. Hammerstein, aufgefordert, zu kapitulieren, antwortete: „Wir handeln hier als Soldaten, welche nicht bloß die Verpflichtung haben, ihre Schuldigkeit zu tun, sondern sich auch für die Ehre des hannoverschen Korps, wenn es erfordert wird, aufzuopfern-hierzu bietet sich jetzt Gelegenheit; und nie kapituliere ich!" ... . Als der General die Dispositionen zum Durchschlagen entwarf, sagte er zu einigen Offizieren, die sein Vertrauen hatten: „Ich weiß wohl, daß unsere Unternehmung ein großes Wagestück ist; wenn sie unglücklich ausfällt, so wird man mich für tollkühn und unfähig zum weiteren Kommando erklären. Wir haben kein Beispiel in der Geschichte, daß eine Garnison sich durch den zehnmal stärkern Feind geschlagen hätte. Damit niemand beim unglücklichen Ausgange zur Verantwortung gezogen werden kann, so will ich weder Kriegsrat noch andere Beratschlagungen halten. Bis zur Ausführung soll mein Vorhaben niemand erfahren." Um 10 Uhr abends sammelten sich die Kommandeure in einem Hause, nahe dem Brügger Tore. Das Zimmer, worin die Disposition ausgegeben wurde, war mehr durch die Flamme der brennenden Gebäude als der Lichter erleuchtet; die Bomben spielten nach dieser Richtung gerade jetzt sehr lebhaft; bald fielen sie auf das Gebäude, in dem sich der General befand, und krachten in demselben, als wenn der Blitz einschlüge; bald krepierten sie in dem Garten, nahe vor den Fenstern. Im Nebenzimmer ertönte das Wehklagen eines Offiziers, der eben durch eine Kanonenkugel sein Bein verloren hatte. Es fehlte noch der Oberst v. Dreves; man wartete eine Zeitlang auf ihn. Über alles merkwürdig war hierbei die Stimmung der Anwesenden. Die Adjutanten, welche in vier Nächten nicht geschlafen hatten, schlummerten auf der platten Erde, taub gegen die Gefahr, die sie umgab. Der Trieb der Selbst-erhaltung hatte feine Wirksamkeit verloren. Endlich erschien auch v. Dreves. Es war nachts 1v2 Uhr. Da redete der General in feiner ihm eigenen originellen heroischen Haltung seine Unterbefehlshaber mit der entschlossensten Stimme also an: „Meine Herren, ich* will mich mit der Garnison durchschlagen; ich will lieber irrt freien Felde sterben als eine Kapitulation unterschreiben." Dann gab ev

5. Quellenlesebuch zur Geschichte der Provinz Hannover - S. 119

1907 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
54. Napoleons Zug nach Rußland. 1812. 119 Flammen gen Himmel, welche Rußlands größte Stadt bald in einen Schutthaufen verwandelten. In den Straßen herrschte eine all- gemeine Verwirrung. Soldaten von allen Regimentern liefen durcheinander, in den verschiedenartigsten Sprachen scheltend und fluchend. Hier waren die Wege durch Wagen, hier durch Trümmer der verbrannten Häuser gesperrt. Wir mußten drei volle Tage warten, ehe es uns gelang, den Chef ausfindig zu machen, an welchen wir den eskortierten Train gegen einen Empfangsschein abzuliefern hatten. . . . Zufällig traf ich im Biwak vor der Stadt das 2. westfälische Linienregiment, bei dem ich einen Freund hatte, der mich reichlich mit Kaffee, Zucker, Tee und dergl., soviel ich tragen wollte und konnte, beschenkte, auch gab er mir ein paar feine schöne Hemden, die mir äußerst willkommen waren. Am fünften Tage kehrte ich von Moskau zurück nach Mosaisk. . . . b. Der Rückzug. Am 28. Oktober, des Abends, traf der Kaiser von Moskau in Mosaisk ein. Am andern Morgen frühzeitig sollten wir abmarschieren . . . Man kann leicht denken, mit welcher Freude wir diese Nachricht aufnahmen! Obgleich der Winter nahe war und wir lange, öde Märsche vor uns hatten, so gab uns doch der Gedanke an die Heimat neuen Mut und Kraft; auch erwarteten wir jeden Tag frische Truppen und Lebensmittel; aber es verging Tag. aus Tag, und sie wollten sich nicht zeigen. Dabei stiegen Hunger und Kälte auf das äußerste. Auch an ordentliche warme Kleidung war nicht zu denken. Fortwährend mußten wir uns mit Kosaken umherschlagen. Glücklich waren diejenigen, welche sich des an der Straße liegenden Pferdefleisches bemächtigen konnten und Zeit genug hatten, es sich auf dem Ladestock zu rösten. Selbst die auf dem Hinwege schon gefallenen Pferde, die zum Teil in Fäulnis übergegangen, zum Teil eine Beute der Böget und Mäuse geworden waren, wurden für eine Delikatesse gehalten. Bald konnten wir auch dies nicht mehr braten oder kochen, weil oft lange, unabsehbare Strecken vor uns lagen, wo wir auch nicht die geringste Spur von Brennmaterial auftreiben konnten; und war man so glücklich gewesen, einiges Holz zu finden, so diente das Feuer den Kosaken als Zielscheibe. . . . Der Kaiser ritt oder fuhr, nachdem das Wetter war, jeden Tag ruhig in unserer Mitte, man konnte feinen ernsten Zügen, die nie sich änderten, mochte die Sonne von Austerlitz oder die Flammen Moskaus sich daraus spiegeln, nicht die Spur von Unmut ansehen; wäre nicht die zerlumpte Armee, nicht überall das grenzenloseste Elend gewesen, man hätte ihn für den Herrn von Rußland halten müssen. . . . Am 30. Oktober erreichten wir das Schlachtfeld von Borodino. Es wurde Halt gemacht und das ganze westfälische Militär in Front ausgestellt. . . . Der Kaiser ritt mit

6. Quellenlesebuch zur Geschichte der Provinz Hannover - S. 104

1907 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
104 50. Das Ende der kurhannoverschen Armee 1803. 14. Regiment nebst der Artillerie für verloren gehalten. Ihre Freude war unbeschreiblich groß, als sie ihren tapferen Anführer und ihre braven Kameraden erblickten. . . . Scharnhorsts Verdienst. General v. Hammerstein sagt in seiner an den General Graf Wallmoden eingereichten Relation über den Ausfall von Menin: Überhaupt hat die Artillerie, was die Defension von Menin betrifft, nur allein alles dazu beitragen können, den Ort so lange zu halten, da sowohl die Offiziere wie durchgehends die Bedienung dabei mit außerordentlichem Eifer, Kontenance und Präzision die ganze Zeit der Einschließung agiert haben. Sie hat nur dann mit Nutzen gefeuert, wenn sie ihrer Wirkung gewiß war, hat dadurch den Feind immer in Respekt gehalten, daß er nicht so nahe kommen durste, einen gewalttätigen Angriff zu unternehmen . . . Vor allem andern aber halte ich mich verpflichtet, nun vom Hauptmann Scharnhorst allein Erwähnung zu tun. Dieser Mann hat bei seinem ganzen Aufenthalt in Menin, nachher beim Bombardement und letztlich beim Durchschlagen Fähigkeiten und Talente, verbunden mit einer unvergleichlichen Bravour, einem unermüdeten Eifer und einer bewunderungswürdigen Kontenance gezeigt, daß ich ]einer Anordnung allein den langen Aufenthalt in Menin während des Bombardements und den glücklichen Ausgang mich durchzuschlagen verdanke. Er hat mir treulich geholfen, alles im Gange und in Ordnung zu erhalten. Er ist bei allen Ausführungen der erste und letzte gewesen, genug, ich kann es unmöglich alles beschreiben, von welchem großen Nutzen dieser so sehr verdienstvolle und einem jeden zum Muster aufzustellende Offizier mir gewesen ist. . . . Für den .vmupünann Scharnhorst aber erflehe ich auf das dringendste eine besondere Gnade von Seiner Majestät, da dieser, wenn je einer eine Belohnung für etwas Außerordentliches erhalten, sie in größtem Maße verdient. 50. Das Knde der kurhannoverschen Armee 1803. 1. Aus der Instruktion des Feldmarschalls Graf Wallmoden an die Generäle v. Linsingen und v. Hammerstein. 28. Mai 1803. Aus: v. Hassel Das Kurfürstentum Hannover vom Baseler Frieden bis zur preußischen Okkupation im Jahre 1806. Hannover 1894. .... Übrigens müssen Sie mit der größten Vorsicht handeln, durchaus keine Feindseligkeiten anfangen und keinen Anlaß dazu geben. Werden Sie aber angegriffen, so müssen Sie sich verteidigen, so gut und hartnäckig es immer möglich ist, ohne jedoch sich so sehr auszusetzen, daß Sie aufgerieben werden. Dabei empfehle ich Ihnen nur noch alle Vorsicht, damit weder Sie noch einige ihrer ausgeschickten Patrouillen je für Angreifer, immer aber

7. Quellenlesebuch zur Geschichte der Provinz Hannover - S. 108

1907 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
108 50. Das Ende der kurhannoverschen Armee 1803. 11. Die Ausübung der verschiedenen Religionen soll auf demselben Fuß wie nach den bisherigen Einrichtungen aufrecht erhalten werden. 12. Alle Personen, alles Eigentum und die Familien der hannoverschen Offiziere sollen unter den Schutz der Franzosen gestellt werden. 13. Alle Einkünfte des Landes und der kurfürstlichen Domänen, als auch die öffentlichen Abgaben überhaupt, sollen zur Verfügung der französischen Negierung gestellt werden. 14. Die gegenwärtige Regierung des Kurfürstentums wird sich jeder Ausübung der Gewalt in dem von den französischen Truppen okkupierten Lande enthalten. 15. Der kommandierende General en chef wird von dem Kurfürstentum solche Kontributionen erheben, als er zur Befriedigung für die Bedürfnisse der Armee für nötig erachten wird. 16. Jeder Artikel, über den Zweifel entstehen, soll zu Gunsten der Einwohner des Kurfürstentums ausgelegt werden. 17. Vorstehende Artikel sollen den Stipulationen, welche etwa Zu Gunsten des Kurfürstentums zwischen dem ersten Konsul und irgend einer vermittelnden Macht stattfinden dürfen, keinen Abbruch tun. Gegeben im Hauptquartier zu Sulingen (14. Prnirial an Xi)„ 3. Juni 1803. Mit Vorbehalt der Genehmigung des ersten Konsuls. Der kommandierende General en chef Generalleutnant Ed. Mortier, F. v. Bremer, kurfürstl. Hofrichter und Landrat. G. v. Bock, Oberstleutnant, Kommandeur des hannoverschen Leibgarde-Regiments. 4. Die Stimmung in der hannoverschen Armee nach der Konvention von Sulingen. Aus den Briefen des Majors von Ompteda an seinen Bruder^ den Kriegsrat von Ompteda. Herausgegeben vom Regierungsrat Ompteda in seiner Schrift „Das-hannoversche Regiment Fuß-Garde im Jahre 1803." Hannover 1861. Bock, Bremer, Brandes sind bei Mortier in Nechta gewesen und haben da die ganze vorige Nacht mit ihm konferiert. Das- Resultat scheint wenig erfreulich gewesen — nämlich in den beschlossenen Maßregeln gegen dies Land keine Abänderung getroffen zu fein. _— Sie loben Mortier, der sein Bedauern bezeugt haben soll, daß es ihm zu teil werde, eine Expedition zu führen, deren Odium er gänzlich fühle. Sehr freimütig hat man merken lassen, der Plan sei: mit

8. Quellenlesebuch zur Geschichte der Provinz Hannover - S. 116

1907 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
116 54. Napoleons Zug nach Rußland. 1812. dem Generalmajor v. Bock gegen die feindliche Infanterie ausführte. Der Erfolg desselben war vollständig: die ganze aus 3 Bataillonen der 1. Division bestehende Infanterie des Feindes wurde zu Gefangenen gemacht. 54. Napoleons Zug nach Wrrßland. 1812. Bericht des hannoverschen Försters Fleck über seine Teilnahme an diesem Zuge. a. Der Marsch gen Moskau. Fleck, Förster in Sehlde, dann in Söhre bei Hildesheim, im Ruhestande abwechselnd zu Mehle und Lühnde lebend, war während der westfälischen Zeit durch Konskription in die Armee des Königreichs Westfalen gekommen und machte mit dieser innerhalb der Rheinbundstruppen von Cassel aus, wo er bei dem Bataillon Chasseur-Carabiniers stand, den Zug Napoleons nach Rußland mit. Auf dem Rückzüge fiel er an der Beresina den Kosaken in die Hände und kehrte erst nach I1/, jähriger Gefangenschaft aus Rußland in seine hannoversche Heimat zurück. Die folgenden Auszüge find Aus: Fleck, Beschreibung meiner Leiden und Schicksale während Napoleons Feldzug und meiner Gefangenschaft in Rußland. Hildesheim 1845. Neu herausgegeben von Teckleubnrg. Hildesheim 1907. Es war am 6. März des Jahres 1812, als wir mit der Garde des Königs von Westfalen aus Cafsel marschierten, um zu der großen Armee zu stoßen, die auf Napoleons Befehl gegen Rußland anrückte. Ich kann nicht sagen, daß wir mit absonderlicher Freudigkeit diesen Marsch antraten; wir waren Deutsche, und es konnte uns unmöglich entgehen, daß Rußland, gegen das wir kämpfen sollten, eine und dieselbe Sache mit Deutschland habe und daß wir daher im Begriff waren, gegen den Vorteil unsers eigenen Vaterlandes feindlich aufzutreten. Indes hatten wir nicht viel Zeit zum Nachdenken, und es half uns auch nichts; wir waren froh, des einförmigen Kasernenlebens und ermüdenden Paradedienstes gewiß auf lange Zeit enthoben zu sein. . . . . . . Am Abend des 17. August kam unsere Abteilung vor Smolensk an. . . . Wir blieben sechs bis acht Tage auf dem Schlachtfelds von Smolensk stehen und genossen während dieser Zeit das prächtige Schauspiel, die große französische Armee, und zwar die ganze Zeit hindurch in einem fort, an uns vorüber marschieren zu sehen. Wir hatten zwar schon hin und wieder einzelne Abteilungen der großen Armee gesehen, als wir aber die beständig vor unsern Augen hinmarschierenden Regimenter sahen, wie sie alle so schön gerüstet waren und die Augen der Soldaten von Zuversicht und Mut strahlten, als die gewaltigen Schwadronen der herrlich berittenen Kavallerie vor uns hin galoppierten und die unzähligen Ulanen-Regiment Nr. 13 und Nr. 14. Das erstere, das Königs-Ulanen-Regiinent in Hannover, trägt den Namen Gareia-Hernandez an der Tschapka.

9. Quellenlesebuch zur Geschichte der Provinz Hannover - S. 117

1907 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
54. Napoleons Zug nach Rußland. 1812. 117 Feuerschlünde an uns vorüber fuhren, da bemächtigte sich eine stille Ehrfurcht unsrer aller Herzen vor dem Manne, auf dessen Wink diese Tausende von Kriegern sich in Schlacht und Tod, in alle Mühseligkeiten eines gefahrvollen, langwierigen Feldzuges stürzten. . . . Wir vergaßen, daß wir unter dem Besieger Deutschlands kämpften; wir sahen in Napoleon den gewaltigen Helden des Jahrhunderts. . . . Niemand von uns dachte daran, daß diese herrliche Armee in wenigen Wochen ein Bild des Elends, der Auflösung und der Verwirrung darbieten könnte. . . . Schon während des ganzen Feldzuges hatte uns Deutsche das Los getroffen, immer hinter der französischen Armee zu marschieren. Auch von dem Schlachtfelde von Smolensk ab bildeten wir den Nachtrab; jedoch folgten wir freudig. Bald sollte Moskau vor uns liegen, Moskau, das Ziel aller unserer Gefahren und Mühen. Was erwarteten wir nicht alles in Moskau, dieser alten ehrwürdigen Stadt der Zaren? Die Kreuzfahrer im 12. Jahrhundert können sich nicht so sehr nach dem Anblick von Jerusalem gesehnt haben, wie wir nach dem von Moskau. . . . In Dorogebusch sahen wir zum ersten Male während dieses Feldzugcs den Kaiser Napoleon; er stand dicht vor dieser Stadt auf einer kleinen Anhöhe neben der großen Straße, und wir marschierten mit geschultertem Gewehr unter dem Rufe: „ Vive l’empereur!" an ihm vorüber. . . . Die russischen Generale hielten noch nicht Stand, und wir folgten noch immer der feindlichen Armee auf der Straße nach Moskau. Unser Korps stand sich dabei sehr schlecht, weil es das letzte war, und die russischen und französischen Truppen das Wenige, was vielleicht an Nahrungsmitteln und dergleichen noch zu erhalten gewesen wäre, immer im voraus genommen hatten. Wir mußten uns daher mit Pferdefleisch begnügen, und so widrig uns der Genuß desselben im Anfang auch war, so schätzten wir uns später glücklich, wenn wir nur Pferde zu verzehren hatten und hielten es für die größte Delikatesse, wenn die Tiere erst frisch gefallen und bei der großen Hitze noch nicht in Verwesung übergegangen waren. . . . Fouragier-Kommandos kamen gewöhnlich leer zurück oder hatten die Flucht nehmen müssen. Zwei kamen überhaupt nicht wieder; sie waren von russischen Bauern erschlagen. ... Es war hohe Zeit, daß wir bei der großen französischen Armee anlangten. Mutlosigkeit und Unlust bemächtigten sich vieler Soldaten, und sie murrten, wünschten ihren Tod herbei und verfluchten das tolle Unternehmen, eine leere Wüste erobern zu wollen. . . . Wir kamen endlich am 6. September des Abends spät im Säger von Borodino an und mußten durch das ganze Lager der großen Armee marschieren, weil wir, wie es unter Napoleon immer das Los der Deutschen war, den ersten Angriff machen sollten, wenn es zur Schlacht käme. Überall brannten schon die Wachtfeuer,

10. Quellenlesebuch zur Geschichte der Provinz Hannover - S. 138

1907 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
138 63. Die Sieger von Waterloo in Paris. 64. Aus dem Jahre 1848. 63. Die Sieger von Waterloo in Maris. Julius Hartmann,der spätere hannoversche General (vergl.die Nr. 43 u 48) gehörte als Artillerie-Hauptmann der Legion an und zog nach der Schlacht von Waterloo mit m Paris ein. Er schreibt am 13. Juli 1815 von Paris aus: „Wir sind jetzt hier im großen Paris als Sieger; der Deutsche kocht seine Suppe und biwakiert auf den schönsten Plätzen dieser Stadt. Der Rauch seines Feuers schlängelt sich an den hohen Mauern des Louvre hinauf, und die Wimpel seiner Fahnen wehen, wo Napoleons Fahnen paradierten. Ich gebe diesen Anblick, diesen Genuß für meinen Patriotismus, für meinen Stolz nicht für alles in der Welt. Und hätte es mir einen Arm oder ein Bein gekostet, ich hätte den Stumps in die Höhe gehalten und .Hurra' gerufen. .Mögen die Diplomaten nicht verderben, was wir so gut angefangen haben,' war der Toast des alten Blücher gewesen bei einem Diner, das unser Herzog (Wellington) sämtlichen Generälen seiner und der preußischen Armee hier gegeben. Auch ich sage: .Mögen sie es nicht verderben, mögen die Minister und Landesherren, alle Vorurteile vergessend, den deutschen Geist zu erhalten suchen, den die Ereignisse der letzten Jahre geweckt haben!'" 64. Aus dem Iayre 1848. Thronrede des Königs Ernst August bei Eröffnung der Ständeversammlung. In einem Augenblicke, wo ungeheure Umwälzungen in den Nachbarstaaten alle Verhältnisse auch dieses Landes verändern, wo mit der Gesamtverfassung Deutschlands selbst die Grundlage aller unserer Zustände in Frage gestellt ist, und wo die Gefahr eines benachbarten Bundesstaates die Notwendigkeit militärischer Hilfe im nächsten Augenblick herbeiführen kann, hat es Sr. Majestät zu nicht geringer Beruhigung gereicht, daß schon der ordentliche Lauf der Geschäfte die gesetzlichen Vertreter des Landes um Allerhöchst-Jhren Thron versammelt hat. Denn Se. Majestät, mit Sicherheit erkennend, daß die bisherigen Einrichtungen des Landes unter den völlig veränderten Umständen weder dem Königlichen Hause noch dem Lande Genüge leisten können, haben nicht angestanden, aus freiem Entschlüsse, ohne Zögern, alles dasjenige zu gewähren, was zur Begründung eines neuen kräftigeren Lebens nötig scheinen kann. Nur das wollen Se. Majestät, daß in allen Stücken der Weg, fo’n ^ die von Allerhöchst-Dernselben mit den Stünden vereinbarte Verfassung vorzeichnet, und die Bahn des Gesetzes unverbrüchlich eingehalten werde, in der Überzeugung, daß jeder scheinbare Vorteil,
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TM Hauptwörter (200)200

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