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1. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 83

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
83 ihr Verfolger immer näher und näher kommt. Da drückt das Hünen- kind in ihrer Seelenangst ihrem Tiere die Fersen ties in die Weichen, und dieses wagt den Spruug von jener Stelle, wo die Hexen ihre nächtlichen Feste zu seiern pflegten, bis aus den gegenüberliegenden Felsen. Der Sprung gelingt, und auf dem Felfeu bleibt von dem wuchtigeu Aufschlagen ein großes Hufzeichen zurück. Ihre Krone war aber der Prinzessin im Fluge über den Abgrund vom Haupte gefallen und in den Wellen des Bergstromes begraben; und der Böhmenkönig, welcher iu wilder Raserei ebeusalls den kühnen Sprung wagte, war in die Tiefe gefallen, und zu ewigem Gedächtnis wird nach seinem Rainen der Fluß die Bode genannt. 3. Die Selke entspringt am Unterharze und ist ein Nebenfluß der Bode. Von Alexisbad an beginnen die Felsbildungen, welche bei dem sagenreichen Mägdesprung ihre bedeutendste Höhe erreichen. 4. Tie Wipper durchfließt deu Unterharz, gleichlaufend mit der Selke und mündet in die Saale. In ihrem breiten Wiefenthale treffen wir nur vereinzelt Klippen an. 6*

2. Die Provinz Hannover - S. 122

1882 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
122 Herrschaft Plesse zu setzen. Zunächst suchte er seine ihm anvertraute Schwägerin und deren Kinder aus dem Wege zu räumen. Letztere standen seinem sünd- hasten Vorhaben als die rechtmäßigen Erben am meisten im Wege, deshalb mußten diese zuerst beseitigt werden. Eines Tages pflückten sie am Rande des nunmehr übermauerten Brunnens, der seinen Ausfluß eine halbe Stunde von der Plesse, in Mariaspring, hat, Marienblümchen, als ihr böser Oheim die günstige Gelegenheit benutzte, sie durch einen vertrauten Diener, der eben so nichtswürdig als sein Herr war, in das Wasser Wersen zu lassen. Es hieß allgemein, sie seien beim Blumeupslücken ertrunken. Die Mutter aber der unglücklichen Kinder, die von jeher einen geheimen Schauer in der Nähe ihres Schwagers empfunden hatte, ahnte das Bubenstück desselben und ließ es ihn zu wiederholten Malen nicht undeutlich merken. Um Nuhe vor ihr zu haben, und seiu in ihrer Nähe und Gegenwart stets lauter mahnendes Gewissen zu beschwichtigen, ließ er sie als Gemütskranke in das Kloster zu Nörten stecken, wo sie in Jahresfrist ihrem namenlosen Schmerze erlag. Die Rückkehr seines Bruders fürchtend, fandte er auf verschiedenen Wegen zwei gedungene Meuchelmörder nach dem Morgenlande, die ihn im Kreuzheere aufsuchen und aus irgend welche Weise umbringen sollten. Der eine derselben aber war dem abwesenden Herrn in: Geheimen tren ergeben, eilte deshalb ohne unnützen Ausenthalt nach Palästina und setzte den Herrn Otto, welchen er glücklich noch lebend auffand, von den Schandthaten feines Bruders und von dem Zwecke feiner eigenen Sendung in Kenntnis. Der unglückliche, durch diese Schreckensbotschaft niedergebeugte Vater und Gatte nahm nun vom Kaiser Rotbart seinen Urlaub und kehrte mit dem treuen Diener aus einem venetianifchen Schisse nach Europa zurück. Es war am Abend des neunten August, als er in Pilgerkleider gehüllt und unkenntlich durch tiefe Gramesfurchen und einen lang wallenden Bart, vor seinem Schlosse anlangte. Trompetenklänge und lauter Jubel schallten ihm schon von Ferne aus demselben entgegen. Ein Diener, welcher ihm begegnete, teilte ihm auf feine Fragen mit, daß der junge Herr heute mit dem Fräulein von Wohldenberg seine Vermählnng feiere. — In der Eigenschaft eines fahrenden Sängers erbat sich der rechtmäßige Besitzer der Burg, durch ein vorzutragendes Lied die Festlichkeit erhöhen zu dürfen. Sein Wunsch ward ihm gern gewährt. Nachdem die Braut ihm einen Becher Würzburger Weines kredenzt hatte, hob er sein Lied an, welches auf die unglücklichen Verhältnisse seines eigenen Lebens Bezug hatte. Er sang von einem Kreuzfahrer, der unter Gottfried von Bouillon gegen die Saracenen kämpfte; von einem Bruder, dein er seine Frau und Kinder anvertraut, die derselbe aber ermordet habe; von der Rache des Himmels, die den Mörder endlich getroffen und ihn mit samt seinem ganzen Hause vernichtete. Tiefseufzend zog sich der Sänger nach Beendigung seines Liedes in die Gesindestube zurück, während sein verbrecherischer Bruder, dessen Gewissen er erschüttert hatte, beunruhigt und böser Ahnungen voll, zum Pokale griff, um das Höllenfeuer seines Herzens zu löschen. Auch die Hochzeitsgäste forderte er zum Trinken und zur Heiterkeit auf, doch war die fröhliche Stimmung für immer dahin. Es war, als ob in dem Sänger ein böser Geist der Unterwelt

3. Die Provinz Hannover - S. 310

1882 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
310 und beides, das fromme Gebet und die ehrliche Arbeit waren ihm zuwider im tiefsten Grund der Seele. Kannte er doch nur Plündern und Rauben bei Nacht, und Schwelgen und Prassen am Tag. Zu plündern und zu rauben aber gab's genug au der großen Hansastraße, denn alles Gut der Kausleute aus Norwegen und Hamburg und Dau- zig und vom fernen Köln am Rhein zog diese Straße. Das Roß des Ritters aber war schnell zum Einholen und Davoneilen, und der Gesellen waren viel zur treuen Beihülfe; die Verfolger erhaschten nimmer die verwegenen Strolche, denn die List der Wegelagerer war groß: den Huftritten der Rosse nachzuspüren, war ein eitel und ver- geblich Werk, fintemalen die Hufeisen lagen heute so und morgen anders unter dem Roß, alles nach Belieben der treuen Kunstschmiede; — und iu den Kellern und Verließen der Bnrg war niemals etwas aufzufinden vom geraubten Gut, denn der Wald war groß, und Höh- leu wareu leicht im Dickicht auszugraben. Wo aber des Menschen Hand zu kurz ist zur Rache über die Übelthäter, da greift der Höchste oft plötzlich hernieder ans den Wolken mit gewaltigem Arm. So geschah es auch hier. Es war eiu finsterer stürmischer Herbstabend. In den Turm des Kirchleins huschten vermummte Gestalten: der Ritter mit seinen wilden Gesellen hatte davon vernommen, daß zu dieser Nacht reich- beladeue Wagen durch die Heide kommen würden und hatte das Türm- lein als sichersten Versteck auserkoren, um von hieraus die arglos Reisenden zu überfallen. In einem Ding aber hatten sie sich ver- rechnet, denn der Meßner hatte für hente die Vesper zu schlageu ver- gessen und trat jetzt eilend in das Thor des Türmleins, faßte den Strick und begann sein frommes Werk. Dabei ist's ihm, als ob es sich rings nm ihn regt und bewegt, und als er darnach ausschaut, sieht er im Turm Spieße und Hellebardeu und Schwerter blitzen über- all. Aber er verhielt sich fein stille, that, als ob er nichts hörte noch fah, und läntete rnhig die Vesper ab. Dann trat er herans, schloß — zum ersten Mal seit vielen Jahren — das Thor gar sorg- sam zu und lief darauf spornstreichs herunter ius Dorf zum Pfarr- Haus. Uud siehe, auch hier lebte und webte es, jedoch von lanter fröhlich dreinschauenden Leuten, denn fünf Kaufherren aus dem alten Hamburg waren ihren Wagen voraufgeritten und hier eiugekehrt, und der Pfarrherr bewirtete sie herzlich. Als der Meßner nun eintrat und diese ersah, rief er freudig: Glück zu, ihr Kaufherren; ich habe die Gesellen, die nach eurem Gut trachten, so eben abgefangen; sie sitzen all' im verschloßnen Turm und können nimmer heraus, wenn sie's gleich gerne wollten. Darob erfreuten sich die Kaufherren höchlichst, riefen aber alsbald: du hast ein gut Werk angefangen; wie aber wollen wir an sie gelangen und sie festhalten ohne Gefahr eigenen Leibes und Lebens, und nützt uns auch nichts, daß wir davon rei- teil und Hülfe herbeiholen, denn die Raubgesellen werdeu gar bald das Thor erbrochen haben und, wenn wir zurückkommen, davon sein

4. Die Provinz Hannover - S. 322

1882 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
322 mit den Laudierten Borsten ward aufbehalten. Das Salzwerk ward die Sülze genannt, und weil Lüneburg neben ihm einen namhaften Berg und eine treffliche Brücke hat, die über den Fluß Ilmenau führt, so ward ein lateinischer Denk- spruch auf diese drei Herrlichkeiten gedichtet, der gerade so anfängt, wie es in einem auf die sieben Wunder von Jena lautet, nämlich: Nons, kons, pons. Damit allein Mutwillen beiin Salzwerke gesteuert werde, wurde in Zeiten ein Turin erbaut, welcher der weiße Turni hieß, aber seine weiße Farbe nicht wie die Salzsau von Salzkrystallen erhielt; in diesen Turm legte man mutwillige und boßhafte Sülzer und legte sie an eine große schwere Kette, und da hat sich der Teufel auch in den Turm gelegt und hat darin herum rumort und hat alle Nacht ein Maul voll davon abgebissen, welches ihm nicht schlecht muß bekommen sein, denn schon vor mehr als hundert Jahren geschah Meldung vom weißen Turme, daß er ganz zerfallen sei und nur die große Kette noch gezeigt werde. [21] Ludw. Bechstein. 119. Ato der Große und Hermann Mung. Es war um das Jahr 940 nach Chr. G., da hütete nicht weit von Her- mannsburg ein vierzehnjähriger Knabe die Herde seines Vaters aus der Weide. Da kam ein prächtiger Zug von gewappneten Rittern daher gezogen, stolz zu Roß. Der Knabe sieht mit Lust die blinkenden Helme und Harnische, die glän- zenden Speere und die hohen Reitersleute an. Die aber biegen Plötzlich von der sich krümmenden Straße ab und kommen querfeldein auf die Stelle zuge- ritten, wo er das Vieh weidet; und das Feld ist doch keine Straße, und es gehört doch seinem Vater! Er besinnt sich kurz, geht kühn aus die Ritter zu, stellt sich ihnen in den Weg und ruft ihnen entgegen: „Kehret um; die Straße ist ener, das Feld ist mein!" Ein hoher Mann, auf dessen Stirn ein majestä- tischer Ernst thront, reitet an der Spitze des Zuges und sieht verwundert den Hirten an, der es wagt, ihm entgegenzutreten. Er hält sein Roß zurück und hat seine Freude an dem mutigen Knaben, der so kühn und furchtlos feinen Blick erwidert und nicht vom Platze weicht. „Wer bist du, Knabe?" — „Ich bin Hermann Billuugs ältester Sohn und heiße auch Hermann, und dies ist meines Vaters Feld; ihr dürft nicht hinüberreiten!"—„Ich will's aber, Knabe", erwidert der Ritter mit drohendem Ernst; „weiche, oder ich stoße dich nieder!" Dabei erhebt er den Speer. Der Knabe aber bleibt furchtlos stehen, sieht mit blitzendem Auge zu dem Ritter hinauf und spricht: „Recht muß Recht bleiben, und ihr dürft nicht über das Feld reiten, ihr reitet denn über mich hinweg!" „Was weißt du vom Recht, Knabe?" — „Mein Vater ist der Villung (Hüter der Gesetze), und ich werde es nach ihm; vor einem Billung darf niemand das Recht verletzen!" — Da ruft der Ritter noch drohender: „Ist denn das recht, Knabe, daß du deinem Könige den Gehorsam versagest? Ich bin Otto, dein König!" — „Ihr seid Otto, unser König, Deutschlands Hort und der Sachsen Zierde, von dem mein Vater uns so viel erzählt? Otto, Heinrichs des Sachsen Sohn? Rein, ihr seid es nicht! Der König schützt das Recht, und ihr brecht das Recht! Das thut Otto uicht, sagt mein Vater!" — „Führe mich zu deinem Vater, braver Knabe!" antwortete der König, und eine ungewöhnliche Milde und Freundlichkeit erglänzte aus seinem ernsten Angesicht. — „Dort ist meines
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