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gehörig gereinigten Häute durch eine warme Auflösung van Koch-
salz mit etwa vier- bis sechsmal soviel Alaun und läßt sie dann
trocknen. Gewöhnlich gerbt man auf diese Art nur dünnere Häute
von Ziegen. Schafen und Kälbern: es werden aber auch Roß-
und Ochsenhäute ähnlich behandelt. Das aus dieser Gerberei
hervorgehende Leder ist weiß im Innern, daher sein Name Lleiß-
leder, und wird von Sattlern. Riemern. Schuhmachern usw. ge-
braucht. Auch das bekannte Glacöleder ist eine Art Weißleder,
zu dessen Bereitung der Auflösung von Alaun und Kochsalz noch
Milch. Eiweiß, Baumöl, Weizenmehl und Weinstein zugesetzt
werden, um das Leder recht geschmeidig zu machen. Zuletzt wird
es mit einer Glaskugel glänzend gerieben.
Das Waschleder erhält man durch die Sämischgerberei,
in der man alle Arten schwächere Felle gerben kann. Die Häute
werden mit Tran gut eingerieben, einige Stunden unter die
Stampfen einer Walkmühle gebracht, so daß sie innig von Fett
durchdrungen werden, und hierauf getrocknet. Solches Leder ist
sehr weich und läßt sich waschen: es wird daher zu Handschuhen,
Beinkleidern usw. verarbeitet. Nach Barentm.
86. Strohwaren.
Aus Stroh werden verschiedene Gegenstände, wie Hüte.
Kappen. Arbeitstaschen, Schuhe usw., hergestellt. Das zur Flecht-
arbeit bestimmte Stroh stammt von einer besondern Sorte
Sommerweizen oder Sommerroggen. Es wird, ehe es noch völlig
reif ist. ausgerauft, getrocknet und hierauf nach seiner Güte und
Brauchbarkeit sortiert. Dann werden die Knoten an den Halmen
weggeschnitten und letztere in einer Pottaschenlösung und in
Chlorwasser gebleicht. Das sehr feine italienische Stroh wird in
ungespaltenen Halmen, die flach gepreßt sind, verarbeitet, während
das minder feine Stroh andrer Länder mittels eines Stroh-
spalters gespalten wird. Aus mehreren Strohstreifen werden
zunächst lange Treffen geflochten, die man nach dem Waschen und
Pressen mittels einer feinen Naht zu Hüten usw. zusammen-
fügt. Das fertige Stück wird abermals gewaschen, gebleicht und
zuletzt geplättet.
Die feinsten Strohgeflechte liefert Toskana. Schon seit An-
fang des 19. Jahrhunderts steht die Kunst des Strohflechtens in
Italien in hoher Blüte. Von dort hat sie sich über andre Länder
verbreitet. In Deutschland wird diese Industrie besonders in
Sachsen, im Schwarzwalde und in den schlesischen Weberei
distrikten betrieben.
87. Stecknadeln und Nähnadeln.
Die Stecknadel ist fürwahr der einfachste und unbedeutendste
Gegenstand in der Haushaltung und doch so notwendig. Man
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und setzen sich später auf Möbeln, Vorhängen u. dgl. nieder.
Soll der Staub wirklich beseitigt werden, so mutz man ihn mit
einem nassen Lappen aufwischen. Das ist ohne grotze Wasser-
vergeudung überall da leicht möglich, wo die Futzböden geölt
sind. Bei der Reinigung der mit Öl oder Lack bestrichenen
Böden genügt in den meisten Fällen ein Klotzes Aufwischen;
dabei hüte man sich vor einer Benutzung von Seife und Lauge,
da beide der Ölfarbe und dem Lackanstrich schaden. Dasselbe
beachte man auch bei der Reinigung aller mit Ölfarbe ange-
strichenen Hausgeräte. Gegenstände, die mit einer Leimfarbe an-
gestrichen sind, vertragen kein Ratzmachen. Tapeten werden
mittels eines langen Besens, um den ein weiches Tuch geschlungen
ist, leicht abgerieben; verräucherte oder verstäubte Stellen reibt
man mit harter Brotkrume ab, die man wegen der aufgenommenen
Giftstoffe nach dem Gebrauch verbrennen mutz. Wollene Teppiche
werden tüchtig ausgeschüttelt und mit einem nicht zu harten Besen
gekehrt, Plüschteppiche durch klopfen auf der Rückseite staubfrei
gemacht. Fenster putzt man mit Lauge oder Wasser und Kreide,
spült sie ab und poliert sie sehr sauber nach; man vermeide aber,
frisch gereinigte Fenster dem grellen Sonnenlicht auszusetzen, da
sie hierdurch gern blind werden. Sind sie trocken, so reibt man
sie mit Waschleder oder weichem Zeitungspapier ab.
Ölbilder reinigt man von Staub und Rauch vorsichtig mit
lauem Wasser und einem Schwamme (ohne Seife). Die Gold-
rahmen, die von Rauch oder von Fliegenflecken gelitten haben,
bestreicht man behutsam mit einem Zwiebelschnittchen, das man
in Salmiakgeist getaucht hat.
Gipsbüsten schütze man gegen Staub durch Überhängen
von Gummigaze; sie dürfen nie abgewischt, sondern müssen mit
einem Federwedel abgestäubt werden. Sind sie aber sehr be-
schmutzt, so überstreiche man sie mit einem gewöhnlichen Tapezier-
kleister ziemlich dick; ist diese Truste zäh geworden, so löse man
sie vorsichtig ab, und der Gips erscheint wieder in seiner ursprüng-
lichen Weitze. Da aber hierzu eine gewisse Übung gehört, so
mache man vorerst Versuche an wertlosen Gipsfiguren. Auch eine
Mischung von Milch und pulverisierter Kreide tut gute Dienste
beim Reinigen von solchen Gegenständen.
Marmor reinigt man leicht mit Seife und Wasser unter
Benutzung einer Bürste, Alabaster dagegen mit verdünnter
Sodaauflösung. Alle sauren Flüssigkeiten greifen aber die Ala-
basterpolitur an. Bronzesachen bürstet man mit Seifensieder-
lauge, spült sie im Wasser ab und rollt sie durch illeie oder
Sägespäne.
Gepolsterte Möbel klopfe man gründlich mit einem dünnen,
glatten Stäbchen aus und lasse sie zur Fernhaltung von Insekten
von Essigdämpfen durchziehen. Leider bilden gepolsterte Möbel nicht
selten die Brutstellen der Motten; man bringe diese Möbel daher
häufig an die frische Lust und wende gutes Insektenpulver an.
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abzulösen. Freilich gibt es auch tadellos arbeitende Wurst- und
Fleischschneidemaschinen, von denen die geschnittene Ware auf einen
Untersatz fällt. Und es gibt auch Gabeln oder noch geeignetere
Instrumente, die den Aufschnitt appetitlich auf das Papier be-
fördern helfen.
Auch in den Konditoreien und Konfitürengeschäften, selbst
in den feinsten, fassen die Verkäuferinnen alles mit den Händen
an. Lehnt sich der Kunde gegen diese sanitäre Unsitte auf, so
heißt es: „Das ist bei uns so üblich". Da gibt es nur einen
Ausweg: man empfehle sich verbindlichst. Reinliche Menschen
sollten ihren Bedarf an Lebensmiteln nur dort decken, wo es
peinlich sauber zugeht.
Die Schulkinder essen die Kirschen, die sie beim Straßen-
händler kauften, und auf denen eine merkliche Schicht Straßen-
staub abgelagert ist.
Aus Besorgnis, für feige oder furchtsam gehalten zu werden,
spiegeln viele Leute einen stoischen Gleichmut vor beim Heran-
nahen etlicher Autos, Radler und Straßenbahnen, obgleich sie
besser täten, sich so rasch wie irgend möglich in Sicherheit' zu
bringen.
Mancher huldigt der reizenden Angewohnheit, das Straßen-
pflaster für einen Spucknapf zu halten, oder er gefährdet das
Leben seiner Mitmenschen, indem er Obstschalen und -kerne aus
den Bürgersteig wirft, so daß die Passanten ausgleiten.
Viele Hausfrauen halten sich für sehr ordnungsliebend,
wenn sie Teppiche und Decken aus dem Fenster ausschütteln,
so daß der Schmutz den unter ihnen Wohnenden bestimmt in
die Zimmer hineinfliegt, während sie sehr ärgerlich sind, wenn
ihnen dasselbe zugefügt wird von dem über ihnen Hausenden,
der von der gleichen Nächstenliebe erfüllt ist, wie sie selbst.
Nicht selten kommt es vor, daß Hundebesitzer ihrem vier-
beinigen Liebling das Fell krauen und gleich darauf, ohne die
Hände gewaschen zu haben, das Brot anfassen, das die ganze
Familie genießen soll.
Feine Hausfrauen finden es selbstverständlich, Brötchen
und Brote in den Händen herumzuwälzen und*auf ihre Frische
und Knusprigkeit zu prüfen, um sie dann dem lieben Nächsten
zu überlassen. Es ist auch eine hygienische Unart, am Marktslande
die Finger in das Fleisch zu drücken oder mit dem Finger etwas
von der Butter abzustreichen, um die Ware einer Prüfung auf
ihre Güte zu unterziehen.
Wenn einen just der Husten oder das Niesen plagt, so soll
er im Nahrungsmittelgeschäft um so mehr die Hand oder das
Taschentuch vor Mund und Nase hallen, damit der Sprühregen
sich nicht auf die Lebensmittel ergießt und diese mit Krankheits-
erregern überschüttet. Namentlich in Influenzazeilen können
rücksichtslose Verstöße gegen diese wichtige hygienische Verkehrsregel
viel Unheil anrichten.
12*
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Mallgewordne polierte Möbel erhalten ihren Glanz wieder,
wenn man sie mit einer Mischung von ungesottnem Leinöl und
Spiritus unter Benutzung eines weichen Lappens abreibt.
In vorstehendem wurde gezeigt, auf welche Weise verschiedene
Räume und Mobilien gereinigt werden können. Diese Reinigungs-
arbeiten lassen sich verringern und seltener machen, wenn man die
einzelnen Räumlichkeiten des Hauses möglichst trocken hält;
hierdurch wird nämlich ein Alllaufen, Rosten und Schmutzig-
werden der einzelnen Gebrauchsgegenstände, ein Anschimmeln der
Tapeten, ein Mattwerden polierter Möbel (die, nebenbei bemerkt,
auch unter dem Einslutz des Sonnenlichts sehr stark leiden) ziem-
lich vermieden. Man trockne daher weder Wäsche noch nasses
Holz in Wohnzimmern und trage dafür Sorge, datz der beim
Kochen entstehende Dampf eine passende Ableitung bekomme.
Die Beachtung dieses Winkes erspart nicht nur viele Mühe
und Arbeit, sondern trägt auch zur Schonung der Gegen-
stände bei. Bei dieser Gelegenheit sei noch weiter bemerkt, datz
es sich, um unsern Hausrat möglichst lange für den Gebrauch
dienlich zu erhalten, sehr empfiehlt, alle kleinern Beschädigungen
desselben sofort ausbessern zu lassen. Eine kluge Hausfrau kann
auf diese Weise gar manche Neuanschaffungen vermeiden.
Der gute Eindruck, den reinlich gehaltene Zimmer auf Be-
wohner und Besucher machen, wird noch bedeutend erhöht, wenn
man jeden Zimmergegenstand am passenden Ort aufstellt.
Nach Verschiedene».
96. Das Bett und das Schlafzimmer.
Das Bett soll nicht nur eine gesunde, sondern auch eine
angenehme Ruhestätte sein. Deshalb wähle man zunächst am
besten eiserne Bettstellen, in denen sich Ungeziefer nicht einnisten
kann, und von genügender Grötze, und stelle das Bett möglichst
mit dem Kopfende dem Fenster zu, damit der Schlafende das Licht
nicht im Gesicht hat. Des weitern richte man aber auch sein
Augenmerk auf eine zweckmätzige Ausstattung des Nachtlagers.
Zu unterst kommt eine Matratze von Rotzhaaren; weniger
empfehlenswert ist eine solche von Seegras, weil dieses durch
Feuchtwerden bald seine Elastizität verliert und auch für die Luft
weniger durchgängig wird. Auch alle übrigen Stoffe, die zum
Auffüllen von Matratzen benutzt werden (wie gekräuselte Schweine-
haare, geschlissene Maisblätter und Stroh), kommen den Rotz-
haaren an Güte nicht gleich.
In manchen Familien sind neben den Matratzen und den
allgemein bekannten Strohsäcken auch Unterbetten im Gebrauch.
Diese haben allerdings den Nachteil, datz sie den Körper leicht
zu übermätziger Schweitzabsonderung anregen und dadurch ver-
weichlichen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Einen Selbstkocher ohne Kosten stellt man mit Hilfe von
Zeitungspapier folgendermaßen her. Man legt drei große Zeitungs-
bogen lose übereinander, so daß die Ecken nicht aufeinander liegen,
setzt in die Mitte sehr schnell den fest zugedeckten Kochtopf mit
der Speise, die sich im Kochen befinden muß, legt drei Bogen
Zeitungspapier in derselben Weise oben auf den Topf, schlägt
das Papier von allen Seiten gut um den Topf herum und stellt
das Ganze an einen nicht zu kalten Platz. Auf diese Weise lassen
sich besonders Reis, Backobst und Hülsenfrüchte, wenn sie 5 bis
10 Minuten angekocht sind, besser und schmackhafter herstellen als
auf dem Herd.
Eine einfache Kochkiste kann man sich mit wenig Kosten auch
selbst herstellen. Man verwendet zu diesem Zweck eine gewöhn-
liche Holzkiste mit dazu passendem Deckel (Hoffmanns Stärkekisten
sind besonders gut dazu geeignet), die man innen mit Zeitungs-
papier oder mit Tapeten aufklebt. Dann fertigt man zwei Kissen
in der Größe des Bodens der Kiste und zwei in der Größe der
Seitenwände an. Die Kissen werden mit Heu, Holzwolle, See-
gras o. ä. Material, das die Wärme schlecht leitet, gefüllt und
mit einem waschbaren Bezug versehen, der sich zum Reinigen
leicht entfernen läßt. Diese Kiste ist aus dem Grunde besonders
praktisch, weil man Kochtöpfe beliebiger Art und Größe hinein-
setzen kann. Will man die Kiste benutzen, so belegt man den
Boden und die beiden Seilen mit je einem Kissen, stellt einen,
zwei oder drei Töpfe mit den angekochten Speisen hinein, deckt
das vierte Kissen oben über und schließt den Deckel fest zu. Die
Töpfe müssen zu gleicher Zeit eingesetzt werden, und der Inhalt
muß sich im Kochen befinden.
Zur zweiten Gruppe gehören die Selbstkocher Dalli, Nurso
und Triumph, bei denen die kalten Speisen eingesetzt werden.
Die Heizkraft wird durch Glühstoffkohlen erzeugt, die sich im
Apparat selbst befinden. Durch schlechte Wärmeleiter und Ab-
schließung der Außenlust wird die Wärme ganz besonders gut
ausgenutzt.
Zur dritten Gruppe gehören der Selbstkocher Hurra und
der Wolfkocher. Sie beruhen beide auf dem Prinzip, eine vor-
handne Wärmequelle besonders rationell auszunutzen. Jeder
dieser Apparate besteht aus einem doppelt isolierten Metall-
behälter in Form eines großen Kochtopfs, in den mehrere kleinere
hineingesetzt werden können. Das Ganze wird auf eine Gas-,
Spiritus- oder Petroleumflamme gesetzt. Die Ersparnis an Brenn-
material besteht darin, daß mit einer Flamme zwei bis drei Ge-
richte zu gleicher Zeit zubereitet werden können. Durch besondre
Vorrichtung der untern Platte des Topfes werden die heißen
Luftströme ohne jeden Heizverlust in den Apparat geleitet und
nach größter Möglichkeit ausgenutzt.
Da alle Arten von Selbstkochern die Wärme erhalten, so
binden sie anderseits die Kälte und eignen sich infolgedessen als
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Nur in besondern Fällen ist daher die Führung der Aufsicht durch
ältere Geschwister oder Wärterinnen gerechtfertigt.
Zu Kindeswärterinnen sollen immer nur gesunde Personen
von mittlerm Alter und frischer Munterkeit und fröhlicher Ge-
mütsart genommen werden. Eine finstre, mürrische Wärterin
pflanzt ihr unfreundliches Wesen auch auf das Kind fort, wo-
gegen eine jüngere, lebensfrohe Person ihren Pflegling auch in
freudiger Lebendigkeit heranzieht.
Das Hauptsächlichste, was Wärterinnen unausgesetzt zu be-
achten haben, sagen die nachgenannten bekannten Regeln:
1. Messer. Gabel, Schere. Licht — sind für kleine Kinder nicht.
2. Weil das Kind geneigt ist, alle Gegenstände nach dem Munde
zu führen, so gebe man ihm nie ein solches Spielzeug, das es
verschlucken kann. 3. Der Schutz des Auges gebietet Vermeidung
von zu grellem Licht, von schnellem Wechsel von Dunkelheit und
Licht, von langem und nahem Vorhalten kleiner und glänzender
Gegenstände.
Die erste Zeit seines Lebens bringt das Kind meistens im
Schlaf
zu. Auch später noch ist ihm ein langer Schlaf Bedürfnis. Je
mehr aber die Sinne sich entwickeln, desto mehr vergeht der Schlaf.
Sobald das Kind Zeichen der Aufmerksamkeit von sich gibt,
ist auch im Schlafen eine Ordnung nach und nach einzuhalten
und das Kind eine Zeitlang wach, eine Zeitlang schlafend zu
erhalten.
Niemals sollen Kinder mit Erwachsenen in einem Bette
schlafen. Diese Gewohnheit ist immer ungehörig und ungesund.
Wo die Verhältnisse äußerste Einschränkung zur zwingenden Not-
wendigkeit machen, möge man zwei Kinder in ein Bett legen:
besser und richtiger ist es jedenfalls, wenn auch jedes Kind sein
eignes Bettchen hat.
Alles Schaukeln und Wiegen ist unzweckmäßig: es stört die
Verdauung, betäubt die Kinder und macht sie und ihre An-
gehörigen zum Sklaven dieser Gewohnheit. Statt der Wiege
wühle man daher hölzerne oder eiserne Bettstellen. Die Kinder
müssen vom ersten Tage daran gewöhnt werden, ruhig im Veil-
chen einzuschlafen. Etwas Konsequenz und Unterdrückung un-
nötiger Gutmütigkeit im Anfange werden für Jahre hinaus
Kindern und Eltern zur Wohltat.
Das beste Bettchen für Kinder ist eine Roßhaar- (solange
die Betten verunreinigt werden, auch Stroh- oder Seegras-)
Matratze mit einer leichten Wolldecke. Wo eine Federdecke im
Gebrauch steht, da sorge man wenigstens dafür, daß diese möglichst
leicht sei. Das Kopfkissen sei mit Roßhaaren oder Haferstroh gefüllt.
Niemals lege man ein Kind mit dem Kopfe hoch: ein Kiffen ge-
nügt vollkommen, selbst für ältere Kinder. Während des Schlafens
bleibe das Kind gehörig zugedeckt, weil es sonst sehr leicht zur
Baucherkältung und zum Durchfall kommen kann.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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und hat dafür viel Mühe und Verdruß und doch nur Kinder-
arbeit.
Auf die Zeugnisse ist bei der Wahl der Dienstboten wenig
Wert zu legen. Es ist einmal allgemeiner Brauch, aus Gutmütig-
keit und Feigheit nicht geradezu etwas Schlechtes in das Zeugnis
zu setzen. Man suche sich daher bei der letzten oder vorletzten Herr-
schaft zu erkundigen. Auf keinen Fall kaufe man aber die Katze
im Sack, persönliches Kennenlernen ist unbedingt notwendig.
Nicht unpraktisch ist, das neu eintretende Gesinde seine Ob-
liegenheiten schriftlich in Form einer Hausordnung wissen zu
lassen. Diese Hausordnung kann zunächst die Forderungen über
das Verhalten des Dienstboten im allgemeinen enthalten, als-
dann einen vollständigen Arbeitsplan für den Tag und für die
Woche. Folgendes Beispiel möge einen Anhalt für den täglichen
Arbeitsplan geben:
Arbeitsplan eines Dienstmädchens:
y26 Uhr aufstehen, sich waschen, das Haar machen, ein sauberes
Arbeitskleid und feste Schuhe (nicht Pantoffel) anziehen; alsdann
Bett und Kammer ordnen.
6 Uhr in der Küche feuern, Kaffeewasser aufsetzen. Kaffee-
mahlen und zum Kochen zurechtmachen. Das Zimmer des Herrn
reinigen. Fenster öffnen (im Winter die Asche aus dem Ofen
gründlich herausnehmen, einheizen), die Polstermöbel abbürsten,
Dielen reinigen, Staub wischen. Danach Kaffeetisch zurechtmachen.
Dann Kleider des Herrn reinigen, klopfen, bürsten und Flecken
mit feuchtem Lappen herauswaschen und -reiben. Stiefel wichsen.
1^8 Uhr Kaffee trinken. Vorsaal und Treppe reinigen.
Wohnzimmer, Etz- und Schlafzimmer aufräumen und reinigen.
Kaffeegeschirr aufwaschen und wegstellen. Lampen reinigen, Holz,
Kohlen und Wasser tragen. Ein besseres Hauskleid anziehen und
weiße Schürze umbinden. In der Küche gefeuert, das Essen vor-
bereitet.
Mittag essen. Darauf Tisch abdecken, Eßzimmer ausfegen
und lüften. Kaffee kochen, dabei Geschirr aufwaschen. Danach
die Küche reinigen und wieder in Ordnung bringen. Messer putzen.
4—6 Uhr irgendwelche häusliche Nebenarbeit, als Kaffee
brennen, Blech putzen. Silber putzen, Fenster reinigen, etwaige
Ausgänge und Einkäufe, etwaige Vorbereitungen für den
nächsten Tag.
6 Uhr Abendbrot vorbereiten. Schlafzimmer zurechtmachen.
y28 Uhr Abendessen. Alsdann Tisch abdecken und Geschirr
aufwaschen.
.1/29—10 Uhr freie Zeit für eigne Beschäftigungen.
10 Uhr zu Bett gehen.
Nun zur Behandlung der D i e n st b o t e n! Kurz ge-
sagt: Sorget, daß ihr Menschen um euch habt, die euch gern, mit
Lust und Liebe, mit Interesse dienen. In dem „Journal fürs
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]