Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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des Corps und der 11 Gefechte verzeichnet sind, welche dasselbe vom 1. April
bis 1. August 1809 zu bestehen hatte. Vom Petrithore führt die Prome-
nade am Hohen- und Wilhelmithore vorbei zum Bahnhofe zurück.
10. Umgebung. Der Park von Richmond vor dem Augustthore,
in welchem drei kleine Schlösser stehen, ist 1768 von der Herzogin Auguste,
der Gemahlin des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand, nach englischer Art
mit Rasenplätzen und Baumgruppen angelegt und nach dem Schlosse Rich-
mond bei London benannt. Der Park gehört jetzt dem Herzog von Cnmber-
land in Gmuuden, doch ist er teilweise dem Publikum zum Spazieren-
gehen geöffnet. Das Schilldenkmal zwischen dem August- und Stein-
thore erinnert an die 14 Soldaten des Schillschen Corps, welche im Früh-
jähr 1809 in Stralsund gefangen genommen waren und im Sommer des-
selben Jahres auf Befehl der westfälischen Regierung in Braunschweig er-
schössen wurden, weil sie als westfälische Unterthanen ohne Erlaubnis ihrer
Behörden in das Schillsche Corps eingetreten waren. Auch das Haupt des
Majors vou Schill, welcher am 31. Mai 1809 in Stralsund im Kampfe
gegen die mit den Franzosen verbündeten Dänen und Holländer fiel, ist hier
1837 beigesetzt, während der übrige Körper auf dem Friedhofe in Stralsund
begraben ist. In der Nähe des Schilldenkmals liegt der V iewegf che Garten
mit dem Grabe des Schulrats Camp e (Robinson!). Das ehemalige Hospital
St. Leonhard diente im Mittelalter den Aussätzigen als Wohnung. (Jetzt
Landesgestüt.) Der ehemalige große Exerzierplatz vor dem Stein-
thore wird jetzt zu einem Parke eingerichtet, da vor dem Augustthore am
Wege nach Mascherode ein neuer Exerzierplatz angelegt ist. Am Nuß-
berge, aus dessen Steinen mehrere Kirchen und zahlreiche Häuser der Stadt
Braunschweig erbaut sind, steht eine Ehrensäule zur Erinnerung an den
General O l s e r m a n n, welcher die braunschweigischen Truppen in der
Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815) führte, nachdem Herzog
Friedrich Wilhelm zwei Tage zuvor bei Quatrebas gefallen war. Die Kloster-
kirche in dem benachbarten Rid d a gsh ansen zeigt in ihrer Bauart den Über-
gang von dem romanischen Rundbogen an Fenstern, Thüren und Gewölben
(Dom!) zum gotischen Spitzbogen (Brüdernkirche!). Weil die Äbte des
Klosters die Herzöge von Braunschweig in ihren Kriegen gegen die Stadt
Braunschweig unterstützten, wurde Riddagshausen von den braunschweigischen
Stadtsoldaten wiederholt verwüstet. Dieselben verwandelten die Kirche in
einen Pferdestall und streuten die Bücher der Klosterbibliothek den Pserden
als Streu unter. Jmjahre 1550 versuchten sie sogar diepseiler in derkirche um-
zureißeu und das ganze Bauwerkdurch Feuer zu zerstören, doch istihnen dies nicht
gelungen. (Fischteiche bei dem „grünen Jäger" und der „Buchhorst".) In
dems ch la ch teh ause vor demwendenthore werden jährlich etwa 53 000schweine
und außerdem viele Riuder, Kälber und Schafe geschlachtet (Braunschweiger
Wurst!) In der Iutes ab rik vor dem Petrithore werden aus den Bastfasern der
ostindischen Jutepflanze Säcke, Tischdecken, Gardinen ?c. hergestellt.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: August Auguste Karl_Wilhelm_Ferdinand Karl Wilhelm Ferdinand Robinson Leonhard Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
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Thedinghausen.
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verläßt die Weser das braunschweigische Gebiet, um weiterhin ihren Weg über
die Rattenfängerstadt Hameln, (20000 E.) durch die westfälische Pforte, über
Minden und Bremen zur Nordsee zu nehmen.
5. Vor ihrer Mündung berührt die Weser oberhalb Bremens noch
einmal braunschweigisches Gebiet, nämlich das zum Kreise Braunschweig gehörige
Amt Thedinghausen, das an ihrem l. Ufer gegenüber der Station Achim
(Bahn Hannover-Bremen) liegt und nur 15 km von Bremen, aber 115 km
von Brannschweig entfernt ist. Zu ihm gehört der Flecken Thedinghausen
a. d. Eyter (1600 Einw.) nebst elf meist kleinen Dörfern. Er besteht aus
drei selbständigen Gemeinden (Hagen, Bürgerei und Westerwisch) lind ist neben
einer Burg entstanden, die der Erz-
bischof Giselbert von Bremen um
1280 zum Schutze seines Gebietes
gegen die benachbarten Grafen von
Hoya erbauen ließ, die jetzt aber nicht
mehr vorhanden ist. Das Amt Th.
gehörte ehemals zum Erzbistum Bre-
men und kam mit diesem 1648 an
Schweden. Als der Krieg, den Han-
nover und Braunschweig im Bunde
mit dem Kurfürsten Friedrich Wil-
helm von Brandenburg seit 1675
gegen Schweden führten, 1679
durch den Frieden zu Celle beendet wurde, erhielten jene beiden Staaten
von Schweden den südlichen Teil des alten Erzbistums Bremen; als sie diese
Erwerbung 1703 unter sich teilten, bekam Braunschweig das jetzige Amt
Thedinghausen. Ihr treffliches Wiesen- und Weideland veranlaßt die Be-
wohner, sich mehr mit Pferde- und Rindviehzucht als mit Ackerbau zu be-
schäftigen. Das meiste und beste Heu geben die Wiesen innerhalb der Weser-
deiche, weil sie von dem Flusse alljährlich überschwemmt und mit fruchtbarem
Schlick gedüngt werden. Wenn aber im Sommer Hochwasser eiutritt, so
wird das Gras oft verschlämmt und das Heu fortgeschwemmt. Manche Wiesen
benutzt mau auch als Weiden; diese sind mit Hecken umgeben, die dem Vieh
Schutz gegen Sonne und Wind gewähren. Das Ackerland kann im Früh-
jahr meist erst sehr spät bestellt werden, weil es von dem Qualmwasser, das
bei dem Hochwasser durch die Deiche hiudurchsickert, oft lange überschwemmt
bleibt. Daher sind die Ernteerträge unsicher.
8 15. Volkskundliches.
1. Vorgeschichtliches. Wahrscheinlich hat es schon Jahrtausende
vor der Zeit, von der die Geschichte des deutschen Volkes berichtet, in unserm
Lande Menschen gegeben. Kein Lied, kein Heldenbuch erzählt von ihnen,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Achim
( Hagen Friedrich_Wil- Friedrich
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unsere Fürsten gern, um dort die Freuden des Carnevals zu genießen,
und waren der Stadt liebe und hochgeehrte Gäste. Von dort aus
brachten sie die ersten Anregungen für mancherlei Kunstbestrebungen
mit. Hannover erhielt eine italmnische Oper, eine Musik-Kapelle, die
Anfänge von Kunstsammlungen. Der Herrenhäuser Garten, schon von
Ernst Augusts ihm in der Herrschaft vorangegangenem Bruder Johann
Friedrich angelegt, erhielt unter ihm seine Vollendung namentlich durch
seine noch unübertroffen dastehenden Wasserkünste. Der Fürst, früher
dem Adel und der bürgerlichen Bevölkerung näher stehend, in den
Städten z. B. öfter an den Gastereien der angesehenen Bürger Antheil
nehmend, zog sich vom Volke mehr und mehr zurück, durch die Schranken
der Etikette von ihm getrennt, aber auch in eigener, freier Bewegung
vielfach durch sie gehemmt. Mit den französischen feineren Lebensformen
zog aber auch französische Sittenlosigkeit und namentlich Unkeuschheit
ein; Töchter und Frauen des Adels gaben sich dazu her, der Fürsten
Maitressen zu werden, und wenn, kaum hundert Jahr vorher, Herzog
Heinrich der Jüngere von Braunschweig sein unerlaubtes Verhältnis
zu Eva von Trott mit äußerster Mühe geheim zuhalten suchte, so wur-
den jetzt dergleichen sündhafte Verhältnisse offen zur Schau gestellt. —
Manches geschah auch zur Förderung der Wissenschaften. Schon unter
Johann Friedrich war Leibniz an den hannöverischen Hof gekommen,
ein Mann, der wie kein zweiter jener Zeit alle Gebiete menschlichen
Wissens umfaßte. Ernst Augusts Gemahlin, Sophie von der Pfalz,
eine ebenso kluge und weltkundige, als gelehrte und feingebildete Frau,
nahm mit ihrer Tochter Sophie Charlotte, die fpäter Gemahlin Fried-
richs I, des ersten preußischen Königs, wurde, an seinen Arbeiten leb-
Haft Antheil. Für uns sind davon am interessantesten und noch von
hohem Werthe seine Sammlung von solchen Urkunden und Chroniken,
die sich auf die Geschichte Niedersachsens und seiner Fürsten beziehen.
Die Gründung einer öffentlichen Bibliothek in der Stadt Hannover
hängt damit zusammen.
Unter Ernst Augusts Sohne und Nachfolger Georg Ludwig
sollte der Glanz des Hauses noch höher steigen. Im Jahre 1714 starb
zu Celle söhnelos der letzte Bruder Ernst Augusts, der Herzog Georg
Wilhelm von Lüneburg, und sein Land fiel nun an Georg Ludwig,
der somit vier der wölfischen Theilfürstenthümer (Kalenberg, Göttingen,
Grubenhagen und Lüneburg) wieder in einer Hand vereinigte. Im
Jahre 1719 wurden ihm von den Schweden die beiden Herzogthümer
Bremen und Verden abgetreten. Diese beiden Bisthümer waren
im westfälischen Frieden 1648 nebst anderen deutschen Landestheilen
jener Macht zugesprochen und in weltliche Herzogthümer verwandelt.
Jetzt fielen sie in Folge der unsinnigen Kriege Karls Xii wieder an
einen deutschen Herrscher zurück. Das von Bremen umschlossene Land
Hadeln war schon früher in die Hände der Welfen gekommen. Dieses
Land war eine Besitzung der Herzöge von Sachsen-Lauenburg, deren
letzter 1689 söhnelos starb. In Folge einer Erbverbrüderung wurde
nun der ganze Besitz derselben dem Herzoge Georg Wilhelm zu Theil;
das Herzogthum Lauenburg mußte indes 1815 größtentheils an Däne-
mark abgetreten wsrden.
Von ungleich größerer Bedeutung für unser Land war aber die
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Ernst_Augusts Ernst Augusts Johann
Friedrich Johann Friedrich Heinrich_der_Jüngere_von_Braunschweig Heinrich Eva_von_Trott Johann_Friedrich_war_Leibniz Johann Friedrich Ernst Augusts Sophie_Charlotte Ernst Augusts Georg_Ludwig Ludwig Ernst_Augusts Ernst Augusts Georg
Wilhelm_von_Lüneburg Wilhelm Georg_Ludwig Ludwig Karls Georg_Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Niedersachsens Hannover Celle Kalenberg Lüneburg Schweden Bremen Karls Sachsen-Lauenburg
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die Commenthure, und ihre Commenden wurden zu vererblichen
Rittersitzen. Das Land war damals schon über 100 Jahre vom
deutschen Reiche losgerissen und ein Lehen der Krone von Polen
geworden. Da nun die Brandenburgischen Kurfürsten sich von
Polen die Mitbelehnung erworben hatten, so gieng das Herzogthum,
als die herrschende Linie ausgestorben war, 1618 in die Hände der
Brandenburger über. Aber erst der große Kurfürst besreite das Land
von der polnischen Oberlehnsherrlichkeit. — Eine zweite Erweite-
rung fand im Westen statt. Im Jahr 1609 starb das Ge-
schlecht der Herzöge von I ü l i ch - C l e v e - B e r g aus, und Branden-
bürg und Pfalz-Neuburg, welche gleiche Erbrechte an deren Erbe
hatten, nahmen es anfänglich in gemeinsame Verwaltung, bis im
Jahre 1666 dasselbe so getheilt wurde, daß Brandenburg Cleve,
Mark und Ravensberg, die Pfalz aber Jülich und Berg behielt.
— Damit waren gewissermaßen zwei Marksteine im äußersten
Osten und Westen aufgestellt, die durch spätere Erwerbungen mit
dem Mutterlande allmählich räumlich verbunden werden sollten, und
erst in unseren Tagen nach mehr als zweihundertjährigen Ent-
Wickelungen ist durch die Vereinigung von Hannover und Hessen
mit der preußischen Monarchie dieses Ziel erreicht.
Unter Friedrich Wilhelm, dem großen Kurfürsten
(1640—1688), wurde im westfälischen Frieden ein Theil von
Pommern gewonnen und außerdem die drei Bisthümer Camin,
Halberstadt, Minden. Pommern, auf welches man Erbrechte
besaß, ganz zu erlangen, war unmöglich, und erst in unserem
Jahrhundert sind die Schweden, welche die bessere Hülste der
Provinz an sich genommen hatten, -gänzlich aus derselben ge-
wichen. Friedrich Wilhelm war einer der wenigen deutschen
Fürsten, welche in jener traurigen Zeit der tiefsten Erniedrigung
Deutschlands den Muth nicht sinken ließen; mächtig hat er gegen
Franzosen und Schweden gekämpft und den preußischen Namen
mit Ruhm bedeckt, wenn auch wegen der Schwäche des ganzen
Reichs seine Siege zu keinen großen Resultaten für Deutschland
führten. Im Innern sorgte er mit desto glänzenderem Erfolge für
die Wohlfahrt seines Reiches. Die Verwaltung des Landes wurde
musterhaft geordnet; durch Aufnahme von Emigranten, besonders
aus Frankreich, wurden demselben frifche Kräfte zugeführt, welche
für Hebuug von Industrie, Kunst und Wissenschast thätig waren,
und zuletzt das Heerwesen so vortrefflich geordnet, daß dadurch
Preußens Machtstellung viel bedeutender wurde, als es der Größe
und den materiellen Kräften des Landes zu entsprechen schien.
Zu gleicher Zeit machte er sich von dem Einflüsse der
Stände vollkommen frei und beherrschte sein Land mit voll-
kommener Souveränität. Aber indem er nur für sein Land, nie
für sich und sein Privatvermögen arbeitete und strebte, versöhnte
er die Gegner, welche die althergebrachten ständischen Rechte ge-
achtet wissen wollten. Man kann mit Recht sagen, daß er sür
die spätere innere Entwicklung Preußens nach jeder Richtung hin
die Wege und letzten Ziele vorgezeichnet hat. Denn das eben ist
charakteristisch für Preußens Könige, daß sie zwar ein straffes und
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Brandenburg_Cleve Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Bisthümer_Camin Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Muth
Extrahierte Ortsnamen: Polen Hannover Hessen Halberstadt Minden Schweden Deutschlands Schweden Deutschland Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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schnitten. Ringsum zieht sich eine figurenreiche Darstellung. Die Göttin
Demeter erscheint auf ihrem Schlangenwagen vor einem Tempel. Ihr
nähern sich Frauen, welche Tiere und Früchte als Opfergaben dar-
bringen. Ein junger Mann trägt einen Fruchtkorb, während eine
dritte Frau noch damit beschäftigt ist, den ihren zu füllen. Auf der
andern Seite treten Priesterinnen mit Fackeln herzu und noch ein
Mädchen mit Früchten in einem Korbe.
Das Werk, dessen Ausführung bei der ungemeinen Härte des
Steines viele Jahre in Anspruch genommen hat, stammt aus der Zeit
des Kaisers Tiberius.
Keine Überlieferung sagt, wie dieser Salbkrug aus dem römischen
Tempelschatze, dem er einstmals angehört, nach Mantua in die Schatz-
kammer des herzoglichen Hauses gelangt ist. Von hier ab sind seine
oft wunderbaren Irrfahrten bekannt.
Herzog Franz Albrecht hinterließ den Onyx seiner Gattin,
dann erbte ihn deren Schwester, die Gemahlin Herzog Augusts, und
so kam er an das braunschweigische Haus. Herzog Karl I. ließ ihn
mit andern Kostbarkeiten im Museum zu Braunschweig aufstellen. In
jener bangen Nacht vom 17. zum 18. Oktober 1806 nahm ihn die
flüchtende fürstliche Familie mit nach Glücksburg. Es war sehr nötig
gewesen, ihn zu retten, denn bald erschien Denon, um neben andern
Kunstwerken auch dies Kleinod wegzunehmen. Als er es weder im
Schlosse, noch im Museum vorfand, rief er aus: „Wir müssen dies
Gefäß durchaus haben, und wir werden es wiederfinden, sei es in
Petersburg, oder sei es in London!"
Die Franzosen versprachen, einen bedeutenden Teil der Kriegsgelder
zu erlassen, wenn das Krüglein herbeigeschafft würde. Dem Herzog
Friedrich Wilhelm wurden 150000 Thaler angeboten, damit er das-
selbe ausliefere, aber alles vergebens.
Als bei der stets wachsenden Macht Napoleons auch der König
von Dänemark zu dem französischen Kaiser in ein näheres Verhältniß
trat, so daß er alles, was dieser forderte, zu leisten genötigt war,
tauchte die Befürchtung auf, daß Napoleon das Onyxgefäß von der
dänischen Regierung fordern und diese sich nicht weigern könnte, es
auszuliefern. Diese Besorgnis beunruhigte den in England lebenden
Herzog Friedrich Wilhelm und deffen Mutter. Sie gaben also im Jahre
1810 dem Oberst von Nordenfels den Auftrag, dies vorzüglichste
Georg-Eckert-Institut
für international«
Schuiojchfcrschung
Braunschweig
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TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Tiberius Tiberius Franz_Albrecht Franz Albrecht Augusts Karl_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleons Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Mantua Glücksburg Petersburg London Napoleons England Nordenfels Braunschweig