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1. Meister Bindewald als Bürger - S. 78

1912 - Dresden : Köhler
78 Wilhelms Lehrjahre (Fortsetzung). Auf dem Lebenswege eines Meisters wachsen viele Dornen. Lieh nur genauer zu, so wirst du solche Dornen auch bei anderen Ständen finden. Je glänzender Beruf und öffentliche Stellungen sind, um so arbeitsreicher, dornenreicher sind sie. Ein richtiger Mann läßt darüber nicht den Ropf hängen, sondern nimmt den Rampf um das Dasein mutig auf. „heute vormittag," sagte Falke zu seinem Altgesellen, „muß ich auf das Gewerbegericht. Der eine Geselle soll die Schlösser an die Kommode dort anschlagen, die andern sollen an der bestellten Ausstattung weiter arbeiten. Da der Kleiderschrank fourniert werden soll, muß darauf geachtet werden, daß die Türen beim Einsetzen auf Reil geschlitzt werden." Falke ging. Im Wartezimmer traf er den Obermeister der Glaser- innung, dann einen älteren Mann, der lverkführer in der großen Schlosserei war, sowie einen Bäckergesellen. Sie bildeten unter dem Vorsitz eines Juristen das Gewerbegericht. vor dem Gerichtstisch erschienen als erste derlchuhmachergehilfe Riem mit dem Schuhmachermeister Leder. Riem war in Leders Geschäft als erster Geselle beschäftigt gewesen, während einer mehrtägigen Geschäftsreise Leders hatte Riem 11 Stunden lang während der Arbeitszeit gefeiert, weil der Meister angeblich für Arbeit nicht gesorgt habe. Riem beanspruchte von Leder Bezahlung dieser 11 Stunden nach dem tarifmäßigen Stundenlohn mit M. 4.40. Der Beklagte lehnte Zahlung ab, weil hinreichende Arbeit vorhanden gewesen sei. Der miterschienene Zeuge Leistner bestätigte das mit dem hinzufügen, die vorhanden gewesene Arbeit habe Riem nicht gepaßt. Daher habe dieser es vorgezogen, spazieren zu gehen, statt zu arbeiten. Die wage wurde daher durch Urteil ab- gewiesen, nachdem sich Riem geweigert hatte, sie zurückzuziehen. Falkes Geschäft wuchs beständig. Alle Räume waren be- setzt. Als vorausblickender Geschäftsmann hatte er sich indes schon früher das v o r k a u f s r e ch t auf das Nachbargrundstück Nr. 17 im Grundbuch eintragen lassen. 3 Monate nach dem Tode des Eigentümers durfte es Falke ausüben. Jetzt war es so weit. Die Erben und Falke erklärten vor einem Notar, daß sie einig darüber seien, daß das Hausgrundstück Grundbuchnummer 324, heumarkt 17, aus Albert Erich Falke übergehen solle

2. Meister Bindewald als Bürger - S. 100

1912 - Dresden : Köhler
100 gelernt?" — Da sah Wilhelm den Armen an, ja er war es, es war kein Zweifel — „Robert!" Line lange pause. — „Komm mit!" „Wohin?" „Nach Nürnberg." „Ich so----------------- mit Luch?"---------- Wilhelms Augen wurden feucht — er hörte eine leise Stimme im herzen: „wer zwei Röcke hat, gebe dem einen, der keinen hat." Lr schnallte den Berliner ab, zog die andere Zacke heraus und reichte sie ihm. „Vielleicht paßt sie dir?" Wahrscheinlich hätte die Mutter gescholten, hätte sie gesehen, daß Gskar ein Hemd gab, weil Roberts Hemd zu schmutzig, zu zerrissen — zu sehr voll Ungeziefer war. Der Arme wusch sich lange und gründlich mit Seife am Bache, ehe er das reine Hemd anzog. — „Lr ist auch Tischler", sagte Wilhelm, wie um sich zu ent- schuldigen. „Lr ist ein Landsmann", meinte Oskar. „Lr ist ein Mensch", entschied der Bäcker, indem er sagte: „Die Sohlen sind schon dünn, aber sieh zu, ob du reinkommst." Robert war es wie im Traum, als er jetzt mit ordentlichen Stiefeln, in einer ganzen Zacke, wie er sie seit Zähren nicht gehabt,- ach was war das alles gegen das Schönste — mit gutenmen- schen dahinschritt. Mit einem Male schien ihm der Boden unter den Zützen zu schwinden,- hinter der Waldecke stand mit Seitengewehr und Karabiner am Lederriemen — der Gendarm. Sein Auge funkelte. Zm stillen wiederholte er sich den Steck- brief: schwarzes haar und schwarzer Schnurrbart, ganz zerlumpt, grüner Rock, zerrissene Stiefel------unter den vieren, die grüßend vorüberzogen, war der Gesuchte nicht! Sie schritten weiter.-------- „Du siehst so blaß aus, Robert —" „Laßt nur, das gibt sich bald, nur weiter, weiter." — Bald ward die Grenze überschritten. Über Hof ging die Wanderschaft, übers tannengrüne Zichtelgebirge, über Vagreuth in die malerische fränkische Schweiz. Bei Erlangen fing aber ein Landregen an. Da zogen sie doch vor, mit der Bahn nach Nürnberg zu fahren.

3. Meister Bindewald als Bürger - S. 148

1912 - Dresden : Köhler
148 Schlacht, so trugen ihn Walküren nach Walhalla. Den Heldentod wünschten sich alle waffenfähigen Männer, der ganze Heerbann." Dann sprach er von Karl dem Großen, zu dessen Zeiten sich alle Mann ohne Uniform, ohne Löhnung in jedem Zahre auf dem Maifelde einfinden mutzten. Später übte Heinrich I. die Deutschen im Reiten und Zechten, als er gegen die Reiterscharen der Hunnen kämpfte. Der Strohhut, der Leinen- kittel verwandelten sich allmählich in eiserne Sturmhauben und Panzer. Die Rreuzzüge gaben dem Rittertum einen herrlichen Rufschwung. Dann aber kam eine Waffe auf, gegen die auch der stärkste Panzer keinen Schutz gewährte: das Zeuergewehr. Die Verpflichtung, Rriegsdienste zu leisten, ward in Geldabgaben umgewandelt. Wohlgeübte Landsknechtsähnlein schlugen die Schlachten des 14., 15., 16. und 17. Jahrhunderts. Der 30 jährige Urieg schuf die ersten stehenden deutschen Heere in Bagern, Sachsen und Preußen. Reben ihnen kämpften wüste Söldnerheere, die die Länder plün- derten. Der große Soldatenfreund Friedrich Wilhelm I. von Preußen und sein Waffenmeister Leopold, der alte Dessauer, schufen das mächtige preußische Heer, mit dem Zriedrich Ii.*den Ruhm der waffenkundigen Deutschen wieder hell erstrahlen ließ. Dann kam eine lange Zriedenszeit und eine Vernachlässigung der Zürsorge für das Heer. Dieser Erschlaffung folgte die Strafe auf dem Zutze. Deutschlands Ehre und Rnsehen sank in den Staub. 1000 Millionen Mark, rühmte sich Napoleon, habe er allein aus dem armen kleinen Preußen gesogen. Rber die Nation ermannte sich wieder. Scharnhorst schuf ein neues preußisches Heer mit neuem^Geist und begründete die allgemeine Wehrpflicht. Dieses Heer zog mit Gott, für Rönig und Vaterland in den Rumpf wider Napoleon, schlug ihn und zog 1814 in Paris ein. Mit erhobener Stimme schloß der Redner: „Und Ihr, liebe junge Freunde, seid morgen berufen, wie einst eure Väter, wie einst auch ich, den schweren, ernsten Vienst in den Waffen zu erlernen. Er wird euch schwer, sehr schwer werden. Doch bei jeder, auch bei der geringsten Arbeit, die eurer harrt, denkt an das große herrliche Ziel: das Vaterland, die Heimat, die teure Vaterstadt, das Elternhaus vor dem Zeinde zu schützen." Oer Übend im Zchützenhaus entwickelte sich zu einem schönen Zest. Es war lauter Poesie. Aber, als die jungen Rekruten im Sprühregen einige Tage später auf dem weiten Exerzierplätze vor der Raserne standen, wohin sie Unteroffiziere mit Seitengewehr und Patronentaschen geführt hatten, als sie ihren Namen aufrufen hörten, nach Bataillonen, Kompagnien eingeteilt in die Reviere rückten, wo sie zu 14 bis 18,

4. Meister Bindewald als Bürger - S. 123

1912 - Dresden : Köhler
123 in der einst ein Nürnberger Meister so wunderschön gesungen, daß kein Geringerer als Goethe ihn gepriesen hat: Gin' Lichkranz ewig jung belaubt, Den setzt die Nachwelt ihm aufs Haupt In Jroschpfuhl all das Volk verbannt, Vas seinen Meister je verkannt. Als die Lonne längere Schatten warf, da tanzten, taumelten die Gesellen — dabei kamen kleine Sticheleien vor, die Ruhe und Gelassenheit führten nicht mehr das Steuer, Wüste Lchimpfreden stogen hinüber und herüber. Vergebens suchten die Vorstände, Frieden zu stiften, bald fing ein wütendes Raufen an, Freunde griffen helfend zu, sie hieben mit Spazierstöcken zu, Stühle zerbrachen im Tumult. Der händeringende Wirt war froh, als ein paar riesige Gendarmerie-Wachtmeister erschienen. Was für ein Bild beschien der aufgehende Mond! Bader legte Linden um blutende Röpfe und Zäuste.---------- „Diese jungen, prächtigen Männer, im Grunde so gut, wie traurig sehen sie nun aus! Da liegen sie in ihrem beschmutzten, zerrissenen Sonntagsstaat mit der unendlichen Übelkeit in Magen und Ropf. Und der ganze Wochenlohn ist hin!" Wilhelm war es, der es sagte. Uber der nun schon wieder be- ruhigte Wirt meinte: „So Han mir hoit, mir veutsch'n, mir müass'n unsa Bier hob'n, und d'mannsbilder (— Mannaleut) müass'n raffa. vö andern Burscha machen's ja grod so!" Oa donnerte Wilhelm los: „Schämen Sie sich, Sie sind —" „Ruhe", rief ein Wachtmeister, „Sie scheinen der Anstifter zu sein". Oer Wirt nickte geflissentlich----- Plötzlich fühlte sich Wilhelm am Arme gepackt, mit fortgerissen, zum Laufen gezwungen, so daß der wohlbeleibte Wachtmeister bald die Verfolgung aufgeben nutzte. Robert war es, der auch mit nüchtern geblieben war. „Ich sah die Gefahr, wer weitz, ob du nicht viel Lauferei, Termine, k)aft und Rosten gehabt hättest. Unser Vauerlauf spart dem Amts- richter die Bemühung, dich freizusprechen, wenn er dich trotz der zweifelhaften Zeugen für unschuldig erklärt hätte."
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