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Schwanzfedern gegen den Stamm, und der Schwanz dient ihm als Stuhl.
Mächtige Hiebe versetzt er dem Baume, so daß die Spitter uach links
und nach rechts fliegen. Ist das Männchen müde, so löst das Weibchen
es in der Arbeit ab. Es geht recht leicht, ein Loch in den Baum zu
machen; aber dieses Loch soll eine Krümmung nach unten haben, und das
ist eine sehr mühsame Arbeit; denn drinnen im Stamm kann der Specht
nicht zum Schlagen ausholen. Nach zwei- bis dreiwöchentlicher Arbeit
ist das Nest fertig und mit feinen Spänen ausgestattet. Woher hat der
Specht diese bekommen? Das Weibchen legt jetzt drei bis vier schnee-
weiße Eier hinein, die vom Männchen und Weibchen ausgebrütet werden.
Die Kinder des Spechts sehen anfangs häßlich aus; aber sie wachsen
schnell heran, kriechen auf der Buche umher und werden von ihren Eltern
im Klettern, Fliegen und Jnsektenfangen unterrichtet. Bald fiud sie
so weit, daß sie selbst mitfliegen und sehen können, wie die Eltern es
treiben. Wie machen sie es denn? Dort fliegen sie rings um einen
Baum herum; plötzlich schlagen sie ihre Krallen fest ein, und mit wenigen
Schnabelhieben haben sie die Rinde um den alten Baum gespalteu.
Schnell wird die lange, spitze und mit kleinen Widerhaken versehene Zuuge
hineingesteckt, und Larven, welche zwischen der Rinde und dem Holze leben
und den Baum zerstören, werden herausgeholt und verzehrt. Der Specht
ist klug. Oft pickt er ganz leise auf die Rinde; dauu fliegt er schnell
ans die andere Seite und öffnet hier die Rinde, unter welcher es nun
von Larven wimmelt; denn als diese das Picken hörten, flohen sie ans
die andere Seite des Baumes, was der Specht ganz ^ut weiß. Dieser
merkwürdige Vogel ist leicht zu erkeuuen; denn er trägt auf dem Kopfe
eine rote Mütze aus Federn; fein Kleid ist schwarz und weiß; sein Schnabel
ist lang und am Ende spitz. An den Beinen hat er vier Krallen. Die
zwei Zeheu siud uach vorne und die zwei nach hinten gerichtet. Der
Schwanz hat sehr steise Federn. Ihr wißt schon, daß der Körper des
Spechts ganz genau zur Lebensweise des Bogels paßt.
e) Der Habicht.
Dieser Vogel ist einer der schlimmsten Räuber des Waldes. Er
hat sein Nest auf alten, hohen Bäumen. Die bläulich-weißen Eier sind
etwas kleiner als die unserer Hühner. Das Junge, welches aus dem
Ei hervorkommt, hat in seiner Kleidung und Gestalt mit den Eltern
keine Ähnlichkeit. Nur der gebogene Schnabel und die Krallen an den
Füßen verraten den Raubvogel. Die Kinder des Habichts müssen hübsch
artig sein; denn die Eltern sind sehr streng und lieben ihre Kinder nicht
— 11 —
verzehren den Käse und machen mit ihren Zähnen überall kleine Löcher
in den Wänden und dem Boden. Da sie sich sehr stark vermehren, so
würde das ganze Haus von ihnen voll werden, wenn nicht die Katze da
wäre. Die Katze hat ein scharfes Auge und weiß darum, wo die Mäuse
sich aufhalten; sie hat aber auch ein gutes Ohr und hört das Piepen
der Mäuse und, wenn sie sich bewegen. Die Katze sucht sich eine Stelle
aus, wo viele Mäuse kommen, sitzt hier auf der Lauer und bewegt sich nicht.
Stundenlang kann sie so sitzen und warten. Will endlich keine Maus
kommen, so schleicht sie auf ihren behaarten, weichen Pfoten mit zurück-
gezogenen Krallen davon und setzt sich anderswo hin. Gleich kommt eine
kleine Maus aus ihrem Loche. „Piep" sagt sie; aber dann ist es auch
mit ihr vorbei. Mit einem Sprunge hat die Katze sie erreicht, ihre
scharfen Krallen aus den Füßen gezogen und sie in die kleine Maus
geschlagen. Ist die Katze nicht sehr hungrig, so spielt sie längere Zeit
mit der armen Maus; sie läßt sie laufen und fängt sie wieder. Die
Maus wird zum Tode gequält. Endlich wird sie verzehrt Die Katze
weicht jedem Gegenstande aus; denn durch Hilfe der langen Schnurren
merkt sie sofort, wenn sie irgend etwas berührt. Welche Bedeutung
haben die Schnurren für das Mäufefaugen? Die Katze kann nicht nur
laufen und springen, sondern auch klettern. Sie zerfleischt mit ihren
scharfen, spitzen Zähnen die Beute. Im Zorne faucht sie. Oft springt
sie von einer ziemlichen Höhe herab. Sie dreht sich mehrere Male in
der Luft, fällt aber stets auf die Beine. Sprecht euch aus über das
Kleid der Katze, die Lebensweise, die Eigenschaften dieses Tieres.
c) Die Kuh.
Die Kuh ist eius unserer nützlichsten Haustiere. Da sie nur ein
dünnes Kleid hat, so lebt sie im Winter auf dem Stalle. Hier wird
sie gefüttert. Auf dem Felde muß sie aber selbst ihre Nahrung suchen.
Da sie keine Vorderzähne oben im Munde und auch keine Eckzähne hat,
so kann sie nicht das Gras abbeißen, sondern muß es abrupfen. Sie
legt ihre Zunge um einen Grasbüschel, rupft ihn mit der Zunge ab und
läßt ihn in den Magen gleiten, ohne das Gras zu kauen. Die Kuh
weidet. Weun sie satt ist, so legt sie sich hin und stößt das Gras wieder
auf, so daß es in den Mund zurückkommt, und nun kaut sie es erst
ordentlich mit ihren Backenzähnen. Weil die Kühe es fo mit ihrer Nahrung
thnn, nennt man sie Wiederkäuer. Nennt andere Wiederkäuer! Nun
könnt ihr mir auch sagen, weshalb die Kuh auf dem Stalle mit einer
Kette, die um den Hals gelegt ist, angebunden ist und nicht wie das
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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den rechten Weg zu finden. Es mögen noch so viele Bienenstöcke neben
einander stehen; sie findet ihr Hans. Sie sieht gut, und das ist nicht
so merkwürdig; denn sie hat fünf Augen, zwei große und drei kleine.
Diese sehen ans wie kleine Punkte und sitzen ans dem Kopse. Auf diesem
befinden sich auch zwei Fühler. Mit ihren Unterkiefern öffnet die kleine
Biene die Blüten, die sich vor ihr schließen wollen. Mit Hilfe eines
Saugrüssels saugt sie deu Saft heraus. Haben die Bienen sich satt ge-
leckt, so wird noch Honig eingesteckt, so viel als sie tragen köunen. —
Die Biene bewohnt die Heide nicht; sie besucht sie nnr. Die Heide ist
aber nicht ohne Bewohner. Viele kleine Geschöpfe teilen mit dem kleinen
Heidekraut die spärliche Nahrung und fühleu sich doch am wohlsten hier;
sie möchten nicht: tauschen mit vielen andern Tieren, die Nahrung in
Fülle habeu. Woher wissen wir das? Wir brauchen nur über die Heide
zu gehen, auf alles unser Augenmerk zu richten, und wir werden er-
kennen, wie viel Lust und Freude hier herrscht.
b) Die Eidechse.
Es rasselt im Heidekraut, und wir spähen nach der Seite. Ein
kleines Tier sieht uus an, als wollte es sagen: Ich thne euch nichts zu-
leide. Es ist die Eidechse, welche zwischen den holzigen Stengeln des
Heidekrautes dahin huscht. Mag das Heidekraut auch uoch so dicht wachsen,
die Eidechse bahnt sich doch einen Weg. Sie reibt sich aber nicht wund;
denn ihr Körper ist mit zahlreichen Schuppen bekleidet, ja selbst der Kopf
und die Brust sind mit kleinen Horntäfelchen besetzt. Auch der lange
Schwanz trägt einen Panzer. Zwar bricht jener bei den schnellen Be-
wegungeu iu dem dürren Heidekrant leicht ab; aber darnm kümmert sich
die Eidechse wenig; denn ohne, daß sie Arzt und Apotheker gebraucht,
wächst der Schwanz von selber wieder nach. Die flinke Eidechse hat sehr
viele Feinde, und darnm denke ich mir, hat der liebe Gott ihr besonders
die Heide als Wohnstätte angewiesen, weil sie sich hier so gnt verstecken
kann. Die flinke Eidechse ist ein nützliches Tier. Daß uns beim Anblick
einer kleineu Eidechse oft bange wird, hat darin seinen Grund, daß sie
so schnell an uns vorüberhuscht, und daß sie die Zuuge, welche zugespitzt
ist, wie bei einer Schlange, aus dem Munde steckt. Die Eidechse ist aber
ein harmloses Tier, und darum wolleu wir ihr nichts thnn. Es würde
auch nicht ihren Feinden leicht werden, sie zu sauge», wenn sie sich nicht
so oft und so gerne hinlegte, nin sich zu sonnen. Die warmen Sonnen-
strahlen thun ihr so wohl; denn sie hat kaltes Blut. Wenn sie da liegt,
so achtet sie nicht darauf, was um sie her vorgeht, und sie wird erhascht.
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kann, wie wir, so muß sie, um nach den Seiten blicken zu können, den
Kopf drehen. Bevor die Kreuzotter ein Mauseloch gefunden hat, in
welches sie kriechen kann, schlagen wir sie mit einem Stecken tot. Selbst
dann, wenn die Kreuzotter tot ist, müssen wir uns vor ihr in acht nehmen;
denn der abgehauene Kopf beißt noch geraume Zeit nachher. Betrachten
wir den Kopf etwas näher. Durch Hilfe eines kleinen Stäbchens sperren
wir den Rachen auf. Derselbe läßt sich weit öffnen; denn Ober- und
Unterkiefer sind nur durch Bänder verbunden, die sich wie Gnmmi aus-
dehnen können. Jetzt verstehen wir es anch, wie es zugeht, daß die Kreuz-
otter Frösche und ähnliche Tiere verschlingen kann. Die Kreuzotter hat oben
und unten an jeder Seite eine Reihe von Zähnen; dieselben sitzen aber
nicht wie unsere Zähne dicht neben einander, sondern sind voneinander
getrennt. An der Stelle, wo unsere Eckzähne sitzen, hat die Kreuzotter
im Oberkiefer an jeder Seite einen großen, krummen Zahn. Derselbe
ist hohl bis au die Wurzel. Hier befindet sich eine kleine Giftblase, aus
welcher das Gift durch den hohlen Zahn in die gebiffene Wunde fließt.
Wer gebissen ist, muß die Wunde aussaugen, um das Gift aus derselben
zu entfernen. Das Aussaugen bringt keine Gefahr mit sich. Warum
nicht? Die graue Zunge der Kreuzotter ragt aus dem Munde hervor
und hat am Ende die Form einer Gabel. Die Kreuzotter wohnt gerne
auf dem Moore; denn auch hier findet sie, was sie zu ihrem Lebens-
unterhalt gebraucht. Am Tage liegt sie zusammengerollt und läßt sich, da
sie kaltes Blut hat, von den warmen Sonnenstrahlen bescheinen. Wenn
der Abend anbricht, so reckt sie sich und unternimmt nun eine Wanderung.
Lautlos schleicht sie dahin. Eine Maus läuft an ihr vorüber; die
Schlange schnellt in die Höhe; die Maus ist totgebissen. Die Kreuzotter
überzieht sie mit Speichel, Geifer, so daß das Tierlein schlüpfrig wird.
Jetzt öffnet sie den Rachen und läßt die Maus laugsam hiuuntergleiten.
Bald ist diese verschwunden. Die Schlange hat sie mit Haut und Haar
verspeist. Nach dieser ersten Mahlzeit wandert die Kreuzotter weiter.
Frösche und Schnecken sallen ihr zur Beute. Viele kleine Tiere, welche
sich am Abend zur Ruhe begebeu haben, sind am Morgen nicht mehr da.
Die Kreuzotter hat sie verschluckt. Wenn der Morgen anbricht, ist sie
so satt, daß sie sich nicht rühren mag. Sie rollt sich zusammen und
schläft, während die Menschen arbeiten. Doch nicht immer erlebt eine
Kreuzotter, welche sich abends auf die Jagd begeben hat, den Aufgang
der Sonne; denn anch sie hat ihre Feinde. Den Raubvögeln ist sie eine
willkommene Beute. — Die Kreuzotter dürfen wir töten, die Ringelnatter
und die Blindschleiche aber nicht. Woran können wir denn die Kreuzotter
Krichau, Stadt und Land. ß
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Flecke, welche dem Weibchen fehlen. Dafür ist aber dieses schlanker an
Wuchs und hat am Auge einen hellen Streifen. Mann und Frau treiben
sich den ganzen lieben Tag auf dem Felde und der Landstraße umher;
sie sind unordentlich und bauen darum keine hübschen Nester. Das
Weibchen legt jährlich mehrmals 4 — 8 graue, gefleckte Eier. Die
Jungen sind anfangs wie alle Vögel mit Daunen bekleidet. — Das muß
man den Sperlingen lassen, daß sie trene Eltern sind; denn sie sorgen
gut für ihre Kinder. Sie sind aber auch große Diebe. Die besten
Kirschen, die vollsten Körner sucheu sie für sich aus. Sie sind sehr klug
und furchtlos. Sie setzen sich auf deu Hut eiuer Vogelscheuche, fürchten
sich nicht vor Kindern. Nur vor dem Jäger haben sie Angst, und ihn
kennen sie ganz genau. Darum ist es namentlich im Sommer nicht
leicht, ihnen beizukommen. Viele Sperlinge werden ini Winter gefangen;
aber noch mehr bleiben am Leben. — Nennt andere Vögel, die gern auf
dem Acker leben! Das Rebhuhn, die Schwalbe, der Rabe, der Zaunkönig.
Wie ist der letztere zu diesem Namen gekommen? Das wollen wir ein
anderes Mal hören.
c) Der Maulwurf.
Auf dem Acker sehen wir im Frühling viele Maulwurfshügel, die
der Maulwurf aufgeworfen hat. Der Maulwurf fühlt sich sehr wohl
uuten in der Erde, wo er seine Wohnung hat. Von seinem Bau, der
aus mehreren Röhren besteht, gehen viele Röhren aus nach allen Seiten.
In diesen Röhren hält der Maulwurf seine Jagd. Dann und wann
wirft er die Erde empor. Wer hat ihm aber diese Röhren gemacht? Das
hat er selbst gethan, und das kann kein anderer besser thun als er; denn
sein Körper ist dafür eingerichtet. Seine spitze Schnauze hat im Innern
einen Knochen, durch welchen sie hart und kräftig wird. Der Hals ist
fast ebenso dick wie der Körper, welcher ganz rund ist. Die Augen sind
sehr klein und dazu uoch mit dichten Haaren umgeben, so daß kein Staub,
keine Erde hineindringen kann. Auch die Ohren sind versteckt. Der Pelz
ist so weich wie Sammet und wird nie schmutzig, trotzdem das Tier immer
in der Erde lebt. Die Haare des Pelzes stehen nämlich so dicht neben-
einander, daß gar kein Staub hiueiudriugen kann. Die Vorderfüße stecken
fast ganz im Körper, und nur die Pfoten ragen hervor. Diese sind
richtig zum Graben eingerichtet. In seinem Munde hat der Maulwurf
scharfe Zähue. Er ist aber auch eiu Raubtier; denn er lebt von Insekten
und Würmeru. Wenn der Winter kommt, so legt er seine Röhren tiefer;
denn er weiß, daß der Frost die Insekten und Würmer dazu veranlaßt,
tiefer in die Erde hineinzukriechen, um sich vor dem grimmigen Winter
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weichen Haaren bedeckt. Der Wasserläufer führt ein lustiges Leben. Mit
großen Schritten läuft er hin und her und fängt Eintagsfliegen, welche
über dem Wasser so lustig hin und her fliegen, obgleich ihr Leben doch
nur eiueu Tag dauert. Der Wasserläufer kann aber nicht nur laufen,
sondern auch fliegen. Gefällt es ihm nicht mehr aus dem Flusse, ist das
Wasser nicht ruhig genug, so fliegt er davon, um eine andere Stelle auf-
zusucheu. Aber gerade in dem Augenblick, in welchem er auffliegen
will, faßt ihn ein Tierlein beim Kragen und erwürgt ihn; es ist die
Wasserjungfer.
4. Die Wasserjungfer.
Diese kennt ihr alle! Wie sieht sie aus? Sie hat eiueu langen
dünnen Körper, vier große Flügel, welche verschiedene Farben haben.
Bald sind sie blau, bald grün, bald rot und bald schwarz. Die Wasser-
jnngfern fliegen sehr geschickt; denn die Flügel sind lang, und der Körper
ist leicht. Es ist daher uicht leicht, sie zu fangen. Nur weun sie müde
sind, lasfen sie sich am Ufer nieder und können dann leicht gefangen
werden. Der Kopf ist breiter als der Körper; sonst ist es gewöhnlich
umgekehrt. Der große Kopf hat zwei Freßzangen. Die Brust, woran
die sechs Beine und die Flügel sitzen, ist stark gebant. Die Wasserjungfer
ist gut bewaffnet; sie ist stark und weiß es auch wohl. Sie greift Bieueu,
Mücken, Wasserläufer, Schmetterlinge und Hummeln an, erhascht sie im
Fluge, Packt sie mit den Freßzangen an und verzehrt sie. Die Wasser-
juugser legt Eier. Aus diesen entwickeln sich Larven, die im Wasser eine
Zeitlang leben. Sind sie aber dieses Lebens müde, so streifen sie das
häßliche Kleid ab, und nun sind sie ihren Eltern ähnlich. — Noch viele
andere Tiere leben im Flusse. Bevor wir uns aber von der Taps-Au
trennen, wollen wir eine Pflanze betrachten, welche wir so häufig am
Ufer der Taps-Au gefunden haben; es ist der Wasserschierling.
5. Der Wasserschierling.
Von sern geseheu, hat die Pflanze ein hübsches Aussehen. Bei
näherer Betrachtung gefällt sie uns nicht. Schon der Duft derselben
mahnt uus, von ihr fern zu bleiben, uns nicht mit ihr abzugeben. Die
ganze Pflauze ist uämlich sehr gistig, besonders aber der untere Teil des
Stengels. Die Wurzel ist den Knollen der Sellerie ähnlich. Wer aber
diese Knollen verzehren wollte, der müßte sterben. Ter Stengel ist hohl,
am oberen Ende aber dicht; er ist hier mit einer saftigen Masse angefüllt.
35 —
sehr. Häufig zerreißen sie in ihrer Raubgier ihr eigenes Junge. Der
Habicht ist der Schrecken der kleinen Singvögel im Walde. Wenn diese
auch meinen, sich gut versteckt zu haben, so entdeckt der Habicht sie doch.
Hoch oben in der Luft schwebt er dahin. Wir sehen ihn kaum; aber
er sieht uns und auch die kleinen Vögel; denn er hat sehr scharfe
Augen. Plötzlich stürzt er herab; es sieht aus, als fiele er herunter
und köunte sich uuteu in der Tiefe zerschlagen. Er hat es aber auf
eine kleine Lerche abgesehen, die sorglos auf eiuem Sträuchlein sitzt. Er
schlägt die Krallen in die Lerche hinein und fliegt mit seiner Beute nach
dem Neste. Auch größere Vögel nimmt er; ja sogar das Eichhörnchen
ist vor ihm nicht sicher. Hat er einmal ein Tier angefaßt, so läßt er
es nicht los; denn seine acht Krallen sind ungemein scharf und seine
Beine sehr stark. Der ganze Unterschenkel ist mit Federn bedeckt. Man
sagt, der Habicht trägt Hosen. Auch der Schnabel ist äußerst stark und
gefährlich. Der Oberschnabel ist länger als der Unterschnabel, gebogen
und an seinem Ende sehr spitz. Während der Habicht noch jung ist,
trägt er ein bräunliches Kleid. Im Alter wird es mehr grau. Der
Rücken und die Flügel sind viel dunkler, als der untere Teil. Der
Jäger kann dem Habicht nicht leicht beikommen; denn dieser hört und
sieht sehr gut, und in seinem Horst ist er sicher. Das Nest ist so fest
gebaut, daß keine Kugel hindurchdringen kann.
f) Der Kuckuck.
Bei den Kindern ist der Kuckuck, der sich sehr gern im Walde auf-
hält, seines Rufes wegen sehr beliebt. Zwar sehen wir ihn nicht häufig;
denn er ist ein scheuer Vogel; doch läßt er sich zuweilen auch im Freien
blicken. Dort sitzt auf einem Banmstamme ein schlanker, grauer Vogel
mit gelbem Schnabel und gelben Füßen, die den Zweig durch Hülfe der
nach vorne und hinten gerichteten Zehen umklammern. (Klettervögel.)
Die Füße sind allerdings sehr schwach und wahrscheinlich darum auch
ganz bis zu den Zehen mit Federn bekleidet. Unten ist der Körper
dunkel geringelt; oben ist er grau. Die langen, schmalen Flügel haben
dunkle Spitzen. Durch Hülfe dieser laugen Flügel fliegt der Vogel
sehr geschickt. Es ist das Männchen, das wir beobachtet haben. Es
öffnet den Schnabel, bewegt den schwarzen, mit weißen Punkten ver-
sehenen Schwanz nach oben und ruft „Kuckuck". Zum ersten Male, in
diesem Jahre hören wir diesen Ruf. Der Kuckuck ist auch eben an-
gekommen. Er verreist im Winter wie der Storch. Warum ruft er
denn: „Kuckuck. Kuckuck"? Er sucht ein Weibchen. In der Nähe sitzt ein
3*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
— 51 —
sie nehmen? Warum nicht? Die Möwen thun niemand etwas zu leide.
Dagegen verzehren sie manche Tiere, die uns lästig sind, Raupen und
Insekten, und aus dem Grunde nennen wir sie nützliche Tiere, d. h. für
uns sind sie nützlich. Alle Tiere sind nützlich. Jedes hat vom lieben
Gott seinen Berns erhalten. Zwar können wir nicht immer verstehen,
warum Gott manches kleine Tier geschaffen hat. Will es uns scheiueu,
als hätte es keinen Nutzen, so sollen wir es nur bei seiner Arbeit und
in seinem Leben betrachten, und wir werden sehen, daß auch dieses Tier-
leiu nicht fehlen dürfte. Nennt solche! — Wir verlassen wieder die
Inseln und steigen ins Boot. Aber was ist das, das hier am Ufer
liegt und vom Wasser anfs Trockene gespült ist? Es ist eine
g) Teichmnschel.
Meistens findet man nur die leere Schale. Das Tier, welches darin
wohnte, ist verschwunden, wahrscheinlich gestorben. Das Häuschen der
Teichmuschel besteht, wie ibr sehen könnt, aus zwei Schalen, welche auf
der einen, der hinteren Seite, durch ein Schloß verbunden sind. Auf
der Außenseite ist das Häuschen grün, inwendig hell und glatt. Das
Tier trägt in seiner Wohnung stets einen Mantel, der einer schleimigen
Haut gleicht. Wächst das Tier, so wächst auch das Haus. Der Mautel
spielt dabei den Maurer. Am Räude des Mantels stehen kleine Augen,
wie bei andern Mänteln die Knöpfe. Steckt das Tier also den Mantel-
rand zur Thür hiuaus, so weiß es schon, was draußen vor sich geht.
Eine kleine scharfe Kante ragt aus dem Haus heraus; es ist der Fuß
des Tieres. Die Schnecke ist bekanntlich ein schlechter Wettläufer; aber
ihre Schwester, die Teichmuschel marschiert noch viel langsamer. Als
Nahrung dient ihr der schwarze Schlamm, der von kleinen Tieren wimmelt.
Das Wasser führt dem Tier die Nahrung zu. Dieses hat es also sehr
bequem; es braucht nur deu Mund zu öffnen, und die Nahrung fließt
in denselben hinein. — Wir rudern jetzt weiter und kommen in eine
Bucht, die mit Schilf bewachseu ist. Am sandigen Ufer sehen wir ein
Tier sich sonnen; es ist
h) der Wassersalamander,
der im Winter auf dem Grunde des Dammes im weichen Schlamm mit
den Fröschen und Kröteu um die Wette schläft. Im Frühling erwacht
der Salamander, um ein neues Sommerleben zu beginnen. Er schlügt
das Wasser mit seinem Schwanz, kriecht ans Ufer und fängt eine Schnecke.
Im Frühling giebt es für den Salamander ein neues Kleid. Die Farben
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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werden Heller, und das Männchen erhält auf dem Rücken einen Kamm.
Um die Zeit, da wir Ostereier essen, legt das Tier seine Eier. Die-
selben haben aber keine Schale, wie die Hühnereier, sondern sehen aus
wie Schleimklumpen. Das Weibchen klebt sie an die Blätter der Wasser-
pflanzen, und die Sonne muß sie ausbrüten. Das besorgt sie in 14 Tagen,
wenn nicht allzu viele Wolken an ihr vorüberziehen. Das kleine ans
dem Ei geschlüpfte Tier vermag nicht lange umherzuschwimmen, bevor
es müde ist. Was soll es auch viel thun? Es kann nicht essen und
nicht sehen; denn es hat weder Mund noch Augen. Nur ein wenig Luft
kann es atmen; denn zu beiden Seiten des Kopfes befindet sich ein
Kiemenblättchen. Gehen kann das Tierlein anch nicht; denn es hat keine
Beine und bewegt sich nur mit Hilfe des Schwanzes fort. Sobald die
Augen und der Mund ihm gewachsen sind, hat es keine Not Im Damm
giebt es viel zu essen. Das Tier wächst und wird den Eltern immer mehr
ähnlich. Die Vorderbeine wachsen hervor; dann erscheinen auf jedem
Beinchen zwei Zeheu. Jede derselben teilt sich wiederum in zwei Zehen,
so daß der Salamander an jedem Vorderfuß vier Zehen hat. Zuletzt
kommen die Hinterbeine hervor. An jedem derselben bilden sich fünf
Zehen. Jetzt ist das Tierlein ausgewachsen; es schwimmt lustig umher,
öffnet seinen Mund, und Eintagsfliegen fliegen in großer Zahl hinein.
Es schnappt aber auch nach andern Tieren, die ihm zur Beute fcilleu.
Zu diesen gehört auch
i) der Gelbrand,
ein kleiner Wasserkäfer. Von seinem gelben Saum am Kleid hat er
seinen Nameu. Sein Kleid ist sonst schwarz. Der Küfer kann vorzüg-
lich schwimmen; denn das hintere Beinpaar ist besonders dazu eingerichtet.
An der Innenseite des Beinchens sitzen Schwimmhaare, die sich trennen
und zusammenziehen können. Sie trennen sich, wenn der Käfer beim
Schwimmen die Beine an sich zieht, schließen sich aber, wenn er die
Beine streckt. Inwiefern ist das von Bedeutuug? Können wir leichter
unsere Hand durch das Wasser ziehen, wenn die Finger geschlossen, oder
wenn sie gespreizt sind? Der Käfer kann nicht immer uuteu im Waffer
leben; er muß znweilen an die Oberfläche, um Lnft einzuatmen. Da er
nicht durch deu Mund atmet, sondern durch kleine Löcher an der seile
des Körpers, so muß er denselben ordentlich herausheben, damit die Luft
hineinströmen kann. Damit kein Wasser hineindringt, sind die kleinen
Löcher mit Klappen zugedeckt. Der Käser ernährt sich von Schnecken,
Mücken, ganz kleinen Fischen. Er kann fliegen; denn unter den Flügel-
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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eine grüne Farbe; erst bei der Fruchtreife wird er braun. Die reifen
Samenkörner fallen dann in den Schlamm, und nene Pflanzen wachsen
daraus hervor. Bestreichen wir den Donnerhammer mit Öl oder Wachs,
so können wir ihn als Fackel benutzen. Wenn die Mutter backt, so setzt
sie so eine Fackel in ein Brot und schiebt dieses in den Backofen hinein.
Drinnen ist es nun ganz hell, und man kann sehen, wann die kleinen
Kuchen, die wir so gern mögen, gebacken sind und herausgenommen
werden müssen.
2. Tiere aus dem Moore.
a) Die Kreuzotter.
Wir verlassen die Grube und wandern weiter. Plötzlich weicht einer
zurück. Vor ihm liegt eine Kreuzotter und sount sich. Wir weichen ihr
aus, oder schlagen sie tot; denn sie ist giftig. Wer von ihr gebiffen wird,
kann an der Wunde sterben. Darum müssen wir uns vor ihr in acht
nehmen und nicht barfuß auf dem Moore oder der Heide umherlaufen.
Durch Holzschuhe und Stiefel dringt der Giftzahn der Kreuzotter nicht.
Damit wir sie uicht mit der Ringelnatter, welche so harmlos ist, ver-
wechseln, wollen wir die Kreuzotter genau kenneu lernen. Die Kreuzotter
ist eine Schlange und zwar die einzige giftige Schlange, welche in unserer
Heimat lebt. Daß sie eine Schlange ist, können wir leicht sehen Sie
hat keine Beine, sondern lebt auf ihrem Bauche, wie der liebe Gott es
angeordnet hat. Trotzdem die Beine der Kreuzotter fehlen, kann sie sich
ziemlich schnell vorwärts bewegen. In dem langen Körper befinden sich
viele Rippenpaare, welche nicht wie bei nns vorne durch einen Knochen
(Wo sitzt derselbe?) verbunden sind, sondern frei stehen und beweglich
sind. Wenn die Krenzotter sich auf die Wanderung begiebt, so hebt sie
den Kopf und bewegt die Rippen. Der vordere Teil des Körpers be-
fchreibt einen Bogen nach rechts, der mittlere Teil biegt sich nach
links nud der hintere Teil nach rechts. Es entsteht eine Schlangen-
linie. Durch diese Windungen wird der Körper zusammengezogen, und
indem die Kreuzotter sich so windet, bald nach dieser, bald nach jener
Seite, bewegt sie sich vorwärts. Ihren Gang nennt man schlängeln. Die
vor uns liegende Schlange flieht; sie hat uns gesehen. Sie geht also
nicht auf uns los. Dazu ist sie zu klein. Nur wenn wir in ihre Nähe
kommen, beißt sie uns. Seht, wie sie den Kopf hin und her bewegt.
Warum thut sie das? Sie will gern auf alles in ihrer Umgebung achten,
und da die Augen fest im Kopfe sitzen, und sie dieselben nicht drehen
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]