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B. praktischer Teil
sie mit Klammern fest. Nun steigen Tausende von Wasserbläschen in die
warme Frühlingsluft- aber der Wind fegt sie alle weg, bis die Wäsche
trocken ist. Die Sonne bleicht die Wäsche, so daß sie schneeweiß wird.
Darum wäscht die Hausfrau gern im Frühling („Rein gehalten dein Ge-
wand", von Rücken).
Jetzt gehen wir zu den Turngeräten. Nenne und beschreibe sie! (Neck,
Barren, Kletterstangen.) Nenne und beschreibe die Turngeräte, die
in der Halle (Rammer) liegen! (Lock, Sprungständer mit Schnüren,
hanteln, Keulen.) Was kostet die Einrichtung eines Turnplatzes?
Welche Übungen lassen sich an den einzelnen Geräten machen? Welche
Spiele habt ihr hier schon gespielt? Jetzt turnen auch die Mädchen,'
denn die Leibesübungen haben einen hohen Wert: das
Unochengerüst wird fester, die Muskeln erstarken infolge der Kn-
strengung, die Brust hebt und senkt sich schärfer,' darum bekommt die
Lunge mehr frische Luft, und das herz treibt das Blut schneller durch
den Körper,- die Poren der haut öffnen sich, so daß der Schweiß heraus-
tritt. Turner und Spieler haben darum rote Wangen,' sie sind gesund,
lebenslustig und geistig frisch, zeichnen sich auch durch Mut und Entschlossen-
heit vor anderen aus.
b) Leschreibe den Abort! (Bretterhaus mit Einzelzellen, Näumen und
Rinnen zum Fortführen des Urins.) Wie sorgst du für eine geregelte
Verdauung? (Kein unreifes (Dbst essen, kein Wasser nach dem Genuß von
Kirschen trinken.) Reinhalten der Bedürfnisanstalten! Mit dem Inhalt
der Senkgruben werden die Felder gedüngt. Das ist nötig, damit die
Feldfrüchte besser wachsen,' denn das Getreide entzieht dem Äcker viele
Kräfte, und diese führt der Dünger dem 5lcker wieder zu. Gewöhnlich
düngt man den Ncker mit tierischem Dung. Das reicht aber allein nicht
aus. Ihr habt wohl schon gesehen, wie der Landmann manchmal Kalk-
Häufchen auf den Feldern liegen hat oder einen mehligen Staub aussät.
Das ist künstlicher Dünger (Kaimt, Superphosphat u.a.). 5luf Sand-
boden wendet man wohl auch die Gründüngung an (Unterpflügen
von Lupinen).
c) Jetzt bleibt uns noch das Wirtschaftsgebäude; beschreibe es! (Fach-
werk, halb Scheune, halb Stall, in der Scheune eine Tenne mit Lehm-
schlag [Herstellung?] und oben Bretterbelag [Vorsicht!^ ein Fach für
Getreide und Futter, der Stall für Kühe, Schweine und Hühner, oben ein
Storchnest.) Beschreibe die Uuh! (Farbe, Größe, plumper Körper, das
Wiederkauen, ihr Futter, das Kälbchen.) Nutzender Kuh (täglich 10 bis
20 Liter Milch zu 15 Pf.,' Butter, 1 Pfund 1,50 Itt.; Käse, 1 Pfund
90pfg., Nind fleisch, 1 Pfund 90pf.; Fell etwa 20 Mk., zu Leder ge-
gerbt; T a l g zum Abmachen der Speisen, zu Seife und Lichten; hörnerzu
Kämmen, Knöpfen, Nadelbüchsen gedrechselt; haare zum Polstern, selbst
Lymphe gegen die Pocken). — In dem Stalle sind auch Schweine. Das
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
I. Das Zchulgrundslllck
59
folge seiner Lngmaschigkeit allein die kleinen Arbeitsbienen zum Brut-
räume gelangen läßt.
d) Das Bienenvolk und seine Arbeit. Ein Bienenvolk zählt wohl 50 000
Lienen, die alle einer Königin (Weisel) gehorchen. Diese ist das einzige
Weibchen im ganzen Stock und legt alle Lieneneier. Sie ist größer als die
anderen Lienen und besonders an ihrem langen Hinterleib, den die Flügel
nur halb bedecken, und an ihrem gelblichen Unterleib zu erkennen. Kußer
der Königin gibt es 500 bis 800 Drohnen. (Es sind die Männchen. Ihr
kennt sie an ihrem plumpen Körper und an dem dicken Kopf mit den
großen Augen- sie haben keinen Stachel und werden im August in der'
„Drohnenschlacht" allesamt totgestochen und aus dem Korb geworfen, da-
mit sie nicht im Vinter unnötig Futter verbrauchen. Alle übrigen Be-
wohner des Stockes sind Arbeitsbienen. Obgleich sie nur klein sind,
erhalten sie doch durch ihren emsigen Fleiß den Bienenstaat,' sie sorgen für
Reinlichkeit, erhalten die Nachkommenschaft und liefern uns Honig und
Vachs- ihr scharfer Stachel ist eine gefürchtete Waffe. Beschreiben einer
Arbeitsbiene! (Kopf mit Hüffe!, Fühlern und Augen, Brust mit Flügeln
und vier Beinen, Hinterleib mit zwei Beinen, stark behaart.) Die Nah-
rung der Bienen, Bienenbrot, ist ein Gemisch von Honig und Blüten-
staub.
Die Arbeit der Bienen beginnt, sobald die Frühlingssonne warm
scheint und die ersten Blümchen erblüht sind. Den Winter über hängen sie
wie eine große Weintraube zusammengeballt im Korb, um sich gegenseitig
zu erwärmen. Zuerst unternehmen sie den sogenannten Neinigungs-
flug, um sich zu entleeren - dann wird der Stock gereinigt und der Bestand
an Waben durchgesehen und in Ordnung gebracht, und nun fliegen sie,
fröhlich summend, zur eigentlichen Arbeit ins Freie, warum sind sie
dazu gut eingerichtet? (Leichte, dauerhafte Flügel, am letzten Fuß-
glied Krallen zum Festhalten an schwankenden Blüten, borstenbesetzte Füße
zum Abbürsten des Blütenstaubes, langer Saugrüssel, scharfe Freßzangen
zum Aufschneiden der Staubbeutel, falls sie noch geschlossen sind.) wie
macht die Biene Honig? Sie steckt den Kopf in die Blüte, saugt mit
dem langen Rüssel den süßen Honigsaft in eine kropfartige Erweiterung,
den Honigmagen, dessen Säfte den Honig haltbar machen, fliegt heim
und erbricht den Honig als Tröpfchen in eine Zelle - diese wird, wenn sie
voll ist, durch einen Deckel geschlossen (gedeckelt).
Die Gärtnerin und die Viene.
Eine kleine Biene flog
emsig hin und her und sog
Süßigkeit aus allen Blumen.
„Vienchen," spricht die Gärtnerin,
die sie bei der Krbeit trifft,
„manche Blume hat doch Gift,
und du saugst aus allen Blumen?"
„Ja," sagt sie zur Gärtnerin,
,ja, das Gift laß ich darin."
3- tv. L. Gleim.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
60
B. praktischer Teil
Die Bienen machen auch Idachs. Dieses schwitzen sie aus den
Ringen des Hinterleibes aus, nehmen es mit den Füßen nf, un5 hauen
daraus Metdaben und die regelmäßigen sechseckigen Zellen. Den Blüten-
staub tragen sie an ihren Hinterbeinen nach Haufe. Wenn sie mehrere
Blüten besucht haben, so ist ihr Körper voll Blütenstaub. Dann fahren
sie mit dem untersten Fußglied über den Körper, bürsten den Blütenstaub
in korbartige Vertiefungen, die sich an ihren Hinterbeinen befinden, und
tragen ihn als gelbe „Häschen" nach Hause. Wie die Biene sticht! Der
Stachel sitzt am Hinterleib; er ist innen hohl und mit einer Giftdrüse ver-
bunden. Ideil er Widerhaken hat, bleibt er in der Wunde sitzen, reißt aus
und die Biene muß sterben. Bienenstiche sind aber nicht gefährlich, wer-
den sogar als Heilmittel gegen Reißen angesehen.
Für die Vermehrung und Fortpflanzung des Bienenstaates
sorgt das ganze Volk. Schon im frühsten Frühling beginnt die Königin
mit dem Eierlegen. In jede Zelle kommt ein Li, aus dem sich in 3 Tagen
die Larve und in 3 Wochen die Biene entwickelt. In den kleinen Zellen
entstehen Arbeitsbienen, in den größeren Drohnen, und die Larve, aus
der sich die neue Königin entwickeln soll (eine Königin ist nur 3 Jahre
gut fortpflanzungsfähig), muß besseres Futter bekommen. Das Füttern
besorgen die Arbeitsbienen. Stirbt eine Larve der Königinnenzelle, so
wird eine andere Zelle erweitert, die Larve gut gefüttert und aus ihr die
Königin erzogen. Schlüpft sie aus, so läßt sie ein lautes Tütü hören.,
Nun kommt es wohl zum Kampf zwischen den Königinnen, bis schließlich
die alte Königin mit ihrem Anhang, dem vor schwärm (kräftigster
Schwärm im Juni) abzieht, um ein neues Volk zu gründen. Die junge
Königin erhebt sich aber bald mit den Drohnen zur Hochzeitsreise in diq
Luft. Beim (Einsangen des Schwarmes (Erklären!) muß man sich
durch ein Bienenhemd (Beschreiben!) vor Stichen schützen. Will sich
ein Schwärm nicht setzen, so spritzt man mit Wasser nach ihm; sitzt er an
einem ungünstigen Ort, so vertreibt man ihn durch Räuchern, und am
Schluß der Schwarmzeit muß nachgesehen werden, ob jeder Schwärm auch
eine Königin hat. Soll das Schwärmen verhindert werden, so nimmt man
dem neuen Schwärm die Königin; dann zieht er wieder zurück.
c) Pflege der Bienen, haben die Bienen den Reinigungsflug unter-
nommen, so muß nachgesehen werden, ob die Honigvorräte noch ausreichen,
anderenfalls hilft man mit 2 bis 3 Eßlöffel voll aufgekochtem Honig
nach, den man wöchentlich zweimal gibt, oder — bei völligem Fehlen
von Vorräten — wird wöchentlich mindestens 74 Pfund Honig gereicht.
Die Bienen haben auch allerlei Feinde, vor denen sie sorgfältig geschützt
werden müssen: Ameisen suchen in den Stock zu dringen, ebenso Mot-
t e n, h o r n i s s e n und W e s p e n. (In der Insektensammlung zeigen!)
d) Die honigernte. Anfang Juni hängt der Imker den Honigraum
voll Waben und gibt den Korben, da sie keinen besonderen honigraum
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
72 B. praktischer Teil
Süden zuzuziehen: damals war sie von den bösen nachdringenden wenden ge-
fangen und mit Gewalt zurückgehalten worden, um als Geisel für die davon--
gezogenen Feinde zu dienen. Das Edelfräulein war sehr schön, hatte goldenes
haar, und die Leute, die es einmal angeschaut, vergaßen es nicht wieder. Zwar
selten kamen Menschen auf die Burg, meist nur Fischer, die ihr Nahrung brachten.
Doch alle hundert Jahre, um die Frühlingszeit, wenn die Welt am schönsten
wird, wenn der Flieder blüht und die Nachtigallen singen, wenn die Seerosen
und die gelben Mummeln neugierig aus dem lvasser schauen und der Froschkönig
sein altes „(Huak, (Huak" ertönen läßt, dann dürfen edle Kitter es wagen, ohne
Hindernis in die Burg vorzudringen und versuchen, das schöne Kind zu gewinnen
und mit ihrer Hand die ganze umliegende Gegend.
Sie hatten aber eine Bedingung zu erfüllen, nämlich einen King, den Mecht--
hildis, so hieß die Maid, trug, von ihrem Finger zu streifen, ohne ihr wehe zu
tun,' aber es machte keiner recht, der King saß wie angewachsen, und viele Kitter
zogen traurig ihres Weges, und traurig erwartete schön Mechthild ihren nächsten
Frühling. Nun waren wieder hundert Jahre ins Land gegangen, und sinnend
ging das schöne Königskind an den Fluß, weinte leise und klagte dem Kauschen-
den ihr Leid, und dabei klirrten die unsichtbaren Ketten, durch die der Ring an
der Insel befestigt war.
Da schwamm ein Fischlein heran — damals verstanden die noch die Men°
schen — und fragte mitleidig, warum das prinzeßlein weine. „5lch," sagte sie,
„ich bin so traurig, daß kein Kitter mich befreit; ich bin ja hier verbannt, und
heute sind nun wieder hundert Jahre vergangen, und der Tag ist wieder ge.
kommen, wo ich mein Glück erwarten soll und auf Erlösung hoffen kann." „Und
welches ist denn das Mittel, dich frei zu machen?", fragte der Fisch, „flch," sagte
da- Mädchen, „ich darf den Menschen mein Geheimnis nicht verraten, aber dir
will ich's sagen, denn du bist ja nur ein Fisch mit kaltem Blut. Sieh einmal,
du lieber Wicht, wenn ich nun dem Kitter, der mich begrüßt, diese Hand reiche, so
muß er auch den King küssen, der daran sitzt, sonst fällt der Zauber nicht ab.
Ia, die Hand küssen sie wohl, aber nicht die Fessel, die mich umgibt." „5lch, 5>as
ist traurig," meinte das Fischlein, „die Menschen sind doch sonst so klug, aber sie
sehen bei dir wohl nur die Hand und nicht das Kleinod und was ihnen noch da-
mit geboten wurde, lvie muß denn dein Kitter aussehen, liebes Kind?" „Za,
das will ich dir auch noch berichten. Im Traum sah ich ihn oft,' blauäugig und
blondhaarig, ein Deutscher und von edler Gestalt muß er sein. Mle, die bisher
kamen, waren finstere wenden und gar nicht gut." „So, dann hole mich doch ein-
mal herauf zu dir, ich möchte mir das Kinglein einmal näher anschauen." Sie
tat's und griff den Fisch, und siehe da, auf einmal, wohl infolge ihrer Berüh-
rung, stand ein schöner Mann vor ihr, so wie sie ihn sich erträumt, blond und
herrlich zu schauen. Der faßte nun schnell nach dem Kinglein und küßte es. Das
Wunder war geschehen, das Kinglein fiel ab, und beinahe hätten die unsichtbaren
Ketten, die ins Wasser fielen, es nachgezogen, wenn der Kitter den Ring nicht
an seiner eigenen Hand befestigt hätte. Der Stein aber in dem Kinge zeigte ein
Wappen, einen spitzwinklig gebrochenen goldenen Sparren in rotem Felde, und
das tragen des Kitters Nachkommen bis auf den heutigen Tag. Der Ritter aber,
Krnold hieß er, nahm bald darauf seine Erlöserin zum Lhegemahl und ergriff
Besitz von der Burg und dem umliegenden Lande. Q)ft saßen die beiden nun am
Ufer des Drageflusses, träumten da von ihrer Liebe und beschlossen endlich,
als Dank für ihre Errettung ein Kirchlein zu gründen, um das herum sich bald
Menschen ansiedelten, und ein Grt entstand. Die Spur des kleinen Kirchleins ist
längst dahin, aber heute steht an derselben Stelle ein großes Gotteshaus, und die
Stadt trägt noch den Namen Dravenburg. Kings herum aber sind viele deutsche
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Fischer Mechthild
Extrahierte Ortsnamen: Burg Drageflusses Dravenburg
80
B. praktischer Teil
die Estrade und sagte, daß er die Kaiserkrone annehme. Darauf verlas
sein erster Minister, Otto von Bismarck, ein Schriftstück, in welchem
dem Volk die Erhebung Deutschlands zum Kaisertum mitgeteilt werden
sollte. Nun wurde ein begeistertes hoch auf den neuen Kaiser ausgebracht,
und alle huldigten ihm. Km Nachmittage aber fand eine Festtafel statt.
Weil Wilhelm I. so viele Schlachten gewonnen hat und Kaiser geworden
ist, darum nennt man ihn auch Wilhelm den Großen und hat ihm hier
dies Denkmal errichtet. (Lesestück: „Kaiser Wilhelm in Essen", „Kaiser
Wilhelms I. Lieblingsblume".)
b) Das ttriegerdenkmal steht auf dem Eckplatz neben der Kirche. Be°
schreibe es! (Sockel mit den Namen der Gefallenen, vorn ein eisernes Kreuz
mit einem Lorbeerkranz, oben eine Engelsfigur, die in erhobener Hand
einen Lorbeerkranz, in der anderen die Friedenspalme hält.) Dieses
Denkmal stimmt uns sehr ernst- es ist zu Ehren der Krieger errichtet, die
den Tod fürs Vaterland gestorben sind, tvenn Krieg ausbricht, dann läuten
alle Glocken, große Plakate mit der Überschrift „Mobilmachung" wer-
den überall angeschlagen, Boten reiten nach den Dörfern und Gütern, alle
Menschen eilen von ihrer Krbeit nach Hause, und es ist eine große 5luf-i
regung in der Stadt und in allen Häusern, viele Eltern weinen - denn ihre
erwachsenen Söhne müssen mit in den Krieg. Die Mutter kann ihnen nur
noch etwas Essen und Wäsche mitgeben und der Vater Geld. Vater und Mutter
umarmen ihre Kinder mit bewegtem herzen und segnen sie, und wenn sie
in den Zug gestiegen und zu ihrem Regiment gefahren sind, weinen die
Eltern erst recht - wer weiß, ob sie ihre Kinder jemals wiedersehen werden.
Ein harter Kampf folgt (vorlesen aus der Fröschweiler Ehronik oder
aus Liliencrons Kriegsnovellen), und viele tapfere Taten geschehen, der
König belohnt die tapfersten Helden mit dem „eisernen Kreuz" (be-
schreiben!). 5lber nicht alle sind so glücklich. Manchen trifft die Kugel ins
herz, und dann wird er mit vielen anderen Toten in ein stilles Soldaten-
grab gelegt. Dort schläft er unter grünem Nasen, aus dem sich ein ein-
faches schwarzes Grabkreuz erhebt. Noch schlimmer geht es den Soldaten,
welche verwundet werden. Sie haben große Schmerzen und müssen
manchmal lange auf Hilfe warten. Wenn dann aber Ärzte und Barm-
herzige Schwestern kommen, so nehmen sie sie auf, verbinden ihnen
die Wunden und tragen sie ins Lazarett (Einrichtung erklären!), um sie
zu pflegen. Krankenträger, Ärzte und Schwestern tragen als Kenn-
zeichen eine weiße Linde mit rotem Kreuz (Sanitätskolonne), und
manche Krieger versicherten später, daß ihnen die Leute mit dem roten
Kreuz wie Engel aus dem Himmel erschienen wären, viele verwundete
werden im Lazarett ausgeheilt. W ir aber einen 5lrm oder ein Bein ver-
loren hat oder sonst kampfunfähig geworden ist, der wird Invalide,
und der Staat zahlt ihm ein Invalidengeld. (Lesestücke: „Ich hatt'
einen Kameraden", „Morgenrot", „Ein 5lbschiedsbrief".)
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Otto_von_Bismarck Otto Wilhelm_I. Wilhelm Wilhelm Wilhelms_I.
Ii. Der Wohnort
81
Oos beste Nreuz.
1. Ein eisern Kreuz, wie stattlich
hängt's
an eines Tapfern Brust!
Der König schickt's, der Mann empfängt's
und trägt's mit stolzer Lust
und freut sich, bis den Ehrenlohn
die Mutter und die Braut
am schmucken Schatz, am braven Sohn
beim Siegesheimzug schaut.
2. Doch pfiff das Blei, daß blutig-
wund
ein Krieger wankt und sinkt:
Ein rotes Kreuz auf weißem Grund
ist's, was ihm tröstlich winkt'
ihn stützt und führt aus heißer Schlacht
ein rotbekreuzter Krm
dahin, wo schon sein Bett gemacht,
da ruht er weich und warm.
I. Und wen ins herz die Kugel traf,
ist ledig aller Pein.
Still senken ihn zum letzten Schlaf
die Kameraden ein.
Ein schwarzes Kreuz auf grünem
Plan
verkündet's an der Stell':
hier liegt ein Held und schläft heran
den himmlischen Kppell.
4. Doch seht ihr all die Kreuze gern:
vergeht, ihr Krieger, nicht
das beste Kreuz, das Kreuz des
Herrn,
das allen heil verspricht!
Dem Kämpfer gibt es tapfern Mut,
den wunden kühlt's den Schmerz,
dem Toten dient's zur Grabeshut
und deutet himmelwärts.
K. v. Gerok.
Damit die Heinde nicht in unser Land einfallen, muß der Kaiser auch
heute noch viele Soldaten halten. Sie wohnen in Kasernen. Das sind
große Gebäude mit vielen Zimmern. In jedem Zimmer liegen 12 bis
15 Soldaten, und ein Gefreiter (Knöpfe am Kragen) oder ein Unter-
offizier (Tressen an Kragen und Ärmeln) oder ein Sergeant (älterer
Unteroffizier, Knopfe und Tressen) führt die Kufsicht. Soldaten kommen
oft zu uns auf Urlaub- sage, wie sie aussehen! (Bunter Rock, Helm,
Säbel oder Seitengewehr, Gewehr, Tornister.) In den Zim-
mern putzen sie ihre Sachen, essen und schlafen. Jeder Soldat bekommt
seine Kleidung, seine Waffen, Essen und alle zehn Tage seine Lohnung.
Tin Unteroffizier erhält monatlich 45 Kt., ein Sergeant 60 M., dazu
Wohnungsgeld oder freie Wohnung. (Preisberechnung!) Kuf dem Ka-
sernenhofe oder auf dem Exerzierplatz muß der Soldat exerzieren und
auf dem S ch i e ß st a n d (beschreiben !) schießen. Seine Lehrer sind die Unter-
Offiziere und die Offiziere (Leutnant, Oberleutnant, Haupt-
mann bzw. Kittmeister- Abzeichen silberdurchwirkte Achselstücke, der
Oberleutnant mit einem, der Hauptmann mit zwei Sternen darauf). Ein
Unteroffizier führt eine Korporalschaft (12 bis 15 Mann), ein Leut-
nant einen Zug (30 bis 40 Mann), ein Hauptmann (Rittmeister) eine
Kompagnie (Schwadron) (120 bis 150 Mann). Oer vizefeldwebel
(Tressen, Knöpfe, Offiziersäbel) vertritt meist einen Leutnant - der Held-
webel (doppelte Tressen am 5lrm) verrichtet die schriftlichen Arbeiten und
zahlt die Löhnung aus. Wenn Manöver ist (beschreiben!), dann könnt
ihr auch die einzelnen Truppengattungen sehen. Unterscheide Infanterie
(Garde, Jäger), Kavallerie (Kürassiere, Ulanen, Dragoner, Jäger zu
Pferde) und Artillerie!
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]
94
B. praktischer Teil
wandten und dauerhaften Fluges, ihres scharfen Augenlichts und ihres
breiten, tiefgespaltenen Schnabels wohl befähigt.
Cs ist ein Vergnügen, dem Schwälbchen beim Nestbau zuzusehen!
Es sucht sich unter der Dachrinne, einem Mauervorsprung, im Stall oder
an irgendeinem anderen geschützten Ort der menschlichen Wohnstätte eine
Stelle dazu aus. Dann fliegen Männchen und Weibchen gar eifrig hin und
her, bringen Teichschlamm und Straßenkot, mit Strohhälmchen und Federn
vermischt, im Schnabel herbei, legen ein Häufchen auf das andere und be-
dienen sich ihres klebrigen Speichels als Mörtel. Das Nestchen sieht aus
wie ein aus Erde gebackener Lienenkorb, der oben offen ist. Wenn das
Nest trocken ist, so wird es ausgefüttert und mit Eiern besetzt, und bald
sperren vier oder fünf hungrige Schwälbchen die Schnäblein nach Futter
auf, und die Klten können kaum geraten, die Schreihälse zu befriedigen.
Wenn aber im herbste (Ende September) die Mücken knapp werden und der
Winter heranrückt, so sammeln sich die Schwalben in großen Scharen,
um über Italien und Spanien nach dem fernen und warmen Kfrika zu
ziehen. (Lesestück: „Die Schwalben".)
Mücken sind das beste Schwalbenfutter. hier sitzt eine „Stech- oder
Singmücke" auf der Hand und saugt sich voll Blut. Wie sieht sie aus?
(Dünner Körper, 6 sehr lange Berne, 2 Flügel, 2 Fühler, ein Saugrüssel.)
Das Stechen wird mit vier Borsten hervorgebracht, die in einer haut-
röhre stecken. Mückenstiche schwellen an und geben rötliche oder weiße
Pusteln, die stark jucken (Salmiakgeist). Wie der Maikäfer, so hat auch die
Mücke Ktemlöcher. hiermit und mit den schnell bewegten Flügeln bringt
die Mücke den singenden Ton hervor. Die Mücke lebt in großen Schwärmen
und legt ihre Eier in das Wasser. Dort schwimmen sie umher, bis die
Sonne sie ausgebrütet hat. Mückenlarven und -puppen schwimmen eben-
falls im Wasser umher und werden vielfach eine Beute der Fische.
e) Was sagt die Grtschroni? über Brände (vielleicht durch Kriegshorden
veranlaßt) und Neubauten? Das Haus Gr. Mühlenstraße 27 trägt die
Jahreszahl 1734, das Haus Gr. Mühlenstraße 6 war früher die Mühle
der Stadt. Der Torschreiber wohnte Gr. Marktstraße 12, und das
Haus Kleine Marktstraße 4 trägt folgende Inschrift:
„Ach achte meine Hasser
Gleich wie dasz Kegen Waser
wasz von den Vachern fleuszt
und ob sie mich gleich neiden
so müssen sie doch leiden
dasz -Mir Gott Hülfe leist.
Christian Friderich Schade Van Herr
Tudewig Reiser Vau -Meister
Michael Wlod^ den 6ten September Anno 1806."
Ausgaben. Miß auf dem Schulplatze 1 qm, 1 a, 1 Morgen ab, deute l ha
au! Lege Ziegel im llreuzverband zusammen! Zeichne die tage der Neubauten
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
100
B. praktischer Teil
Darm, an dem der Kopf sitzt, und doch ist das einfach gebaute Tier nicht
unempfindlich gegen Licht und Schall. Der Regenwurm bohrt sich in lockere
Erde ein. Will er in festes Erdreich kriechen, so „frißt" er sich in den Boden,
indem er die Erde verschluckt und sie hinten wieder ausscheidet. Die in
dem Erdreich enthaltenen Pflanzenreste bilden seine Nahrung - darum liebt
der Regenwurm humusreichen Boden und zieht Grashälmchen in sein Loch,
um sie nach einiger Zeit zu verzehren. Der Regenwurm ist nützlich - denn
die schwarzen Erdklümpchen auf der Oberfläche des Feldes, welche die
fruchtbare Humuserde bilden helfen, sind durch den Darm des Wurms ge-
gangen- er lockert die Erde und bringt, wie der Landmann, das Unterste
nach oben. Die Vermehrung geschieht durch Eier. (Lesestück: „Der Regen^
wurm als Hilfsarbeiter des Landwirts".)
Ietzt wollen wir uns einmal ein Pferd genauer ansehen! Beschreibe
es! Mannshoher schöner Körper, dünne, aber starke Beine, breite Brust,
edler hals mit Mähne- schöngeformter, länglicher Kops, langer Schweif.)
Das Pferd ist ein Einhufer - denn in dem aus Horn bestehenden „Huf"
steckt nur eine einzige Zehe. Man kann dem Pferd ein Gebiß anlegen, weil
in der Zahnreihe zwischen Eckzahn und Backenzähnen je eine Lücke ist. Das
Pferd ist fleißig, anhänglich, klug und mutig- es zieht den Pflug, den
Erntewagen, die Kutsche und trägt den Reiter in die blutige Schlacht - es
will aber gut genährt (Hafer, Häcksel) und reinlich gehalten sein- auch
mit Rrbeit darf man es nicht überlasten, sonst wird es eine unansehnliche
„Mähre". (Tierquälerei.)
Das ttutschpferd.
Ein Uutschpferd sah den Gaul den Pflug im Kcker ziehn
und roieherte mit Stolz auf ihn.
„Wann," sprach es und fing an die Schenkel schön zu heben,
„wann kannst du dir ein solches Knsehn geben?
und wann bewundert dich die Welt?" —
„Schweig," rief der Gaul, „und laß mich ruhig pflügen,-
denn baute nicht mein Fleiß das Feld,
wo würdest du den Hafer kriegen,
der deiner Schenkel Stolz erhält?" Christian Fürchtegott Geliert.
d) Der Bauer Iahnke muß wohl früh aufstehen und tüchtig arbeiten-
aber er hat auch viel Freude in seiner Wirtschaft. Km Sonntag sieht er
sich alles an, er freut sich der Wochenarbeit, der grünenden Saat und der
wohlgenährten Pferde, Kühe usw. Stolz und froh steht er vor seinem
Häuschen - das ist sein Haus, sein Eigentum - hier ist er allein der Herr,
und keiner darf ihm dreinreden- er fühlt sich als freier Herr, und das
hebt seine Brust und gibt ihm Kraft zu neuer Wochenarbeit. Dieser freie
Bauernstand ist ein Segen für unser Vaterland - er ist aber nicht viel älter
als hundert Jahre. Früher war der Bauer nicht sein freier Herr: Haus,
Hof und Land gehörten nicht ihm, sondern dem Gutsbesitzer. Der Bauer
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
Ii. Der Wohnort
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arbeiten auf seine Gesundheit achten: er soll gerade sitzen, die Brust
nicht an die Tischkante legen, sich leicht auf die Krme stützen, die Füße
fest aufsetzen, Buch oder Schreibheft 35 crn vom Rüge halten und nicht
im Zwielicht arbeiten. Jedermann sollte mäßig im Essen und Trin-
ken sein. „Venn es am besten schmeckt, soll man aufhören"- „Gut ge-
kaut ist halb verdaut"' „Allzuviel ist ungesund", verschlucke nicht die
Steine von Kirschen oder Pflaumen,' sie setzen sich in den Gedärmen fest
und können den Tod verursachen. Mädchen schnüren sich oft und schädigen
dadurch Magen und Lungen. Härte deinen Körper ab. Bewege dich
viel in freier Luft, arbeite am Tage und benutze die Nacht zur Ruhe:
„Krbeit, Mäßigkeit und Ruh schließt dem 5lrzt die Türe zu"' verweichliche
deinen Körper nicht durch zu warme Kleidung; turne, spiele, marschiere,
bade, und im Winter laufe Schlittschuh! (Lesestücke: „Körperhaltung bei
Schularbeiten", „Wie sollst du essen und trinken?", „Sprichwörter".)
c) Htn Markt steht die Apotheke. Beschreibe das Haus! (Zweistöckig
mit Balkon, Schaufenster, Kdler.) Wie sieht es innen aus? (Langer Tisch
mit Glasschränken, in denen allerlei Schächtelchen und Gläschen stehen,
an der hinterwand lange Reihen von Porzellantöpfen und Gläsern, alle
mit Flüssigkeiten oder pulvern gefüllt. Im Laden steht der Apotheker;
er macht eben ein Medikament zurecht. Neben ihm liegt das Rezept. Huf
diesem steht genau bezeichnet, was er zusammenschütten soll, und wieviel
von jeder Sorte nötig ist. Weil die einzelnen Pulver nur in ganz kleinen
Mengen genommen werden dürfen, braucht der Apotheker kleine Gewichte
und eine ganz genaue Wage, hier steht sie,' sie sieht aus wie eine Brief-
wage. Beschreibe sie! (Ständer mit Hebel und viertelring, oben eine
Scheibe; Grammgewichte.) hier ist auch eine Krämerwage. Warum
hat sie so dünne und lange Wagebalken? (Soll genau wiegen.) Der 5lpo-
theker hat auch das Gymnasium besucht; aber er braucht die Hochschule
(Universität) nur zwei Jahre lang zu besuchen. Sein Gehilfe ist der pro-
v i s o r. Was hast du schon aus der Apotheke geholt? (Zinksalbe, Heftpflaster,
Verbandwatte, Verbandmull, essigsaure Tonerde u.a.). Wozu wurden diese
Sachen gebraucht? (Cv. schon hier etwas über „erste Hilfe bei Un-
glücksfällen".)
De ttopprveihdag.
„Gu'n Morgen, Herr Kpteiker! Leggen S'mal,
roat is ivoll gaud för kopproeihdag' ?"
„Ttcin Söhn, bat is de düllste (Qual,
dat is 'tie niederträcht'ge plag'.
Ha, seit di man en beten dal.
Du büst ivoll her ut Lrugenmark?"
'>Ja, Herr! Ick dein dor up den Hof." —
„Na, sünd de Kopproeihdag' denn stark?" —
„Ja, Herr! Sei maken't gor tau grorvro."
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
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B. praktischer Teil
so erhält er bei der Gemeinde-Krankenkasse freie ärztliche Behandlung, freie
Krzenei und vom 3. Tage an die Hälfte des Lohnes als Krankengeiö;
geht er ins Krankenhaus, so erhält die Familie das halbe Urankengeld und
der Erkrankte Arzt, Apotheke und Pflege frei. Stirbt der Kranke, so wird
der 20tägige Lohn als Sterbegeld gezahlt.
Aufgaben. Zeichne Fieberthermometer, tlrzeneiflasche, Holunderblatt, Blüte
der echten Kamille, die Wurzel des Wasserschierlings (einiges farbig), Achselstücke
eines Sanitätsoffiziers. Für die Naturaliensammlung eignen sich Krzeneiflasche und
Vriefrvage (Kbb. 24).
J8. Post und Briefbote.
a) Postgebäude. Idir gehen zur Poststraße, Woran erkennst du das
Postgebäude? (viel Drähte gehen hin, Schild mit Reichsadler auf
goldenem Grund.) Beschreibe den Reichsadler ! (Langer, geöffneter Schnabel,
Abb. 24. I. Fieberthermometer, 2. Krzeneiglas, 3. Achselstück eines Sanitätsoffiziers, 4. Lriefwage,
5. Holunderblüte, 6. lvurzelstock des Wasserschierlings, 7. Blüte der echten Uamille.
Flügel und Beine gespreizt; in der einen Klaue hält er das Zepter, in der
anderen den Reichsapfel.) Zepter und Reichsapfel sind Kennzeichen
der Königs- und Kaisermacht. Nenne noch andere Zeichen derselben!
(Krone, Purpurmantel, Schwert.) Erzähle, wie Wilhelm I. Kaiser
wurde (vgl. S.79). Unser Kaiser ist aber auch König vonpreußen. Er
stammt aus dem Hause der hohenzollern. Diese nahmen die Zeichen
der Königsmacht am 18. Januar 1701 an. (Kurze Schilderung der
Krönung zu Königsberg l) Unterscheide den preußischen und den Reichs-
adler (Bilder zeigen!), die preußischen und die deutschen Landesfarben
(Fahnen), Preußen und Deutschland ! Warum steht da K a i s e r l i ch e Post?
(Sie ist deutsch, nicht preußisch.)
hier in der Mauer des Gebäudes ist eine blaue Eisenplatte mit Schlitz
und Deckel eingelassen. Zweck? (Briefeinwurf.) Wo bleiben die Briefe
denn, wenn du sie da hineinwirfst? (Sie fallen in einen großen Korb,
werden gesammelt und verschickt.) Dort an jener Straßenecke ist auch ein
Briefkasten. Beschreibe ihn! (Blauer Eisenkasten, doppelter Einwurf,
vorn die Zeitangaben über das Leeren des Kastens.) Welchen Zweck haben
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]