D 01l0il0ll0ll0llll0ll0ll0ll01l0ll0(o§o)(o£ o)oiloiioilciioiiiioiioiioiioiioiio M
(Olloiloiioiio I. Religiös-sittliches Leben Oiioiioiioiio
Oüoüoiiomoii Iioi10iioiioiioiio(c>Qo)(os ojoiloiioiiomoii Iioiioüoiioiioiio w.
!s gibt einen schönen Garten»
allgrün zu jeder Zeit»
drin blühn die Blumen» die zarten,
ob draußen es stürmt und schneit.
Er liegt im Herzen verborgen»
und pflegst du mit Sorgfalt sein»
strahlt hell an jedem Morgen
Gottes warme Sonne hinein.
Friedrich Wilhelm Weber.
1. Eine deutsche Samariterin.
Die letzten ruhmreichen Kämpfe unseres Volkes haben uns nicht nur
leuchtende Vorbilder des Heldentums gegeben, wir erblickten auch die
schönsten Züge stillwaltender Wohltätigkeit und opferfreudiger Hilfe überall
da, wohin der Krieg seine dunklen schatten warf, von dem Verbandplätze
des flammenbeleuchteten Schlachtfeldes bis in die stille, düstere Lcke des
heimatlichen Lazaretts, hinter dem siegreichen deutschen Heere stand
einmütig das opferfleudige deutsche Volk, hinter dem kämpfenden deutschen
Manne das hilfsbereite, sorgende Weib, und zwar von der mächtigen
Herrscherin des Reiches bis zu der Arbeiterin, die ihre von der Mühe
des Tages angegriffenen Rügen noch bei Nacht anstrengte, um ihren
einzigen Schatz, das abgetragene Leinen, in Scharpie zu zerzupfen für
die verwundeten Löhne des Vaterlandes. Vas leuchtende Beispiel, das
die an der Spitze mildtätiger und patriotischer Frauenvereine stehenden
deutschen Fürstinnen boten, wirkte geradezu belebend und begeisternd
aus alle deutschen Frauen und ganz besonders auf diejenigen unter
ihnen, die, von edler Menschenliebe getrieben, hinauseilten auf den
Schauplatz des Krieges, um inmitten aller Schrecknisse eine segensreiche
Tätigkeit zu entfalten. Unter diesen opferfreudigen Krankenpflegerinnen
zeichnete sich ganz besonders Frau Marie Simon aus, deren Tatkraft,
Umsicht und Rufopferung ihr die Rnerkennung Europas und unter den
Kriegern den schönen, sie hoch ehrenden Namen „Mutter Simon" erwarben.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Oiioiioiioiio
Oüoüoiiomoii Iioiioüoiioiioiio Friedrich_Wilhelm_Weber Friedrich Wilhelm Marie_Simon Simon"
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die Häuser heran, um der vorüberfahrenden Artillerie Platz zu bieten.
Die Pferde mutzten ausgespannt werden, während wir auf den Leiterwagen
sitzen blieben. Inzwischen war es Mitternacht geworden; es wurde General-
marsch geschlagen,' Prinz Friedrich Karl rückte mit seinen in der Stadt
befindlichen Truppen aus — dann aber wurde es etwas freier auf den
Straßen, und wir konnten ans helfen denken. Das Seminar lag voll
von verwundeten, und Massen von Wagen mit Unglücklichen, die nicht
untergebracht werden konnten, standen noch auf den Straßen herum,
wir besannen uns nicht, brachen die Kirche auf, da man sie uns nicht
gutwillig öffnete, und suchten nun hier die Urmen unterzubringen. Zunächst
sahen wir uns nach Stroh und sonstigem Material um, worauf wir sie
betten konnten. In dem Seminar lagen mehr als tausend verwundete,
und eine ebenso große Unzahl mußte die Nacht noch untergebracht werden.
Die Kaiserswerther Diakonissen waren bereits im Seminar in Tätigkeit'
meine Ulbertinerinnen aber übernahmen in Gemeinschaft mit den
Wiesbadener Diakonen die pflege der verwundeten in der Kirche,' es war
hier kein Plätzchen leer, alle Gänge waren belegt. Wir suchten ein Faß
Wein zu bekommen, und das war das einzige, was wir, mit Wasser
vermischt, den armen, erschöpften Menschen geben konnten. T§ war eine
schreckliche Nacht,' in dieser einen Nacht habe ich mehr als fünfzig Jahre
gelebt und gelitten,' ich hatte nur eine Bitte zu Gott: um Kraft zum
Ausdauern; mir ahnte, es käme noch Schlimmeres.
Meine armen Pflegerinnen waren sehr erschöpft,' ich konnte ihnen
nicht einmal etwas bieten, um ihre Kräfte aufzufrischen,' denn der letzte
Nest von den Mundvorräten, die ich für unsern eigenen Bedarf mit-
genommen hatte, war in der Nacht aus den Straßen verteilt worden. Ohne
irgend etwas genossen zu haben, mußten sie mit mir vom verbinden fort
und auf unseren mit Kisten bepackten Leiterwagen weiter nach Metz vor.
Wir fuhren gegen zwölf Uhr mittags ab. Die Hitze war grenzenlos.
Die Kolonnen wirbelten einen Staub auf, daß wir kaum die Augen
öffnen konnten. Alle Ortschaften, durch die wir kamen, waren in größter
Aufregung; wir hörten Kanonendonner und sahen Feuerschein, der von
brennenden Dörfern herrührte. Um acht Uhr abends erreichten wir eine
Unhöhe, wo wir in gerader Linie kaum eine Stunde vom Schlachtfelde
entfernt waren, wir vernahmen ganz deutlich das Kleingewehrfeuer
und sahen das Uufblitzen der einzelnen Schüsse,' der Himmel war rot
vom Feuerschein. Unsere wagen wurden auf ein Feld gefahren, und
wir mußten dort eine feuchte, kalte Nacht zubringen. Unser aller hatte
sich eine große Verzweiflung bemächtigt, daß wir hier still liegen bleiben
mußten, anstatt Hilfe bringen zu können,' auch war es sehr beängstigend,
nichts über den Uusgang der Schlacht zu wissen. Einzelne Soldaten,
die sich im Getümmel der Schlacht von ihren Truppenteilen getrennt
hatten, gesellten sich zu uns, viele darunter leicht verwundet' — sie brachten
keine guten Nachrichten. Da endlich hörten wir Hurra rufen, und nun
wußten wir, daß der Sieg für uns entschieden war.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Karl Friedrich Karl
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um dieselbe Riesenarbeit hier von neuem zu beginnen. Ruch hier gab es
kein Wasser, Eis noch viel weniger, und die Hitze war groß. Dazu überstieg
der Krankenbestand an diesem kleinen Ort anfänglich 6000 Mann,- die
Kirche war mit verwundeten überfüllt, Frau Simon schreibt darüber:
„Ls ist rührend, wie die Rrzte und das ganze Sanitätspersonal es
sich angelegen sein lassen, die Leidenden aus der Kirche herauszutragen
auf den Friedhof in die frische, milde Luft, an ein sonniges Plätzchen —
und sie sorgsam in ihre Decken hüllen oder letztere neben ihnen aufhängen,
damit sie vor jedem Zug geschützt sind. Manchem haben sie das Lager auf
einem Leichensteine zurechtgemacht. Da liegen nun Deutsche und Franzosen,
die sich eben noch wütend bekämpft haben, friedlich nebeneinander aus
einem Friedhofe, sie, die Lebenden, die erst ihr Leben so freudig eingesetzt
und es jetzt doch nicht lassen mächten, unter den Toten, vorüber ist
alle irdische Leidenschaft,- hier herrscht Friede und Versöhnung."
So setzte die mutvolle Frau während des ganzen Krieges ihre opfer-
willige Tätigkeit fort, vor Sedan wie vor Paris, überall zur rechten Zeit
eingreifend, überall mit klarem Blick die nächsten Bedürfnisse erkennend,
für deren Befriedigung ihr praktischer Zinn und ihre rasche Entschlossenheit
auch stets Mittel und Wege zu finden wußte. Den größten Gefahren
trotzte sie mit unerschrockenem Mut. von dem Umfange ihrer Rrbeiten
und psiichten kann man sich kaum eine Vorstellung machen. In der Nähe
von Paris hatte sie eine Verpflegungsstation errichtet und versah hier
in der Zeit vom 10. Oktober bis zum 25. November mehr als 63000 Mann
mit Suppe und Fleisch und 17500 Mann mit Kaffee. Rußerdem aber
errichtete sie noch Passantenlazarette, in denen während derselben Zeit
4941 Kranke und verwundete aufgenommen und verpflegt wurden.
Rls endlich der Friede geschloffen wurde und auch Frau Simon, begleitet
von den heißen Segenswünschen Tausender, in die Heimat zurückkehrte,
da ging sie sogleich an die Rusführung des planes, den ihre edle Seele
inmitten aller Schrecken des Krieges gefaßt hatte: sie gründete eine
Heilstätte für deutsche Invaliden und alleinstehende Kranke, zugleich eine
Lehranstalt für Krankenpflegerinnen. Das dankbare Vaterland unterstützte
fteudig das Werk. Mein nur kurze Zeit war es ihr vergönnt, ihre
Schöpfung emporblühen zu sehen. Rm 20. Februar 1877 entriß der
Tod sie ihrem schönen Wirkungskreise. Noch am Tage vor ihrem Tode
hatte die edle Königin Tarola von Sachsen an ihrem Krankenlager
gestanden, und die Träne im Rüge der hohen Frau bezeugte, wieviel sie
in der Sterbenden verlor. „Nicht müde werden!" — hatte diese so oft
auf den Schlachtfeldern wie an den Krankenbetten des Lazaretts ihren
braven Mertinerinnen zugerufen, und nun war für sie selbst die Nacht
gekommen, da sie müde das Haupt neigte. Ihr Rndenken aber bleibt in
Segen, denn an ihr erfüllte sich das Wort der Schrift, daß die Edlen „rubeu
von ihrer Rrbeit, und ihre Werke folgen ihnen nach".
Rudolf Bunge.
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Extrahierte Personennamen: Simon Simon Rudolf_Bunge Rudolf
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oder einen Wagen von einer Station auf die Bahn Hinausgetrieben?
hat der Druck der Schneewehen die Telegraphenleitung gestürzt? Oder
ist nur eine Ausweichung nicht auf dem rechten Geleise? hat eine aus
dem Loden sickernde Quelle einen Eisklumpen auf dem Geleise gebildet?
Sn allen diesen Fällen ist er in höchster Gefahr des Leibes und
Lebens, und wenn er jetzt den Regulator weiter öffnet und die Maschine
schneller und schneller puffend und keuchend in die dichte Finsternis der
Nacht hineinjagt, schneller und schneller, bis ihre dröhnenden Näder kaum
mehr die Schienen zu berühren scheinen, so rast er der Gefahr blindlings
entgegen. Ganz allein in Gottes Hand, nichts steht ihm zur Seite als
sein Mut, seine Wachsamkeit und seine Entschlossenheit. Und so steht er
denn auf der dahinjagenden Maschine, den Blick, trotzdem Sturm und
Schnee seine Rügen geißeln, auf den engbegrenzten Schein gerichtet, den
die Laternen der Lokomotive mit zitterndem, blau hingezogenem Strahl
auf die Bahn werfen, und der beim windschnellen Laufe der Maschine
die pfähle der Telegraphenleitung, Bahnhäuser, wasserkräne, Gebüsch,
Felswände und Brücken wie Gespenster aus der Nacht emportauchen
und eilends wieder versinken läßt.
Zuweilen blinken wie rot auftauchende, freundliche Sterne Lichter
aus Hütten nahegelegener Dörfer herüber. — „wie warm und sicher
und traulich muß es um diese herum sein!" — doch da sind sie schon
wieder verschwunden in einem wilden Wirbel aufgepeitschten Schnees oder
in puffigen Massen Dampf, die die Maschine windabwärts schleudert,
und die sie wallend und wälzend begleiten, vorbei! vorbei! vorwärts!
Er öffnet den Regulator weiter, rascher noch wird das Tempo der
rasselnden Schläge, eilender noch schießt der Zug in die Nacht hinein. —
„Feuern!" ruft er, nachdem der Flug eine Viertelstunde gedauert, seinem
Heizer durch den Sturm zu, der, durch den Lauf der Maschine vermehrt,
den Schall vom Munde jagt, so daß das noch dazu vom prasseln, Zischen,
Rlappern und heulen übertäubte Wort kaum das Ghr des Nächststehenden
zu erreichen vermag.
Der Heizer steht träumend und vor sich hinstarrend am Hemm-
apparat des Tenders und hört ihn nicht. „Gärtner! Feuern!" schreit ihm
da Zimmermann zu, ihm die Hand auf den Rrm legend. Er fährt empor
und greift nach der Rohlenschaufel, während der Führer die Tür der
Lokomotivfeuerung aufreißt. Ein ungeheurer, glänzender Lichtbüschel fährt
aus der weißglühenden Feuermasse durch die Tür fast senkrecht nach
dem Himmel empor. Sn dem Glutlichte duckt sich die dunkle Gestalt des
Heizers etwa zehnmal hin und her, jedesmal auf dem Tender die mächtige,
schwere Rohlenschaufel Mlend und sie in die Feuerung ausstürzend. Er hat
etwa zwei Zentner neues Brennmaterial in die weißglühende Masse
geworfen. Der Führer schließt die Feuertür, das Strahlenbündel, das aus
ihr schoß, erlischt, und erhitzt und ausatmend tritt der Heizer an seinen
Posten zurück, während eine prachtvolle Funkenmasse wie die schönste
Feuerwerksgarbe dem Schornstein entströmt.
„was haben Sie denn, Gärtner?" schreit der Führer dem Heizer
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TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
25
Vorwärts! Vorwärts!
„Ulter Greis," sagt Zimmermann zu seiner Maschine, die, dick beeist,
mit einer Schneekruste bedeckt, mit verschlacktem Uoste schwerer und
schwerer ihre Pflicht erfüllt, „wir kommen heute beide wie die Eisbären
an, beide erstarrt, durchfroren, todmüde, das war eine böse Nacht für uns
beide! Du sollst pflege haben, sauber gemacht werden von Nad zu
Schornstein, und ich — ich will mich wärmen und auftauen! — Gott sei
Dank, da ist Hochfeld, die Endstation!"
Mühsam hob er den starren Urm im steifgefrorenen Ürmel, um zu
pfeifen, als die Gebäude der großen Station im ungemütlichen Lichte
eines stürmischen Wintermorgens, mit hier und da noch in den Fenstern
glimmenden Lichtern, dicken Eiszapfen an den Dächern und mit all ihrer
Gde und Unbehaglichkeit zum Vorschein kamen.
Dröhnend rollte der Zug mit den letzten Utemzügen der fast ver-
löschenden Maschine in die nur spärlich erleuchtete Halle. Der Inspektor
steht im Morgenpelze verdrießlich auf dem Bahnsteig. Mühsam sich
bewegend, starr und Kältematt, reicht ihm Zimmermann die Uursuhr
herab. „5ie kommen zwanzig Minuten zu spät," knurrt der Inspektor,
„Sie haben die Fahrtprämie verloren."
„Ls war eine böse Nacht, Herr Inspektor," sagte der halb erfrorene
Führer. — „Ja, es tut mir leid," erwiderte der Inspektor, „Gaußigs
Maschine ist schadhaft geworden, bringen Sie den alten Greif in Ord-
nung, in einer halben Stunde müssen Sie den Schnellzug zurück über-
nehmen." — Todmüde, durchfroren sofort den ganzen weg zurück, und
der Schneesturm tobt nach wie vor! —
Das ist der Lokomotivführerdienst im Winter!
Mar Maria v. Weber.
5. Die Drück' am Tay.
(28. September 1879.)
When shall we three meet again?
Macbeth.
„wann treffen wir drei wieder zusamm'?"
„Um die siebente Stund', am Brückendamm."
„Um Mittelpfeiler."
„Ich lösche die Flamm."
5 „Ich mit."
„Ich komme von Uorden her."
„Und ich von Süden."
„Und ich vom Meer."
„hei, das gibt ein Uingelreihn,
10 und die Brücke muß in den Grund hinein."
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Extrahierte Personennamen: Zimmermann Zimmermann Maria_v Maria Weber
28
3. Hm Ufer dräute der Möwenstein,
drauf stand ein verrufnes Gemäuer,
dort schleppten sie Werg und Ztrandholz hinein
und gossen Gl in das Feuer.
Das leuchtete weit in die Nacht hinaus
und sollte rufen: (D, komm nach Haus!
Dumpf anrollten die Fluten —
hier steht dein Weib in Nacht und Wind
und jammert laut auf und küßt dein Nind:
,,Len Boot is noch buten!"
4. Doch die Nacht verrann, und die Lee ward still,
und die Bonne schien in die Flammen,
da schluchzte die Hrmste: „Hs Gott will!"
Und bewußtlos brach sie zusammen!
Sie trugen sie heim auf schmalem Brett,
dort liegt sie nun fiebernd im Krankenbett,
und draußen plätschern die Fluten,-
dort spielt ihr Kind, ihr „lütting Jehann",
und lallt wie träumend dann und wann:
„Een Boot is noch buten!" — cttno holz.
7. Trost.
Wenn alles eben käme,
wie du gewollt es hast,
und Gott dir gar nichts nähme
und gäb' dir keine Last:
wie wär's da um dein Zterben,
du Menschenkind, bestellt?
Du müßtest fast verderben,
so lieb wär' dir die Welt.
Nun fällt eins nach dem andern,
manch süßes Band dir ab,
und heiter kannst du wandern
gen Himmel durch das Grab.
Dein Zagen ist gebrochen,
und deine Beele hofft! —
Dies ward schon oft gesprochen,
doch spricht man's nie zu oft.
Friedrich de la Motte Fouqus.
8. Die Ureuzfchau.
Der Pilger, der die höhen überstiegen,
sah jenseits schon das ausgespannte Tal
in Hbendglut vor seinen Füßen liegen.
Huf duft'ges Gras im milden Bonnenstrahl
streckt' er ermattet sich zur Buhe nieder,
indem er seinem Bchöpfer sich befahl.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_de_la_Motte_Fouqus Friedrich
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Ihm fielen zu die matten Augenlider;
doch seinen wachen Geist enthob ein Traum
der ird'schen hülle seiner trägen Glieder.
Der Schild der Sanne ward im Himmelsraum
zu Gottes Angesicht, das Firmament
zu seinem Kleib, das Land zu dessen Saum.
„Du wirst dem, dessen herz dich Vater nennt,
nicht, Herr, im Zorn entziehen deinen Frieden,
wenn seine Schwächen er vor dir bekennt.
Daß, wen ein Weib gebar, sein Kreuz hienieden
auch duldend tragen muß, ich weiß es lange;
doch sind der Menschen Last und Leid verschieden.
Mein Kreuz ist allzuschwer; sieh, ich verlange
die Last nur angemessen meiner Kraft;
ich unterliege, Herr, zu hartem Zwange."
wie so er sprach zum höchsten Kinderhaft,
kam brausend her der Sturm, und es geschah,
daß aufwärts er sich fühlte hingerafft.
Und wie er Boden faßte, fand er da
sich einsam in der Mitte räum'ger hallen,
wo ringsum sonder Zahl er Kreuze sah.
Und eine Stimme hört' er dröhnend hallen:
„hier aufgespeichert ist das Leid; du hast
zu wählen unter diesen Kreuzen allen."
versuchend ging er da, unschlüssig fast,
von einem Kreuz zum anderen umher,
sich auszuprüfen die bequem're Last.
Dies Kreuz war ihm zu groß und das zu schwer;
so schwer und groß war jenes andre nicht,
doch, scharf von Kanten, drückt' es desto mehr.
Das dort, das warf wie Gold ein gleißend Licht,
das lockt' ihn, unversucht es nicht zu lassen;
dem goldnen Glanz entsprach auch das Gewicht.
Tr mochte dieses heben, jenes fassen,
zu keinem neigte noch sich seine Wahl;
es wollte keines, keines für ihn passen.
Durchmustert hatt' er schon die ganze Zahl —
verlorne Müh! vergebens war's geschehen!
Durchmustern mußt' er sie zum andernmal.
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30
Und nun gewahrt' er, früher übersehen,
ein Kreuz, das leidlicher ihm schien zu sein,
und bei dem einen blieb er endlich stehen.
Ein schlichtes Marterholz, nicht leicht, allein
ihm paßlich und gerecht nach Kraft und Maß:
„Herr," rief er, „so du willst, dies Kreuz sei mein!"
Und wie er's prüfend mit den Uugen maß —
es war dasselbe, das er sonst getragen,
wogegen er zu murren sich vermaß.
Er lud es auf und trug's nun sonder Klagen.
5idelbert v. Lhamijso.
9. Das Kind der Barmherzigkeit.
Uls der Allmächtige den Menschen erschaffen wollte, versammelte
er, ratschlagend, die obersten Engel um sich.
„Erschaffe ihn nicht!" so sprach der Engel der Gerechtigkeit.
„Er wird unbillig gegen seine Brüder sein und hart und grausam gegen
den Zchwächern handeln."
„Erschaffe ihn nicht!" so sprach der Engel des Friedens. „Er
wird die Erde düngen mit Menschenblut,' der Erstgeborne seines Geschlechts
wird seinen Bruder morden."
„Bein Heiligtum wird er mit Lügen entweihen," so sprach der Engel
der Wahrheit, „und ob du ihm dein Bildnis selbst, der Treue Ziegel,
auf sein Antlitz prägtest."
Noch sprachen sie, als die Barmherzigkeit, des ewigen Vaters
jüngstes, liebstes Kind, zu seinem Throne trat und seine Knie umfaßte.
„Bilde ihn," sprach sie, „Vater, zu deinem Bilde selbst, ein Liebling
deiner Güte! Wenn alle deine Diener ihn verlassen, will ich ihn suchen
und ihm liebend beistehn und seine Fehler selbst zum Guten lenken.
Des Zchwachen herz will ich mitleidig machen und zum Erbarmen gegen
Zchwächere neigen. Wenn er vom Frieden und der Wahrheit irret, wenn
er Gerechtigkeit und Billigkeit beleidigt, so sollen seines Irrtums Folgen
selbst zurück ihn führen und mit Liebe bessern."
Der Vater der Menschen bildete den Menschen, ein fehlbar schwaches
Geschöpf, aber in seinen Fehlern selbst ein Zögling seiner Güte, Lohn
der Barmherzigkeit, Lohn einer Liebe, die nimmer ihn verläßt, ihn
immer bessernd. Johann Gottfried v. Herder.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Johann_Gottfried_v Johann
31
10. Hoffnung.
Und dräut der Winter noch so sehr
mit trotzigen Gebärden,
und streut er Eis und Bchnee umher:
es muß doch Frühling werden.
Und drängen die Uebel noch so dicht
sich vor den Blick der Bonne,
sie wecket doch mit ihrem Licht
einmal die Welt zur Wonne.
Blast nur, ihr Btürme, blast mit Macht,
mir soll darob nicht bangen-
auf leisen Bohlen über Nacht
kommt doch der Lenz gegangen.
Da wacht die Erde grünend auf,
weiß nicht, jük ihr geschehen,
und lacht in den sonnigen Fimmel hinaus
und mächte vor Lust vergehen.
Bie flicht sich blühende Kränze ins haar
und schmückt sich mit Uosen und Khren
und läßt die Brünnlein rieseln klar,
als wären es Freudenzähren.
Drum still! Und wie es frieren mag,
o herz, gib dich zufrieden.
Ls ist ein großer Maientag
der ganzen Welt beschieden.
Und wenn dir oft auch bangt und graut,
als sei die häll' auf Erden,
nur unverzagt aus Gott vertraut:
es muß doch Frühling werden!
Lmanuel Gsibel.
11. John Maynard.
John Maynard!
„Wer ist John Maynard?"
„John Maynard war unser Bteuermann,
aushielt er, bis er das Ufer gewann,
6 er hat uns gerettet, er trägt die Krön',
er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn.
Föhn Maynard."
* *
*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]