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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 26

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§108. Europa. 26 des Handels. Im Tundrengebiete liegt die nördlichste Handelsstadt Europas, Archangelsk Q. Während der eisfreien Zeit (vier bis fünf Monate) entwickelt sich hier ein lebhafter Handel mit den Häuten und Pelzen der Tiere, die die Hirten- und Jägervölker erbeuteten. An der trichterförmigen Mündung der Newa liegt die Hauptstadt Petersburg [~ü], der bedeutendste Handelsplatz Rußlands, durch Kanäle mit dem gewaltigen Flußnetz des Landes verbunden. An der Dünamündung beherrscht Riga den Handel. Auf der Düna, dem Niemen (Memel), der Weichsel und Warthe schwimmen riesige Holz- flöße, werden Flachs und Hanf verfrachtet. Der erste Ausfuhrhafen für die riesigen Getreidemassen der Schwarzerde ist Odessa am Schwarzen Meere. Am Kaspischen Meer liegt Baku /j^r der Hauptplatz des Petroleumgebietes. Astrachan im Delta der Wolga versendet Fische und Kaviar. Be- rühmt durch die große Messe vom 15. Juli bis 10. September ist Nishuij Nowgorod an derwolga. Hier treffen sich viele Tausende von Kaufleuten und Händlern der meisten Völker Europas und Asiens. Von be- sonders hoher Bedeutung ist der Pelzhandel. An der schiffbaren Moskwa, einem Nebenflusse der Wolga, dehnt sich Moskau die ältere Hauptstadt Rußlands, aus. Infolge des nahen Kohlen- und Eisenbezirkes um Tula ist Moskau der Mittelpunkt des bedeutendsten Jndnstriebezirkes Rußlands ge- worden. Kräftig entwickelt sich auch der Jndustriebezirk auf dem Eisen- und Kohlenlager nördlich vom Asowschen Meere. Ebenso haben die Kohlen- und Eisenlager Polens eine rege Industrie hervorgerufen. Der Mittelpunkt der Eisen- industrie ist die ehemalige Hauptstadt Polens, Warschau /s\ an der Weichsel, der erste Platz für die Baumwollenindustrie Lodz (das „polnische Man- chester"). An 100 000 Deutsche wohnen in dieser Stadt. Deutsche sind hier wie in fast allen anderen Bezirken Rußlands die Gründer und Beherrscher der Industrie. Aus Rußland beziehen wir an erster Stelle Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft, dann Felle und Pelze, endlich Platina und Gold; wir liefern ihm Waren der Eisen- und Textilindustrie, Chemikalien und Steinkohlen. Die Einfuhr von Rußland überragt jedoch bei weitem unsere Ausfuhr. 1908 verkaufte uns Rußland für rund 1000 Millionen Mark Waren, während wir ihm nur für 500 Millionen Mark lieferten. — Die Massengüter, wie Getreide und Holz, gelangen meist auf den Flüssen, die in die Ostsee münden, zu uns. Die wichtigste Dampferlinie führt von Kiel und Lübeck nach Riga, Reval und Petersburg. Die bedeutendsten Eisenbahnlinien sind für uns: 1. Königsberg—petersburg, 2. Thoru—warschau—moskau—samara au der Wolga—sibirien. Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein, und gib ihre Lage und ihre Bedeutung an! 2. Vergleiche Rußland und Deutschland nach Größe und Einwohnerzahl! 3. Berechne die Volksdichte! 4. Worin liegt die schwache Besiedelung begründet? 5. Worin begründet sich die Art unseres Warenaustausches mit Rußland? 6. Reise über See und Land nach Petersburg!

2. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 91

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
91 Staaten, § 172, 173, 174. Aufgaben: 1. Trage die fünf Republiken mit den wichtigsten Städten in die Skizze ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung der Anden-Repnbliken. § 173. In der La Plata-Ebene liegen die drei Republiken: Argen- tinien, Paraguay und Uruguay (= Ys Europa, 7,7 Millionen Einwohner, meist Weiße). Aufgabe: Beschreibe die La Plata-Ebeue nach Bodengestalt, Klima und Erzeugnissen! In diesen Ländern ist die Viehzticht der wichtigste Wirtschaftszweig ge- worden. Die Ausfuhr von Schafwolle, gefrorenem Fleisch, Talg und Fleisch- extrakt steigt von Jahr zu Jahr gewaltig. Ju Uruguay liegt Fray Ben tos mit den weltberühmten Liebigsschen Fleischextraktfabriken, die durchschnittlich jährlich 200000 Stück Schlachtvieh verarbeiten. In Argentinien und Uruguay werden jedoch immer mehr — wie in Ruß- land die Steppen, in Ungarn die Pußten und in den Vereinigten Staaten die Prärien — die Pam- pas für den Ackerbau gewonnen. Immer mehr steigern sich die Er- träge an Weizen, Mais und Lein, so daß diese Staaten jetzt zu den wichtigsten Kornkammern der Welt gehören. Die größten Aus- suhrhäsen sind Bnenos Aires [T] und Montevideo /\. Deutsch- land ist wohl der stärkste Ab- nehmer der Erträge des Landes. Wir kaufen von Argentinien für rund 450 Mill. Mark (Weizen, Wolle, Leinsaat, Rindshäute usw.) und senden nach Argentinien für etwa 200 Millionen Mark unsere In- dustriewareu. Aufgaben: 1, Trage die drei Republiken mit deu wichtigsten Städten in die Skizze ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung der La Plata-Staaten. § 174. a) In dem Tieflande des Amazonas und dem südöstlichen Berg- lande breiten sich die Vereinigten Staaten von Brasilien aus (fast gleich Europa, 18 Millionen Einwohner, von denen weniger als die Hälfte Weiße, die übrigen Indianer, Mestizen, Neger und Mulatten sind). In den gesunden südöstlichen Teilen haben sich Deutsche in so großer Zahl niedergelassen, daß gui Städte: 1. Lima, 2. Santiago, 3. Valparaiso, 4, Buenos Aires, 5. Montevideo, 6. Rio de Ianairo, 7. Sao Paulo, 8. Sautos, 9. Porto Alegre, 10. Cayenne.

3. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 92

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
174, 175. Ergänzung zur Volkswirtschaftskunde. 92 sie ganz deutsche Provinzen bilden, in denen völlig deutsches Wesen herrscht. Die tropischen Wälder liefern Kautschuk in reicher Menge. Im Anbau des Kaffees nimmt Brasilien den ersten Platz in der Welt ein; außerdem liefert es viel Kakao, Zucker (Zuckerrohr), Mais. Früher war Brasilien durch seinen Diamantenreichtum bekannt. Von hier kommen auch die Edelsteine, die in Oberstein und Idar (§ 17) bearbeitet werden. Die Hauptstadt des Landes, zugleich der Hauptausfuhrhafen, ist Rio de Janeiro/^; an einer prächtigen Bai ausgebreitet, von hohen Bergen umgeben, soll sie eine der schönstgelegenen Städte der Welt sein. San tos kommt ihr an Bedeutung als Handels- und Industriestadt beinahe gleich. Aus Porto Alegre versenden die Deutschen die Erträge ihrer Pflanzungen. Deutschland bezieht von Brasilien besonders viel Kaffee, Kautschuk, Kakao, Tabak, Gerbrinde und Edelsteine. Die Einfuhr unserer Jndnstrieerzengnisse steht jedoch hinter der Ausfuhr Bra- Mens zurück; sie beläuft sich auf rund 100 Millionen Mark; während wir von Brasilien für mehr als 200 Millionen Mark kaufen. b) Den östlichen Teil des Berglandes von Guayana nehmen die Kolo- nien Französisch-, Niederländisch- und Britisch-Guayaua ein. Über den westlichen Teil des Berglandes, die nördliche Orinoko-Ebene und die nördlichen Ausläufer der Anden breiten sich die Vereinigten Staaten von Venezuela aus. (Zusammen nicht ganz — 3 X Deutschland mit 3000000 Einwohnern.) Das tropische Klima ist für die Europäer sehr ungesund. Sie machen daher auch nur einen geringen Teil der Bevölkerung aus, die zu mehr als 2/3 aus Negern und Mnlatten besteht. Die Franzosen benutzen ihre Kolonie dazu, um Verbrecher und Verbannte dorthin zu schicken; einen besonders traurigen Ruf genießt uuter den Verbannungsorten Kayenne Q. — Diese Länder versenden ähnliche Waren wie Brasilien. Die weiten Llanos in Venezuela haben auch eine blühende Viehzucht hervorgerufen, die jedoch gegen die in den La Plata-Staaten weit zurücksteht. Aufgaben: 1. Trage die Republiken des Amazonas und Guayanas mit den genannten Städten in die Skizze ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung Brasiliens. 3. Die Deutschen in Amerika. 4. Fahre um Südamerika und lege an den wichtigsten Hafenplätzen an und gib dabei die wichtigsten Ausfuhrwaren an! Ergänzung zur Volkswirtschaftskunde. 175. Nahrungs- und Genußmittel. (Zu § 80.) Deutschlands Getreideeinfuhr im Jahre 1907. 1. aus Rußland 2726000 t (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer) 2. „ Argentinien 861000 t'(Weizen) 3. „ Rumänien 679000 t (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer) 4. „ Ver. Staaten 550000 t (Weizen)

4. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 13

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
13 A. Das Mittel- und Nordeuropäische Schollen- und Tiefland. 97. § 97. Die Tundra, der traurigste Teil Europas, zeigt das dürftigste Pflan- zenleben, wie wir es ähnlich uur auf dem hohen Kamme des Riesengebirges an- getroffen haben. Das trockene Land überziehen dürftige Flechten, die Sümpfe dunkelgrüne Moofe. In dem hartgefrorenen Boden können tiefwurzelnde Holz- gewächfe nicht gedeihen; nur an wenigen günstiger gelegenen Stellen wuchert niedriges Gestrüpp. Auch in diese Einöde hat sich der Mensch gewagt; er würde aber dort nicht leben können, wenn nicht das genügsame Renn- tier ihm fast alles gewährte, dessen er bedarf. Mit ihren Renntierherden ziehen die Lappen und Samojeden von einem dürftigen Weideplatz zum andern. Dabei machen sie Jagd auf die zahlreichen Hermeline, Marder, Eisfüchse, auf Wölfe und Eisbären, deren Pelze sie an die Händler, die auch diese Einöden aufsuchen, verkaufen. Naht der Sommer, fo bevölkern sich die Sümpfe und Meeresgestade mit wilden Polarenten, Gänsen und Schwänen, und den Morästen entsteigen Schwärme von Mücken und Bremsen. Das Waldgebiet. Wandern wir nach 8 weiter, so gelangen wir durch niedriges Buschwerk in das Wald gebiet, das den weitaus größten Teil Nord- und Mitteleuropas einnimmt. Seine nördliche Zone bedecken riesige Nadelwälder, durchwirkt mit dem lebhaften Grün der Birke. Ihnen ver- danken das mittlere und nördliche Schweden und das nördliche Rußland ihren Holzreichtum Die Waldgebiete bedecken dort eine Fläche, die die gesamte Größe Deutschlands, Österreich-Ungarns, Italiens und der Schweiz weit über- trifft. Wegen der kurzen Sommer wächst das Holz sehr langsam; es ist darum äußerst fest und deshalb besonders wertvoll. Schweden und Rußland sind die wichtigsten Länder für die Holzausfuhr. Leider muß man befürchten, daß sie bei der heutigen großen Nachfrage nach und nach zu stark entwaldet werden, da man bei dem vielfach noch ungeordneten Betriebe wenig für Nachwuchs sorgt. — Reich find diese Wälder noch an Wild, an kostbaren Pelztieren wie Fuchs, Zobel, Hermelin, Marder, Nerz und Iltis. Wölfe, braune Bären, Luchse fügen dem Wilde und den Haustieren noch großen Schaden zu. Das riesige Elentier wird leider immer mehr in die morastigen Waldgebiete des Nordens zurückgedrängt. Recht dürftig ist in diesen Waldgebieten der Anbau von Getreide. Dort gedeihen nur Gerste, Hafer und Roggen. Jedoch gestatten die langen Winter den Anbau von Sommergetreide nicht. Aufgabe: Der Wert der Tundra und des skandinavischen und nordrussischen Wald- gebietes. Viel glücklicher ist die Zone der aus Laub- und Nadelhölzern ge- mischten Wälder, die sich fast durch ganz Mitteleuropa erstreckt. Der größere Teil des Landes konnte hier einer gewinnreichen Landwirtschaft, dem Ackerbau, der Viehzucht, dem Weinbau und der Obstbaumzucht nutzbar gemacht werden. Die größten Wälder dehnen sich in Rußland aus. Sie erstrecken sich bis an die „Schwarzerde"; in der Zone der „Schwarzerde" ist der Waldbestand jedoch sehr gering. Die Wälder Rußlands, bestehen auch in der Zone der gemischten

5. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 15

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
15 Unter den französischen Weingegenden ist die Champagne, die kreidereiche Landschaft im östlichen Seinebecken, am bevorzugtesten. Frankreich gilt als erstes Weinland der Welt; dennoch ist die Weineinfuhr aus den südlichen Weinländern in manchen Jahren größer als die Ausfuhr. Wie die Deutschen ein biertrinkendes Volk sind, so die Franzosen ein weintrinkendes. — Frucht- bare Ackerbaugebiete waren srüher auch das Ostenglische Becken und das Schottische Niederland; doch geht der Getreidebau immer mehr zurück, da England das Getreide billiger aus anderen Ländern einführt. Die reichen Lords, denen der größte Teil des Bodens gehört, wandeln die Äcker in Weiden um, da sie so ergiebigere Jagdgründe erhalten. Daher muß England unter allen Ländern der Welt das meiste Getreide einführen. Die Viehzucht (Pferde, Rinder, Schweine) blüht am meisten in den feuchten Küstenländern, im immergrünen Irland, im Ostenglischen Becken, in Holland, im Belgischen Flachland, im Hügellande der Bretagne und Nor- mandie und in Dänemark. Der Engländer züchtet gute Rennpferde, der Flame (Belgien) und Däne kräftige Ackerpferde. Holland und Dänemark liefern weit über ihren Bedarf Erzeugnisse der Viehzucht; wir beziehen dorther viel Fleisch, Butter und Käse. Die dürftigen Hochländer Englands und Schottlands, die Färöer, Island und das Südfranzösische Hochland dienen besonders der Schaf- zucht. Von diesem erhalten wir den beliebten Roquefortkäse, der aus Schaf- milch, vermischt mit Ziegenmilch, bereitet wird. Aufgaben: 1. Der Waldbestand in Mitteleuropa. 2. Der wirtschaftliche Wert der „Schwarzerde". 3. Die fruchtbaren Ackerbaugebiete Mitteleuropas. 4. Die besteu Viehzucht- läuder. § 98. Ein ganz eigenartiges, in Deutschland unbekanntes Bild bietet die Steppe. Sie breitet sich in Südrußland auf der Gelberde aus und nimmt ein Gebiet ein, das dem der Schwarzerde ungefähr gleichkommt. Wandern wir in den regenspendenden Frühlingsmonaten aus den grünen Saatengefilden der Schwarzerde nach 3, so ändert sich nach und nach das Bild. Die Getreide- selder werden seltener, der Baumwuchs hört völlig auf. Die lange sommerliche Dürre und den strengen Winter können die Bäume nicht überdauern. Wir überblicken eine endlos erscheinende Ebene, die mit einem grünen Grasteppich, durchwirkt von zahllosen Blumen, bekleidet ist. Große Pferde-, Rinder- und Schafherden, gewöhnlich von berittenen Hirten, den Kosaken, bewacht, finden ihre reiche Nahrung. Hier und dort schießen Distelgewächse empor, die so hoch werden, daß sich ein Kosak zu Pferde darin verstecken kann. In den weiten Sumpfstrecken an den Flüssen rauschen hohe Rohrdickichte. (Das Rohr hat eine große Bedeutung für den Kosaken; aus ihm verfertigt er die Wände und das Dach seines Hauses; Rohr dient ihm zur Düugung und Feuerung.) Diefe Schilfwälder wimmeln von Enten, Gänsen, Schwänen und Pelikanen. Über die Steppe eilt die schnell- füßige Trappe. (Sie verirrt sich anf ihren Wanderzügen hin und wieder bis an den Rhein.) An der Küste des Schwarzen und des Kaspischen Meeres schreiten

6. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 55

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
55 134. Brahmaputras (ungefähr viermal Westfalen, dreimal Rheinprovinz) aus. Die Fruchtbarkeit der angebauten Gegenden hat man feit vielen Jahrhunderten besonders in Vorderindien noch durch künstliche Bewässerung erhöht. Dort gedeihen die mannigfaltigsten Feldfrüchte: Reis, Weizen, Hirse und andere Getreidearten, ferner Baumwolle, Jute, allerlei Ölfrüchte (Sesam, Lein, Raps, Rizinus), Erdnuß, Zuckerrohr, Kaffee, Tee, Tabak, Indigo, Mohn (Opium), Pfeffer, Ingwer, Zimt und Muskatnüsse. Dazu spenden noch viele Bäume ihren reichen Segen, wie Banane (der indische Feigenbaum), Brotfruchtbaum, Kokos- und Sagopalme. Endlich liefern viele Bäume des Urwaldes wertvolle Nutz- Hölzer, Farbstoffe, Chinarinde, manche Feigenbäume mit ihrem Milchsafte Kautschuk und nach dem Stiche eines Insektes Schellack. — Trotz dieser reichen Naturgaben gehören weite Gebiete nicht zu den glücklichsten; denn hin und wieder bleibt der Südwestmonsun aus oder spendet nur spärlichen Regen, und dann entsteht hier unter der dichten Bevölkerung schlimme Hungersnot. Einen eigenartigen Platz nimmt der Himalaja hinsichtlich der Pflanzenwelt ein. Er vereinigt an seinen Abhängen drei Pflanzenzonen. Auf der untersten (bis 1300 m) herrscht der Tropenwald vor, in der mittleren (1300—3000) die Pflanzenwelt der gemäßigten Zone (Obst, Wein, Getreide), in der höchsten (3000 bis zur Schneegrenze, die hier erst bei 5000 m beginnt) Gras- und Weideland. Aufgaben: 1. Worin liegt die große Fruchtbarkeit Südasiens begründet? 2. Warum bringt der Südwestmonsum Regen, der Nordostmonsnm nicht? 3. Warum sind das Hoch- land von Dekan und das Tiefland des Indus regenarm? 4. Welche Erzeugnisse der Pflanzen- welt beziehen wir von Südasien? 5. Beschreibe die drei Pflanzengürtel des Himalajas, indem du mit dem höchsten beginnst! c) Tierreich. Der artenreichen Pflanzenwelt entspricht eine Tierwelt, wie man sie reicher sonst kaum wieder antrifft. Die Bäume beleben Schlankaffen, Paviane, Meerkatzen, kleine Halbaffen, fliegende Maki, fliegende Hunde und Flugeichhörnchen. In den Urwäldern Borneos wohnt der Riese unter den Affen, der Orang-Utan. In den Dschungeln Vorder- und Hinterindiens ist die Heimat des Königstigers; als guter Schwimmer gelangt er häufig nach Sumatra und Java. Zuweilen tritt auch der Löwe auf. Durch die Urwälder bahnen sich Elefanten, Tapire, Nashorne, Wildschweine ihre Wege. In den Savannen, wo weite Grasflächen und Baumgruppen abwechseln, trifft man Herden von Büffeln, Zebus, Antilopen, ferner Moschustiere und das breit- schwänzige Schuppentier an. Aus der vielartigen Vogelwelt Ostindiens sind besonders berühmt die Pfauen, farbenprächtige Fasanen, der Stammvogel des Haushuhues, die Salanganen (Schwalbenart), welche eßbare Nester mit ihrem Speichel bereiten, Nashornvögel, Papageien, Prachtdrosseln, buntgefiederte Honigvögel, Kraniche und Kropfstörche. Im Ganges und an einzelnen Meeres- küsten leben Krokodile. Auf Bäumen wohnen Eidechsen mit Flatterhäuten, die sogenannten fliegenden Drachen und Gekkonen. Über den Boden kriechen allerlei Schlangen. Unter den giftigen ist die Brillenschlange die gefährlichste.

7. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 72

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
151, 152. Afrika, 72 Hochländern ist es jedoch streckenweise so gesund, daß die Weißen sogar als Landwirte selbst arbeiten können. Mit der Anlage von Baumwollen- und Kaffeeplantagen hat man einen hoffnungsvollen Anfang gemacht. Man zählt erst etwa 2800 Weiße, von denen die meisten Deutsche sind. Der Verkehr zwischen der Küste und dem Seengebiet findet noch immer durch Träger statt. Die Haupt- stationeu für die Trägerkarawanen sind Bajamogo an der Küste und Tabora im Innern. Eine Eisenbahn, die von Tanga zum Kilimandscharo geplant ist, führt erst bis Mombo. Eine zweite Bahn soll von Daressalam über Tabora zum Tanganjika fahren, ist aber erst bis Mrogoro fertiggestellt. Von Tabora soll eine Linie zum Viktoriasee abzweigen. Erst wenn durch diese Bahnen und noch durch eine dritte zum Njassa die Küste mit den großen Seen verbunden ist, wird sich die Kolonie gedeihlich entwickeln können. Der Handelsumsatz belief sich 1907 auf 36 Mill. Mark. Ausgeführt werden: Sifalhanf (besser als unser Hans), Kautschuk, Häute und Felle, Kopra, Elfenbein, Kaffee, Erdnüsse, Baumwolle usw. Die Regierungshauptstadt ist Daressalam Q (— Hafen des Friedens). Aufgaben: 1. Zeichne eine Skizze von Dentsch-Ostafrika! 2. Die Bedeutung Deutsch- Ostafrikas. 3. Der Verkehr. 4. Reise von Hamburg nach Daresfalem! (Dauer der Fahrt fast 40 Tage.) § 152. Deutsch - Südwestafrika dehnt sich über den westlichen Teil des Südafrikanischen Tafellandes aus. Das sandige Vorland und die selsigen Randgebirge machen einen wüstenartigen Eindruck. Obgleich es anderthalbmal so groß ist wie Deutschland, hat es nur 200—250 000 Einwohner. Vorbereitende Aufgabe wie bei § 151. Diese Kolonie gehört schon seit 1884 zum Deutschen Reiche. Drei Neger- stämme: die Ovambo, Damara, Herero, bewohnen den Norden und die Mitte; im Südeu und am Rande der Kalahari wohnen Hottentotten; hier schweifen auch Buschmänner umher. Die friedlichen Ovambo sind Acker- baner, die kriegerischen Herero und Hottentotten Viehzüchter. Sie haben den deutschen Reitern in den blutigen Aufständen von 1903—1906 heftigen Widerstand geleistet. Seit diesen Kämpfen sind die Neger unter scharfe Auf- ficht genommen; jeder muß nachweisen können, daß er bei einem Weißen in Dienst steht. Alkohol dars an die Neger nicht verkauft werden. Schnell steigt mit jedem Jahr die Zahl der Weißen. 1908 belief sich ihre Zahl bereits auf 8200, darunter 6200 Deutsche; die übrigen waren vorzugsweise Engländer und Buren. Das starke Anwachsen der Einwanderung ist auf das meist gesunde Klima zurückzuführen; die Lust auf den Hochflächen ist zwar heiß, aber trocken und kühlt sich des Nachts sehr stark ab. Das Land eignet sich wenig zum Ackerbau; wo jedoch durch künstliche Bewässeruno die Folgen der Regenarmut überwunden werden, gedeihen Mais, Weizen, Baumwolle, Tabak, Obst und Wein in reichem Maße. Es ist in erster Linie ein Viehznchtland, dessen Wert sich bedeutend heben wird, wenn

8. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 86

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 166, 167, 168. Amerika, 86 In den Küstenlandschaften Brasiliens liefert der Plantagenbau Kaffee, Zucker- rohr, Baumwolle, Tee, Tabak. Trotz der weiten Urwälder und Savannen fehlen Südamerika die riefen- haften Dickhäuter und die großen Katzenarten Asiens und Afrikas; von Dick- häutern lebt hier nur der Tapir, von katzenartigen Raubtieren nur der Kuguar (oder Puma) und der Jaguar. Besonders eigentümlich sind für Süd- amerika Faultiere, Ameisenfresser, große Fledermäuse, langschwänzige Affen. — An einheimischen Haustieren besitzt Südamerika nur das Lama und Alpaka, die besonders in den mehrkettigen Anden vorkommen. Das Lama ist das Lasttier, das den Verkehr besonders in den Anden besorgt. Die euro- päischen Haustiere sind schon seit langem eingeführt worden und werden in den Llanos, Campos und besonders in den Pampas in großer Menge gezüchtet. Aufgaben: 1. Gib bei einer Durchqnernng von S nach N die wichtigsten Pflanzen- gebiete an! 2. Die verschiedenen Regionen der Anden. § 167. Besiedelung. Amerika hat bei einer Größe von 40 Mill. qkm nur 160 Mill. Ew. Von diesen sind nur gegen 5—7 Mill. Ureinwohner, Indianer. Sie haben eine rötliche oder rötlichbraune Haut, meist straffes, schwarzes Kopfhaar, spärliches Barthaar, eine gebogene Nase, im allgemeinen einen hohen Wuchs. Einst war ihre Zahl bedeutend größer; sie wnrden aber von den weißen Einwanderern immer weiter zurückgedrängt. Sie lebteu in den Flachländern als Jäger- und Hirtenvölker; auf den Hochebenen Mexikos, Mittelamerikas und der Anden waren die Indianer als Ackerbauer seßhaft geworden, und dort hatten sich zur Zeit der Entdeckung bereits be- deutende Kulturstaaten entwickelt, die aber zu Anfang des 16. Jahrhunderts von den Spaniern gewaltsam zerstört wurden. — Den größten Anteil an der Bevölkerung haben die Europäer. Von ihnen haben die Romanen Mexiko, Mittelamerika und Südamerika besiedelt, die Germanen (meist Engländer) den mittleren und nördlichen Teil von Nordamerika; daher herrscht hier die pro- testantische, dort die katholische Religion vor. Im Süden der Vereinigten Staaten, auf den Westindischen Inseln und den nördlichen Staaten Süd- amerikas ist die Zahl der Neger stark angewachsen. Anfangs waren sie als Sklaven für den Plantagenbau nach dort geholt worden; jetzt sind sie frei und bilden durch ihre starke Zunahme bereits eine Gefahr für die Weißen. Durch Vermischung der Romanen mit den Negern sind die Mulatten, mit Indianern die Mestizen entstanden. Um neue Arbeiter zu erhalten, sind für die Pflanzungen aus Indien Kulis und für die Bergwerke Chinesen ins Land gebracht worden. So ist die jetzige Bevölkerung Amerikas recht bunt gemischt; außer Australieu haben alle Erdteile ihren Anteil daran. Staaten. § 168. a) Das dänische Grönland ist nur auf den südöstlichen und westlichen Küstenstrichen bewohnbar, da nur dort im Sommer die Erde schnee-

9. Bd. 1, Schülerh. 1 - S. 15

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
15 Das Rheinische Schiefergebirge. §15. liegt zwischen Oktobers Anfang und Novembers Ende. Mehrere Wochen vor- her werden die Weingärten von der Gemeindeverwaltung geschlossen, und nie- mand, selbst der Besitzer nicht, darf sie betreten. Der Beginn der Lese wird (fnch von der Gemeinde festgesetzt und durch die Schelle bekanntgegeben. Nun entwickelt sich in den Weinbergen ein geschäftiges, munteres Leben. Die Weintrauben werden an Ort und Stelle in tiefen Kübeln, Lägeln genannt, zerquetscht; diese werden auf dem Rücken nach Hause gebracht und dort ersolgt in der Kelter die vollständige Auspressung des Meines. Der abfließende trübe Saft heißt Most; uach langer Gärung in großen Bottichen entsteht daraus der klare, duftige Wein. Hohe Preise entschädigen den Winzer für seine Mühen. Er muß sie auch erzielen; denn manches Jahr bringt eine Mißernte. Sagt man doch am Rhein: „Das 7. Jahr muß den Winzer entschädigen; denn 6 Jahre hat er Mißernten." Berühmte Rheinweine sind der Johannisberger, Steinberger, Rauentaler, Markobrunner, Aßmannshänser (edelster Rotwein), Rüdesheimer und andere mehr; von der Mosel her lobt man den Bernkasteler Doktor, Cueser (sprich Kuhser), Trarbacher, Lieserer usw., von den Rotweinen des Ahrtales den Walporzheimer. Zu der Fruchtbarkeit der Täler tritt noch als günstiger Umstand sür die dichte Bevölkerung und ihren Wohlstand die glückliche Lage an den schiffbaren Flüffen, deren Ufer noch von Eisenbahn- schienen begleitet werden. Dort konnten sich manche Orte zu wichtigen Mittel- punkten sür das Gewerbe und den Handel zwischen Tal und Höhen, zwischen nah und fern entwickeln. Bedeutende Städte, die vorzüglich diesen glücklichen Verhältnissen ihre Größe verdanken, sind Koblenz und Trier. In grauer Vorzeit schon sind diese gesegneten Gegenden von Menschen bewohnt gewesen. Tie vier ersten Jahrhunderte n. Chr. herrschten hier die Römer, und mauche Stadt verdankt ihnen Ursprung und Namen. Mächtige Bauwerke (Trier) sind beredte Zeugen dieser Zeit. Um diese reichen Gaue zu schützen, hatten die Rö- mer sogar über die Taunushöhe und den südwestlichen Teil des Westerwaldes einen Befestigungsgürtel (Limes) aus Wall, Graben und Türmen angelegt, worin sich in regelmäßigen Abständen Kastelle befanden. Das befterhaltene ist die Saalburg unweit Homburgs im Taunus. Der Staat hat sie wieder größten- teils herstellen lassen, und sie gibt uns ein anschauliches Bild eines befestigten Lagers der römischen Legionen. Großartiger, reicher sind aber die Zeugen des glanzvollen Mittelalters in diesen gesegneten Landstrichen; auf den Bergen rufen uns Burgen und Burgruinen die Zeit der gepanzerten Ritter vor die Seele; ^in den Tälern versetzen uns mauernumkränzte Städte mit hohen Giebelhäusern und alten Domen .in das tatenkräftige, lebensfrohe Dasein des stolzen Bürgertums jener Tage. Die stets zunehmende Ausdehnung der Städte über ihre Umwallung hinaus, die prächtigen Landhäuser, die Dampfer auf den Flüssen, die ständig dahinrollenden Eisenbahnzüge verkünden den kräftigen Pulsschlag unserer Zeit. So vereinigen sich in diesen Tälern, besonders im Rheintale stets wechselnde großartige und anmutige Landschaftsbilder, mildes
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