§108.
Europa.
26
des Handels. Im Tundrengebiete liegt die nördlichste Handelsstadt Europas,
Archangelsk Q. Während der eisfreien Zeit (vier bis fünf Monate)
entwickelt sich hier ein lebhafter Handel mit den Häuten und Pelzen der
Tiere, die die Hirten- und Jägervölker erbeuteten. An der trichterförmigen
Mündung der Newa liegt die Hauptstadt Petersburg [~ü], der bedeutendste
Handelsplatz Rußlands, durch Kanäle mit dem gewaltigen Flußnetz des Landes
verbunden. An der Dünamündung beherrscht Riga den Handel. Auf der
Düna, dem Niemen (Memel), der Weichsel und Warthe schwimmen riesige Holz-
flöße, werden Flachs und Hanf verfrachtet. Der erste Ausfuhrhafen für die
riesigen Getreidemassen der Schwarzerde ist Odessa am Schwarzen Meere.
Am Kaspischen Meer liegt Baku /j^r der Hauptplatz des Petroleumgebietes.
Astrachan im Delta der Wolga versendet Fische und Kaviar. Be-
rühmt durch die große Messe vom 15. Juli bis 10. September ist
Nishuij Nowgorod an derwolga. Hier treffen sich viele Tausende von
Kaufleuten und Händlern der meisten Völker Europas und Asiens. Von be-
sonders hoher Bedeutung ist der Pelzhandel. An der schiffbaren Moskwa,
einem Nebenflusse der Wolga, dehnt sich Moskau die ältere Hauptstadt
Rußlands, aus. Infolge des nahen Kohlen- und Eisenbezirkes um Tula
ist Moskau der Mittelpunkt des bedeutendsten Jndnstriebezirkes Rußlands ge-
worden. Kräftig entwickelt sich auch der Jndustriebezirk auf dem Eisen- und
Kohlenlager nördlich vom Asowschen Meere. Ebenso haben die Kohlen- und
Eisenlager Polens eine rege Industrie hervorgerufen. Der Mittelpunkt der Eisen-
industrie ist die ehemalige Hauptstadt Polens, Warschau /s\ an der Weichsel,
der erste Platz für die Baumwollenindustrie Lodz (das „polnische Man-
chester"). An 100 000 Deutsche wohnen in dieser Stadt. Deutsche sind hier
wie in fast allen anderen Bezirken Rußlands die Gründer und Beherrscher der
Industrie.
Aus Rußland beziehen wir an erster Stelle Erzeugnisse der Land- und
Forstwirtschaft, dann Felle und Pelze, endlich Platina und Gold; wir liefern ihm
Waren der Eisen- und Textilindustrie, Chemikalien und Steinkohlen. Die Einfuhr
von Rußland überragt jedoch bei weitem unsere Ausfuhr. 1908 verkaufte uns
Rußland für rund 1000 Millionen Mark Waren, während wir ihm nur für
500 Millionen Mark lieferten. — Die Massengüter, wie Getreide und Holz,
gelangen meist auf den Flüssen, die in die Ostsee münden, zu uns. Die wichtigste
Dampferlinie führt von Kiel und Lübeck nach Riga, Reval und Petersburg.
Die bedeutendsten Eisenbahnlinien sind für uns: 1. Königsberg—petersburg,
2. Thoru—warschau—moskau—samara au der Wolga—sibirien.
Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein, und gib ihre Lage und ihre
Bedeutung an! 2. Vergleiche Rußland und Deutschland nach Größe und Einwohnerzahl!
3. Berechne die Volksdichte! 4. Worin liegt die schwache Besiedelung begründet? 5. Worin
begründet sich die Art unseres Warenaustausches mit Rußland? 6. Reise über See und
Land nach Petersburg!
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Archangelsk Petersburg Riga Odessa Baku Astrachan Nishuij_Nowgorod Europas Asiens Moskau Tula Moskau Rußlands Polens Polens Warschau Lodz Ostsee Kiel Riga Petersburg Deutschland Petersburg
91
Staaten,
§ 172, 173, 174.
Aufgaben: 1. Trage die fünf Republiken mit den wichtigsten Städten in die Skizze
ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung der Anden-Repnbliken.
§ 173. In der La Plata-Ebene liegen die drei Republiken: Argen-
tinien, Paraguay und Uruguay (= Ys Europa, 7,7 Millionen Einwohner,
meist Weiße).
Aufgabe: Beschreibe die La Plata-Ebeue nach Bodengestalt, Klima und
Erzeugnissen!
In diesen Ländern ist die Viehzticht der wichtigste Wirtschaftszweig ge-
worden. Die Ausfuhr von Schafwolle, gefrorenem Fleisch, Talg und Fleisch-
extrakt steigt von Jahr zu Jahr
gewaltig. Ju Uruguay liegt Fray
Ben tos mit den weltberühmten
Liebigsschen Fleischextraktfabriken,
die durchschnittlich jährlich 200000
Stück Schlachtvieh verarbeiten. In
Argentinien und Uruguay werden
jedoch immer mehr — wie in Ruß-
land die Steppen, in Ungarn die
Pußten und in den Vereinigten
Staaten die Prärien — die Pam-
pas für den Ackerbau gewonnen.
Immer mehr steigern sich die Er-
träge an Weizen, Mais und Lein,
so daß diese Staaten jetzt zu den
wichtigsten Kornkammern der
Welt gehören. Die größten Aus-
suhrhäsen sind Bnenos Aires [T]
und Montevideo /\. Deutsch-
land ist wohl der stärkste Ab-
nehmer der Erträge des Landes.
Wir kaufen von Argentinien für
rund 450 Mill. Mark (Weizen,
Wolle, Leinsaat, Rindshäute usw.)
und senden nach Argentinien für etwa 200 Millionen Mark unsere In-
dustriewareu.
Aufgaben: 1, Trage die drei Republiken mit deu wichtigsten Städten in die Skizze
ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung der La Plata-Staaten.
§ 174. a) In dem Tieflande des Amazonas und dem südöstlichen Berg-
lande breiten sich die Vereinigten Staaten von Brasilien aus (fast gleich
Europa, 18 Millionen Einwohner, von denen weniger als die Hälfte Weiße,
die übrigen Indianer, Mestizen, Neger und Mulatten sind). In den gesunden
südöstlichen Teilen haben sich Deutsche in so großer Zahl niedergelassen, daß
gui
Städte:
1. Lima, 2. Santiago, 3. Valparaiso, 4, Buenos
Aires, 5. Montevideo, 6. Rio de Ianairo, 7. Sao
Paulo, 8. Sautos, 9. Porto Alegre, 10. Cayenne.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Santiago Valparaiso Montevideo Sao
Paulo Porto_Alegre
Extrahierte Ortsnamen: La_Plata-Ebene Paraguay Uruguay Europa Uruguay Argentinien Uruguay Ruß- Ungarn Montevideo Argentinien Argentinien La_Plata-Staaten Brasilien Europa Lima Buenos
Aires
174, 175. Ergänzung zur Volkswirtschaftskunde.
92
sie ganz deutsche Provinzen bilden, in denen völlig deutsches Wesen herrscht.
Die tropischen Wälder liefern Kautschuk in reicher Menge. Im Anbau des
Kaffees nimmt Brasilien den ersten Platz in der Welt ein; außerdem liefert
es viel Kakao, Zucker (Zuckerrohr), Mais. Früher war Brasilien durch
seinen Diamantenreichtum bekannt. Von hier kommen auch die Edelsteine, die
in Oberstein und Idar (§ 17) bearbeitet werden. Die Hauptstadt des Landes,
zugleich der Hauptausfuhrhafen, ist Rio de Janeiro/^; an einer prächtigen
Bai ausgebreitet, von hohen Bergen umgeben, soll sie eine der schönstgelegenen
Städte der Welt sein. San tos kommt ihr an Bedeutung als Handels-
und Industriestadt beinahe gleich. Aus Porto Alegre versenden die
Deutschen die Erträge ihrer Pflanzungen. Deutschland bezieht von Brasilien
besonders viel Kaffee, Kautschuk, Kakao, Tabak, Gerbrinde und Edelsteine.
Die Einfuhr unserer Jndnstrieerzengnisse steht jedoch hinter der Ausfuhr Bra-
Mens zurück; sie beläuft sich auf rund 100 Millionen Mark; während wir
von Brasilien für mehr als 200 Millionen Mark kaufen.
b) Den östlichen Teil des Berglandes von Guayana nehmen die Kolo-
nien Französisch-, Niederländisch- und Britisch-Guayaua ein. Über den
westlichen Teil des Berglandes, die nördliche Orinoko-Ebene und die nördlichen
Ausläufer der Anden breiten sich die Vereinigten Staaten von Venezuela
aus. (Zusammen nicht ganz — 3 X Deutschland mit 3000000 Einwohnern.)
Das tropische Klima ist für die Europäer sehr ungesund. Sie machen daher
auch nur einen geringen Teil der Bevölkerung aus, die zu mehr als 2/3 aus
Negern und Mnlatten besteht. Die Franzosen benutzen ihre Kolonie dazu, um
Verbrecher und Verbannte dorthin zu schicken; einen besonders traurigen Ruf
genießt uuter den Verbannungsorten Kayenne Q. — Diese Länder versenden
ähnliche Waren wie Brasilien. Die weiten Llanos in Venezuela haben auch eine
blühende Viehzucht hervorgerufen, die jedoch gegen die in den La Plata-Staaten
weit zurücksteht.
Aufgaben: 1. Trage die Republiken des Amazonas und Guayanas mit den genannten
Städten in die Skizze ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung Brasiliens. 3. Die Deutschen
in Amerika. 4. Fahre um Südamerika und lege an den wichtigsten Hafenplätzen an und
gib dabei die wichtigsten Ausfuhrwaren an!
Ergänzung zur Volkswirtschaftskunde.
175. Nahrungs- und Genußmittel. (Zu § 80.)
Deutschlands Getreideeinfuhr im Jahre 1907.
1. aus Rußland 2726000 t (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer)
2. „ Argentinien 861000 t'(Weizen)
3. „ Rumänien 679000 t (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer)
4. „ Ver. Staaten 550000 t (Weizen)
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Oberstein Deutschland Brasilien Brasilien Guayana Französisch- Niederländisch- Britisch-Guayaua Venezuela Deutschland Brasilien Venezuela La_Plata-Staaten Brasiliens Amerika Deutschlands Argentinien
13
A. Das Mittel- und Nordeuropäische Schollen- und Tiefland.
97.
§ 97. Die Tundra, der traurigste Teil Europas, zeigt das dürftigste Pflan-
zenleben, wie wir es ähnlich uur auf dem hohen Kamme des Riesengebirges an-
getroffen haben. Das trockene Land überziehen dürftige Flechten, die Sümpfe
dunkelgrüne Moofe. In dem hartgefrorenen Boden können tiefwurzelnde Holz-
gewächfe nicht gedeihen; nur an wenigen günstiger gelegenen Stellen wuchert
niedriges Gestrüpp. Auch in diese Einöde hat sich der Mensch gewagt; er
würde aber dort nicht leben können, wenn nicht das genügsame Renn-
tier ihm fast alles gewährte, dessen er bedarf. Mit ihren Renntierherden ziehen
die Lappen und Samojeden von einem dürftigen Weideplatz zum andern.
Dabei machen sie Jagd auf die zahlreichen Hermeline, Marder, Eisfüchse,
auf Wölfe und Eisbären, deren Pelze sie an die Händler, die auch diese
Einöden aufsuchen, verkaufen. Naht der Sommer, fo bevölkern sich die Sümpfe
und Meeresgestade mit wilden Polarenten, Gänsen und Schwänen, und den
Morästen entsteigen Schwärme von Mücken und Bremsen.
Das Waldgebiet. Wandern wir nach 8 weiter, so gelangen wir durch
niedriges Buschwerk in das Wald gebiet, das den weitaus größten Teil
Nord- und Mitteleuropas einnimmt. Seine nördliche Zone bedecken riesige
Nadelwälder, durchwirkt mit dem lebhaften Grün der Birke. Ihnen ver-
danken das mittlere und nördliche Schweden und das nördliche Rußland
ihren Holzreichtum Die Waldgebiete bedecken dort eine Fläche, die die gesamte
Größe Deutschlands, Österreich-Ungarns, Italiens und der Schweiz weit über-
trifft. Wegen der kurzen Sommer wächst das Holz sehr langsam; es ist darum
äußerst fest und deshalb besonders wertvoll. Schweden und Rußland sind die
wichtigsten Länder für die Holzausfuhr. Leider muß man befürchten, daß sie
bei der heutigen großen Nachfrage nach und nach zu stark entwaldet werden,
da man bei dem vielfach noch ungeordneten Betriebe wenig für Nachwuchs
sorgt. — Reich find diese Wälder noch an Wild, an kostbaren Pelztieren
wie Fuchs, Zobel, Hermelin, Marder, Nerz und Iltis. Wölfe, braune Bären,
Luchse fügen dem Wilde und den Haustieren noch großen Schaden zu. Das
riesige Elentier wird leider immer mehr in die morastigen Waldgebiete des
Nordens zurückgedrängt. Recht dürftig ist in diesen Waldgebieten der Anbau
von Getreide. Dort gedeihen nur Gerste, Hafer und Roggen. Jedoch gestatten die
langen Winter den Anbau von Sommergetreide nicht.
Aufgabe: Der Wert der Tundra und des skandinavischen und nordrussischen Wald-
gebietes.
Viel glücklicher ist die Zone der aus Laub- und Nadelhölzern ge-
mischten Wälder, die sich fast durch ganz Mitteleuropa erstreckt. Der größere
Teil des Landes konnte hier einer gewinnreichen Landwirtschaft, dem Ackerbau,
der Viehzucht, dem Weinbau und der Obstbaumzucht nutzbar gemacht werden.
Die größten Wälder dehnen sich in Rußland aus. Sie erstrecken sich bis an
die „Schwarzerde"; in der Zone der „Schwarzerde" ist der Waldbestand jedoch
sehr gering. Die Wälder Rußlands, bestehen auch in der Zone der gemischten
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Extrahierte Personennamen: Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Europas Mitteleuropas Schweden Deutschlands Italiens Mitteleuropa
15
Unter den französischen Weingegenden ist die Champagne, die kreidereiche
Landschaft im östlichen Seinebecken, am bevorzugtesten. Frankreich gilt als
erstes Weinland der Welt; dennoch ist die Weineinfuhr aus den südlichen
Weinländern in manchen Jahren größer als die Ausfuhr. Wie die Deutschen
ein biertrinkendes Volk sind, so die Franzosen ein weintrinkendes. — Frucht-
bare Ackerbaugebiete waren srüher auch das Ostenglische Becken und das
Schottische Niederland; doch geht der Getreidebau immer mehr zurück, da
England das Getreide billiger aus anderen Ländern einführt. Die reichen
Lords, denen der größte Teil des Bodens gehört, wandeln die Äcker in Weiden
um, da sie so ergiebigere Jagdgründe erhalten. Daher muß England unter
allen Ländern der Welt das meiste Getreide einführen.
Die Viehzucht (Pferde, Rinder, Schweine) blüht am meisten in den
feuchten Küstenländern, im immergrünen Irland, im Ostenglischen Becken, in
Holland, im Belgischen Flachland, im Hügellande der Bretagne und Nor-
mandie und in Dänemark. Der Engländer züchtet gute Rennpferde, der Flame
(Belgien) und Däne kräftige Ackerpferde. Holland und Dänemark liefern weit
über ihren Bedarf Erzeugnisse der Viehzucht; wir beziehen dorther viel Fleisch,
Butter und Käse. Die dürftigen Hochländer Englands und Schottlands, die
Färöer, Island und das Südfranzösische Hochland dienen besonders der Schaf-
zucht. Von diesem erhalten wir den beliebten Roquefortkäse, der aus Schaf-
milch, vermischt mit Ziegenmilch, bereitet wird.
Aufgaben: 1. Der Waldbestand in Mitteleuropa. 2. Der wirtschaftliche Wert der
„Schwarzerde". 3. Die fruchtbaren Ackerbaugebiete Mitteleuropas. 4. Die besteu Viehzucht-
läuder.
§ 98. Ein ganz eigenartiges, in Deutschland unbekanntes Bild bietet die
Steppe. Sie breitet sich in Südrußland auf der Gelberde aus und nimmt
ein Gebiet ein, das dem der Schwarzerde ungefähr gleichkommt. Wandern wir
in den regenspendenden Frühlingsmonaten aus den grünen Saatengefilden der
Schwarzerde nach 3, so ändert sich nach und nach das Bild. Die Getreide-
selder werden seltener, der Baumwuchs hört völlig auf. Die lange sommerliche
Dürre und den strengen Winter können die Bäume nicht überdauern. Wir
überblicken eine endlos erscheinende Ebene, die mit einem grünen Grasteppich,
durchwirkt von zahllosen Blumen, bekleidet ist. Große Pferde-, Rinder- und
Schafherden, gewöhnlich von berittenen Hirten, den Kosaken, bewacht, finden ihre
reiche Nahrung. Hier und dort schießen Distelgewächse empor, die so hoch werden,
daß sich ein Kosak zu Pferde darin verstecken kann. In den weiten Sumpfstrecken
an den Flüssen rauschen hohe Rohrdickichte. (Das Rohr hat eine große Bedeutung
für den Kosaken; aus ihm verfertigt er die Wände und das Dach seines Hauses;
Rohr dient ihm zur Düugung und Feuerung.) Diefe Schilfwälder wimmeln
von Enten, Gänsen, Schwänen und Pelikanen. Über die Steppe eilt die schnell-
füßige Trappe. (Sie verirrt sich anf ihren Wanderzügen hin und wieder bis
an den Rhein.) An der Küste des Schwarzen und des Kaspischen Meeres schreiten
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Diefe_Schilfwälder
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schottische_Niederland England England Irland Ostenglischen Holland Belgischen_Flachland Bretagne Dänemark Belgien Holland Englands Schottlands Island Mitteleuropa Mitteleuropas Deutschland Rhein
55
134.
Brahmaputras (ungefähr viermal Westfalen, dreimal Rheinprovinz) aus. Die
Fruchtbarkeit der angebauten Gegenden hat man feit vielen Jahrhunderten
besonders in Vorderindien noch durch künstliche Bewässerung erhöht. Dort
gedeihen die mannigfaltigsten Feldfrüchte: Reis, Weizen, Hirse und andere
Getreidearten, ferner Baumwolle, Jute, allerlei Ölfrüchte (Sesam, Lein, Raps,
Rizinus), Erdnuß, Zuckerrohr, Kaffee, Tee, Tabak, Indigo, Mohn (Opium),
Pfeffer, Ingwer, Zimt und Muskatnüsse. Dazu spenden noch viele Bäume ihren
reichen Segen, wie Banane (der indische Feigenbaum), Brotfruchtbaum, Kokos-
und Sagopalme. Endlich liefern viele Bäume des Urwaldes wertvolle Nutz-
Hölzer, Farbstoffe, Chinarinde, manche Feigenbäume mit ihrem Milchsafte
Kautschuk und nach dem Stiche eines Insektes Schellack. — Trotz dieser
reichen Naturgaben gehören weite Gebiete nicht zu den glücklichsten; denn hin
und wieder bleibt der Südwestmonsun aus oder spendet nur spärlichen Regen,
und dann entsteht hier unter der dichten Bevölkerung schlimme Hungersnot.
Einen eigenartigen Platz nimmt der Himalaja hinsichtlich der Pflanzenwelt
ein. Er vereinigt an seinen Abhängen drei Pflanzenzonen. Auf der untersten
(bis 1300 m) herrscht der Tropenwald vor, in der mittleren (1300—3000)
die Pflanzenwelt der gemäßigten Zone (Obst, Wein, Getreide), in der höchsten
(3000 bis zur Schneegrenze, die hier erst bei 5000 m beginnt) Gras- und
Weideland.
Aufgaben: 1. Worin liegt die große Fruchtbarkeit Südasiens begründet? 2. Warum
bringt der Südwestmonsum Regen, der Nordostmonsnm nicht? 3. Warum sind das Hoch-
land von Dekan und das Tiefland des Indus regenarm? 4. Welche Erzeugnisse der Pflanzen-
welt beziehen wir von Südasien? 5. Beschreibe die drei Pflanzengürtel des Himalajas,
indem du mit dem höchsten beginnst!
c) Tierreich. Der artenreichen Pflanzenwelt entspricht eine Tierwelt, wie
man sie reicher sonst kaum wieder antrifft. Die Bäume beleben Schlankaffen,
Paviane, Meerkatzen, kleine Halbaffen, fliegende Maki, fliegende Hunde und
Flugeichhörnchen. In den Urwäldern Borneos wohnt der Riese unter den
Affen, der Orang-Utan. In den Dschungeln Vorder- und Hinterindiens ist
die Heimat des Königstigers; als guter Schwimmer gelangt er häufig nach
Sumatra und Java. Zuweilen tritt auch der Löwe auf. Durch die Urwälder
bahnen sich Elefanten, Tapire, Nashorne, Wildschweine ihre Wege. In den
Savannen, wo weite Grasflächen und Baumgruppen abwechseln, trifft man
Herden von Büffeln, Zebus, Antilopen, ferner Moschustiere und das breit-
schwänzige Schuppentier an. Aus der vielartigen Vogelwelt Ostindiens sind
besonders berühmt die Pfauen, farbenprächtige Fasanen, der Stammvogel des
Haushuhues, die Salanganen (Schwalbenart), welche eßbare Nester mit ihrem
Speichel bereiten, Nashornvögel, Papageien, Prachtdrosseln, buntgefiederte
Honigvögel, Kraniche und Kropfstörche. Im Ganges und an einzelnen Meeres-
küsten leben Krokodile. Auf Bäumen wohnen Eidechsen mit Flatterhäuten,
die sogenannten fliegenden Drachen und Gekkonen. Über den Boden kriechen
allerlei Schlangen. Unter den giftigen ist die Brillenschlange die gefährlichste.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Mohn
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Nordostmonsnm Borneos Hinterindiens Sumatra Ostindiens
151, 152.
Afrika,
72
Hochländern ist es jedoch streckenweise so gesund, daß die Weißen sogar als
Landwirte selbst arbeiten können. Mit der Anlage von Baumwollen- und
Kaffeeplantagen hat man einen hoffnungsvollen Anfang gemacht. Man zählt erst
etwa 2800 Weiße, von denen die meisten Deutsche sind. Der Verkehr zwischen
der Küste und dem Seengebiet findet noch immer durch Träger statt. Die Haupt-
stationeu für die Trägerkarawanen sind Bajamogo an der Küste und Tabora
im Innern. Eine Eisenbahn, die von Tanga zum Kilimandscharo geplant ist,
führt erst bis Mombo. Eine zweite Bahn soll von Daressalam über Tabora
zum Tanganjika fahren, ist aber erst bis Mrogoro fertiggestellt. Von Tabora
soll eine Linie zum Viktoriasee abzweigen. Erst wenn durch diese Bahnen und
noch durch eine dritte zum Njassa die Küste mit den großen Seen verbunden
ist, wird sich die Kolonie gedeihlich entwickeln können. Der Handelsumsatz
belief sich 1907 auf 36 Mill. Mark. Ausgeführt werden: Sifalhanf (besser als
unser Hans), Kautschuk, Häute und Felle, Kopra, Elfenbein, Kaffee, Erdnüsse,
Baumwolle usw. Die Regierungshauptstadt ist Daressalam Q (— Hafen
des Friedens).
Aufgaben: 1. Zeichne eine Skizze von Dentsch-Ostafrika! 2. Die Bedeutung Deutsch-
Ostafrikas. 3. Der Verkehr. 4. Reise von Hamburg nach Daresfalem! (Dauer der Fahrt
fast 40 Tage.)
§ 152. Deutsch - Südwestafrika dehnt sich über den westlichen Teil des
Südafrikanischen Tafellandes aus. Das sandige Vorland und die selsigen
Randgebirge machen einen wüstenartigen Eindruck. Obgleich es anderthalbmal
so groß ist wie Deutschland, hat es nur 200—250 000 Einwohner.
Vorbereitende Aufgabe wie bei § 151.
Diese Kolonie gehört schon seit 1884 zum Deutschen Reiche. Drei Neger-
stämme: die Ovambo, Damara, Herero, bewohnen den Norden und die
Mitte; im Südeu und am Rande der Kalahari wohnen Hottentotten; hier
schweifen auch Buschmänner umher. Die friedlichen Ovambo sind Acker-
baner, die kriegerischen Herero und Hottentotten Viehzüchter. Sie haben den
deutschen Reitern in den blutigen Aufständen von 1903—1906 heftigen
Widerstand geleistet. Seit diesen Kämpfen sind die Neger unter scharfe Auf-
ficht genommen; jeder muß nachweisen können, daß er bei einem Weißen in
Dienst steht. Alkohol dars an die Neger nicht verkauft werden. Schnell steigt mit
jedem Jahr die Zahl der Weißen. 1908 belief sich ihre Zahl bereits auf 8200,
darunter 6200 Deutsche; die übrigen waren vorzugsweise Engländer und
Buren. Das starke Anwachsen der Einwanderung ist auf das meist gesunde
Klima zurückzuführen; die Lust auf den Hochflächen ist zwar heiß, aber
trocken und kühlt sich des Nachts sehr stark ab.
Das Land eignet sich wenig zum Ackerbau; wo jedoch durch künstliche
Bewässeruno die Folgen der Regenarmut überwunden werden, gedeihen Mais,
Weizen, Baumwolle, Tabak, Obst und Wein in reichem Maße. Es ist in
erster Linie ein Viehznchtland, dessen Wert sich bedeutend heben wird, wenn
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Damara
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Daressalam Daressalam Ostafrikas Hamburg Deutschland
§ 166, 167, 168.
Amerika,
86
In den Küstenlandschaften Brasiliens liefert der Plantagenbau Kaffee, Zucker-
rohr, Baumwolle, Tee, Tabak.
Trotz der weiten Urwälder und Savannen fehlen Südamerika die riefen-
haften Dickhäuter und die großen Katzenarten Asiens und Afrikas; von Dick-
häutern lebt hier nur der Tapir, von katzenartigen Raubtieren nur der
Kuguar (oder Puma) und der Jaguar. Besonders eigentümlich sind für Süd-
amerika Faultiere, Ameisenfresser, große Fledermäuse, langschwänzige Affen.
— An einheimischen Haustieren besitzt Südamerika nur das Lama und
Alpaka, die besonders in den mehrkettigen Anden vorkommen. Das Lama
ist das Lasttier, das den Verkehr besonders in den Anden besorgt. Die euro-
päischen Haustiere sind schon seit langem eingeführt worden und werden in den
Llanos, Campos und besonders in den Pampas in großer Menge gezüchtet.
Aufgaben: 1. Gib bei einer Durchqnernng von S nach N die wichtigsten Pflanzen-
gebiete an! 2. Die verschiedenen Regionen der Anden.
§ 167. Besiedelung. Amerika hat bei einer Größe von 40 Mill. qkm
nur 160 Mill. Ew. Von diesen sind nur gegen 5—7 Mill. Ureinwohner,
Indianer. Sie haben eine rötliche oder rötlichbraune Haut, meist straffes,
schwarzes Kopfhaar, spärliches Barthaar, eine gebogene Nase, im allgemeinen
einen hohen Wuchs. Einst war ihre Zahl bedeutend größer; sie wnrden
aber von den weißen Einwanderern immer weiter zurückgedrängt. Sie
lebteu in den Flachländern als Jäger- und Hirtenvölker; auf den Hochebenen
Mexikos, Mittelamerikas und der Anden waren die Indianer als Ackerbauer
seßhaft geworden, und dort hatten sich zur Zeit der Entdeckung bereits be-
deutende Kulturstaaten entwickelt, die aber zu Anfang des 16. Jahrhunderts
von den Spaniern gewaltsam zerstört wurden. — Den größten Anteil an der
Bevölkerung haben die Europäer. Von ihnen haben die Romanen Mexiko,
Mittelamerika und Südamerika besiedelt, die Germanen (meist Engländer) den
mittleren und nördlichen Teil von Nordamerika; daher herrscht hier die pro-
testantische, dort die katholische Religion vor. Im Süden der Vereinigten
Staaten, auf den Westindischen Inseln und den nördlichen Staaten Süd-
amerikas ist die Zahl der Neger stark angewachsen. Anfangs waren sie als
Sklaven für den Plantagenbau nach dort geholt worden; jetzt sind sie frei und
bilden durch ihre starke Zunahme bereits eine Gefahr für die Weißen. Durch
Vermischung der Romanen mit den Negern sind die Mulatten, mit Indianern
die Mestizen entstanden. Um neue Arbeiter zu erhalten, sind für die Pflanzungen
aus Indien Kulis und für die Bergwerke Chinesen ins Land gebracht worden.
So ist die jetzige Bevölkerung Amerikas recht bunt gemischt; außer Australieu
haben alle Erdteile ihren Anteil daran.
Staaten.
§ 168. a) Das dänische Grönland ist nur auf den südöstlichen und
westlichen Küstenstrichen bewohnbar, da nur dort im Sommer die Erde schnee-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Brasiliens Asiens Afrikas Amerika Mexikos Mittelamerikas Mexiko Mittelamerika Nordamerika Vereinigten
Staaten Indien Amerikas
15
Das Rheinische Schiefergebirge.
§15.
liegt zwischen Oktobers Anfang und Novembers Ende. Mehrere Wochen vor-
her werden die Weingärten von der Gemeindeverwaltung geschlossen, und nie-
mand, selbst der Besitzer nicht, darf sie betreten. Der Beginn der Lese wird
(fnch von der Gemeinde festgesetzt und durch die Schelle bekanntgegeben.
Nun entwickelt sich in den Weinbergen ein geschäftiges, munteres Leben. Die
Weintrauben werden an Ort und Stelle in tiefen Kübeln, Lägeln genannt,
zerquetscht; diese werden auf dem Rücken nach Hause gebracht und dort ersolgt
in der Kelter die vollständige Auspressung des Meines. Der abfließende trübe
Saft heißt Most; uach langer Gärung in großen Bottichen entsteht daraus
der klare, duftige Wein. Hohe Preise entschädigen den Winzer für seine
Mühen. Er muß sie auch erzielen; denn manches Jahr bringt eine Mißernte.
Sagt man doch am Rhein: „Das 7. Jahr muß den Winzer entschädigen; denn
6 Jahre hat er Mißernten." Berühmte Rheinweine sind der Johannisberger,
Steinberger, Rauentaler, Markobrunner, Aßmannshänser (edelster Rotwein),
Rüdesheimer und andere mehr; von der Mosel her lobt man den Bernkasteler
Doktor, Cueser (sprich Kuhser), Trarbacher, Lieserer usw., von den Rotweinen
des Ahrtales den Walporzheimer. Zu der Fruchtbarkeit der Täler tritt noch
als günstiger Umstand sür die dichte Bevölkerung und ihren Wohlstand die
glückliche Lage an den schiffbaren Flüffen, deren Ufer noch von Eisenbahn-
schienen begleitet werden. Dort konnten sich manche Orte zu wichtigen Mittel-
punkten sür das Gewerbe und den Handel zwischen Tal und Höhen, zwischen
nah und fern entwickeln. Bedeutende Städte, die vorzüglich diesen glücklichen
Verhältnissen ihre Größe verdanken, sind Koblenz und Trier. In grauer
Vorzeit schon sind diese gesegneten Gegenden von Menschen bewohnt gewesen.
Tie vier ersten Jahrhunderte n. Chr. herrschten hier die Römer, und mauche
Stadt verdankt ihnen Ursprung und Namen. Mächtige Bauwerke (Trier) sind
beredte Zeugen dieser Zeit. Um diese reichen Gaue zu schützen, hatten die Rö-
mer sogar über die Taunushöhe und den südwestlichen Teil des Westerwaldes
einen Befestigungsgürtel (Limes) aus Wall, Graben und Türmen angelegt,
worin sich in regelmäßigen Abständen Kastelle befanden. Das befterhaltene ist
die Saalburg unweit Homburgs im Taunus. Der Staat hat sie wieder größten-
teils herstellen lassen, und sie gibt uns ein anschauliches Bild eines befestigten
Lagers der römischen Legionen. Großartiger, reicher sind aber die Zeugen
des glanzvollen Mittelalters in diesen gesegneten Landstrichen; auf den Bergen
rufen uns Burgen und Burgruinen die Zeit der gepanzerten Ritter vor
die Seele; ^in den Tälern versetzen uns mauernumkränzte Städte mit hohen
Giebelhäusern und alten Domen .in das tatenkräftige, lebensfrohe Dasein des
stolzen Bürgertums jener Tage. Die stets zunehmende Ausdehnung der Städte
über ihre Umwallung hinaus, die prächtigen Landhäuser, die Dampfer auf
den Flüssen, die ständig dahinrollenden Eisenbahnzüge verkünden den kräftigen
Pulsschlag unserer Zeit. So vereinigen sich in diesen Tälern, besonders im
Rheintale stets wechselnde großartige und anmutige Landschaftsbilder, mildes
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]