23
Die Staaten Mittel- und Nordeuropas.
§105.
Edinburg /j\, die Hauptstadt Schottlands. — Irlands Hauptstadt und
größter Handels- und Jndustrieplatz ist Dublin mit ihr wetteifert an
Bedeutung Belfasts. Diese Städte können
die in Irland fehlenden Kohlen und Erze auf
dem billigen Wasserwege von England oder
Schottland beziehen. Das dichtest bevölkerte
Gebiet befindet sich im Mündungsgebiet der
Themse. Hier liegt London die Haupt-
stadt des Reiches, die mit ihren Vororten
7 Millionen Einwohner zählt. Würden wir
diese größte Riesenstadt der Welt in unsere
Heimat verlegen, so würde sie in Form eines
unregelmäßigen Vierecks ungefähr das Gebiet
bedecken, das sich von Hamborn im N bis
Düsseldorf im 8, von Krefeld im W bis Kettwig
im 0 erstreckt. London hat seine überragende
Bedeutung besonders dem Handel zu verdanken.
Es ist das Herz des Welthandels und des Welt-
Verkehrs. England ist nämlich nicht allein der
erste Industriestaat, sondern auch die erste
Handelsmacht der Welt. Es besitzt den
größten und wertvollsten Kolonialbesitz; V5 der
Erde ist englisches Gebiet, und */4 aller Erd-
bewohner sind englische Untertanen. Zum
Schutze dieses Riesenreiches hat es die mäch-
tigste Kriegsflotte aller Länder geschassen.
Hierzu war es gezwungen; denn würde dem
Jnselreich durch eiue mächtigere Flotte die Einfuhr an Lebensmitteln abge-
schnitten, dann müßte das Volk bald verhungern, da das Land mit den eigenen
Erzeugnissen seine Bewohner nur einige Wochen ernähren könnte. Wir sind
mit England im regsten Verkehr; der Handel mit ihm steht für Deutschland an
erster Stelle. Er wird vorzüglich durch Hamburg und Bremen vermittelt.
Wir erhalten von den Engländern Garne, Steinkohlen (unsere Nordseehäfen
besonders), Fische (meist gesalzene Heringe), Häute, Kautschuk und Guttapercha,
während wir ihnen fertige Webe-, Eisen- und Lederwaren, Bilder, Spielzeug,
chemische Erzeugnisse, Klaviere und viel Zucker schicken. Unsere Ausfuhr nach
England hatte 1905 einen Wert von 1058 Millionen, unsere Einfuhr dorther
einen solchen von 784 Millionen Mark.
Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein und gib ihre Lage und Bedeutung
an! 2. Vergleiche England mit Preußen nach Größe und Einwohnerzahl! 3. Berechne die
Volksdichte auf 1 qkm und vergleiche sie mit der Deutschlands, Preußens und deiner Heimat-
Provinz! 4. Worin liegt die starke Besiedelnng begründet? 5. Reise nach London!
Städte.
In England:
1. London, 2. Manchester, 3. Liver-
Pool, 4. Birmingham, 5. Sheffield,
6. Leeds, 7. Bristol.
In Schottland:
1. Edinburgh, 2. Glasgow.
In Irland:
1. Dublin, 2. Belfast.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Manchester Birmingham Bristol Glasgow
Extrahierte Ortsnamen: Nordeuropas Edinburg Schottlands Irlands Jndustrieplatz Dublin Irland England Schottland Hamborn Düsseldorf Krefeld Kettwig England England Deutschland Hamburg Bremen England England Deutschlands London England London Leeds Schottland Edinburgh Irland Dublin Belfast
§108.
Europa.
26
des Handels. Im Tundrengebiete liegt die nördlichste Handelsstadt Europas,
Archangelsk Q. Während der eisfreien Zeit (vier bis fünf Monate)
entwickelt sich hier ein lebhafter Handel mit den Häuten und Pelzen der
Tiere, die die Hirten- und Jägervölker erbeuteten. An der trichterförmigen
Mündung der Newa liegt die Hauptstadt Petersburg [~ü], der bedeutendste
Handelsplatz Rußlands, durch Kanäle mit dem gewaltigen Flußnetz des Landes
verbunden. An der Dünamündung beherrscht Riga den Handel. Auf der
Düna, dem Niemen (Memel), der Weichsel und Warthe schwimmen riesige Holz-
flöße, werden Flachs und Hanf verfrachtet. Der erste Ausfuhrhafen für die
riesigen Getreidemassen der Schwarzerde ist Odessa am Schwarzen Meere.
Am Kaspischen Meer liegt Baku /j^r der Hauptplatz des Petroleumgebietes.
Astrachan im Delta der Wolga versendet Fische und Kaviar. Be-
rühmt durch die große Messe vom 15. Juli bis 10. September ist
Nishuij Nowgorod an derwolga. Hier treffen sich viele Tausende von
Kaufleuten und Händlern der meisten Völker Europas und Asiens. Von be-
sonders hoher Bedeutung ist der Pelzhandel. An der schiffbaren Moskwa,
einem Nebenflusse der Wolga, dehnt sich Moskau die ältere Hauptstadt
Rußlands, aus. Infolge des nahen Kohlen- und Eisenbezirkes um Tula
ist Moskau der Mittelpunkt des bedeutendsten Jndnstriebezirkes Rußlands ge-
worden. Kräftig entwickelt sich auch der Jndustriebezirk auf dem Eisen- und
Kohlenlager nördlich vom Asowschen Meere. Ebenso haben die Kohlen- und
Eisenlager Polens eine rege Industrie hervorgerufen. Der Mittelpunkt der Eisen-
industrie ist die ehemalige Hauptstadt Polens, Warschau /s\ an der Weichsel,
der erste Platz für die Baumwollenindustrie Lodz (das „polnische Man-
chester"). An 100 000 Deutsche wohnen in dieser Stadt. Deutsche sind hier
wie in fast allen anderen Bezirken Rußlands die Gründer und Beherrscher der
Industrie.
Aus Rußland beziehen wir an erster Stelle Erzeugnisse der Land- und
Forstwirtschaft, dann Felle und Pelze, endlich Platina und Gold; wir liefern ihm
Waren der Eisen- und Textilindustrie, Chemikalien und Steinkohlen. Die Einfuhr
von Rußland überragt jedoch bei weitem unsere Ausfuhr. 1908 verkaufte uns
Rußland für rund 1000 Millionen Mark Waren, während wir ihm nur für
500 Millionen Mark lieferten. — Die Massengüter, wie Getreide und Holz,
gelangen meist auf den Flüssen, die in die Ostsee münden, zu uns. Die wichtigste
Dampferlinie führt von Kiel und Lübeck nach Riga, Reval und Petersburg.
Die bedeutendsten Eisenbahnlinien sind für uns: 1. Königsberg—petersburg,
2. Thoru—warschau—moskau—samara au der Wolga—sibirien.
Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein, und gib ihre Lage und ihre
Bedeutung an! 2. Vergleiche Rußland und Deutschland nach Größe und Einwohnerzahl!
3. Berechne die Volksdichte! 4. Worin liegt die schwache Besiedelung begründet? 5. Worin
begründet sich die Art unseres Warenaustausches mit Rußland? 6. Reise über See und
Land nach Petersburg!
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Archangelsk Petersburg Riga Odessa Baku Astrachan Nishuij_Nowgorod Europas Asiens Moskau Tula Moskau Rußlands Polens Polens Warschau Lodz Ostsee Kiel Riga Petersburg Deutschland Petersburg
91
Staaten,
§ 172, 173, 174.
Aufgaben: 1. Trage die fünf Republiken mit den wichtigsten Städten in die Skizze
ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung der Anden-Repnbliken.
§ 173. In der La Plata-Ebene liegen die drei Republiken: Argen-
tinien, Paraguay und Uruguay (= Ys Europa, 7,7 Millionen Einwohner,
meist Weiße).
Aufgabe: Beschreibe die La Plata-Ebeue nach Bodengestalt, Klima und
Erzeugnissen!
In diesen Ländern ist die Viehzticht der wichtigste Wirtschaftszweig ge-
worden. Die Ausfuhr von Schafwolle, gefrorenem Fleisch, Talg und Fleisch-
extrakt steigt von Jahr zu Jahr
gewaltig. Ju Uruguay liegt Fray
Ben tos mit den weltberühmten
Liebigsschen Fleischextraktfabriken,
die durchschnittlich jährlich 200000
Stück Schlachtvieh verarbeiten. In
Argentinien und Uruguay werden
jedoch immer mehr — wie in Ruß-
land die Steppen, in Ungarn die
Pußten und in den Vereinigten
Staaten die Prärien — die Pam-
pas für den Ackerbau gewonnen.
Immer mehr steigern sich die Er-
träge an Weizen, Mais und Lein,
so daß diese Staaten jetzt zu den
wichtigsten Kornkammern der
Welt gehören. Die größten Aus-
suhrhäsen sind Bnenos Aires [T]
und Montevideo /\. Deutsch-
land ist wohl der stärkste Ab-
nehmer der Erträge des Landes.
Wir kaufen von Argentinien für
rund 450 Mill. Mark (Weizen,
Wolle, Leinsaat, Rindshäute usw.)
und senden nach Argentinien für etwa 200 Millionen Mark unsere In-
dustriewareu.
Aufgaben: 1, Trage die drei Republiken mit deu wichtigsten Städten in die Skizze
ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung der La Plata-Staaten.
§ 174. a) In dem Tieflande des Amazonas und dem südöstlichen Berg-
lande breiten sich die Vereinigten Staaten von Brasilien aus (fast gleich
Europa, 18 Millionen Einwohner, von denen weniger als die Hälfte Weiße,
die übrigen Indianer, Mestizen, Neger und Mulatten sind). In den gesunden
südöstlichen Teilen haben sich Deutsche in so großer Zahl niedergelassen, daß
gui
Städte:
1. Lima, 2. Santiago, 3. Valparaiso, 4, Buenos
Aires, 5. Montevideo, 6. Rio de Ianairo, 7. Sao
Paulo, 8. Sautos, 9. Porto Alegre, 10. Cayenne.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Santiago Valparaiso Montevideo Sao
Paulo Porto_Alegre
Extrahierte Ortsnamen: La_Plata-Ebene Paraguay Uruguay Europa Uruguay Argentinien Uruguay Ruß- Ungarn Montevideo Argentinien Argentinien La_Plata-Staaten Brasilien Europa Lima Buenos
Aires
174, 175. Ergänzung zur Volkswirtschaftskunde.
92
sie ganz deutsche Provinzen bilden, in denen völlig deutsches Wesen herrscht.
Die tropischen Wälder liefern Kautschuk in reicher Menge. Im Anbau des
Kaffees nimmt Brasilien den ersten Platz in der Welt ein; außerdem liefert
es viel Kakao, Zucker (Zuckerrohr), Mais. Früher war Brasilien durch
seinen Diamantenreichtum bekannt. Von hier kommen auch die Edelsteine, die
in Oberstein und Idar (§ 17) bearbeitet werden. Die Hauptstadt des Landes,
zugleich der Hauptausfuhrhafen, ist Rio de Janeiro/^; an einer prächtigen
Bai ausgebreitet, von hohen Bergen umgeben, soll sie eine der schönstgelegenen
Städte der Welt sein. San tos kommt ihr an Bedeutung als Handels-
und Industriestadt beinahe gleich. Aus Porto Alegre versenden die
Deutschen die Erträge ihrer Pflanzungen. Deutschland bezieht von Brasilien
besonders viel Kaffee, Kautschuk, Kakao, Tabak, Gerbrinde und Edelsteine.
Die Einfuhr unserer Jndnstrieerzengnisse steht jedoch hinter der Ausfuhr Bra-
Mens zurück; sie beläuft sich auf rund 100 Millionen Mark; während wir
von Brasilien für mehr als 200 Millionen Mark kaufen.
b) Den östlichen Teil des Berglandes von Guayana nehmen die Kolo-
nien Französisch-, Niederländisch- und Britisch-Guayaua ein. Über den
westlichen Teil des Berglandes, die nördliche Orinoko-Ebene und die nördlichen
Ausläufer der Anden breiten sich die Vereinigten Staaten von Venezuela
aus. (Zusammen nicht ganz — 3 X Deutschland mit 3000000 Einwohnern.)
Das tropische Klima ist für die Europäer sehr ungesund. Sie machen daher
auch nur einen geringen Teil der Bevölkerung aus, die zu mehr als 2/3 aus
Negern und Mnlatten besteht. Die Franzosen benutzen ihre Kolonie dazu, um
Verbrecher und Verbannte dorthin zu schicken; einen besonders traurigen Ruf
genießt uuter den Verbannungsorten Kayenne Q. — Diese Länder versenden
ähnliche Waren wie Brasilien. Die weiten Llanos in Venezuela haben auch eine
blühende Viehzucht hervorgerufen, die jedoch gegen die in den La Plata-Staaten
weit zurücksteht.
Aufgaben: 1. Trage die Republiken des Amazonas und Guayanas mit den genannten
Städten in die Skizze ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung Brasiliens. 3. Die Deutschen
in Amerika. 4. Fahre um Südamerika und lege an den wichtigsten Hafenplätzen an und
gib dabei die wichtigsten Ausfuhrwaren an!
Ergänzung zur Volkswirtschaftskunde.
175. Nahrungs- und Genußmittel. (Zu § 80.)
Deutschlands Getreideeinfuhr im Jahre 1907.
1. aus Rußland 2726000 t (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer)
2. „ Argentinien 861000 t'(Weizen)
3. „ Rumänien 679000 t (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer)
4. „ Ver. Staaten 550000 t (Weizen)
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Oberstein Deutschland Brasilien Brasilien Guayana Französisch- Niederländisch- Britisch-Guayaua Venezuela Deutschland Brasilien Venezuela La_Plata-Staaten Brasiliens Amerika Deutschlands Argentinien
160, 161.
Australien.
80
lichen Verhältnisse prägen sich auch in dem bedeutenden Handel aus. Australien
führt besonders Rohstoffe (Wolle, Weizen, Butter, Fleisch, Häute, Gold,
Kupfer, Silber, Zinn) ans, wofür es Jnduftrieerzeugnisse, besonders Manu-
sakturwaren von auswärts bezieht. Im Handelsverkehr nimmt England den ersten
Platz ein; an zweiter Stelle folgt — zwar in großem Abstände — Deutsch-
land. Wir führten 1908 für 60 Mill. Mark nach Australien aus und bezogen
von dort für 200 Mill. Mark. Die wichtigsten Handelsplätze sind Sydney
Melbourne und Adelaide sämtlich an der Südostküste gelegen.
Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein! 2. Warum haben sich die größten
Städte an der Südostküste entwickelt? 3. Unser Handel mit dem britischen Bundesstaat
Australien.
Deutsche Südseekolonien.
§ 161. Die deutschen Besitzungen liegen größtenteils auf dem inneren,
die übrigen auf dem äußeren Jnselgürtel. Zu jenen gehören das Kaiser-
Wilhelms-Land auf Neuguinea und der Bismarckarchipel mit zwei
Salomoninfeln; zu diesem die Karolinen, die Marianen, die Marshall-
inseln (Admiralitätsinseln) und die Samoaiuseln.
Ausgabe: Beschreibe nach Lage, Bodengestaltung, Klima, Erträgen die deutschen Be-
sitzungen 1. des inneren, 2. des äußeren Jnselgürtels!
Kaiser-Wilhelms-Land (= i/8 Preußen), seit 1899 zum Deutschen
Reiche gehörig, bildet mit dem Bismarckarchipel und den Salomoinseln
eine einheitliche Kolonie. Der Sitz der Regierung ist in Herbertshöhe auf
Neupommern (= V-/5 Westfalen). Der wichtigste Hafen ist Friedrich-
Wilhelms-Hafen.
Die Karolinen bestehen fast nur aus kleinen ringförmigen Korallen-
inseln (gegen 500, zusammen gleich 3/4 Westfalen). Die Haupthäfen find Jap
im W und Ponape im 0.
Die Marianen sind mehr vulkanischer Natur (zusammen = V25 Rhein-
provinz).
Die Marshallinseln sind niedrige, kreisförmige Koralleninseln, die
zusammen nur 400 qkm umfassen. Der beste Hafen ist in Jaluit.
Die Samoaiuseln sind fast alle vulkanischen Ursprunges. Von ihnen
gehören die westlichen (= 1/20 Rheinpr.) zum Deutschen Reiche, die östlichen
zu den Vereinigten Staaten. Der Hauptort Apia ist ein wichtiger Handels--
platz der Südsee.
Die Ausfuhr dieser Südseekolouien besteht vorzüglich aus Kopra, ferner
aus Kautschuk und Kakao. Sie haben zusammen einen Umsatz, der kaum dem-
jenigen Togos, der kleinsten afrikanischen Kolonie, gleichkommt. — Dampfer-
linien von Bremerhaven und Hamburg aus setzen uns mit den Südseekolonien
in Verbindung; Die Dampferlinie Hamburg — Sydney (70 Tage) fährt von
Singapur über Batavia, Friedrich-Wilhelms-Hafen, Herbertshöh.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Australien England Sydney
Melbourne Adelaide Australien Neuguinea Kaiser-Wilhelms-Land Westfalen Westfalen Rhein- Rheinpr Togos Bremerhaven Hamburg Hamburg Sydney Singapur
13
A. Das Mittel- und Nordeuropäische Schollen- und Tiefland.
97.
§ 97. Die Tundra, der traurigste Teil Europas, zeigt das dürftigste Pflan-
zenleben, wie wir es ähnlich uur auf dem hohen Kamme des Riesengebirges an-
getroffen haben. Das trockene Land überziehen dürftige Flechten, die Sümpfe
dunkelgrüne Moofe. In dem hartgefrorenen Boden können tiefwurzelnde Holz-
gewächfe nicht gedeihen; nur an wenigen günstiger gelegenen Stellen wuchert
niedriges Gestrüpp. Auch in diese Einöde hat sich der Mensch gewagt; er
würde aber dort nicht leben können, wenn nicht das genügsame Renn-
tier ihm fast alles gewährte, dessen er bedarf. Mit ihren Renntierherden ziehen
die Lappen und Samojeden von einem dürftigen Weideplatz zum andern.
Dabei machen sie Jagd auf die zahlreichen Hermeline, Marder, Eisfüchse,
auf Wölfe und Eisbären, deren Pelze sie an die Händler, die auch diese
Einöden aufsuchen, verkaufen. Naht der Sommer, fo bevölkern sich die Sümpfe
und Meeresgestade mit wilden Polarenten, Gänsen und Schwänen, und den
Morästen entsteigen Schwärme von Mücken und Bremsen.
Das Waldgebiet. Wandern wir nach 8 weiter, so gelangen wir durch
niedriges Buschwerk in das Wald gebiet, das den weitaus größten Teil
Nord- und Mitteleuropas einnimmt. Seine nördliche Zone bedecken riesige
Nadelwälder, durchwirkt mit dem lebhaften Grün der Birke. Ihnen ver-
danken das mittlere und nördliche Schweden und das nördliche Rußland
ihren Holzreichtum Die Waldgebiete bedecken dort eine Fläche, die die gesamte
Größe Deutschlands, Österreich-Ungarns, Italiens und der Schweiz weit über-
trifft. Wegen der kurzen Sommer wächst das Holz sehr langsam; es ist darum
äußerst fest und deshalb besonders wertvoll. Schweden und Rußland sind die
wichtigsten Länder für die Holzausfuhr. Leider muß man befürchten, daß sie
bei der heutigen großen Nachfrage nach und nach zu stark entwaldet werden,
da man bei dem vielfach noch ungeordneten Betriebe wenig für Nachwuchs
sorgt. — Reich find diese Wälder noch an Wild, an kostbaren Pelztieren
wie Fuchs, Zobel, Hermelin, Marder, Nerz und Iltis. Wölfe, braune Bären,
Luchse fügen dem Wilde und den Haustieren noch großen Schaden zu. Das
riesige Elentier wird leider immer mehr in die morastigen Waldgebiete des
Nordens zurückgedrängt. Recht dürftig ist in diesen Waldgebieten der Anbau
von Getreide. Dort gedeihen nur Gerste, Hafer und Roggen. Jedoch gestatten die
langen Winter den Anbau von Sommergetreide nicht.
Aufgabe: Der Wert der Tundra und des skandinavischen und nordrussischen Wald-
gebietes.
Viel glücklicher ist die Zone der aus Laub- und Nadelhölzern ge-
mischten Wälder, die sich fast durch ganz Mitteleuropa erstreckt. Der größere
Teil des Landes konnte hier einer gewinnreichen Landwirtschaft, dem Ackerbau,
der Viehzucht, dem Weinbau und der Obstbaumzucht nutzbar gemacht werden.
Die größten Wälder dehnen sich in Rußland aus. Sie erstrecken sich bis an
die „Schwarzerde"; in der Zone der „Schwarzerde" ist der Waldbestand jedoch
sehr gering. Die Wälder Rußlands, bestehen auch in der Zone der gemischten
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Extrahierte Personennamen: Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Europas Mitteleuropas Schweden Deutschlands Italiens Mitteleuropa
15
Unter den französischen Weingegenden ist die Champagne, die kreidereiche
Landschaft im östlichen Seinebecken, am bevorzugtesten. Frankreich gilt als
erstes Weinland der Welt; dennoch ist die Weineinfuhr aus den südlichen
Weinländern in manchen Jahren größer als die Ausfuhr. Wie die Deutschen
ein biertrinkendes Volk sind, so die Franzosen ein weintrinkendes. — Frucht-
bare Ackerbaugebiete waren srüher auch das Ostenglische Becken und das
Schottische Niederland; doch geht der Getreidebau immer mehr zurück, da
England das Getreide billiger aus anderen Ländern einführt. Die reichen
Lords, denen der größte Teil des Bodens gehört, wandeln die Äcker in Weiden
um, da sie so ergiebigere Jagdgründe erhalten. Daher muß England unter
allen Ländern der Welt das meiste Getreide einführen.
Die Viehzucht (Pferde, Rinder, Schweine) blüht am meisten in den
feuchten Küstenländern, im immergrünen Irland, im Ostenglischen Becken, in
Holland, im Belgischen Flachland, im Hügellande der Bretagne und Nor-
mandie und in Dänemark. Der Engländer züchtet gute Rennpferde, der Flame
(Belgien) und Däne kräftige Ackerpferde. Holland und Dänemark liefern weit
über ihren Bedarf Erzeugnisse der Viehzucht; wir beziehen dorther viel Fleisch,
Butter und Käse. Die dürftigen Hochländer Englands und Schottlands, die
Färöer, Island und das Südfranzösische Hochland dienen besonders der Schaf-
zucht. Von diesem erhalten wir den beliebten Roquefortkäse, der aus Schaf-
milch, vermischt mit Ziegenmilch, bereitet wird.
Aufgaben: 1. Der Waldbestand in Mitteleuropa. 2. Der wirtschaftliche Wert der
„Schwarzerde". 3. Die fruchtbaren Ackerbaugebiete Mitteleuropas. 4. Die besteu Viehzucht-
läuder.
§ 98. Ein ganz eigenartiges, in Deutschland unbekanntes Bild bietet die
Steppe. Sie breitet sich in Südrußland auf der Gelberde aus und nimmt
ein Gebiet ein, das dem der Schwarzerde ungefähr gleichkommt. Wandern wir
in den regenspendenden Frühlingsmonaten aus den grünen Saatengefilden der
Schwarzerde nach 3, so ändert sich nach und nach das Bild. Die Getreide-
selder werden seltener, der Baumwuchs hört völlig auf. Die lange sommerliche
Dürre und den strengen Winter können die Bäume nicht überdauern. Wir
überblicken eine endlos erscheinende Ebene, die mit einem grünen Grasteppich,
durchwirkt von zahllosen Blumen, bekleidet ist. Große Pferde-, Rinder- und
Schafherden, gewöhnlich von berittenen Hirten, den Kosaken, bewacht, finden ihre
reiche Nahrung. Hier und dort schießen Distelgewächse empor, die so hoch werden,
daß sich ein Kosak zu Pferde darin verstecken kann. In den weiten Sumpfstrecken
an den Flüssen rauschen hohe Rohrdickichte. (Das Rohr hat eine große Bedeutung
für den Kosaken; aus ihm verfertigt er die Wände und das Dach seines Hauses;
Rohr dient ihm zur Düugung und Feuerung.) Diefe Schilfwälder wimmeln
von Enten, Gänsen, Schwänen und Pelikanen. Über die Steppe eilt die schnell-
füßige Trappe. (Sie verirrt sich anf ihren Wanderzügen hin und wieder bis
an den Rhein.) An der Küste des Schwarzen und des Kaspischen Meeres schreiten
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Diefe_Schilfwälder
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schottische_Niederland England England Irland Ostenglischen Holland Belgischen_Flachland Bretagne Dänemark Belgien Holland Englands Schottlands Island Mitteleuropa Mitteleuropas Deutschland Rhein
55
134.
Brahmaputras (ungefähr viermal Westfalen, dreimal Rheinprovinz) aus. Die
Fruchtbarkeit der angebauten Gegenden hat man feit vielen Jahrhunderten
besonders in Vorderindien noch durch künstliche Bewässerung erhöht. Dort
gedeihen die mannigfaltigsten Feldfrüchte: Reis, Weizen, Hirse und andere
Getreidearten, ferner Baumwolle, Jute, allerlei Ölfrüchte (Sesam, Lein, Raps,
Rizinus), Erdnuß, Zuckerrohr, Kaffee, Tee, Tabak, Indigo, Mohn (Opium),
Pfeffer, Ingwer, Zimt und Muskatnüsse. Dazu spenden noch viele Bäume ihren
reichen Segen, wie Banane (der indische Feigenbaum), Brotfruchtbaum, Kokos-
und Sagopalme. Endlich liefern viele Bäume des Urwaldes wertvolle Nutz-
Hölzer, Farbstoffe, Chinarinde, manche Feigenbäume mit ihrem Milchsafte
Kautschuk und nach dem Stiche eines Insektes Schellack. — Trotz dieser
reichen Naturgaben gehören weite Gebiete nicht zu den glücklichsten; denn hin
und wieder bleibt der Südwestmonsun aus oder spendet nur spärlichen Regen,
und dann entsteht hier unter der dichten Bevölkerung schlimme Hungersnot.
Einen eigenartigen Platz nimmt der Himalaja hinsichtlich der Pflanzenwelt
ein. Er vereinigt an seinen Abhängen drei Pflanzenzonen. Auf der untersten
(bis 1300 m) herrscht der Tropenwald vor, in der mittleren (1300—3000)
die Pflanzenwelt der gemäßigten Zone (Obst, Wein, Getreide), in der höchsten
(3000 bis zur Schneegrenze, die hier erst bei 5000 m beginnt) Gras- und
Weideland.
Aufgaben: 1. Worin liegt die große Fruchtbarkeit Südasiens begründet? 2. Warum
bringt der Südwestmonsum Regen, der Nordostmonsnm nicht? 3. Warum sind das Hoch-
land von Dekan und das Tiefland des Indus regenarm? 4. Welche Erzeugnisse der Pflanzen-
welt beziehen wir von Südasien? 5. Beschreibe die drei Pflanzengürtel des Himalajas,
indem du mit dem höchsten beginnst!
c) Tierreich. Der artenreichen Pflanzenwelt entspricht eine Tierwelt, wie
man sie reicher sonst kaum wieder antrifft. Die Bäume beleben Schlankaffen,
Paviane, Meerkatzen, kleine Halbaffen, fliegende Maki, fliegende Hunde und
Flugeichhörnchen. In den Urwäldern Borneos wohnt der Riese unter den
Affen, der Orang-Utan. In den Dschungeln Vorder- und Hinterindiens ist
die Heimat des Königstigers; als guter Schwimmer gelangt er häufig nach
Sumatra und Java. Zuweilen tritt auch der Löwe auf. Durch die Urwälder
bahnen sich Elefanten, Tapire, Nashorne, Wildschweine ihre Wege. In den
Savannen, wo weite Grasflächen und Baumgruppen abwechseln, trifft man
Herden von Büffeln, Zebus, Antilopen, ferner Moschustiere und das breit-
schwänzige Schuppentier an. Aus der vielartigen Vogelwelt Ostindiens sind
besonders berühmt die Pfauen, farbenprächtige Fasanen, der Stammvogel des
Haushuhues, die Salanganen (Schwalbenart), welche eßbare Nester mit ihrem
Speichel bereiten, Nashornvögel, Papageien, Prachtdrosseln, buntgefiederte
Honigvögel, Kraniche und Kropfstörche. Im Ganges und an einzelnen Meeres-
küsten leben Krokodile. Auf Bäumen wohnen Eidechsen mit Flatterhäuten,
die sogenannten fliegenden Drachen und Gekkonen. Über den Boden kriechen
allerlei Schlangen. Unter den giftigen ist die Brillenschlange die gefährlichste.
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Extrahierte Personennamen: Mohn
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Nordostmonsnm Borneos Hinterindiens Sumatra Ostindiens
151, 152.
Afrika,
72
Hochländern ist es jedoch streckenweise so gesund, daß die Weißen sogar als
Landwirte selbst arbeiten können. Mit der Anlage von Baumwollen- und
Kaffeeplantagen hat man einen hoffnungsvollen Anfang gemacht. Man zählt erst
etwa 2800 Weiße, von denen die meisten Deutsche sind. Der Verkehr zwischen
der Küste und dem Seengebiet findet noch immer durch Träger statt. Die Haupt-
stationeu für die Trägerkarawanen sind Bajamogo an der Küste und Tabora
im Innern. Eine Eisenbahn, die von Tanga zum Kilimandscharo geplant ist,
führt erst bis Mombo. Eine zweite Bahn soll von Daressalam über Tabora
zum Tanganjika fahren, ist aber erst bis Mrogoro fertiggestellt. Von Tabora
soll eine Linie zum Viktoriasee abzweigen. Erst wenn durch diese Bahnen und
noch durch eine dritte zum Njassa die Küste mit den großen Seen verbunden
ist, wird sich die Kolonie gedeihlich entwickeln können. Der Handelsumsatz
belief sich 1907 auf 36 Mill. Mark. Ausgeführt werden: Sifalhanf (besser als
unser Hans), Kautschuk, Häute und Felle, Kopra, Elfenbein, Kaffee, Erdnüsse,
Baumwolle usw. Die Regierungshauptstadt ist Daressalam Q (— Hafen
des Friedens).
Aufgaben: 1. Zeichne eine Skizze von Dentsch-Ostafrika! 2. Die Bedeutung Deutsch-
Ostafrikas. 3. Der Verkehr. 4. Reise von Hamburg nach Daresfalem! (Dauer der Fahrt
fast 40 Tage.)
§ 152. Deutsch - Südwestafrika dehnt sich über den westlichen Teil des
Südafrikanischen Tafellandes aus. Das sandige Vorland und die selsigen
Randgebirge machen einen wüstenartigen Eindruck. Obgleich es anderthalbmal
so groß ist wie Deutschland, hat es nur 200—250 000 Einwohner.
Vorbereitende Aufgabe wie bei § 151.
Diese Kolonie gehört schon seit 1884 zum Deutschen Reiche. Drei Neger-
stämme: die Ovambo, Damara, Herero, bewohnen den Norden und die
Mitte; im Südeu und am Rande der Kalahari wohnen Hottentotten; hier
schweifen auch Buschmänner umher. Die friedlichen Ovambo sind Acker-
baner, die kriegerischen Herero und Hottentotten Viehzüchter. Sie haben den
deutschen Reitern in den blutigen Aufständen von 1903—1906 heftigen
Widerstand geleistet. Seit diesen Kämpfen sind die Neger unter scharfe Auf-
ficht genommen; jeder muß nachweisen können, daß er bei einem Weißen in
Dienst steht. Alkohol dars an die Neger nicht verkauft werden. Schnell steigt mit
jedem Jahr die Zahl der Weißen. 1908 belief sich ihre Zahl bereits auf 8200,
darunter 6200 Deutsche; die übrigen waren vorzugsweise Engländer und
Buren. Das starke Anwachsen der Einwanderung ist auf das meist gesunde
Klima zurückzuführen; die Lust auf den Hochflächen ist zwar heiß, aber
trocken und kühlt sich des Nachts sehr stark ab.
Das Land eignet sich wenig zum Ackerbau; wo jedoch durch künstliche
Bewässeruno die Folgen der Regenarmut überwunden werden, gedeihen Mais,
Weizen, Baumwolle, Tabak, Obst und Wein in reichem Maße. Es ist in
erster Linie ein Viehznchtland, dessen Wert sich bedeutend heben wird, wenn
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Extrahierte Personennamen: Damara
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Daressalam Daressalam Ostafrikas Hamburg Deutschland
§ 166, 167, 168.
Amerika,
86
In den Küstenlandschaften Brasiliens liefert der Plantagenbau Kaffee, Zucker-
rohr, Baumwolle, Tee, Tabak.
Trotz der weiten Urwälder und Savannen fehlen Südamerika die riefen-
haften Dickhäuter und die großen Katzenarten Asiens und Afrikas; von Dick-
häutern lebt hier nur der Tapir, von katzenartigen Raubtieren nur der
Kuguar (oder Puma) und der Jaguar. Besonders eigentümlich sind für Süd-
amerika Faultiere, Ameisenfresser, große Fledermäuse, langschwänzige Affen.
— An einheimischen Haustieren besitzt Südamerika nur das Lama und
Alpaka, die besonders in den mehrkettigen Anden vorkommen. Das Lama
ist das Lasttier, das den Verkehr besonders in den Anden besorgt. Die euro-
päischen Haustiere sind schon seit langem eingeführt worden und werden in den
Llanos, Campos und besonders in den Pampas in großer Menge gezüchtet.
Aufgaben: 1. Gib bei einer Durchqnernng von S nach N die wichtigsten Pflanzen-
gebiete an! 2. Die verschiedenen Regionen der Anden.
§ 167. Besiedelung. Amerika hat bei einer Größe von 40 Mill. qkm
nur 160 Mill. Ew. Von diesen sind nur gegen 5—7 Mill. Ureinwohner,
Indianer. Sie haben eine rötliche oder rötlichbraune Haut, meist straffes,
schwarzes Kopfhaar, spärliches Barthaar, eine gebogene Nase, im allgemeinen
einen hohen Wuchs. Einst war ihre Zahl bedeutend größer; sie wnrden
aber von den weißen Einwanderern immer weiter zurückgedrängt. Sie
lebteu in den Flachländern als Jäger- und Hirtenvölker; auf den Hochebenen
Mexikos, Mittelamerikas und der Anden waren die Indianer als Ackerbauer
seßhaft geworden, und dort hatten sich zur Zeit der Entdeckung bereits be-
deutende Kulturstaaten entwickelt, die aber zu Anfang des 16. Jahrhunderts
von den Spaniern gewaltsam zerstört wurden. — Den größten Anteil an der
Bevölkerung haben die Europäer. Von ihnen haben die Romanen Mexiko,
Mittelamerika und Südamerika besiedelt, die Germanen (meist Engländer) den
mittleren und nördlichen Teil von Nordamerika; daher herrscht hier die pro-
testantische, dort die katholische Religion vor. Im Süden der Vereinigten
Staaten, auf den Westindischen Inseln und den nördlichen Staaten Süd-
amerikas ist die Zahl der Neger stark angewachsen. Anfangs waren sie als
Sklaven für den Plantagenbau nach dort geholt worden; jetzt sind sie frei und
bilden durch ihre starke Zunahme bereits eine Gefahr für die Weißen. Durch
Vermischung der Romanen mit den Negern sind die Mulatten, mit Indianern
die Mestizen entstanden. Um neue Arbeiter zu erhalten, sind für die Pflanzungen
aus Indien Kulis und für die Bergwerke Chinesen ins Land gebracht worden.
So ist die jetzige Bevölkerung Amerikas recht bunt gemischt; außer Australieu
haben alle Erdteile ihren Anteil daran.
Staaten.
§ 168. a) Das dänische Grönland ist nur auf den südöstlichen und
westlichen Küstenstrichen bewohnbar, da nur dort im Sommer die Erde schnee-
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Brasiliens Asiens Afrikas Amerika Mexikos Mittelamerikas Mexiko Mittelamerika Nordamerika Vereinigten
Staaten Indien Amerikas