§108.
Europa.
26
des Handels. Im Tundrengebiete liegt die nördlichste Handelsstadt Europas,
Archangelsk Q. Während der eisfreien Zeit (vier bis fünf Monate)
entwickelt sich hier ein lebhafter Handel mit den Häuten und Pelzen der
Tiere, die die Hirten- und Jägervölker erbeuteten. An der trichterförmigen
Mündung der Newa liegt die Hauptstadt Petersburg [~ü], der bedeutendste
Handelsplatz Rußlands, durch Kanäle mit dem gewaltigen Flußnetz des Landes
verbunden. An der Dünamündung beherrscht Riga den Handel. Auf der
Düna, dem Niemen (Memel), der Weichsel und Warthe schwimmen riesige Holz-
flöße, werden Flachs und Hanf verfrachtet. Der erste Ausfuhrhafen für die
riesigen Getreidemassen der Schwarzerde ist Odessa am Schwarzen Meere.
Am Kaspischen Meer liegt Baku /j^r der Hauptplatz des Petroleumgebietes.
Astrachan im Delta der Wolga versendet Fische und Kaviar. Be-
rühmt durch die große Messe vom 15. Juli bis 10. September ist
Nishuij Nowgorod an derwolga. Hier treffen sich viele Tausende von
Kaufleuten und Händlern der meisten Völker Europas und Asiens. Von be-
sonders hoher Bedeutung ist der Pelzhandel. An der schiffbaren Moskwa,
einem Nebenflusse der Wolga, dehnt sich Moskau die ältere Hauptstadt
Rußlands, aus. Infolge des nahen Kohlen- und Eisenbezirkes um Tula
ist Moskau der Mittelpunkt des bedeutendsten Jndnstriebezirkes Rußlands ge-
worden. Kräftig entwickelt sich auch der Jndustriebezirk auf dem Eisen- und
Kohlenlager nördlich vom Asowschen Meere. Ebenso haben die Kohlen- und
Eisenlager Polens eine rege Industrie hervorgerufen. Der Mittelpunkt der Eisen-
industrie ist die ehemalige Hauptstadt Polens, Warschau /s\ an der Weichsel,
der erste Platz für die Baumwollenindustrie Lodz (das „polnische Man-
chester"). An 100 000 Deutsche wohnen in dieser Stadt. Deutsche sind hier
wie in fast allen anderen Bezirken Rußlands die Gründer und Beherrscher der
Industrie.
Aus Rußland beziehen wir an erster Stelle Erzeugnisse der Land- und
Forstwirtschaft, dann Felle und Pelze, endlich Platina und Gold; wir liefern ihm
Waren der Eisen- und Textilindustrie, Chemikalien und Steinkohlen. Die Einfuhr
von Rußland überragt jedoch bei weitem unsere Ausfuhr. 1908 verkaufte uns
Rußland für rund 1000 Millionen Mark Waren, während wir ihm nur für
500 Millionen Mark lieferten. — Die Massengüter, wie Getreide und Holz,
gelangen meist auf den Flüssen, die in die Ostsee münden, zu uns. Die wichtigste
Dampferlinie führt von Kiel und Lübeck nach Riga, Reval und Petersburg.
Die bedeutendsten Eisenbahnlinien sind für uns: 1. Königsberg—petersburg,
2. Thoru—warschau—moskau—samara au der Wolga—sibirien.
Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein, und gib ihre Lage und ihre
Bedeutung an! 2. Vergleiche Rußland und Deutschland nach Größe und Einwohnerzahl!
3. Berechne die Volksdichte! 4. Worin liegt die schwache Besiedelung begründet? 5. Worin
begründet sich die Art unseres Warenaustausches mit Rußland? 6. Reise über See und
Land nach Petersburg!
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Archangelsk Petersburg Riga Odessa Baku Astrachan Nishuij_Nowgorod Europas Asiens Moskau Tula Moskau Rußlands Polens Polens Warschau Lodz Ostsee Kiel Riga Petersburg Deutschland Petersburg
91
Staaten,
§ 172, 173, 174.
Aufgaben: 1. Trage die fünf Republiken mit den wichtigsten Städten in die Skizze
ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung der Anden-Repnbliken.
§ 173. In der La Plata-Ebene liegen die drei Republiken: Argen-
tinien, Paraguay und Uruguay (= Ys Europa, 7,7 Millionen Einwohner,
meist Weiße).
Aufgabe: Beschreibe die La Plata-Ebeue nach Bodengestalt, Klima und
Erzeugnissen!
In diesen Ländern ist die Viehzticht der wichtigste Wirtschaftszweig ge-
worden. Die Ausfuhr von Schafwolle, gefrorenem Fleisch, Talg und Fleisch-
extrakt steigt von Jahr zu Jahr
gewaltig. Ju Uruguay liegt Fray
Ben tos mit den weltberühmten
Liebigsschen Fleischextraktfabriken,
die durchschnittlich jährlich 200000
Stück Schlachtvieh verarbeiten. In
Argentinien und Uruguay werden
jedoch immer mehr — wie in Ruß-
land die Steppen, in Ungarn die
Pußten und in den Vereinigten
Staaten die Prärien — die Pam-
pas für den Ackerbau gewonnen.
Immer mehr steigern sich die Er-
träge an Weizen, Mais und Lein,
so daß diese Staaten jetzt zu den
wichtigsten Kornkammern der
Welt gehören. Die größten Aus-
suhrhäsen sind Bnenos Aires [T]
und Montevideo /\. Deutsch-
land ist wohl der stärkste Ab-
nehmer der Erträge des Landes.
Wir kaufen von Argentinien für
rund 450 Mill. Mark (Weizen,
Wolle, Leinsaat, Rindshäute usw.)
und senden nach Argentinien für etwa 200 Millionen Mark unsere In-
dustriewareu.
Aufgaben: 1, Trage die drei Republiken mit deu wichtigsten Städten in die Skizze
ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung der La Plata-Staaten.
§ 174. a) In dem Tieflande des Amazonas und dem südöstlichen Berg-
lande breiten sich die Vereinigten Staaten von Brasilien aus (fast gleich
Europa, 18 Millionen Einwohner, von denen weniger als die Hälfte Weiße,
die übrigen Indianer, Mestizen, Neger und Mulatten sind). In den gesunden
südöstlichen Teilen haben sich Deutsche in so großer Zahl niedergelassen, daß
gui
Städte:
1. Lima, 2. Santiago, 3. Valparaiso, 4, Buenos
Aires, 5. Montevideo, 6. Rio de Ianairo, 7. Sao
Paulo, 8. Sautos, 9. Porto Alegre, 10. Cayenne.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Santiago Valparaiso Montevideo Sao
Paulo Porto_Alegre
Extrahierte Ortsnamen: La_Plata-Ebene Paraguay Uruguay Europa Uruguay Argentinien Uruguay Ruß- Ungarn Montevideo Argentinien Argentinien La_Plata-Staaten Brasilien Europa Lima Buenos
Aires
174, 175. Ergänzung zur Volkswirtschaftskunde.
92
sie ganz deutsche Provinzen bilden, in denen völlig deutsches Wesen herrscht.
Die tropischen Wälder liefern Kautschuk in reicher Menge. Im Anbau des
Kaffees nimmt Brasilien den ersten Platz in der Welt ein; außerdem liefert
es viel Kakao, Zucker (Zuckerrohr), Mais. Früher war Brasilien durch
seinen Diamantenreichtum bekannt. Von hier kommen auch die Edelsteine, die
in Oberstein und Idar (§ 17) bearbeitet werden. Die Hauptstadt des Landes,
zugleich der Hauptausfuhrhafen, ist Rio de Janeiro/^; an einer prächtigen
Bai ausgebreitet, von hohen Bergen umgeben, soll sie eine der schönstgelegenen
Städte der Welt sein. San tos kommt ihr an Bedeutung als Handels-
und Industriestadt beinahe gleich. Aus Porto Alegre versenden die
Deutschen die Erträge ihrer Pflanzungen. Deutschland bezieht von Brasilien
besonders viel Kaffee, Kautschuk, Kakao, Tabak, Gerbrinde und Edelsteine.
Die Einfuhr unserer Jndnstrieerzengnisse steht jedoch hinter der Ausfuhr Bra-
Mens zurück; sie beläuft sich auf rund 100 Millionen Mark; während wir
von Brasilien für mehr als 200 Millionen Mark kaufen.
b) Den östlichen Teil des Berglandes von Guayana nehmen die Kolo-
nien Französisch-, Niederländisch- und Britisch-Guayaua ein. Über den
westlichen Teil des Berglandes, die nördliche Orinoko-Ebene und die nördlichen
Ausläufer der Anden breiten sich die Vereinigten Staaten von Venezuela
aus. (Zusammen nicht ganz — 3 X Deutschland mit 3000000 Einwohnern.)
Das tropische Klima ist für die Europäer sehr ungesund. Sie machen daher
auch nur einen geringen Teil der Bevölkerung aus, die zu mehr als 2/3 aus
Negern und Mnlatten besteht. Die Franzosen benutzen ihre Kolonie dazu, um
Verbrecher und Verbannte dorthin zu schicken; einen besonders traurigen Ruf
genießt uuter den Verbannungsorten Kayenne Q. — Diese Länder versenden
ähnliche Waren wie Brasilien. Die weiten Llanos in Venezuela haben auch eine
blühende Viehzucht hervorgerufen, die jedoch gegen die in den La Plata-Staaten
weit zurücksteht.
Aufgaben: 1. Trage die Republiken des Amazonas und Guayanas mit den genannten
Städten in die Skizze ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung Brasiliens. 3. Die Deutschen
in Amerika. 4. Fahre um Südamerika und lege an den wichtigsten Hafenplätzen an und
gib dabei die wichtigsten Ausfuhrwaren an!
Ergänzung zur Volkswirtschaftskunde.
175. Nahrungs- und Genußmittel. (Zu § 80.)
Deutschlands Getreideeinfuhr im Jahre 1907.
1. aus Rußland 2726000 t (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer)
2. „ Argentinien 861000 t'(Weizen)
3. „ Rumänien 679000 t (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer)
4. „ Ver. Staaten 550000 t (Weizen)
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Oberstein Deutschland Brasilien Brasilien Guayana Französisch- Niederländisch- Britisch-Guayaua Venezuela Deutschland Brasilien Venezuela La_Plata-Staaten Brasiliens Amerika Deutschlands Argentinien
13
A. Das Mittel- und Nordeuropäische Schollen- und Tiefland.
97.
§ 97. Die Tundra, der traurigste Teil Europas, zeigt das dürftigste Pflan-
zenleben, wie wir es ähnlich uur auf dem hohen Kamme des Riesengebirges an-
getroffen haben. Das trockene Land überziehen dürftige Flechten, die Sümpfe
dunkelgrüne Moofe. In dem hartgefrorenen Boden können tiefwurzelnde Holz-
gewächfe nicht gedeihen; nur an wenigen günstiger gelegenen Stellen wuchert
niedriges Gestrüpp. Auch in diese Einöde hat sich der Mensch gewagt; er
würde aber dort nicht leben können, wenn nicht das genügsame Renn-
tier ihm fast alles gewährte, dessen er bedarf. Mit ihren Renntierherden ziehen
die Lappen und Samojeden von einem dürftigen Weideplatz zum andern.
Dabei machen sie Jagd auf die zahlreichen Hermeline, Marder, Eisfüchse,
auf Wölfe und Eisbären, deren Pelze sie an die Händler, die auch diese
Einöden aufsuchen, verkaufen. Naht der Sommer, fo bevölkern sich die Sümpfe
und Meeresgestade mit wilden Polarenten, Gänsen und Schwänen, und den
Morästen entsteigen Schwärme von Mücken und Bremsen.
Das Waldgebiet. Wandern wir nach 8 weiter, so gelangen wir durch
niedriges Buschwerk in das Wald gebiet, das den weitaus größten Teil
Nord- und Mitteleuropas einnimmt. Seine nördliche Zone bedecken riesige
Nadelwälder, durchwirkt mit dem lebhaften Grün der Birke. Ihnen ver-
danken das mittlere und nördliche Schweden und das nördliche Rußland
ihren Holzreichtum Die Waldgebiete bedecken dort eine Fläche, die die gesamte
Größe Deutschlands, Österreich-Ungarns, Italiens und der Schweiz weit über-
trifft. Wegen der kurzen Sommer wächst das Holz sehr langsam; es ist darum
äußerst fest und deshalb besonders wertvoll. Schweden und Rußland sind die
wichtigsten Länder für die Holzausfuhr. Leider muß man befürchten, daß sie
bei der heutigen großen Nachfrage nach und nach zu stark entwaldet werden,
da man bei dem vielfach noch ungeordneten Betriebe wenig für Nachwuchs
sorgt. — Reich find diese Wälder noch an Wild, an kostbaren Pelztieren
wie Fuchs, Zobel, Hermelin, Marder, Nerz und Iltis. Wölfe, braune Bären,
Luchse fügen dem Wilde und den Haustieren noch großen Schaden zu. Das
riesige Elentier wird leider immer mehr in die morastigen Waldgebiete des
Nordens zurückgedrängt. Recht dürftig ist in diesen Waldgebieten der Anbau
von Getreide. Dort gedeihen nur Gerste, Hafer und Roggen. Jedoch gestatten die
langen Winter den Anbau von Sommergetreide nicht.
Aufgabe: Der Wert der Tundra und des skandinavischen und nordrussischen Wald-
gebietes.
Viel glücklicher ist die Zone der aus Laub- und Nadelhölzern ge-
mischten Wälder, die sich fast durch ganz Mitteleuropa erstreckt. Der größere
Teil des Landes konnte hier einer gewinnreichen Landwirtschaft, dem Ackerbau,
der Viehzucht, dem Weinbau und der Obstbaumzucht nutzbar gemacht werden.
Die größten Wälder dehnen sich in Rußland aus. Sie erstrecken sich bis an
die „Schwarzerde"; in der Zone der „Schwarzerde" ist der Waldbestand jedoch
sehr gering. Die Wälder Rußlands, bestehen auch in der Zone der gemischten
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Extrahierte Personennamen: Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Europas Mitteleuropas Schweden Deutschlands Italiens Mitteleuropa
55
134.
Brahmaputras (ungefähr viermal Westfalen, dreimal Rheinprovinz) aus. Die
Fruchtbarkeit der angebauten Gegenden hat man feit vielen Jahrhunderten
besonders in Vorderindien noch durch künstliche Bewässerung erhöht. Dort
gedeihen die mannigfaltigsten Feldfrüchte: Reis, Weizen, Hirse und andere
Getreidearten, ferner Baumwolle, Jute, allerlei Ölfrüchte (Sesam, Lein, Raps,
Rizinus), Erdnuß, Zuckerrohr, Kaffee, Tee, Tabak, Indigo, Mohn (Opium),
Pfeffer, Ingwer, Zimt und Muskatnüsse. Dazu spenden noch viele Bäume ihren
reichen Segen, wie Banane (der indische Feigenbaum), Brotfruchtbaum, Kokos-
und Sagopalme. Endlich liefern viele Bäume des Urwaldes wertvolle Nutz-
Hölzer, Farbstoffe, Chinarinde, manche Feigenbäume mit ihrem Milchsafte
Kautschuk und nach dem Stiche eines Insektes Schellack. — Trotz dieser
reichen Naturgaben gehören weite Gebiete nicht zu den glücklichsten; denn hin
und wieder bleibt der Südwestmonsun aus oder spendet nur spärlichen Regen,
und dann entsteht hier unter der dichten Bevölkerung schlimme Hungersnot.
Einen eigenartigen Platz nimmt der Himalaja hinsichtlich der Pflanzenwelt
ein. Er vereinigt an seinen Abhängen drei Pflanzenzonen. Auf der untersten
(bis 1300 m) herrscht der Tropenwald vor, in der mittleren (1300—3000)
die Pflanzenwelt der gemäßigten Zone (Obst, Wein, Getreide), in der höchsten
(3000 bis zur Schneegrenze, die hier erst bei 5000 m beginnt) Gras- und
Weideland.
Aufgaben: 1. Worin liegt die große Fruchtbarkeit Südasiens begründet? 2. Warum
bringt der Südwestmonsum Regen, der Nordostmonsnm nicht? 3. Warum sind das Hoch-
land von Dekan und das Tiefland des Indus regenarm? 4. Welche Erzeugnisse der Pflanzen-
welt beziehen wir von Südasien? 5. Beschreibe die drei Pflanzengürtel des Himalajas,
indem du mit dem höchsten beginnst!
c) Tierreich. Der artenreichen Pflanzenwelt entspricht eine Tierwelt, wie
man sie reicher sonst kaum wieder antrifft. Die Bäume beleben Schlankaffen,
Paviane, Meerkatzen, kleine Halbaffen, fliegende Maki, fliegende Hunde und
Flugeichhörnchen. In den Urwäldern Borneos wohnt der Riese unter den
Affen, der Orang-Utan. In den Dschungeln Vorder- und Hinterindiens ist
die Heimat des Königstigers; als guter Schwimmer gelangt er häufig nach
Sumatra und Java. Zuweilen tritt auch der Löwe auf. Durch die Urwälder
bahnen sich Elefanten, Tapire, Nashorne, Wildschweine ihre Wege. In den
Savannen, wo weite Grasflächen und Baumgruppen abwechseln, trifft man
Herden von Büffeln, Zebus, Antilopen, ferner Moschustiere und das breit-
schwänzige Schuppentier an. Aus der vielartigen Vogelwelt Ostindiens sind
besonders berühmt die Pfauen, farbenprächtige Fasanen, der Stammvogel des
Haushuhues, die Salanganen (Schwalbenart), welche eßbare Nester mit ihrem
Speichel bereiten, Nashornvögel, Papageien, Prachtdrosseln, buntgefiederte
Honigvögel, Kraniche und Kropfstörche. Im Ganges und an einzelnen Meeres-
küsten leben Krokodile. Auf Bäumen wohnen Eidechsen mit Flatterhäuten,
die sogenannten fliegenden Drachen und Gekkonen. Über den Boden kriechen
allerlei Schlangen. Unter den giftigen ist die Brillenschlange die gefährlichste.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Mohn
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Nordostmonsnm Borneos Hinterindiens Sumatra Ostindiens
§ 134, 135.
56
Die Riesenschlange ist nicht giftig. In Indien sterben am Biß giftiger
Schlangen mehr Menschen als daran auf der ganzen Welt. Buntschillernde
Käfer und Schmetterlinge in Hunderten von Arten durchschwirren die Luft.
Sehr lästig werden den Bewohnern die Termiten, ameisenartige Tiere; sie
zerstören sogar hölzerne Bauwerke. Unheilbringend sind die Schwärme von
Stechmücken (Moskitos) in den feuchteren Gegenden, da sie gar oft die Überträger
der Malaria und anderer Fieberkrankheiten sind. Bei Ceylon und den Sunda^
inseln sitzt auf dem Meeresboden die kostbare Perlmuschel. Die Westindische
Jnselslur ist jedoch nicht so reich an Tieren; besonders fehlen die großen Dickhäuter
und Raubtiere. — Die Viehzucht hat in ganz Indien nur wenig Bedeutung.
Aus religiösen Gründen ist es den Indern, Chinesen, Japanesen, die den
Lehren des Brahma und des Buddha (§ 145) folgen, untersagt, die Haus-
tiere zu töten. Ochs und Büffel dienen nur zum Feldbau und zum Lasttragen.
In den Ländern Süd- und Ostasiens gibt es immer noch viele Millionen
Menschen, die weder Milch, Butter, Käse, noch Fleisch von Haustieren ge-
nossen haben. Der beste Lastträger und das stärkste Zugtier ist der Elefant,
den der Mensch gezähmt hat.
Aufgaben^ 1. Welche Gefahren bereitet in Südasien die Tierwelt den Menschen?
2. Welchen Nutzen?
d) Aus dem Mineralreich liefert Indien Gold, Edelsteine, wie Dia-
manten, Rubinen, Saphire, Smaragde, ferner Salz, Steinkohlen, Petroleum;
besonders reich sind die Zinnfunde auf Malaka und mehreren Sundainfelu
(Bangka). Diese Gegend muß fast den ganzen Zinnbedarf der Welt decken.
Ostasien.
§ 135. Bodengestaltung. Wie sich von den Alpen die Karpathen nach
Jsto wenden, so setzen sich auch einige Faltengebirge des Hochlandes von Tibet
in fast gleicher Richtung (bis 3400 m hoch) durch China fort. Sie scheiden
Nordchina von Südchina. Südchina ist ein Gebirgsland, das in seinem
ganzen Aufbau lebhaft an die süddeutschen Stufenländer und die mittel-
deutschen Gebirgslandschaften erinnert. Im ganzen dacht sich das Land nach
N zum Tale des Jangtsekiangs ab.
Den Westen Nordchinas füllt ein Faltengebirgsland aus, das das
Übergangsgebiet nach Hochafien bildet. Auf diesem haben die Nordstürme aus
den Wüsten und Steppen Hochasiens riesige Staubmassen abgelagert und
so eine fruchtbare Lößbedeckung gebildet, wie sie in ihrer Mächtigkeit (bis
600 m Tiefe) kein Seitenstück auf der Erde hat. Die Gebirgsbäche haben diese
Gegend in schier unentwirrbaren Schluchten, Engen und Hohlwegen durch-
furcht. Durch den niederen nördlichen Teil fließt der Hoangho, d. h. „Gelber
Fluß". Diesen Namen führt er von den großen Massen Gelberde, die er aus
dem Lößgebiet mitbringt, und aus denen er in Jahrtausenden das Chinesische
Tiefland (beinahe so groß wie Deutschland) aufgebaut hat. Selbst das Meer
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Südchina
Extrahierte Ortsnamen: Indien Ceylon Westindische
Jnselslur Indien Japanesen Ostasiens Indien Bangka Ostasien Tibet China Nordchina Hochafien Deutschland
148, 149.
Afrika.
68
b) Tierreich. Auch die Tierwelt Afrikas erinnert in ihren meisten Arten
an die Tropen Asiens. Die wild lebenden Tiere tummeln sich fast alle in den
grasreichen Savannen umher, weniger in den dichten Urwäldern. In Afrika
wohnen besonders die Riesen unter den Tieren: der Löwe, diese Riesen-
katze, die langhalsige Giraffe, die gewaltigsten Dickhäuter wie der
Elefant, das Nashorn und das Flußpferd, die größteu Affen wie der
Gorilla und der Schimpanse (die beiden letzteren im Tropenwald der Küsten-
länder Guineas), die längste Eidechse, das Krokodil und der größte
Vogel, der Strauß. Gefürchtet sind die Heuschrecken, die von Zeit zu Zeit
in solchen Schwärmen auftreten, daß sie weit und breit alles pflanzliche
Leben vernichten.
Unter den Haustieren nimmt das Dromedar (das einhöckerige Kamel) die
erste Stelle ein. Es ist das unentbehrliche Last- und Reittier durch Wüsten
und Steppen; es liefert Fleisch, Milch und Wolle. Das Pferd gedeiht nicht
gut in den Tropen, jedoch im Kaplande, am besten aber in den Ländern an
den Gestaden des Mittelländischen Meeres. Eigenartige Schafe, Ziegen und
Rinder bilden die Herden der viehzuchttreibenden Völker; diese leben besonders
im Sudan und ans dem Südafrikanischen Tafelland. Bei allen Völker-
schasten ist auch das Haushuhn verbreitet. Der Strauß wird wegen seiner
Federn besonders in Ägypten, im Kaplande und in Deutsch-Südwestafrika
gezüchtet. Leider ist es in Afrika noch nicht geglückt, den afrikanischen Elefanten
zu zähmen. Wenn man die Jagd auf die Elefanten nicht bald einschränkt,
dann werden sie in absehbarer Zeit ausgerottet sein.
Aufgaben: 1. Afrika, das Reich riesiger Tiere. 2. Die Haustiere Afrikas.
c) Erträge des Mineralreiches. Afrika liefert unter allen Erdteilen das
meiste Gold. Die ergiebigsten Goldfelder befinden sich in Britisch-Südasrika
(Kapland). Dort liegen auch reiche Diamantenfelder; in jüngster Zeit hat
man solche auch in Dentsch-Südwestasrika entdeckt.
§ 149. Besiedelung. Afrika zählt bei einer Größe von 30 Millionen
Quadratkilometern nur 170 Millionen Einwohner. Diese Zahl hat man nur nach
ungefährer Schätzung angenommen, da das Innere noch wenig bekannt ist.
Afrika isr noch immer, wenn auch viele mutige Forscher das Land durchquert
haben, der „dunkle Erdteil". Die Bevölkerung ist ziemlich dicht in den Sudan-
ländern, sehr schwach in den Wüsten. In den Oasen der Sahara, das Niltal
ausgenommen, wohnen gegen 21/2 Millionen Menschen. Wir sehen hieraus,
daß die Sahara doch nicht ganz so öde und trostlos ist, wie man gewöhnlich
annimmt.
a) Volkstum. Den größten Teil der Bevölkerung machen die Neger aus.
Der echte Neger hat dunkle Hautfarbe, krauses, schwarzes Haar, vortretende
Kiefer, wulstige Lippen, einen mittelgroßen bis großen Körperbau. Die Neger
bewohnen vorzüglich die Tropengegenden. Sie bilden viele kleine Völker-
Ii,
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Asiens Afrika Guineas Südafrikanischen_Tafelland Kaplande Deutsch-Südwestafrika Afrika Afrika Afrikas Afrika Britisch-Südasrika Dentsch-Südwestasrika Afrika Afrika Sahara
156, 157.
Australien.
76
brachen wird. Die tiefste Stelle bildet der Eyresee, dessen Spiegel sogar
12 m unterm Meeresspiegel liegt. — Das Faltengebirgsland der Ostküste setzt
sich in Tasmanien (größer als dreimal Westfalen) fort. Die Einförmigkeit der
australischen Landschaft wird noch erhöht durch ihre Pflanzenarmut. Diese-
Tafelland leidet nämlich noch unter ärgerem Regenmangel als das unter den-
selben Breiten liegende Südafrikanische Tafelland. Hier sind es die Falten-
gebirge der Ostküste, die den Regen, den die hier vorherrschenden Südostwinde
bringen, festhalten. Daher haben die östlichen und südöstlichen Küstengebiete
hinreichende Niederschläge; sie werden um so schwächer, je weiter wir nach W
kommen. Flüsse, die ihren Weg zum Meere finden, kennt fast das ganze Tafel-
land nicht: sie versiegen vorher im Sande und Geröll oder münden in einen
der Salzseen, die sich in einzelnen tiefen Mulden gebildet haben. Dieses ab-
flußlose Gebiet nimmt über die Hälfte des ganzen Festlandes ein.
Aufgaben: 1. Fertige eine Skizze von dem Festlande an! 2. Beschreibe das Festland
auf einer Reise von W nach 0!
§ 157. Erträge. Pflanzenreich. Weite dürftige Steppen, Sand- und
Steinwüsten nehmen das Innere ein. Undurchdringliche Dickichte dorniger
Strauchbestände, Skrnb genannt, Steppen mit harten, scharfen Gräsern, die
bis 2 m hoch werden, stellen dem Weiterdringen oft uuüberwindbare Hinder-
nisse entgegen. Günstiger gelegen sind die östlicheren Gebiete mit reicherer Feuch-
tigkeit. In den savannenartigen Grasfluren zerstreut erheben sich lichte Haine mit
Gnmmmibänmen, den höchsten Bänmen der Erde (bis 100 m hoch), Flaschen-
bäumen, so genannt wegen ihres flaschensörmigen Stammes, Grasbäumen
mit einer grasbüscheligen Krone und schirmartigen Akazien. An der regen-
reichen Nordküste trifft man sogar wie auf den benachbarten Snndainseln
Tropenwälder an. Recht waldreich sind besonders die südöstlichen Gebirgsland-
schasten und Tasmanien. — An einheimischen Nahrungspflanzen ist Australien
arm, und die weißen Ansiedler mußten erst aus Europa Getreide, Obst und
Futterpflanzen hier einführen, um nicht mehr auf die Einfuhr angewiesen zu
sein. Der Ackerbau wird jetzt schon mit so gutem Erfolg betrieben, daß Australien
fast seinen ganzen Bedarf decken kann. Die besten Ackerbaugebiete sind das
südöstliche Gebirgsland und Tasmanien.
Tierreich. Noch seltsamer als die einheimischen Pflanzen find die anstrali-
schen Tierarten. Von den 150 Arten Beuteltiere, die nur hier vorkommen,
ist das Känguruh am bekanntesten; das Schnabeltier ist ein Säugetier, das
Eier legt und wie eine Ente seine Nahrung im Schlamme sucht. Das einzige
Raubtier, der Dingo, wird den Schafherden gefährlich. Er ist ein verwilderter
Hund, der wahrscheinlich erst mit den Einwanderern nach dort gekommen ist.
Die Vogelwelt zeigt zwei straußenartige Riesenvögel, den Kasuar und den ganz
flügellosen Emu, ferner den prachtvollen Leierschwanz, weiße Adler,
schwarze Schwäne. Jedoch steht die Tierwelt in der Menge der Arten weit gegen
andere Erdteile zurück. Unsere Haustiere fehlten sämtlich; die Einwanderer
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Extrahierte Ortsnamen: Australien Tasmanien Westfalen Tasmanien Europa Australien Tasmanien
§ 166, 167, 168.
Amerika,
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In den Küstenlandschaften Brasiliens liefert der Plantagenbau Kaffee, Zucker-
rohr, Baumwolle, Tee, Tabak.
Trotz der weiten Urwälder und Savannen fehlen Südamerika die riefen-
haften Dickhäuter und die großen Katzenarten Asiens und Afrikas; von Dick-
häutern lebt hier nur der Tapir, von katzenartigen Raubtieren nur der
Kuguar (oder Puma) und der Jaguar. Besonders eigentümlich sind für Süd-
amerika Faultiere, Ameisenfresser, große Fledermäuse, langschwänzige Affen.
— An einheimischen Haustieren besitzt Südamerika nur das Lama und
Alpaka, die besonders in den mehrkettigen Anden vorkommen. Das Lama
ist das Lasttier, das den Verkehr besonders in den Anden besorgt. Die euro-
päischen Haustiere sind schon seit langem eingeführt worden und werden in den
Llanos, Campos und besonders in den Pampas in großer Menge gezüchtet.
Aufgaben: 1. Gib bei einer Durchqnernng von S nach N die wichtigsten Pflanzen-
gebiete an! 2. Die verschiedenen Regionen der Anden.
§ 167. Besiedelung. Amerika hat bei einer Größe von 40 Mill. qkm
nur 160 Mill. Ew. Von diesen sind nur gegen 5—7 Mill. Ureinwohner,
Indianer. Sie haben eine rötliche oder rötlichbraune Haut, meist straffes,
schwarzes Kopfhaar, spärliches Barthaar, eine gebogene Nase, im allgemeinen
einen hohen Wuchs. Einst war ihre Zahl bedeutend größer; sie wnrden
aber von den weißen Einwanderern immer weiter zurückgedrängt. Sie
lebteu in den Flachländern als Jäger- und Hirtenvölker; auf den Hochebenen
Mexikos, Mittelamerikas und der Anden waren die Indianer als Ackerbauer
seßhaft geworden, und dort hatten sich zur Zeit der Entdeckung bereits be-
deutende Kulturstaaten entwickelt, die aber zu Anfang des 16. Jahrhunderts
von den Spaniern gewaltsam zerstört wurden. — Den größten Anteil an der
Bevölkerung haben die Europäer. Von ihnen haben die Romanen Mexiko,
Mittelamerika und Südamerika besiedelt, die Germanen (meist Engländer) den
mittleren und nördlichen Teil von Nordamerika; daher herrscht hier die pro-
testantische, dort die katholische Religion vor. Im Süden der Vereinigten
Staaten, auf den Westindischen Inseln und den nördlichen Staaten Süd-
amerikas ist die Zahl der Neger stark angewachsen. Anfangs waren sie als
Sklaven für den Plantagenbau nach dort geholt worden; jetzt sind sie frei und
bilden durch ihre starke Zunahme bereits eine Gefahr für die Weißen. Durch
Vermischung der Romanen mit den Negern sind die Mulatten, mit Indianern
die Mestizen entstanden. Um neue Arbeiter zu erhalten, sind für die Pflanzungen
aus Indien Kulis und für die Bergwerke Chinesen ins Land gebracht worden.
So ist die jetzige Bevölkerung Amerikas recht bunt gemischt; außer Australieu
haben alle Erdteile ihren Anteil daran.
Staaten.
§ 168. a) Das dänische Grönland ist nur auf den südöstlichen und
westlichen Küstenstrichen bewohnbar, da nur dort im Sommer die Erde schnee-
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Brasiliens Asiens Afrikas Amerika Mexikos Mittelamerikas Mexiko Mittelamerika Nordamerika Vereinigten
Staaten Indien Amerikas