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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 26

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§108. Europa. 26 des Handels. Im Tundrengebiete liegt die nördlichste Handelsstadt Europas, Archangelsk Q. Während der eisfreien Zeit (vier bis fünf Monate) entwickelt sich hier ein lebhafter Handel mit den Häuten und Pelzen der Tiere, die die Hirten- und Jägervölker erbeuteten. An der trichterförmigen Mündung der Newa liegt die Hauptstadt Petersburg [~ü], der bedeutendste Handelsplatz Rußlands, durch Kanäle mit dem gewaltigen Flußnetz des Landes verbunden. An der Dünamündung beherrscht Riga den Handel. Auf der Düna, dem Niemen (Memel), der Weichsel und Warthe schwimmen riesige Holz- flöße, werden Flachs und Hanf verfrachtet. Der erste Ausfuhrhafen für die riesigen Getreidemassen der Schwarzerde ist Odessa am Schwarzen Meere. Am Kaspischen Meer liegt Baku /j^r der Hauptplatz des Petroleumgebietes. Astrachan im Delta der Wolga versendet Fische und Kaviar. Be- rühmt durch die große Messe vom 15. Juli bis 10. September ist Nishuij Nowgorod an derwolga. Hier treffen sich viele Tausende von Kaufleuten und Händlern der meisten Völker Europas und Asiens. Von be- sonders hoher Bedeutung ist der Pelzhandel. An der schiffbaren Moskwa, einem Nebenflusse der Wolga, dehnt sich Moskau die ältere Hauptstadt Rußlands, aus. Infolge des nahen Kohlen- und Eisenbezirkes um Tula ist Moskau der Mittelpunkt des bedeutendsten Jndnstriebezirkes Rußlands ge- worden. Kräftig entwickelt sich auch der Jndustriebezirk auf dem Eisen- und Kohlenlager nördlich vom Asowschen Meere. Ebenso haben die Kohlen- und Eisenlager Polens eine rege Industrie hervorgerufen. Der Mittelpunkt der Eisen- industrie ist die ehemalige Hauptstadt Polens, Warschau /s\ an der Weichsel, der erste Platz für die Baumwollenindustrie Lodz (das „polnische Man- chester"). An 100 000 Deutsche wohnen in dieser Stadt. Deutsche sind hier wie in fast allen anderen Bezirken Rußlands die Gründer und Beherrscher der Industrie. Aus Rußland beziehen wir an erster Stelle Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft, dann Felle und Pelze, endlich Platina und Gold; wir liefern ihm Waren der Eisen- und Textilindustrie, Chemikalien und Steinkohlen. Die Einfuhr von Rußland überragt jedoch bei weitem unsere Ausfuhr. 1908 verkaufte uns Rußland für rund 1000 Millionen Mark Waren, während wir ihm nur für 500 Millionen Mark lieferten. — Die Massengüter, wie Getreide und Holz, gelangen meist auf den Flüssen, die in die Ostsee münden, zu uns. Die wichtigste Dampferlinie führt von Kiel und Lübeck nach Riga, Reval und Petersburg. Die bedeutendsten Eisenbahnlinien sind für uns: 1. Königsberg—petersburg, 2. Thoru—warschau—moskau—samara au der Wolga—sibirien. Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein, und gib ihre Lage und ihre Bedeutung an! 2. Vergleiche Rußland und Deutschland nach Größe und Einwohnerzahl! 3. Berechne die Volksdichte! 4. Worin liegt die schwache Besiedelung begründet? 5. Worin begründet sich die Art unseres Warenaustausches mit Rußland? 6. Reise über See und Land nach Petersburg!

2. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 91

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
91 Staaten, § 172, 173, 174. Aufgaben: 1. Trage die fünf Republiken mit den wichtigsten Städten in die Skizze ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung der Anden-Repnbliken. § 173. In der La Plata-Ebene liegen die drei Republiken: Argen- tinien, Paraguay und Uruguay (= Ys Europa, 7,7 Millionen Einwohner, meist Weiße). Aufgabe: Beschreibe die La Plata-Ebeue nach Bodengestalt, Klima und Erzeugnissen! In diesen Ländern ist die Viehzticht der wichtigste Wirtschaftszweig ge- worden. Die Ausfuhr von Schafwolle, gefrorenem Fleisch, Talg und Fleisch- extrakt steigt von Jahr zu Jahr gewaltig. Ju Uruguay liegt Fray Ben tos mit den weltberühmten Liebigsschen Fleischextraktfabriken, die durchschnittlich jährlich 200000 Stück Schlachtvieh verarbeiten. In Argentinien und Uruguay werden jedoch immer mehr — wie in Ruß- land die Steppen, in Ungarn die Pußten und in den Vereinigten Staaten die Prärien — die Pam- pas für den Ackerbau gewonnen. Immer mehr steigern sich die Er- träge an Weizen, Mais und Lein, so daß diese Staaten jetzt zu den wichtigsten Kornkammern der Welt gehören. Die größten Aus- suhrhäsen sind Bnenos Aires [T] und Montevideo /\. Deutsch- land ist wohl der stärkste Ab- nehmer der Erträge des Landes. Wir kaufen von Argentinien für rund 450 Mill. Mark (Weizen, Wolle, Leinsaat, Rindshäute usw.) und senden nach Argentinien für etwa 200 Millionen Mark unsere In- dustriewareu. Aufgaben: 1, Trage die drei Republiken mit deu wichtigsten Städten in die Skizze ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung der La Plata-Staaten. § 174. a) In dem Tieflande des Amazonas und dem südöstlichen Berg- lande breiten sich die Vereinigten Staaten von Brasilien aus (fast gleich Europa, 18 Millionen Einwohner, von denen weniger als die Hälfte Weiße, die übrigen Indianer, Mestizen, Neger und Mulatten sind). In den gesunden südöstlichen Teilen haben sich Deutsche in so großer Zahl niedergelassen, daß gui Städte: 1. Lima, 2. Santiago, 3. Valparaiso, 4, Buenos Aires, 5. Montevideo, 6. Rio de Ianairo, 7. Sao Paulo, 8. Sautos, 9. Porto Alegre, 10. Cayenne.

3. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 92

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
174, 175. Ergänzung zur Volkswirtschaftskunde. 92 sie ganz deutsche Provinzen bilden, in denen völlig deutsches Wesen herrscht. Die tropischen Wälder liefern Kautschuk in reicher Menge. Im Anbau des Kaffees nimmt Brasilien den ersten Platz in der Welt ein; außerdem liefert es viel Kakao, Zucker (Zuckerrohr), Mais. Früher war Brasilien durch seinen Diamantenreichtum bekannt. Von hier kommen auch die Edelsteine, die in Oberstein und Idar (§ 17) bearbeitet werden. Die Hauptstadt des Landes, zugleich der Hauptausfuhrhafen, ist Rio de Janeiro/^; an einer prächtigen Bai ausgebreitet, von hohen Bergen umgeben, soll sie eine der schönstgelegenen Städte der Welt sein. San tos kommt ihr an Bedeutung als Handels- und Industriestadt beinahe gleich. Aus Porto Alegre versenden die Deutschen die Erträge ihrer Pflanzungen. Deutschland bezieht von Brasilien besonders viel Kaffee, Kautschuk, Kakao, Tabak, Gerbrinde und Edelsteine. Die Einfuhr unserer Jndnstrieerzengnisse steht jedoch hinter der Ausfuhr Bra- Mens zurück; sie beläuft sich auf rund 100 Millionen Mark; während wir von Brasilien für mehr als 200 Millionen Mark kaufen. b) Den östlichen Teil des Berglandes von Guayana nehmen die Kolo- nien Französisch-, Niederländisch- und Britisch-Guayaua ein. Über den westlichen Teil des Berglandes, die nördliche Orinoko-Ebene und die nördlichen Ausläufer der Anden breiten sich die Vereinigten Staaten von Venezuela aus. (Zusammen nicht ganz — 3 X Deutschland mit 3000000 Einwohnern.) Das tropische Klima ist für die Europäer sehr ungesund. Sie machen daher auch nur einen geringen Teil der Bevölkerung aus, die zu mehr als 2/3 aus Negern und Mnlatten besteht. Die Franzosen benutzen ihre Kolonie dazu, um Verbrecher und Verbannte dorthin zu schicken; einen besonders traurigen Ruf genießt uuter den Verbannungsorten Kayenne Q. — Diese Länder versenden ähnliche Waren wie Brasilien. Die weiten Llanos in Venezuela haben auch eine blühende Viehzucht hervorgerufen, die jedoch gegen die in den La Plata-Staaten weit zurücksteht. Aufgaben: 1. Trage die Republiken des Amazonas und Guayanas mit den genannten Städten in die Skizze ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung Brasiliens. 3. Die Deutschen in Amerika. 4. Fahre um Südamerika und lege an den wichtigsten Hafenplätzen an und gib dabei die wichtigsten Ausfuhrwaren an! Ergänzung zur Volkswirtschaftskunde. 175. Nahrungs- und Genußmittel. (Zu § 80.) Deutschlands Getreideeinfuhr im Jahre 1907. 1. aus Rußland 2726000 t (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer) 2. „ Argentinien 861000 t'(Weizen) 3. „ Rumänien 679000 t (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer) 4. „ Ver. Staaten 550000 t (Weizen)

4. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 13

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
13 A. Das Mittel- und Nordeuropäische Schollen- und Tiefland. 97. § 97. Die Tundra, der traurigste Teil Europas, zeigt das dürftigste Pflan- zenleben, wie wir es ähnlich uur auf dem hohen Kamme des Riesengebirges an- getroffen haben. Das trockene Land überziehen dürftige Flechten, die Sümpfe dunkelgrüne Moofe. In dem hartgefrorenen Boden können tiefwurzelnde Holz- gewächfe nicht gedeihen; nur an wenigen günstiger gelegenen Stellen wuchert niedriges Gestrüpp. Auch in diese Einöde hat sich der Mensch gewagt; er würde aber dort nicht leben können, wenn nicht das genügsame Renn- tier ihm fast alles gewährte, dessen er bedarf. Mit ihren Renntierherden ziehen die Lappen und Samojeden von einem dürftigen Weideplatz zum andern. Dabei machen sie Jagd auf die zahlreichen Hermeline, Marder, Eisfüchse, auf Wölfe und Eisbären, deren Pelze sie an die Händler, die auch diese Einöden aufsuchen, verkaufen. Naht der Sommer, fo bevölkern sich die Sümpfe und Meeresgestade mit wilden Polarenten, Gänsen und Schwänen, und den Morästen entsteigen Schwärme von Mücken und Bremsen. Das Waldgebiet. Wandern wir nach 8 weiter, so gelangen wir durch niedriges Buschwerk in das Wald gebiet, das den weitaus größten Teil Nord- und Mitteleuropas einnimmt. Seine nördliche Zone bedecken riesige Nadelwälder, durchwirkt mit dem lebhaften Grün der Birke. Ihnen ver- danken das mittlere und nördliche Schweden und das nördliche Rußland ihren Holzreichtum Die Waldgebiete bedecken dort eine Fläche, die die gesamte Größe Deutschlands, Österreich-Ungarns, Italiens und der Schweiz weit über- trifft. Wegen der kurzen Sommer wächst das Holz sehr langsam; es ist darum äußerst fest und deshalb besonders wertvoll. Schweden und Rußland sind die wichtigsten Länder für die Holzausfuhr. Leider muß man befürchten, daß sie bei der heutigen großen Nachfrage nach und nach zu stark entwaldet werden, da man bei dem vielfach noch ungeordneten Betriebe wenig für Nachwuchs sorgt. — Reich find diese Wälder noch an Wild, an kostbaren Pelztieren wie Fuchs, Zobel, Hermelin, Marder, Nerz und Iltis. Wölfe, braune Bären, Luchse fügen dem Wilde und den Haustieren noch großen Schaden zu. Das riesige Elentier wird leider immer mehr in die morastigen Waldgebiete des Nordens zurückgedrängt. Recht dürftig ist in diesen Waldgebieten der Anbau von Getreide. Dort gedeihen nur Gerste, Hafer und Roggen. Jedoch gestatten die langen Winter den Anbau von Sommergetreide nicht. Aufgabe: Der Wert der Tundra und des skandinavischen und nordrussischen Wald- gebietes. Viel glücklicher ist die Zone der aus Laub- und Nadelhölzern ge- mischten Wälder, die sich fast durch ganz Mitteleuropa erstreckt. Der größere Teil des Landes konnte hier einer gewinnreichen Landwirtschaft, dem Ackerbau, der Viehzucht, dem Weinbau und der Obstbaumzucht nutzbar gemacht werden. Die größten Wälder dehnen sich in Rußland aus. Sie erstrecken sich bis an die „Schwarzerde"; in der Zone der „Schwarzerde" ist der Waldbestand jedoch sehr gering. Die Wälder Rußlands, bestehen auch in der Zone der gemischten

5. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 55

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
55 134. Brahmaputras (ungefähr viermal Westfalen, dreimal Rheinprovinz) aus. Die Fruchtbarkeit der angebauten Gegenden hat man feit vielen Jahrhunderten besonders in Vorderindien noch durch künstliche Bewässerung erhöht. Dort gedeihen die mannigfaltigsten Feldfrüchte: Reis, Weizen, Hirse und andere Getreidearten, ferner Baumwolle, Jute, allerlei Ölfrüchte (Sesam, Lein, Raps, Rizinus), Erdnuß, Zuckerrohr, Kaffee, Tee, Tabak, Indigo, Mohn (Opium), Pfeffer, Ingwer, Zimt und Muskatnüsse. Dazu spenden noch viele Bäume ihren reichen Segen, wie Banane (der indische Feigenbaum), Brotfruchtbaum, Kokos- und Sagopalme. Endlich liefern viele Bäume des Urwaldes wertvolle Nutz- Hölzer, Farbstoffe, Chinarinde, manche Feigenbäume mit ihrem Milchsafte Kautschuk und nach dem Stiche eines Insektes Schellack. — Trotz dieser reichen Naturgaben gehören weite Gebiete nicht zu den glücklichsten; denn hin und wieder bleibt der Südwestmonsun aus oder spendet nur spärlichen Regen, und dann entsteht hier unter der dichten Bevölkerung schlimme Hungersnot. Einen eigenartigen Platz nimmt der Himalaja hinsichtlich der Pflanzenwelt ein. Er vereinigt an seinen Abhängen drei Pflanzenzonen. Auf der untersten (bis 1300 m) herrscht der Tropenwald vor, in der mittleren (1300—3000) die Pflanzenwelt der gemäßigten Zone (Obst, Wein, Getreide), in der höchsten (3000 bis zur Schneegrenze, die hier erst bei 5000 m beginnt) Gras- und Weideland. Aufgaben: 1. Worin liegt die große Fruchtbarkeit Südasiens begründet? 2. Warum bringt der Südwestmonsum Regen, der Nordostmonsnm nicht? 3. Warum sind das Hoch- land von Dekan und das Tiefland des Indus regenarm? 4. Welche Erzeugnisse der Pflanzen- welt beziehen wir von Südasien? 5. Beschreibe die drei Pflanzengürtel des Himalajas, indem du mit dem höchsten beginnst! c) Tierreich. Der artenreichen Pflanzenwelt entspricht eine Tierwelt, wie man sie reicher sonst kaum wieder antrifft. Die Bäume beleben Schlankaffen, Paviane, Meerkatzen, kleine Halbaffen, fliegende Maki, fliegende Hunde und Flugeichhörnchen. In den Urwäldern Borneos wohnt der Riese unter den Affen, der Orang-Utan. In den Dschungeln Vorder- und Hinterindiens ist die Heimat des Königstigers; als guter Schwimmer gelangt er häufig nach Sumatra und Java. Zuweilen tritt auch der Löwe auf. Durch die Urwälder bahnen sich Elefanten, Tapire, Nashorne, Wildschweine ihre Wege. In den Savannen, wo weite Grasflächen und Baumgruppen abwechseln, trifft man Herden von Büffeln, Zebus, Antilopen, ferner Moschustiere und das breit- schwänzige Schuppentier an. Aus der vielartigen Vogelwelt Ostindiens sind besonders berühmt die Pfauen, farbenprächtige Fasanen, der Stammvogel des Haushuhues, die Salanganen (Schwalbenart), welche eßbare Nester mit ihrem Speichel bereiten, Nashornvögel, Papageien, Prachtdrosseln, buntgefiederte Honigvögel, Kraniche und Kropfstörche. Im Ganges und an einzelnen Meeres- küsten leben Krokodile. Auf Bäumen wohnen Eidechsen mit Flatterhäuten, die sogenannten fliegenden Drachen und Gekkonen. Über den Boden kriechen allerlei Schlangen. Unter den giftigen ist die Brillenschlange die gefährlichste.

6. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 56

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 134, 135. 56 Die Riesenschlange ist nicht giftig. In Indien sterben am Biß giftiger Schlangen mehr Menschen als daran auf der ganzen Welt. Buntschillernde Käfer und Schmetterlinge in Hunderten von Arten durchschwirren die Luft. Sehr lästig werden den Bewohnern die Termiten, ameisenartige Tiere; sie zerstören sogar hölzerne Bauwerke. Unheilbringend sind die Schwärme von Stechmücken (Moskitos) in den feuchteren Gegenden, da sie gar oft die Überträger der Malaria und anderer Fieberkrankheiten sind. Bei Ceylon und den Sunda^ inseln sitzt auf dem Meeresboden die kostbare Perlmuschel. Die Westindische Jnselslur ist jedoch nicht so reich an Tieren; besonders fehlen die großen Dickhäuter und Raubtiere. — Die Viehzucht hat in ganz Indien nur wenig Bedeutung. Aus religiösen Gründen ist es den Indern, Chinesen, Japanesen, die den Lehren des Brahma und des Buddha (§ 145) folgen, untersagt, die Haus- tiere zu töten. Ochs und Büffel dienen nur zum Feldbau und zum Lasttragen. In den Ländern Süd- und Ostasiens gibt es immer noch viele Millionen Menschen, die weder Milch, Butter, Käse, noch Fleisch von Haustieren ge- nossen haben. Der beste Lastträger und das stärkste Zugtier ist der Elefant, den der Mensch gezähmt hat. Aufgaben^ 1. Welche Gefahren bereitet in Südasien die Tierwelt den Menschen? 2. Welchen Nutzen? d) Aus dem Mineralreich liefert Indien Gold, Edelsteine, wie Dia- manten, Rubinen, Saphire, Smaragde, ferner Salz, Steinkohlen, Petroleum; besonders reich sind die Zinnfunde auf Malaka und mehreren Sundainfelu (Bangka). Diese Gegend muß fast den ganzen Zinnbedarf der Welt decken. Ostasien. § 135. Bodengestaltung. Wie sich von den Alpen die Karpathen nach Jsto wenden, so setzen sich auch einige Faltengebirge des Hochlandes von Tibet in fast gleicher Richtung (bis 3400 m hoch) durch China fort. Sie scheiden Nordchina von Südchina. Südchina ist ein Gebirgsland, das in seinem ganzen Aufbau lebhaft an die süddeutschen Stufenländer und die mittel- deutschen Gebirgslandschaften erinnert. Im ganzen dacht sich das Land nach N zum Tale des Jangtsekiangs ab. Den Westen Nordchinas füllt ein Faltengebirgsland aus, das das Übergangsgebiet nach Hochafien bildet. Auf diesem haben die Nordstürme aus den Wüsten und Steppen Hochasiens riesige Staubmassen abgelagert und so eine fruchtbare Lößbedeckung gebildet, wie sie in ihrer Mächtigkeit (bis 600 m Tiefe) kein Seitenstück auf der Erde hat. Die Gebirgsbäche haben diese Gegend in schier unentwirrbaren Schluchten, Engen und Hohlwegen durch- furcht. Durch den niederen nördlichen Teil fließt der Hoangho, d. h. „Gelber Fluß". Diesen Namen führt er von den großen Massen Gelberde, die er aus dem Lößgebiet mitbringt, und aus denen er in Jahrtausenden das Chinesische Tiefland (beinahe so groß wie Deutschland) aufgebaut hat. Selbst das Meer

7. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 68

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
148, 149. Afrika. 68 b) Tierreich. Auch die Tierwelt Afrikas erinnert in ihren meisten Arten an die Tropen Asiens. Die wild lebenden Tiere tummeln sich fast alle in den grasreichen Savannen umher, weniger in den dichten Urwäldern. In Afrika wohnen besonders die Riesen unter den Tieren: der Löwe, diese Riesen- katze, die langhalsige Giraffe, die gewaltigsten Dickhäuter wie der Elefant, das Nashorn und das Flußpferd, die größteu Affen wie der Gorilla und der Schimpanse (die beiden letzteren im Tropenwald der Küsten- länder Guineas), die längste Eidechse, das Krokodil und der größte Vogel, der Strauß. Gefürchtet sind die Heuschrecken, die von Zeit zu Zeit in solchen Schwärmen auftreten, daß sie weit und breit alles pflanzliche Leben vernichten. Unter den Haustieren nimmt das Dromedar (das einhöckerige Kamel) die erste Stelle ein. Es ist das unentbehrliche Last- und Reittier durch Wüsten und Steppen; es liefert Fleisch, Milch und Wolle. Das Pferd gedeiht nicht gut in den Tropen, jedoch im Kaplande, am besten aber in den Ländern an den Gestaden des Mittelländischen Meeres. Eigenartige Schafe, Ziegen und Rinder bilden die Herden der viehzuchttreibenden Völker; diese leben besonders im Sudan und ans dem Südafrikanischen Tafelland. Bei allen Völker- schasten ist auch das Haushuhn verbreitet. Der Strauß wird wegen seiner Federn besonders in Ägypten, im Kaplande und in Deutsch-Südwestafrika gezüchtet. Leider ist es in Afrika noch nicht geglückt, den afrikanischen Elefanten zu zähmen. Wenn man die Jagd auf die Elefanten nicht bald einschränkt, dann werden sie in absehbarer Zeit ausgerottet sein. Aufgaben: 1. Afrika, das Reich riesiger Tiere. 2. Die Haustiere Afrikas. c) Erträge des Mineralreiches. Afrika liefert unter allen Erdteilen das meiste Gold. Die ergiebigsten Goldfelder befinden sich in Britisch-Südasrika (Kapland). Dort liegen auch reiche Diamantenfelder; in jüngster Zeit hat man solche auch in Dentsch-Südwestasrika entdeckt. § 149. Besiedelung. Afrika zählt bei einer Größe von 30 Millionen Quadratkilometern nur 170 Millionen Einwohner. Diese Zahl hat man nur nach ungefährer Schätzung angenommen, da das Innere noch wenig bekannt ist. Afrika isr noch immer, wenn auch viele mutige Forscher das Land durchquert haben, der „dunkle Erdteil". Die Bevölkerung ist ziemlich dicht in den Sudan- ländern, sehr schwach in den Wüsten. In den Oasen der Sahara, das Niltal ausgenommen, wohnen gegen 21/2 Millionen Menschen. Wir sehen hieraus, daß die Sahara doch nicht ganz so öde und trostlos ist, wie man gewöhnlich annimmt. a) Volkstum. Den größten Teil der Bevölkerung machen die Neger aus. Der echte Neger hat dunkle Hautfarbe, krauses, schwarzes Haar, vortretende Kiefer, wulstige Lippen, einen mittelgroßen bis großen Körperbau. Die Neger bewohnen vorzüglich die Tropengegenden. Sie bilden viele kleine Völker- Ii,

8. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 76

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
156, 157. Australien. 76 brachen wird. Die tiefste Stelle bildet der Eyresee, dessen Spiegel sogar 12 m unterm Meeresspiegel liegt. — Das Faltengebirgsland der Ostküste setzt sich in Tasmanien (größer als dreimal Westfalen) fort. Die Einförmigkeit der australischen Landschaft wird noch erhöht durch ihre Pflanzenarmut. Diese- Tafelland leidet nämlich noch unter ärgerem Regenmangel als das unter den- selben Breiten liegende Südafrikanische Tafelland. Hier sind es die Falten- gebirge der Ostküste, die den Regen, den die hier vorherrschenden Südostwinde bringen, festhalten. Daher haben die östlichen und südöstlichen Küstengebiete hinreichende Niederschläge; sie werden um so schwächer, je weiter wir nach W kommen. Flüsse, die ihren Weg zum Meere finden, kennt fast das ganze Tafel- land nicht: sie versiegen vorher im Sande und Geröll oder münden in einen der Salzseen, die sich in einzelnen tiefen Mulden gebildet haben. Dieses ab- flußlose Gebiet nimmt über die Hälfte des ganzen Festlandes ein. Aufgaben: 1. Fertige eine Skizze von dem Festlande an! 2. Beschreibe das Festland auf einer Reise von W nach 0! § 157. Erträge. Pflanzenreich. Weite dürftige Steppen, Sand- und Steinwüsten nehmen das Innere ein. Undurchdringliche Dickichte dorniger Strauchbestände, Skrnb genannt, Steppen mit harten, scharfen Gräsern, die bis 2 m hoch werden, stellen dem Weiterdringen oft uuüberwindbare Hinder- nisse entgegen. Günstiger gelegen sind die östlicheren Gebiete mit reicherer Feuch- tigkeit. In den savannenartigen Grasfluren zerstreut erheben sich lichte Haine mit Gnmmmibänmen, den höchsten Bänmen der Erde (bis 100 m hoch), Flaschen- bäumen, so genannt wegen ihres flaschensörmigen Stammes, Grasbäumen mit einer grasbüscheligen Krone und schirmartigen Akazien. An der regen- reichen Nordküste trifft man sogar wie auf den benachbarten Snndainseln Tropenwälder an. Recht waldreich sind besonders die südöstlichen Gebirgsland- schasten und Tasmanien. — An einheimischen Nahrungspflanzen ist Australien arm, und die weißen Ansiedler mußten erst aus Europa Getreide, Obst und Futterpflanzen hier einführen, um nicht mehr auf die Einfuhr angewiesen zu sein. Der Ackerbau wird jetzt schon mit so gutem Erfolg betrieben, daß Australien fast seinen ganzen Bedarf decken kann. Die besten Ackerbaugebiete sind das südöstliche Gebirgsland und Tasmanien. Tierreich. Noch seltsamer als die einheimischen Pflanzen find die anstrali- schen Tierarten. Von den 150 Arten Beuteltiere, die nur hier vorkommen, ist das Känguruh am bekanntesten; das Schnabeltier ist ein Säugetier, das Eier legt und wie eine Ente seine Nahrung im Schlamme sucht. Das einzige Raubtier, der Dingo, wird den Schafherden gefährlich. Er ist ein verwilderter Hund, der wahrscheinlich erst mit den Einwanderern nach dort gekommen ist. Die Vogelwelt zeigt zwei straußenartige Riesenvögel, den Kasuar und den ganz flügellosen Emu, ferner den prachtvollen Leierschwanz, weiße Adler, schwarze Schwäne. Jedoch steht die Tierwelt in der Menge der Arten weit gegen andere Erdteile zurück. Unsere Haustiere fehlten sämtlich; die Einwanderer

9. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 86

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 166, 167, 168. Amerika, 86 In den Küstenlandschaften Brasiliens liefert der Plantagenbau Kaffee, Zucker- rohr, Baumwolle, Tee, Tabak. Trotz der weiten Urwälder und Savannen fehlen Südamerika die riefen- haften Dickhäuter und die großen Katzenarten Asiens und Afrikas; von Dick- häutern lebt hier nur der Tapir, von katzenartigen Raubtieren nur der Kuguar (oder Puma) und der Jaguar. Besonders eigentümlich sind für Süd- amerika Faultiere, Ameisenfresser, große Fledermäuse, langschwänzige Affen. — An einheimischen Haustieren besitzt Südamerika nur das Lama und Alpaka, die besonders in den mehrkettigen Anden vorkommen. Das Lama ist das Lasttier, das den Verkehr besonders in den Anden besorgt. Die euro- päischen Haustiere sind schon seit langem eingeführt worden und werden in den Llanos, Campos und besonders in den Pampas in großer Menge gezüchtet. Aufgaben: 1. Gib bei einer Durchqnernng von S nach N die wichtigsten Pflanzen- gebiete an! 2. Die verschiedenen Regionen der Anden. § 167. Besiedelung. Amerika hat bei einer Größe von 40 Mill. qkm nur 160 Mill. Ew. Von diesen sind nur gegen 5—7 Mill. Ureinwohner, Indianer. Sie haben eine rötliche oder rötlichbraune Haut, meist straffes, schwarzes Kopfhaar, spärliches Barthaar, eine gebogene Nase, im allgemeinen einen hohen Wuchs. Einst war ihre Zahl bedeutend größer; sie wnrden aber von den weißen Einwanderern immer weiter zurückgedrängt. Sie lebteu in den Flachländern als Jäger- und Hirtenvölker; auf den Hochebenen Mexikos, Mittelamerikas und der Anden waren die Indianer als Ackerbauer seßhaft geworden, und dort hatten sich zur Zeit der Entdeckung bereits be- deutende Kulturstaaten entwickelt, die aber zu Anfang des 16. Jahrhunderts von den Spaniern gewaltsam zerstört wurden. — Den größten Anteil an der Bevölkerung haben die Europäer. Von ihnen haben die Romanen Mexiko, Mittelamerika und Südamerika besiedelt, die Germanen (meist Engländer) den mittleren und nördlichen Teil von Nordamerika; daher herrscht hier die pro- testantische, dort die katholische Religion vor. Im Süden der Vereinigten Staaten, auf den Westindischen Inseln und den nördlichen Staaten Süd- amerikas ist die Zahl der Neger stark angewachsen. Anfangs waren sie als Sklaven für den Plantagenbau nach dort geholt worden; jetzt sind sie frei und bilden durch ihre starke Zunahme bereits eine Gefahr für die Weißen. Durch Vermischung der Romanen mit den Negern sind die Mulatten, mit Indianern die Mestizen entstanden. Um neue Arbeiter zu erhalten, sind für die Pflanzungen aus Indien Kulis und für die Bergwerke Chinesen ins Land gebracht worden. So ist die jetzige Bevölkerung Amerikas recht bunt gemischt; außer Australieu haben alle Erdteile ihren Anteil daran. Staaten. § 168. a) Das dänische Grönland ist nur auf den südöstlichen und westlichen Küstenstrichen bewohnbar, da nur dort im Sommer die Erde schnee-
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