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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 9

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
9 A. Das Mittel- und Nordeuropäische Schollen- und Tiefland. § 93, 94. straße von der Nordsee zum Nördlichen Eismeer. Ihre Fortsetzung erkennen wir in dem seenreichen Finnland. Der größte der schwedischen Seen, der Wenersee, nimmt eine elsmal so große Fläche ein als der Bodensee. Die Seen sind untereinander und mit der Ostsee und dem Kattegatt durch den Götakanal verbunden. Die Ostseeküste Skandinaviens ist wegen ihrer niedrigen Lage einfacher gestaltet. Sie hat nicht so tiefe Fjorde. Jedoch wird auch ihre Küste von felsigen Schären begleitet. Die bedeutendsten unter den Inseln sind Oland und Gotland. Aufgaben! 1. Anfertigung einer Skizze. 2. Beschreibe die Bodengestaltung auf einer Wanderung von den Gestaden der Oftsee nach dem Strande des Atlantischen Meeres! § 94. Das Osteuropäische Tiesland. (Das Kaiserreich Rußland.) Aus dem Norddeutschen Tieflande wandern wir weiter nach 0 und gelangen in das Osteuropäische Tiefland, das den gewaltigen Rumpf Europas bildet. Es nimmt stark die Hälfte Europas ein und ist zehnmal so groß als Deutsch- land. Überall treffen wir dieselbe Bodengestaltung an wie im Norddeutschen Tieflande, die gleichen tafelförmigen Erhebungen und flachen Niederungen, nur viel ausgedehnter. Eine Reise durch diese Gegenden wirkt darum ungemein er- müdend auf das Auge. Nur dort, wo an der Grenze der Tafeln die mächtigen Flüsse den Rand abgenagt haben, zeigt sich an dem einen Ufer bergiges Land, während das andere Ufer wieder völlig flach ist. Der Lauf der Riesenströme zeigt uns an, wie -sich der größere Teil des Landes nach 8 zum Schwarzen und zum Kaspischen Meere (größer als die Ostsee) senkt. Die Kaspische Senke liegt wie die Oberfläche des Sees felbst sogar unterm Meeresspiegel. Dieses Tief- laud wird in kräftiger Weise durch den Kaukasus, ein mächtiges Falten- gebirge, das an Höhe und Länge die Alpen weit übertrifft, von dem benach- barten Asien abgeschlossen. Seine niedere Fortsetzung ist das Jailagebirge auf der Halbinsel Krim (= li/^mal Westfalen), das an seiner Südseite eine durch Schönheit und angenehmes Klima ausgezeichnete Landschaft bildet. Die klar gezogene Ostgrenze des Tieflandes bildet der Ural, ein Faltengebirge, das durchweg eine Kammhöhe wie das Erzgebirge hat, auch aus ähnlichem Urgestein wie jenes besteht. Nach seiner Beschaffenheit unterscheidet man einen wüsten (im N), erzreichen (in der Mitte) und einen waldreichen Ural (im 8). Zwischen der Abdachung des Urals und dem Kaspischen See geht die Senke offen nach Asien über. Hier befindet sich das große Völkertor, durch das die wilden asiatischen Horden (Völkerwanderung) in Europa einbrachen. — Das nördliche Gebiet des Tieslandes senkt sich zum Nördlichen Eismeer und zur Ostsee. Die dorthin mündenden Flüsse haben bei weitem nicht die Länge der nach 8 gerichteten; zwei von ihnen übertreffen aber noch den Rhein an Länge und Wasserfülle. Da sie aber meist durch menschenleere, unwirtliche Gegenden fließen und nur etwa vier Monate eisfrei sind, sind sie von geringer Be- deutung. Am wichtigsten ist der kürzeste, die Newa (nur 60 km lang). Trotz chres kurzen Laufes gehört sie zu den wasserreichsten Strömen Europas, da

2. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 25

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
25 Die Staaten Mittel- und Nordeuropas. 107, 108. der Bäume, die Flößerei, die Sägereien, der Versand des Holzes nach aus- wärts, die Verarbeitung in großen Fabriken zu Möbeln und Zündhölzern be- schäftigen einen großen Teil der Bevölkerung. Die wasserreichen Flüsse geben mit ihrem starken Gefälle die erforderliche Kraft für elektrische Anlagen. Eine Nahrungsquelle, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, bietet auch der Berg- bau auf Eisen. Die wichtigsten Handels- und Jndustrieplätze sind die Haupt- stadt Stockholm Göteborg ^ und Malmö (s). Wir beziehen von Schweden Holz, Eisenerze und Steine, während wir ihnen an erster Stelle Getreide, an zweiter Industriewaren liefern. Im Jahre 1908 verkauften wir ihnen für 170 Millionen, die Schweden uns für 150 Millionen Mark Waren. Den Handel vermitteln größtenteils die Ostseehäfen Kiel, Lübeck und Stettin. Aufgaben: 1. Trage in die Skizze die Grenze zwischen Norwegen und Schweden, ferner die Städte ein! Gib von den Städten ihre Lage und Bedeutung an! 2. Vergleiche Norwegen mit Preußeu und Schweden mit Deutschland nach Größe und Einwohnerzahl! 3. Berechne die Volksdichte in beiden Ländern! 4. Worin liegt die schwache Besiedelnng begründet? 5. Reise nach Stockholm und Kristiania! 6. Unser Handel mit Schweden und Norwegen. § 108. Das Kaiserreich Rußland Vorbereitende Aufgabe wie bei § 102. Die Besiedelung Rußlands ist doppelt so dicht als die Schwedens, steht aber in ihrem Durchschnitt noch hinter den ärmsten Gegenden unserer Heimat erheblich zurück. Fast men- schenleer sind die Tundren und das nördliche Waldland; das südliche Waldland und die Steppen reichen kaum an die Bevölkerung unserer einsamsten Gegenden; auch der grö- ßere Teil Mittelrußlands hat keine dichtere Besiedelung als die Heide- landschasten Norddeutschlands; nur das Gebiet der Schwarzerde kommt den deutschen Landschaften, in denen keine hervorragende Industrie herrscht, gleich. Die Städte Rußlands liegen daher auch weit auseinander. Sie sind für große Landschaften die Mittelpunkte der Verwaltung, des geistigen, gewerblichen Lebens und (5400000 qkm, 120 Mm. Einwohner). dzufoxo/yici- Städte: 1. St. Petersburg, 2. Moskau, 3. Warschau, 4. Odessa, 5. Lodz, 6. Riga, 7. Nischni-Now- gorod, 8. Baku, 9. Tula, 10. Astrachan, 11. Archangelsk, 12. Samara, 13. Kiew, 14. Char- kow, 15. Wilna, 16. Kasan, 17. Saratow, 18. Rostow, 19. Nikolajew, 20. Kischinew, 21. Tiflis. I

3. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 26

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§108. Europa. 26 des Handels. Im Tundrengebiete liegt die nördlichste Handelsstadt Europas, Archangelsk Q. Während der eisfreien Zeit (vier bis fünf Monate) entwickelt sich hier ein lebhafter Handel mit den Häuten und Pelzen der Tiere, die die Hirten- und Jägervölker erbeuteten. An der trichterförmigen Mündung der Newa liegt die Hauptstadt Petersburg [~ü], der bedeutendste Handelsplatz Rußlands, durch Kanäle mit dem gewaltigen Flußnetz des Landes verbunden. An der Dünamündung beherrscht Riga den Handel. Auf der Düna, dem Niemen (Memel), der Weichsel und Warthe schwimmen riesige Holz- flöße, werden Flachs und Hanf verfrachtet. Der erste Ausfuhrhafen für die riesigen Getreidemassen der Schwarzerde ist Odessa am Schwarzen Meere. Am Kaspischen Meer liegt Baku /j^r der Hauptplatz des Petroleumgebietes. Astrachan im Delta der Wolga versendet Fische und Kaviar. Be- rühmt durch die große Messe vom 15. Juli bis 10. September ist Nishuij Nowgorod an derwolga. Hier treffen sich viele Tausende von Kaufleuten und Händlern der meisten Völker Europas und Asiens. Von be- sonders hoher Bedeutung ist der Pelzhandel. An der schiffbaren Moskwa, einem Nebenflusse der Wolga, dehnt sich Moskau die ältere Hauptstadt Rußlands, aus. Infolge des nahen Kohlen- und Eisenbezirkes um Tula ist Moskau der Mittelpunkt des bedeutendsten Jndnstriebezirkes Rußlands ge- worden. Kräftig entwickelt sich auch der Jndustriebezirk auf dem Eisen- und Kohlenlager nördlich vom Asowschen Meere. Ebenso haben die Kohlen- und Eisenlager Polens eine rege Industrie hervorgerufen. Der Mittelpunkt der Eisen- industrie ist die ehemalige Hauptstadt Polens, Warschau /s\ an der Weichsel, der erste Platz für die Baumwollenindustrie Lodz (das „polnische Man- chester"). An 100 000 Deutsche wohnen in dieser Stadt. Deutsche sind hier wie in fast allen anderen Bezirken Rußlands die Gründer und Beherrscher der Industrie. Aus Rußland beziehen wir an erster Stelle Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft, dann Felle und Pelze, endlich Platina und Gold; wir liefern ihm Waren der Eisen- und Textilindustrie, Chemikalien und Steinkohlen. Die Einfuhr von Rußland überragt jedoch bei weitem unsere Ausfuhr. 1908 verkaufte uns Rußland für rund 1000 Millionen Mark Waren, während wir ihm nur für 500 Millionen Mark lieferten. — Die Massengüter, wie Getreide und Holz, gelangen meist auf den Flüssen, die in die Ostsee münden, zu uns. Die wichtigste Dampferlinie führt von Kiel und Lübeck nach Riga, Reval und Petersburg. Die bedeutendsten Eisenbahnlinien sind für uns: 1. Königsberg—petersburg, 2. Thoru—warschau—moskau—samara au der Wolga—sibirien. Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein, und gib ihre Lage und ihre Bedeutung an! 2. Vergleiche Rußland und Deutschland nach Größe und Einwohnerzahl! 3. Berechne die Volksdichte! 4. Worin liegt die schwache Besiedelung begründet? 5. Worin begründet sich die Art unseres Warenaustausches mit Rußland? 6. Reise über See und Land nach Petersburg!

4. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 91

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
91 Staaten, § 172, 173, 174. Aufgaben: 1. Trage die fünf Republiken mit den wichtigsten Städten in die Skizze ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung der Anden-Repnbliken. § 173. In der La Plata-Ebene liegen die drei Republiken: Argen- tinien, Paraguay und Uruguay (= Ys Europa, 7,7 Millionen Einwohner, meist Weiße). Aufgabe: Beschreibe die La Plata-Ebeue nach Bodengestalt, Klima und Erzeugnissen! In diesen Ländern ist die Viehzticht der wichtigste Wirtschaftszweig ge- worden. Die Ausfuhr von Schafwolle, gefrorenem Fleisch, Talg und Fleisch- extrakt steigt von Jahr zu Jahr gewaltig. Ju Uruguay liegt Fray Ben tos mit den weltberühmten Liebigsschen Fleischextraktfabriken, die durchschnittlich jährlich 200000 Stück Schlachtvieh verarbeiten. In Argentinien und Uruguay werden jedoch immer mehr — wie in Ruß- land die Steppen, in Ungarn die Pußten und in den Vereinigten Staaten die Prärien — die Pam- pas für den Ackerbau gewonnen. Immer mehr steigern sich die Er- träge an Weizen, Mais und Lein, so daß diese Staaten jetzt zu den wichtigsten Kornkammern der Welt gehören. Die größten Aus- suhrhäsen sind Bnenos Aires [T] und Montevideo /\. Deutsch- land ist wohl der stärkste Ab- nehmer der Erträge des Landes. Wir kaufen von Argentinien für rund 450 Mill. Mark (Weizen, Wolle, Leinsaat, Rindshäute usw.) und senden nach Argentinien für etwa 200 Millionen Mark unsere In- dustriewareu. Aufgaben: 1, Trage die drei Republiken mit deu wichtigsten Städten in die Skizze ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung der La Plata-Staaten. § 174. a) In dem Tieflande des Amazonas und dem südöstlichen Berg- lande breiten sich die Vereinigten Staaten von Brasilien aus (fast gleich Europa, 18 Millionen Einwohner, von denen weniger als die Hälfte Weiße, die übrigen Indianer, Mestizen, Neger und Mulatten sind). In den gesunden südöstlichen Teilen haben sich Deutsche in so großer Zahl niedergelassen, daß gui Städte: 1. Lima, 2. Santiago, 3. Valparaiso, 4, Buenos Aires, 5. Montevideo, 6. Rio de Ianairo, 7. Sao Paulo, 8. Sautos, 9. Porto Alegre, 10. Cayenne.

5. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 92

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
174, 175. Ergänzung zur Volkswirtschaftskunde. 92 sie ganz deutsche Provinzen bilden, in denen völlig deutsches Wesen herrscht. Die tropischen Wälder liefern Kautschuk in reicher Menge. Im Anbau des Kaffees nimmt Brasilien den ersten Platz in der Welt ein; außerdem liefert es viel Kakao, Zucker (Zuckerrohr), Mais. Früher war Brasilien durch seinen Diamantenreichtum bekannt. Von hier kommen auch die Edelsteine, die in Oberstein und Idar (§ 17) bearbeitet werden. Die Hauptstadt des Landes, zugleich der Hauptausfuhrhafen, ist Rio de Janeiro/^; an einer prächtigen Bai ausgebreitet, von hohen Bergen umgeben, soll sie eine der schönstgelegenen Städte der Welt sein. San tos kommt ihr an Bedeutung als Handels- und Industriestadt beinahe gleich. Aus Porto Alegre versenden die Deutschen die Erträge ihrer Pflanzungen. Deutschland bezieht von Brasilien besonders viel Kaffee, Kautschuk, Kakao, Tabak, Gerbrinde und Edelsteine. Die Einfuhr unserer Jndnstrieerzengnisse steht jedoch hinter der Ausfuhr Bra- Mens zurück; sie beläuft sich auf rund 100 Millionen Mark; während wir von Brasilien für mehr als 200 Millionen Mark kaufen. b) Den östlichen Teil des Berglandes von Guayana nehmen die Kolo- nien Französisch-, Niederländisch- und Britisch-Guayaua ein. Über den westlichen Teil des Berglandes, die nördliche Orinoko-Ebene und die nördlichen Ausläufer der Anden breiten sich die Vereinigten Staaten von Venezuela aus. (Zusammen nicht ganz — 3 X Deutschland mit 3000000 Einwohnern.) Das tropische Klima ist für die Europäer sehr ungesund. Sie machen daher auch nur einen geringen Teil der Bevölkerung aus, die zu mehr als 2/3 aus Negern und Mnlatten besteht. Die Franzosen benutzen ihre Kolonie dazu, um Verbrecher und Verbannte dorthin zu schicken; einen besonders traurigen Ruf genießt uuter den Verbannungsorten Kayenne Q. — Diese Länder versenden ähnliche Waren wie Brasilien. Die weiten Llanos in Venezuela haben auch eine blühende Viehzucht hervorgerufen, die jedoch gegen die in den La Plata-Staaten weit zurücksteht. Aufgaben: 1. Trage die Republiken des Amazonas und Guayanas mit den genannten Städten in die Skizze ein! 2. Die wirtschaftliche Bedeutung Brasiliens. 3. Die Deutschen in Amerika. 4. Fahre um Südamerika und lege an den wichtigsten Hafenplätzen an und gib dabei die wichtigsten Ausfuhrwaren an! Ergänzung zur Volkswirtschaftskunde. 175. Nahrungs- und Genußmittel. (Zu § 80.) Deutschlands Getreideeinfuhr im Jahre 1907. 1. aus Rußland 2726000 t (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer) 2. „ Argentinien 861000 t'(Weizen) 3. „ Rumänien 679000 t (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer) 4. „ Ver. Staaten 550000 t (Weizen)

6. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 58

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 136, 137, 138. 58 Westindien eingeführt werden. In Nordchina überwiegt der Weizenbau. Einer besonderen Pflege erfreut sich sowohl in Japan als in China der Anbau von Tee. Die Teegärten schmiegen sich wie bei uns die Weingärten an die unteren Abhänge der Berge. Der Tee ist für diese Völker ein unentbehrliches Genußmittel geworden. Von großer Bedeutung sind noch der Anbau der Baumwolle, des Tabaks und des Maulbeerbaumes (zur Gewinnung von Seide). Die Mandschurei und Korea sind bei weitem nicht so fruchtbar wie China und Japan. Aufgaben: 1. Begründe die Fruchtbarkeit Chinas und Japans! 2. Welche Nutz- pflanzen werden besonders angebaut? Staaten. Fremdländische Besitzungen. § 137. Das russische Asien (17 Millionen qkm, 27 Millionen Einwohner) umfaßt Turan, Sibirien und Kankafien. Vorbereitende Aufgabe: Gib in kurzen Zügen Lage, Bodengestaltung, Klima und Erträge der drei Landschaften an! Ruffisch-Asien hat eine äußerst schwache Besiedeluug. Sibirien ist größten- teils fast menschenleer; hier kommt erst auf 2 qkm 1 Bewohner. Die größere Zahl der Bevölkerung fällt auf deu südlichen Strich, wo sich Ackerbau, Vieh- zucht und Bergbau vereinen. Fast alle seine Bewohner sind russische Ansiedler, die ihre Heimat wegen der dort so traurigen Besitzverhältnisse (§ 97) verlassen haben. Dnrch diesen Bezirk führt die 1903 vollendete Sibirische Eisenbahn. An ihr liegen auch alle etwas bedeutenderen Orte. Sie beginnt in Samara an der Wolga und fährt über Omsk (I), Tomsk (T), Jrkutsk (jt) nach Wladiwostok (T) am Japanischen Meer. Eine Zweigbahn geht über Port Arthur nach Peking ab. Wladiwostok ist der einzige Hasen des asiatischen Rußlands, der den größten Teil des Jahres eisfrei ist. Aber auch dieser, obgleich er etwa mit Geuua auf gleicher Breite liegt, ist von Mitte Dezember bis Ende April mit Eis bedeckt. Eine Fahrt von Berlin bis Wladiwostok dauert 13x/2 Tage, während die Seefahrt 45 Tage beansprucht. — Etwas günstiger ist die Besiedeluug in Turan, am besten in Kaukasien; jedoch kommen auch hier nur 20 Bewohner auf 1 qkm. Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein! 2. Beschreibe sie nach Lage und Bedeutung! 3. Vergleiche das russische Asien mit Deutschland und Europa nach Größe, Ein- wohnerzahl und Volksdichte! 4. Worin liegt die stärkere oder schwächere Besiedeluug der drei Landschaften begründet? 5. Fahre mit der Eisenbahn nach Wladiwostok! §138. Das türkische Asien (1800 000 qkm, 17 700 000 Einwohner) umfaßt Kleinasien, Armenien, Mesopotamien, Syrien mit Palästina und den größten Teil der Randgebiete Arabiens. (Das übrige Arabien wird von unab- hängigen Araberstämmen — Beduinen — bewohnt.)

7. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 90

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
171, 172. Amerika. 90 § 171. a) Die sieben Republiken Mittelamerikas sind zusammen ungefähr so groß wie Deutschland. Sie zählen jedoch nur 4,7 Millionen Einwohner. Die Bevölkerung setzt sich in ähnlicher Weise wie die Mexikos zusammen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind noch wenig entwickelt; daher hat auch der Handel keine Bedeutung. Wahrscheinlich wird er sich aber bedeutend steigern, wenn der Panamakanal, woran die Vereinigten Staaten seit 1900 bauen lassen, fertig- gestellt sein wird. Seine Gesamtlänge (79 lern) steht zwar erheblich hinter der des Sueskanals zurück; aber wegen der Unebenheiten des Bodens müssen hier viel größere Schwierigkeiten überwunden werden (Schleusen). Aufgabe: Welchen Lorteil wird der Panamakanal unserer Schiffahrt bieten? b) Die Westindischen Inseln gehören sast alle den Engländern, die übrigen den Franzosen, Holländern und Däuen. In dem feuchtwarmen Klima gedeihen alle tropischen Kulturgewächse wie auf den Suudaiufeln in reicher Fülle. Die größte Insel Kuba ist eine Republik unter amerikanischer Schutzherrschaft. Sie ist mit einigen kleinen Nebeninseln fast fünfmal fo groß als die Rheinprovinz und zählt 2 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt Habana /s\ hat einen prächtigen Hafen mit reichem Verkehr. Kuba führt besonders Zuckerrohr und Tabak aus. Auf Haiti haben die Neger und Mulatten uach blutigen Aufständen vor mehr als 100 Jahren die Weißen vertrieben und zwei eigene Staaten gebildet. Wegen vieler politischen Unruheu und wegen der Trägheit der Bewohner ist die wirtschaftliche Bedeutung der Insel trotz ihrer großen Fruchtbarkeit sehr gering. Jamaika (Briten) und Portoriko (Union) sind durch den Anbau vou Zuckerrohr und Kaffee bedeutend. Aufgabeu: 1. Die Besitzverhältnisse auf den Westindischen Inseln. 2. Die wirt- schaftliche Bedeutung dieser Inseln. Die Staaten Südamerikas find Republiken, die sich alle im vorigen Jahr- hundert von den Mutterländern Spanien und Portugal getrennt haben. § 172. In den Anden breiten sich fünf Republiken: Kolumbia, Ekuador, Peru, Bolivia und Chile aus. Sie umfassen ein Gebiet von beinahe der Hälfte Europas mit 15 Mill. Einwohnern, von denen V6 Weiße, die übrigen fast zu gleichen Teilen Mestizen und Indianer sind. Aufgabe: Beschreibe die Anden nach Bodengestaltung, Klima und Er- Zeugnissen! Wie in den Kordilleren Nordamerikas, bieter anch in den Anden der Berg- bau durch die Gewinnung von Edelmetallen eine wichtige Erwerbsquelle; be- sonders sind die mittleren Anden reich an Silberminen. Chile liefert Kupfer und viel Salpeter. An Pflanzenerzeuguiffeu versendet Ekuador uächst Bra- silien den meisten Kakao, für sich allein 16°/0 der Weltproduktion. Die In- dustrie ist sehr gering. In Chile liegt sie vorzüglich in den Händen der Deutschen (an 20000), die dort sorgsam ihr Deutschtum bewahren. In Ekuador werden von Indianern aus Palmfasern die Panamahüte geflochten. Der wichtigste Handelsplatz ist Valparaiso.

8. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 86

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 166, 167, 168. Amerika, 86 In den Küstenlandschaften Brasiliens liefert der Plantagenbau Kaffee, Zucker- rohr, Baumwolle, Tee, Tabak. Trotz der weiten Urwälder und Savannen fehlen Südamerika die riefen- haften Dickhäuter und die großen Katzenarten Asiens und Afrikas; von Dick- häutern lebt hier nur der Tapir, von katzenartigen Raubtieren nur der Kuguar (oder Puma) und der Jaguar. Besonders eigentümlich sind für Süd- amerika Faultiere, Ameisenfresser, große Fledermäuse, langschwänzige Affen. — An einheimischen Haustieren besitzt Südamerika nur das Lama und Alpaka, die besonders in den mehrkettigen Anden vorkommen. Das Lama ist das Lasttier, das den Verkehr besonders in den Anden besorgt. Die euro- päischen Haustiere sind schon seit langem eingeführt worden und werden in den Llanos, Campos und besonders in den Pampas in großer Menge gezüchtet. Aufgaben: 1. Gib bei einer Durchqnernng von S nach N die wichtigsten Pflanzen- gebiete an! 2. Die verschiedenen Regionen der Anden. § 167. Besiedelung. Amerika hat bei einer Größe von 40 Mill. qkm nur 160 Mill. Ew. Von diesen sind nur gegen 5—7 Mill. Ureinwohner, Indianer. Sie haben eine rötliche oder rötlichbraune Haut, meist straffes, schwarzes Kopfhaar, spärliches Barthaar, eine gebogene Nase, im allgemeinen einen hohen Wuchs. Einst war ihre Zahl bedeutend größer; sie wnrden aber von den weißen Einwanderern immer weiter zurückgedrängt. Sie lebteu in den Flachländern als Jäger- und Hirtenvölker; auf den Hochebenen Mexikos, Mittelamerikas und der Anden waren die Indianer als Ackerbauer seßhaft geworden, und dort hatten sich zur Zeit der Entdeckung bereits be- deutende Kulturstaaten entwickelt, die aber zu Anfang des 16. Jahrhunderts von den Spaniern gewaltsam zerstört wurden. — Den größten Anteil an der Bevölkerung haben die Europäer. Von ihnen haben die Romanen Mexiko, Mittelamerika und Südamerika besiedelt, die Germanen (meist Engländer) den mittleren und nördlichen Teil von Nordamerika; daher herrscht hier die pro- testantische, dort die katholische Religion vor. Im Süden der Vereinigten Staaten, auf den Westindischen Inseln und den nördlichen Staaten Süd- amerikas ist die Zahl der Neger stark angewachsen. Anfangs waren sie als Sklaven für den Plantagenbau nach dort geholt worden; jetzt sind sie frei und bilden durch ihre starke Zunahme bereits eine Gefahr für die Weißen. Durch Vermischung der Romanen mit den Negern sind die Mulatten, mit Indianern die Mestizen entstanden. Um neue Arbeiter zu erhalten, sind für die Pflanzungen aus Indien Kulis und für die Bergwerke Chinesen ins Land gebracht worden. So ist die jetzige Bevölkerung Amerikas recht bunt gemischt; außer Australieu haben alle Erdteile ihren Anteil daran. Staaten. § 168. a) Das dänische Grönland ist nur auf den südöstlichen und westlichen Küstenstrichen bewohnbar, da nur dort im Sommer die Erde schnee-
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