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1. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 315

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
als die bleichen Gesichter der matten Binder der Europäer, die in dem verderblichen, heißen Klima dahinwelken. Zu den merkwürdigsten Gebräuchen gehört die Totenbestattung der Parsi. Hoch oben auf dem Felsenrücken von Malabar-Hill, dem Vor- gebirge oder der Landzunge, auf der die herrliche Villenstadt von Bombay erbaut ist, und zwar auf einem der höchsten und schönsten Punkte, wo das prächtige Panorama von Bombay zu Füßen des staunenden Beschauers sich ausbreitet, besitzt die Parsigemeinde einen herrlichen, mit hohen Palmen und blütenreichen Bäumen gezierten Garten. Auf diesem Friedhofe erheben sich die „Türme des Schweigens". Das sind weiße zylindrische Türme von 30—40 Fuß Durchmesser und ungefähr ebenso- viel Höhe. Das Innere ist amphitheatralisch in drei konzentrische Ringe abgeteilt, die durch Scheidewände in zahlreiche offene Kammern geschieden werden. Jede Kammer nimmt eine Leiche auf, und zwar kommen in den innern Kreis die Kinder, in den mittlern die Weiber, in den äußern die Männer. Sobald die weißgekleideten Totenwärter die von den Angehörigen zum Friedhofe geführte Leiche diesen abgenommen haben, bringen sie den Toten unter Begleitung singender Priester in eine der offenen Grabkammern und entfernen sich dann. Alsbald erscheinen zahlreich die heiligen Vögel des Ormuzd, die stattlichen braunen Geier, die bis dahin in dichten Gruppen auf den benachbarten Palmen saßen. Sie stürzen sich auf die Leiche im Innern des offenen Turmes und haben in wenig Augenblicken deren Fleisch verzehrt. Scharen schwarzer Raben vertilgen die kleinen Überbleibsel des Mahles. Die zurück- bleibenden Gebeine werden später im Mittelraume des Turmes gesammelt. Die meisten Europäer finden diese Totenbestattung der Parsi entsetzlich, wie es denn auch im Altertum für eine besondere Beschimpfung galt, eine Leiche den Geiern zum Fraße hinzuwerfen. 143. Bei den Söhnen der Sonne. Hugo Weber. Japans Volk ist ein Kulturvolk, aber seine Sitten und Gebräuche weichen sehr von den unserigen ab und erscheinen teilweise höchst sonderbar. Die Japaner hingegen finden wiederum vieles an uns auffallend und seltsam. Gleichwohl sind sie das gesittetste Volk Asiens. Jahrhundertelang blieb es den Völkern Europas unbekannt, weil es sich streng gegen jede ausländische Berührung abschloß.

2. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 314

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
314 Kopfe eine hohe schwarze Mütze, die einem Bischofshute ähnlich ist. Die ausdrucksvollen Gesichter, oft mit schön gebogenen Adlernasen, bekunden Tatkraft und Klugheit. Tie Parsi sind sparsam und genügsam und haben in ähnlicher Weise wie bei uns die Juden die großen Kapitalien in ihren Händen zu vereinigen gewußt. Viele der reichsten Kaufleute von Bombay sind Parsi; außerdem haben viele sich als Gastwirte, Schiffsbauer, Mechaniker und Techniker besondern Ruf erworben. Ihr Familienleben und ihre häuslichen Tugenden werden sehr gerühmt. Die Parsi-Frauen sind meist stattlich und hoch gewachsen; ihre Hautfarbe ist gelblich. Haare und Augen sind tiefschwarz. Auch ihr Gesichtsausdruck zeigt wie der der Männer kraftvollen und klugen Sinn. Ihre Kleidung besteht aus langen Gewändern von einfachen, aber leuchtenden Farben, wie grün, rot, gelb usw. Die Kinder der reichen Parsi sieht man häufig in gold- und silbergestickten Kleidern spazieren- fähren. Viele Parsi wohnen in stattlichen Landhäusern; sie legen viel Wert auf schöne Gärten und erregen oft durch die guten Verhältnisse, in denen sie leben, den Neid manches Europäers. Dabei zeichnen sich die reichen Parsi durch lobenswerten Gemeinsinn aus. Viele haben nützliche oder wohltätige Anstalten gegründet; einige von ihnen sind von der englischen Negierung in Anerkennung ihrer Verdienste zu Baronets erhoben worden. Nicht wenig trägt zu der Tüchtigkeit der Parsi bei, daß ihre Religion, die Lehre Zoroasters, eine der reinsten Formen der Naturreligionen ist. Sie ist auf die Verehrung der schaffenden und erhaltenden Elemente gegründet. Unter diesen gebührt der Vorzug dem Lichte und der Wärme der schaffenden Sonne, des Urquells alles organischen Lebens unserer Erde, und deren Abbilde, dem Feuer. Daher begegnen wir beim Auf- und beim Untergange der Sonne am Meeresstrand von Bombay zahl- reichen frommen Parsi, die, stehend oder auf ausgebreitetem Teppiche kniend, dem kommenden wie dem scheidenden Tagesgestirn ihre Verehrung betend bezeugen. Ich habe selber den Religionsübungen keines Volkes mit mehr Interesse zugeschaut als denjenigen der Sonnen- oder Feuer- anbeter. Die Religionsübungen der Parsi sind übrigens höchst einfach und zum Teile auf zweckmäßige Grundsätze für die Erhaltung der Gesund- heit gegründet; dahin gehören die Vorschriften für Speise und Trank und das Gebot zahlreicher Waschungen. Ihr kräftiger Körper erfreut sich daher auch meist einer trefflichen Gesundheit, und die munteren, lebhaften Kinder der Parsi machen in Bombay einen weit bessern Eindruck

3. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 157

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
waren und sich der Hilfe ungebildeter Tolken oder Dolmetscher bedienen mußten. Zu diesen zusammenhängenden Verzeichnissen und Texten kommt noch, abgesehen von den dürftigen Glossen in Urkunden, die große Menge von einzelnen preußischen Orts- und Personennamen, die teils urkundlich überliefert, teils heute noch in Gebrauch sind. Man darf auch die sehr zahlreichen Lehnwörter preußischer Herkunft nicht vergessen, die als Provinzialismen im ostpreußischen Dialekte weiter leben und vereinzelt sich selbst in der neuhochdeutschen Schriftsprache eingebürgert haben. Für die vergleichende Sprachforschung genügen diese Reste der preußischen Sprache vollkommen, um dem Volke, das sie gesprochen hat, mit Be- stimmtheit seine Stellung unter den europäischen Völkern anzuweisen. Die Preußen bildeten danach mit den Litauern, den Letten und einigen kleineren Völkerschaften eine besondere Familie des indogermanischen Sprachstammes, die man nach den ästischen Völkern des Tacitus wohl als die ästische bezeichnet hat, in neuerer Zeit aber zumeist die baltische nennt. Von den drei wichtigsten Sprachen dieser baltischen Völkerfamilie stehen Preußisch und Litauisch in nächster Verwandtschaft, das Lettische stellt eine jüngere Entwickelung des Litauischen dar, die aus einer stärkeren Vermischung mit fremdartigen Volkselementen zu erklären ist. Aus der außerordentlichen Altertümlichkeit, die den beiden älteren Sprachen neben anderen Eigentümlichkeiten gemeinsam ist, läßt sich schließen, daß Preußen und Litauer seit undenklichen Zeiten Nachbarn gewesen sind; ingleichen weist der Umstand, daß das Baltische dem Slawischen unter den übrigen indogermanischen Sprachen am nächsten steht, wiederum auf lang- anhaltende Nachbarschaft zwischen Preußen und Litauern einerseits und den Slawen andererseits hin. Neben dem Wesen der Sprache eines Volkes kann aber auch ihr Wortschatz der Aufhellung seiner Vergangen- heit nicht unwesentlich dienstbar gemacht werden. Man wird das Gewicht von ungefähr 1200 überlieferten preußischen Vokabeln, ohne die Orts- und Eigennamen, nicht unterschätzen, wenn man sich klar macht, daß der Wörtervorrat für den täglichen Gebrauch einer Landarbeitersamilie unserer Zeit wohl kaum mehr als 1000 betragen dürfte. Und in der Tat gestaltet der vorhandene altpreußische Wortschatz wichtige Rück- schlüsse auf den Stand von Ackerbau, Handel, Gewerbe und den all- gemeinen Anschauungskreis des Volkes, den man natürlich infolge mangel- hafter Überlieferung eher zu niedrig als zu hoch einschätzen wird. Auch die Ortsnamen können, namentlich bei Bestimmung der Verbreitungs- grenzen des eigentlich preußischen Stammes, wertvolle Dienste leisten.
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