Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 39 —
wer sein Weib außer dem Adel nahm,,, wer einem das Seine beschädigte, wer außerehelich geboren war,
wer als Adeliger Kaufmannschaft wie ein Bürgerlicher trieb, wer nicht beweisen sonnte, daß er oder seine Litern turnierten.
wer gegen eines oder mehrere der vorgeschriebenen Stücke verstößt, dessen Roß und Zeug soll verloren und verfallen sein, auch soll er von 'allen Fürsten, Grafen, Rittern und Knechten, Frauen und Jungfrauen verachtet und verschmäht werden. Richt wenige tiaf dieses Los.
Laut ertönt pausen» und Trompetenschall. Die Turnierteilnehmer, die erst eine Messe angehört haben, nahen im festlichen Zuge. Die turnierenden Ritter tragen die Lisenrüstung. Aus Ringen bestehende Lisen-hosen decken die Beine, die aus (Eifenringen kunstvoll geflochtene Brünne, die wie Silber glänzt und Ärmel, Handschuhe und Kapuze besitzt, schützt die Brust. Darüber wird der ärmellose Waffenrock als Prachtkleid aus kostbarem Stoff gezogen. Um den Leib ist das zweischneidige Schwert gegürtet, am linken Arm hängt der mit (Bauplatten beschlagene dreieckige Schild, auf den das Wappen des Ritters gemalt ist. Kopf und Hals werden von dem großen Turnierhelm bedeckt; über das Gesicht fällt das visier herab; den Helm schmückt die Zimier. )n der Rechten ruht die starke Turnierlanze.
Die Schranken öffnen sich; die Ritter reiten in die Bahn und halten einen feierlichen Umzug. Dann ordnen sich die Scharen auf zwei Parteien. Auf ein Zeichen stürzen die geharnischten Männer in voller Karriere aufeinander los. Die gepanzerten Streithengste wiehern vor Kampfeslust. Trompeten schmettern. Schilde klirren. Lanzen splittern. Dazwischen tönt der Schmerzensschrei der verwundeten und das Stöhnen der vom Rosse Gestürzten ruft die Knappen herbei, welche die Gefallenen aus dem Kampfe bringen.
Die Sieger erhalten nach (Einstellung der Feindseligkeit die ausgesetzten preise. Auch Linzeikämpfe finden statt, tvobei^die Gegner mit dem stumpfen Speere in wuchtigem Zusammenprall einander aus dem Sattel zu heben suchen. —
Das ritterliche Spiel ist zu (Ende. Bei der preisverteilung gibt die Frau von Henneberg den Dank dem Grafen Heinrich von Fürstenberg von den Schwaben,
die Frau von weinsberg Herrn Thesserus von Fraunhofen von den Bayern,
die Frau von Schwarzenberg Bleickher Landschadt von den Franken, die Frau von Lichtenstein Hanns von Fersheimb von den Rheinländern, wenn die schönen Tage vorüber sind, verlassen die Ritter die gastliche Stadt und ziehen heim in die einsame Burg auf Bergeshöhe. Dort erzählen sie noch lange den )hren vom Stechen zu Würzburg.
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Henneberg Heinrich_von_Fürstenberg Heinrich Herrn_Thesserus von_Schwarzenberg_Bleickher_Landschadt Hanns_von_Fersheimb
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— n —
wurden sogleich für die Armee in Beschlag genommen, den Beamten Wurden alle Bücher und Schlüssel abgefordert, alle präbenben und Pfründen eingezogen und die wenigen zurückgebliebenen Priester ausgewiesen. Sie waren der größten Not preisgegeben. Erst \655 kehrten sie nach und nach in die Stadt zurück.
9, Marter des Katholischen Pfarrers zu Altenmünster durch die
Schweden (1631).
„Liborius Wagner, Pfarrer zu Altenmünster, ward von den schwedischen Soldaten durch Schonungen gefänglich nach Mainberg abgeführt, vorher ihm aber in Schonungen mit barbarischen prügeln, um Geld zu erpressen, dermaßen zugesetzt, daß es einen Stein Hätte erbarmen mögen. Als sie auf Mainberg kamen, haben sie ihn mit unmenschlichem Bescheid-Trinken stark genötigt, damit er, feiner Vernunft beraubt, den katholischen Glauben abschwören sollte. Unter anderem Haben sie ihm ein dreimäßiges Geschirr voll Mein an den Ulunb gesetzt und dasselbe zum Austrinken ohne Atemholen gezwungen. Nachher haben sie ihn mit Spott- und Schmachworten angetrieben, ihnen etwas zu predigen, damit sie ob seiner infolge des Trinkens schweren Zunge etwas zu lachen hätten.
Nach diesem haben sie ihn gezwungen, mit den heillosen Troß-unb Lotterbuben sich zu schlagen und zu raufen. Dann gaben sie ihm eine drei Spannen hoch mit Pulver und noch mehr dazugehörigem Gezeuq angefüllte Muskete um sie anzuschlagen und loszubrennen, was ihn blutend zur Erde warf. Bernach schlitzten sie ihm die Backen auf, rieben -a^3 hinein, so daß nichts als rohes Fleisch zu sehen war; man warf ihn auf die Erde und tröpfelte ihm pech und spanisches wachs in die Nasenlöcher, Baar und Bart und zündete es an. Die Nase durchbohrten sie mit einem Pfahl und zerquetschten ihm das (Setnäch mit einem Streitkolben. Bände und Finger würden gebunben und so lange geschlagen, bis sich Fleisch und Nägel von den Gebeinen ablösten und man bic bloßen Knochen sah. Dann banben sie ihm die Arme auf den Rücken, schlugen und schüttelten ihm die Ellenbogen aus dem Gelenk, gossen heißes pech in die Knie und brannten ihn an einem stark geheizten 0fen zwei Stunben lang.
Sei allen erzählten Martern, welche fünf Tage und Nächte währten, würde er unablässig gefragt, ob er noch päpstlich wäre. Enblich führten sie ihn wieber nach Schonungen zurück und gaben am Ufer bcs Maines mit zwei Pistolen Feuer auf ihn. Da biefe Schüsse fehlten, sprang ein Quartiermeister vom Pferbe und burchstach den frommen Mann mit dem Degen. Den Leichnam warfen die Schweden ins Wasser. Der Strom aber warf ihn wieber aus und bebeefte ihn mit ein wenig Sanb. Im Frühling würde die schrecklich zugerichtete Leiche beerbigt. Sie ruht jetzt in Klofterheibenfelb."
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— U6 —
fast veränderlichen Mode geben sollten, hintergingen die Weibspersonen listig diese Gesetze und trugen statt des Gebrärnbs und Goldes und Silbers jetzt viele Ellen (Lasset, Atlas, Seiden und anderes Zeug an ihren Kleidern als sogenannte Falbala und Frisuren, welches ebensoviel kostete und so verstiickelt ward, daß es zu weiter nichts zu gebrauchen war. Hochfürstliche Gnaden wollten diese Mode mit Falbala und Frisuren, wie auch die vielen Flügel an den Hauben den dem ersten Grade angehörigen Personen zwar erlauben, des Oersehens, daß sie sich hierin bescheiden bezeigen und aller übermäßigen Kostbarkeit von selbst enthalten werden; allen andern aber ohne Unterschied wurde solche unnütze, zergängliche und ihrem Stande übel anstehende kostbare Pracht ernstlich verboten bei Vermeidung öffentlichen Schimpfes und empfindlicher Strafe. Ebenso wurden die Schneider-mcister, Haubenmacherinnen und Stickerinnen ermahnt, niemand, als dem es erlaubt, solche Kleidung und Flügelhauben zu verfertigen oder andere kostbare Tracht und Mode zu erfinden. Zdornach sich Männiglich zu richten . . . ."
Der Kampf begann. Nachdem der erste Schrecken, Zorn und Unmut in den weiblichen Gemütern vorüber war, wurde der Entschluß gefaßt, sich an das Oerbot nicht zu kehren und die befehdete Tracht nach wie vor beizubehalten. Die Idciberlist fand im Männergeschlecht einen natürlichen Verbündeten. Die Frage der Durchführung des Mandats ergab Schwierigkeiten, wer sollte die Beobachtung überwachen?
Die in Aussicht genommenen Viertelbediensteten weigerten sich, das verhaßte Geschäft zu übernehmen, und schlugen die Oberratsdiener und Marktknechte als öffentliche Aufpasser vor. Zu ihrer Unterstützung sollten die Sodalesbrüder, die die Leichen anzusagen und bei Leichenbegängnissen Kreuz und Fackel zu tragen hatten, die Prozessionsvorgänger und die Aufwärter bei Hochzeiten und Kindstaufen herangezogen werden. Der Magistrat stimmte ihrem Dorschlage zu und wollte auch das fürstbischöfliche Militär mit der „gehässigen und gefährlichen“ Aufgabe betraut wissen. Der (Dberrat dagegen erklärte in Übereinstimmung mit der fürstbischöflichen Kanzlei Viertelschreiber, vierteldiener und viertelmeister als die geeignetsten Überwachungspersonen, von jeder gegründeten Anzeige sollten sie einen Reichstaler erhalten. Dienstboten und solchen Frauen, denen man eine Geldstrafe nicht auflegen konnte, sollten die Miliz oder die Stadtknechte zum abschreckenden Beispiel die Hauben vom Kopfe reißen und dafür eine Belohnung empfangen, von den Kanzeln und in den Viertelshöfen wurde die neue Verordnung wiederholt verkündigt. Doch der Erfolg blieb aus. Die verbotenen Hauben wurden weiter getragen und trotzdem lief keine Anzeige ein. Der Fürstbischof sprach der Kanzlei sein Mißfallen aus und forderte Aufklärung. Daraufhin ersuchten die Stadtbehörden um verschiedene Auskünfte, die am 8. Oktober an die Schultheißen der Stadt erteilt wurden. Darin war bemerkt, „daß die Schaufelhauben, die Schnippenhauben mit Rosen und die Halb-
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— H56 —
19. Kriegsnot in der Stadt Würzburg 1813.
a) Ausführliche Darlegungen darüber in „Bayern <813", Baverlandverlag: wrede vor Würzburg, von Hans Lang. 2. Rriegsnot in Würzburg, von August Lichelsbacher. (lt. a.: Amtlicher Bericht des Polizeipräsidenten.)
d) Mittelklassenlesebuch von Untersranken. Aus Ullrich, Die Blockade des Mainviertels.
20. Kecke Reiterstückchen (1812/13).
Am \2. Februar 1.8^2 marschierte die aus z^vei Kompagnien bestehende Eskadron der Würzburger Chevaulegers von ihrem Standorte Schweinfurt nach dem Norden. i£s mar eine schmucke Schar, das kleine fränkische Heiterkorps: grüne Waffenröcke mit rotwollenen Epauletten, lange graue Reithosen mit roter Biese und 2\ Knöpfen an jeder Seite und ein hoher Tschako bildeten die Uniformierung, Säbel, Pistolen und Karabiner die Bewaffnung unserer Heiter.
Dom März bis in den Oktober taten die Würzburger am Strande der Nordsee Dienst, vom ^z. Oktober an finden wir sie in Berlin bis in den Februar des nächsten Jahres. Inzwischen hatten die Kosaken die Oder überschritten und streiften bis in die nächste Nähe der preußischen Hauptstadt. Don da an bekamen die Frankenreiter mit dem Feinde Fühlung und manch kühner Heiterstreich konnte von ihrem Hittmeifter Johann Michael Bemmerich nach Bause berichtet werden. Ivo immer sie die Klingen kreuzten mit den Stanzen der gefürchteten Steppenreiter, bewiesen sie sich als eine frische, kecke Heiterschar voller Wagemut und Kampfeslust.
Ein Aufklärungsgefecht am <7. Februar bei Werneuchen unweit Berlin. Mit ganzer Front rückt unsere Eskadron an und geht, um den Feind herauszulocken, wieder zurück. Die Kosaken kommen schwarmweise aus der Ortschaft. Die Franken bleiben geschlossen und im ruhigen Trabe, wenn auch die Bane) am Säbel zuckt. Jetzt ist der rechte Augenblick gekommen. Des Hittmeifters Kommando reißt die Züge zur Front herum, und ehe sich’s die Verfolger gedacht, sitzen ihnen die altfränkischen Klingen im Nacken. Z)als über Kopf geht es nun durch das eben verlassene Werneuchen, die Würzburger mit, wobei sie 8—9 der feindlichen Heiter von den Pferden hauen, mehrere verwunden und zwei der Steppenroffe erbeuten. 100 Franken gegen 800 Kosaken und keinen Verlust — ein fröhlicher Beginn!
Dom l?. bis 20. Februar hieben sie sich mit den in Berlin eingedrungenen Kosakenabteilungen herum. „Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten betrugen sich dabei gleich tapfer und kühn." Don Berlin aus ging's hinaus ins Land zwischen Oder und (Elbe, wo die Felder bald mit Blut gedüngt wurden.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Hans_Lang Rriegsnot August Johann_Michael_Bemmerich Johann
Extrahierte Ortsnamen: Würzburg Würzburg Mainviertels Schweinfurt Nordsee Berlin Werneuchen Berlin Werneuchen Berlin Berlin
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Erster Abschnitt.
J\m -er ältesten Zeit.
1. Die vorgeschichtliche Zeit.
Aus uralten Grabhügeln schöpfen wir Kunde über die menschliche Besiedelung unserer f^eimat in jener grauen Vergangenheit, über die uns keinerlei Aufzeichnungen berichten. Waffen, Schmu cf, Werkzeuge und Aschenurnen fördern die absichtlichen oder auch zufälligen Ausgrabungen zutage, lauter Dinge, die mir als wahrheitstreue Zeugen des Kultur-standes der Geschlechter ansehen dürfen, welche die Toten an der erschlossenen Fundstelle in die Erde senkten. Die Wissenschaft teilt die „vorgeschichtliche Zeit" nach der verschiedenartigen Beschaffenheit der Gräberfunde in mehrere Abschnitte ein.
Die Altere Steinzeit stellt sich als die Zeit der behauenen Steinwerk-Zeuge dar, die bald sorgfältiger, bald flüchtiger aus Feuersteinknollen Zugehauen und an den Schneiden und Kanten gezähnt sind. Der Mensch führt ein )äger- und Fischerleben. Unterfranken hat bis jetzt keine Kulturreste aus dieser Periode aufzuweisen.
Die jüngere Steinzeit reicht bis 2500 v. Lhr. Der jetzt seßhafte Mensch ernährt sich nicht mehr allein von )agd- und Fischfang, sondern treibt Ackerbau und Viehzucht. Geräte und Waffen schleift er sich aus festen fchieferartigen Gesteinen, die er poliert und durchbohrt. Neben dem geschliffenen Steinbeil spielen L^olz-, Hirschhorn- und Knochenwerkzeuge eine große Holle. Die Töpferei tritt auf, Weben und Korbflechten sind dem Menschen der Jüngeren Steinzeit ebenfalls geläufig. Die Tongefäße haben band- oder schnurartige Verzierungen (Band- und Schnurkeramik). Der Mensch siedelt in Dörfern oder dorfähnlichen Gemeinschaften in der Nähe von Wasserläufen. Die ßütten der Wohnanlagen sind aus rahmen-oder riegelartig errichteten Wänden mit Flechtwerk- oder Spaltholzdichtung aufgebaut und mit Lehm beworfen. Bandkeramische Funde wurden am untern Main bei (Eichelsbach, Wenigumstadt, Pflaumheim,
Eichelsbacher, Bilder au; jranfe ts Vergangenheit.
\
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Bandkeramische
Extrahierte Ortsnamen: Hirschhorn- Main Eichelsbach Wenigumstadt Pflaumheim
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 38 —
sammelten sich die älteren Ritter, die nicht mehr an den Spielen teilnahmen, die edlen Frauen, die hohen Herren des fürstlichen Hofes und der Stadt.
Die Zulassung zum Stechen war nach einer Turnierordnung geregelt, die von der fränkischen Rittergesellschaft der Fürspanger entworfen worden war. Aus derselben seien einige Bestimmungen auszugsweise wiedergegeben.
V Don der Kleidung.
(£5 sollen Ritter und Knechte keine güldene Decke und der Gemeine vom Adel keine Decke und keinen wappenrock von Samt, Damast oder Atlas führen. Eine jegliche Frau oder Jungfrau habe nicht über vier Röcke, mit denen sie sich schmücken will, von diesen seien nicht mehr als zwei von Samt. wer diese Vorschrift nicht einhält, soll des Dankes und der Dortänze beraubt sein.
2. Von der Rüstung.
Das Schwert soll drei bis vier Finger breit und vornen an der Spitze in derselben Breite stumpf abgeschliffen sein, daß es weder steche noch schneide. Dieses Schwert soll jeder mit seinem Kleinod zur Prüfung tragen lassen. Die Klinge sei drei Spannen lang.
An Zaum, Zügel, Sattel oder Steigleder darf kein (Eisen angebracht sein, das im Turnier gefährlich werden könnte, wenn man zum Turnierbeginn bläst, mag jeder sein Schwert ziehen und gegen das Kleinod seines Turniergenossen hauen, sonst soll er es aber nicht gebrauchen. Andere Waffen habe keiner dabei.
Der Kolben sei an der Spitze daumendick, hänge an einer Kette und dürfe keinen Nagel haben. Niemand darf im Sattel befestigt sein. Schild und Krone muß jeder unverdeckt führen.
Ein Fürst soll vier, ein Graf oder Herr drei, ein Ritter zwei Knechte haben, ein (Edelmann einen Knecht.
3. wer nicht ins Turnier gehöret.
Nicht zum Turnier darf zugelassen werden, wer einen falschen Eid geschworen hat, wer im Feldgefängnis meineidig worden war, wer sein Handgelübde auf Brief und Siegel nicht hielt,
wer vom Heerhaufen des Herrn oder Freundes flüchtete,
wer Frauenehre nicht achtete, wer als Wucherer bekannt war, wer Straßenraub, Mord oder i)errat verübte, wer Kirchen zerstörte, wer Ketzerei trieb, wer des Ehebruchs überführt war,
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 85 —
Solcher Fragen waren: „Mer sie die Unholderei gelernt, der Teufel selbst oder ihre Gespielen? Mb sie nicht etliche Truten, Zauberer oder Hexen kenne? Mb sie sich dem Teufel ergeben, wie er sich heiße? Mb sie nicht Gott und die heiligen verleugnen hätte müssen? Mb sie der Teufel nicht in seinem Namen getauft habe? Was er ihr zum Dodengeld gegeben? wie oft sie auf der Gabel ausgefahren sei? Mb sie sich nicht in Ratze, Hund oder andere Tiere verwandeln könne? Mb sie nicht wenigstens dreimal jährlich an zauberischen Tänzen teilgenommen habe? Wo, und wer dabei gewesen? Was sie an Kindern und anderen Menschen mit Zauberei umgebracht, erlahmt, verderbt habe? Wie viele Wetter und Hagel sie gemacht? Wie oft sie tote Kindlein helfen ausgraben? Mb sie das Sakrament empfangen und was sie damit fürgenommen? usw."
ilm die Antworten auf die Fragen zu beschleunigen, wurden vor dem Verhöre die Folterwerkzeuge vorgezeigt. Erfolgte das erwartete Geständnis nicht, dann wurde die Tortur angewendet, bei der man stufenweise vorging. Die Daumenschraube, der geringste Foltergrad, war eine kleine eiserne presse, deren innere Flächen eingekerbt waren. Damit wurde der Daumen gequetscht. Schlimmer waren schon die Beinschrauben oder spanischen Stiefel, die um die Waden und Schienbeine gelegt und oft so fest zugeschraubt wurden, daß die Knochen zersplitterten. Schwieg der Angeklagte beharrlich, dann folgte der Bock oder auch der Zug. Auf dem Locke, der mit Stacheln besetzt war, saßen die Angeschuldigten oft stundenlang. Beim Zuge wurde an den auf dem Rücken gebundenen Händen ein Seil befestigt und der Gemarterte dann in die Höhe gezogen, wobei man die Füße noch mit Gewichtstücken behängte. Verschärft wurde der Zug durch die Anwendung einer mit pflöcken beschlagenen Walze, die im Rücken des an der Leiter Aufgezogenen gedreht wurde und ihre Pflöcke in das Rückgrat drückte.
An Grausamkeit wurden diese Folterakte noch übertroffen von den Bädern in Kalkwasser oder dem Bespritzen mit brennendem Schwefel. Daß die Henker in ihrer Gefühlsroheit noch andere scheußliche (Quälereien zu den gesetzlich erlaubten Foltern erfanden und anwendeten, ist leicht begreiflich.
Daß unter den furchtbarsten Schmerzen der Tortur alles bejaht wurde, was die Richter fragten, kann uns nicht wundernehmen. Und doch gab es standhafte Leute, die sich lieber zu Tode martern ließen, als daß sie sich unschuldig der verwerflichsten Handlungen bezichtigten.
Wohl die schlimmste und folgenschwerste aller Fragen war die nach den Gespielinnen, Genossinnen oder Teilnehmerinnen an den vermeintlichen Übeltaten. Haß und Rachsucht feierten bei deren Beantwortung Triumphe. Die peinlich verhörte Person war verloren, das wußte sie. Warum sollte sie nicht auch andere Leute ihr Schicksal teilen lassen? Warum nicht Namen nennen, wo doch die Richter nach neuen (Dpfern lechzten? Warum nicht „ja" sagen, wenn man ihr selbst Namen von Personen
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— U5 —
und Franken langsam von den Anhöhen herunter; vor der Linie der Infanterie wurden die Regimentsstücke geschleppt, die alle 30—40 Schritte hielten um gegen den Feind zu feuern. Durch Gebüsche und Weinberge, über Recken und Gräben, die durch Janitscharen verteidigt wurden, ging der mühsame Marsch.
Gegen \ Uhr kam auch der rechte Flügel, die Polen, an den Feind. (Ein gewaltiger Heiterangriff der gesamten kaiserlichen Kavallerie, woran sich auch die fränkischen Heiterregimenter beteiligten, warf die türkische Heiterei und gab zwischen 3 und $ Uhr die Gelegenheit zum allgemeinen Sturme des Entsatzheeres. Links drangen die Österreicher und Sachsen siegreich vor, in der Mitte trieben Bayern und Franken die )anitscharen aus ihren Stellungen; die Flucht der Türken begann. Die tapfer verteidigte Kaiserstadt war gerettet. —
Ansteckende Krankheiten veranlaßten den baldigen ^eimmarj'ch der Franken. Auch an den Kämpfen gegen die Türken in den nächsten Jahren nahmen Würzburger Truppen teil; ebenso zogen sie im verbände des kaiserlichen Heeres gegen den Erbfeind im Westen, als Ludwigs Xiv. Haubhorden die Ufer des Hheines verwüsteten.
Siebenter Abschnitt.
3m 1$. Iahrhunöert.
1. Der Haubenkrieg im Fürstentum Würz bürg (1704),
Die eigentliche Bewandtnis mit diesem im Jahre ^70$ ausgebrochenen Kriege bestand in einem sehr ernsten und offenen widerstand gegen den eingerifsenen Kleiderluxus der gemeinen bürgerlichen Frauenwelt sowohl in der Hauptstadt als auf dem Lande. Man betrachtete diesen Luxus, der besonders in flitterhaften Modehauben und verbrämten Hocken sich zeigte, als den ersten Schritt zum verderben des bürgerlichen Wohlstandes und als eine gerechte Ursache zum Ärgernis der höheren Stände. Aus den dagegen getroffenen Maßregeln entstand eine allgemeine Aufregung, bei welcher zwar kein Menschenblut floß, wohl aber viele Tränen vergossen wurden. Die Kriegserklärung geschah am 2\. Juli ^70- durch eine Verordnung des Bischofs Johann Philipp, die aus die kürzlich erschienene Kleiderordnung hinwies und Umgehungen dieser Vorschrift abstellen wollte. ,,Nachdem in § 7 und 8 besagter Verfügung verlangt war, daß sich die Weibspersonen aller ärgerlichen, übermäßigen, unnützen, jedoch kostbaren und dem Bürgerstande unanständigen Kleiderpracht gänzlich enthalten und auch die Schneider keinen Anlaß oder keine Gelegenheit zu solcherlei kostbaren und vergeblichen Neuigkeiten und täglich
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Johann_Philipp Johann Philipp Schneider
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— U8
lehnten sie jedoch ab. 3n der ebenfalls willfährigen freien Reichsstadt Schweinfurt wurde auf Ansuchen des Fürstbischofs die bisherige kaiserliche Werbung eingestellt, was um so notwendiger erschien, als das höhere kaiserliche Angebot die Erfolge der Würzburger stark beeinträchtigen mußte.
3m allgemeinen verlief das Werbegeschäft rasch und glatt.
Die Bekleidung der Truppen richtete sich nach österreichischer Vorschrift. Der Infanterist trug einen langen, bis an die Waden reichenden, perlgrauen Rock mit Schößen, ein Kamisol, d. H. eine anliegende Armel-weste, enge Kniehosen, deren untere Enden in den langen Strümpfen steckten, und Schuhe, welche die Knöchel frei ließen. Halsbinde und niederer runder Hut mit breiter, auf drei Seiten aufgeschlagener Krempe vervollständigten die Gewandung. Statt des Hutes führten die Grenadiere die mit Bärenfell überzogene Kappe, aus der nach rückwärts ein mit Borten verzierter Sack heraushing.
Die Offiziere unterschieden sich von der Mannschaft durch eine seidene Feldbinde und Goldstickereien an den Armelaufschlägen und den Patten der Seitentaschen.
Die Ausrüstung der Infanterie bestand aus einem Ranzen, der auf dem Marsche an der linken Hüfte hing, einem Lederriemen um den Leib, der an der linken Seite den Bajonettüberzug und an der rechten Seite ein kleines Pulverhorn hatte, einer Patrontasche mit 24 Patronen an der rechten Hüfte und einer Tasche über der Schulter für die Handgranaten. Der Offizier führte einen Stock. Schaufeln, Pickel, Hauen und Zelte gehörten ebenfalls zum Rüstzeuge. Bekleidung und Ausrüstung wurden in der Folge wiederholt geändert und paßten sich dem österreichischen vorbilde an. Partisane, Stoßdegen und Pistol waren die Waffen der Offiziere zu (Ende des \7. Jahrhunderts. Unteroffiziere und Gemeine trugen ebenfalls Degen und als Feuerwaffe die Bajonettflinte mit Feuersteinschloß, die Grenadiere gußeiserne Handgranaten, deren Lunten vor dem Wurfe entzündet wurden. —
Im 3ahre ^793 war in Würzburg der ganze Vorrat an verfügbarer Mannschaft aufgebraucht, so daß es angesichts der allgemeinen Rachfrage nach Rekruten fast unmöglich erschien, weiteren Ersatz auf dem bisher gebräuchlichen Wege der Werbung zu beschaffen. Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal mußte deshalb für seine Saus- und Kreistruppen die Rekrutengestellung, wie es von jeher für das Landregiment geschah und wie man sich im Notfälle schon früher öfter für die stehenden Truppen geholfen hatte, nunmehr dauernd nach dem Steuerfuße den Gemeinden übertragen; die hiezu erlassene Verfügung vom 23. Mai V93 sprach die Hoffnung aus, daß der militärische Geist, der den vormals im Felde gestandenen wie den noch gegen den Reichsfeind kämpfenden Würzburger Truppen so manchesmal bei der obersten Heeresleitung Ruhm und Ehre brachte, auch die zurzeit auf dem Lande vorhandene junge Mannschaft
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Franz_Ludwig_von_Erthal Franz Ludwig