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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Leipzig - S. 5

1891 - Leipzig : Weber
Das Grundstück der vierten Bürgerschule. 5 und unter ihm das zweite und erste Obergeschoß, das Erd- und Untergeschoß. Im Korridor des Erdgeschosses befinden sich einige Ausstußöfinungen der Gasleitung. Der Verkehr zwischen den einzelnen Geschossen geschieht auf zwei Treppen, welche in mehreren Absätzen von dem Unter- bis zum Dachgeschoß auf- steigen. Das Untergeschoß hat an den beiden Enden seiner Nordwestseite je einen Ausgang, welcher durch eine hölzerne Thür verschließbar ist. Drei Stufen führen von dem Ausgange nach dem Hofe hinab. Betrachten wir das Schulgebäude von außen! Es hat eine Höhe von etwa 25- m und eine Breite von 20 m. Der Mittel- bau ist höher als die Seitenteile, auch tritt er an der Südost- seite aus der Frontlinie etwas hervor, dagegen an der ent- gegengesetzten Seite bis zum Korridor zurück. In dem dritten Obergeschoß des Mittelbaues befindet sich der Schulsaal. Derselbe nimmt die ganze Breite des Hauses ein und ist von außen an den hohen Fensteröffnungen, welche oben Bogenabschluß haben, leicht zu erkennen. Der obere Abschluß der einzelnen Geschosse ist an der Außen- seite durch Gesimsstreifen kenntlich gemacht. Der Abschluß des letzten Obergeschosses, das Hauptgesims, ist breit und tritt weit hervor. Die Außenmauern des Untergeschosses sind zum Teil aus Beuchaer Granitporphyr errichtet. Die Ecken derselben, wie auch das unterste Gesims bestehen aus Rochlitzer Porphyrtuff. Die übrigen Geschosse haben Wände aus Backstein, welcher mit Mörtel überkleidet ist. Das Dach ist mit Schiefertafeln belegt. Die Umrahmungen der Fensteröffnungen und die oberen Gesimse bestehen aus Sandstein und die Stufen vor den beiden Ausgängen aus Granit. An der Nordwesffeite des Schulhauses zieht sich eine recht- eckige Fläche hin, deren Mitte von der Turnhalle und den Aborten eingenommen wird und deren Seitenteile die Höfe bilden, aus welchen sich während des Sommers in der großen Pause die Schüler und Schülerinnen aufhalten. Die Hoffläche ist mit Schotter

2. Heimatkunde von Leipzig - S. 12

1891 - Leipzig : Weber
12 Wanderungen. und der Heiligen Wiese gleich hoch war, ist durch Aufschüttung erhöht worden (Fig. 6). Der Johannapark ist etwa 7 ha groß. Seine Oberfläche ist wellig. Fuß- und Fahrwege durchschneiden den Park. Zwischen ihnen liegen Grasflächen und größere und kleinere Baum- und Strauchgruppen, welche aus mehreren hundert verschiedenen, meist ausländischen Pflanzenarten bestehen. In den Baumkronen und im Gesträuch hört man im Mai und Juni zahlreiche Nachtigallen schlagen. Im südwestlichen Teile des Parkes liegt ein Teich, der von Karpfen, Rotfedern und Flußkrebsen bewohnt wird und auf dem sich im Sommer zwei Schwäne aufhalten. Er wird durch einen von Süden kommenden überdeckten Wasserlauf gespeist. Sein Abfluß ist gleichfalls überdeckt und befindet sich an der Südwestecke. Der Johannapark bietet im Winter eine der besuchtesten Eisbahnen. An der nördlichen Ecke des Parkes liegt die Lutherkirche. Sie ist von Südost nach Nordwest gerichtet und besteht aus einem Lang- und einem Querhaus, über deren Kreuznngspunkt sich ein kleiner Dachreiter erhebt. Die Südostseite des Langhauses, welche den Altarraum umschließt, bildet eine gebrochene Rundung, zu deren beiden Seiten je eine Kapelle liegt. An dem gegenüberliegenden Ende des Langhauses erhebt sich der Hauptturm, der unten ein Viereck bildet und als Spitze eine acht- seitige Pyramide hat. Lang- und Querhaus werden oben durch Satteldächer abgeschlossen. Die Außenwände des Lang- und Querhauses haben starke Vorsprünge, Strebepfeiler/welche die im Innern zu bemerkenden spitzbogigen Kreuzgewölbe stützen helfen. Die Fenster- und Thüröffnungen sind oben durch Spitzbogen abgeschlossen. An dem am Hauptturme liegenden Haupteingange stehen die Figuren der Apostel Petrus (rechts) und Paulus (links). Die Grundmauern der Kirche sind aus Beuchaer Granitporphyr und die Außenwände aus rotem Backstein errichtet. Die Dächer und die Turmspitze sind mit Schiefer belegt. An feiner östlichen Ecke verlassen wir den Johannapark und gelangen zur Weststraße. Sie ist gleichfalls durch Aufschüttung

3. Heimatkunde von Leipzig - S. 13

1891 - Leipzig : Weber
Von der vierten Bürgerschule nach Osten. 13 um einige Meter über den früher hier sichtbaren Wiesenboden erhöht worden. Die Straße hat die Richtung von West nach Ost. Wir gehen in östlicher Richtung. Rechts liegt eine Reihe von Villen, links dagegen eine geschlossene Häuserreihe. Am Ende letzterer steht die Katholische Kirche. Sie ist parallel zur Straße, also auch von Ost nach West gerichtet. Ihre Bauart erinnert uns mehrfach an die Lutherkirche. Wir finden außer einem Lang- und Querhaus einen vor ersterem stehenden Haupt- turm und zwei kleine Ecktürme. Der große Turm beginnt als ein Viereck, welches mit einer Säulengalerie abschließt, setzt sich als ein Achteck fort und endet in einer steinernen, durchbrochenen, zackigen Pyramide. Die spitzen Bogen der Fensteröffnungen sind mit Maßwerk verziert und an den Strebepfeilern erheben sich zackige Türmchen. Am Ende der Weststraße angelangt, haben wir die Schloß- brücke vor uns, welche nach dem an ihr liegenden Schloß, der Pleißenburg, genannt ist. Sie überspannt die 12 m breite Pleiße, welche von Süden kommt und nach Norden weitersließt. Die Brücke ist aus Eisenteilen zusammengesetzt. Nachdem wir den Fluß überschritten haben, wenden wir uns in südlicher Richtung an demselben auswärts bis zur Karl Tauchnitzbrücke. Blicken wir von hier aus nach Osten, so sehen wir vor uns eine auffallende Anhöhe, während nach Westen hin eine rein horizontale Fläche liegt. Letztere ist die Sohle, erstere der rechte Abhang des Elsterthales. Wir gehen am Flusse weiter aufwärts und be- merken, daß seine beiden Ufer von Mauern eingefaßt sind. Nach- dem wir die Wächterstraße, welche links den Abhang herabkommt und rechts in der Thalsohle weiterführt, gekreuzt haben, sehen wir zur Linken ein Häuserviereck, welches fast nur aus öffentlichen Gebäuden besteht. Die Nordseite desselben wird von dem städtischen Polizeiamt gebildet. Die übrigen Seiten werden von königlichen Anstalten, und zwar die Westseite von dem Landgericht, die Südseite, von der Gefangenenanstalt und die Ostseite vom Amtsgericht eingenommen. Diesem Häuserviereck gegenüber liegt auf der linken Seite des Flusses das noch im Bau begriffene

4. Heimatkunde von Leipzig - S. 14

1891 - Leipzig : Weber
14 Wanderungen. Reichsgerichtsgebäude. An der Albertbrücke begeben wir uns wieder auf das linke Flußufer. Nach Westen blickend haben wir vor uns das Konzerthaus. Es bildet ein längliches, in der Mitte erhöhtes Viereck, welches an der rechten, linken und Hintern Seite vorspringt und an der nach der innern Stadt blickenden Vorderseite eine Vorhalle hat. Über der Vorhalle erhebt sich ein von jonischen Säulen getragener Giebel. Dieser zeigt in seinem Felde und an den Eckpunkten Figuren, welche die verschiedenen Arten der Musik darstellen. In den Nischen zu beiden Seiten der Vorhalle stehen die Standbilder der beiden deutschen Musiker Beethoven und Mozart, nach denen auch die das Konzerthaus einschließenden Straßen genannt worden sind. Nach dem Konzerthause blickt von der andern Seite der Beethovenstraße her das Gebäude der Universitätsbibliothek. Sie fällt uns besonders durch ihre reich gegliederte Vorderseite auf. In der Mitte und an den Enden derselben, wo das Gebäude ähnlich unserm Schulhause aus der Front hervortritt, sehen wir Reihen schöner ckorinthischer Säulen. Die Nischen sind mit den Standbildern der Landesherren, welche von besonderem Einfluß auf die Entwickelung der Universität gewesen sind (Friedrich der Streitbare, Moritz, Johann, Albert), ausgefüllt. Das Bibliotheksgebäude bildet mit einem andern großen Bau, der nördlich von ihm gelegen ist und die königliche Kunstakademie und Kunstgewerbeschule, die königliche Baugewerkenschule und die königliche Amtshauptmannschaft aufgenommen hat, ein Viereck. Wir suchen, die Grassistraße benutzend, die Vorderseite des Akademiegebäudes auf. Dabei sehen wir links von der Straße die schöne Vorderseite des königlichen Konservatoriums der Musik und daneben die städtische Gewerbeschule. Von der Akademie kehren wir zur Beethovenstraße zurück und verfolgen diese weiter bis an die Karl Tauchnitzstraße, an welcher nur Villengrundstücke liegen. Die Tauchnitzstraße führt uns in östlicher Richtung wieder zum Johannapark. An demselben angelangt, benutzen wir den am südwestlichen Rande des Parkes hinlaufenden Fahrweg. An dem-

5. Heimatkunde von Leipzig - S. 23

1891 - Leipzig : Weber
Um die innere Stadt. 23 auch das östliche Hauptthor der Festung, von welchem wir an dem Kaffeehaus Felsche eine Abbildung finden. In dem Schwarzen Brett, Goethestraße Nr. 4, hatte Gellert, als er Lehrer an der Universität war, seine Wohnung. An der Ostseite des Augustusplatzes ist vor allem das Post- gebäude bemerkenswert. In den unteren Räumen befindet sich die größte Postanstalt Leipzigs, das Postamt I. .In den oberen Räumen hat die Oberpostdirektion Leipzig ihren Sitz, welche als Oberpostbehörde über die Post-, Telegraphen- und Telephon- anstalten der Kreishauptmannschaften Leipzig und Zwickau und des Herzogtums Altenburg eingesetzt ist. Neben dem Postgebäude ist das Papiergeschäft von Flinsch. Dasselbe besitzt vier große Papierfabriken außerhalb Leipzigs und treibt einen ausgedehnten Handel mit Papier, einem für die an Verlagsanstalten und Druckereien reiche Stadt überaus wichtigen Gegenstände. Seinen Abschluß erhält der Augustusplatz durch zwei einander gegenüber- liegende, architektonisch bedeutende Bauwerke: das Neue Theater und das Museum. Das Museum liegt an der Südseite des Platzes. Es hat ein Unter-, Erd-, Ober- und Dachgeschoß. Sein Grundriß bildet ein längliches Viereck, dessen Langseiten in der Mitte und links und rechts vortreten. Zu dem Haupteingang, der sich in dem Erdgeschoß befindet, führt von dem Platze aus eine Freitreppe. In den an den Außenwänden angebrachten Nischen sind die Bild- nisse der bedeutendsten Maler aller Zeiten ausgestellt. An der Vorderseite sehen wir Dürer und Holbein, an der Ostseite Raphael und Michel Angelo und an der Westseite Rubens und Rembrandt. Am obern Rande des Obergeschosses finden wir eine Reihe anderer Figuren, welche die Kunst der verschiedenen europäischen Kultur- völker darstellen: Griechenland (Ostseite), Deutschland, Rom, Italien, Spanien, Niederlande, Frankreich, England (Westseite). Inmitten der vor dem Museum sich ausbreitenden Anlagen erhebt sich der durch einen reichen Figurenschmuck sich auszeichnende Mende- brunnen. Das Theater fällt uns besonders durch die auf der Vorhalle ruhende Reihe von Säulen, welche einen Giebel tragen, aus. Es sind korinthische Säulen (s. S. 13). Der Giebel ist mit einer

6. Heimatkunde von Leipzig - S. 26

1891 - Leipzig : Weber
26 Wanderungen. südlich von ihm der Hauptturm. Auf die Thomaskirche folgt die Schulstraße. Wo diese nach Osten umbiegt/ schlug auch die Stadt- mauer eine östliche Richtung ein, so daß das Schloß außerhalb -derselben lag. 7. Zn der innern Siadt. Wir treten in die innere Stadt an ihrer Südseite und zwar an der Petersstraße ein. An dem Eingänge derselben liegt links das Geschäftshaus von Polich', rechts das Gebäude der Reichs- bank. Letztere bildet einen Zweig der deutschen Reichsbank und ist das größte Bankgeschäft Leipzigs. In Polichs Geschäftshaus werden Damenkleider angefertigt und fertige Kleider und Kleider- stoffe verkauft. Bei Durchwanderung der Petersstraße sehen wir in dem Erdgeschoß und dem ersten Obergeschoß der Gebäude meist Handlungen und nur in den höheren Geschossen Wohnungen. Das Haus Nummer 15 ist zu Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut worden und zeigt uns an seiner Vorderseite besonders schön die damals in Leipzig allgemein übliche Bauweise. Wir sehen einen reichen Schmuck von Frucht- und Laubgewinden, Engelsköpfen rc. und gebrochene Linien an den Fenstergesimsen. Das Gebäude gehört zu einem langen, schmalen Häuserviereck, welches sich von der Petersstraße bis zum Neumarkt erstreckt und den Namen Hoh- manns Hof führt. Die Petersstraße mündet in den Marktplatz ein. Er ist 1 ha groß und bildet ein nach Norden gerichtetes Rechteck. An der Oftseite steht das Rathaus. Es ist in der Mitte des 16. Jahrhunderts von dem Baumeister Hieronymus Lotter erbaut. Das hohe Satteldach, die Dachgiebel, vorn sechs, hinten sieben an Zahl, die Abstufung der Giebelseiten und den zur Einfassung der Fenster verwendeten Rochlitzer Porphyrtuff werden wir an anderen Gebäuden Leipzigs, die in jener Zeit entstanden find. wieder- finden. Im Obergeschoß des Rathauses ist die Ratsstube, der Sitzungssaal des Stadtrates. Im Erdgeschoß sind Verkaufsläden, Bühnen, eingerichtet und das Ober- und Dachgeschoß werden für verschiedene Zweige der städtischen Verwaltung benutzt. Auf dem

7. Heimatkunde von Leipzig - S. 27

1891 - Leipzig : Weber
In der innern Stadt. 27 Marktplatze, unmittelbar vor dem Rathaus, befindet sich ein gepflastertes Wappen (das Wappen der Stadt Leipzig, Fig. 6). An der Nordseite des Platzes steht das Siegesdenkmal, das bedeutendste Denkmal der Stadt. Auf einem vielstufigen Unterbau erhebt sich ein vierseitiger Block. Dieser trägt die Germania, welche, meinen weiten Mantel eingehüllt, auf einen Schild gestützt und das Schwert auf die Schulter gelegt, in die Weite schaut. An der Südseite des Blockes ist eine Nische, in welcher der erste deutsche Kaiser, Wilhelm I., im Purpurmantel und mit Reichsapfel und Scepter sitzend dargestellt ist. An den Eckpunkten des Blockes erheben sich vier große Reiterstandbilder, welche die Personen darstellen, die sich besonders um die Grün- dung des Deutschen Reiches verdient gemacht haben: König Albert, Kronprinz Friedrich Wilhelm, Bismarck, Moltke. Die Figuren sind gegossen, der Unterbau und der Block bestehen aus Granit. — Vom Marktplatze führt die Grimmaische Straße nach Osten. An derselben finden wir links den Naschmarkt, auf welchem ein kleines Gebäude, die frühere Handelsbörse, steht. Dieses kleine Bauwerk ist nach dem 30jährigen Kriege entstanden. Es hat ganz andere Formen als das neben ihm stehende Rathaus. Wir finden ein wagerechtes Dach, welches von Säulenreihen umrandet ist. Die Außenwände sind durch Fruchtgewinde geschmückt. Weiter nach Osten zweigt links von der Grimmaischen Straße die Nikolaistraße ab. Sie führt zum Nikolaikirchhofe, indessen Mitte die Nikolaikirche steht. An der Nordseite des Platzes sehen wir das Wohnhaus für die Geistlichen der Kirche, welches uns ' durch seine Form (die Erker, die Sitzsteine an den Thüren) und Baustoffe (Rochlitzer Porphyrtuff) an die Leipziger Bauwerke des 16. Jahrhunderts erinnert. An der Westseite des Platzes (Nikolaistraße 9) liegt das Geburtshaus des Ablaßkrämers Tetzel. Dieses ist auch durch seine überhängenden Geschosse, die im 16. Jahr- gißi 6. Das Wappen der Stadt Leipzig.

8. Heimatkunde von Leipzig - S. 30

1891 - Leipzig : Weber
30 Wanderungen. welches zu dem Häuserviereck gehört, das auf S. 12 beschrieben worden ist. Die Fortsetzung des Petersteinweges wird von der Zeitzer Straße gebildet. Wo diese von der Albertstraße gekreuzt wird, liegt rechts eine Spritfabrik. Am östlichen Teile der Albertstraße befindet sich die Peterskirche. Sie besteht aus einem Langhaus, auf dessen Westseite sich zwei kleine zackige Türme erheben, einem Hauptturm und mehreren an der Ostseite liegenden Kapellen. Der seitlich gestellte Hauptturm beginnt als ein Viereck und bildet oben eine zackige, aber nicht durchbrochene (siehe Kath. Kirche) Pyramide. Wir gehen auf der Zeitzer Straße weiter und kommen an der Vereinsbrauerei vorüber. Am Ende der Straße ftand früher das Zeitzer Thor, das äußerste südliche Stadtthor von Leipzig. Die Südstraße führt uns an die Kaiserin Augustastraße. Hier liegt links eine große Maßstabfabrik. Wir befinden uns an dem Westrande einer Ebene, welche über 10 m höher als die westlich gelegene Elsteraue liegt. Sie dehnt sich nach Süden bis Connewitz, nach Norden bis an das Thal der Parthe und nach Osten über Thonberg hin bis zur östlichen Rietzfchke aus. Wir nennen sie die Thonberger Ebene. Von der Südstraße führt die Kaiserin Augustastraße nach Osten zur zweiten Gasanstalt. Dieselbe besteht aus einer Gruppe vou roten Backsteinbauten. In dem links liegenden von vier Schorn- steinen gekrönten Gebäude werden Steinkohlen destilliert. Das da- durch gewonnene Leuchtgas wird in die rechts stehenden Gebäude geleitet und gereinigt. Von hier kommt es in die kreisrunden Gasbehälter, von denen aus es in einem vielverzweigten Rohrnetz nach den Verbrauchsorten gelangt. Südlich von der Gasanstalt liegen der Vieh- und Schlachthof. Auf dem weit ausgedehnten Grundstück sind zahlreiche Gebäude aus gelbem Backstein errichtet. In einem Teile derselben stehen Rinder, Schafe, Schweine und Pferde. Diese sind von Viehhändlern eingestellt worden und werden Montags und Donnerstags auf dem hier stattfindenden Viehmarkte an die Fleischer verkauft. Andere Gebäude dienen als Schlachträume. Auch einige Handlungen haben sich angesiedelt. Wir gehen auf der Bayrischen Straße zurück und biegen rechts in

9. Heimatkunde von Leipzig - S. 54

1891 - Leipzig : Weber
Bodendnrchschiiitt durch die Thonverger und Probstheidaer Ebene: d Geschiebelehm — b1 Decksand — c Flußschotter — d Thon. 54 Wanderungen. zwei Laternen. An den Enden, wie auch in dem mittleren Teile tritt das Gebäude nach der Straße vor. Auf den Vorlagen erheben sich hohe, abge- stufte Dachgiebel. An den Seiten des Mittelbaues und an den Endpunkten des Hauses finden wir kleine Ecktürme. Das Ganze macht durch seine zahl- reichen Türme und Türmchen, Vor- sprünge und Giebel einen malerischen Eindruck. Östlich vom Buchhändler- haus befindet sich der Eilenburger Bahnhof. In den Straßen, welche zwischen ihm und der Hospitalstraße liegen, finden wir zahlreiche große Gebäude mit gewerblichen Betrieben. Unter letzteren sind namentlich buch- gewerbliche Anstalten (Buchbindereien, Buchdruckereien, Anstalten für Litho- graphie und Zinkographie re.) vertreten. An der rechten Seite der Hospitalstraße liegt das neue Johannishospital. Am Ende der Straße beginnt Thon- berg. Die Thonberger Kirche steht in der Mitte der Thonberger Ebene, welche im Süden bis Connewitz,- im Norden bis an die Rietzschke und im Westen bis zur Elsteraue reicht. Nach Südosten schließt sich eine Anhöhe an, auf welcher man zu der Ebene von Probstheida gelangt. Die Thonberger Ebene wird von der Grimmaischen, Landstraße durchschnitten. Diese ver- folgen wir bis an das G u t zu Thon berg. Wir stehen hier an einer Anhöhe, dem

10. Heimatkunde von Leipzig - S. 56

1891 - Leipzig : Weber
56 Wanderungen. dahinter in der Ferne die Höhen des Erzgebirges. Napoleons Heer hatte die Orte, welche südlich, östlich und nördlich Leipzig um- geben, besetzt. Das Hauptquartier war in Probstheida Die Ver- bündeten drangen in fünf Abteilungen auf den Feind ein. Die erste eroberte die an dem rechten Pleißenabhange liegenden Orte Dölitz und Lösnig, die zweite kam vom Universitätsholze her und griff Probstheida mit Erfolg an. Die Rietzschkedörfer wurden von der dritten Abteilung eingenommen. Paunsdorf und Schönefeld nahm die vierte Abteilung, und Blücher, welcher die fünfte Kolonne führte, griff die Nordfeite Leipzigs an. Am Abend erkannte Napoleon, daß die Schlacht für ihn verloren war, und ordnete den Rückzug an. Diese Nachricht erhielten die verbündeten Monarchen, der König von Preußen, der Kaiser von Österreich und der Kaiser von Rußland, auf dem Hügel, von dem . aus sie den Gang der Schlacht verfolgt hatten, durch ihren Oberbefehlshaber Schwarzen- berg. Demselben ist am Fuße des Hügels links von der Straße von feinen Angehörigen ein Denkstein gesetzt worden. Das auf dem Monarchenhügel errichtete Gebäude enthält eine reiche Samm- lung von Gegenständen, die sich auf die im Oktober 1813 in der Nähe stattgefundenen Kämpfe beziehen. Am Fuße des Monarchen- hügels befindet sich eine zu Meusdorf gehörige, groß angelegte Gartenwirtschaft mit einem Aussichtsturme. Wir kehren auf demselben Wege zurück. 16. An der östlichen Aietzschke und durch die Aauns- dorfer Löene. Wir stehen an der Johanniskirche. Vor der Kirche steht das Reformationsdenkmal. Es besteht aus einem dreistufigen Unterbau, welcher einen breiten vierseitigen Block mit den gegossenen Figuren Luthers und Melanchthons trägt. Neben der Kirche sehen wir das Grab Gellerts, hinter ihr das alte Johannishospital, an welches sich der alte Johannisfriedhof anschließt. Auf diesem befinden sich viele-Gräber von den in der Völkerschlacht Gefallenen. Vor der
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