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und bekam 1777 durch die Gründung der Saitenmacherinnung eine feste Ein-
richtung. Um die Ware in gutem Rufe zu erhalten, wurde die „Schau und
Siegelung" eingeführt, so daß keine Saite verkauft werden durfte, die nicht
vorher die Prüfung von Sachverständigen bestanden hatte und gestempelt
worden war. Die Zahl der Werkstätten, die anfangs nur auf 12 festgesetzt
war, mußte bald erweitert werden. Seit 1857—1860 hat sich die Industrie
außerodeutlich vergrößert; damit ist aber auch zugleich eine Umwandlung
des Kleinbetriebes in den Großbetrieb vor sich gegangen.
Nicht jeder beliebige Darm kann in eine Saite verwandelt werden,
vor allem nicht, wie man oft noch lesen kann, der Darm der Katzen, Ziegen
und anderer Tiere. Zur Herstellung von Saiten benutzt man Schafdärme;
aber auch diese siud je nach dem Alter und nach der Ernährungsweise der
Tiere von verschiedenem Werte. Am gesuchtesten sind die Därme von Lämmern,
welche im Sommer bis zum Monate August geschlachtet worden sind. Die
Güte der Saite hängt aber auch von der Behandlung ab, welche man dem
Darme bald nach dem Schlachten der betreffenden Tiere zu teil werden läßt.
Die Saitenfabrikation nahm daher in Markneukirchen erst von der Zeit
an einen größeren Aufschwuug, als die Fabrikanten sich selbst ins Ausland
begaben, um gute Bezugsquellen ausfindig zu machen, und für richtige Be-
Handlung der Därme sorgten. Das geschah von 1838 an.
Vorher wurden die Därme ans Böhmen und Bayern bezogen; in dem
genannten Jahre aber kam ein Däne nach Markneukirchen, und als die von
ihm angebotenen Därme sich brauchbar erwiesen, ging ein Sachverständiger
nach Dänemark und Holstein und errichtete dort eine „Därmepntzerei". Im
Jahre 1855 entstanden auch in England Därmepntzereien. Die dänischen
und englischen Därme sind aber immer mehr in den Hintergrund getreten,
seitdem im Jahre 1861 das Junere Rußlands als eine ausgezeichnete Be-
zugsquelle für Därme erkannt worden ist. Schon nach drei Jahren gab es
dort mehr als 20 Därmeputzereieu, und nach weniger als 15 Jahren waren
fast alle Massenschlächtereien im europäischen Rußland in den Händen Mark-
neukircheus, d. h. sie gaben ihre Schafdärme an die Aufkäufer für diese
Stadt ab.
In der Zeit vom Frühjahre bis zum Herbste werden die angekauften
Därme in den genannten' Anstalten des inneren Rußland gewässert, vom
Schleime gereinigt, vorsichtig getrocknet, sortiert, in Schocke gebunden, in
Kisten verpackt und so nach ihrem Bestimmungsorte versandt. Das erfordert
nicht bloß viele Hände, sondern kostet auch viel Geld, und große Summen
müssen erst ausgelegt werdeu, ehe auch uur mit der eigentlichen Saiten-
sabrikation begonnen werden kann.
Wie die Zubereitung der Därme für den Versand vom Ursprungslande
nach dem Fabrikationsorte ein unappetitliches Geschäft ist, so anch der nächste
Teil der Arbeit. Die Därme werden zuerst schockweise in einer Lauge ein-
geweicht, einen Tag darin gelassen und dann geschleimt oder von den sich
ablösenden Fettteilchen gereinigt. Dann spaltet man sie, indem man sie in
zwei Streifen schneidet, und schleimt sie 4 Tage lang täglich etwa zweimal
wieder. Diese Arbeit besorgen die sogenannten „Schleimmädchen". Die
Lauge, die zum Beizen verwendet wird, ist von großem Einflüsse auf das
Aussehen der Saiten, und auf ihre geuaue Zubereitung ist daher die Auf-
merksamkeit der Vorsteher von Werkstätten ganz besonders gerichtet.
Unser Vogtland. 3. Neudruck. 4
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Markneukirchen Markneukirchen Dänemark Holstein England Rußlands
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— H56 —
19. Kriegsnot in der Stadt Würzburg 1813.
a) Ausführliche Darlegungen darüber in „Bayern <813", Baverlandverlag: wrede vor Würzburg, von Hans Lang. 2. Rriegsnot in Würzburg, von August Lichelsbacher. (lt. a.: Amtlicher Bericht des Polizeipräsidenten.)
d) Mittelklassenlesebuch von Untersranken. Aus Ullrich, Die Blockade des Mainviertels.
20. Kecke Reiterstückchen (1812/13).
Am \2. Februar 1.8^2 marschierte die aus z^vei Kompagnien bestehende Eskadron der Würzburger Chevaulegers von ihrem Standorte Schweinfurt nach dem Norden. i£s mar eine schmucke Schar, das kleine fränkische Heiterkorps: grüne Waffenröcke mit rotwollenen Epauletten, lange graue Reithosen mit roter Biese und 2\ Knöpfen an jeder Seite und ein hoher Tschako bildeten die Uniformierung, Säbel, Pistolen und Karabiner die Bewaffnung unserer Heiter.
Dom März bis in den Oktober taten die Würzburger am Strande der Nordsee Dienst, vom ^z. Oktober an finden wir sie in Berlin bis in den Februar des nächsten Jahres. Inzwischen hatten die Kosaken die Oder überschritten und streiften bis in die nächste Nähe der preußischen Hauptstadt. Don da an bekamen die Frankenreiter mit dem Feinde Fühlung und manch kühner Heiterstreich konnte von ihrem Hittmeifter Johann Michael Bemmerich nach Bause berichtet werden. Ivo immer sie die Klingen kreuzten mit den Stanzen der gefürchteten Steppenreiter, bewiesen sie sich als eine frische, kecke Heiterschar voller Wagemut und Kampfeslust.
Ein Aufklärungsgefecht am <7. Februar bei Werneuchen unweit Berlin. Mit ganzer Front rückt unsere Eskadron an und geht, um den Feind herauszulocken, wieder zurück. Die Kosaken kommen schwarmweise aus der Ortschaft. Die Franken bleiben geschlossen und im ruhigen Trabe, wenn auch die Bane) am Säbel zuckt. Jetzt ist der rechte Augenblick gekommen. Des Hittmeifters Kommando reißt die Züge zur Front herum, und ehe sich’s die Verfolger gedacht, sitzen ihnen die altfränkischen Klingen im Nacken. Z)als über Kopf geht es nun durch das eben verlassene Werneuchen, die Würzburger mit, wobei sie 8—9 der feindlichen Heiter von den Pferden hauen, mehrere verwunden und zwei der Steppenroffe erbeuten. 100 Franken gegen 800 Kosaken und keinen Verlust — ein fröhlicher Beginn!
Dom l?. bis 20. Februar hieben sie sich mit den in Berlin eingedrungenen Kosakenabteilungen herum. „Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten betrugen sich dabei gleich tapfer und kühn." Don Berlin aus ging's hinaus ins Land zwischen Oder und (Elbe, wo die Felder bald mit Blut gedüngt wurden.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Hans_Lang Rriegsnot August Johann_Michael_Bemmerich Johann
Extrahierte Ortsnamen: Würzburg Würzburg Mainviertels Schweinfurt Nordsee Berlin Werneuchen Berlin Werneuchen Berlin Berlin
Vi. Der Wald.
223
Auf demselben trägt der männliche Hirsch ein schönes Geweih, das
aus mehreren Zacken oder Sprossen besteht. Das Geweih des Hirsches ist
vielsprossig. Was trägt das Rind am Kopfe? Vergleiche die Hörner
des Rindes mit dem Geweih des Hirsches! Die Hörner des Rindes sind
hohl. Sie bestehen aus Horn und sitzen aus einem knöchernen Zapfen, der
auf dem Stirnknochen sich erhebt. Das Geweih besteht aus Knochen, die
auch auf dem Stirnknochen aufgewachsen sind. Das Geweih wird jedes
Jahr im Monat Februar (Horuung) abgeworfen und dann wächst aus dem
stehengebliebenen Stück ein neues Geweih, das anfangs mit Haut überzogen
ist, die Haare trägt. Jedes Jahr bekommt jede Geweihhälfte eine Sprosse
mehr. Wenn das Geweih ausgewachsen ist, so vertrocknet die Haut und
bekommt Risse. Die Tiere reiben nun das Geweih an den Bäumen und
Felsen und fegen so die Haut fetzenweise ab. Nun sieht das Geweih weiß
wie alle Knochen aus. Nach und nach bekommt es eine braune Farbe, nur
die Spitzen bleiben weiß, weil das Tier mit diesen scharrt und sich verteidigt.
— Die Stangen des Geweihes sind rund, mit Längsfurchen durchschlängelt,
unten körnig, an der Spitze glatt.
Im ersten Lebensjahre trägt das junge Hirschkälbcheu zwei Stangen
wie Spieße. Darum wird der junge Hirsch Spießer genannt. Die Spieße
werden im Winter abgewetzt, und es wächst dafür eine Gabel. — Der zwei-
jährige Hirsch heißt Gabler. — Im dritten Jahre besteht das Geweih aus
sechs Enden, Sprossen, — im vierten aus acht Enden u. s. f. Darum
Sechsender, Achtender bis Sechsundsechzigender.
Die Augen des Hirsches sind groß und lebhaft.
Unter jedem Auge befindet sich eine schmale Vertiefung, die Tränen-
grübe, aus der sich eine gelblich braune Masse absondert.
Die aufrecht stehenden Ohren sind beweglich.
Die Zähne sind wie die des Rindes.
Der Hals ist schlank, der Rumpf breit, der Schwanz kurz.
Die hohen, schlanken Beine haben zwei schwarze, zierliche Hufe. Der
Hirsch ist ein Zweihufer. Welche euch bekannten Tiere sind Zweihufer?
Einhufer?
Das Kleid des Hirsches besteht aus feinem Woll- und groben
Grannenhaar und ist im Sommer rötlich braun und im Winter rötlich
grau gefärbt.
Ii. Lebensweise. Am Tage halten sich die Hirsche im Dickicht des
Waldes auf. Nach Sonnenuntergang verlassen sie gemeinschaftlich — in
Rudeln — den dichten Wald, um Nahrung zu suchen — und zwar immer
auf demselben Wege. — Wechsel.
Die Hirsche sind gesellige Tiere.
Ihre Nahrung besteht aus Gras und Baumknospen, Getreide und
allerlei Kräutern. Sie besuchen gern die Getreidefelder, Kraut- und Rüben-
felder am Rande des Waldes und richten hier großen Schaden an.
846
Gesundheit.
Bekanntmachung.
Nach dem preußischen Gesetze, betreffend die Bekämpfung übertrag-
barer Krankheiten, vom 28 August 1905 und den Ausführungsbestimmungen
zu diesem Gesetze vom 15. September 1906 ist jede Erkrankung und jeder
Todesfall an
Diphtherie (Rachenbräune), Genickstarre, übertragbarer, Kindbettfieber
(Wochenbett, Puerperalfieber), Körnerkrankheit (Granulöse, Trachom),
Rückfallfieber (bedrm reeurrench, Ruhr, übertragbarer, (Dysenterie),
Scharlach (Scharlachfieber), Typhus (Unterleibstyphus), Milzbrand, Rotz,
Tollwut (Lyssa), sowie Bißverletzungen durch tolle oder der Tollwut
verdächtige Tiere, Fleisch=, Fisch- und Wurstvergiftung, Trichinose
der für den Aufenthaltsort des Erkrankten oder den Sterbeort zuständigen
Polizeibehörde innerhalb 24 Stunden nach erlangter Kenntnis bei Ver-
meidung der gesetzlichen Strafe anzuzeigen.
Wechselt der Erkrankte die Wohnung oder den Aufenthaltsort, so ist
dies innerhalb 24 Stunden nach erlangter Kenntnis bei der Polizeibehörde,
bei einem Wechsel des Aufenthaltsortes auch bei berjenigeu des neuen
Aufenthaltsortes zur Anzeige zu bringen.
Zur Anzeige sind verpflichtet:
1. der zugezogene Arzt,
2. der Äaushaltungsvorstand,
3. jede sonst mit der Behandlung oder Pflege des Erkrankten
beschäftigte Person,
4. derjenige, in depen Wohnung oder Behausung der Erkrankungs-
oder Todesfall sich ereignet hat,
5. der Leichenschauer.
Die Verpflichtung der unter Nr. 2 bis 5 genannten Personen tritt
nur dann ein, wenn ein früher genannter Verpflichteter nicht vorhanden ist.
Wittenberg, den 14. Januar 1910.
Der Königliche Landrat.
Fleischschan.
Die Beschauzeit zur Ausübung der Schlachtvieh- und Fleischbeschau
einschließlich der Trichinenschau wird in Abänderung der Bekanntmachung
vom 19. März er. für die Wintermonate, das heißt für die Zeit vom
1. Oktober 1908 bis 31. März 1909, hiermit wochentäglich auf die
Stunden von
8 bis 11 Uhr vormittags und
2 bis 5 Uhr nachmittags
bis auf weiteres festgesetzt.
Wittenberg, den 16. September 1908.
Die Polizei-Verwaltung.
Sicherheit.
Bekanntmachung.
Zu Ausgrabungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen ist mindestens
36 Stunden zuvor schriftlich auf vorgeschriebenem Formular eine Aus-
grabeerlaubnis bei uns nachzusuchen.
f'lber die Aufgrabeerlaubnis wird dem Antragsteller ein Schein aus-
gestellt werden.
Ausgrabungen ohne Erlaubnisschein werden gegebenenfalls durch
Polizeistrafen geahndet werden, außerdem wird der Zuwiderhandelnde
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
441
Auslande wird den Schiffsjungen Gelegenheit gegeben, die Eigen-
tümlichkeiten der Länder und ihrer Bevölkerung kennen zu lernen.
Nach Rückkehr von der Auslandsreise werden sie bis zu einem
Monat in die Heimat beurlaubt.
Nach Ablauf von zwei Jahren (y2 Jahr auf dem Schiffs-
jungenschiff. ein Jahr auf dem Schulschiff. y2 Jahr auf dem
Schiffsjungenschiff) werden die Schiffsjungen, sofern sie die ge-
nügende Ausbildung und das gesetzmäßige Alter von 17 Jahren
erlangt haben, zu Matrosen ernannt, vereidigt und in die Ma-
trosen- oder Torpedodivisionen und die Minenabteilung einge-
stellt. Sie werden Personen des Soldatenstandes erst mit der
Ernennung zu Matrosen oder Torpedo- bzw. Minenmatrosen.
Die Ernennung zum Obermatrosen, sowie die weitere Beförde-
rung zum Unteroffizier oder Deckoffizier ist von der Führung und
Befähigung jedes einzelnen, sowie von der Erfüllung der vor-
geschriebenen Bedingungen abhängig.
Bei der Ernennung zum Matrosen sollen die Jungen, soweit
sie sich gut geführt und Gutes geleistet haben, vor den übrigen
ihres neuen Jahrganges rangieren. Schiffsjungen, die sich be-
sonders geeignet gezeigt haben, können nach l^jühriger Dienst-
zeit zu Schiffsjungenunteroffizieren ernannt werden. Diese er-
halten die Löhnung eines Matrosen und als Abzeichen einen
fünfzackigen gelben bzw. blauen Stern auf dein linken Ärmel.
Die Schiffsjungenunteroffiziere stehen zu den übrigen Schiffs-
jungen im Respektsverhältnis. Bei schlechter Führung kann ihnen
der verliehene Rang wieder aberkannt werden.
Ehemalige Schiffsjungen dienen für die genossene Ausbil-
dung, einschließlich der Ausbildungszeit und der gesetzlichen drei-
jährigen Dienstpflicht, im ganzen neun Jahre.
Diese Dienstzeit setzt sich folgendermaßen zusammen: o) Für
Leute, die zwei Jahre als Schiffsjunge ausgebildet find: zwei
Jahre als Schiffsjunge, drei Jahre gesetzlicher Dienstpflicht, vier
Jahre für genossene Ausbildung; b) Schiffsjungen, die ein zweites
Jahr auf dem Schulschiffe eingeschifft waren, sowie solche, die am
Schlüsse der Ausbildungszeit noch ein weiteres halbes Jahr der
Schiffsjungendivision angehört haben, dienen um diese ihnen als
besondere Vergünstigung gewährte Ausbildungszeit über neun
Jahre hinaus (mithin 10 Jahre oder 9y2 Jahre).
Der einzustellende Junge soll 15y2 Jahre alt sein. darf je-
doch weder jünger als 14y2 noch älter als 18 Jahre sein. Die
Einstellung unter 15 Jahren setzt besonders kräftige Körper-
entwicklung voraus.
Der Junge muß vollkommen gesund, im Verhältnis zu seinem
Alter kräftig gebaut, von starkem Knochenbau und kräftiger
Muskulatur, frei von körperlichen Gebrechen und Anlagen zu
chronischen Krankheiten sein und eine gute Sehleistung (volle Seh-
leistung wenigstens auf einem Auge), normales Farbenunter-
scheidungsvermögen, gutes Gehör auf beiden Ohren und eine
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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202
,,Gallen" darstellen. Nicht selten bilden die Wunden üppige Überwallungs-
ränder, die ihrerseits wieder von den kleinen Saftsaugern heimgesucht
werden. Baumschulen und Zwergbäume bieten den Blutläusen die ge-
nehmsten Saugstellen und sind durch sie zugleich am meisten gefährdet.
Aber auch ältere Bäume gewähren ihnen Angriffspunkte, wenn sie an
schadhaften, von Rinde entblößten oder an wunden Rindenstellen ihnen
den Zugang zum Splinte gestatten. Wenn sie sich hier angesiedelt haben,
bringen sie dieselben grindigen Wucherungen zuwege, verhindern das Ver-
narben der Wunden und schaffen sich Vertiefungen und Verstecke, in denen
man ihnen ohne Entfernung der Wucherungen und Glätten der Ober-
fläche durchaus nicht beikommen kann. An derartigen Schlupfwinkeln sitzen
sie klumpenweise in allen Größen, mit den von den Häutungen zurück-
gebliebnen Bälgen, den roten oder gelblichen Tröpfchen ihrer Exkre-
mente untermischt, eine schmierige, grauweiße, formlose Masse bildend,
welche sich immer weiter ausdehnt, wenn keine Störung von außen kommt,
d. h. wenn der sorglose Besitzer der betreffenden Bäume sie unbeachtet läßt.
Auch an den Wurzeln hat man sie gefunden, wo die Wirkungen ganz ähn-
liche wie an den oberirdischen Teilen sind.
2. Mit dem Erwachen des tierischen Lebens im Frühjahre finden
sich auch die Blutläuse an den vorher bezeichneten Stellen ein, Larven und
erwachsene flügellose Weibchen. Erstere haben anfänglich keine Wachsaus-
schwitzung, einen längern Schnabel, nur fünf Glieder in den Fühlern und
anfangs, solange sie sich noch nicht vollgesogen haben, eine schlankere Körper-
gestalt, zeichnen sich auch durch lebhafte Bewegung aus. Zuweilen —
besonders bei langandauernder Feuchtigkeit im Juni und Juli — setzen
sich die Kolonien in Bewegung, um einen andern Futterplatz zu wählen;
dabei stoßen sie ihre Wachsausscheidung ab und bekommen sie erst wieder,
wenn sie drei bis fünf Tage von neuem Nahrung aufgenommen haben.
In derselben Jahreszeit, je nach der herrschenden Lufttemperatur, Ende
Juni oder Anfang Juli, kann man zwischen den gewöhnlichen Blutläusen
solche bemerken, welche durch schlankere Gestalt und durch Flügelansätze
ausgezeichnet sind und sich zu winzig kleinen, geflügelten Weibchen ent-
wickeln, die, durch einen sanften Wind getragen oder an ruhigen Tagen
der eignen Flugfähigkeit vertrauend, auf andre Bäume gelangen und
so für die Verbreitung des schädlichen Insektes von großer Bedeutung find.
3. Eine zweite, geflügelte Generation tritt im Herbst auf. Die Tiere
haben das gleiche Aussehen wie die der Junigeneration, sie sind, im Unter-
schiede zu den ungeflügelten Läusen, von mehr gestrecktem, in den drei
Hauptabschnitten schärfer abgegrenztem Körperbaue; ihre Augen sind größer,
die Fühler schlanker, dabei immer noch nicht so lang wie Kopf und Mittel-
leib zusammen. Alle drei genannten Teile sind glänzend schwarz, der
Hinterleib schokoladenbraun und weißwollig, der Schnabel weiß, die mehr
204
6. Der Morgen war völlig angebrochen. Viele Füsiliere lagen noch
an den Kochstellen und schrieben einige Worte an ihre Lieben daheim,
mancher zum letztenmal. Dann hieß es: „An die Gewehre!", und „Aus
der Mitte in Reihen" ging's auf die Landstraße. Rechts und links des
Weges lagen gelöschte Wachtfeuer, öde und unbehaglich. Wir marschierten
ohne Gesang.
Um sieben Uhr überschritten wir mit donnerndem Hurra die Grenze.
Wir waren in Feindesland. Hart hinter ihr lag ein erschossener Öster-
reicher. Er war bis an die Haare mit seinem Mantel bedeckt. Es war
der erste Tote. Dann durchzogen wir ein böhmisches Städtchen uitb mach-
ten kurzes Rendezvous im Korn. Ein eigentümlich Gefühl, in das reifende
Weizenfeld zu treten. Aber kein Platz war sonst zu finden, und jede
Schonung hat aufgehört. Jetzt gilt's — du oder ich! Das Friedens-
land mit seinen Satzungen und Gesetzen dämmert irgendwo weit, weit
hinter uns.
Und wieder vorwärts! Die Sonne brannte wie in Jnnerafrika. Ein
sengend heißer Tag stand uns bevor, Kaum waren wir drei bis vier
Minuten im Marsch, als die Riesengestalt des Brigadegenerals auf seinem
gelben flandrischen Hengste uns entgegenraste. Sein Adjutant konnte kaum
folgen. Von fern schon schrie er: „Linksum machen, die Österreicher
sind da!" Und kurz vorm Bataillon brachte er mit mächtigem Ruck,
sich tief im Sattel zurückbiegend, sein Pferd zum Stehen, um es augen-
blicklich wieder herumzureißen und, dem Gaul die Zinken einsehend, in
die Richtung gegen den Feind uns voranzusprengen. Noch heute seh'
ich seine fliegenden Schärpenquasten. Detlev von Liliencron.
96. Rus einem Briefe des Grafen Bismarck an seine Gemahlin
nach der Schlacht bei ttöniggrätz.
Hohenmauth, Montag, 9. Juli.
........Uns geht es gut; wenn wir nicht übertrieben in unsern
Ansprüchen sind und nicht glauben, die Welt erobert zu haben, so werden
wir auch einen Frieden erlangen, der der Mühe wert ist.
Die Österreicher stehen in Mähren, und wir sind schon so kühn, daß
für morgen unser Hauptquartier da angesagt wird, wo sie heute noch
stehen. Gefangene passieren noch immer ein und Kanonen seit dem dritten
bis heute 180. Holen sie ihre Südarmee hervor, so werden wir sie mit
Gottes gnädigem Beistand auch schlagen.
Das Vertrauen ist allgemein. Unsre Leute sind zum Küssen. Jeder
so todesmutig, ruhig, folgsam, gesittet, mit leerem Magen, nassen Klei-
dern, nassem Lager, wenig Schlaf, abfallenden Stiefelsohlen, freundlich
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
392
besonders eingerichteter Brütmaschinen künstlich auszubrüten. Dies
bringt mannigfache Vorteile mit sich. Wenn die Vögel ihre Eier selbst
ausbrüten müssen, so legen sie im Jahre höchstens zweimal 12 bis
17 Eier, während eine aus einem Männchen und zwei Weibchen be-
stehende Zuchtfamilie, der man die Eier wegnahm, bis 188 Eier fürs
Jahr lieferte, die 133 Junge ergaben, von welchen 115 heranwuchsen.
Ferner ist zu bedenken, daß die im Freien liegenden Eier den Feinden
sowie schädigenden Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Auch sollen
die auf künstliche Weise erbrüteten Vögel sich viel leichter zähmen
lassen. Die Ausbreitung dauert 42 Tage; an jedem Tage werden die
Eier zweimal gewendet und durch Aufheben des Deckels gelüftet. Gegen
den Schluß der Brütung werden die Eier an dem spitzen Ende vorsichtig
mit feinen Löchern versehen, um den ausschlüpfenden Jungen das Durch-
brechen der Schale zu erleichtern.
7. Wenn die Strauße das Alter von drei Jahren erreicht haben,
kann man ihnen zum erstenmal die' Federn nehmen. Auch die Federn der
Weibchen werden benutzt; doch sind sie weniger geschätzt und haben
einen bedeutend geringern Handelswert. Wie schon früher gesagt
wurde, ist das Gefieder der männlichen Strauße kurz vor der Paarungs-
zeit am schönsten. Ein stattliches Männchen liefert dann etwa drei
Pfund schöne schwarze Federn und gegen ein halbes Pfund weiße Federn
bester Art. Um den Tieren die Federn zu entnehmen, treibt man sie
alle halbe Jahre in schmale, mit Brettern gedielte Räume, die am Außen-
rande der entferntesten Zuchtfelder erbaut werden. Die Vögel haben
dann keine Gelegenheit, ihre derben Fußtritte auszuteilen. Straußen,
welche zur Brut schreiten sollen, muß man selbstverständlich die Federn
lassen. Früher rupfte man den Vögeln einfach die Federn alle sechs
Monate aus, dies hatte aber den Nachteil, daß die Ernte von Jahr zu
Jahr immer geringer wurde, sowohl an Qualität als an Quantität. Die
Federn haben nämlich nach sechs Monaten ihre volle Entfaltung er-
reicht, doch das Blutgefäß, welches die Feder ernährt, ist nach dieser
Zeit noch nicht völlig vertrocknet, und durch das Ausreißen der Feder
schadet man auf diese Weise der Qualität der nachwachsenden. Ander-
seits darf man die Feder nach dem Austrocknen der Ader nicht mehr
sitzen lassen; denn dann verdirbt die Spitze, wodurch die Feder be-
deutend an Wert verliert. Gegenwärtig verfährt man so, daß man
alle halben Jahre die großen Flügel- und Schwanzfedern der Männchen
und Weibchen, weiße und graue, nicht ausrupft, sondern etwas über
der Wurzel abschneidet und den Stumpf stecken läßt, bis das Blutgefäß
innen vertrocknet ist, was etwa nach vier Wochen der Fall ist; Kielreste,
die nach dieser Zeit noch nicht von selbst abgefallen sind, werden dann
ausgezogen.
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
296
Auf einem Kieselsteine sitzt er, steckt Hals und Brust in das fließende
Naß und wirft sich mit Kopf und Schnabel die glitzernden Tropfen über
den Rücken. Dabei duckt und bückt, dreht und wendet er sich und schlägt
mit den Flügeln um und unter sich, daß die hellen Tropfen umherstieben.
Es gewährt ein eignes Vergnügen, dem Treiben und Gebaren dieser Vögel
zuzuschauen.
Die kleine Schar hier vor uns sucht ihre Nachmittagsmahlzeit. Dicke,
fette Schnecken und Regenwürmer, feiste Maden und Raupen, Käfer und
ähnliches Gesindel bilden die Mahlzeit. Jede Ritze, jedes Loch wird
fliegenden Auges untersucht, jeder Span, jedes Blatt wird umgedreht;
der Star schiebt seinen Schnabel darunter, öffnet ihn dann weit, dreht
den Kopf etwas zur Seite und lugt darunter. Der dicke, behäbige Käfer,
welcher sich wohlgeborgen glaubte, mag verwundert genug aufgucken, wenn
er sich so plötzlich in einem Starenmagen wiederfindet. Ist das eroberte
Tier lang und dick, etwa ein Regenwurm, so macht dem Star das Schlucken
viel Beschwerde, und er macht dann oft ein gar wunderliches Gesicht dabei.
2. Zu dieser blutigen Beschäftigung paßt der feine Rock des Star-
matzen eigentlich nicht recht. Soeben treten zwei der schmausenden Vögel
aus dem Schatten eines Erdhaufens, und die Sonne fließt über Kopf
und Rücken. Ei, wie das gleißt und glänzt und schillert und glimmert
in schwarzen, braunen, grünen und blauvioletten Schillerfarben! Und
über dieses glänzende und knappsitzende Atlaskleid wirft der Star noch
einen weißgrauen Perlenschleier, daß er aussieht wie die vornehmen Damen
in den großen Städten.
Das Drolligste an unserm Star aber mag das Gesicht sein mit der
hohen Denkerstirne und den klugen, schwarzen Äuglein, zwischen denen der
lange, gerade Schnabel herausfährt wie eine angedrehte Clownsnase. Im
Frühlinge ist diese Gesichtszierde goldgelb, im Herbst verfärbt sie sich zu
einem schmutzigen Schwarz.
Das arbeitsame Weibchen liebt einfachere Farben, schwätzt auch nicht
so viel wie der Herr Gemahl. Diese Regel zieht sich durch die ganze
Vogel- und Tierwelt, bei den Menschen ist's gemeiniglich umgekehrt. Unser
Matz trägt sein Prunkgewand jedoch auch nur auf seiner Hochzeit und in
den Wochen davor und danach. Und zu einer solchen Feierlichkeit gehört
sich das doch auch. Im Spätsommer, wenn die Kinder groß sind und
die ganze Familie aufs Land zieht, hängt er seinen Feiertagsrock an den
Nagel und schlüpft in einen einfach grauen Arbeitskittel.
Ii. In der Familienstube des Stars.
1. Die Starenhochzeit wird in der Regel um Ende März oder An-
fang April gefeiert. Zur Hochzeits- und Familienstube wählt der Star
gern Baumhöhlen. Da diese aber bei dem unvernünftigen Ausroden von
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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fläche durchaus nicht beikommen kann. An derartigen Schlupfwinkeln sitzen
sie klumpenweise in allen Grützen, mit den von den Häutungen zurück-
gebliebnen Bälgen, den roten oder gelblichen Tröpfchen ihrer Exkre-
mente untermischt, eine schmierige, grauweitze, formlose Masse bildend,
welche sich immer weiter ausdehnt, wenn keine Störung von autzen kommt,
d. h. wenn der sorglose Besitzer der betreffenden Bäume sie unbeachtet lätzt.
Auch an den Wurzeln hat man sie gefunden, wo die Wirkungen ganz ähn-
liche wie an den oberirdischen Teilen sind.
2. Mit dem Erwachen des tierischen Lebens im Frühjahre finden
sich auch die Blutläuse an den vorher bezeichneten Stellen ein, Larven und
erwachsene flügellose Weibchen. Erstere haben anfänglich keine Wachsaus-
schwitzung, einen längern Schnabel, nur fünf Glieder in den Fühlern und
anfangs, solange sie sich noch nicht vollgesogen haben, eine schlankere Körper-
gestalt, zeichnen sich auch durch lebhafte Bewegung aus. Zuweilen —
besonders bei langandauernder Feuchtigkeit im Juni und Juli — setzen
si'ch 'die Kolonien in Bewegung, um einen andern Futterplatz zu wählen;
dabei stotzen sie ihre Wachsausscheidung ab und bekommen sie erst wieder,
wenn sie drei bis fünf Tage von neuem Nahrung aufgenommen haben.
In derselben Jahreszeit, je nach der herrschenden Lufttemperatur, Ende
Juni oder Anfang Juli, kann man zwischen den »gewöhnlichen Blutläusen
solche bemerken, welche durch schlankere Gestalt und durch Wlügelansätze
ausgezeichnet sind und sich zu winzig kleinen, geflügelten Weibchen ent-
wickeln, die, durch einen sanften Wind getragen oder an ruhigen Tagen
der eignen Flugfähigleit vertrauend, auf andre Bäume gelangen und
so für die Verbreitung des schädlichen Insektes von großer Bedeutung sind.
3. Eine zweite, geflügelte Generation tritt im Herbst aus. Die Tiere
haben das gleiche Aussehen wie die der Junigeneration, sie sind, im Unter-
schiede zu den ungeflügelten Läusen, von mehr gestrecktem, in den drei
Hauptabschnitten schärfer abgegrenztem Körperbaue; ihre Augen sind größer,
die Fühler schlanker, dabei immer noch nicht so lang wie Kops und Mittel-
leib zusammen. Alle drei genannten Teile sind glänzend schwarz, der
Hinterleib schokoladenbraun und weitzwollig, der Schnabel weiß, die mehr
schlanken Beine durchscheinend und bräunlich angeflogen, am dunkelsten
an Schenkel- und Schienenspitze. Die glashellen Flügel liegen dachförmig
über dem Körper, die vordern überragen diesen weit und werden von vier
Schrägästen gestützt. Den wesentlich kürzern Hinterflügel durchziehen nur
zwei einfache Schrägäste.
4. Außer dem Apfelbaume, von welchem, beiläufig bemerkt, keine Sorte
vor ihr völlig geschützt ist, bewohnt die Blutlaus gelegentlich auch den
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]