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1. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 10

1880 - Danzig : Axt
10 I. Teil. Bilder ans der Geschichte. Rudolf von Habsburg. beistehen und Hochachtung gegen die Frauen zu zeigen. Ein Knabe aus vornehmem Geschlecht wurde, wenn er kräftig war schon mit sieben Jahren auf das Schloß eines andern Ritters gegeben und diente diesem dann als Page oder Edelknabe. Mit vierzehn Jahren wurde er Knappe und nach siebenjährigem Knappendienste schlug man ihn zum Ritter. Jetzt erhielt er seine Waffen: Schwert, Lanze und Schild, den Helm mit Visir, den Panzer, die Blech- handschuhe und die goldenen Sporen. Man veranstaltete zur Belebung des Rittertums Turniere oder Waffenspiele. Später aber schwand der Edelsinn und die Hochherzigkeit aus dem Rittertume, und viele Ritter erniedrigten sich so, daß sie raubten, plünderten und mordeten und nur von Raubgut lebten. Durch solche Ausartung mußte notwendigerweise das Rittertum zerfallen, und es hörte auch mehr und mehr ganz auf. Zur Zeit der Kreuz- züge entstanden auch einige geistliche Ritterorden. Der Johanniter-, der Tempelherren- und der deutsche Ritterorden. Jedes Mitglied derselben verpflichtete sich zum Gehorsam, zur Armut, zur Ehelosigkeit und zum Kampfe gegen die Ungläubigen. Die Hansa. Da später die Raubritter alle Straßen und Flüsse unsicher machten, wurden sie ein großes Hindernis für den Handelsverkehr. Selbst der deutsche Kaiser konnte ihrem Treiben nicht wirksam entgegentreten. Da verbanden sich die beiden reichen und mächtigen Städte Hamburg und Lübeck und unterhielten auf ihre Kosten eine bewaffnete Macht, den Handels- verkehr zu schützen. Bald gesellten sich noch andere Städte dazu, und so wurde ihre vereinigte Macht so stark, daß sie es mit dem stärksten Feinde zu Wasser und zu Lande aufnehmen konnten. Diese Vereinigung aber nannte man Hansa (Bund). Später, als schon mehr für öffentliche Sicherheit gesorgt war, trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde. Endlich blieben nur noch die drei Städte: Hamburg, Lübeck und Bremen darinnen, welche den Namen Hansastädte bis auf den heutigen Tag führen. Dreihundert Jahre lang stand die Hansa auf der Höhe ihrer Macht. Die Femgerichte. Vom zwölften bis fünfzehnten Jahrhundert gab es ein weit und breit gefürchtetes heimliches Gericht, „die heilige Feme" genannt. Ihr Hauptsitz, „oberster Freistuhl" genannt, war zu Dortmund in Westfalen. Die mächtigsten Fürsten und Vor- nehmen rechneten es sich zur Ehre, dem Femgerichte anzugehören, vor dem jeder Missethäter zitterte. Die „Teilnehmenden" oder „Wissenden" waren über ganz Deutschland verbreitet, und so blieb selten ein Verbrechen ungestraft. Man nimint an, daß es an 100 000 Wissende gab, welche durch einen furchtbaren Eid die Geheimhaltung beschworen und sich unter einander an geheimen Zeichen erkannten. Lud die heilige Feme den Verbrecher vor Gericht, so^schlug man einen Brief mit 7 Siegeln an seine Haustür oder hieb durch drei kräftige Schläge 3 Spähne aus seinem Burgthore. Konnte er sich nun vor versammeltem Gericht von seiner Schuld nicht rechtfertigen, so wurde er verfemt oder mit andern Worten, er fiel der Strafe anheim. Jeder Wissende hatte alsdann die Pflicht, ihn, wo er ihn auch fand, aufzuknüpfen oder ihn zu erdolchen. Der Dolch aber wurde neben ihm in die Erde gestoßen zum Zeichen, daß hier die Feme gerichtet. Da aber später häufig die Femgerichte zu großen Mißbräuchen Anlaß gaben, so gingen sie bald unter, indem man allmählich eine bessere Rechtspflege einführte. 21. Rudolf von Haböburg. 1273—91. Rudolf als Graf. Graf Rudolf von Habsburg war zwar nicht sehr mächtig an Land und Leuten; aber er warein biederer tapferer Held und stand im Ruse großer Frömmigkeit. Einst war er auf die Jagd geritten und begegnete hier einem Priester. Dieser war auf dem Wege, einem Sterbenden das heilige Abendmahl zu bringen. Er mußte aber über einen Bach, dessen Steg von dem angeschwollenen Wasser hinweggerissen war. Schon zog er seine Schuhe aus, um den Bach zu durchwaten, als Rudolf eilig von seinem Pferde stieg und den Priester dasselbe zu besteigen bat, damit er seine heilige Pflicht keinen Augenblick ver- säume. Ais am andern Morgen der Priester dem Grafen mit vielem Danke das Pferd zurückbrachte, schenkte der Graf es ihm, damit er sich dessen zu ähnlichen Zwecken öfter be- dienen könne. Der Priester war so gerührt hiervon, daß er sehnlichst wünschte, dem Grafen möge diese edle That vergolten werden. Rudolf als Kaiser. In Deutschland war nach und nach eine solche Unordnung ein- gerissen, daß es schien, als wolle das Reich sich ganz auflösen. Kein Gesetz wurde mehr geachtet. Das Faustrecht und die Macht der Raubritter herrschten; denn es war eben kein Regent im Lande. Da beschlossen die deutschen Fürsten wieder einen Kaiser zu wählen, und ihre Wahl fiel auf Rudolf von Habsburg. Seine Krönung wurde in Aachen vollzogen. Doch Ottokar, der mächtige Böhmenfürst, weigerte sich, dem armen Grafen, wie er spottweise Rudolf nannte, Gehorsam zu leisten. Da zog Kaiser Rudolf mit einem Kriegsheere gegen

2. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 11

1880 - Danzig : Axt
11 Schießpulver. Buchdruckerkunst. Entdeckung Amerikas. den Widerspenstigen, besiegte ihn und eroberte Österreich. Dieses Land gab Rudolf seinen eigenen Söhnen und legte so den Grund zum habsburg-österreichischen Herrscherhanse. Jetzt aber war Kaiser Rudolf vor allem darauf bedacht, in seinem Reiche Ordnung und Sicherheit einzuführen. Am meisten hatte er es auf die übermütigen Raubritter ab- gesehen. Er zog sie vor Gericht, und viele adelige Räuber büßten am Galgen. „Ich halte keinen für adelig, sagte Rudolf, der vom Raube lebt". Die Raubschlösser wurden zerstört, und die Räuber, die zuvor im Lande umherschwärmten, verbargen sich in Schlupfwinkeln. So kehrte bald Ruhe und Sicherheit im Lande ein. Seine Freundlichkeit und sein Ende. Rudolf war ein Freund munterer Einfälle und nahm so leicht nicht etwas übel. Einst rief ihn ein Bettler an mit den Worten: „Bruder Rudolf, schenke mir doch auch eine kleine Gabe". Seit wann bin ich denn dein Bruder? fragte ihn der Kaiser. „Ei," sagte ver Bettler, „sind wir von Adam her doch alle Brüder". „Da hast du recht," erwiderte der Kaiser und drückte ihm einen Pfennig in die Hand. Ein Pfennig ist wenig für einen so großen Kaiser, meinte der Bettler. „Ei," sagte der Kaiser, „wenn dir alle deine Brüder nur einen Pfennig schenkten, du wärest bald der reichste Manu," reichte ihm aber nach dem brüderlichen Geschenke noch ein kaiserliches. — Einst wollte ein schlichter Mann den Kaiser sprechen; doch die Wache ließ es nicht zu. Rudolf, der dies erfuhr, rief: „Lasst den Mann nur herein; bin ich denn zum Kaiser erwählt, daß ich mich einschließen lasse?" — Rudolfs Leute machten ihm mitunter seine übergroße Güte zum Vorwurf. „Kinder" sagte er dann, „es hat mich oft gereut, daß ich zu strenge war, nie aber, daß ich zu gut gewesen bin." — Als nach einer weisen Regierung von achtzehn Jahren der Kaiser als 73jähriger Greis feinen baldigen Tod ahnte, eilte er nach Speyer in der Pfalz, um dort zu sterben. Der Tod ereilte ihn aber schon in Germersheim, und seine Leiche wurde im Dom zu Speyer beigesetzt. 22. Das Schießpulver und die Buchdruckerkunft. Das Schießpulver. 1850. Die frühere Art und Weise, Krieg zu führen, war von der jetzigen sehr verschieden. Man sah nur ganz in Eisen gepanzerte Ritter mit Schilden und wuchtigen Speeren in den Kampf ziehen. Feuerwaffen kannte man nicht; sondern diese H verfertigte mau erst, nachdem die wichtige Erfindung des Schießpulvers gemacht war. Die Chinesen sollen das Pulver schon lange vorher gekannt haben. Bei uns wird allgemein ein Franziskanermönch aus Freiburg in Baden, Berthold Schwarz, für dm Erfinder des Schießpulvers gehalten. Dieser beschäftigte sich nämlich in seinen Freistunden gern damit, allerlei Stoffe durcheinander zu mischen, um womöglich etwas neues zu entdecken. So stampfte er einst Kohlen, Salpeter und Schwefel mit einander in einem Mörser und legte einen Stein darüber. Abends als er Licht anmachen wollt, fiel unversehens ein Funken in den Mörser. Bald blitzte und knallte es um ihn her, und der Stein ward vom Mörser gegen die Decke geschleudert. Froh über diese Entdeckung machte der Mönch dieselbe bekannt, und man beschloß, das Pulver im Kriege zu benutzen. Man fertigte dazu mörserähnliche Röhren, lud sie mit Pulver, schob Steine davor und bohrte in den Boden des Mörsers ein kleines Loch, um durch dieses das Pulver zu entzünden. So entstanden allmählich die Kanonen, damals Donner- büchsen genannt. Später machte man auch Handbüchsen und Flinten, welche sich mit der Zeit immer mehr vervollkommneten. Die Buchdruckerkunst. 1440. Noch wichtiger ist die Erfindung der Buchdruckerkunft. Es gab früher nämlich nur geschriebene Bücher, und diese anzuschaffen war sehr kostspielig. Die Mönche in den Klöstern gaben sich mit dem Schreiben solcher Bücher ab, und so kostete damals eine Bibel etwa 900 Mark. Im Jahre 1450 lebte Johann Gutenberg in Straßburg, der, um einen Versuch zu machen, einzelne Lettern auf büchene Stäbe schnitt, diese zusammen- band und abdruckte. Von diesen Stäben aber rührt der Name Buchstabe her. Nun war die Erfindung des Buchdruckcns gemacht. Später goß man die Buchstaben aus Metall und vervollkommnete diese Kunst mehr und mehr. Ihr verdanken wir die heutige allgemeine Bildung und so manchen geistigen Genuß. 23. Die Entdeckung Amerikas. 1492. Kolumbus' Reisen. Christoph Kolumbus stammte aus der Stadt Genua in Italien und hatte sich seit seiner frühesten Jugend mit großem Eifer dem Seewesen gewidmet. Die Portugiesen hatten damals auf ihren Seereisen verschiedene, bis dahin unbekannte Länder entdeckt, und dies erweckte den Wunsch in Kolumbus, ein gleiches thun zu können. Er meinte nämlich, es müsse einen viel kürzern Weg zur See nach Indien geben, als den um Afrika herum, und mau müsse, wenn man immer nach Westen fahre, ebenso gut dahin kommen.

3. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 12

1880 - Danzig : Axt
12 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Der dreißigjährige Krieg. Gern hätte er eine Entdeckungsfahrt unternommen. Doch dauerte es acht Jahre, ehe nach vielem erfolglosen Bemühen des Kolumbus, die Königin von Spanien sich entschloß, ihm zu helfen und ihm drei kleine Schiffe zur Reise auszurüsten. Als er nach der Abfahrt schon viele Tage mit seinen Leuten auf dem Weltmeer war und nirgend sich ein Land zeigen wollte, wurden die Schiffsleute mutlos. Sie drohten, ihn über Bord zu werfen, wenn er nicht sofort umkehren wolle. Kolumbus aber bat noch um einige Tage Geduld und ließ auf dem Mastkorbe eifrig Wache halten. Endlich erscholl der Ruf: Land! Land! auf dem Schiffe, und bald landeten sie auf einer schönen grünen Insel. Kolumbus war der Erste, der dieses ueuentdeckte Land betrat. Mit einer Fahne in der Hand nahm er feierlich für den König von Spanien Besitz davon. Es war dies die amerikanische Insel Guauahani. Kolumbus aber nannte sie San Salvador (b. i. Land des Erlösers). Nach Spanien zurückgekehrt, wurde er mit Jubel empfangen und mit Ehren überhäuft. Doch verdächtigte man bald seine Thaten, und er hat von Spanien nur den größten Undank für seine wichtige Entdeckung davonge- tragen. Nach der dritten Entdeckungsreise, die er unternahm, wurde er sogar in Ketten nach Spanien zurückgebracht. Das Ei des Kolumbus. Sein Ende. Überkluge Leute meinten mitunter: Was hat Kolumbus denn so Großes gethan? es hätte ein jeder andere ebenso gut die neue Welt entdecken können. Als Kolumbus mit solchen Leuten einst zu Tische saß und eben gekochte Eier aufgetragen wurden, sagte er: Wer von euch kann ein solches Ei auf die Spitze stellen, so daß es frei stehen bleibt? Einige der Herren versuchten dies, ohne daß es ihnen gelingen wollte. Kolumbus aber drückte die Spitze des Eies ein, und nun stand es. Das hätten wir auch gekonnt! riefen alle. Ihr habt ganz recht, liebe Herren, sagte Kolumbus lächelnd, ihr alle hättet es gekonnt; ich allein aber habe es gemacht. — Tiefgebeugt und lebensmüde durch erlitteues Unrecht starb Kolumbus. Seine letzten Worte waren: Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Der von ihm entdeckte Weltteil aber wurde nach Amerigo Ves- pucius, der dieses Land zuerst beschrieb, Amerika genannt. 24. Der dreißigjährige Krieg. 1618—48. Ursache und Ausbruch des Krieges. Im Jahre 1519, unter der Regierung Karls V., geschah durch vr. Martin Luther die Kirchentrennung. Luthers Anhänger, die sich Lutheraner nannten, standen lauge Zeit mit den Katholiken nicht auf freundlichem Fuße, bis endlich (1555) der Augsburger Religionsfriede zu Stande kam. Dieser aber hatte doch die rechte Eintracht zwischen Katholiken und Protestanten nicht herzustellen vermocht. Im Stillen war eine Partei auf die andere höchst erbittert, und diese Erbitterung führte den dreißigjährigen Krieg herbei. Die Protestanten in Böhmen wollten nämlich eine Kirche bauen, wurden aber vom Kaiser daran verhindert. In größter Entrüstung hierüber stürmten die Böhmen 1618 auf das Schloß in Prag und stürzten zwei kaiserliche Beamte zum Fenster hinaus. Dies war der Beginn zum unheilvollen Kriege. Gustav Adolf. Der Kaiser zog gegen die Verfechter der protestantischen Lehre in den Krieg und besiegte sie durch seine beiden Feldherrn Tilly und Wallen stein. Da nun Frank- reich aus der gänzlichen Verwirrung in Deutschland Vorteile zu ziehen gedachte, so munterte es den tapfern Schwedenkönig Gustav Adolf zur Teilnahme am Kriege auf. Gustav Adolf, ein Mann von hohen kriegerischen Tugenden, war ein eifriger Protestant und eilte daher schnell seinen Glaubensgenossen zur Hilfe. Tilly. Der berühmte kaiserliche General Tilly eroberte die fast ganz protestantische Stadt Magdeburg. Seine Krieger aber zerstörten diese vollständig. Wer vom Schwerte verschont blieb, kam in den Flammen um; denn bald loderten an unzähligen Stellen zugleich die Feuerflammen empor. In einer Zeit von 10 Stunden war die reiche und mächtige Stadt Magde- burg in einen Aschenhaufen verwandelt, wobei nahe an 30 000 Einwohner ums Leben kamen. Wallenstein, ein ebenfalls berühmter kaiserlicher Feldherr, stammte aus einer Freiherren- familie in Prag und hatte eine sehr sorgfältige Erziehung genossen. Er beschäftigte sich besonders gerne mit der Sterndeuterei und glaubte in den Sternen zu lesen, er würde noch einst zu hohen Ehren gelangen. Im dreißigjährigen Kriege zeichnete er sich so durch Tapfer- keit aus, daß der Kaiser ihn zum Herzog von Friedland ernannte. Seine Soldaten aber standen in keiner rechten Manneszucht, und es liefen so viele Klagen über ihre Zügellosigkeiten und Rohheiten ein, daß der Kaiser genötigt war, Wallenstein nebst seinem Heere, welches er selbst geworben hatte, zu entlassen. Kurz nachdem aber kam es zwischen Gustav Adolf und Tilly bei Leipzig zur Schlacht, in welcher Tilly tödlich verwundet wurde und bald darauf starb. Die Schweden errangen den Sie.. Da wandte sich der Kaiser in seiner Not an

4. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 14

1880 - Danzig : Axt
14 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Von den Kurfürsten. Der große Kurfürst. die regierten, hieß der fünfte: Joachim I. Die Raublust des Adels schien zu dessen Zeit noch einmal aufzuleben; doch Joachim steuerte mit kräftiger Hand dagegen. Die Raubritter drohten: „Jochimke, Jochimke, hüte dy, wo wy dy kriegen hangen Wy dy". Joachim aber fürchtete sich nicht, obgleich sie wirklich seinem Leben nachstellten; vielmehr ließ er die Räuber fangen und aufknüpfen. Die Bildung und Wohlfahrt seines Volkes lag ihm sehr am Herzen, und er wurde daher von diesem wie ein Vater geliebt. Sein nach ihm regierender Sohn Joachi m Ii. schloß mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau einen Erbvertrag, worin er für sein Haus die An- wartschaft auf Schlesien erwarb. Auf diesen Vertrag stützte sich später Friedrich der Große. Das Herzogtum Preußen. Von der Memel bis zur untern Weichsel wohnten damals die alten Preußen. Diese widerstanden aufs hartnäckigste dem Christentum und hielten mit einer großen Zähigkeit fast am heidnischen Glauben. Da drang der zur Zeit der Kreuzzüge gestiftete deutsche Ritterorden in ihr Land und eroberte dasselbe nach fünfzigjährigen blutigen Kämpfen. Nun konnte das Christentum sich ungehindert Bahn brechen. Deutsche Ansiedler verbreiteten deutsche Zucht und Sitte und gründeten Städte. Marienburg wurde der Sitz des Ritterordens, welcher drei Jahrhunderte hindurch die Herrschaft behauptete. Albrecht von Brandenburg aber erklärte sich zum erblichen Herzoge von Preußen. Im Jahre 1618 wurde das Herzogtum Preußen mit dem Kurfürstentum Brandenburg vereinigt. 28. Der große Kurfürst. 1640—88. Friedrich Wilhelms Jugend. Der Kurfürst Georg Wilhelm hatte einen Sohn Namens Friedrich Wilhelm. Dieser erhielt eine vortreffliche Erziehung, und vor allem flößte ihm die Mutter echten christlichen Sinn :md Gottesfurcht em. Er verstand, noch sehr jung, schon mehrere fremde Sprachen, lateinisch, italienisch, hollättdisch und polnisch. Als er zur weiteren Ausbildung auf die Universität nach Leyden in Holland zog, brach hier aber die Pest aus, und er begab sich nach der Residenz- stadt Haag. Viele Versuchungen zu Ausschlveisungen aller Art traten an ihn heran, Doch er widerstand tapfer. Ich bin es Gott, meinen Eltern und meiner Ehre schuldig, dem Guten treu zu bleiben, sagte er und verließ Haag. Der Prinz von Oranten, der davon hörte, klopfte ihm auf die Schulter und sagte: So recht, lieber Vetter, dir wird einst noch Größeres gelingen. Sein Negierungsantritt. Als Jüngling von 20 Jahren kam Friedrich zur Regierung des brandenburgisch-preußischenlandes. Traurig abersah es in diesem Lande aus. Langer als 20 Jahre wütete schon der Krieg, lvelcher als der dreißigjährige bekannt ist, und noch war an ein Ende desselben nicht zu denken. Die ganze Mark war verwüstet. Wo früher blühende Dörfer gestanden hatten, lagen Trümmer lind Schutt, zwischen denen das Gras wucherte. Wohl kehrten mit dem beginnenden Frühling der Storch und dieschwalbe zurück; doch fanden sie nicht das gastlichedach, an welchem sie ihr Nest gebaut. Die Saatfelder lagen brach und wüste, weil es an Menschen fehlte, sie zu. bearbeiten. Der Krieg hatte viele Tausende von Menschen dahingerafft. Die Schlacht bei Fehrbellin 1675. Während der große Kurfürst jenseits des Rheins (1674) mit den Franzosen im Kampfe war. fielen die Schweden in Ärandenburg ein. Unverzagt eilte er ihnen mit seinem kleinen aber wohlgeübten Heere entgegen und griff sie am 18. Juni 1675 bei Fehrbellin an. Allen voran eilte der Kurfürst und sprach seinen Soldaten Mut ein. Durch sein weißes Roß aber war er seinen Feinden kenntlich geworden, und sie richteten ihre Kugeln auf ihn. Dies bemerkte, nach der Sage, sein treuer Stallmeister Emanuelfroben und bat den Kurfürsten, er möge ihm den Schimmel geben, weil dieser sich scheue— und dafür seinen Braunen besteigen. Kaun: war der Tausch geschehen, als eine feindliche Kugel den treuen Stall- meister tot zu Boden streckte. Die Schlacht aber war vom Kurfürsten gewonnen, und die Schweden flüchteten eiligst aus dem Lande. Friedrich Wilhelm als Landesvater. Im westfälischen Frieden erwarb der große Kurfürst außer Hinterpommern und Kammin noch die Stifter Magdeburg, Halberstadt und Minden als weltliche Fürstentümer. Vor allem suchte er nun den Ackerbau zu heben, und zog Holländer und Friesländer in sein Land. Diese bauten sich in den Niederungen der Havel und Oder an. Jeder Bauer mußte nun neben seinem Hause einen Garten anlegen, und kein Mann durste heiraten, bevor er nicht sechs Eichen und sechs Obstbäume gepflanzt hatte. Friedrich Wilhelm fiihrte den Anbau der Kartoffel ein, ließ Landstraßen verbessern und richtete Posten ein. Er that viel für Kirchen und Schulen und starb nach 48jähriger weiser Regierung in einem Alter von 68 Jahren.

5. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 16

1880 - Danzig : Axt
16 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Der l. und 2. schles. Krieg. Der 7jährige Krieg. Es war dem Prinzen unmöglich, sich in die strenge militärische Lebensweise, welche ihm der Vater vorschrieb, zu siigen. Immer schlimmer gestaltete sich daher das Ver- hältnis zwischen Vater und Sohn. Da beschloß der Prinz nach England zu entfliehen. Zwei Offiziere, von Katte und von Keith, wollten ihn begleiten. Der König reiste mit seinem Sohne an den Rhein, und bei dieser Gelegenheit machte der Prinz einet: Fluchtversuch. Doch wurde es dem Könige verraten und Friedrich gefangen genommen und vor seinen Vater gebracht. Es fehlte nicht viel, so hätte ihn der zornige König mit dem Degen durchbohrt. Zur Strafe wurde der Prinz auf die Festung Kiistrin gebracht und hier wie ein Kriegsgefangener gehalten. Keith entfloh nach England; aber Katte wurde ergriffen und vor dem Fenster des Gefängnisses, worinnen sich der Prinz befand, hingerichtet. Niedergeschmettert von diesem Vorgang ging der Prinz in sich und bestrebte sich, seinen Vater zu versöhnen. Da wurde drefer denn auch nach und nach milder gestimmt und entließ ihn aus dem Gefängnisse. In Küstrin aber mußte er bleiben und sich in der dortigen Domänenkammer als Hilfs- arbeiter beschäftigen. Dies kam ihm bei seiner späteren Regierung sehr zu statten. Durch den Fleiß und die gute Ausführung des Prinzen endlich ausgesöhnt, berief ihn der König zur Freude des ganzen Landes wieder zu sich. Regierungsantritt. In einem Alter von 28 Jahren bestieg Friedrich nach dem Tode seines Vaters den Thron. Während seiner Krankheit hatte der König den Prinzen zu sich nach Potsdan: komme:: lassen, und weinend war dieser dem kranken Vater um den Hals gefallen. Der König aber sagte gerührt: „Mein lieber Fritz, ich will zufrieden sterben, weiß ich doch, daß Gott mir einen braven Sohn gegeben hat."—Friedrich ergriff nun mit fester Hand die Zügel der Regierung. Er verbesserte das Kriegswesen, schaffte das kostspielige Riesenregiment ab, und traf mancherlei Veränderungen. Als in seinem ersten Regierungsjahre eine Hungersnot ausbrach, ließ er aus den Staatsmagazinen zu ganz billigen Preisen an die Unterthanen Getreide verteilen. 32. Der erste und zweite schlesische Krieg. Der erste schlesische Krieg. 1740-42. Als der deutsche Kaiser Karl Vi. (1740) starb und keinen männlichen Erben hinterließ, bestieg seine Tochter Maria Ther e si a den Thron. Da faßte Friedrich der Große den Entschluß, jetzt die Ansprüche an Schlesien, welche seine Vorfahren schon erworben hatten, geltend zu machen. Rasch sammelte er seine Truppen und tiberschritt bald mit 30 0ö0 Mann die Grenze. Da Schlesien von den Österreichern nur schwach besetzt war, so hatten die Preußen bald den größten Teil des Landes erobert. Bei Mollwitz, einem Dorfe beibrieg, gewann Friedrich der Große am 10. April 1741 die Schlacht. In: Jahre darauf schloß Maria Theresia mit Friedrich den Breslauer Frieden, worin sie ihn:Schlesien zuerkannte. Der zweite schlesische Krieg. 1744—45. Maria Theresia konnte ihr geliebtes Schlesien nicht so leicht verschmerzen, und es kam 1744 zu emen: zweiten Kriege. Friedrich gewann eine Schlacht bei H oheufriedb erg unweit Liegnitz und eine andere bei Kesselsdorf in der Nähe Dresdens, in welcher letzteren der alte Dessauer die mit Österreich verbündeten Sachsen besiegte. Im darauffolgenden Dresdener Frieden bestätigte Maria Theresia die Abtretung Schlesiens an den König von Preußen. 33. Der siebenjährige Krieg. 1756—63. Ursache des Krieges. Nach einem elfjährigen Frieden, welchen der König benutzt hatte, für das Wohl seines Volkes zu sorgen und s:ch zu einem Kriege vorzubreiten, den er wohl voraussah, brach ein neuer Sturm gegen ihn los. Es verbanden sich in der Stille Österreich mit Frankreich, Rußland, Sachsen und Schweden, um den König von Preußen zu demütigen. Wie sollte er den Kampf gegen die größte Hülste Europas wagen? Doch Friedrich, ohne sich noch lange zu besinnen, beschloß, seinen Feinden zuvorzukommen. Schnell eilte er mit seinen: Heere nach Sachsen und be- mächtigte sich des Landes. Dies war der Beginn zum siebenjährigen Kriege. Schlachten bei Prag und Kolli» 1757. Der plötzliche Angriff Friedrichs brachte alle seine Feinde gegen ihn ins Feld. Er konnte ihnen nur ein kleines Heer ent- gegenführen; doch verzagte er nicht. Bei Prag kam es zur Schlackt, wo der Feld- marschall Schwerin das Leben verlor. „Der ist allein 10 000 Mann wert", ries Friedrich beim Anblick der Leiche schmerzlich aus. Die Schlacht war gewonnen, hatte

6. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 17

1880 - Danzig : Axt
17 Friedrich der Große. aber an 11000 Menschen gekostet. Kurz darauf stand Friedrich bei dem böhmischen Städtchen Kollin den Österreichern abermals schlacbtbereit gegenüber. Hier erlitt er eine Niederlage, und seine Feinde jubelten. Plündernd rückten die Russen schon in Ostpreußen ein, und man schickte sich an, die Preußen aus Sachsen zu vertreiben. Schlachten bei Nostbach und Leuthen. 175»?. Bei Roßbach, einem Dorfe bei Merseburg, traf Friedrich abermals mit seinen Feinden zusammen. Nach einem glänzenden Siege, worin der kühne Reiter-General Seidliß sich auszeichnete, jagte er die ganze Reichsarmee zum größten Jubel Deutschlands in die Flucht. Das Volk aber sang: „Und wenn der große Friedrich kommt und klopft nur auf die Hosen, so läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen." Darauf rückte er mit seinem Heere in Schlesien ein und stieß mit seinen 30000 Kriegern auf 80 000 Österreicher bei Leuthen, unweit Breslau. Friedrich sprach: „Frisch dran, Kinder, wir müssen den Feind schlagen." Und der Feind wurde geschlagen; m drei Stunden hatten die Preußen einen der glorreichsten Siege erfochten. Zorndors undhochkirch. 1758. Schon imjahre darauf war Friedrich genötigt, wieder zum Schwerte zu greifen. Die Russen fielen nämlich in fern Land, raubten und brandschatzten. Friedrich griff bei Zorndorf, unweit Küstrin, mit einem Heere von 30 000 Mann beit 50 000 Mann starken Feind an. In einer vom frühen Morgen bis zum späten Abend währenden Schlacht hatte er abermals den Sieg ersochten. Bon hier wandte Friedrich sich., nach Sachsen. Unweit Bautzen, bei dem Dorfe Hochkirch, wurde er von den Österreichern unter Anführung des Feldmarschalls Daun überfallen. Dabei biißte Friedrich 9000 Mann und fast alle Kanonen ein. Doch verlor er nicht den Mut. "Wo habt ihr denn eure Kanonen gelassen?" ries er den Artilleristen scherzend zu. „Die hat der Teufel geholt," antworteten diese. „Da wollen wir sie ihm wieder abjagen," sagte der Komg. Schlacht bei Kunersdorf. 1759. Roch größere Verluste sollte das folgende Jahr dein Könige bringen. Russen und Österreicher standen ihm bei Kunersdorf in der Nähe von Frankfurt a. O. kampfbereit gegenüber. Das preußische Heer (43 000 Mann) griff den mehr als noch einmal so starken Feind an. Schon glaubte Friedrich, gesiegt zu haben, da wurde er unvermutet von den Österreichern von der Seite angegriffen und in die Flucht geschlagen. Vergebens setzte er sich dem heftigsten Kugelregen aus; zwei Pferde ivirrden ihm unter den: Leibe erschossen, uiid man mußte ihn geivaltsam vom Schlachtfelde entfernen. ^Doch der Feind erlitt ebenfalls große Verluste. Letzte Siege. Friede zu .Hubertsburg. Soviel des Unglücks auch über Friedrich hereinbrach, vermochte es doch nicht ihn zu beugen. Bald führte er feilte schon sehr zusammengeschmolzene Armee aufs neue ins. Feld. Er stand mit 30 000 Mann bei Liegnitz, als Daun aus Sachsen und die Österreicher von Breslau her gegen ihn heranzogen. Ein großes Heer Russen stand in der Mark. Spottend meinten die Feinde, der Sack sei aufgemacht, und sie brauchten ihn nur zuzuschnüren. Friedrich aber sagte: „Ich denke ihnen ein Loch in den Sack zu machen, daß sie nicht so leicht zustopfen sollen." Er überraschte die Österreicher eines Morgens früh durch einen plötzlichen Angriff und schlug sie. Sein alter General Zielen aber errang bei Torgau in Sachsen einen herrlichen Sieg. Begeistert rief das Volk: „Unser großer König Fritz soll leben! doch auch Vater Zieten, der Husarenkönig!" So zogen sich allmählich die Feinde zurück; denn Maria Theresia sah ein, daß sich der preußische Heldenkvnig Schlesien nicht mehr entreißen lasse. Auf dem Jagdschlösse Hubertsburg in Sachsen wurde 1763 Frieden geschlossen, und das Blutvergießen hatte ein Ende. 34. Friedrich der Große als Landesvater. Die erste Teilung Polens. 1772. Obwohl in Polen ein König herrschte, hatte dieser doch fast keine Gewalt in seinem Staate. Eigentlich war cs der polnische Adel, welcher alle Macht besaß. Die zahlreichen polnischen Edelleute herrschten auf ihren Gütern wie Könige, und auf den Reichstagen konnte der Widerspruch eines einzigen denbeschluß der ganzenbersammlung aufheben. Es herrschte ein ewiger Streit unter den Edelleuten, und dieser artete zuletzt.zum Kriege zwischen ihnen aus. Um diesem Zustande ein Ende zu machen, kamen die drei Mächte Österreich, Rußland und Preußen überein, das ihren Grenzen zunächst gelegene polnische Land unter sich zu verteilen. Friedrich erhielt das heutige Westpreußen, welches 1466 der deutsche Ritterorden an Polen abzutreten gezwungen war. Angelegentlich widmete er sich dem Wohle dieses Landes, gründete Schulen, belebte Handel und Gewerbe und führte eine bessere Rechtspflege ein. Krüger, Nealienbuch. Geschichte. 8

7. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 18

1880 - Danzig : Axt
18 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Friedrich Wilhelm Ii. Friedrich Wilhelm Iii. Sorge fürs Land. Nachdem nun endlich Frieden im Lande war, bemühte sich Friedrich der Große redlich, das gut zu machen, was der Krieg seinem Lande geschadet hatte. Die abgebrannten Ortschaften wurden wieder aufgebaut, unter die Notleidenden Unterstützungen an Geld verteilt, sowie Saatkorn und Pferde für den Ackerbau. Fremde Ansiedler, die er ins Land zog, machten große wüstliegende Landstrecken urbar, und Handel und Gewerbthätigkeit blühten empor. Der alte Fritz. In seinen letzten Lebensjahren hieß Friedrich der Große bei seinem Volke nur: „der alte Fritz." Stets erschien er in einem schlichten blauen Überrock, einen dreieckigen Hut auf seinem Haupte, den Krückstock in der Hand. Ritt er von Potsdam nach Berlin, so drängten sich die Kinder an ihn heran, wischten den Staub von seinen Stiefeln und warfen unter Hochrufen ihre Mützen in die Luft. Einst wurde es ihm doch zu arg, und er befahl ihnen in die Schule zu gehen, indem er scherzhaft drohend den Krückstock hob. Da riefen die mutwilligen Buben: „Der alte Fritz will König sein, und weiß nickt einmal, daß Mittwoch nachmittags keine Schule ist." — Die iin Kriege ertragenen Strapazen bereiteten dem Könige in seinem Alter große Leiden. Im Jahre 1786 wurde er so krank, daß er nicht mehr im Bette liegen, sondern Tag und Nacht auf seinem Sessel sitzend zubringen mußte. Mit großer Geduld aber ertrug er die heftigsten Schmerzen. Er starb (1786) 74 Jahre alt, nach 46-jähriger segensreicher Regierung. Sein Volk betrauerte ihn ausrichtig. 35. Friedrich Wilhelm Ii. 1786-97. Sorge für sein Land. Nach dem Tode Friedrichs des Großen bestieg seines Bruders Sohn, Friedrich Wilhelm Ii., den Thron. Während seiner elfjährigen Negierung schuf dieser viele segensreiche Einrichtungen im Lande. Das herrliche Brandenburger Thör- in Berlin ließ er erbauen und beschäftigte viele Menschen dabei, wie auch an andern großen Bauten. Er legte Chausseen an und beförderte auf jede Weise den Erwerb seiner Unter- thanen. Außerdem gab er ein neues Gesetzbuch heraus, das „preußische Landrccht" genannt. Die französische Revolution. Im Jahre 1789 brach in Frankreich eine große Revo- lution aus, weil dorr niemand mehr weder für Gesetz noch Religion Achtung hatte. Es begann daher in jenem Lande eine schreckliche Zeit. Tausende von Menschen, ja selbst der König und die Königin von Frankreich wurden unschuldig hingemordet. Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen verband sich mit Österreich, um mit einem Heere in Frankreich Ruhe zu stiften. Da dies aber nicht gelang, so mußte er mit den Franzosen endlich Frieden schließen, indem er ihnen die Länder auf der linken Rheinseite zusagte. Zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795. Der letzte Markgraf von Anspach und Bayreuth trat im Jahre 1792 freiwillig seine Länder an Preußen ab, in- dem er die Regierung niederlegte. Fast zu gleicher Zeit beschlossen Rußland, Österreich und Preußen eine abermalige Teilung des unruhigen Polenlandes. Preußen erhielt außer Danzig und Thorn Großpolen. Der Kern dieses Landes ist ungefähr die heutige Provinz Posen. Obgleich die Polen sich unter ihrem tapfern Feldherrn Kos einszko zur Wehre setzten, kam es doch 1795 zu einer dritten Teilung ihres Landes. Preußen erhielt daö Land links von der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau. 36. Friedrich Wilhelm Iii. 1797-1840. Preußens Demütigung. Napoleon, der Kaiser der Franzosen, hatte Preußen durch seinen Übermut schwer gekräntt. Ein Krieg Preußens mit den Franzosen war daher unvermeidlich. Leider wurden zwei preußische Hauptheere, das eine bei Jena (in Sachsen-Weimar-Eisenach), das aildere bei Auerstadt (in der Provinz Sachsen) von den Franzosen gänzlich geschlagen. Es geschah dies am 14. Oktober 1806. Trotz- dem die Preußen mit gewohnter Tapferkeit fochten, mußten sie doch dem Feinde erliegen. Darauf zog Napoleon in Berlin ein und fast alle Festungen in: Lande ergaben sich. Friede zu Tilsit. 1807. Schlver wurde es Friedrich Wilhelm Hi., den Frieden zu Tilsit zu unterzeichnen; denn dieser kostete ihm die Hälfte seines Reiches. Es blieben chm nur Schlesien, Pommern, Brandenburg östlich von der Elbe, Ostprenßell llltd ein Stückchen von Westpreußen. Dazu hatte das ausgesogene Land 90 Millionen Mark Kriegssteuern zu zahlen. Der König als Landesvater. Einfach und im schlichten blauen Oberrock ging der König mitunter ohne Begleitung in Potsdam umher; doch war seine Erscheinung so edel und würdevoll, daß man ist ihm sogleich den König erkannte. Sehr bestrebt

8. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 20

1880 - Danzig : Axt
20 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Der zweite Freiheitskrieg, Friedrich Wilhelm Iv. Schlacht bei Leipzig. 1813. Nun verbündeten sich, mit Ausnahme der Türken, alle Völker Europas. Sie stellten ein Heer von 300 000 Mann den 200000 Kriegern Napoleons gegenüber. Zunächst wurde das französische Heer bei Großbeeren, in der Nähe von Berlin, und bei Dennewitz, in der Nähe von Wittenberg, geschlagen. Am 16. Oktober entbrannte bei Leipzig eine heiße Schlacht, welche am 18. und 19. Oktober fortgesetzt wurde. Es war dies die gewaltige Völkerschlacht bei Leipzig. Um- sonst bot Napoleon seine ganze Kriegskunst aus; er wurde besiegt, linb die Schlacht hatte ihm an 70 000 Mann gerostet. Doch auch die Verbündeten hatten große Verluste. Friede. Napoleon flüchtete mit dem Überreste seines Heeres nach Paris; die Verbündeten aber rückten über den Rhein ihm nach. Eine schnell gerüstete neue französische Armee wurde (1814) vor Paris abermals geschlagen, und die verbündeten Herrscher zogen in Paris ein. Es wurde hier Frieden geschlossen; denn nun war die schmachvolle Knechtschaft von unserm Vaterlande genommen. Napoleon wurde des Thrones entsetzt und erhielt die Insel Elba im Mittelmeer als einziges Besitztum. 39. Der zweite Freiheitskrieg. 1815. Napoleons Wiederkehr. Um über die Verteilung der eroberten Länder zu beraten, traten die Fürsten Europas zu einer Versammlung (Kongreß) tu Wien zusammen. Sie konnten aber nicht sogleich einig werden. Kaum hörte Napoleon davon, als er die Insel Elba verließ und nach Frankreich eilte. Hier wurde er freudig empfangen und im Jubel nach Paris geleitet. Schlachten bei Ligny (linji) und Waterloo in Belgien. (16. intb 18. Juni.) Die Nachricht von Napoleons Rückkehr beseitigte bei den Verbündeten schnell jede Un- einigkeit, und sie zogen wiederum mit ihren Heeren Frankreich zu. Doch auch Napoleon rückte an der Spitze seines rasch gesammelten Heeres vor. Am 16. Juni 1815 warf er sich bei dem Dorfe Ligny mit einem solchem Ungestüm auf die Preußen, welche von Blücher angefiihrt wurden, daß diese weichen mußten. Zwei Tage später, am 18. Juni, griff Napoleon die Engländer bei Waterloo an. Wellington, der An- führer der Engländer, rief zagend: „Ich wollte es wäre Nacht oder die Preußen kämen." Denn den ganzen Tag wütete die Schlacht ohne Entscheidung. Der Tag neigte sich bereits, als Blücher mit seinem Heere eintraf, und nun itnirbe der Feind besiegt, und die Franzosen ergriffen die Flucht. Darauf rückten die Verbündeten wiederum in Paris ein, und man schloß hter den zweiten Pariser Frieden. Napoleon aber wurde nach St. Helena, einer einsamen kleinen Insel nn atlantischen Ocean verbannt, wo er später starb. Preußen erhielt die Hälfte des Königreichs Sachsen, die Länder zwischen Elbe und Rhein, die Herzogtiimer Jülich und Berg und andere Gebiete. Fortan bildeten die deutschen Staaten den „deutschen Bund". Am sogenannten Bundestage zu Frankfurt am Main sollten die Gesandten tinter dem Vorsitze Österreichs ferner über die Geschicke Deutschlands entscheiden. 40. Friedrich Wilhelm Iv. 1849-61. Der Landesvater. Als Friedrich Wilhelm Iii. im Jahre 1840 starb, bestieg sein ältester Sohn als Friedrich Wilhelm Iv. den Thron. Er war ein milder friedliebender Herrscher, beförderte Künste und Wissenschaften, und sein Volk nannte ihn den „Gerechten." „Ich und mein Haus wir wollen dem Herrn dienen", war sein Wahlspruch. Das Jahr 1848 brachte ihm indessen bittere Kränkungen; denn ein Aufruhr, der in Frankreich begonnen, verbreitete sich durch das ganze Preußenlaud. Es kam an einigen Orten sogar zum blutigen Kampfe. Um sein Volk zufrieden zu stellen, gab der König demselben eine Verfassung, d. i. ein Grund- gesetz und suchte auf jede Weise dem Lande den Frieden zu erhalten. Man bot ihm die deutsche Kaiserwürde an; diese lehnte er jedoch ab. Während seiner Regierung erwarb Friedrich Wilhelm Iv. den Jahdebusen an der Nordsee und legte hier einen Kriegshafen für die preußische Marine an. Wohin der König gehört. Auf einer Reise, die der König unternahm, wurde er in einem Dorfe von der Schuljugend feierlich begrüßt, und ein kleines liebliches Mädchen sagte ihm ein Gedicht ans. Nach Beendigung desselben lobte der König das Kind und sagte: „Durch dein Gedicht hast du mich sehr erfreut; aber kannst du mir auch beantworten, was ich dich fragen werde?" Damit zeigte er dem Kinde eine Apfelsine und fragte: „Wohin ge- hört das?" „Ins Pflanzenreich" erwiderte das Kind. „Wohin gehört aber das?" fragte der König weiter, indem er ein Goldstück vorzeigte. „Ins Mineralreich." „Wohin gehöre

9. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 22

1880 - Danzig : Axt
22 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Der dänische Krieg. Der deutsche Krieg. Kaiserpaares waren unzählig. Wir aber sprechen noch heute: „Gott schütze und segne das ganze kaiserliche Haus." 42. Der dänische Krieg. 1864. Ursache. Schleswig-Holstein, unter der Herrschaft der Danen stehend, wurde von diesem Volke in seinen Rechten arg verletzt. Besonders wurde von Dänemark danach gestrebt, die deutsche Sprache in Kirche, Schule und Hans zu unterdrücken. Das Land rief deshalb Deutschland zum Schutze herbei. Um nun mit Erfolg vorzugehen, verband sich Preußen mit Österreich und rückte unter dem Oberbefehl des alten Feldmarschall W rang el 1864 in Schleswig-Holstein ein. Schlacht bei Düppel. Sieben Wochen dauerte die Belagerung; da geschah endlich am 1&. April die entscheidende Schlacht bei Düppel. Die Düppeler Schanzen gewährten den Dänen eine sehr sichere Stellung; doch wurden auch diese mit größter Todesverachtung und heldenmütiger Tapferkeit von den Preußen erstürmt. Prinz Friedrich Karl, ein Neffe von Kaiser Wilhelm, befehligte hier die Truppen. Durch die spätere Eroberung der Insel Alsen wurden die Dänen gänzlich gedcmütigt, und sie baten um Frieden. Dieser wurde denn auch am 30. October 1864 abgeschlossen, und Dänemark trat die Herzog- tümer Schleswig-Holstein nebst Lauenburg an Österreich und Preußen ab. 43- Der deutsche Krieg von 1866. Ursache. Nach der Eroberung von Schleswig-Holstein kam Österreich und Preußen wegen der Verwaltung dieses Landes in Zwiespalt. Es kan: darauf sogar durch Österreichs Veranlassung dazu, daß der deutsche Bund sich als Gegner Preußens erklärte und es mit Waffengewalt zum Gehorsam zwingen wollte. Da zog Preußen das Schwert gegen Österreich und seine Verbündeten und löste den deutschen Bund auf. Die preußische Armee. In kurzer Zeit war das preilßische Heer schlachtbereit. Da Preußen aber eine lvcit größere Macht gegen sich hatte, so fand es für nötig, das Heer zu teilen, und es erfolgte der Einmarsch in das feindliche Land. Hessen, Sachsen und Hannover wurde:: von den Preußen eingenommen. Zu den Befehls- habern der einzelnen preußischen Armeen gehörten der Kronprinz von Preußen, Prinz Friedrich Karl, Herwarth von Bittenfeld und Vogel von Falkenstein. Köniligräpodersadowa am3.Juli. Beiköniggrätz inböhmen kam es zwischen Preußen und Österreich zum entscheidenden Hauptkampf. Die Österreicher unter Benedek fochten h:er mit großer Tapferkeit. Unsere Preußen unter Friedrich Karl und Herwarth wurden mit einen: entsetzlichen Eisenhagel begrüßt und standen in großer Gefahr. König Wilhelm überwachte die Schlacht, und als Bismark ihn bat, sich dein Granatfeuer nicht auszusetzen, sprach er: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Noch zur rechten Zeit eilte der Kronprinz von Preußen mit seiner Armee dem übrigen Heere zu Hilfe, und so hatten „die Preußen durch ihre große Tapferkeit die Schlacht gewonnen. Den fliehenden Österreichern eilten s:e bis Wien nach. Um die Gefahr von seiner Hauptstadt abzuwenden, bat der österreichische Kaiser um Waffenstillstand. Bald daraus wurde auch der Friede ge- schlossen. Österreich hatte au Preußen 120 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen und entsagte dem Mitbesitz Schleswig-Holsteins. Außerdem erhielt Preußen Hannover, Hessen, Nassau und die freie Reichsstadt Frankfurt a. M. Darauf gründete Preußen den norddeutschen Bund, welcher aus 22 Staaten bestand. 44. Der deutsch-französische Krieg. 1870—71. Ursache. Schon längst hatten die Franzosen neidisch auf den Kriegsruhm Preußens geblickt und wollten durchaus eine Kräftigung und Einigung Deutschlands verhindern. Napoleon Iii. wollte den Rhein zur Grenze zwischen Deutschland und Frankreich machen. Er suchte daher nach irgend einem Vorwände, uns den Krieg zu erklären. Im Jahre 1870 sollte sich dieser Wunsch erfüllen. Spanien war nämlich damals ohne König und bot dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern die Krone an. Da meinten die Franzosen, wenn sie das geschehen ließen, würde Preußens Macht zu groß werden. Unser König, der nur den Frieden wollte, erklärte, sich in die spanischen Ange- legenheiten nicht mischen zu wollen, und der Erbprinz lehnte die Annahme der Krone ab. Frankreich, weit entfernt, sich jetzt zu beruhigen, schickte seinen Botschafter Benedet ti zu unserm Könige, der zur Zeit in Ems eine Badekur gebrauchte. Benedetü forderte J

10. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 26

1880 - Danzig : Axt
26 Ii. Teil. Erdbeschreibung. Mathematische Geographie. zur Erde auch in verschiedenen Phasen oder Lichtgestalten: Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel. Zunehmend ist der Mond, wenn sich aus der Sichel ein geschriebenes deutsches Z, abnehmend, wenn sich aus ihr ein geschriebenes deutsches A bilden läßt. Man behauptet, daß es auf dem Monde hohe Berge, kein Wasser, kein Feuer und keine Atmosphäre gebe. Finsternisse. Steht zur Zeit des Neumondes der Mond in gerader Linie zwischen Sonne und Erde, so fällt der Schatten des Mondes auf die Erde, und es entsteht eine Sonnenfinsternis. Diese kann sein: total (vollständig), wenn die Sonne vom Monde ganz bedeckt ist; partial (teilweise), sobald nur ein Teil der Sonne bedeckt ist; central (ringförmig!, wenn rund um den Mond ein Sonnenrand sichtbar bleibt. Eine Mondfinsternis (bei welcher sich die Erde stets in gerader Line zwischen der Sonne und dem Monde be- findet-, kann nur zur Zeit des Vollmondes entstehen und wird davurch bewirkt, daß der Mond in den Schatten der Erde tritt. Man unterscheidet ebenfalls totale und partiale Mond- finsternisse. Die Finsternisse sind oft Gegenstände abergläubischer Befürchtungen. Weltsysteme. Man glaubte in alten Zeiten, daß die Sonne, der Mond und die Sterne sich in 24 Stunden einmal um die Erde bewegten, letztere aber still stehe. Diese Ordnung nennt man das Ptolemäische Weltsystem. Nikolaus Copernikus zu Thorn in der Provinz Westpreußen bewies aber 1542, daß dies einetäuschung sei. Nach dem coper» nikairischen System steht die Sonne im Mittelpunkt, um welchen sich ihre Planeten be- wegen. — Man nimmt an, daß alle Fixsterne oder Sonnen mit ihren Planeten im Weltall um einen gemeinsamen Mittelpunkt, die Centralsonne, kreisen. Gestalt der Erde. Schei-lbar hat die Erde die Gestalt einer Scheibe, auf deren Enden der Himmel ruht. Diese Kreislinie, tit welcher sich Himmel und Erde zu be- rühren scheinen, nennt man Horizont oder Gesichtskreis. In diesem Gesichts- kreise geht die Source täglich aus und uicter. — Wir unterscheiden 4 Himmelsgegenden: Osten oder Morgen, Süden oder Mittag, Westen oder Abend. Norden oder Mitternacht. — Den Punkt gerade über uns nennerc wir Zenith oder,Scheitel- punkt und den entgegengesetzten Na dir oder Fußpunkt. — Die Erde hat die Gestalt einer Kugel, tvelche auf der Nord- urcd Südseite etwas abgeplattet ist. Belveise für ihre Kugelgestalt: 1)das allmähliche Sichtbarwerden entfernter Seeschiffe. 2) Dasauf- und Untergehen der Gestirne für verschiedene Gegenden zu verschiedenen Zeiten. 3) Der Horizont erscheint auf der Erde überall kreisrund, was nur bei einer Kugel möglich ist. 4) Der Schatten der Erde ist bei Mondfinsternissen stets rund; einen immer kreisförmigen Schatten wirft aber nur eine Kugel. 5) Die Erde ist mehrfach umsegelt worden. Erdumsealer waren: Magelhaens 1519—21, Franz Drake, Cook, Krufenstern re. 6) Der Aufgang der Sonne lvird im Osten früher als im Westen gesehen, z. B. in Moskau 2va Stunden früher als tu Paris. — Die großen Berge beeinträchtigen die Kugelgestalt der Erde nicht; sie stehen zu ihr nur cn einem Ber- hältccis lvie die Sandkörnchen zur Kegelkugel. — Die Erde hat kein Oben und kein Unten, auch keine Uccterlage. Größe der Erde. Der Umfang der Erde beträgt 40 500 km, der Durchmesser 12 900 km, die Oberfläche über 500 Mill. qkm, der Rauminhalt I//2 Bill. ekrn. Kreise. Auf der..Erdoberfläche denkt man sich verschiedene Kreise gezogen. Die- selben heißen: a) Der Äquator (Gleicher oder Linie). Er geht mitten um die Erde vocc Westen nach Osten und ist von decc Polen iiberall gleich weit entfernt. Durch ihn wird die Erde in eine nördliche und südliche Halbkugel (Hemisphäre) geschieden. Die Entfernung eines Ortes vom Äquator nach Norden oder Süden heißt geographische Breite. Man unterscheidet nördliche urcd südliche Breite, b) Die Breitenkreise oder Parallelkreise sind gleichlaufend mit dem Äquator und je 112*/2 km von ein- ander entfernt. Ihre Zahl beträgt 180, und zwar giebt es 90 nördliche und 90 süd- liche Parallelkreise. Diese Kreise werden nach den Polen zu immer kleiner. Sie dienen zccr genauen Bestincnmng der geographischen Breite und sind auf den Land- karten von rechts nach links gezeichnet, e) Die Längenkreise. (Mittagslinien oder Meridiane). Man teilt den Äquator in 360 gleiche Teile und zieht durch jeden dieser Teilpunkte nach beiden Polen Kreise um die Erde, welche Längenkreise, Meridiane oder Mittagslinien genannt werden, weil alle Orte unter demselben Meridiane gleichecc Mittag und überhaupt gleiche Tageszeiten, haben. Zwischen je 2 Längenkreisen liegt immer ein Längengrad. Man zählt also 360 Meridiane und zwischen ihnen ebenso viele Längengrade. Bei uns gilt der über die afrikanische Insel
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