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1. Für Seminare - S. 347

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 1. Frankreich. 347 b) Siedlungen. Flandern, schon zum größten Teile dem Belgischen Tieflande angehörig, erblühte wegen seiner von Belgien herüberstreichenden Kohlenlager zur gewerblichsten und am dichtesten bevölkerten Landschaft Nordfrankreichs. Die nr- sprünglich flämische Bevölkerung ist immer mehr französisch geworden, doch ist das plattdeutsche Flämisch noch nicht ganz verdrängt. Dünkirchen (d. i. Kirche in den Dünen, 40) hat als Hafen und durch Seefischerei Bedeutung, Lille (220), gleich Dünkirchen stark befestigt, und Roubaix (125) sind Hauptsitze der Spinnerei und Weberei. Valenciennes (35), der Mittelpunkt des nordfranzösischen Eisen- und Steinkohlengebietes, hat durch seine Spitzenherstellung Weltruf erlangt. Die Be- völkerung der Provinzen Artois und Picardie nährt sich teils von Landwirt- schaft, teils von Industrie, die von Flandern her vorgedrungen ist. Calais (70) vermittelt den Personenverkehr (nach Dover in -£ Stunden), Bonlogne (60) den Warenverkehr nach England. Amiens (100) hat bedeutende Weberei. In der Champagne, einer im W (Champagne pouillense) dürren, aber an den sonnigen Talgehängen vorzüglichen Wein liefernden Kreidehochfläche, sind der einstige Krö- nnngsort Reims [röngs] (120) und Epernay als Hauptsitze der Schaumwein- bereitung und Trohes (55) durch Wollweberei bekannt, die hier infolge der in der Umgebung betriebenen Schafzucht zur Entwicklung gelangte. In Jsle de France liegt am Vereinigungspunkte von vielen natürlichen Straßen und 20 Eisenbahnlinien Paris (Bild 197), in jeder Beziehung die Hauptstadt des Landes (2900). Durch die leichte Verbindung mit der Loire und dem Rhone wurde die ursprüngliche Hauptstadt Nordfrankreichs zur Hauptstadt des ganzen Landes und zur bedeutendsten Großstadt Westeuropas. Der älteste Stadtteil, la Cite, liegt auf einer Insel der Seine; denn die Stadt verdankt ihre Entstehung einer Schntzanlage auf Flußinseln (daher „Jsle de France"). Im 8 der Seine entwickelte sich die alte Stadt der Gelehrsamkeit (quartier latin), im N die heute weit größere und ansehn- lichere Geschäftsstadt. Den vornehmsten Teil bildet die Nachbarschaft der Elysäischen Felder an den Ufern der Seine. Die alten Festungswerke, Bollwerke, wurden ab- getragen und schufen Raum für die breiten und stark belebten Boulevards, deren konzentrischer Verlauf die alten Grenzen der Stadt angibt. Paris ist der alleinige Mittelpunkt des französischen Geisteslebens (Universität, Akademien, Kunstsammlungen, Prachtbauten), der Hauptsitz der Industrie des Landes. Es erzeugt hauptsächlich „Pariser Artikel", d. s. Kunst-, Luxus- und Modewaren. Als Sammelplatz auch für die im Lande hergestellten Industriewaren wurde es der Mittelpunkt des französischen Welthandels, ein Bank- und Börsen- platz ersten Ranges und die Stätte glänzender Weltausstellungen. Sein Flußhafen erzielt einen größeren Warenumsatz als Marseille. Da „Parisfrankreich ist", wurde es stark befestigt. Die Stadt ist heute die umfangreichste Festung der Erde; die am weitesten Hinausgeschobene Befestigungslinie hat eine Länge von 125 Km und schließt eine Fläche von 900 qkm ein. Zum Pariser Jndnstriebezirk zählen Ver- sailles (60) (Schloß, Kaiserproklamation 1871), Sevres mit altberühmter Por- zellanindnstrie und St. Denis (70), die Begräbnisstätte der französischen Könige. In dem Obstweinlande der Normandie steht Le Ha vre (135), das „franzö- fische Liverpool", mit starker Baumwolleinfuhr, als wichtigster Ausfuhr- und Aus- wandererhafen des Landes, dazu als Hafen von Paris in regem Verkehr mit Eng- land, der Union und dem Deutschen Reiche. Roueu (mit Vororten 125) blieb nur Seehafen für kleinere Schiffe, wurde aber ein hervorragender Fabrikplatz für Baum- Wollweberei. — Auf der Halbinsel Cötentin ist Eherbonrg (45) infolge groß- artiger Dammbauten der wichtigste Kriegshafen Frankreichs und ein bevorzugter Schnellverkehrshafen für die Nordamerika-Linien.

2. Für Seminare - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Warnemünde. Weit schweift der Blick über die durch Buschstreifen getrennten Wiesen der ausgeprägten Flachküste bis zu den bewaldeten Hügeln der Mecklenburgischen Seenplatte. Das angespülte Land ist durch Strandgräser und dichte, graugrüne Büsche von Seedorn befestigt, während die lenkrecht ins Meer hinein gebauten Buhnen die Brandung brechen und die Zerstörung der mühsam geschaffenen Anpflanzungen durch Sturmfluten hindern sollen. Auf dem breiten Strande herrscht das fröhliche Treiben der Badegäste. Zahlreiche Strandkörbe, Gasthäuser und Promenaden zeigen die Beliebtheit des schönen Ostseebades.

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 142

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
142 *- im Innern ist weder durch Straßen und Kanäle noch durch ein großartiges Eisenbahnnetz unterstützt. Seehandelsplätze sind Cadix, Barcellona, Malaga, Santander, Bilboa rc. Spanien war früher als ein goldreiches Land bekannt, und der Berg- bau scheint stark betrieben worden zu sein. Erst seitdem die unerschöpflichen Goldgruben Amerikas für Spanien versiegt sind, scheint man den heimischen Gruben wieder mehr Sorgfalt zu widmen. Außer dem bereits erwähnten Quecksilberbergwerk in Almaden sind die bedeutendsten Blei- und Eisengruben in Granuda und den baskischen Provinzen. Das Land hat überdies großen Ueberstuß an Steinkohlenlagern und Mineralquellen aller Art. Der spanische Volkscharakter weist viele gute Seiten auf, welche aber durch die strenge politische und religiöse Bevormundung des Volkes arg ver- wischt worden sind. Man rühmt vor allem an den Spaniern echte Vater- landsliebe, Tapferkeit, Muth und Ausdauer, Redlichkeit, Ernst, Einsicht und Lebendigkeit. Es gibt wenig Völker in Europa, welche dem Spanier an Mäßigkeit gleichkommen. Ein spanischer Soldat begnügt sich für einen Tag mit Wasser, Brot und einer süßen Zwiebel; „Oliven, Salat und Ra- dieschen sind Speisen eines Ritters." Eben wegen ihrer Mäßigkeit und tapfern Ausdauer sind die Spanier die besten Soldaten und Festungsvertheidiger. Richt mit Unrecht wirft man dem Spanier Grausamkeit, Hochmuth, Rach- sucht und Geiz vor. Die Volksbelustigungen der Spanier, die Stiergefechte, denen Männer und Frauen aller Stände mit unbegreiflich innigem Wohl- gefallen beiwohnen, empören und beleidigen unser Gefühl. Während sich in allen übrigen Ländern Vereine bilden, um jeglicher Art von Thierquälerei entgegenzuwirken, ergötzen sich die Spanier bei den Stiergefechten um so mehr, je ärger ein Stier gehetzt, gestachelt, gebrannt und gemartert wird, und achten in ihrer Freude kaum der Gefahren und Wunden, denen der muthige Kämpfer sich der Zuschauer wegen aussetzt. Bei allen größeren Städten in Spanien gibt es schöne Alamedas, mit Baumreihen bepflanzte Spaziergänge, auf welchen am Abend ein ungemein reges Treiben herrscht. Da klingen Guitarren und Castagnetten, Gesang und Flötenspiel und nicht selten kann man den Nationaltanz, den Fandango, sehen. Die Volksbildung in Spanien steht auf einer sehr niedrigen Stufe. Von 17 Kindern wird eins unterrichtet, und kaum der vierte Theil der nach unsern Begriffen schulpflichtigen Kindern besucht die Elementarschule. Die sogenannten Gelehrtenschulen, Gymnasien und Lyceen, entsprechen ebenso wenig wie die Universitäten unseren Anforderungen. Die spanische Monarchie ist ein konstitutoneller Staat, dessen Königs- würde in männlicher und weiblicher Linie erblich ist. Die Cortes, die spa- nische Nationalversammlung, besteht aus 2 Kammern, dem Senat, der Kam- mer der Proceres, und aus der Deputirten-Versammlung, der Kammer der Procuratores. Der Kronprinz führt den Titel Prinz von Asturien, die übrigen Prinzen heißen Infanten von Spanien. Die Finanzen der spani- schen Monarchie sind sehr zerrüttet; die Staatsschuld, welche 4 bis 5000 Millionen Franken beträgt, hat in den letzten Jahren regelmäßig zugenommen. Wir werden die wichtigsten Orte Spaniens nach den Kronländern auf- führen, aus denen die Monarchie zusammengesetzt ist.

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 151

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
151 1. Das Fürstenthum Serbien (1000 Q.-M., 1,100,000 E.) ist völliges Gebirgsland, in welchem, wie in Rumänien (Moldau und Wa- lachei), kein Türke sich niederlassen darf. Die Bewohner heißen Serben oder Raizen, nach dem Flusse Rasza; sie sind Slaven, übertreffen aber an Bil- dung und Verstand ihre Stammesverwandten. Sie sind schöne, starke Leute mit aufgewecktem, poetischem Sinn und sanfter Mundart; ihre Dichtungen sind berühmt. Die Staatsreligion ist die griechische. Das Land ist ge- birgig, voller Schluchten, Thaler und Ebenen, eine natürliche Festung und Vormauer gegen die Türken. Die Fruchtbarkeit ist groß, aber der Anbau noch sehr zurück. Der Boden trägt große Waldungen, Mais- und Korn- felder, Weinberge und Obstbaumpflanzungen. Die beträchtliche Viehzucht, das Ergebniß fetter Weiden, schafft Wolle und Häute zur Ausfuhr nach Oesterreich. Industrie besitzt Serbien nicht. Die größte Stadt des Landes ist Belgrad, 40,000 E., an der Donau, eine oft genug belagerte Festung, die an den Prinzen Eugen erinnert. Die Festung hat sich der türkische Kaiser vorbehalten und hält sie besetzt. Semendria ist besser im Stande als Belgrad. Bei Neu-Orsova an der Donau ist der Strompaß des eiser- nen Thores. Die Donau-Dampfschifffahrt zwischen Belgrad und Wien stromauf- und zwischen Belgrad und Galacz stromabwärts wird von Jahr zu Jahr bedeutender. 2. Das Fürstenthum Rumänien (2,197 Q.-M. und 3,865,000 E.). I. Die Walachei (1330 Q.-M., 2sir Mill. E.) am linken Donauufer, ein mildes und fruchtbares, aber auch von Sumpf- strecken erftilltes Tiefland, wird im N. und W. durch die Ausläufer der Karpathen begrenzt. Es enthält Gold-, Silber- und Kupferbergwerke; die Zigeuner bezahlen ihre Abgaben in Goldkörnern, welche sie aus dem Fluß- sand waschen. Auch an Steinsalz, Salpeter und Steinkohlen ist Uebersiuß. Getreide könnte wohl hundert Mal mehr erzeugt werden. Die Sommer sind sehr heiß, die Winter kurz. Mais, Wein, Tabak und Getreide werden in Uebersiuß gewonnen. Die Bewohner sind die Walachen, welche sich selbst Rumuyi (Römer) nennen und ein verderbtes Latein reden. Die walachische Bevölkerung zerfällt in 3 Klassen: Bojaren, Bauern und Zigeuner. Die Bojaren sind die sorglosen reichen Adligen des Landes, welche in Ton und Haltung, Kleidung und Pracht, Leichtsinn und Verschwendung den Franzosen ähneln; die Bauern sind der arme Stand, welcher mit Ackerbau und Vieh- zucht sich plagt und für andere arbeiten muß; die Zigeuner sind Diener, Ackerbauer und Landstreicher, welche von Taschenkünsten, Wahrsagen, Kessel- und Pfannenflicken leben und bald hier, bald dort sich niederlassen. In der Walachei beschäftigen sie sich gern mit Goldwäscherei. Sie besitzen entschie- denes Talent für Musik und fassen ohne Kenntniß der Roten die Volks- melodieen leicht auf, um sie treu für alle Zeiten zu bewahren. Ihr unstätes Leben zeigt sich insbesondere an ihrer zerlumpten Kleidung, der schmutzigen

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 153

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
153 der Italiener leicht und rasch ab. Wo wir schweigen, schwaht und lacht er; wo wir seufzen und klagen, singt er; was uns schwer wird, unterläßt er. Seine Arbeiten sallen ihm leicht. Ein Eselstreiber, welcher in der Sonnen- hitze hungrig und durstig neben seinem beladenen Thiere zu Fuß geht, plau- dert stundenlang mit dem Langohr. Die Magd säubert die Töpfe und ruft ihnen zu: „Nun, Kinderchen, seht ihr wieder vernünftig aus; aber stehtauch hübsch fest und fallt mir nicht; sonst brecht ihr Arme und Beine und die Signora heißt mich bestia, und der Herr weist mich zum Haus hinaus." Ein italienischer Straßenarbeiter ist fleißiger und genügsamer, als ein deutscher. Polenta, ein mit Wasser bereiteter Brei von Welschkornmehl, den er mit oder ohne Butter und Käse genießt, ist das tägliche Gericht, Maecaroni die Lieblingsspeise der Lazzaronis in Neapel. Das Volk thut oft aus Schlau- heit demüthig; aber nirgends gilt Stand oder Rang weniger, als in Italien. Auch der Geringste benimmt sich, ohne frech zu sein, wie einer unseres Gleichen. Ter Lazzaroni hält sich für eilten König und stellt Kaiser und Pabst vor seinen Richterstuhl. „Der König ißt so viel Maecaroni, als er will, und der Lazzaroni so viel, als er hat." So lebendig die Italiener sind, so hoch schätzen sie die Erholung von der Arbeit, das dolce far niente; sie ruhen aus, während ihr Geist sich mit Allerlei beschäftigt, ohne müde zu werden. Ihre Sprache ist klar und bestimmt. Carneval, Opern, Schau- spiele, Musik, das La Mora-Spiel bieten Erholung und Vergnügen. Leider ist ihre Rachsucht und ihr aufbrausender Sinn oft Veranlassung zu Mord und Raub. Ein gedungener Bandit hält sich für einen guten Christen, weil er zur Kirche und Beichte geht und die Festtage streng einhält. Seit den Ereignissen der letzten Jahre (1859 und 1860) ist die Staatengruppe*) der apenninischen Halbinsel eine ganz andere geworden. Die meisten Staaten sind zu einem gemeinsamen Königreiche Italien unter Viktor Emanuel geeinigt, die Kronen von Neapel, Toskana, Parma und Modena eingegangen, der Kirchenstaat ist auf ein sehr geringes Gebiet be- schränkt, die Lombardei bis an den Mincio an Sardinien abgetreten, die Republik Marino erhalten worden. 1866 ist endlich auch Venetien an Italien abgetreten worden. 1. Das Königreich Italien. (4710 Q.-M., 21,600,000 Einwohner.) Sardinien erkaufte den Beistand Frankreichs gegen Oesterreich und den Besitz der Lombardei durch die Abtretung von Nizza und Savoyen (1860). Seit 1866 umfaßt es folgende Theile: I. Das lombardifch-venetianftche Königreich (456 Q.-M., 2,446,000 E.). Der fruchtbare Boden bietet Kastanien, Maulbeerbäume, Wein, Orangen, Reis, Mandeln, Feigen, Obst, Melonen re. Bei dem großen Reichthum an *) Früher gehörte Venetien dein Kaiser von Oesterreich; es bestanden daneben folgende selbständige Staaten: 1) Königreich Sardinien; 2) das Herzogthum Parma ; 3) das Herzogthum Modena; 4) das Großherzogthum Toskana; 5) der Kirchen- staat; 6) die Republik Marino; 7) das Königreich Neapel.

6. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 31

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
31 Das Rheinische Schiefergebirge.________§18 (Kunstanstalt u. Verlag Wilh. Fülle, Barmen.) Abb. 2, § 18. Schwebebahn über der Wupper in Elberfeld-Barmen. Vier Verkehrsmittel übereinander. Schiffer vielleicht ain Morgen verließ, erreicht er am Abend wieder.) Nahe der Luxemburger Grenze liegt Trier tz, Deutschlands älteste Stadt, mit Bauresten aus der Römerzeit, im Mittelalter als Hauptstadt des Erzbistums wichtig. — b) Im unteren Lahntal liegt der schöne Badeort Ems (13. Juli 1870!), im oberen die Universitätsstädte Gießen (hessisch) und Marburg (preußisch), letzteres mit seinem Schloß malerisch den Westerwaldabhang hinaufklimmend. — c) Die Sieg ist wichtig durch ein benachbartes großes Eisenlager. — d) Die kleine Wupper ist mit ihren 37 Nebenbächen „Deutschlands fleißigster Fluß" (wie ist das gemeint?). Die Doppelstadt Elberfeld-Barmen, zweimal O, die sich stundenlang durchs Tal und malerisch die Talgehänge hinaufzieht, ist Deutschlands großartigste Fabrik- stadt; ihre 13 Bahnhöfe zeugen von dem lebhaften Verkehr dieses „deutschen Manchesters". Der Elberfeld er spricht mit Stolz: „Hs Elberfeld, bat es en Stadt, die brnkt sek nit tu schämen. Wat angere Städte haut appatt, dat haut vie alltu- samen". Also: Die Waren, die andere Städte jede für sich erzeugen, werden in Elberfeld-Barmen alle zusammen erzeugt (Abb 2, 818). Nicht minder bekannt sind Solingen das deutsche „Sheffield" (= Eisenwarenstadt) und Remscheid G. Die die beiden Städte verbindende Bahn überschreitet das steilwandige Wupper- tat auf der Kaiser Wilhelmbrücke (500 m lang, 107 m hoch, Deutsch- lands kühnste Brücke, Abb. 3, § 18). — e) Die Ruhr durchfließt das Ruhr- kohlen- oder Rheinisch-Westfälische Industriegebiet (s. unten!). 7 a. Die Gebirge sind rauh, naßkalt und erzeugen in der Hauptsache nur Kartoffeln und Hafer. Der waldreiche Taunus ist am freundlichsten; sein Süd-

7. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 55

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
55 Schlesien (die Sudeten). mehrere hundert Meter, und die vielgeriihmte Kammwanderung, die etwa 4 Stnn- den in Anspruch nimmt, bildet den luftigsten und lohnendsten Spaziergang Deutsch- lauds und hat selbst in den Alpen kein Seitenstück (weil dort nirgends ein Kamm so frei für sich liegt. Es ist beim Riesengebirge ein Doppelkamm, s. Abb. 1, §29!). 3. S. den Text unter Bild 2, §29! 4. Erinnerung an die Alpen. Infolge des raschen Aufstiegs zu be- deutender Höhe erinnert manches an die Alpen: die steilen Felswände (besonders an der Schneekoppe), die tief eingerissenen Schluchten („Schneegruben", s. Text unter Bild 2, § 29!), die scharfen Felsgrate, die gewaltigen Felstrümmer, die stürmischen Bäche, die Wasserfälle und die Bergweiden (Matten) mit ihren Senn- Hütten, hier Bauden = (Holz-)Bauten genannt. (So nennt man aber nicht bloß die eigentlichen, nur im Sommer bewohnten Hirtenhütten, sondern auch die tiefer gelegenen, ständig bewohnten Häuser, wie auch die Hotels.) — Die gleichmäßigen Gehänge und der reiche Schneefall locken alljährlich zu den lustigen Hörner-Schlittenfahrten. (Bei den großen Schlitten sind die Kufen vorn hörn er- förmig anfgebogen, daher der Name. — Vater!. Erdk. § 268 b.) — Erzähle von Rübezahl! 5. Die Glatzer Gebirge umfassen wie Festungsmauern den fruchtbaren Glatzer Gebirgskessel. (Welcher Fluß entströmt diesem? Städte am Flusse?). Das sich daran schließende Altvatergebirge (Alt- Vater 1500 m) liegt schon ganz in Böhmen; seine südöst- liche Abdachung nennt man das Mährische Gesenke; die Lücke zwischen diesem und den Karpaten, die Mährische oder Oder-Pforte, ist eine alte Völkerstraße, die schon die römischen Händler benutzten, um Bernstein von der Ost- seeküste zu holen. 6. Die Städte brauchen wir nicht nach Staaten zu ordnen, da sie alle zur Provinz Schlesien gehören. Schluß- und Wiederholungsaufgabe: Benenne jetzt alle Eintragungen in Skizze 1, § 29 und zeichne sie a) «ach der Borlage, b) aus dem Gedächtnis! Schreibe alle Namen orthographisch richtig nieder! 9ibb. 3, § 29. Schlesien. Für die Schlußaufgabe.

8. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 198

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 198 — schmücken die Stadt. In dem Gewühl der Straßen kann man neben Gestalten der meisten afrikanischen Völker auch Vertreter fast aller Nationen Europas und der übrigen Kontinente erkennen. Karawanen durchziehen die Stadt. Groß ist die Zahl der Basare, in denen orientalische Waren (welche z. B.) zum Verkaufe aus- gelegt sind. Selbst die Brunnen der Stadt sind Meisterwerke der Baukunst. Wasserträger, Eseltreiber, vermummte, vor- nehme Frauengestalten, Zauberer, Schlangenbeschwörer, auf- Abb. 70. „Cleveland" in Port Said vor dem Gebäude der Suez-Kanal-Gesellschaft. Aus einem Führer der Hamburg-Amerika-Linie. fallende Hochzeitszüge sind stereotype Erscheinungen in den Straßen Kairos. (Abb. 67, 68, 69.) Die Stadt besitzt zudem eine der bedeutendsten Hochschulen des Morgenlandes mit einer sehr wertvollen Bibliothek. Westlich von Kairo liegen die Pyra- miden von Gizeh. (Siehe oben!) Alexandria ist die Eingangspforte zum Nilgebiet. Die Stadt hat 320000 Einw. Der berühmte Hafenplatz ist eine Gründung Alexanders des Großen. Seine heutige Bedeutung verdankt er der vermittelnden Handelsstellung zwischen Europa und den asiatischen Kulturstätten. Das alte Alexandria war umfangreicher und berühmter als Stätte der

9. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 55

1912 - Berlin : Oldenbourg
Österreich-Ungarn. 55 Österreich-Ungarn als Kulturstaat. Was das eigentliche Österreich betrifft, so oblagen ihm schon seit frühester Zeit zwei wichtige Kulturaufgaben: 1. Vom frühen Mittelalter an bis in die neuere Zeit hatte es gegen Avaren, Magyaren und Türken die germanisch-christliche Kultur zu schützen; 2. seine andere, nicht minder bedeutsame Aufgabe bestand und besteht wohl auch noch heute darin, die nichtdeutschen Völkerschaften durch deutsche Kultur einer höheren Gesittung zuzuführen. In wirtschaftlicher Hinsicht ist Österreich-Ungarn noch vorwiegend Ackerbaustaat. Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigen gegen % aller Einwohner. Die Industrie ist vorherrschend auf die westlichen Länder beschränkt, da Kohle und Eisen nicht allzu reichlich in der Monarchie vertreten sind. Handel und Ver- kehr bewegen sich teils in ostwestlicher Richtung und hier besonders auf und längs der Hauptachse alles Austausches und Verkehrs, der Donaustraße, teils in nordsüdlicher Richtung von Böhmen, Mähren und Galizien über Wien bzw. Ofen- Pest nach Trieft und Fiume. Österreich-Ungarn vermittelt somit einerseits den Verkehr zwischen West- und Südosteuropa, anderseits zwischen Nordeuropa und den Mittelmeergebieten. Nach dem östlichen Mittelmeer, dem Gebiete der Levante, ist auch der Haupthandel der österreichischen Häfen gerichtet. An dem ozeanischen Handel hat Österreich-Ungarn vermöge seiner Lage nur bescheidenen Anteil. Es ist auch der einzige Großstaat Europas, der keine Kolonien besitzt. Haupteisenbahnlinien von West nach Ost: Paris—münchen—wien—buda- pest—belgrad—konstantinopel (Orientexpreß) und Paris—basel—zürich—arlberg— Innsbruck—salzburg—wien; von Nord nach Süd: Berlin—münchen—innsbruck— Brenner—verona (Nord-Süd-Expreß); Berlin—münchen—salzburg—tauern—trieft und Berlin—oderberg oder Dresden—wien—semmering—trieft. Auf dem Gebiete der Schulen wie der Wissenschaften und Künste hat die Monarchie in den letzten Jahrzehnten sehr bedeutende Fortschritte gemacht. Ganz besonders ist Österreich das Land der Musik. Der musikalische Sinn zeigt hier eine Entwicklung wie sonst nirgends und zwar sowohl bei den Deutschen wie bei den Slaven und Magyaren. Die charakteristischen Volkstypen dieser Art, der Tiroler mit der Zither, der ungarische Zigeuner mit der Geige und das böhmische Harfenmädchen, sind allbekannt. Es ist begreiflich, daß ein solch mnsi- Misch veranlagtes Volk auch eine ganze Reihe bedeutender Komponisten auf- zuweisen hat; es seien von solchen vor allem genannt die großen Klassiker Haydn und Mozart, ferner der Liederkomponist Franz Schubert. Auch manch bedeuten- den Maler und Dichter hat Österreich hervorgebracht; von ersteren z. B. Moritz v. Schwind, Hans Mafart, Franz Defregger, von Dichtern Grillparzer, Zedlitz, Seidl, Rofegger u. a. Sonach nimmt Österreich-Ungarn nicht nur als staatlicher Organismus unter den Großmächten Europas eine hervor- ragende Stelle ein, es ist auch seinen Kulturaufgaben gerecht geworden.

10. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 29

1912 - Berlin : Oldenbourg
Großbritannien. 29 Eilande im Indischen Ozean. So begreift sich das stolze Wort des englischen Staats- mannes Fox: „England ist nur unser Absteigquartier, aber die Welt, die Welt _— das ist das eigentliche England", und nicht minder das Nationallied: »Rule, Britannia, rule the waves« (Herrsche, Britannia, über die Wogen!). Englische Landwirtschaft. Sie hat ihren Hauptsitz im südöstlichen Tief- lande, in Altengland, wo sie sich unter der Gunst der natürlichen Verhält- nisse: eines fruchtbaren Bodens, reichlicher Benetzung und eines ausgeprägten Seeklimas zu mustergültiger Höhe entwickelt hat, vorwiegend in Form des Groß- gruudbesitzes. Der Ackerbau vermag freilich kaum die Hülste des Bedarfs zu decken — er verfügt nur über 13°/0 der Bodenflüche —, dagegen wird Englands Vieh- zu cht von keinem anderen Lande der Erde übertroffen, eine Folge der vorzüg- lichen Weidegründe und der sorgsamen Pflege, die dieser Zweig der Landwirtschaft seit langem genießt. Englische Rinder, Schweine und Schafe werden auf dem Festlande zur Zucht ebenso begehrt wie englische Vollblutpferde; in der Hopfen- erzengung steht England an erster Stelle in Europa, und seine Wollproduktion wird ebenfalls nur von der russischen übertroffen. Altengland mit seinen wohlgepflegten Parks, aus deren Mitte stolze Herreu- Häuser aufragen, ist der Sitz des altenglischen Adels. Hier liegen auch die Universitäts- städte Oxford und Cam- bridge und die altertüm- lichen Kathedralstädte Ean- t e r b n r y, Jork u. a. Englands Bodenschätze und Industrie. Außer durch seine günstige Verkehrslage und seinen riesigen Kolonial- besitz wird Großbritanniens weltbeherrschende Handels- macht noch getragen durch seine großen Vorräte an Kohlen und Eisen, diesen Haupthebeln der modernen Großindustrie. In Süd- Wales bei Cardiff, rings um das nordenglische Bergland bei Liverpool, Birmingham, Lincoln, Carlisle und New- Castle, dann in Schottland bei Glasgow finden sich die ausgedehntesten Kohlenfel- der. Der britische Bergbau We Fischer-Geistbeck, Erdk. f, Höh, Mädchenschulen, V. Teil. 3, Aufl.
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