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1. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 127

1888 - Leipzig : Engel
— 127 — Zeit. Die dortigen portugiesischen Juden, welche wegen ihrer strengen Redlich-keit hei ihren christlichen Mitbürgern in hohem Ansehen standen, machten von iliren Reichthümern den edelsten Gebrauch. Isaak (Antonio) Suasso, von demselben König Karl Ii. von Spanien, der bei dem grossen Auto-da-Fe in Madrid 1632 viele Juden verbrennen liess. zum Baron Avernes de Gras ernannt, schoss Wilhelm von Oranien zu seinem Zuge nach London 2 Millionen Gulden unverzinslich vor. Abraham und Jakob de Pinto gründeten ein Lehrhaus in Rotterdam und deren Söhne Jakob und Isaak, welche 2 Millionen hinterliessen, bedachten in ihrem Testamente den Staat und die Gemeinde, jüdische und christliche Geistliche. Die Pereyras gründeten mit einer halben Million Waisenhäuser in Amsterdam. Grosse Dienste leistete Francisco Molo dem holländischen Staat und Daniel Abensur dem König von Polen. Ein bleibendes Denkmal der Opferwilligkeit setzten sich die reichen Osorios, Costas, Curiels u. A. in der grossen amsterdamer Synagoge, welche mit einem Kostenaufwande von 200000 Gulden erbaut wurde (1675) und zu den schönsten jüdischen Gotteshäusern noch heute gerechnet wird. § 11. Die Juden im deutschen Reiche. Das Mittelalter, das im Allgemeinen mit dem 15. Jahrhundert schliesst, dauerte für die Juden in Deutschland auch im 16. und 17. Jahrhundert noch fort. Wohl ernannte Kaiser Maximilian I. den gelehrten Jakob Jechiel Loans, der den Kaiser Friedrich Iii. bis zur Sterbestunde ärztlich behandelt hatte, zu seinem Leibarzt und Joseph Loans aus Rosheim (Jossel Rosheim) zum Vertreter der deutschen Judenheit auf den Reichstagen, nichtsdestoweniger hörten die Anklagen wegen Hostienschändung und Kindermord, die Judenhetzen und Judenverfolgungen nicht auf; nach wie vor lebten die Juden als Fremdlinge und Kammerknechte in ihren Judengassen, von der Gesellschaft getrennt, vom Pöbel verhöhnt. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts hatte es der deutsche Judenhass besonders auf die Vernichtung des Talmud abgesehen. Zwei getaufte Juden, Johann Pfefferkorn aus Mähren, der, nachdem er einen Diebstahl begangen, sich taufen liess, und Victor von Karben, denuncirten den Dominicanern in Köln, an deren Spitze der gewaltthätige Hoogstraten stand, den Talmud und die jüdischen Schriften. In mehreren giftigen Schmähschriften hetzte Pfefferkorn gegen die Juden und ermuthigte die Fürsten sie zu vertreiben und Scheiterhaufen für die jüdischen Bücher zu errichten. Die Schwester des Kaisers Maximilian, die bigote Kunigunde, wusste er zu überreden, dass nach Vernichtung der jüdischen Schriften die Juden sich zum Christenthum bekennen würden, und es gelang ihm von dem Kaiser die Vollmacht zu erwirken, alle jüdischen Schriften überall im deutschen Reiche zu untersuchen und zu vernichten. Schon hatte er sein elendes Handwerk in Frankfurt a. M., Worms, Bingen und ändern Orten mit Eifer betrieben, da nahm sich der Juden und ihres Schriftthums ein Mann von hervorragender Bedeutung an: Johann Reuchlin, geb. zu Pforzheim 1455. Er hatte sich, der Zeitrichtung huldigend, in die Kabbala versenkt und infolge dessen sich mit

2. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 15

1888 - Leipzig : Engel
— 15 - Schon als junger Mann zeigte er Muth und Entschlossenheit. Wegen seines eigenmächtigen Vorgehens von Hyrkan vor das Synhedrion geladen, benahm er sich so trotzig und herausfordernd, dass die Eichter es nicht wagten, die Anklage gegen ihn zu erheben; statt der verdienten Strafe erhielt er von Cäsar die Verwaltung von ganz Cölesyrien. Seinen weitgreifenden und hochfliegenden Plänen stand nur noch Einer im Wege: Antigonos, der Sohn des in Rom vergifteten Aristobul und Neffe Hyrkan’s. Mit Hülfe der Parther drang Antigonos in Judäa ein, eroberte Jerusalem, liess Hyrkan die Ohren abschneiden, um ihn zum Priesterdienste untauglich zu machen, und wurde nun selbst König und Hoherpriester (40). In dieser Gefahr eilte Herodes zu dem Araberkönig Malchus, zur ägytischen Königin Kleopatra, reiste nach Rom und setzte es bei Antonius und Octavian durch, dass der römische Senat ihn zum König der Juden ernannte (40). Es kam nun zwischen Herodes und Antigonos zu einem blutigen Kampfe, der durch Hülfe römischer Truppen nach 3 Jahren mit der Einnahme Jerusalems beendet wurde; auch diesmal wurde Jerusalem an einem Sabbat (Juni 37) erobert, nur mit Mühe konnte Herodes die Zerstörung des Tempels verhindern. Den Antigonos liess Antonius auf Bitten des Herodes ans Kreuz schlagen. Den Thron, den Herodes, vom Volke der idumäische Sklave genannt, über Leichen erstiegen hatte, suchte er auch durch Mord zu stützen. Gleich nach seinem Regierungsantritte liess er die Anhänger des Antigonos, die angesehensten Geschlechter, alle Mitglieder des Synhedrion bis auf Schemaja und Abtalion, die Häupter desselben, grausam hinrichten und das Vermögen aller Verurtheilten für seinen Schatz einziehen. Er war ein mistrauischer Tyrann, beständig von Furcht und Argwohn gequält, und dieser Furcht fielen die wenigen, noch übrig-gebliebenen Glieder der Hasmonäerfamilie, selbst seine eigenen Binder und Geschwister zum Opfer. Den alten Hyrkan, der bei den Parthern lebte, wusste er durch schmeichelhafte Versprechungen zur Rückkehr nach Jerusalem zu veranlassen; hier liess er ihn angeblich wegen Hochverrath tödten. Zum Hohenpriester ernannte er einen unbedeutenden Mann, namens Ananel, und überging seinen Schwager Aristobul, den vom Volke geliebten Bruder seiner Gemahlin Mariamne. Als aber Alexandra, die Mutter Aristobul’s, sich darüber beklagte, und die Königin Kleopatra, so wie M. Antonius sich für ilm verwendeten, so übertrug ihm Herodes die Hohepriesterwürde, liess ihn aber bald in Jericho im Bade ertränken. Zwar wurde er dieser Unthat wegen von Alexandra des Mordes angeklagt und musste auch vor dem Richterstuhle des Antonius erscheinen, wusste aber den Römer durch Geschenke für sich zu gewinnen, sodass er völlig frei ausging. Seine Gemahlin Mariamne, die letzte Hasmonäerin. wurde von Herodes’ Schwester Salome tödtlich gehasst und infolge der Verleumdungen dieses ränkevollen Weibes des Treubruchs angeklagt, vor parteiische Richter gestellt und zum Tode ver-urtkeilt; auch ihre Mutter Alexandra liess er hinrichten. Alle diese Hinrichtungen und Gemüthserschütterungen wirkten zerstörend auf seine Gesundheit und machten ihn trübsinnig. Theils zu seiner Zerstreuung, theils aus Schmeichelei gegen den Kaiser Augustus, auf dessen Freundschaft er sehr stolz war, liess er Wasserleitungen und Städte, wie Sebaste (Samaria) und Cäsarea, bauen. Das Volk hasste ihn und dies umsomehr, als er auch noch

3. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 16

1888 - Leipzig : Engel
- 16 - römische Sitten, Kampfspiele, Theater u. dgl. m. einführte. Um sich die Zuneigung des Volkes einigermassen zu erwerben, erliess er nach den Plagen, die das Land betroffen, einen Theil der Abgaben und begann in seinem 18. Regierungsjahre den Umbau des Tempels in Jerusalem; aber mit der Religion, welche dieser prachtvolle Bau verherrlichen sollte, standen alle seine Bestrebungen in crassestem Widerspruch. Noch gegen Ende seines Lebens liess er, wieder auf Anstiften seiner Schwester Salome, nicht nur seine beiden Söhne, welche er von der Hasmonäerin Mariamne hatte, Alexander und Aristobul, in Samaria erdrosseln, sondern auch den von ihm zum Nachfolger bestimmten Antipater, den Sohn seiner ersten Frau Doris, der ihm nach dem Leben trachtete, hinrichten. Fünf Tage nach dieser Hinrichtung starb er selbst an einer ekelhaften Krankheit im 37. Jahre seiner Regierung und 70. seines Lebens (3.) Vor seinem Tode hatte er die Vornehmsten Judäas nach Jericho beschieden und seiner Schwester Salome den Auftrag ertheilt, in dem Augenblicke seines Verscheidens sie alle niederhauen zu lassen, damit jede Familie einen Verlust zu beklagen habe und allgemeine Trauer im Lande herrsche. Dieser grausame Auftrag wurde indess nicht ausgeführt, und das V )lk beging seinen Todestag als einen Freudentag. Dem Testamente des Herodes zufolge wurde das Land unter seine drei Söhne: Archelaus, Antipas und Philippus getheilt. Archelaus erhielt das eigentliche Judäa mit dem Königstitel. Gleich nach seinem Regierungsantritte trat das erbitterte Volk mit Wünschen auf, die er nicht erfüllen konnte oder wollte; es kam in Jerusalem zu einem Auflauf, bei dem 3000 Personen an einem Tage umkamen. Der Kampf wüthete alsbald im ganzen Lande, sodass auf Archelaus’ Veranlassung die römischen Feldherren Varus und Sabinus in Jerusalem blieben. Archelaus, den Augustus nicht als König, sondern nur als Volksfürsten (Ethnarch) anerkannte, regierte tyrannisch, aber nur wenige Jahre; Augustus entthronte ihn und schickte ihn nach Vienna in die Verbannung. Judäa wurde nun römische Provinz und von Landpflegern verwaltet. § 3. Innere Verhältnisse. Die fortlaufende Kette der widerwärtigen Parteikämpfe, die Eifersucht, der Zwist, der Verrath, die Arglist und die schrecklichen Mordthaten übten einen unseligen Einfluss auf die Religiosität des Volkes, auf Glauben und Sitten. Die Priesterwürde war geschwächt, das Ansehen des Synhedrions entkräftet und dessen Gewalt bedeutungslos. Die jüdischen Gerichtsstellen sanken zu blossen Synagogengerichten herab. Die Ausübung der Religion war erschwert, innere Zwietracht, Zerrüttung und Entartung waren an der Tagesordnung und des Volkes Festigkeit und Stärke gefährdet. Die vielen und mannichfaltigen Trübsale, welche die schlechten Fürsten Israels und die von Syrern und Römern auf dem Boden Judäas ausgefochtenen Kriege über das jüdische Volk herbeiführten, stimmten viele zu Trübsinn^ und Schwermuth, zu banger Furcht vor neuen Plagen, andere aber zum Glauben an einen herrlichen Ausgang alles Elends/ zu spannender Sehnsucht nach Erlösung. Es ist der natürliche Hang der Menschen, im Unglück sich froher Hoffnung hin-

4. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 19

1888 - Leipzig : Engel
- 19 — Agrippa, welcher während seiner vierjährigen Regierung durch seine treue Anhänglichkeit an das Judenthum, durch seine Milde und Charakterfestigkeit die Liebe des Volkes sich erworben hatte, starb plötzlich zu Cäsarea im 54. Lebensjahre (44). Seinen Sohn Agrippa ü., der sich damals in Rom befand, ernannte Claudius nicht zum König, und so erhielt Judäa als römische Provinz wieder Landpfleger, welche, in Habgier und Blutdurst miteinander wetteifernd, durch ihre Bedrückung den Hass gegen die Römer immer mehr schürten und eine förmliche Anarchie heraufbeschworen. Unter dem Landpfleger Cum anus kam es dadurch, dass ein römischer Soldat eine unanständige Geberde gegen das Heiligthum sich erlaubte, am Pessachfeste (49) zu einem Tumult, und als Cu-manus Truppen anrücken liess, entstand ein so heftiges Gedränge, das an 20000 Juden den Tod fanden. Sein Nachfolger Felix, der sich mit Drusilla, einer der drei leichtsinnigen und sittenlosen Schwestern Agrippa’s vermählte, dachte an nichts anders als sich zu bereichern und setzte sich zu diesem Zwecke mit den Sicariern oder Dolchmännern in Verbindung; viele unschuldige Menschen, selbst den Hohenpriester liess er meuchlings ermorden. An Grausamkeit aber übertraf alle seine Vorgänger Gessius Plorus, unter dem die Empörung der Juden gegen die Römer endlich zum Ausbruch kam. § 5. Die Juden ausserhalb Judäas. Gleichwie Judäa hatte Aegypten und ganz besonders Alexandrien eine grosse Zahl jüdischer Bewohner, welche seit Jahrhunderten volles Bürgerrecht genossen. Durch den Wohlstand, welchen sie durch Handel, Schiffahrt und Betrieb verschiedener Handwerke sich erwarben, und durch die wissenschaftliche Bildung, in der sie bei aller Treue gegen die väterliche Religion den Griechen nicht nachstanden, erregten sie den Hass ihrer ägyptischen und griechischen Mitbürger, welcher durch judenfeindliche Schriftsteller, wie Apollonius Molo, den Lehrer Cicero’s, u. A. noch genährt wurde. Der wüthendste Judenfeind war der Grammatiker Apion, der die Juden und das Judenthum in der frechsten Weise angriff, und gegen den Flavius Josephus in einer besondern Verteidigungsschrift auftrat. Der lang genährte Hass der Alexandriner gegen die Juden brach unter Caligula durch das Erscheinen des Königs Agrippa in der ägyptischen Hauptstadt in helle Flammen aus. Die beutelustige Menge vertrieb die Juden aus den vier Stadttheilen Alexandriens, misshandelte sie, plünderte ihre Häuser, stürmte die Synagogen und stellte daselbst die Bilder des Kaisers auf. In dieser Noth schickten die Juden im Sommer (40) eine Gesandtschaft von B oder 5 Männern an den Kaiser nach Rom. Einer von diesen war Philo, der bedeutendste Vertreter der jüdisch-alexandrinischen Schule. In Alexandrien geboren, einer reichen und angesehenen Familie entsprossen, hatte er eine sehr sorgfältige Erziehung erhalten und sich mit vielem Eifer dem Studium der Philosophie und Literatur des Judenthums gewidmet. Mit den Schriften Plato’s innig vertraut, machte er sich dessen poetische Sprache so zu eigen, dass man zu sagen pflegte: Plato schrieb wie Philo oder Philo wie Plato. Mit seiner schwärmerischen Liebe zur Philosophie verband er eine unerschütterliche Anhänglichkeit an das Juden-

5. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 48

1888 - Leipzig : Engel
- 48 - und Egica aber übertrafen alle an Grausamkeit. Erwig und der von Juden abstammende Erzbischof Julian von Toledo decretirten, dass sowol sämmtliclie Juden, welche nicht das Christenthum annahmen, als auch die Getauften, die irgend ein jüdisches Gesetz befolgten, mit Verlust des Vermögens bestraft und aus dem Lande verjagt werden sollten (693). Unter Egica wurden sämmtliclie Juden Spaniens zu Sklaven gemacht, verschenkt und durch das Land vertheilt. Kinder unter 7 Jahren wurden den Eltern entrissen und frommen Christen zur Erziehung übergeben. Was wunder, dass die Juden dem siegreich vordringenden mohammedanischen Eroberer Tarik zujubelten und ihn auf seinen Siegeszügen unterstützten. Die Araber brachten den Juden Erlösung von Jahrhundert langer Knechtschaft. § 7. Die Juden unter den Merovingern und Karolingern. In Gallien lebten die Juden, welche sich schon unter der römischen Herrschaft dort niedergelassen hatten, mit dem Volke in gutem Einvernehmen; sie verkehrten mit den Geistlichen, waren Beamte und Steuereinnehmer, und bekleideten sogar Befehlshaberstellen. Allmählich regte sich auch hier der Geist der Unduldsamkeit und es gelang, beschränkende Gesetze gegen sie zu erwirken, aber dieselben wurden nur selten gehandhabt, theils weil das Volk die gehässigen Anschauungen der Geistlichkeit nicht theilte, theils weil die Juden durch ihre Kenntnisse und ihren Reichthum ihre günstige Stellung zu behaupten wussten. Unter den Merovingern verschlimmerte sich jedoch ihre Lage. Chilperich von Soissons (562—564) suchte sie zum Cbristenthume zu führen und zwang viele zur Taufe. König Dagobert behandelte sie eben so grausam wie Heraklius und Sisebut. Unter den Karolingern lebten die Juden in Buhe und Frieden. Karl der Grosse, als ein echter Held frei von Vorurtheilen, begünstigte sie hauptsächlich ihres Handels wegen; durch Juden liess er sich die Erzeugnisse des Morgenlandes zuführen. Um die Bildung der deutschen Juden, welche hinter ihren Glaubensgenossen in Spanien und Italien weit zurückstanden, zu heben, verpflanzte er eine jüdische Gelehrtenfamilie aus Lucca: Kalonymos sammt seinem Sohne Moses, nach Mainz (787). Mit der Gesandtschaft an den mächtigen Khalifen Harun-Al-Raschid betraute er in Gemeinschaft zweier Edelleute den Juden Isaak, welcher die Geschäfte zur Zufriedenheit seines Herrschers ausführte und ihm ausser einem Elephanten und ändern reichen Geschenken auch einen gelehrten Juden aus Babylon mitbrachte: R. Machir, der in Narbonne eine tal-mudische Hochschule gründete (802). Besonders begünstigt waren die Juden von Ludwig dem Frommen und der Kaiserin Judith. Ihnen zu Liebe wurden die Wochenmärkte vom Sabbat auf einen ändern Tag verlegt; sie waren in ihrem Verkehre nicht beschränkt und durften sogar frei Sklavenhandel treiben, sie genossen völlige Religionsfreiheit, ja die Synagogen wurden häufig von Christen besucht, welche an den in der Landessprache gehaltenen Predigten der Rabbinen mehr Gefallen fanden, als an denen ihrer Geistlichen. Das Judenthum stand damals in solchem An*

6. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 63

1888 - Leipzig : Engel
- 63 — Im Alter von 70 Jahren starb er, Ib. December 1204; seine Hülle wurde nach Tiberias geführt. Als die Kunde von seinem Tode nach Jerusalem gelangte, ordnete man ein allgemeines Fasten an. Seine zahlreichen Verehrer behaupteten: „Von Moses (den Amram) bis Moses (den Maimon) gab es keinen Mann wie Moses“. In Arabien fügten viele Gelehrte in dem Kaddisch-Gebet seinen Namen in der Formel bei: „In euern Lebzeiten, in euern Tagen und in den Tagen unseres Lehrers Moses den Maimon“, und diese Verehrung wurde ihm zu Theil, weil er seine Glaubensgenossen zu einem glücklichem Standpunkte erhoben und sie durch seinen Einfluss von schwerem Joch befreiet hatte. Maimuni war eine friedfertige und sanfte Natur; Ehrgeiz war ihm fremd, noch weniger kannte seine Seele die Leidenschaft der Rache und des Zornes. Zu der Ueberzeugung, dass er wegen seiner ausgebreiteten Gelehrsamkeit, seiner tiefen Forschungsgabe, wegen seiner hohen Religiosität und seines heiligen und reinen Eifers für die tiefere Erkenntniss des Judenthums die ausgezeichnetste Hochachtung verdiene, gelangten selbst seine Gegner, und an Gegnern fehlte es ihm, wie jedem grossen Manne, der neue Bahnen betritt, wahrlich nicht. Schon bei seinen Lebzeiten wurde sein Religionscodex hart angegriffen. Man verargte es ihm, dass er die Quellen, aus denen er geschöpft, in seinem Mischne Thora nicht angegeben und die gesetzlichen Normen als Machtgebot aufgestellt habe, und beschuldigte ihn durch dieses Werk das Studium des Talmud verdrängt zu haben; man fürchtete nämlich, dass, nachdem nun jeder in religiösen und civilgesetzlichen Angelegenheiten leicht Auskunft erhalten könne, das Talmudstudium vernachlässigt und mit der Zeit ganz aufhören würde. Ausser dem hoch-müthigen Samuel den Ali in Bagdad, der bald abgefertigt wurde, griff ihn Abraham den David (Rabed) aus Posquieres empfindlich an. Dieser Abraham, die höchste talmudische Autorität in der Provence, unabhängig durch seinen Reichthum, von heftigem Charakter, trat wie gegen Seraclija Halevi auch gegen Maimuni rücksichtslos auf; er machte Randglossen (Hassagot) zu dem Mischne Thora, welche jetzt dem Werke selbst beigedruckt sind, auf die Maimuni jedoch nie erwidert hat. Einen wahren Sturm rief der More Nebuchim hervor, er wurde als gefährlich für den Glauben verschrien; es kam zu einem heftigen folgeschweren Kampfe, dessen eigentlicher Schauplatz die Provence war. § 7. Die Juden in der Provence. Der Kampf über die Schriften des Maimonides. In den reichen Handelsstädten der Provence, in Marseille, Narbonne, Toulouse, in Montpellier, Arles und Aix befanden sich schon im 9. Jahrhundert Juden in ansehnlicher Zahl, welche theils unter kaiserlicher Oberhoheit, theils unter der Herrschaft selbständiger Grafen standen. Je freier die Provencalen in ihrer Unabhängigkeit von der Geistlichkeit sich entwickelten, desto günstiger gestaltete sich die Stellung der unter ihnen wohnenden Juden. Sie erwarben Grundbesitz, trieben Ackerbau und Handel und bekleideten oft hohe staatliche

7. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 65

1888 - Leipzig : Engel
— 65 — Noch bei Lebzeiten Maimuni’s hatten selbst in Spanien, wo die arabische Bildung heimisch war, Einzelne es gewagt, gegen manche seiner Ansichten aufzutreten, so namentlich R. Heir Halewi Abulafia, „der Fürst“, ein durch Gelehrsamkeit und Stellung angesehener Mann (st. 1244), der sich in einem Sendschreiben an die „Weisen Lünels“ über die maimuni’sche Auffassung der Auferstehung beklagte. Da er jedoch hier wenig Anklang fand und von Ahr on den Heschullam aus Lünel derb abgefertigt wurde, wandte er sich an die Gelehrten im Norden Frankreichs, wo er an dem später nach Palästina aus-gewanderten Tosafisten Sims on den Abraham aus Sens einen Kampfgenossen fand. Die längst eingetretene Spannung zwischen den Gegnern und Verehrern Maimuni’s kam endlich zum Ausbruch. Im Jahre 1232 stellte sich nämlich dei strenggläubige talmudische Gelehrte Salomo den Abraham aus Montpellier an die Spitze des Kampfes; mit seinen beiden Schülern, Jona den Abraham Ge-rondi, der später Schulhaupt zu Toledo wurde, und David den Saul, sprach er den Bann über alle diejenigen aus, welche sich mit irgend einer Wissenschaft, ausser Bibel und Talmud, insbesondere mit dem „More Nebuclmn“ befassten. Alle bedeutenden nordfranzösischen, ein grosser Theil der südfranzösischen und spanischen Talmudisten schlossen sich dem Banne an. Diese Aechtung der Wissenschaft rief überall Aufregung und Entrüstung hervor. Alsbald erhoben sich die Verehrer Maimuni’s in Lünel, Beziers und Narbonne, in Aragonien, Catalonien und Castilien, und erklärten ihrerseits Salomo den Abraham und seine Genossen in den Bann. So standen sich die Strenggläubigen und die Freunde der freiem philosophischen Richtung in zwei grossen Parteien feindlich gegenüber; der Kampf wurde auf beiden Seiten mit Leidenschaft und Erbitterung geführt. Um persönlich die hervorragendsten Gemeinden Spaniens und deren Vertreter zu gewinnen , begab sich der greise David Kimchi, ein warmer Verehrer Maimuni’s, auf die Reise, er fand auch überall bereitwillig Gehör, stiess aber auf harten Widerstand bei dem als Gelehrten und Arzt geachteten Jehuda Ibn Alfachar in Toledo, der entschieden auf Seite der Gegner stand, weil, wie er behauptete, Maimuni sich mehr von philosophischen Voraussetzungen als von dem einfachen Inhalte der heil. Schrift hätte leiten lassen. Der Kampf entzündete die Gemüther immer mehr. Da thaten die Strenggläubigen einen verhängnissvollen Schritt: sie traten in Verbindung mit dem gegen die Albigenser eingeführten Inquisitionsgericht und setzten es bei den Dominicanern durch, dass die Schriften Maimuni’s, als gemeinschädlich für den Glauben, in Montpellier und Paris öffentlich verbrannt wurden. Ueber diesen Verratli waren alle Juden diesseits und jenseits der Pyrenäen empört. Alle, die vom Parteihass nicht gänzlich geblendet waren, sahen ihr Unrecht ein, mehrere der Verleumder wurden bei den christlichen Behörden angeklagt und damit bestraft, dass man ihnen die Zunge ausschnitt. Jona Gerondi empfand Reue und that das Gelübde, zu Maimuni’s Grab zu pilgern, um den Geist des von ihm verkannten grossen Mannes um Verzeihung zu bitten; ohne das Gelübde erfüllt zu haben, starb er plötzlich an einer seltenen Krankheit zu Toledo (1263). Als Maimuni’s einziger Sohn, Abraham, der als Leibarzt des Sultans Alkamel in

8. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 70

1888 - Leipzig : Engel
- 70 — sich über die höchsten Dinge in phantastischer Weise ausliess und den er dem allgemein im Rufe eines Wundermannes stehenden Simon den Jochai, dem Schüler E. Akiba’s, unterlegte. Dieses in chaldäischer Sprache geschriebene Buch, „Sohar“ (Glanz), das Hauptwerk der Kabbala, machte ungewöhnliches Aufsehen und übte nicht geringen Einfluss auf das Judenthum; es schwang sich zu einer beispiellosen Herrschaft empor und umstrickt in manchen Gegenden noch jetzt viele Geister mit seinen Banden. Einen schroffen Gegensatz zu der kabbalistischen Richtung bildeten die Philosophen der damaligen Zeit, welche die Erzählungen der heil. Schrift, die religiösen Vorschriften und Gebräuche allegorisch deuteten und ihre freien Ansichten auch öffentlich predigten. Die eigentlichen Vertreter dieser Richtung waren: Schemtob Falaquera (Palquera), ein Spanier von seltener Gelehrsamkeit, der in seinem „Forscher“ (Mewakkesch) einen kurzen Ueberblick der Wissenschaften lieferte und einen Commentar zu Maimuni’s „More“ schrieb; Isaak Albalag, welcher den Widerspruch zwischen Glauben und Wissen so scharf zuspitzte, dass er geradezu als Ketzer bezeichnet wurde; Secharja den Isaak den Schealtiel, ein kühner philosophischer Commentator der heil. Schrift, der Alles was er mit der Vernunft nicht in Einklang zu bringen vermochte, für Poesie ausgab, und Levi den Chajim aus Villefranche, der die Wunder natürlich erklärte, mit dem rabbinischen Judentlium gänzlich brach und seine Lehren in öffentlichen Vorträgen verbreitete. Eine vermittelnde Persönlichkeit, gründlicher Talmudist und Freund der Wissenschaften war Vidal Menachem Heiri, Rabbiner zu Perpignan, der Verfasser eines Commentars zu den „Sprüchen der Väter“ (Bet Habecliira) und verschiedener Erläuterungen zum Talmud. Vorsichtig und taktvoll wie er war, liess er sich in einen Kampf gegen die Freiheit des Geistes und die Wissenschaft nicht ein. Nicht so besonnen handelte Abba Mari b. Moses b. Joseph oder D. Astruc de Lunel in Montpellier. Er drang in Ben Aderet, den dem Judenthume gefahrdrohenden Bestrebungen der rücksichtslosen Freidenker, besonders den Lehren des Levi aus Villefranche, mit aller Kraft entgegenzutreten. Ben Aderet liess sich nicht so leicht hinreissen, zudem auch die Freunde der Wissenschaft mit Jakob Tibbon oder D. Profat, dem Regenten (Kanzler) der medicinischen Schule zu Montpellier an der Spitze, sich gegen eine Aechtung der Wissenschaft aufs entschiedenste verwahrten. Während die jüdischen Gemeinden in Spanien und der Provence für und wider die Neuerer Partei ergriffen, erhielten die Eiferer einen einflussreichen Bundesgenossen in dem aus Deutschland eingewanderten frommen Ascher den Jechiel (Ascheri, Rosch), der, ein Schüler des R. Meir aus Rothenburg, eine talmudische Autorität und der Philosophie völlig fremd, Ben Aderet zu bewegen wusste, am 26. Juli 1305 in Barcelona über alle diejenigen den Bann auszusprechen, welche sich vor zurückgelegtem 25. Jahre mit Philosophie oder sonst wissenschaftlichen Schriften in den nächsten 50 Jahren beschäftigen würden. D. Profat und seine Freunde ruheten nicht: mit Erlaubniss des Landesherrn sprachen sie einen Bann über alle aus, welche ihre Kinder vom Studium der Wissenschaften abhielten. Ueber den weitern Verlauf dieser Angelegenheit,

9. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 6

1888 - Leipzig : Engel
— 6 — § 5. Die Makkabäer, a) Mattathias. In Modiim, einem Städtchen nicht weit von Jerusalem, lebte damals ein Mann, Namens Mattathias (Mattithjahu), Sohn des Jochanan, vom priesterlichen Geschlechte der Hasmonäer oder Makkabäer. Er hatte 5 Söhne: Jochanan, Simon, Juda, Elasar und Jonathan. Den greisen Mattathias betrübte die traurige Lage seines Volkes sehr und er beschloss, dem Tyrannen Widerstand zu leisten. Als der syrische Befehlshaber Apelles nach Modiim kam, um die Juden dieses Ortes zum Abfall zu zwingen, und Mattathias als den Angesehensten auiforderte, mit dem Beispiele voranzugehen, antwortete er: „Wenn auch alle Völker im Beiche des Königs gehorchen sollten, von dem Glauben ihrer Väter abzufallen, so werde doch ich, meine Söhne und Brüder in dem Bunde unserer Väter wandeln.“ Als dann ein Jude vor den aufgerichteten Altar trat, um dem Zeus zu opfern, da tödtete Mattathias den Abtrünnigen, während seine Söhne Apelles und dessen Begleiter niedermachten und den Altar zerstörten. Das Zeichen zum Kampfe war gegeben. Mit dem Bufe: „Wer für das Gesetz eifert, folge mir nach!“ eilte er durch die Stadt. Eine muthige Schaar Gleichgesinnter schloss sich ihm an; sie zogen in die Wüste, dort in verborgenen Berghöhlen ihre Macht sammelnd. Dann drangen sie in die Städte und Dörfer, zerstörten die Götzentempel und Altäre, bestraften die Abtrünnigen und eiferten die Glaubenstreuen zum Widerstande an. Doch schon wenige Monate nachdem der Aufstand begonnen, starb Mattathias (166). Vor seinem Tode ermunterte er seine Söhne zur Ausdauer im Kampfe und ermahnte sie zur Einigkeit; Simon, den ältern Bruder, empfahl er ihnen als Bathgeber, den durch Muth und Tapferkeit ausgezeichneten Juda als Anführer. b) Juda Makkabi. Juda Makkabi, welcher dem letzten Willen des Vaters zufolge, die Heeresleitung übernahm, war ein Feldherr, wie die Geschichte kaum einen grössern kennt. Kühn wie ein Löwe trat er einer syrischen Kriegsschaar mit Apollonius an der Spitze entgegen und brachte dem Feinde eine empfindliche Niederlage bei; Apollonius selbst wurde getödtet. Bald darauf erfocht er einen glänzenden Sieg über den syrischen Feldherrn Seron bei Bet-Charon; Seron und 800 der Syrer wurden getödtet, die übrigen in die Flucht getrieben. Antiochus, der dem Aufstande in Judäa anfangs nur geringe Bedeutung beigelegt hatte, gerieth bei der Nachricht von diesen Niederlagen in Wuth und fasste den Plan, die Juden gänzlich zu vernichten. Zu diesem Zwecke rüstete er ein Heer aus, das unter dem Beichsverweser Lysias und zwei erfahrenen Führern, Nikanor und Gorgias, in Judäa einrücken sollte. Juda hatte dem syrischen Heere von 40000 Mann Fussvolk und 7000 Beitern nicht mehr als 6000 Streiter entgegenzustellen. Ehe er sie in den Kampf führte, veranstaltete er eine gottesdienstliche Versammlung in Mizpa, wo schon zu Samuel’s Zeiten eine ähnliche Versammlung stattgefunden hatte, hielt einen allgemeinen Bet-, Buss-

10. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 74

1888 - Leipzig : Engel
— 74 - wenigstens äusserlich, den Glauben, mehrere der Zurückgebliebenen verfielen dem Märtyrertode. Unter den Vertriebenen befand sich auch Estori Pharchi, der nach Palästina auswanderte und dort über die Topographie dieses sieben Jahre von ihm bereisten Landes ein schätzbares Buch „Kaphtor wa-Pherach“ schrieb, und A hr on Kohen aus Lünel, der Verfasser des religionsgesetzlichen Werkes „Orchot Chajim-. Auf allgemeinen Wunsch des Volkes, das sich so oft über die Juden beklagt hatte, sie aber doch nicht entbehren konnte, wurden die Vertriebenen, von denen die meisten sich nicht weit von den Grenzen Frankreichs entfernt hatten, unter günstigen Bedingungen von Ludwig X. 1315 zurückgerufen; die Zeit ihres Aufenthalts wurde vorläufig auf 12 Jahre festgesetzt. Sie erhielten ihre Synagogen und ihre Bücher mit Ausnahme des Talmud zurück, und der König gab ihnen das Versprechen, dass man sie zu Religionsdisputationen nicht mehr zwingen würde. Philpp V., der Lange, der Nachfolger Ludwig X., gewährte ihnen Privilegien und Freiheiten; es dauerte jedoch nicht lange, so erhoben die Geistlichen und das Volk neue Anklagen und Beschuldigungen gegen sie. Durch den Einfall Philipp V. einen neuen Kreuzzug zu unternehmen, wurde das rohe Volk gegen die Juden aufgestachelt. Um einen hellsehenden Hirtenjungen hatten sich im Jahre 1320 Horden von unbändigen Menschen, Hirten, Strassenräuber und Mörder, geschart, welche unter Anführung eines lasterhaften Geistlichen und eines Mönchs von Stadt zu Stadt zogen und sich mit dem Eufe: Taufe oder Tod! überall auf die Juden stürzten. Diese Verfolgung, Hirtenverfolgung (Geserat ha-Ro'im) genannt, erstreckte sich über das nördliche und südliche Frankreich, über Aragonien und Navarra; während eines Jahres wurden 120 jüdische Gemeinden zerstört und viele Tausende von Juden grausam getödtet. Kaum war diese Verfolgung überstanden, so kamen neue Leiden über die Juden Frankreichs, diesmal boten die Aussätzigen die Veranlassung. Die Aussätzigen in Guienne, aus Rache darüber, dass sie schlecht verpflegt wurden, vergifteten nämlich die Brunnen, und einer von ihnen beschuldigte auf der Tortur die Juden des Racheplans und der Giftbereitung. Auf Grund dieser falschen Anklage wurden im Juli 1321 über 5000 unschuldige Juden verhaftet, gefoltert und lebendig verbrannt. Trotzdem sich der König von der Falschheit der Beschuldigung später überzeugte, wurden die bereits gänzlich verarmten Juden zu einer Geldstrafe von 150000 Pfund verurtheilt. Sieben Jahre später, 1328, entlud sich ein neues Ungewitter über die Juden des damals unter französischer Herrschaft stehenden Königreichs Navarra. Entsetzlich war das Morden und Schlachten, weder Alter noch Geschlecht wurde verschont; in Estella, nächst Tndela und Pampelona die grösste Gemeinde Navarras, wurde die Judenstadt verbrannt und alle ihre Einwohner getödtet. An 6000—10000 Juden fanden diesmal den Tod. Dass das Jahr 1348 nicht spurlos auch an den Juden Frankreichs vorüberging, werden wir später sehen. Auch in der Zeit der Anarchie, welche seit dem Regierungsantritte der Valois herrschte, hatten die Juden, vom Volke gehasst und von den Fürsten bedrückt, viel zu leiden. Erst der spätere König Karl V. gestattete ihnen 1360.
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