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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Unser Heer - S. 15

1903 - Leipzig : Dürr
15 Zur halbseemännischen Bevölkerung gehören: a) Seeleute, die min- destens 12 Wochen gefahren sind, b) See-, Küsten- und Hafffischer, welche die Fischerei weniger als ein Jahr betrieben haben. 10» Freiwilliger Eintritt. Wer freiwillig zwei, drei oder vier Jahre dienen will, kann sich schon vom vollendeten 17. Lebensjahre an melden. Er hat zu diesen: Zwecke den Zivilvorsitzenden der Ersatzkommission seines Aufenthaltsortes um einen Meldeschein zu bitten. Ob dieser dem Bewerber erteilt wird, ist abhängig von der Einwilligung des Vaters oder des Vormundes und von der obrigkeitlichen Bescheinigung, daß sich der Meldende untadel- haft geführt habe und durch Zivilverhültnisse nicht gebunden sei. Der Zivilvorsitzende hat vor Erteilung der Erlaubnis festzustellen, ob der Gesuchsteller zur seemännischen oder halbseemännischen Bevölkerung gehört und darf zutreffendenfalls die Erlaubnis zum freiwilligen Diensteintritt nur für die Marine erteilen. Hat der Freiwillige den Meldeschein für das Landheer erhalten, so kann er sich selbst einen Truppenteil aus- wählen. Der Kommandeur dieses Truppenteils läßt ihn ärztlich unter- suchen und entscheidet über die Annahme. Ist er brauchbar, so wird er in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März eingestellt. — Für die Einjährig- Freiwilligen findet der Diensteintritt am l. Oktober statt, beim Train am 1. November und bei einzelnen Jnsanterietruppenteilen am 1. April. 11. Freiwilliger Eintritt in eine Ankeromierschule. Die Unterosfizierschulen haben die Bestimmung, junge Leute, welche sich dem Militärstande widmen wollen, zu Unteroffizieren heranzubilden. Der Aufenthalt in einer Unterosfizierschule dauert in der Regel drei, bei besonderer Brauchbarkeit zwei Jahre, in welcher Zeit die jungen Leute militärisch ausgebildet und in den Elementarfächern und im Militär- Schreibwesen unterrichtet werden. Nach dieser Zeit werden sie einem Infanterie-, Jäger-, Marine-Infanterie-, oder einem Artillerie-Truppen- teile als Gefreite oder Unteroffiziere überwiesen. Die Unteroffizierschüler gehören zu den Militärpersonen des Frie- densstandes, sie haben beim Eintritt den Fahneneid zu leisten. Der in die Unterosfizierschule Eintretende muß 17 bis 20 Jahre alt, mindestens 154 ein groß, vollkommen gesund und brauchbar für den Jnfanteriedienst sein; er muß sich ferner tadellos geführt haben. Der Eintritt kann nur erfolgen, wenn der Freiwillige sich verpflichtet, nach Überweisung an einen Truppenteil noch 4 Jahre aktiv zu dienen. Die Unteroffizierschüler werden bekleidet und verpflegt, wie jeder Soldat des aktiven Heeres. Wer in eine Unterosfizierschule aufgenommen zu werden wünscht, hat sich bei dem Bezirkskommando seines Aufenthaltsortes oder bei einer Unteroffizierschule persönlich zu melden und hierbei den Meldeschein,

2. Unser Heer - S. 23

1903 - Leipzig : Dürr
23 strafe belegt. Artikel 27. Auch im Beurlaubteustande muß der Soldat den ihm obliegenden besonderen Pflichten pünktlich nachkommen und macht sich bei Zuwiderhandlungen strafbar. Ii. Von den Waffengattungen dev Avnree. j. vergleich der drei Lauptwaffen. i. Die Infanterie war und ist die wichtigste der drei Hauptwaffen — sie wird es voraussichtlich stets bleiben. Die Gründe, daß dem so ist, sind äußerst mannigfach und doch höchst einfacher Natur. Einmal ist die Infanterie die einzige Waffengattung, welche unter allen Umständen ver- wendbar bleibt, kein noch so schwieriges Gelände hindert sie bei zweck- mäßiger Gliederung, sie führt einen Kampf ebensowohl bei dunkler Nacht, wie im hellen Sonnenschein des Tages durch; sie ist gleich nützlich im Angriff wie in der Verteidigung. Dann aber wird sie stets die Masse der Heere bilden müssen, weil sie verhältnismäßig am leichtesten aus- zuheben und zu ergänzen, auszubilden und auszurüsten, weil sie am billigsten zu erhalten ist. Es war ein unnatürlicher Zustand, als im Mittelalter vorübergehend die Reiterei künstlich zur Hauptmasse der Heere herausgeschraubt worden war, und der Rückschlag blieb nicht aus: die fest- gefügten Fähnlein der Landsknechte kamen schnell genug zu ihrem Rechte, und vor ihren Spießen zerstoben die Reitermassen wie Spreu im Winde. Gerade das heutige Gefecht weist der Infanterie aber in besonders hohem Grade die entscheidende Rolle zu. Unsere Schlachten spielen sich selten auf einem Kampffeld ab, das mit Vorbedacht für alle Waffen- gattungen ausgesucht werden konnte, die Vortruppen platzen aufeinander, die Massen stehen sich gegenüber, es gilt das Gelände auszunutzen, wie es sich eben bietet. Hat die Artillerie dann ein weites, übersichtliches Schußfeld, so ist das eine hochwillkommene Beigabe — findet der Reiter- führer ein geeignetes, undurchschnittenes Attackenfeld, desto besser. Meist wird das eine wie das andere jedoch nur teilweise vorhanden sein, der Hauptkampf wird sich in einem wechselvollen, durch Straßen, Wälder und Örtlichkeiten zerschnittenen, hindernisreichen Gelände abspielen müssen, und hier kann schließlich nur die Infanterie die Entscheidung herbei- führen. Andererseits wirken Ursache und Folge wechselseitig: Die

3. Unser Heer - S. 25

1903 - Leipzig : Dürr
25 geringer, in den entscheidendsten Augenblicken kann derselbe fast nur noch durch sein persönliches Beispiel wirken. Aus einer derartigen Um- gestaltung der taktischen Formen aber erwuchsen naturgemäß gesteigerte Ansprüche an die Ausbildung des einzelnen Mannes einmal, andererseits erhöhte Anforderungen an seine eigene moralische Kraft. Verkennen wir nun nicht, daß diese moralische Kraft im Brennpunkt des Kampfes harten Proben ausgesetzt wird! Es wäre ein schwerer Irrtum, auf die persönliche Tapferkeit der Massen, auf eine angeborene Kampfeslust unserer Braven allein zu vertrauen. So mancher, der sich selbst stark fühlt, wird nur allzuschnell schwach, wenn der nervenzerrüttende Lärm des Schlachtengetümmels auf ihn wirkt, die ersten Kugeln in die Reihen schlagen, die Verluste sich mehren — das Pflichtgefühl und die Disziplin müssen dann die starken Stützen sein, die auch den Schwachen aufrecht erhalten! Unsere junge waffenfähige Mannschaft aber bedarf, soll solches ehernes Pflichtgefühl, solch feste Disziplin ihr in Fleisch und Blut übergehen, der Gewöhnung im Frieden, bedarf einer steten andauernden Erziehung — für diese, wie für die rein taktische Ausbildung muß deshalb eine nicht zu knapp bemessene Dienstzeit bei der Fahne als ein unbedingtes Erfordernis angesehen werden. Ii. Die Kavallerie ist die kostspieligste aller Waffen, sie ist am schwersten auszurüsten, am schwersten zu unterhalten. Reiterformationen sind im Kriege, wenn Neuaufstellungen notwendig werden, am schwersten zu schaffen, da die Ausbildung von Mann und Pferd bedeutende Zeit erfordert. Es ist charakteristisch für die Eigenart der Waffe, daß ihre Verbände bei allen Armeen schon im Frieden fast vollzählig erhalten werden müssen. In weit, weit höherem Grade als die Infanterie, ist die Reiterei vom Gelände abhängig — ein durchschnittenes Terrain beschränkt ihre Tätigkeit ungemein, steile Höhen und Wälder schließen sie fast ganz aus. Das Wesen ihres Kampfes ist ein ganz anderes als wir es beim Fuß- volk sahen: sie kennt nicht das lange hin- und herwogende Gefecht, kennt nicht die Verteidigung, kennt nicht den Fernkampf mit dem Feuergewehr — sie sucht die Entscheidung ausschließlich im Angriff, in der Attacke, bei welcher die Wucht ihrer Masse und vor allem die Schnelligkeit ihrer Bewegung so recht zur Geltung kommt. Indessen sind die Zeiten, in denen Reitermassen die Schlachten ent- schieden, im allgemeinen wohl vorüber, die Verluste, welche die heutigen schnellfeuernden Waffen der Infanterie und Artillerie einem heranjagenden Reitergeschwader bereiten, sind so gewaltige, daß die Wucht des Stoßes zerschellt, die Schwadronen sich auflösen, ehe sie noch zum Einhauen kommen. Nur ausnahmsweise werden sich noch Situationen finden, in denen man Kavalleriemassen zum Angriffe gegen Infanterie ansetzt, sei

4. Unser Heer - S. 27

1903 - Leipzig : Dürr
die goldene Zeit der Kundschafter ist auch vorüber. Hier und dort zwar wird wohl heute noch jede Heeresleitung ihren gut bezahlten „Agenten" haben, vielleicht bringt auch einer derselben hin und wieder eine brauchbare Nachricht, besonders wenn sich die Armeen längere Zeit gegenüberstehen, wie etwa bei Belagerungen, aber im allgemeinen gilt der Spion heute wenig, die Schnelligkeit der Operationen erschwert ihm seine „ehrenvolle" Aufgabe und seine Mitteilungen werden zudem stets mit der größten Vorsicht aufgenommen, weil man weiß, daß er erfah- rungsmäßig fast immer — beiden Teilen seine Hilfe leiht. Weit / wichtiger sind die Nachrichten, die der Generalstab auch während des Krieges aus Zeitungen sammelt: manchmal ganz unverdächtig scheinende Notizen lassen weitausholende Schlüsse zu. Um nur ein bekanntes Beispiel zu erwähnen, erfuhr die deutsche Heeresleitung den Abmarsch der Armee Mac Mahons von Chalons nach Norden durch englische Zeitungs- mitteilungen, die der preußische Militärattache in London sofort an das große Hauptquartier weiter telegraphierte, das nun seinerseits jene An- ordnungen traf, die schließlich zur Kapitulation von Sedan führten. Am wichtigsten aber ist für das Nachrichtenwesen die Tätigkeit der Reiterei. Vor der Front der im „Konzentrativnsrahon" im Aufmarsch be-

5. Unser Heer - S. 28

1903 - Leipzig : Dürr
28 findlichen Armee sind die Kavalleriedivisionen disloziert und sie bleiben auch zur Lösung ihrer Aufgaben im Aufklärungs- und Sicherungs- dienst während des weiteren Vormarsches einen, ja vielleicht zwei Tagemärsche vor den eigentlichen Heereskolonnen als ganz selbständige Körper. Weit ausgedehnt dringen ihre Patrouillen auf allen Wegen vor, in allen Ortschaften ziehen sie Erkundigungen ein, ja hier und dort gelingt es ihnen wohl auch, noch ein wichtiges Beutestück, etwa den Bericht eines Beamten oder ein Telegramm an den feindlichen Höchst- kommandierenden, aufzuheben. Einzelne Offiziere, von wenigen gut be- rittenen Leuten begleitet, kreisen noch über die Patrouillenlinie hinaus, sie können vielleicht schon melden, daß da und dort ein Biwak, daß dieser Ort, jene Stadt besetzt ist. Endlich stoßen die diesseitigen Patrouillen auf feindliche, bald geraten auch die nachfolgenden Schwadronen von hüben und drüben aneinander; denn der Feind hat natürlich, gleich uns, seine Kavallerie vor der Front. Heftige Reiter- kämpfe, an denen auch die bewegliche reitende Artillerie teilnehmen wird, entspinnen sich und schließlich wird der schwächere Teil zurückgedrängt, er muß sich von seiner Infanterie „aufnehmen" lassen und hört damit auf, vor dieser den schützenden, verhüllenden Schleier zu bilden. Wir können jetzt einen Einblick in die feindlichen Kräfte und ihre Marsch- richtung gewinnen. Allmählich kommt dann unsere eigene Infanterie heran, auf die Reiterkümpfe folgen die ersten Aufeinanderstöße der gemischten Waffen, folgt endlich die Schlacht, für welche — wenn der Kavallerie die Lösung ihrer schweren Aufgabe gelungen ist — nun der Heerführer bereits über Stärke und Absichten des Gegners unterrichtet ist. In der Schlacht füllt der Kavallerie, mindestens einem Teile der- selben, die Aufgabe zu, die Flanken unserer Schlachthaufen zu sichern, von weitausholenden feindlichen Bewegungen, welche jene bedrohen könnten, rechtzeitig Kunde zu bringen. Nach der Schlacht aber soll sie sich an die Fersen des weichenden Gegners heften, sie soll ihn nimmer zur Ruhe kommen lassen, ihn immer von neuem aufstöbern — sie ist ja dank ihrer Schnelligkeit und Bewegung so recht die „Waste der Verfolgung". Es soll nun aber keineswegs gesagt sein, daß eine wirkliche Schlachtentütigkeit der Kavallerie, daß ihr Eingreifen in den Kampf der anderen Waffen ausgeschlossen ist. Wenn jene Schlachtentätigkeit sehr erschwert erscheint, so wird der echte Reitergeist, wird die Schnei- digkeit und der scharfe Blick der Führer auch heute noch die allerdings meist schnell vorübergehenden Augenblicke erspähen, in denen sich Reitermassen zu erfolgreichem Ansturm gegen den Feind führen lassen. Auch heute noch werden der Kavallerie daher auf dem Schlachtfelde herrliche Ausgaben zu lösen bleiben, auch heute noch wird sie an dem Siegespreis ihren vollen Anteil gewinnen können. Die Bewaffnung der gesamten deutschen Reiterei mit der Lanze zeigt, welche Bedeutung

6. Unser Heer - S. 29

1903 - Leipzig : Dürr
29 man an maßgebender Stelle auch jetzt der Schlachtentätigkeit der Kavallerie zumißt. Bekanntlich unterscheidet man zwischen leichter Kavallerie, den Husaren und Dragonern, und einer schweren Reiterei, den Ulanen und Kürassieren. Der Unterschied hat heute jedoch nur insoweit eine Be- rechtigung, als eine gewisse Gliederung nach leichten und schweren Pferden zweckmäßig und notwendig ist; die Ausbildung und die Auf- gaben der gesamten Kavallerie sind dagegen die gleichen. Wenn man trotzdem an den alten Bezeichnungen festhält und dem Kürassier seinen Koller, dem Husaren seine pelzverbrämte Attila, dem Ulanen die knappe Ulanka beläßt, so geschieht dies ans wohlüberlegter Rücksicht auf die Überlieferung, welche mit der Erinnerung an die einstigen Taten der betreffenden Regimenter den Geist der Angehörigkeit zu einer bestimmten Truppe, den Stolz auf diese von Geschlecht zu Geschlecht lebendig erhält. Man soll und darf diese Überlieferung nicht mißachten. Es ist wahrlich nichts Geringes, wenn dieser Kürassier weiß, daß sein Regiment es war, das bei Roßbach als das erste in die französischen Reihen einbrach, wenn jener Dragoner erzählt, wie seine Eskadron sich bei dem Todesritt von Mars la Tour auszeichnete: an dem Bewußtsein, große Vorbilder zu haben, stärkt sich das Gefühl der Notwendigkeit, ihnen nachzueifern. Iii. Die Artillerie, „das schwarze Korps", wie sie sich gern nennen hört, ist heute nächst der Infanterie die wichtigste Waffengattung in der

7. Unser Heer - S. 37

1903 - Leipzig : Dürr
37 so weit zu bringen, daß er im ebenen Gelände 9—12 Kilometer in der Stunde zurücklegen kann. Für die gesamte Mannschaft kommt dann noch eine mehrstündige Instruktion, um die Fahrer mit dem Bau der Maschiue und mit den kleineren sich im Laufe der Zeit etwa nötig machenden Reparaturen bekannt zu machen . . . 4. Für Übermittelungen von Meldungen kommt dem Radfahrer der Umstand, daß sich die Vorpostenstellungen an das bestehende Straßennetz anlehnen und sich der Meldeverkehr naturgemäß auf dem- selben bewegt, wesentlich zu statten. Was die Schnelligkeit anbelangt, ist der Radfahrer selbstverständlich dem Infanteristen überlegen, und selbst im schlimmsten Falle, wenn er sein Rad große Strecken weit schieben muß, steht er nicht hinter einem Infanteristen zuriick, und wo der Infanterist querfeldein seinen Weg nimmt, gestattet ihm die Schnelligkeit seines Rades auf gebahnten Wegen einen nicht unbeträcht- lichen Umweg zu machen, um immerhin noch früher anzukommen als der Infanterist. Braucht ja ein guter Fußgänger, der nicht durch Gepäck und Gewehr beschwert ist, bei gutem, ebenen Wege zur Zurück- legung eines Kilometers 7 Minuten, während ein halbwegs gewandter Radfahrer 2—3 Minuten gebraucht. Ähnlich ist in ebenem Gelände und besonders auf weitere Strecken das Rad dem Reiter überlegen. C. Stadelmann. Das Zweirad bei den verschiedenen Militärstaaten Europas. Berlin 1891. 6 a. von der edlen Muflka. 1. Unsere Regimentsmusiken rekrutieren sich in der Mehrzahl aus gelernten Musikern, die in einer der zahlreichen kleinen Musikschulen, wie sie besonders in den Mittelstädten ihr Dasein fristen, eine meist recht schwere Lehrzeit durchgemacht haben. An der Spitze der Regimentsmusik steht der Herr Stabshoboist, der sich aber nur ungern mit diesem Titel nennen hört, sondern für seine Person die ganz unreglementarische Bezeichnung als Kapellmeister vorzieht. Er ist ein gewichtiger Mann, hat heutzutage wohl stets die akademische Hochschule für Musik in Berlin besucht und hört mit Vorliebe seine eigenen Kompositionen spielen. Einen guten Stabshoboisten zu besitzen, ist für jedes Regiment von der größten Wichtigkeit, aber ihn zu erwerben ist oft sehr schwierig und macht dem Kommandeur schwere Sorgen. Er soll ein perfekter Musiker und ein energischer Mann sein, der seine bunte Schar gut auszubilden und straff in Ordnung zu halten weiß, der nicht bloß musikalischen, sondern auch rein menschlichen Takt besitzt, bei der Übernahme von Konzerten im Interesse der Kapelle einige Geschäfts- kenntnis zu entfalten versteht und schließlich, wenn irgend möglich, vor- der Front eine gute Figur macht. Das sind Eigenschaften, die sich nicht übermäßig oft in einer Person vereinigt finden.

8. Unser Heer - S. 5

1903 - Leipzig : Dürr
Mit den gleichen Mitteln die gleiche Absicht wie Teil I verfolgend, will der Unserem Heere sich widmende zweite Teil von „Deutschland von heute" dem Volke, insonders der Volksjugend, von den Dingen der Armee dasjenige nahe bringen, was jeder im Volke vom „Volke in Waffen" wissen sollte, im Grunde auch wissen möchte, und was er sich aneignen wird, sofern es nur in einer ihm nahegelegenen Art an ihn herantritt. Das deutsche Schul - Lesebuch, eins der mächtigsten nationalen Bildungsmittel, hat bisher dem Heergedanken, und mehr noch dem Heerkörper nur ein beschränktes Wollen und Können zugewandt und wird auch in seiner gegenwärtig sich vollziehenden Erneuerung ein Büchlein wie das vorliegende keinesfalls überflüssig machen. Das gleiche gilt vom Lesebuch der Fortbildungsschule, das immer das ge- werbliche Leben sich als Mittelpunkt zu setzen haben wird. Es kommt hinzu, daß die nicht unbeträchtliche, volkstümlich sich haltende Militär- literatur eine den Charakter des Lesebuchs tragende Arbeit kaum auf- zuweisen hat. Der Gedanke also, dem Marinebüchlein ein Heerbüchlein zur Seite zu stellen, war sicher denkenswert! Die spezielle Militärliteratur, die besseren, dem Belehrungs- und Unterhaltungsbedürfnisse des Hauses sich widmenden Zeitschriften, die politischen Tagesblätter boten genug dar, das Büchlein anziehend und anschaulich zu gestalten. Die Gesamtauswahl wird und soll erkennen lassen, daß dem Herausgeber daran gelegen war, Wahrheit und Wirklichkeit als Führerinnen zu erwählen, die Dinge selbst, nicht ein Scheinbild derselben, vorzuführen, die Aufgaben, die des Soldaten warten, unter dem Gesichtspunkte der Pflicht, allerdings der „froh" zu erfüllenden Pflicht — aufzuzeigen.

9. Unser Heer - S. 6

1903 - Leipzig : Dürr
6 Daß Teil Ii von „Deutschland von heute" einige Ähnlichkeit mit der französischen Heer-, Volks- und Schnlschrift „Tu 86ra8 8oickat" ge- wonnen hat, erklärt sich selbst; öcm einer gewollten Nachbildung kann keine Rede sein. Daß zwei Stücke des italienischen Nationaldichters Aufnahme in ein Büchlein vom deutschen Heere gefunden haben, bedarf ebensowenig einer Schutzrede: beide Amicisabschnitte sind gut deutsch! Möge — das darf wohl unser Schlußwunsch sein — dem Büch- lein vom „Heer" die gleiche freundliche Aufnahme beschieden sein wie seinem Vorgänger, dem Büchlein vom „Meer"! Halle a. S., Pfingstferien 1903. Rektor Dr. wohlrabe.

10. Unser Heer - S. 46

1903 - Leipzig : Dürr
46 werke, wie Zuschüsse von Eisenbahnverwaltungen und städtischen Kom- munen, so daß die Heeresverwaltung über mindestens 400 Millionen Mark verfügen konnte. Über die Auswahl der beizubehaltenden Festungen, oder betreffendenfalls über den Platz von Neuanlagen mußten in erster Linie strategische Rücksichten entscheiden. Im wesentlichen wirv man feste Plätze ans den mutmaßlichen Anmarschlinien des Gegners erbauen. Die wichtigsten Verkehrsadern auch für den Krieg bilden die Eisen- bahnen. An den hauptsächlichsten Bahnlinien sind deshalb auch die großen Festungen zu suchen. Die befestigten Waffenplätze, welche aus der Kernfestung und den detachierten Forts bestehen, bilden feste Lager, zu deren bloßer Beob- achtung der Feind ihrer bedeutenden Besatzung wegen erhebliche Kräfte abzweigen muß, wenn er nicht gezwungen ist, sie zu nehmen, um den Eisenbahnknotenpunkt in seine Gewalt zu bekommen. Außerdem geben sie willkommene Stutzpunkte ab für die Organisation und Disziplinierung der weniger ausgebildeten Reserveformationen des eigenen Heeres. Neben diesen hauptsächlichsten Plätzen unterscheidet man noch geschlossene oder Sperrfestungen, die mit keinem Fortsgürtel umgeben sind, und einzelne selbständige Forts, die namentlich in Frankreich einen wesentlichen Be- standteil der Grenzbefestigung bilden, im Deutschen Reiche aber nur eine untergeordnete Rolle spielen, weil sie kaum eine fremde Armee auf- zuhalten vermögen. Denn die natürlich nur sehr geringe Besatzung dieser Sperrforts wird durch kleine davor zurückgelassene Truppenkörper in Schach gehalten, und die Armee marschiert, gedeckt durch das Feuer einiger schnell aufgefahrener Batterien, welche die Artillerie des Sperr- forts beschäftigen, daran vorbei. Das haben wir aufs deutlichste 1870 bei der kleinen Bergfestnng Bitsch erlebt. 4. Die Stadtumwallung der Kernsestnng ist im wesentlichen seit der Zeit, in der sie noch den alleinigen Schutz der Festung ausmachte, unverändert geblieben. Die Erweiterung zahlreicher größerer Festungen geschieht vornehmlich im Interesse der Stadt, nicht aus militärischen Beweggründen. Wenn frühere Kriegsbaumeister einen großen Wert ans eine sinnreiche Zusammenstellung von Linien und Winkeln legten, so kommt unsere Zeit davon mehr und mehr zurück. Der Grundriß der Festung ist für ihre Verteidigung ziemlich gleichgültig, solange er beit Truppen einen freien Verkehr im Innern gestattet. Alan sucht sich so viel als möglich der geraden Linie zu nähern, welche die stärkste Feuer- wirkung in gerader Front ermöglicht. Die Forts umgeben den Kern in einem ziemlich regelmäßigen Kreise, sofern nicht Geländeschwierigkeiten eine Abweichung erforderlich machen, wenn beispielsweise ein beherrschender Punkt mit einem Fort oder einem Panzerdrehturm, wie sie namentlich in Metz, Straßburg, Wilhelmshaven und Kiel, neuerdings auch in Posen und Königsberg
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