Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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14. Rückblick. Das braunschweigische Südgebiet erstreckt sich
von den nördlichen Harzvorbergen quer durch den Unterharz bis zu
den südlichen Ausläufern des Harzes, ist vorwiegend gebirgig, wald-
und wasserreich, hat der Städte nur wenig, aber meist größere Flecken
und Dörfer, ist am schwächsten bevölkert, - 76 Einwohner auf
1 qkm, - das Herzogtum hat durchschnittlich 135 Einwohner auf
1 qkm. Landwirtschaft steht zurück, das saftige Gras der vielen
schönen Wiesen ermöglicht aber starke Viehzucht. Viele Menschen
sind in Bergwerken und Eisenhütten tätig. Manche Orte er-
freuen sich ihrer schönen und gesunden Lage wegen eines regen
Fremdenverkehrs. Das Gebiet bildet die Kreisdirektion Blan-
kenburg.
Iv. Das Nordgebiet. Süden und Westen.
1. Überblick. Schauen wir vom Brocken nordwärts, so er-
kennen wir im Vordergrunde eine Anzahl vereinzelter Hügelketten,
die durch breite Täler und Ebenen von einander getrennt sind, im
Hintergrunde aber ein Stück des weiten Norddeutschen Flachlandes.
Gleich dem Harze haben diese Hügelketten die Streichrichtung von
Südost nach Nordwest.
Da erblicken wir zunächst rechts, östlich von der Eisenbahn die
von Bad Harzburg nach Braunschweig zieht, den Gr. Fallstein
(290 m). Nördlich von diesem zieht die 2 bis 3 km breite Mulde des
Vruchgrabens. Nördlich ist der 150 m hohe Hees bei Jerxheim
und, nach Wolfenbüttel hin, die aus zwei gleichlaufenden Zügen be-
stehende Asse (284 m). Östlich von dieser dehnt sich, etwa 20 km
lang und bis 7 km breit, der Elm aus, der im Eilumerhorn mit
325 m gipfelt. Nördlich vom Elm ist der Dorm (190 m), östlich
vom Elm der Elz (200 m), weiter nördlich der Lappwald (200 m).
2. Das Große Bruch. Die Südgrenze des Nordteils Braun-
schweigs bildet zum größten Teil eine gewaltige „Verwerfungsspalte",
die Niederung des Großen Bruchs mit dem Schiffgraben, die dem Dröm-
ling im Nord-Osten des Gebietes ähnelt. Stets ist sie eine trennende
Grenze gewesen, auch zwischen dem Harzgau und dem Derlingau.
In der 45 km langen Mulde, die von Börßum zuerst südlich, dann,
bei Hornburg, östlich bis Oschersleben zieht, sammeln sich hier die
Gewässer von Norden wie von Süden (vom Kleinen und Großen
Fallstein und vom Huy). Da war es gegen die Mitte des 16. Jahr-
Hunderts Herzog Heinrich der Jüngere, der sich mit dem Bischof von
Halberstadt zur Entwässerung des Großen Bruches entschloß. Unter
seinen beiden Nachfolgern wurde die bisherige, von Erlen und Weiden
bestandene Rohrwildnis in fruchtbare Wiesen und stellenweise sogar
in Ackerland verwandelt, indem das Gewässer in Gräben, namentlich
in dem Schiffgraben gesammelt wurde, der nun zwischen Ilse und
Bode auf Kähnen befahren werden konnte. Jetzt zieht die Eisen-
bahnlinie Börßum - Jerxheim - Oschersleben( — Magdeburg) das Bruch
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Extrahierte Personennamen: Hees Heinrich_der_Jüngere Heinrich Ilse
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1885: 85000, 1890: 101 000, 1900: 128000, 1905: 136000 Ein-
wohner.
Braunschweig (der Andreasturm). liegt unter 52° 16' 9" nörd-
licher Breite und 10° 31' 31" östlicher Länge. Die Seehöhe beträgt
etwa 70 m.
Bei unserem Rundgang durch die Innenstadt folgen wir der
alten Einteilung in die 5 Weichbilder und die Burg.
2. Altstadt. Der Kohlmarkt hat seinen Namen von den
Holzkohlen, welche früher die Köhler des Harzes hier verkauften.
In alter Zeit war er von größter Bedeutung: hier kreuzten die
mächtigen Verkehrsstraßen, welche von Norden nach Süden, von
Westen nach Osten führten. Cr war im 11. Jahrhundert der Mittel-
punkt des Ortes, der Marktniederlassung, und die Ulrichskirche, welche
an der Stelle des jetzigen Brunnens stand, war die Kirche des Mark-
tes Braunschweig. Noch heute ist es der verkehrsreichste Platz der
.Stadt. Am Eingang in die Schuhstraße stehen die Privathäuser
Sonne, Mond, Stern und Rose. In der „Rose" stieg Lessing ge-
wohnlich ab, wenn er von Wolfenbüttel hierher kam. Nach den
Hutfiltern zu erinnert ein Schild an einem Hause an den Leuen-
türm, in welchem früher ein Löwe gehalten wurde- hier war das
Ulrichstor.
An der Spitze des Dreiecks, das der Bankplatz bildet, ist
eine Schokoladenfabrik in einem Renaissancebau vom Jahre 1592, der
Jahrhunderte dem Gymnasium Martino Katharineum, (jetzt Breite-
straße) gedient hat. Ein Bild des Portals zeigt den Bischof St. Mar-
tin, wie er seinen Mantel mit einem Armen teilt. Südöstlich, dem
Bahnhof zu, liegt das im gotischen Stil erbaute Reichspostge-
bäude und das große Waisenhaus zu „Unserer lieben Frauen"
(Beatae Mariae Virginis).
Der Altstadtmarkt (90 m lang, über 50 m breit) ist Mittel-
punkt der Altstadt und war früher auch Hauptverkehrs- und Ver-
gnügungsplatz der ganzen Stadt, bis über die Mitte des 18. Jahr-
Hunderts auch Richtstätte.
Als das bemerkenswerteste alte Rathaus Deutschlands und eine
Perle der Gotik wird das Altstadtrathaus gepriesen. Es besteht aus
zwei, fast rechtwinklich zusammenstoßenden Flügeln, die je vier Bo-
gengänge haben, geziert mit Lauben und hohen Giebeln. Die neun
Bildsäulen dieser Lauben stellen vier deutsche Könige aus dem Sachsen-
Hause dar - von der Martinikirche an: Heinrich I., Otto I., Ii., Iii.,
ferner in der Mitte Kaiser Lothar, endlich vier Welfenfürsten: Kaiser
Otto Iv, Heinrich den Löwen, Herzog Wilhelm von Lüneburg, Herzog
Otto das Kind. Mit Ausnahme Lothars sind auch die Gemahlinnen
mit dargestellt. Der große Saal hat eine reich bemalte Balkendecke,
an den Wänden aber Brustbilder braunschweigischer und anderer
Fürsten' er wird zu Festlichkeiten und Vorträgen benutzt. In den
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Extrahierte Personennamen: Lessing Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Otto_I. Lothar Otto Heinrich Heinrich Wilhelm_von_Lüneburg Wilhelm Otto
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den sieben Türmen" in Konstantinopel gesangen gewesen war und
dann befreit wurde. Der Altstadtmarktbrunnen ist von einem
durchbrochenen Türmchen mit Wetterfahne gekrönt- unter dem türm-
artigen Baldachin sitzt Maria mit dem Iesuskindlein als Sinnbild
der ewig reinen jungfräulichen Quelle. Dieser schöne Brunnen erstrahlt
bei Feiern ebenso wie das Rathaus in festlichem Lichte (Illumination).
Die Martinikirche liegt inmitten schöner Gebäude. Westlich ist
die Herzogliche Kammer, Sitz der Direktion der Domänen,
Forsten und Bergwerke, südlich das Landschaftliche Haus*) für
die Sitzungen des Landtages (Ministertisch, Präsident, Landsyndikus,
46 Abgeordnete) und der Landessynode, südöstlich bis zur Poststraße
das Gewandhaus. Dieses war einst ein Kaufhaus für die Laken-
maker (Tuchmacher) und die Gewandschneider (Tuchhändler). Bon
wunderbarer Schönheit ist die Ostseite, deren Unterbau genau ein
Quadrat bildet, wie der Oberbau genau ein gleichseitiges Dreieck,
beides in gleicher Höhe. Die alte braunschweigische Normalelle
(= 0,57 m) sehen wir in Mannshöhe am zweiten Pfeiler des Alt-
stadtrathauses. Das Ganze überragt die Göttin der Gerechtigkeit mit
dem Schwert in der rechten und der Wage in der linken Hand. —
An. der Südseite des Gewandhauses erhebt sich der Neubau des
Handelskammergebäudes mit der vielbenutzten Öffentlichen Lesehalle.
Südlich vom Bankplatze finden wir zwei Gotteshäuser: die im
orientalischen Stil erbaute Synagoge und die dem Erzengel Michael
geweihte Michaeliskirche (der Giebel zeigt das Bild des Drachen-
Msiegers), die zweite Pfarrkirche der Altstadt.
Nach Norden führen eine Anzahl Straßen: Echtem-, d. h. Ach-
ternstraße, nämlich im äußersten Westen, Güldenstraße, Scharrnstraße
(benannt nach dem Fleischscharrn), Breitestraße, Gördelinger- und
Schützenstraße. Die erstgenannten führen zu drei Klinten (Klint heißt
Hügel, Uferhöhe): Süd-, Bäcker- und Radeklint (hier wohnten Stell-
macher). Auf dem Bäckerklint sitzt auf dem Eulenspiegelbrunnen,
umgeben von Eulen und Meerkatzen, der Schalk aus Kneitlingen,
der in dem gegenüberliegenden Eulenspiegelhause statt des Weißbrotes
Eulen und Affen gebacken haben soll. Die benachbarte Petri-
Kirche war die dritte Kirche der Altstadt. Heinrich der Löwe hatte
sie zu Ehren der Apostel Peter und Paul erbaut: an der südlichen
Eingangstür steht die Bildsäule des heiligen Petrus.
In einem Eckhause des alten Petritores erfand Mumme das
nach ihm benannte Bier, das durch das Mummelied verherrlicht
wurde:
Vrunservyck, du leiwe Stadt
Vor veel dusend Städten,
Dei sau schöne Mumme hat,
Dar ick Wost kann äten!
) Auf der breiten Freitreppe erheben sich vier jonische Säulen, die .eiften
Balken tragen; den hohen Sitzungssaal schmücken korinthische Säulen. (Der
Portikus im Bürgerpark hat dorische Säulen.)
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Extrahierte Personennamen: Maria Maria Michael Heinrich Apostel Peter
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Mumme smeckt noch mal sau fin
As Tokay un Mos'lerrvyn,
Slackwost füllt den Magen . . .
Hinric mag dei Vöggel fangen,
Drosseln, Artschen, Finken,
Lopen mit der Limen-Stangen, —
Ick will Mumme drinken! . . .
3. Der Sack ist das jüngste, von Kaiser Otto Iv. gegründete
Weichbild, im Westen und Norden der Burg, eingeschlossen von der
Burg, Alt- und Neustadt, ohne Tore. Sein Rathaus stand früher
an der Ecke zum Sack und Vor der Burg. Er war Zuerst mit in
die Ulrichskirche auf dem Kohlmarkt eingepfarrt, erhielt aber, als
die Ulrichskirche baufällig geworden war, die auf der Grenze von
Altstadt, Neustadt und Sack gelegene St. Ulrici- oder Brüdernkirche
als Pfarrkirche. Dieser Hallenbau war von Otto Iv. erbaut worden
und den Franziskanern überlassen, die dann weichen mußten, als die
Reformation hier ihren Einzug hielt. Am Himmelfahrtsfeste 1528
hielt hier Luthers Mitarbeiter Johann Bugenhagen seine erste
Predigt. Er verfaßte eine braunschweigische Kirchen- und Schulord-
nung. An sein Verdienst erinnert das Bugenhagen-Denkmal. Be-
sonders schön ist der efeuumsponnene Kreuzgang der Kirche mit dem
Oberstock aus Fachwerk, sowie das Portal.
4. Die Neustadt ist gleichfalls eine Schöpfung Heinrichs des
Löwen, der seine Fürsorge auch auf das Gewerbe, die Tuchweberei,
die Leineweberei und das „Beckenwerk" ausdehnte. (In der Becken-
werkerstraße wohnten Kupferschmiede, die kupferne Becken, Schüsseln
und Kessel anfertigten.) Stark durch Umbauten ist das am Südende
der Reichsstraße gelegene Neustadt-Rathaus (jetzt Schulmuseum) ver-
ändert worden. Die Reichs- wie die Kaiserstraße standen damals
unter des Kaisers und des Reiches Schutz, sie bildeten eine Fort-
setzung der beiden westlich von Hildesheim und nördlich von Celle
kommenden, beim Weißen Rosse sich vereinigenden wichtigen Heer-
straßen. An dem Wollmarkte errichtete man zu Luthers Lebzeiten
die Alte Wage, einen Fachwerkbau mit schön geschnitzten Friesen.
Daneben steht die Andreaskirche, deren 92v? m hoher süd-
Itcher Turm als höchster Punkt das Wahrzeichen Braunschweigs bildet,
früher aber gar 121 m hoch gewesen sein soll. Besonders schön ist
das Glockenhaus in gotischem Stil und die Rose. Am südlichen
Schiffe sind vier verkrüppelte Leute zu den Füßen Jesu dargestellt,
— angeblich die Erbauer der Kirche, reiche, verkrüppelte Kaufleute,
nach denen die Kröppelstraße benannt sein soll. An dieser Straße
steht neben dem Pfarrhause der älteste und einzige mittelalterliche
Backsteinbau der Stadt, der das Archiv der Kirchengemeinde enthält.
5. Der Burgplatz. Ein Stück anheimelnder mittelalterlicher
Poesie bildet der mäßig große, etwa in der Mitte der Stadt gelegene
Burgplatz. Betreten wir ihn von W., so erblicken wir geradeaus die
Burg Dankwarderode, davor den ehernen Löwen, der nach Osten
sieht, wo die damaligen Hauptfeinde, die Wenden, wohnten, - ein
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Extrahierte Personennamen: Otto Otto Johann_Bugenhagen Johann Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: As_Tokay Artschen Burg Hildesheim Celle Braunschweigs
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1867 die Herzogliche Münzean ihr liegen das Polizeigebäude und
der Iustizpalast.
Nördlich von der Burg Dankwarderode liegt der Ruhfäutchen-
platz, benannt nach den früher hier wohnenden Hofdienern, die über
ihre weißen Strümpfe Gamaschen trugen und den Spitznamen Rauh-
füßchen (Ruhfäutchen) bekamen. Dem Dom gegenüber erhebt sich bis
61 m das im frühgotischen Stil aus Hilssandstein erbaute neue Rat-
haus. Nördlich davon steht das Finanzgebäude, gleichfalls in
frühgotischem Stil, und das Behörden haus (Ministerium, Herzog-
liche Kammer usw.), beide aus Elmkalkstein erbaut.
6. Der Hagen. Während am Westufer der früher mitten durch
die Stadt von Süden nach Norden fließenden Oker die Weichbilder
Altstadt, Sack und Neustadt lagen, breiteten sich am rechten Ufer die
Altewiek und der Hagen aus. •'
Der Hagen, nördlich der Burg, wurde von Heinrich dem Löwen f Cf. J/2?'
gegründet, dem eine dankbare Nachwelt mitten auf dem Hagenmarkt
ein Denkmal, den Heinrichsbrunnen, errichtet hat. Auf drei
miteinander verbundenen, mit Löwen geschmückten Becken steht der
Fürst im Herrschermantel, im rechten Arm das Schwert haltend, im
linken aber das Modell der von ihm gegründeten Katharinenkirche.
An den Posamenten der sechs Säulen stehen die Wappen der fünf
Weichbilder und eine Inschrift. Nördlich von der Kirche spendet ein
ruhender Löwe Wasser. Die schöne Katharinenkirche wurde im
romanischen Stil angelegt, dann aber im gotischen ausgebaut. Bon
besonders schöner Wirkung ist das Rundbogenportal, darüber die
Fensterrose und das gotische Glockenhaus. Der südliche, 77 m hohe
Turm ist mehrmals durch Feuer zerstört worden. Aus dem Hagen-
markt wurden im 14. Jahrhundert Tile von dem Damme und im
17. Jahrhundert Hennig von Brabant unschuldig hingerichtet. Nach
letzterem wurde die Brabantstraße benannt. An der Südseite des
Platzes stand einst das Rathaus des Hagens und später das Opern-
haus. Nordwestlich führt ein Eingang zu der Städtischen
Markthalle. Nördlich führt die Wendenstraße nach dem Wenden-
tor, östlich die Fallersleberstraße nach dem Fallerslebertor (Richtung
nach Fallersleben!), östlich vom Bohlweg der Steinweg nach dem
Steintor. Zwei Straßenzüge führen vom Hagenmarkte südlich nach
dem Herzoglichen Schlosse: der Bohlweg, der seinen Namen von den
Bohlen hat, die der sumpfigen Beschaffenheit wegen in alter Zeit
gelegt waren,' sodann die Wilhelmstraße (an der das Geburtshaus
des großen Rechenmeisters und Astronomen Karl Friedrich Gauß
steht) und der Ritterbrunnen, benannt nach den Tempelrittern, die in
dieser Gegend wohnten.
Das Herzogliche Schloß am Bohlweg, einer der schönsten
Fürstensitze, wurde zu Beginn der Regierungszeit des Herzogs Wil-
Helm aus Sandsteinguadern gebaut an der Stelle, wo früher der
„Graue Hof" des Jisterzienserklosters Riddagshausen stand. Es
ist 114 m lang und 23 m hoch und wird gekrönt von der 10 m
Oppermann, Landeskunde. 4
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Extrahierte Personennamen: Hagen Hagen Hagen Heinrich_dem_Löwen Heinrich Hennig Hagens Karl_Friedrich_Gauß Karl Friedrich Oppermann
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Ulrich, der katholisch geworden war, gegründet. Über der Tür sehen
wir das Bild des heiligen Nikolaus, dem sie geweiht ist.
Am Ägidienmarkt erhebt sich die gewaltige Ägidienhalle, die
einst als Kirche von Gertrud, der Schwiegermutter des Kaisers Lothar
gegründet und dem heiligen Ägidius, einem Abt in Frankreich, ge-
weiht war. In der westfälischen Zeit wurde die Kirche als Stroh-
magazin benutzt. Jetzt sind die Kreuzgänge des früheren Ägidien-
Klosters und der hier aufgebaute hohe Chor der einstigen Pauliner-
Kirche (am Bohlweg) zum Vaterländischen Museum ausgebaut.
Ein Eckhaus am Ägidienmarkt enthält das Sterbezimmer G. E. Les-
sings, der von Wolfenbüttel hierher zum Besuch gekommen war und
hier am 15. Febr. 1781 gestorben ist und auf dem Magnikirchhofe
die letzte Ruhestätte gefunden hat. Auf dem Lessingsplatze erhebt
sich auf einem Postament von Harzburger Granit sein Standbild mit
Inschrift: „Dem großen Denker und Dichter das deutsche Vater-
land". An den Herzog Leopold, der 1785 in den Fluten der Oder
ertrank, als er Menschen retten wollte, erinnert die Leopoldstraße
und das Denkmal in der Freimaurerloge „Zur gekrönten Säule/<
8. Braunschweigs einstige Festungswerke. Heinrich
der Löwe ließ um die Stadt zum Schutze gegen die Feinde eine etwa
5 m hohe und 1 m dicke Mauer und an ihrer Außenseite einen Graben
ziehen, den Stadtgraben, der mit Wasser gefüllt wurde- der westliche
Teil, am Gieseler, hinter der Echternstraße und dem Südklint, am
Neuen Wege und am Nickelnkulk, ist noch zu sehen, aber der östliche
Teil (zwischen Schloß und Friesenstraße usw.) ist zugeworfen. Die
ausgegrabene Erde warf man auf die innere Seite der Stadtmauer:
Wall. In der Mauer befanden sich damals zehn Tore. Nach
300 Iahren, nach Erfindung des Schießpulvers, genügten diese Festungs-
werke aber nicht mehr. Man ließ noch einen zweiten Graben außer-
halb des Stadtgrabens, mit diesem gleichlaufend, auswerfen, den
jetzigen Umflutgraben. Die ausgeworfene Erde wurde auf den heu-
tigen Wall gebracht. Eine dritte Verteidigungslinie bildeten die
Landwehren, die aus parallel nebeneinander herziehenden Gräben
bestanden, innerhalb deren die sogen. Pfahldörfer, d. h. eingepfählte
Dörfer, Olper, Lehndorf, Melverode, Rüningen und Rühme, lagen.
Wo die Heerstraßen diese Gräben kreuzten, errichtete man Türme
oder Bergfriede: Wenden-, Gliesmaroder-, Schöppenstedter-, Rüninger-
türm, Rotenburg, Raffturm und Ölperturm. Herzog Karl Wilhelm
Ferdinand ließ um 1800 die Mauern niederreißen und die Wälle
in herrliche Parks und Spaziergänge verwandeln. Braunschweig
wurde wieder eine offene Stadt.
9. Der Wall, die Außen st adt und die Umgebung.
Auch im Gebiet der Stadt Braunschweig behält die Oker ihre Rich-
tung von Norden nach Süden bei. Sie fließt durch den dem Herzog
von Cumberland gehörenden Park von Alt- und Neu-Richmond und
teilt sich im Bürgerpark bei dem Portikus in zwei Arme: der west-
liche Umflutgraben wendet sich beim Bahnhof scharf westlich und jen-
4*
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TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Ulrich Nikolaus Gertrud Lothar Leopold Leopold Heinrich Karl_Wilhelm
Ferdinand Karl Wilhelm Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Bohlweg Nickelnkulk Rotenburg Raffturm Braunschweig
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Umflutgräben um 69,3 m aufstaut. Der Wasserspiegel unterhalb der
Wehre wird bei Olper um 66,2 m gestaut. Südlich befindet sich bei
Eisenbüttel das erste Wehr mit 70,9 m Stauhöhe.
Aus dem Wendentor führt die Hamburgerstratze am Schlachte-
hause und Schützenhause vorbei nach Rühme und Wenden. Vom
Fallerslebertorwall gelangt man nordwärts nach der Technischen Hoch-
schule und dem Nordbahnhofe. In der auf Anregung des Abtes
Jerusalem von Herzog Karl I. als Collegium Carolinum gegründeten
Technischen Hochschule studieren etwa 700 junge Leute Baukunst,
Ingenieur- und Maschinenbauwesen, Elektrotechnik, Chemie-, Phar-
mazie u. a. Nördlich ist inmitten großer Spargelfelder beim Dowesee das
städtische Wasserwerk, das täglich bis zu 16000 cbm trinkbares Wasser
liefert. In dieser Gegend hat man zahlreiche Gerätschaften aus der
Steinzeit gefunden. Die Schunter bezeichnet die Nordgrenze des Stadt-
gebiets. Nordöstlich zieht das mit herrlichem Nadel- und Laubwald
bestandene Querumer Holz. Am Fallerslebertore liegt südlich die
Infanteriekaserne, nördlich der Votanische Garten. Nordöstlich gelangen
wir nach Gliesmarode an der Wabe und nach Querum an der
Schunter.
Nördlich und südlich vom Theater liegt der schöne Vh ha große
Herzogliche Park. Nordöstlich vom Hoftheater erinnert das Franz
Abt-Denkmal an den Komponisten des Liedes: „Wenn die Schwal-
den heimwärts ziehn", der hier als Hofkapellmeister gewirkt hat.
Inmitten eines Villenviertels führt die 30 m breite Kaiser Wilhelm-
straße an der Paulikirche vorbei nach dem vielbesuchten bewaldeten
Stadtpark, hinter welchem sich die Garnisonkirche in romanischem
Stil erhebt und sich der neue Spielplatz ausbreitet. Südöstlich erstreckt
sich der Prinz Albrecht-Park (mit Prinz Albrecht-Gedenkstein) bis
zu dem 92 m hohen Nußberg, auf welchem das Olfermann-Denkmal
steht. Aus dem Rogenstein des Nußberges wurden früher Kirchen
und Häuser in Braunschweig erbaut. Von hier hat man eine schöne
Aussicht auf die Stadt und auf das nahe Riddagshausen, in
dessen berühmter Klosterkirche Abt Jerusalem, der Lehrer und Freund
Herzog Karls I., begraben liegt. Viel besucht werden der Grüne Iä-
ger, die Vuchhorst und die fischreichen Teiche, die einen Schmuck der
Landschaft bilden.
Im Süden des Herzoglichen Parks erhebt sich das Herzog-
liche Museum. Den Grund zu den reichen, wertvollen Sammlun-
gen hatte Herzog Anton Ulrich in seinem Lustschlosse Salzdahlum ge-
legt. Herzog Karl I. schuf im Paulinerkloster am Bohlwege ein
Kunst- und Nationalkabinett. Während der Fremdherrschaft wurden
aber viele Kunstschätze nach Paris und Kassel geschafft und nur
zum Teil wieder zurückgegeben. Am wertvollsten ist das Onyxgefäß,
für welches Napoleon 500000 Frank bieten ließ, ein Ölkrug, der
die Familie des Kaisers Tiberius darstellt, wie sie der Gottheit Opfer
bringt. Im Museum finden wir auch viele Denkwürdigkeiten des Fürsten-
Hauses, den Prachtmantel Kaiser Ottos Iv., Luthers Doktorring und
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Karl_I. Karl_I. Franz
Abt-Denkmal Franz Karls_I. Karls_I. Anton_Ulrich Karl_I. Napoleon Frank Tiberius Ottos_Iv. Ottos_Iv.
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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von der Altenau durchflossenen Mulde zwischen Elm und Asse gelegen.
Daß wir uns hier in fruchtbarer Gegend befinden, deuten schon die
beiden großen Zuckerfabriken an. Es sind hier durchweg Kreide-
bildungen, die an vielen Stellen mit Sand und Lehm bedeckt sind.
Mit Schöppenstedt ist schon verwachsen das Dorf Küblingen, wo
ein angeblich wundertätiges Steinbild der Jungfrau Maria im Mittel-
alter von Leidenden und Hilfesuchenden verehrt wurde.
3. Am Südostabhang des Elms ist ein größerer Ort, die platt-
deutsch „Scheinig" genannte Stadt Schöningen mit fast 10000 Ein-
wohnern (120 m hoch). Sie verdankt ihre Entstehung den am Elm
entspringenden Salzquellen, deren Salzgehalt in zwei Salinen gewon-
nen wird, sowie dem alten, oberhalb der Stadt, dem Elm zu gelegenen
Lorenzkloster, das heute eine Domäne ist. (Merkwürdigerweise stehen
die beiden Türme der Lorenzkirche an der Ostseite.) Unter den
braunschweigischen Städten wird Schöningen zuerst erwähnt. Das
ehemals fürstliche Schloß war Witwensitz mehrerer Herzoginnen. Im
Stadtpark ist ein Kurhaus mit Solquelle. Ihren Erwerb finden die
Bewohner meist in den Salinen, auf den beiden Domänen, in der
chemischen Fabrik, in Maschinen- und Farbenfabriken, in Steinbrüchen
und Braunkohlenbergwerken. Beliebte Ausflugspunkte sind das Elm-
haus am Waldrande und tief im Elm die Elmsburg mit umfang-
reichem Ringwall. Östlich von Schöningen, bei Offleben, beginnt die
nordwärts sich erstreckende Helmstedter Braunkohlenmulde.
4. Königslutter. Königslutter ist auf Tuffsteinablagerungen
erbaut, die aus dem kalkhaltigen Wasser der Lutter abgesetzt sind,
und liegt an der Eisenbahn Braunschweig —Helmstedt-Magdeburg, an
einer Anhöhe (120 bis 160 m hoch). Seinen Namen Königslutter hat
es von dem Bache Lutter, dem reinen, lauteren, und nach dem hier
im Dom ruhenden Kaiser Lothar von Süpplingenburg (1125 — 37);
1252 hieß die Stadt Konnigesluttere. Mit den Dörfern Oberlutter
und Stift Lutter bildet es einen Ort, der 6500 Einwohner zählt.
Das 16. und 17. Jahrhundert brachte der Stadt viel Unglück durch
Kriegsunruhen und Feuersbrünste. Im 18. Jahrhundert braute man
hier vorzügliches Ducksteinbier, das auch Friedrich Wilhelm I. in seinem
Tabakkollegium trank. In Stiftslutter erbaute Lothar sich die stolze
Stiftskirche, eins der größten und schönsten Werke romanischer Bau-
Kunst in Niedersachsen, mit berühmtem Kreuzgang. Hier wurde er
Silvester 1137 bestattet. Neben ihm ruhen seine Gemahlin Richenza
und sein Schwiegersohn Heinrich der Stolze, der Vater Heinrichs des
Löwen. Diese Gräber deckt ein prachtvolles Marmordenkmal. Neben
der Kirche befindet sich an der Stelle des alten Benediktinerklosters
die Landes-Irrenanstalt.
Lothars Stammsitz war das (südlich von dem 191 m hohen
Dorm) an der Schunter zwischen Königslutter und Helmstedt gelegene
Dorf Süpplingenburg mit herrlicher Ordenskirche (Johanniter-
Komturei).
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Extrahierte Personennamen: Maria Maria Lothar_von_Süpplingenburg Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Lothar Richenza Heinrich_der_Stolze Heinrich Heinrichs Lothars_Stammsitz
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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später durch die'begründung der berühmten Universität Iuleum durch
Herzog Julius (1576), die jedoch 1810 wieder aufgehoben wurde.
(Jetzt dient das einer Kirche ähnliche Iuleum als Aula und Bib-
liothek des Gymnasiums.) Kurz vorher war das Ludgeri- (Venedik-
tiner-) Kloster in eine braunschweigische Domäne verwandelt worden.
Unter den Schulen erfreut sich weiten Rufes die mit Realklassen
verbundene Berechtigte Landwirtschaftliche Schule. Der Bergbau auf
Kohlen beschäftigt mehrere tausend Menschen- Hunderte von Menschen
arbeiten in den Keuper-Sandsteinbrüchen des Lappwaldes und in den
Kalibergwerken des benachbarten Vehndorf.
Westlich von Helmstedt finden wir die Lübbensteine, zwei Heid-
nische Opfer- und Begräbnisstätten, die ältesten Baudenkmäler, die
das Herzogtum auszuweisen hat. Vier Eisenbahnen verbinden Helm-
stedt nach allen Himmelsrichtungen: von W. nach O. die Bahn Braun-
schweig-Magdeburg, nach S. Helmstedt-Schöningen-Ierxheim, nach N.
Helmstedt-Weferlingen-Öbisfelde.
Nach O. führt eine Kastanienallee in einer Stunde nach dem
schönen Bade Helmstedt im Lappwald.
Eine Stunde nordwestlich entfernt liegt Emmerstedt. Hier
jagte der Wirt einst mit groben Worten die Knechte von der Kegel-
bahn und sagte doch den Studenten, die zum Kegeln von Helmstedt
gekommen waren, er habe es jenen „durch die Blume" zu verstehen
gegeben („Emmerstedtsche Blume"). Eine Stunde nördlich von Helm-
stedt, in der Einsamkeit des Lappwaldes, liegt Marienthal' hier
war früher ein Iisterzienserkloster, in welchem fromme Mönche ein
strenges Leben führten.
Eine Wegstunde ostwärts von Helmstedt beginnt bereits die
Provinz Sachsen. (Die Bahn fährt kurz vor Eisleben über die Aller,
die 5 km südwärts entspringt, und durch die Magdeburger Börde
nach Magdeburg.)
7. Das braunschweigische Allergebiet. In das Hauptge-
biet des Herzogtums dringt von Fallersleben (Geburtsort des Dich-
ters Hoffmann von Fallersleben) aus ein tiefer Einschnitt nach Süd-
osten bis zum Dorm und Lappwald, der zum Teil mit schönen Buchen-
wäldern bestandene Hasenwinkel, und nur ein schmaler Zwickel
erstreckt sich nach Nordnordwest („die unbequeme Stuhllehne"). Das
ist das braunschweigische Allergebiet.
Die Aller, der größte Nebenfluß der Weser (260 km lang),
entspringt in der Provinz Sachsen, östlich von Schöningen zwischen
Oschersleben und Eilsleben am Rande der fruchtbaren Börde, 148 m
hoch (— aber die Oker 880 m! —) in mooriger, flacher Gegend, und
hat daher nur schwaches Gefälle. Ihre Ufer sind flach und werden
von Öbisfelde ab von Marschen und Sümpfen begleitet, die im Früh-
ling oft weite und breite Wasserflächen bilden. Zuerst zieht sie bis
Öbisfelde nahe der Ostgrenze des Herzogtums nach Nordnordwest,
dann durchfließt sie in westlicher Richtung etwa 10 km das Amt
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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dem Solling sind Holzminden und Härter. Der Solling hat nnr wenig Sied-
lungen. Am Fuße des nach seinem Torfmoore benannten Moosberges, der, eine
der höchsten Erhebungen, ziemlich im Mittelpunkte liegt, befindet sich ein zur
Sommerfrische gut geeigneter Ort, Neuhaus, der teils zu Braunschweig und
teils zu Preußen gehört. Hier soll zur Zeit Ludwig des Frommen eine Nieder-
lassung von Mönchen gewesen sein, die aber bald nach Corvey bei Härter über-
gesiedelt sei. Lange war in Neuhaus ein berühmtes Gestüt der Isabellenpferde,
später ein Depot für Remontepferde und ein königliches Jagdschloß, das jetzt als
Oberförsterei benutzt wird. Es befindet sich hier auch eine Glashütte, desgleichen
in Boffzen. Der Solling ist von einem Kranze freundlicher Dörfer und Städte
umgeben: Fürstenberg, Boffzen, Holzminden, Bevern, Stadtoldendorf (im Braun-
schweigischen), Dassel und Uslar (im Hannoverschen).
3. Die Weser. 3ch Kenne einen deutschen Strom,
Der ist mir wert und lieb vor allen,
Umwölbt von ernster Eichen Dom,
Umgrünt von Kühlen Buchenhallen.
3) Die Weser im allgemeinen. Die Weser, „der deutscheste
unserer Ströme" (warum?), durchfließt Zwar nur wenig braunschwei-
gisches Gebiet, sie nimmt aber durch Aller mit Oker und Leine bei
weitem am meisten die Gewässer des Landes auf.
Sie hat als Werra ihre Quellen im herrlichen Thüringer Walde.
(Im Althochdeutschen führen beide den gleichen Namen: aus Wisur-
aha, Wisara, Wesera wurde Wiraha, Werraha und dann Werra.)
Bei Minden vereinigt sich mit der grünen Werra die vom Rhön
kommende rote Fulda. Zahlreiche Höhenzüge des Weserberglandes
engen ihr vielgewundenes Tal ein, bis sie bei Minden, durch die West-
fälische Pforte, Porta Westphalica, in das Tiefland eintritt. Oberhalb
Fürstenbergs bis Hehlen, unterhalb Ottensteins (35 km Luftlinie),
bildet sie im allgemeinen die Westgrenze des Herzogtums und 20 km
oberhalb Bremens auch die Nordgrenze für Thedinghausen. Der
Personenverkehr des schönen Wesertales wird im Sommer auf der
Strecke Minden-Hameln durch die Wesermühlen-Aktiengesellschaft
mit fünf stattlichen Schiffen unterhalten- bis Bremen kommen schon
mittelgroße Seeschiffe; bei Bremerhaven beginnt die meerbusenartige
Mündung des Flusses. — Trotz der Richtung des Stromes von Süden
nach Norden eignet er sich doch nicht für den Hauptverkehrsweg von
Nord- nach Süddeutschland wegen seines auf vielen Strecken zu engen
Tales und der vielen Windungen. Hierfür ist weit besser das breite
Leinetal geeignet.
b) Die Weser im Braunschweigischen. Kurz vor dem
Eintritt der Weser in das Braunschweigische nötigt der Sollinger Wald
sie, eine Strecke westlich zu fließen. Darauf fließt sie wieder nördlich,
bis über Holzminden hinaus auf der Grenze zwischen Muschelkalk
im Westen und Buntsandstein im Osten, dann hat sie sich aber in
zahlreichen Windungen ihren Weg durch den Muschelkalk gegraben.
Aus schroff zur Weser abfallendem Sandsteinfelsen erhebt sich
das Schloß Fürstenberg, in welchem einst durch Herzog Karl I.
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TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]