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1. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 52

1913 - Breslau : Hirt
52 Vi. Die Bevölkerung und ihr Leben und Treiben. Harz und im Hügellande nördlich von diesem. Von den Pferdestärken der Dampfmaschinen Preußens kommen auf Hannover allerdings nur 6,3 °/o. Braunschweig besitzt 27, Hannover 39 guckersiedereien, die namentlich im Südosten liegen. In der Biererzeugung kamen dort 112, hier 61 I auf den Kopf, gegenüber 99 I im Zollgebiete. In Braunschweig ist die Jute-Industrie höher entwickelt als sonst irgendwo im Reiche. - Als eigentümliche Gewerbs- zweige sind zu nennen die Zement- und Ziegelbrennerei. - Die früher im südlichen Hannover blühende Leinenerzeugung, die auf Hausfleiß be- ruhte, geht immer mehr zurück. 9. Verkehrsmittel und Handel. 3) An Chausseen und Landstraßen (nicht Feldwegen) kamen 1911/12 in Braunschweig auf je 100 qkm: 79 km, in Hannover 43 km, in ganz Preußen: 39 km. Dem wohlgepflegten braunschweigischen Straßennetze kommt kaum ein anderes im ganzen Reiche gleich. Der hannoversche Straßenbau hat sich einen guten Ruf er- roorben durch die Anlage der schwierigen Moor- und Marschstraßen. b) Im Jahre 1910 kamen in Braunschweig 174,1 km vollspurige Eisen- bahnen auf 1000 qkm, in Hannover 83,2, in ganz Preußen 103,3, im Reiche 109,1- hingegen kamen auf je 100000 Einw. in Braunschweig 129,3, in Hannover 109,4, in Preußen 90,3, im Reiche 89,1 km solcher Bahnen. Als älteste Bahn wurde 1838 in Braunschweig die Linie Braunschweig — Wolfenbüttel vollendet, in Hannover 1844 die Linie Hannover —Braunschweig. Die wichtigsten Bahnlinien sind die, welche von den beiden Hauptstädten ausstrahlen, so- dann die Linien Magdeburg — Kreiensen — Holzminden-Cöln; Berlin — Bremen — Bre- merhaven und Emden. Gib nach der Karte den Verlauf jener Linien und die An- schlüsse nach den Nachbarländern an! — Von den 3204 km Bahnen Hannovers waren 1910: 1292 km Nebenbahnen, auf deren Ausbau sich neuerdings die einzelnen Kreise zur Förderung des Ortsverkehrs gelegt haben? in Braunschweig waren von 694 km Bahnen insgesamt 65 km „schmalspurige". Hauptsitze der Handelstätigkeit sind die Städte Braunschweig und Han- nover, in zweiter Linie folgen Lüneburg, Osnabrück und die 5. 54 unter e) genannten Seehäfen. c) Die Nordwestecke des Deutschen Flachlandes besitzt, die entsprechenden Gebietsteile von Oldenburg und Bremen und die Anschlüsse nach Holland hin mitgerechnet, mehr als 2000 km über 1 m tiefer Kanäle. Es sind zumeist schmale, aber kahnbare und zum Teil auch kleinen Seeschiffen zugängliche Moorkanäle. Ts mißt 73 km der in etwas bedeutenderen Maßen 1887 angelegte Ems — Jade-Kanal, und zum Teil gehört hierher der 283 km lange Dortmund — Emshäfen-Kanal. Unter jenen schmalen Wasserstraßen im Moore haben vor allem segensreich gewirkt die Fehnkanäle (f. S. 23). Eine andere Gruppe von Wasserstraßen sind die Schiffahrtskanäle, die das Hochmoor erschließen, und zu diesen gehört der Ems—jade-Kanal. Er hat rund 14 Mill. M gekostet und besitzt 8,5 m Sohl-, 17,62 m Wasserspiegelbreite bei 2,i m Tiefe. Nach der Wilhelmshavener Seite hin ist er 3 m tief, aber er hat den gehegten Erwartungen so wenig entsprochen, daß eine Vergrößerung, die ihn der Beförderung der westfälischen Kohle nach Wilhelmshaven

2. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 2

1913 - Breslau : Hirt
2 I. Allgemeine Übersicht. 2. Die Lande Hannover und Braunschweig füllen in Gestalt eines schiefen Vierecks die Nordwestecke des Deutschen Reiches. Oft wird dieses unser Heimatland mit dem Namen eines ehemaligen Kreises des alten Reiches als Niedersachsen bezeichnet. Unter diesem Begriffe ist nach den heute geltenden Verhältnissen etwa alles das zu verstehen, was durch die Grenzen von Hannover und Braunschweig vom übrigen Reichsgebiete getrennt wird. Der östliche Teil dieser Länder springt bis über die Werra hinaus nach 8 vor; die größte Einbuchtung der Grenze findet sich an der Südwestseite in der Nähe der West- fälischen Pforte. Außerdem umschließt Niedersachsen in der Mitte andere Staats- gebiete, nämlich die Freie Hansestadt Bremen, einen Teil von Hamburg und das Hauptland des Großherzogtums Oldenburg, das den Titel Herzogtum Oldenburg führt. Durch dieses wird Hannover zerlegt in einen kleineren westlichen und einen größeren östlichen Teil, die nur durch einen schmalen Streifen Landes am Dümmer * zusammenhängen. Der kleinere Teil umfaßt \ des Gesamtgebietes. Eine natürliche Grenze wird gebildet durch den Lauf der Elbe, die Nordsee, die Emsmündung, den Dollart und das Burtanger52 Moor. Der Harz als Eckpfeiler unseres Gebietes gehört größtenteils entweder zu Hannover oder zu Braunschweig, außerdem zu Anhalt und der Provinz Sachsen, an den übrigen Seiten finden sich nur auf kurze Strecken natürliche Grenzen. Die staatlichen Grenzen beschreiben starke Biegungen und Zickzacklinien, und die han- noversche überschreitet bei Mecklenburg auch für eine kurze Strecke die Elbe. 3. Nachbarländer sind an der äußeren Seite die Niederlande und die preußischen Provinzen Westfalen, Hessen-Nassau, Sachsen, Brandenburg und Schleswig-Holstein,- außerdem auf kürzere Strecken die beiden Lippischen Fürsten- tümer, Waldeck, Anhalt, Mecklenburg-Schwerin und Hamburg. 4. Die äußersten Punkte liegen- im S beim Dorfe Escherode, zwischen der Werra und der Fulda, unter 51° 19' n. Br.; im N bei Freiburg an der Elbe unter 53" 54'; im O bei Schnackenburg an der Elbe unter 11°35' von Gr.; im W bei der Bauerschaft Wielen im Bentheimschen unter 6° 41' von Gr Gib an die Entfernungen in Graden, km und Tagemärschen (1 Tagemarsch 30 km). Der Zeitunterschied zwischen dem östlichsten und dem westlichsten Punkte beträgt 19^ Minuten, der längste Tag ist am Nordende Stunde länger als am Südende. Da unsere Uhren nach der Mitteleuropäischen Zeit gestellt sind, die für den Meridian von Stargard in Pommern, den 15. von Gr., auch zugleich die Ortszeit bedeutet, sür alle Orte aber, die westlich von Stargard liegen, der wahre Mittag auf je 1 Längengrad um 4 Minuten später eintritt, so ist für alle Orte uuseres Gebietes eine bestimmte Anzahl von Minuten zuzuzählen, wenn die Ortszeit bestimmt werden soll. Es ist danach gegenüber unserer Uhrzeit in Wahrheit später Mittag, steht die Sonne später auf ihrer größten Tageshöhe in Goslar, Wolfenbüttel, Braunschweig und Lüneburg um 18 Minuten, Duderstadt, Clausthal, Osterode am Harz 19, Celle, Göttingen, Hildesheim 20, Hannover, Münden 21, Stade 22, Geestemünde 26, Wilhelmshaven 27, 1 Dümmer = Tiefes Meer; der Zusatz See ist also überflüssig. 2 Tangen — Zangen sind die schmalen Sandwälle, die durch das Moor laufen, und nach einem Dorfe auf einer der Zangen heißt diese Burtange.

3. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 2

1899 - Breslau : Hirt
2 Landeskunde von Braunschweig und Hannover. Niedersachsen bezeichnet. Der ö. Teil dieser Länder springt bis über die Werra hinaus nach S. vor; die größte Einbuchtung der Grenze findet sich an der S.w.-Seite, s. vom S.-Ende des Jadebnsens. Außerdem umschließt dies Gebiet in der Mitte andere Staatsgebiete, nämlich die Freie Hansestadt Bremen, einen Teil von Hamburg und das Hauptland des Großherzogtums Oldenburg. Hierdurch wird unser Gebiet zerlegt in einen kleineren w. und einen größeren ö. Teil, die nur durch einen schmalen Streifen Landes am Dümmer zusammenhängen. Der kleinere Teil umfaßt der andere \ des Gesamtgebietes. Eine natürliche Grenze wird gebildet durch den Lauf der Elbe, die Nordsee, die Emsmündung, den Dollart und das Bonsn^rtanger^) Moor. Der Harz als Eckpfeiler unseres Gebietes gehört größtenteils entweder zu Hannover oder zu Braunschweig; aber an den übrigen Seiten findet man nur auf kurze Strecken natürliche Grenzen. Die staatliche Grenze beschreibt starke Biegungen und Zickzacklinien und überschreitet bei Mecklenburg auch für eine kurze Strecke die Elbe. 3) Nachbarländer sind an der äußeren Seite das Königreich der Nieder- lande und die preußischen Provinzen Westfalen, Hessen-Nassau, Sachsen, Brandenburg und Schleswig-Holstein; außerdem auf kürzere Strecken die beiden Lippischen Fürstentümer, Waldeck, Anhalt, Mecklenburg-Schwerin und Hamburg. 4) Die äußersten Punkte liegen: im S. beim Dorfe Escherode, zwischen der Werra und der Fulda, unter 51° 19' n. Br.; „ bei Freiburg an der Elbe unter 53°54'; „ O. bei Schnackenburg an der Elbe unter 11°35' v. Gr.; „ W. bei der Bauerschaft Wielen im Bentheimschen unter 6°41' v. Gr. Gieb an die Entfernungen in Graden, km und Tagemärschen (1 Tagemarsch — 30 km). Der Zeitunterschied zwischen dem östlichsten und dem westlichsten Punkte beträgt 19£ Minuten, der längste Tag ist am Nordende i Stunde länger als am Südende. Da unsere Uhren nach der mitteleuropäischen Zeit gestellt sind, die für den Meridian von Stargard in Pommern, den 15. v. Gr., anch zugleich die Ortszeit bedeutet, für alle Orte aber, die n>. von Stargard liegen, der wahre Mittag aus je 1 Längengrad um 4 Minuten später eintritt, so ist für alle Orte unseres Gebietes eine bestimmte Anzahl von Minuten zuzuzählen, wenn die Ortszeit bestimmt werden soll. Es ist danach gegenüber unserer Uhrzeit in Wahrheit später Mittag , steht die Sonne später auf ihrer größten Tageshöhe in Goslar und Lüneburg um 18 Minuten, Duderstadt, Klausthal, Osterode am Harz 19, Celle, Göttingen, Hildesheim 20, Hannover, Münden 21, Stade 22, Geestemünde 26, Wilhelmshaven 27, Osnabrück 28, Aurich, Leer, Papenburg 3v, Emden, Lingen, Norden 3j Minuten. Wird die Ziffer dieser Minuten durch -1 geteilt und die so gefundene Ziffer von 15 abgezogen, so findet man umgekehrt die Zahl des Meridians, unter dem der betreffende Ort liegt. Also liegt Göttingen rund unter dem 10. Meridian v. Gr. Aufgabe. Zeichne das so begrenzte Gebiet nach der Karte von Deutschland im Seydlitz A oder nach der Karte der norddeutschen Tiefebene im Seydlitz B. 5) Übersicht über die Bodengestalt. a. Das s.ö. Viertel des so umgrenzten Landes dringt in das gebirgige Mitteldeutschland ein, und der Nordrand der mitteldeutschen Gebirgsschwelle 1) Dümmer — Tiefes Meer; der Zusatz See ist also überflüssig. 2) Tangen — Zangen sind die schmalen Sandwälle, die durchs das Moor lausen, und nach einem Bauerngehöfte auf einer dieser Zangen heißt diese Bourtange.

4. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 39

1899 - Breslau : Hirt
Bevölkerung. — Verkehrsmittel und Handel. 39 wo im Reiche. — Als eigentümliche Gewerbszweige sind zu nennen die Zement- und Ziegelbrennerei. — Die früher im s. Hannover blühende Leinen erzeug nng, die auf Hausfleiß beruhte, geht immer mehr zurück. 9) Verkehrsmittel und Handel, a. An Ch ansseen und Landstraßen (nicht Feldwegen) kamen 1894 in Br. auf je 100 qkm: 86 km, 1895 in Han- nover: 36 km, iu ganz Preußen: 26 km. Dem wohlgepflegten brannschweigischen Straßennetze kommt kaum ein anderes im ganzen Reiche gleich. Der hannoversche Straßenbau hat sich einen guten Ruf erworben durch die Anlage der schwierigen Moor- und Marschstraßen. d. Im Jahre 1897 kamen in Braunschweig 13,3 km Eisenbahnen auf 100 qkm, in Hannover 6,z?, in ganz Preußen 7,91, im Reiche 8,53; hin- gegen kamen auf je 10000 E. in Br. ll,i, in H. 10, in Preußen 8,85, im Reiche 8,74 km Eisenbahnen. Als älteste Bahn wurde 1838 in Br. die Linie Brannschweig-Wolfenbüttel vollendet, in H. 1844 die Linie Hannover-Braunschweig. Die wichtigsten Bahnlinien sind die- jenigen, welche von den beiden Hauptstädten ausstrahlen, und die Linie Magdeburg- Kreiensen-Holzminden-Köln. — Gieb an nach der Karte den Verlauf dieser Linien und die Anschlüsse nach den Nachbarländern! — Von den 2453 km Bahnen Hannovers waren 1897 628 km Kleinbahnen, auf deren Ausbau sich neuerdings die einzelnen Kreise zur Förderung des kleinen Ortsverkehrs gelegt haben; in Br. waren es 142 von 488 km. c. Hauptsitze der Handelsthätigkeit sind die Städte Braunschweig und Hannover, in zweiter Linie folgen Lüneburg, Osnabrück und die unter k. ge- nannten Seehäfen. 6. Die N.w.-Ecke des deutschen Flachlandes besitzt, die entsprechenden Gebietsteile von Oldenburg und Bremen und die Anschlüsse nach Holland hin mitgerechnet, die ansehnliche Zahl von rund 300 km schmaler, aber kahnbarer und zum Teil auch Flußschiffen zugänglicher Moor-Kanäle. Dazu kommt mit 73 km der in etwas bedeutenderen Maßen 1887 angelegte Ems-Jade- Kanal. Unter jenen schmalen Wasserstraßen im Moore haben vor allem segensreich gewirkt die Fehn-Kanäle, die dazu dienen, die großen Moore zu entwässern, den Absatz ihrer Erzeugnisse, namentlich des Torfes, und die Zufuhr der benötigten Stoffe zu ermöglichen, und welche die Wüsteneien in blühende Landschaften verwandelt haben. Eine andere Gruppe von Wasserstraßen sind die Schiffahrtskanäle, die das Hochmoor erschließen, und zu diesen gehört der Ems-Jade-Kanal. Er hat rund 14 Mill. Mark gekostet und besitzt 8,50 m Sohl-, 17,62 rn Wasserspiegel-Breite bei 2,1 rn Tiefe. Nach der Wilhelmshavener Seite hin ist er 3 rn tief, aber er hat den gehegten Erwartungen so wenig entsprochen, daß eine Vergrößerung, die ihn der Beförderung der westfälischen Kohle nach Wilhelms- Häven zugänglich macht, sich nicht umgehen lassen wird. Die merkwürdige Kesselschleuse bei Emden s. in der Vogelschau über diese Stadt S. 58. — Unter den übrigen Kanälen sind durch ihre Länge oder ihre Bedeutung bemerkenswert der Hadeler K., der, 33,7 km laug, vom Bederkesaer See mit Benutzung der Medem in die Elbe führt und für die Me- lioration jener Gegend Bedeutendes geleistet hat, während der Geeste-K. von jenem See nach der Weser zieht; sodann der Hunte-Ems-K. mit 44,2 und der Süd-Nord-K- mit 45,2 km. Dieser bildet einen Teil der künstlichen Wasserstraßen, die von der Vechte abwärts zwischen der Ems und der holländischen Grenze nach N. ziehen. — Eine eigen- artige Anlage in den kleineren, grabenartigen Kanälen sind die Klappstaue, das sind viertelkreisförmige Klappen aus Holz, die zwischen starken Holzwänden eingeklemmt sind

5. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 6

1913 - Breslau : Hirt
6 Ii. Landschaftskunde. Ii. Landschaftskunde. 1. Der Harz. Das massige Harzgebirge (Hardt = Waldgebirge) hält in seinen Haupt- zügen die den ostdeutschen Gebirgen eigene „herzynische" Streichungsrichtung von 80 nach Nw inne und erhebt sich mit steilen Rändern aus dem niedrigeren und jüngeren Berglande, von dem es an drei Seiten umgeben wird. Am schroffsten fällt es nach dem nördlichen Vorlande ab. Der Rand ist auf der Karte annähernd kenntlich durch die Harz-Gürtelbahn und wird bezeichnet durch die Orte Seesen, Osterode, Herzberg, Sachsa, Ilfeld, Sangerhausen, Mansfeld, Hettstedt, Ballenstedt, Thale, Blankenburg, Wernigerode, Ilsenburg, Harzburg und Goslar. Er ist am wenigsten scharf ausgebildet im Südosten, wo der Harz in das Hügelland der Grafschaft Mansfeld übergeht. Größte Breite etwa 33 km zwischen Blankenburg und Walkenried, größte Länge 100 km von Seesen bis Hettstedt. Das Gebirge wird eingeteilt in den gipfelreichen Oberharz, das Brocken- gebiet und die Hochfläche des Unterharzes. Der Name Oberharz wird in sehr verschiedener Ausdehnung angewandt, im allgemeinen wohl auf das Gebiet westlich vom Oberlaufe der Oker und der Oder, während andere den hohen 1. Harz, Leine- und Weser-Bergland.

6. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 35

1913 - Breslau : Hirt
Iii. Das Klima. 35 2. Niedersachsen genießt ein gemäßigtes Klima, sein küstennäheres Land gehört dem atlantischen Klimagebiet an, der Südosten geht ins mitteleuropäische über. Die mittlere Iahreswärme steigt durch den Einfluß des Golfstroms um 5 0 C höher, als bei der Entfernung des Landes vom Äquator zu erwarten wäre. Die Wirkung des Meeres auf das Klima des Landes ist eine aus- gleichende, es schwächt die Temperaturschwankungen ab; im Frühling und Sommer wirkt es abkühlend, im Herbst und Winter erwärmend. Die Wärme nimmt mit der größeren Erhebung über den Meeresspiegel ab, bei uns beträgt diese Abnahme etwa auf je 100 m. Der Brocken hat mit 2,6« nur die mittlere Wärme der Nordspitze Norwegens. Die sonnenhellen Stunden, von deren Menge das Gedeihen der Pflanzen — und auch der Menschen wie der Tiere im ge- wissen Sinne - am meisten abhängt, sind an der Küste zahlreicher als im Binnenlande, und ihre Zahl nimmt ab, je näher dem Mittelgebirge, das seinen hemmenden Einfluß auf den Zug der Regenwolken ausübt. Eine sackähnliche Einbuchtung zieht sich von der unteren Elbe durch Osthannover bis in die Nähe der Hauptstadt mit der hohen Zahl von 4,?s täglichen sonnenhellen Stunden im Jahresdurchschnitte, Nesserland bei Emden hat 4,6, Uslar 4,2, und der Unterschied zwischen den entferntesten Werten ergibt die beträchtliche Summe von 202 Stunden im Jahre. Die Springen blühen im niederen Lande zumeist in der ersten, um den Harz in der zweiten Hälfte des Mai, auf dem Oberharz gar erst im Juni, an der Mündung der Oder und Weichsel ebenfalls erst in der zweiten Hälfte des Mai, denn die Iahreswärme nimmt auch nach Osten hin in Norddeutschland ab. Das Vieh bleibt in den Küstengegenden bis Ende November im Freien, Schafe sogar den ganzen Winter hindurch. 3. Unter sämtlichen Winden kommt etwa die Hälfte aus Sw, W und Nw, aus dem Sw allein fast Im Frühjahr steht das Flachland zuweilen bis zu 50 Tagen unter dem Einflüsse kalter nördlicher oder östlicher Winde aus Hochasien. Über dem westlich von Europa liegenden Teile des Atlantischen Ozeans ist der Luftdruck meistens gering, das Quecksilber im Barometer steht niedrig, es bildet sich sehr leicht ein barometrisches Minimum. Nach dem Orte eines solchen strömen die Winde von allen Seiten zusammen, und indem es nordostwärts an den Küsten Europas vorüberwandert, zieht es die westlichen Winde über unser Land spiralförmig nach sich. Der Nordwestwind ist zwar nicht der am häufigsten auftretende, aber der rauheste und heftigste; davon zeugen die Bäume, die sich nach So hinüberbiegen und an der „Wetterseite" mit Moos und Schorf bekleiden. An der Küste hemmt der Nordwest den Baumwuchs, und auf den Inseln gedeihen Bäume ungeschützt nicht mehr. Plötzliches Hereinbrechen kalter Nord- und Ostwinde erzeugt im Mai die Kälte-Rückfälle mit den schädlichen Nachtfrösten, die häufig um den 11. —13. Mai einfallen, daher der böse Ruf der „drei gestrengen Herren": Mamertus, Pankratius, Servatius. Durch die jäh und rasch wechselnd einsetzenden Winde wird namentlich das Küstenklima sehr veränderlich. — Hier weht an heißen Tagen die Luft vom Meere während des Tages als Seewind nach dem stärker erwärmten Lande, umgekehrt des Nachts der Land- wind nach dem alsdann wärmeren Meere. 4. Den Seewinden verdanken wir es, daß unsere Heimat in ihren Küsten- nahen Teilen eine um etwa 60 mm größere Regenhöhe hat als das Nord- deutsche Flachland im allgemeinen. Die nach Nw gerichteten Ecken unserer Mittelgebirge fangen die meisten Regenwolken auf (siehe den Brocken S. 7). Der trockenste Monat ist der April, der regenreichste der Heu- und Ferien- 3*

7. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 1

1913 - Breslau : Hirt
Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) von Professor Dr. E. Oehlmann, Realgymnasialdirektor a. D. Vierte, erweiterte Auslage. Inhaltsübersicht: Seite I. Allgemeine Übersicht.....1 Ii. Landschaftskunde......6 Iii. Klima..........34 Iv. Pflanzen- und Tierleben ... 36 V. Geschichte.........37 Vi. Die Bevölkerung und ihr Leben und Treiben........44 Seite Vii. Staatliche Einrichtungen ... 56 A. Hannover.......56 B. Braunschweig......58 Viii. Tabellen........59 A. Hannover.......59 B. Braunschweig......62 Literatur-Übersicht.......63 Bilderanhang.........65 I. Allgemeine Übersicht. 1. Deutschland liegt in der Mitte Europas und bildet den Übergang vom wohlgegliederten Westen nach dem einförmigeren Osten dieses Erdteils, zugleich auch den Nordabhang der Alpen bis an die Nordsee und die Ostsee. Jedoch verläuft dieser Abhang keineswegs gleichmäßig, sondern er wird mehrfach durch die breiten Massen der Mittelgebirge unterbrochen, die in verschiedenen Richtungen streichen. Unser Vaterland wird ganz überwiegend von Volks- stämmen deutscher Junge bewohnt. Den größten Teil Deutschlands nimmt ein das Deutsche Reich, in dem 92 Hundertteile der eingeborenen Bevölkerung dem deutschen Sprachstamm angehören. Seine äußerste nördliche Spitze bei Memel reicht bis 55° 59' nach N, demnach weiter als Kopenhagen, die südlichste in den Bayrischen Alpen bis 47° 16' und damit in die Breite von Innsbruck. Die Lauge von Genf, 5° 54' von Gr., bezeichnet den äußersten Westpunkt, die östlichste Spitze, die in Ostpreußen unfern von der nördlichsten liegt, reicht mit 22° 53' weit über die Länge von Warschau nach 0. Da ein Längengrad im Reiche etwa 72 km mißt, so beträgt die größte Entfernung von W nach O rund 1300 km, die nordsüdliche mißt 1000 km. Oberdeutschland umfaßt den gebirgigen Süden, Niederdeutschland das Tiefland im N. Dazwischen wird noch unterschieden Mitteldeutschland, das von der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle erfüllt ist. Sie ragt nur an einem Punkte eben über 1600 m hinaus. Abkürzungen im Texte: O, S, W, N = Ost, Süd, West, Nord; Gr. — Creeuwich; Reg.-Bez. — Regierungsbezirk; Ag.-Bez. — Amtsgerichtsbezirk; Einw. = Einwohner. Die Ziffern hinter den Ortschaften, z. B. „Blankenburg (11)", geben die Einwohnerzahl abgerundet in Tausenden an. Oehlmann, Landeskunde von Hannover und Braunschroeig. 4. Aufl. 1

8. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 55

1913 - Breslau : Hirt
-.Eisenbahn fertig, =,geplant Kleinbahn ___- Eldztebahn. I. Hirt,Breslau.. Geogr.inst-G. Steriikapf Leipzig. ""I1 Rathaus. Die bastionierte Umwallung der Altstadt ist größtenteils erhalten geblieben und bildet, überschattet von alten Bäumen, einen schönen Spaziergang mit dem Blicke einerseits auf das üppige Fruchtland, anderseits auf die dichtgedrängten Giebeldächer des alten Emden. Die Hafen- fläche betrug bis 1908: 90 ha und mißt jetzt 146 ha.
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