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1. Kurfürst Friedrich I. - S. 59

1891 - Berlin : Voss
— 59 — allein der Kirche beabsichtigten, sondern die staatlichen wie die gesellschaftlichen Verhältnisse umwälzen wollten. Aber der König lieh denjenigen sein Ohr, welche in ihrem Glaubenseifer unversöhnlich waren. Sie wußten ihm begreiflich zu machen, daß Nachgiebigkeit gegen die Ketzer eine schwere Sünde sei. So ermahnte der Kursürst vergeblich, Weltliches und Geistliches nicht zu vermischen, warnte umsonst vor der Gefahr eines Aufstandes, zu dem sich in der That fast das ganze Volk begeistert erhob. Der König beschloß Gewalt zu gebrauchen, um die Böhmen auch der römischen Kirche wieder zu unterwerfen. Der Papst ließ das Kreuz gegen die Abtrünnigen predigen, glaubenseifrige Streiter zogen Siegismund zu. Aber die Huffiten leisteten einen nicht geahnten Widerstand, unter tüchtigen Führern, wie Ziska, mit ihren eifenbefchlagenen Dreschflegeln drangen sie mit unwiderstehlicher Tapferkeit in den Feind, selbst ihre Gepäckwagen wurden ihnen zu Streitwagen. Vor ihnen stoben die Heere Sigismunds und die päpstlichen auseinander, wie die Spreu vor dem Winde. Was waren das auch für Heere! Wenn heute der Kaiser ruft, so stehen nach wenigen Tagen hunderttaufende tapferer, wohlgeübter und wohlgerüsteter Krieger bereit; von der Liebe zum Vaterlande getrieben, ziehen sie siegesbewußt gegen den Feind. Zu jener Zeit gab es so gut wie gar feine stehenden Heere; drohte ein Krieg, so konnte der Kaiser zwar die Mannschaften der Ritter und Städte aus seinen Erblanden ohne weiteres aufbieten, inbezug auf die im übrigen Reiche mußte er sich an die Fürsten wenden. Auch diese besaßen stehende Heere so gut wie gar nicht, sondern sie boten die Mannschaften aus ihren Ländern auf, die Ritter wie die Städte. Nun begannen die Rüstungen; langsam und oft genug widerwillig wurden sie fortgesetzt. Ebenso langsam bewegten die Aufgebote sich zu den Sammelplätzen. Wie viel Zeit verging da, ehe ein Reichsheer dem Feinde gegenüber stand, wie buntscheckig sah es aus, wie ungleichmäßig war es bewaffnet! Da trabte noch der Ritter heran, in Eisen gehüllt, er, wie sein Pferd, schwerfällig und unbeholfen; neben ihm war zu größerer Geltung gelangt der Landsknecht, welcher für Sold jedermann diente, welcher bezahlen konnte. Seine Hauptwaffe war die lange Lanze, doch handhabte er auch die Armbrust und in neuerer Zeit auch die Muskete; das schwere Geschütz donnerte dazwischen. Es fehlte diesen

2. Kurfürst Friedrich I. - S. 19

1891 - Berlin : Voss
— 19 — schlugen die zum Schutze herbeieilenden Bürger und führten eine Anzahl gefangen fort. Darauf machten sich die Brandenburger, geführt von dem Ritter Wichard von Rochow, welcher ihnen Nachbar und befreundet war, in großer Schar auf und vergalten den Magdeburgischen den Raubzug, indem sie brannten und raubten, was ihnen in die Hände siel. Der Statthalter von Bredow war alt geworden und seines mühevollen Amtes satt. Er übergab also sein in der Nähe der Stadt Brandenburg gelegenes, sehr festes Schloß Plaue seinem Schwiegersöhne Hans von Quitzow. Auf diesen ging auch die Statthalterschaft über. Damit war der Bock zum Gärtner gesetzt. Die Märker freuten sich anfangs über diesen Wechsel, denn Quitzow war ein tapferer Ritter und gebot über eine achtbare Streitmacht. Aber wie täuschten sie sich in ihm! denn der neue Statthalter setzte sich im geheimen in das Einvernehmen mit den Magdeburgischen und überfiel mit ihnen die Stadt Brandenburg. Die Bürger hatten kaum noch Zeit, die Thore zu schließen. So mißglückte der Ueberfall, denn die Stadt war umschlossen von einer hohen Mauer, dann folgte ein Graben, dann ein hoher Erdwall, dann wieder ein Graben. Von der einen Seite war sie durch die Havel gedeckt. Feste Thore und Türme unterstützten die Verteidigung. Die Bürger waren tapfer und in den Waffen wohl geübt. Es gab damals keine Soldaten, die Bürger mußten selbst ihre Stadt hinter den Mauern, wie in offener Schlacht verteidigen. Daher waren sie bewaffnet mit Panzer, Helm und Schild, mit Armbrust und Speer. Die Zünfte, das heißt, die Handwerksgenossenschaften, bildeten die einzelnen Abteilungen dieser Bürgerwehr; ein Stadthauptmann übte und führte sie im Kampfe. Damals hatte Brandenburg schon schwere Geschütze, sogenannte Büchsen, welche ein Büchsenmeister bediente. Da konnten Quitzow und seine Bundesgenossen nichts ausrichten. Aber dreihundert Schweine, welche sich auf der Weide befanden, erreichten die Stadt nicht mehr; diese trieben die Feinde als Siegesbeute fort. Das geschah im Jahre 1401 am Tage der heiligen Jung. frau Margareta. — Die Märker wandten sich nun an Jobst, erhielten aber feine Hilfe, ja lange Zeit nicht einmal eine Antwort. Endlich ließ er sich erweichen, setzte den ungetreuen Statthalter ab, 2*
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