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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 208

1888 - Berlin : Hertz
208 Erwerbung von Tecklenburg; Heer und Miliz. Neufchatel und Valengin; auch wurde die Anerkennung der königlichen Würde von Preußen beim Friedensschluß im Namen Frankreichs und Spaniens ausdrücklich ausgesprochen. Neufchatel und Val engin in der Schweiz waren früher durch Heirath an das Haus Dramen gekommen, von Wilhelm Iii. von England aber im Jahre 1694 an den damaligen Kurfürsten Friedrich abgetreten worden. Französische Prinzen machten jedoch gleichfalls auf das Land Anspruch und der französische Gesandte in der Schweiz setzte Alles in Bewegung, um dasselbe für Frankreich zu gewinnen. Da sich die Bewohner selbst zu Preußen hinneigten, so drohte der Franzose, daß kein Winkel der Erde sie vor dem Zorn seines Königs schützen werde. Die versammelten Stände aber erklärten , trotz dieser Drohungen, die Ansprüche Friedrich's für die gegründetsten, nahmen ihn als rechtmäßigen erblichen Herrn unter der Bedingung, daß er ihre Freiheiten und Rechte bestätige, an und übergaben feinem Gesandten die Regierung (1707). Der König von Frankreich wollte damals die Zahl seiner Feinde nicht vermehren und gab nach; im Uhrechter Frieden erkannte er, wie gesagt, Friedrich's Rechte als souveräner Prinz von Dramen, Neufchatel und Valengin an. Erwerbung von Tecklenburg. Von anderen Erwerbungen König Friedrich's I. ist noch die Grafschaft Tecklenburg in Westphalen zu erwähnen. Ueber das Erbrecht in derselben hatte länger als ein Jahrhundert hindurch ein Streit zwischen den Grafen von Bentheim und den Grafen von Solms-Braunfels geschwebt, welcher zuletzt zu Gunsten der Letzteren entschieden worden war. Das Haus Solms^Braunfels glaubte jedoch den Besitz wegen der langen Anfeindungen ihrer Nebenbuhler nicht ruhig antreten zu können und verkaufte deshalb die Grafschaft Tecklenburg für 250,000 Thaler an den König von Preußen (1707). Ueber die Ausdehnung des neuen Besitzes entstanden zunächst weitere Streitigkeiten mit den Grafen von Bentheim, erst 1729 erfolgte eine Einigung, nach welcher Preußen die ursprüngliche Grafschaft Tecklenburg erhielt, die Grafen von Bentheim unter Beibehaltung des Titels von Tecklenburg die übrigen Güter (die Herrschaft Rheda mit Gütersloh u. s. w.) behielten. Heer und Miliz. Das stehende Heer, welches der große Kurfürst als die Hauptstütze der aufkeimenden Macht seines Staates bei jeder Gelegenheit bezeichnet hatte, galt auch Friedrich I. als eine der wichtigsten Säulen seiner Kriegsgewalt. In den letzten Jahren seiner Regierung war die preußische Armee stärker, als je vorher; bereits an 50,000 Mann mit 40 Generalen. Dem Sinn des Königs für äußeren Prunk entsprach es, daß er verschiedene Arten prächtiger Leibwachen errichtete. Da findet man Garde du Corps, deutsche und französische Grands - Mousquetairs, wo jeder Soldat Lieutenantsrang hatte, Grenadiers ä cheval, Gensd’armes, die preußische und kurmärkische Garde zu Fuß, ein Leibregiment zu Pferde und Grenadiergarde. Alles sehr kostbar ausgerüstet, bekleidet und besoldet. Eigenthümlich ist, daß wir schon damals den Versuch einer Art Landwehr finden, die bereits erwähnte Miliz. Auf den königlichen Domainen sollten die Bauersöhne, welche uuverheirathet und noch unter 40 Jahren waren, in den Waffen geübt wer* den. Nachdem man ihnen einmal die Furcht benommen, als würde sie ohne

2. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 66

1880 - Berlin : Hofmann
66 mern, Frankreich den grten Theil vom Elsass, Brand enburg Hinterpommern und die Bisthmer Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin, Sachsen die Lausitz, Bayern die Oberpfalz, ein Sohn des Winterknigs die Unterpfalz mit einer achten Kurwrde. Friede wars, doch der Friede eines Friedhofs! Was war aus Deutschland ge-worden? Stellenweise eine Wste! Viele Städte und Drfer von der Erde verschwunden oder menschenleer, die Bevlkerung durch Schwert, Hunger und Seuchen auf die Hlfte zusammengeschmolzen, aller Wohl-stand, Handel und Gewerbe vernichtet, Kunst und Wissenschaft gelhmt! Zum Landbau fehlten Saatkorn, Zugvieh und Menschenhnde. Aus den verwilderten Soldatenhorden bildeten sich Ruberbanden. Unglauben, Aberglauben und Laster aller Art waren grausig gewachsen, alle edlen Sitten verfallen. Das waren die Frchte eines Religionskrieges! 31. Der groe Kurfürst Friedrich Wilhelm von Lranden-durg 16401688. 1. Seine Jugend war keine freundliche. Als siebenjhriger Knabe wurde er vor den Kriegsstrmen nach Kstrin geflchtet und dort er-zogen. Spter reiste er zu seiner Ausbildung nach Holland. Hier hatte er an dem weisen und tapfern Statthalter von Dramen das Vorbild eines guten Regenten und an den fleiigen Hollndern das Muster glcklicher Unterthcmen. Er nahm sich vor, sein Land und Volk ebenso mchtig und glcklich zu machen. Als matt ihn im Haag zu Ausschweifungen verleiten wollte, floh er ins Feldlager zu Oranien und uerte dabei: Och bin es meinen Eltern, meinem Lande und meiner Ehre schuldig." Oranien klopfte ihn auf die Schulter und sagte: Eure Flucht ist heldenmtiger, als wenn ich diese Festung eroberte. Vetter, ihr habt das gethatt, ihr werdet mehr thun, denn wer sich selbst besiegt, ist groer Thaten fhig." 2. Sein Regierungsantritt erfolgte in seinem 20. Jahre unter dm traurigsten Umstnden. Sein verwstetes Land hielten die Schweden zum Theil besetzt; die Truppen hatten dem Kaiser Treue geschworen, und die Regierungsgewalt hatte der Minister Schwarzen-berg inne. Zunchst wollte der junge Kurfürst Herr in seinem Lande werden. Mit festem Willen, scharfem Verstnde und glubigem Gottvertrauen ging er auf fein Ziel los. Zuerst beschrnkte er die Macht des allmchtigen Schwarzenberg, den ein Schlagfluss kurze Zeit daraus aus der Welt rief. Dann nahm er die Truppen in Eid und Pflicht und vermehrte die stehende Heeresmacht zuletzt bis auf 8000 Mann. Mit den Schweden schloss er Waffenstillstand. Auf die Friedensver-Handlungen bte er durch seine Klugheit und Festigkeit einen groen Einfluss aus. Er vermhlte sich mit der schnen, gebildeten und edlen Luise Henriette von Oranien, der Tochter des niederlndischen

3. Tabellarischer Leitfaden für den Geschichtsunterricht - S. 56

1892 - Berlin : Nicolai
56 Regenten. Erwerbungen. ’fntiastl E'nwohner-Q.-M. 3a^" Heer. Frir-rwtth.lll. Früdr.milh.iv. Wilhrim I. erhält 1815 a) an alten Gebieten: Danzig, Thorn, Kottbns, Peitz, Altmark, Wernigerode, Magdeburg, Halberstadt, Minden, Mark, Kleve, Ravensberg, Tecklenburg, das Elchsfeld, Nordhausen, Mühlhausen, Erfurt, Paderborn, Münster, Quedlinburg, Essen, Elten, Werden, das Großherzogtum Posen; b) an neuen Gebieten: Schwedisch-Vorpommeru; von Sachsen Gebiete in Thüringen, die Stifter Merseburg und Naumburg, die Nieder- und ein Teil der Ober-Lausitz, Stolberg; vom Königreich Westfalen Mansfeld, Corvey, Nietberg; die mediatisierten Fürsten Salm, Areuberg, Bentheim, Looz; Herzogtum Westfalen und Grafschaft Wittgenstein; Teile von Siegen, Wied und Wetzlar, vom Herzogtum Berg; von Frankreich Mörs und Teile von Kleve und Geldern erwirbt 1834 Lichtenberg - 1849 Hohenzollern - 1865 Lauenburg - 1866 Hannover - - Kurhessen mit Homburg - - Nassau - - Frankfurt a. M. - - Schleswig-Hol- stein 5050 5070 14 930 000 18 492 000 120 000 Mann; Kriegsstärke mit der Landwehr ersten Ausgbots 303 000 Mann, mit der Landwehr zweiten Aufgebots: 550 000 Mann Norddeutscher Bund: 320000 Mann, Kriegsstärke 977 000 Manu, davon Vs Preußen.

4. (Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte) - S. 77

1861 - Berlin : Gaertner
77 Lothringer) desselben zur Wahl eines neuen Königs zusammengetreten wären. Man trug dem ältesten Herzog, Otto dem Erlauchten von Sachsen, zuerst die Krone au. Er selbst schlug aber den Herzog Konrad von Franken, als den Tüchtigeru, an seiner Stelle vor. Dieser edelmüthige und verständige Fürst (911—918) war nicht im Stande, die inneren und äußeren Unruhen zu dämpfen. Er verlor den größten Theil Lothringens an Frankreich und konnte den tapfern und mächtigen Herzog Heinrich von Sachsen (Otto des Erlauchten Sohn), dessen Erbe er schmälern wollte, nicht zum Gehorsam zwin- gen. Auch drangen die Ungarn bis nach Elsaß und Lothringen vor und verwüsteten das Land weit und breit. Konrad empfahl sterbend den Deutschen, mit Uebergehung seines Bruders Eberhard, seinen per- sönlichen Feind Heinrich von Sachsen zum Nachfolger. B. pie sächsischen Könige und Kaiser. 918 bis 1034 §i 88. Glanzepoche Deutschlands. Heinrich 1. der Vogler (918—936) erhob Deutschland wieder zur ersten Macht der Christenheit und war groß als Mensch und Kaiser. Zuerst nöthigte er die Bayern und Schwaben, ihn anzuerkennen und vereinigte, Un- ruhen in Frankreich benutzend, Lothringen wieder mit Deutschland. Bald darauf thaten die Ungarn einen ihrer gewöhnlichen Einfälle in Deutschland. Vom Verfall des deutschen Kriegswesens begünstigt, konn- ten sie ungestört plündern und morden. Heinrich erhielt, nachdem er einen ihrer gefangenen Häuptlinge freigegeben und unter der Verpflich- tung zu jährlichen Ehrengeschenken, einen Waffenstillstand auf neun Jahre. Während dieser Zeit befestigte er die Grenzorte, legte Burgen an und bildete ein tüchtiges Heer. Namentlich wurde der verfallene Heerbann wieder eingerichtet; die Krieger lernten in geschlossenen Reihen kämpfen; jeder neunte freie Mann mußte sich in den mit Ringmauern versehenen Dörfern ansiedeln, wodurch der Grund zu Städten gelegt wurde (Merseburg, Quedlinburg, Nordhausen, Goslar); Kriegsspiele (Tourniere) erhielten die Kraft des Volkes aufrecht. Das so geübte Heer erprobte er in Zügen wider die Böhmen, Dänen und Wenden. In dem Lande der Havelwenden eroberte er den Hauptort Brani- bor (Brandenburg) und legte drei Marken (Schleswig, Nordsachsen und Meißen an (999). Unterdeß war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Ihren Abgeordneten ward, statt des ver- langten Tributs, ein schimpflicher Bescheid gegeben. Als darauf die Ungarn mit zwei Heerhaufen in Thüringen einbrachen, besiegte sie

5. Unser Vaterland - S. 236

1900 - Berlin : Bruer
— 236 — Unter dem Haß der Päpste waren die Kaiser, um Friebrichs Ii. Wort zu gebrauchen, ein „gebulbiger Ambos" geworben und die beutsche Krone ein Ding, das gleichsam auf der Straße lag; aber kein beutscher Fürst bückte sich banach. Den Bestrebungen der Päpste war es zu banken, daß frembe Fürsten sich die beutsche Krone kauften. Währenb so die Kaiserwürbe in den Staub sank, erlangten geistliche und weltliche Fürsten, die bis bahin nur Lehnsherrlichkeit, Heerbefehl und Gerichtsbarkeit in ihren Säubern gehabt hatten, erbliche Laubeshoheit, die ihnen Kaiser Friedrich Ii. durch ein besonberes Reichsgesetz zusicherte. Nur die Geistlichen und Reichsunmittelbaren, zu benen auch viele Städte gehörten (freie Reichsstäbte), stauben, jene unter Bifchof und Papst, biefe unter dem Kaiser. Gleich den mächtigen Stäbten suchten sich die lanbsäßigen Ritter von den Fürsten frei zu machen und das um so mehr, ba sich die Ritter in den Kreuzzügen wohl von mancherlei Sitten itnb Gebräuchen gelöst hatten, aber sich auch vieler Verbienste rühmen bürsten. Die Ritter, in den Kreuzzügen Schilbträger des Christentums, hatten das Waffenspiel der Turniere zu eblerem Dienst und Ringen erhoben, wie der Solbat erst im Kriege feine volle Bebeutung erhält. Auch das Volk war sich unter feinen Pflichten, unter der Hülfe, die es Kaiser, Kirche ober Fürsten leistete, feiner baraus erwachsenen Rechte bewußt geworben. Da würden Versammlungen einberufen, Lanbtage, auf benen die brei Lanbstänbe, Geistlichkeit, Ritter und Städte mit ihren Fürsten Verträge schlossen. Noch waren feine Vertreter des Bauernstanbes babei; boch würden im zwölften Jahrhundert 116 geistliche und 100 weltliche Reichsftänbe gezählt. Durch die Kämpfe der Fürsten mit dem Kaiser hatten die vielfach zersplitterten Herzogtümer anbre Gestaltung, anbre Namen erhalten. So war schon unter dem Salier Heinrich Iii. aus dem Herzogtum Franken die Pfalzgraffchaft am Rhein und anbre kleine Grafschaften gebilbet, auch das Erzstift Mainz, die Bistümer Würzburg, Bamberg, Fulba, Worms und Speyer, ebenso die Burggraffchaft Nürnberg, von den Zollern verwaltet, und verschobene Reichsstäbte, wie Nürnberg und Frankfurt. Von den Herzogtümern Sachsen und Bayern, einst in Heinrichs des Löwen Hand vereint (1186), war das letztere an Otto von Wittelsbach verliehen worben, boch Steyermark und Tyrol bavon getrennt,

6. Theil 2 - S. 328

1867 - Berlin : Dümmler
328 Xiv. Preußen als Großmacht. doch die Bestrebungen ausgezeichneter Persönlichkeiten kräftig unterstützt. Es mag hier nur an die neu eingerichtete Universität Halle erinnert werden, mit der 1817 die ältere Wittenberg ver- einigt wurde, sowie an die Begründung der Universität Bonn im Jahre 1818, in Bezug aus das Schulwesen aber an den Mi- nister v. Altenstein, der die Kräfte tüchtiger Mitarbeiter so- wohl für höhere wie niedere Schulen zu concentriren verstand und dem preußischen Unterrichtswesen eine so große Achtung ver- schaffte, daß aus allen Staaten Europas, selbst aus Amerika Männer abgesendet wurden, die dasselbe hier kennen lernen sollten. Der fromme Sinn des Königs war ferner bemüht, wahre und nngeheuchelte Gottesfurcht zu kräftigen und zu pflegen. Die lang bestandene Spaltung inderevangelischenkirche zwischen Lutheranern und Reformirten hob er bei der Feier des Refor- mationsfestes 1817 durch die Union auf, ohne irgendwie Zwang anwenden zu wollen, doch fand die neue Agende, welche der König gern bei allen evangelischen Gemeinden als äußeres Zeichen ihrer Vereinigung eingeführt wissen wollte, vielfach lebhaften Widerspruch. Nicht minder sorgte er dafür, daß auch die katho- lische Kirche in den königlichen Landen eine feste Einrichtung erhielt. Zufolge eines mit dem Papste 1821 abgeschlossenen Vertrages wurden für die preußischen Katholiken die beiden Erz- bisthümer Cöln und Gnesen-Posen errichtet, sowie die Bis- thümer Münster, Trier und Paderborn in den westlichen, Bres- lau, Culm und Ermland in den östlichen Provinzen. Dabei aber war er darauf bedacht, daß nicht von Seiten der Geistlich- keit Uebergriffe in die politischen Verhältnisse gemacht würden, und als z. B. der Erzbischof von Cöln,,Droste zu Vischering, sich 1837 gegen sein Versprechen erlaubte, bei gemischten Ehen zwischen Katholiken und Protestanten die Erziehung sämmtlicher Kinder in der katholischen Lehre zu verlangen, ging der König sogar so weit, den Erzbischof vom Amte zu suspeudiren und ihn in einer Festung unter Aufsicht zu stellen. Während auf diese Weise der innere Ausbau des Staates mit Eifer betrieben wurde, ward nicht weniger für die Sicher- heit nach außen gesorgt. Bereits im September 1814 war be- stimmt worden, daß jeder Waffenfähige, sobald er das zwanzigste Lebensjahr erreicht hätte, zum Heerdieuste verpflichtet sei; alle früheren Befreiungen wurden ohne Ausnahme aufgehoben. Die bewaffnete Macht bestand fortan aus dem stehenden Heere und der Landwehr. Dem ersteren wurde die dienstfähige junge Mannschaft zugewiesen, in dem Alter von 20—25 Jahren

7. Vaterländische Geschichte - S. 51

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 51 — Als nun Lilly nach Sachsen zog, besiegte ihn Gustav Adolf in der Nähe von Leipzig; dann zog letzterer zum Rheine und drang nach Süddeutschland vor. Am Lech wurde Tilly nochmals besiegt und erhielt eine schwere Wunde; an dieser starb der edle und menschenfreundliche Kriegsheld. Jetzt war der Kaiser ohne Heer, und in feinernotwandte er sich mit dringendenbitten anw allenstein. Dieser warb ein neues Heer und am 16. November 1632 kam es zwischen ihm und Gustav Adolf bei Lützen unweit Leipzig zu einer großen Schlacht. Nach heißem Ringen neigt sich der Sieg auf die Seite der Schweden. Da erfährt der König, der linke Flügel seines Heeres weiche zurück. Spähend dringt er in das Gewühl der Schlacht; eine Kugel zerschmettert ihm den Arm, ein zweiter Schuß trifft ihn in den Rücken und tötet ihn. Sein Roß jagt über das Schlachtfeld und verkündet des Königs Tod. Ihn zu rächen, dringen jetzt die Schweden mit Wut vor und behaupten das Schlachtfeld. Im Jahre 1634 starb auch Wallenstein. Da er auf Verrat zu sinnen fchien, ward er heimlich geächtet und endete zu Eger unter der Hand feiner eigenen Kriegsleute. Nach dem Tode Gustav Adolfs dauerte der unheilvolle Krieg noch sechzehn Jahre. Die Scharen der Schweden verwilderten und hausten schrecklich in Freundes- und Feindesland. Nun trat auch Frankreich in den Krieg ein und verband sich mit den Schweden, um einige deutsche Grenzländer an sich zu reißen. Bald siegten jetzt die Kaiserlichen, bald die Schweden. Dazu wütete eine gräßliche Hungersnot, und die Pest raffte Taufende in Stadt und Land fort. 3. Der westfälische Friede. (1648). Endlich nach vierjährigen Verhandlungen kam im Jahre 1648 zu Münster und Osnabrück der heiß ersehnte Friede zu stände. Das schöne Oberelsaß fiel an Frankreich; das übrige Elsaß mit der Stadt Straßburg blieb vorläufig noch beim deutschen Reiche. Die Schweden erhielten den wertvollsten Teil von Pommern, nämlich Vorpommern mit Stettin und die Insel Rügen. Der Kurfürst von Brandenburg, der auf Pommern berechtigte Erbanfprüche hatte, bekam nur Hinterpommern und als Entschädigung für Vorpommern das Stift Kammin und die Bistümer Magdeburg, Halberstadt und Minden. — In Sachen der Religion wurde der Augsburger Religionsfriede bestätigt und auf die Reformierten ausgedehnt. 4. Des Krieges Not. „Die großen Leiden des Krieges senkten sich besonders auf den Bauersmann. Fremdes Kriegsvolk, durch Blut und Schlachten verwildert, marschierte in sein Dorf, legte sich ihm ins Hans und Bett, mißhandelte ihn und die Seinen, forderte Kriegssteuer, Geschenke und zerschlug, verwüstete und plünderte doch noch, was ihm vor Augen kam.

8. Vaterländische Geschichte - S. 21

1902 - Wiesbaden : Behrend
Mann, der durchs Los dazu bestimmt wurde, in die Stadt ziehen. Der dritte Teil des Ertrages der Äcker kam in die Stadt zur Aufbewahrung für die Zeit des Krieges. Um die Abneigung der Sachsen gegen das städtische Leben zu beseitigen, ließ Heinrich dre Märkte, Gerichte und öffentlichen Versammlungen in der Stadt abhalten. So bevölkerten sich die Städte bald; die Bewohner erhielten den Namen Bürger. 5. Verbesserung des Heeres. Der alte Heerbann war fast ganz in Vergessenheit geraten; Heinrich schärfte nun die Vorschriften für den Heerbann aufs neue ein und ließ die wehrfähigen Männer der Städte fleißig in Reih und Glied kämpfen. Dann war er darauf bedacht, ein tüchtiges Reiter-heer zu schaffen. Dieses übte er selbst ein, wie es den Feind in geschlossener Reihe angreifen sollte. 6. Gründung der Nordmark. 928. Das neue Reiterheer bestand die Probe im Kampfe gegen die Wenden an der Ostgrenze des Reiches. Unter den Nachfolgern Karls des Großen zerstörten die widerspenstigen Wenden die errichteten Burgen, verjagten die christlichen Priester und dienten wieder ihren alten Göttern. Heinrich drang nun in ihr Land ein und eroberte ihre Hauptstadt, die alte wendische Trutzfeste Breunabor (jetzt Brandenburgs An der Elbe bestimmte er dann einen Landstrich zu einer Markgrafschaft; sie lag dem „Einflüsse der Havel gegenüber und hatte Salz Wedel zur Hauptstadt. Uber die Markgrafschaft setzte er einen Markgrafen. Sie erhielt später den Namen Nordmark; damit war der Grund gelegt zur späteren Mark Brandenburg. 7. Schlacht an der Unstrut. 933. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Ungarn . abgelaufen. Als Heinrich den Gesandten den letzten Jahrestribut verweigerte, kehrten sie voll Wut heim, und bald brachen die Ungarn sengend und brennend, raubend und mordend in Thüringen eiu. Da flüchteten die Landbewohner in die befestigten Städte und fühlten sich hinter den starken Mauern wohl-geborgen. Heinrich aber stellte sich mit dem Heerbann und dem Reiterheere den Raubscharen an der Unstrut kühn entgegen. Er ermunterte seine Krieger, ans Gottes Hilfe zu hoffen, und vertrauensvoll blickten sie auf das Bild des Erzengels Michael auf der hochflatternden Reichsfahne. Heinrich führte dann sein Heer selbst in die Schlacht, und bald trug die neue Kriegskunst den Sieg davon. 30 000 Ungarn blieben tot aus dem Schlachtfelde, der Rest entfloh; alle gefangenen Christen erhielten die Freiheit. So lange Heinrich lebte, kam kein Unaar nach Deutschland zurück. Segen die Dänen. Im Norden hatten die'dänen die Grenz-S- lu.ch von der Eider in Besitz genommen. Heinrich zog gegen den Danenkomg überschritt die Eider und richtete den Landstrich nördlich derselben bis zur Schlei als Mark Schleswig wieder ein.

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 30

1911 - Berlin : Winckelmann
- 30 mit den Schweden zu verbinden, um sich zum Könige von Bhmen Zu machen. Der Kaiser sprach daher der ihn die Reichsacht ans. Bald darauf wurde er zu E g e r in seinem Schlafzimmer ermordet. Das Soldatenleben. Zu den Soldaten gehrte allerlei arbeits scheues Gesindel, das sich hatte anwerben lassen. Kam das verwilderte Kriegsvolk in ein Dorf, so quartierte es sich frech ein und stahl den Bauern Wrste, Schinken, Vieh, Geld und wertvolle Sachen; denn nur durch Stehlen und Plndern ernhrten sich die Soldaten. In den Drangsalen des Krieges bildete sich unter den vielgeplagten Landleuten ein Sinn der Rache aus, so da Soldat und Bauer sich gegenberstanden wie Wolf und Hund. Es strubt sich das Gefhl, die verbten Greuel zu nennen, welche die rohen Sldner an Mnnern, Frauen und Kindern ausbten. Sollte fr das Heer ein Feld-l a g e r eingerichtet werden, so whlte man dazu einen Platz, den man leicht verteidigen konnte. Fr den Anfhrer und die Offiziere wurden Zelte errichtet, und die Gemeinen bauten sich kleine Htten aus Pfhlen, Brettern und Stroh. Hier hausten die Soldaten mit ihren Weibern und Kindern, die in groer Anzahl mit in den Krieg gezogen waren. Die umliegenden Orte muten zwangsweise Schlachtvieh und Lebensmittel liefern. Nach kurzer Zeit aber verschwanden die nchsten Drfer vom Erdboden- denn alles Holz und Dachstroh wurde durch die Soldaten von den Husern gerissen und verbrannt oder zu Lagersttten verwendet. Hatten die Kriegsleute eine Schlacht gewonnen oder eine reiche Stadt geplndert, so schwelgten sie mit Weib und Kind im berflu. Oft herrschte aber auch groer Mangel: denn es kam vor, da man in den verwsteten Landschaften nichts mehr auftreiben konnte. Auch allerlei ansteckende Krankheiten traten mitunter ein, und die Not erreichte oft einen hohen Grad. Ter Westflische Friede. Folgen des Krieges. Nach Wallen-steins Tode dauerte der Krieg noch viele Jahre fort; aber endlich wurde zu Mnster und Osnabrck der Westflische Friede geschlossen (1648). Das Elsa wurde mit Ausnahme der Freien Reichsstadt Straburg an Frankreich abgetreten und vom Deutschen Reiche getrennt; die Schweden erhielten Vorpommern, die Insel Rgen usw.; an Brandenburg, wo damals der Groe Kurfürst regierte, fielen Hinterpommern, die Bistmer Kamin (in Hinterpommern), Minden, Halberstadt und das Erzbistum Magdeburg. Die Protestanten erlangten mit den Katholiken gleiche Rechte. Wie sah es aber damals in nnserm Vaterlande aus? Die Felder waren unbebaut; denn die Hlfte der Bewohner war in der Kriegszeit teils durch das Schwert,
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