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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 41

1888 - Berlin : Hertz
Die Quitzows. 41 daß er im Bunde mit den magdebnrgischen Raubrittern in die Feldmarken der Stadt Brandenburg einfiel und große Viehheerden räuberisch forttrieb. Als das Land über eine solche Statthalterschaft bei Jobst Klage führte, kam dieser nach der Mark, setzte Hans von Qnitzow ab und machte an seiner Statt die Herzoge von Mecklenburg zu Landeshauptleuten. Da verbanden sich die Qnitzows mit den Herzögen von Pommern und den Grafen von Rnppin und begannen ungehindert neue Raubzüge in den Marken. Im Sturme wurde die Stadt Straußberg erobert, ein Theil der Bürgerschaft daraus vertrieben und bis in die Nähe von Berlin verbreiteten die räuberischen Schaaren Schrecken und Jammer. Auch die magdeburgischeu Ritter fielen wiederum in das Land ein, aber ein tapferer Ritter, v o n M a n t e n f f e l, stellte sich an die Spitze der Bürger Brandenburgs und schlug sie nach blutigem Kampfe aus dem Lande heraus. Um dem verwegenen Treiben der Quitzows Einhalt zu thun, ernannte Jobst den Grafen Günther von Schwarz bürg, einen ehrenwerthen, wohlgesinnten Mann, zum Statthalter, aber die Quitzows gaben demselben von vorn herein auf die frechste Weise zu verstehen, wie wenig sie sich vor ihm fürchtete»; denn als der neue Statthalter eben heranzog und bei Tangermünde über die Elbe fitzte, erwartete ihn Dietrich mit einer Ranb-schaar in einem Versteck, nahm ihm vor seinen eigenen Augen sein ganzes Gepäck fort und ritt hohnlachend davon. Als Günther sein undankbares Amt, in welchem ihn Jobst nicht unterstützte, bald darauf wieder niedergelegt hatte, waren die Quitzows und ihre übermüthigen Genossen vollends die Herren im Lande. Ungehindert zogen sie mit ihren Schaaren umher, plünderten und brandschatzten Alle, welche sich nicht mit ihnen durch freiwillige Geldopfer abfinden wollten. Viele Städte demüthigten sich ohne Widerstand unter ihrer Herrschaft und thaten ihnen sogar alle Ehre an. In Berlin gab man ihnen große Festlichkeiten, wobei, wie eine Chronik erzählt, „köstlicher Wein, allerlei Saitenspiel, und was dergleichen mehr znr Freude und Fröhlichkeit dienen möge, gewesen. Abends geleitete man die Gäste mit Laternen, Fackeln, Gesängen und anderen Freudenbezeugungen nach Hause/' Natürlich mußten die Srädte ihren in solcher Art verehrten Freunden und Beschützern außer den Schmausereien auch reiche Geldgeschenke machen. — Soweit ging der Ueber-muth der Quitzows, daß, als Herzog Jobst wieder einmal selbst in der Mark war und den Herzog Johann von Mecklenburg unter sicherem Geleit auf sein Fürstenwort nach Berlin kommen ließ, die Ritter Hans und Dietrich denselben bei Liebenwalde überfielen und gefangen nach ihrem Schlosse Plaue schleppten. Jobst war so ehrvergessen, daß er, statt sie dafür zu züchtigen, die Beute mit ihnen theilte. Die Quitzows wußten feine ewige Geldnoth zu benutzen und durch Bewilligung reichlicher Abgaben von ihrem räuberischen Verdienste seine Gunst zu gewinnen, so daß sie seinethalben ungestört ihr Unwesen forttreiben konnten. Herzog Johann von Mecklenburg versuchte nun mit Hülfe eines Bäckers von Brandenburg aus seiner Gefangenschaft zu entfliehen. Schon war er über das Eis der Havel gegangen. Aber Hans von Quitzow entdeckte die Flucht, ließ eiligst seine Leute zu Pferde steigen und jagte mit ihnen und den losgemachten Hunden der Spur des Flüchtlings nach, den sie vor Frost halb erstarrt in den Kerker zurückbrachten. Die Bürger von Brandenburg hatten versucht, sich den wilden Schaaren entgegenzusetzen, aber Haus

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 87

1888 - Berlin : Hertz
Verbreitung ver neuen Lehre in den Marken; Joachim's Tod. 87 Lutherthum völlig die Oberhand gewann, der ganze Gottesdienst durch den Rath der Stadt nach lutherischer Weise eingerichtet wurde und von da aus die neue Lehre um so leichter in die benachbarten Marken eindrang. Um nicht die Strenge des Kurfürsten Joachim herauszufordern, geschah die Aenderung in den kirchlichen Einrichtungen meistens ohne viel Aufhebens: besonders wo sich die Gemeinden mit ihren Geistlichen einigen konnten, wurde der Gottesdienst in aller Stille nach und nach in lutherischer Weise eingerichtet und das Abendmahl unter beiderlei Gestalt gereicht, ohne daß man sich öffentlich und ausdrücklich von der alten Kirche lossagte. Diese vorsichtige Einführung der Reformation hatte den großen Vortheil, daß die Mark Brandenburg vor den gewaltigen utib zerrüttenben Bewegungen behütet würde, welche in anderen deutschen Gegenden mit der Glaubensäuberung verbunben waren. Der Schwinbelgeist, welcher in West-unb Sübbeutschlaub die Bauern und einzelne Städte ergriff, blieb von den branbenburgischeu Lanben fern, mib währeub in jenen Gegenben der Aufruhr tobte, erfreute sich Joachim's Land gesegneter, ruhiger Zeiten. Nur an einem Orte kam es um die Einführung der Reformation zu heftigeren Auftritten, zu Stenbal nämlich, wo der neue Glauben theils bnrch einen früheren Franziskanermönch, theils durch Schriften, welche fremde Handwerksgesellen mitbrachten , verbreitet wurde. Da Joachim dem öffentlichen Bekenntniß zum Lutherthum wehren wollte, so entstand ein Aufruhr, welchen der Kurfürst jeboch mit Waffengewalt unterbrückte und mit schweren Strafen ahnbete. Joachim sollte freilich in seiner eigenen Familie, an seinen Nächsten ge-rabe, wie wir gleich sehen werben, den Schmerz erfahren, daß sie zur neuen Lehre übertraten, er selbst aber blieb bis an sein Ende in gleich seinbseliger Stimmung gegen bieselbe; vielleicht trugen jene schmerzlichen Erfahrungen gerabe dazu bei, seine Bitterkeit gegen die Reformation zu erhöhen. Noch kurz vor seinem Tode, als zu Nürnberg der erste Religionsfriede zu Stande gebracht wurde, durch welchen den Evangelischen eine Art Anerkennung ihrer Kirche zu Theil ward, brach der Kurfürst darüber in heftigen Zorn ans und erklärte, „lieber wolle er Land und Leute verlieren, lieber sterben und verderben , als in biesen Frieden willigen." — Als sein Ende herannahte, ließ er seine beiden Söhne Joachim und Johann vor sich kommen. Er hatte gegen die Bestimmungen des von Kurfürst Albrecht gegebenen Hausgesetzes eine Theilung des Laudes unter sie beschlossen, so daß Joachim die alten märkischen Stammlande nebst der Kurwürde, Johann die Neumark und die lausitzischeu Länber erhalten sollte. Nach herzlichen Ermahnungen ließ er sie dann ein schon früher münblich und schriftlich gegebenes Versprechen, der katholischen Kirche treu zu bleiben, nochmals wieberholen und entschlief barauf in Stenbal, von wo seine Asche in den Dom zu Köln an der Spree gebracht würde (1535). Joachim hatte das landesherrliche Ansehen in den Marken noch fester als feine Vorgänger begrünbet, der Rechtspflege und öffentlichen Wohlfahrt die erfolgreichste Sorgfalt gewidmet und Handel und Gewerbe zu einer hohen Blüthe gehoben. Wenn wir seinen Widerstand gegen die evangelische Lehre beklagen müssen, so gebührt ihm doch die Anerkennung, daß er nicht aus selbstsüchtigen Rücksichten, fonbern aus innerster Ueberzeugung von seinen

3. Vaterländische Geschichte - S. 3

1892 - Berlin : Oehmigke
— 3 — dazu keine Zeit, er wolle ihnen aber den Burggrafen Friedrich von Nürnberg schicken, der sei der rechte Mann, um Ordnung bei ihnen „zu schaffen. Da zogen sie traurig von dannen, denn sie hatten schon Statthalter genug gesehen, aber keinen, der ihnen Helsen "konnte. Bald aber sollte ihre Trauer in Freude verwandelt werden. Im Jahre 1412 erschien der neue Landeshauptmann in der Mark und berief die Städte und Ritter zu sich nach Brandenburg, daß sie ihm nach des Kaisers Befehl Treue und Gehorsam gelobten. Da kamen wohl die Vertreter der Städte und auch eine Anzahl Ritter; andere aber blieben trotzig auf ihren Schlössern, nannten Friedrich den Nürnberger Tand und prahlten, wenn es auch Burggrafen regnete, so wollten sie sich doch nicht daran kehren. Friedrich aber war nicht der Mann, der mit sich Scherz treiben ließ. Er rüstete sich mit den getreuen Städten und Rittern und verband sich mit benachbarten Fürsten. Er verschaffte sich auch schweres Geschütz und ließ Steinkugeln dazu schlagen. Nun zog er gegen die Burgen der widersepnstigen Ritter, zuerst gegen Friesack, dann gegen Plaue, zwei starke Schlösser, auf welchen die trotzigen Brüder Qnitzow hausten. Sie leisteten wohl Widerstand, aber bald sank ihnen der Mut, denn unter den Kanonenkugeln sanken ihre Mauern in Trümmer. Der eine entfloh, der andere wurde gefangen genommen; auch die übrigen Burgen ergaben sich. Bald war jeder Widerstand gebrochen, Gesetz und Ordnung kehrten in das Land zurück. Ebenso tapfer stritt Friedrich gegen auswärtige Feinde. Seit lange war Feindschaft zwischen der Mark und Pommern wegen der Uckermark. Da wollten die Pommernherzöge die Zeit der Zwietracht in der Mark benutzen, um das streitige Land an sich Zn reißen; sie sielen in das Havelland ein und kamen bis Crem-men. Aber auf dem Damme, der durch das Luch zu der Stadt führt, trat ihnen Friedrich mit seinen Mannen mutig entgegen; es feint zu einem heißen Streite Mann gegen Mann; treue Freunde fielen zur Seite des Markgrafen. Auch die Pommern fochten mit gewohnter Tapferkeit, allein sie hatten erkannt, daß die Mark jetzt von einem starken Anne verteidigt werde, und zogen ab. Da priesen Ritter, Bürger und Bauer Friedrich als Retter t>es Landes aus großer Not. Auf der Kirchenverfammlung zu l*
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