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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 147

1888 - Berlin : Hertz
Bildung eines stehenden Heeres. 147 Geheimen Rach ging er bereits mit dem Gebanken um, sein Amt nieberzn-segen. Er war in einem gereizten, halb krankhaften Zustande, als er einen heftigen Austritt mit mehreren Hauptleuten hatte, welche mit Ungestüm den rückständigen Sold für ihre Truppen verlangten. Kaum hatte er bieselben au« seiner eigenen Kasse befriedigt, so erhielt er ein vertrauliches Schreiben, welches ihm den nahe bevorstehenben Ausbruch der gänzlichen Ungnade des Kurfürsten in Aussicht stellte. Da ergriff ihn Fieberschauer, er mußte sich zu Bett legen und enbete wenige Tage barauf (2. März 1641) durch einen Schlagfluß. Der Kurfürst ließ die Papiere des verbächtigen Mannes sofort versiegeln, aber es ist Richte bekannt geworben, was den verdacht einer Veruntreuung ober des 23 errath § bestätigt hätte. Verberblich ist jedoch sein Einfluß auf Georg Wilhelm und die Regierung der Marken sicherlich gewesen, und für die Pläue des jungen Kurfürsten war es ein Vortheil, daß der hin-bernbe Einfluß des schlauen Schwarzenberg aus dem Wege geräumt war. Bildung eines stehenden Heeres. Friedrich Wilhelm ging nun ohne Weiteres auf das Ziel los. sich ein eigenes stehenbes Heer zu bilben. Die Obersten, welche sich weigerten, ihm allein den Eib zu leisten, würden entfernt, ihre Regimenter dem Kaiser auf fein Verlangen überlassen, ans den übrigen aber brei Regimenter zu Fuß und noch eine Leibgarbe, sowie 200 Mann reitenber Garde gebilbet. Diese in der Eile geschaffene Macht betrug im ersten Augenblicke nur 3000 Mann, aber es war die erste stehende Heeresmacht, welche statt der bisherigen Söldnertruppen in Brandenburg gebilbet worben, und ist als der erste Kern und die eigentliche Grundlage des stehenden Heeres im preußischen Staate zu betrachten. So wurde der große Kurfürst gleich in feinem ersten Regierungsjahre der Schöpfer einer Einrichtung, welche nach und nach gekräftigt und gestärkt, einer der wichtigsten Grnnbpfeiler der preußischen Monarchie geworben ist. Der Oberst Konrab von Burgsbors, welcher sich zuerst dem Kurfürsten angeschlossen hatte, würde zum Commanbanten aller branbenburgischen Festungen, zum Befehlshaber der Leibgarbe und zugleich zum obersten Kammerherrn ernannt: er war eine Zeit lang Friedrich Wilhelrn's begünstigter Freund und Rathgeber, dauernden Einfluß vermochte er jedoch nicht zu gewinnen, da Friedrich Wilhelm in ihm mehr und mehr einen rohen und gewöhnlich denkenden Menschen erkannte. Während so in den Marken die Macht der Regierung auf neuen, festeren Grundlagen wieder hergestellt wurde, hatte der Kurfürst große Schwierigkeiten zu überwinden, um von dem König von Polen die Belehnung in Preußen zu erhalten. Er mußte sich lästige Bedingungen, besonders gegen die freie Religionsübung der Rcformirten, und hohe Geldforderungen gefallen lassen; doch fügte er sich einstweilen, in dem festen Vertrauen, daß sich bald Zeiten finden würden, wo er auch dort eine größere Selbstständigkeit erringen könne. Nachdem die Verhandlungen in Warschau zum erwünschten Ziel geführt hatten, ging er selbst dahin, leistete den Eib der Treue vor dem Throne des Königs von Polen und würde von biesem mit Preußen belehnt (1641). Friedrich Wilhelm's Verhalten bis zum Ende des dreißigjährigen Krieges. Sowie der Kurfürst von dem Einfluß Schwarzenberg's befreit war, ging er entschiedener auf das Ziel los, sich mit den Schweden zu ver- 10*

2. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 49

1886 - Berlin : Hertz
Schwarzenberg, der diese Schritte mißbilligte, mußte bald einsehen, daß der Kurfürst seinen Ratschlägen nicht folgen würde; eine Nachricht von der ihm drohenden gänzlichen Ungnade ergriff ihn so sehr, daß er darüber am Schlagfluß starb. Friedrich Wilhelm ging nun auf sein nächstes Ziel los, sich ein stehendes Heer zu schaffen: fürerst bildete er eine Macht von etwa 3000 Mann. Es war dies die erste stehende Trnppenmacht in Brandenburg, der erste Kern des preußischen Heeres, welches, nach und nach gekräftigt und verstärkt, einer der wichtigsten Grundpfeiler der Monarchie geworden ist. Friedrich Wilhelms Verhalten bis zum Ende des dreißigjährigen Krieges. Seine Vermählung. Nach Schwarzenbergs Tode that der Kurfürst alsbald Schritte, um sich mit den Schweden zu vertragen; er schloß einstweilen einen Waffenstillstand, wußte den hierüber aufgebrachten Kaiser zu beschwichtigen, und vermehrte unterdes seine Truppenmacht schnell bis auf 8000 Mann. Er gab sich während der ferneren Dauer des dreißigjährigen Krieges keiner der kriegführenden Parteien ganz hin, wollte aber allmählich feine eigene Macht soweit kräftigen, daß er im rechten Augenblick das ©einige zur Entscheidung des Kampfes beitragen konnte. Unterdes wurde man in ganz Deutschland des Krieges müde und es kam endlich in Münster und Osnabrück zu Friedensunterhandlungen. Friedrich Wilhelm mußte dabei sein Hauptaugenmerk auf die Erwerbung Pommerns richten, dessen letzter Herzog während des Kriegs gestorben war, auf welches aber die Schweden gleichfalls Ansprüche erhoben hatten. Die Streitfrage hätte leicht erledigt werden können, wenn die junge Königin von Schweden Christina den Kurfürsten geheiratet hätte, wie es Gustav Adolf gewünscht hatte. Dieselbe war aber jeder Heirat abgeneigt und auch der Kanzler Oxenstierna widerstrebte der Vereinigung mit Brandenburg. Friedrich Wilhelm wählte nun die Tochter des Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien, Luise Henriette zu seiner Gemahlin, die durch ihren reichen hochgebildeten Geist und die Vor-trefflichkeit ihres Herzens ebenso wie durch Schönheit ausgezeichnet war (1646). Durch diese Heirat wurde der Kurfürst den Schweden mehr entfremdet, und dieselben wußten es bei den Friedensverhandlungen durchzusetzen, daß Vorpommern unter ihrer Herrschaft blieb, wogegen Friedrich Wilhelm außer Hinterpommern und Kam» min noch die Stifter Halberstadt, Magdeburg und Min- Hahn, Leitfaden. 4

3. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 119

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 119 — und erhoben. Auf die Vorstellungen derselben gab er die Antwort: die Truppen, zu deren Werbung und Besoldung er das Geld gebrauche, wären zur Verteidignng des Landes da, und dieses müßte sie erhalten. Als er nach dem Friedensschlüsse in derselben selbständigen Weise fortfuhr, forderten die Stünde Abstellung eines Verfahrens, das ihren Privilegien widerspräche. Ehe diese nicht klar und bündig anerkannt wären, würden sie nicht huldigen. Es kam zu stürmischen Austritten auf den Landtagen. Die Königsberger, von dem Schöppenmeister Hieronymus Noth (Rhode) aufgestachelt, drohten mit offenem Aufruhr und brachten Kanonen auf die Wälle. Der Kurfürst suchte zu beruhigen und mit Güte und Klugheit die Gemüter zu gewinnen. Er wählte den Weg der Verhandlungen, ehe er zur Anwendung von Gewalt schritt. Letzteres wurde zuletzt notwendig, wollte er sein Ansehen nicht einbüßen. Eine vor Königsberg liegende Schanze ließ er zu einer Citadelle (Friedrichsburg) ausbauen, um die Stadt im Zaume zu halten. Hieronymus Roth hatte Verbindungen mit Polen angeknüpft und dort um Hilfe gegen den Kurfürsten nachgesucht. Er plante ein Bündnis preußischer Städte unter polnischem Schutze. Lange genug mußte sich der Kursürst sein Treiben gefallen lassen; die preußischen Gerichte lehnten eine Verfolgung des kühnen Schöppenmeisters ab. Da kam der Kurfürst 166*2 selbst nach Königsberg, ließ Roth gefangen nehmen und nach Peiz bringen. Hier starb Roth nach 16 jähriger Gefangenschaft, ungebeugt. Der Ernst, mit welchem der Kurfürst jetzt vorging, war nicht ohne Erfolg. Er gab in einigen geringen Dingen nach, in der Hauptsache blieb er Sieger. Am 18./28. Oktober 1663 huldigten ihm die Stände in Königsberg, erkannten ihn als einzigen, wahren und souveränen Oberherrn an und versprachen, sich durch nichts, wie solches auch von Menschen erdacht werden möge, davon abwendig machen zu lassen. Die Krone Polen dagegen erhielt die eidliche Versicherung, daß bei dem Aussterben des kurfürstlichen Mannesstammes Preußen wieder polnisches Lehen werden sollte. Festlichkeiten beschlossen den Tag. Fortan regierte der Kurfürst im Wesentlichen ohne Rücksicht auf die Stände. Diejenigen im Lande, welche mit der neuen Ordnung der Dinge unzufrieden waren, fanden ein Haupt in Christian Ludwig von Kalkstein. Seine Drohungen gegen den Kurfürsten zogen ihm einen Hochverratsprozeß zu; er wurde zum Tode und zum Verluste seiner Güter verurteilt, vom Kurfürsten aber zu lebenslänglicher Gefangenschaft begnadigt und nach einem Jahre, auf Bitten der Kurfürstin, wieder in Freiheit gesetzt. Er flüchtete nach Warschau und versuchte alles Mögliche, den König von Polen gegen den Kurfürsten aufzubringen, sprach von diesem in schmählichster Weise und rühmte sich, er wolle es dahin bringen, daß der Kurfürst Preußen wieder als polnisches Lehen anerkennen folle. Sein ganzes Verhalten war nicht nur höchst beleidigend für den Kurfürsten, er benahm sich sogar als Abgesandter der preußischen Stände, die durch ihn eine Befreiung von dem ihnen auferlegten Joche von dem Könige von Polen erfleh-

4. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 217

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 217 — sollte von ihnen geführt werden, doch mit dem Vorbehalte daß sie ohne Vorwissen und Beirat des Kurfürsten Beamte weder' anstellen noch entlassen durften. Ihre Vertretung auf den Reichs- und Kreistagen erfolgte durch den kurfürstlichen Gesandten; das Recht Kontributionen auszuschreiben und zu erheben, Bündnisse zu schließen' sremden Truppen den Durchzug zu gestatten und die Garnisonen der Regimenter zu bestimmen,_ verblieb dem Kurfürsten, ihm auch der Oberbefehl des Heeres im Kriege und im Frieden; er allein hatte die Kommandanten der Festungen zu ernennen. Dagegen sollten die Brüder die Einkünfte ihrer Gebiete als erbliche Apanage erhalten, die für einen standesgemäßen Haushalt geeigneter war als die bisherige, zumal sie bei guter Verwaltung einer Vermehrung sähig schien. Zu ihr gesellte sich die Stellung als Statthalter, der Wohl die Unabhängigkeit fehlte, die aber doch bedeutend genug war, um ihrer Person Ansehen und Würde zu verleihen*). 0 , letzte Testament wurde, wie alle früheren, vom Knrsürsten gehem gehalten und nur dem Kaiser davon Mitteilung gemacht-, dieser bestätigte es. In Wien suchte man damals dringend ein Bündnis mit dem großen Kurfürsten, ohne es doch erlangen zu können, denn Friedrich Wilhelm bestand daraus, daß man von den unrechtmäßig ui Besitz genommenen schlesischen Herzogtümern ihm zuvor Schwiebus zuspreche. Dazu war der Kaiser nur schwer zu Be-wegen und die Verhandlungen wollten nicht vorwärts gehen. Da fielen die kaiserlichen Minister auf eine sonderbare Intrigue Man unternahm es, dem Kurprinzen Friedrich die schlechteste Meinung von r?T^lln seines Vaters beizubringen, und schilderte ihm solchen ? ? gefährlich für den brandenbnrgifchen Staat. In der ft and bey Kaisers läge es, dereinst auf seine strenge und genaue Ausführung zu dringen. Er würde einer Vernichtung des Testamentes aber nicht entgegen ftm, wenn Friedrich sich verpflichten wollte, nach des Vaters Tode den Kreis Schwiebus, über dessen Anfall an Brandenburg man eben unterhandelte, an das Kaiserhaus zurückzugeben. Friedrich in banger Sorge wegen des Testamentes und ohne Ratgeber (man hatte ihn vermocht, gegen jeden, auch gegen feinen Vertrauten Dankelmann zu schweigen) unterzeichnete am 28. Februar 1686 zu Potsdam einen geheimen Revers, durch welchen er sich, unter der angegebenen Bedingung, wirklich zur Herausgabe von Schwiebus verpflichtete sobald er zur Regierung gekommen sein würde. Und vierzehn Tage' später ge-nehmigte der Kaiser Leopold emen Vertrag mit dem Kurfürsten, durch welchen angeblich auf ewige Zeiten, Schwiebus an Brandenburg abgetreten ward. Er konnte dies mit leichtem Herzen thun, denn durch rs ?.urp.rwzen abgelockten Revers hatte dieser Vergleich jedes Gefährliche für ihn verloren. ■ ; 1 Als Friedrich Kurfürst geworden war, verweigerte er, mit %-stimmung des Staatsrates und unter Einwilligung des Kaisers, die 97 9nn beengen die Einkünfte für Halberstadt 35 412 Thaler, Minden N-ngard >2 0s4 Thaler $6oitr' «-»--nbnrg-Bnt-w und Draheim ohne

5. Geschichts-Tabellen - S. 46

1893 - Berlin : Gaertner
46 Mittelalter und Neuzeit. 1720 1740 1740 1740 (Seide). Erweiterung der Städte. (Wilhelm-strafse in Berlin.) Gründung von Volksschulen. (Schulzwang) — Abneigung gegen Wissenschaft; Förderung des kirchlichen Sinnes. (Franckes Einflufs.) 2. Das Heer. Aushebung (in Kantonen) und Werbung. (80 000 Mann.) Musterregimenter in Halle (der Dessauer) und Potsdam (Riesengarde); eiserner Ladestock, Gleichschritt. Auswahl und Bildung der Offiziere. B. Verhalten nach aufsen. Fr. W., mächtig durch sein Heer, ist friedliebend, in politischen Fragen unselbständig. -1721 Ende des nordischen Krieges; Vorpommern bis zur Peene preufsisch. Nachgiebigkeit gegen den Kaiser. (Grumbkow.) Der englische Heiratsplan wird aufgegeben, der Kronprinz heiratet Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern, eine Nichte der Kaiserin. — Anerkennung der pragmatischen Sanktion. (Maria Theresia als Erbin.) Das Herzogtum Berg wird vom Kaiser gleichzeitig dem Könige und dem Pfalzgrafen versprochen. Unwille des Königs, welcher Törkenhilfe verweigert. Lebensweise: Jagd und Tabakskollegium. — Gichtleiden. -1786 Friedrich Ii. der Große. (Geb. 24. Januar 1712; Fluchtversuch 1730; Küstrin, Neu-Ruppin, Rheinsberg.) -1763 Kriegerische Hälfte der Regierung. a) Die erste Kriegszeit. -1742 Der 1. schlesische Krieg. — Anlafs: Ansprüche auf die schlesischen Herzogtümer nach Karls Vi. Tode.

6. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 116

1872 - Berlin : Gaertner
— 116 — (seine Tischordnung, ladet sich gern zu Gaste auf Grünkohl und Schinken), hegt besondere Vorliebe für den S oldatenstand (kostspielige Werbungen für die Potsdamer Garde), bringt sein Heer auf 80,000 Mann (Leopold von Dessau), sorgt für Volksbildung, ist der höheren Bildung nicht gewogen (von Gundling, Hofnarr und Präsident der Akademie, Vorliebe für Possenreißer), erhöht die Zölle, schafft die willkürlichen Steuern ab, sorgt für Vermehrung der Staatseinkünfte, zieht Kolonisten in seine Staaten (die vertriebenen Salzburger), legt zu Spandau eine Gewehrfabrik, zu Neustadt-Eberswalde Kupferhämmer an, befestigt Städte, gründet die Charite, sorgt besonders für die Verschönerung Potsdams (Tabackskollegium), schafft die Hexenprozesse ab (Feind der Advokaten), hat ausschließlich sein Land im Auge und betheiligt sich ungern an Politik. In dem nordischen Kriege zwischen Karl Xii. von Schweden und Peter dem Großen tritt der König auf Russlands Seite; die Preußen belagern die von den Schweden heldenmütig vertheidigte Festung Stralsund, wobei sich Leopold von Dessau auszeichnet; Vorpommern, Usedom und Wollin gelangen im Stockholmer Frieden (1720) in den Besitz Preußens. Später erhält der König bei einem Besuche, den er dem Kaiser in Böhmen macht, die Anwartschaft auf Ostfriesland 1732. Ober-Geldern War ihm schon durch den Utrechter Frieden zugefallen. Als 1733 der polnische Königsthron erledigt ist (polnischer Thronfolgekrieg), und Frankreich Stanislaus Leczinski, Russland und Österreich aber den Kurfürsten von Sachsen unterstützen, tritt Friedrich Wilhelm auf die Seite der letzteren und rückt mit einem Hilfsheere an den Rhein. Österreich behandelt in dem darauf folgenden Frieden zu Wien (1735) Preußen mit Geringschätzung. „Da steht einer, der wird mich rächen", sagt der König, auf den Kronprinzen weisend. Der Staat umfasst 2159 Q.-M. mit 2f Millionen Einwohner. Der König hinterlässt ein Kriegsheer von 80,000 Mann und einen Staatsschatz von 9 Millionen Thaler. §. 131. Preußens Größe. Friedrich Ii. der Große (1740— Friedrich der Große ist 1712 am 24. Januar geboren. Sein Vater Friedrich Wilhelm I. sorgt für eine strenge Erziehung. „Fritz ist ein Querpfeifer und Dichter, er macht sich nichts aus den Soldaten und wird meine ganze Arbeit verderben." General von Finkenstein, Oberst von Kalkreuth und der Franzose Du Han de Jandun sind seine Lehrer. Der Prinz macht einen Fluchtversuch nach England zu seinem Oheim Georg Ii. von England (seine Schwester Wilhelmine, Lieutenant von Katte; Kriegsgericht in Köpenick). Er arbeitet als Rath bei der Domänenkammer in Küstrin (Aussöhnung mit dem Vater, Vermählung mit Elisabeth Christine von Braunschweig; Aufenthalt zu Rheinsberg). Der Tod des Kaisers Karl Vi. gibt dem Könige bei Antritt seiner Regierung Anlass, die alten Ansprüche auf die schlesischen Fürstenthümer zu erneuern. Der erste schlesische Krieg (1740—1742) beginnt mit der Besetzung Schlesiens, welches der König durch den Sieg bei Mollwitz (Schwerin) behauptet. Die darauf stattfindenden Verhandlungen mit der Kaiserin Maria Theresia sind fruchtlos; Friedrich verbindet sich mit dem Kurfürsten Karl Albrecht von Baiern, der die österreichischen Länder beansprucht (österreichischer Erbfolgekrieg 1741 — 1748), dringt in Mähren ein und schlägt auf seinem Rückzüge die Österreicher abermals bei Czaslan in

7. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 39

1886 - Berlin : Oehmigke
39 Hand die Ordnung wiederherstellen. Noch lauter ertnten die Klagen, als Friedrich Wilhelm in seiner Geldnot sogar wieder zur Mnzverschlechterung griff, die unter seinem Vater so groes Elend zur Folge gehabt hatte. Im Jahre 1651 wur-den Geldstcke ausgegeben, die kaum ein Dritteil ihres Nenn-wertes an Silbergehalt hatten. Die grte Verwirrung und die Stockung alles Verkehrs war die Folge, und erst weit spter (1667) gelang es, durch einen zwischen Sachsen und Brandenburg vereinbarten Mnzvertrag den Schaden allmhlich auszugleichen. Viel Hunderte von Menschen waren darber zu Bettlern geworden.*) Die Macht der Stnde, welche, auf ihre Privilegien trotzend, die Plne des Kurfrsten in ihrer Ausfhrung hinderten, wurde gebrochen, und als darber in Knigberg ein Aufstand ausbrach, lie der Kurfürst den Brgermeister Roth ans die Festung Peitz führen und dort gefangen setzen und den Christian Ludwig von Kalkstein, welcher in Warschau die Polen gegen ihn angerufen hatte, hinrichten. So beseitigte Friedrich Wilhelm allen Widerspruch und machte seinen Willen zu dem allein geltenden. Bald sollte er auch Gelegenheit finden, die Kriegs-tchtigkeit seines Heeres zu zeigen. 58. Sparr und Derfflinger. Die Ritter, wie die Städte, erfllten die ihnen seit alters obliegende Pflicht, dem Landesherrn die Mannschaft fr den Krieg zu stellen, so schlecht, da der Kurfürst es vorzog, jene Verpflichtung gegen eine Geldleistung zu erlassen. Er warb aus den ihm zu Gebote stehenden Mitteln so viele Soldaten, wie er bezahlen konnte, grtenteils aus dem eigenen Lande, zum Teil aber auch von auswrts. Es wurden Obristen mit der Bildung von Regimentern betraut; diese warben zunchst *) Eberty, Gesch. d. P. St. I. 348.

8. Vaterländische Geschichte - S. 63

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 63 — 3. Erste Thaten. Friedrich Wilhelm war demnach „ein Herrscher ohne Land, ein Kurfürst ohne Macht, ein Erbe ohne Erbteil." Allein er verzagte nicht. Sein Wahlspruch lautete: „Gott meine Stärke!" Mit Einsicht und Kraft ging er im Vertrauen auf Gottes Hilfe an seine schwere Aufgabe. Zunächst mußte er Herr im Lande werden. Deshalb entließ er alle kaiserlichen Soldaten, welche ihm nicht Treue schwören wollten, und schaffte sich ein eigenes, stehendes Heer von 3000 Mann. Dann schloß er mit den Schweden einen Waffenstillstand, damit sein Land von diesen Scharen gesäubert würde. In kurzer Zeit vermehrte er das Heer auf 8000 Mann. Auch erreichte er von Polen die Belehnung mit Preußen und sicherte sich die rheinischen Besitzungen durch seine Vermählung mit Luise Henriette, der Tochter des Statthalters der Niederlande. Langsam atmete nun das unglückliche Land wieder auf, und im westfälischen Frieden konnte der Kurfürst schon ein entscheidendes Wort mitsprechen. Der letzte Herzog von Pommern war gestorben, und so hatte Friedrich Wilhelm Anspruch auf ganz Pommern. Wenn er auch Vorpommern nicht erhielt, so gewann er doch größere und schönere Gebiete, als er in Pommern verlor (S. 51). Außer dem Kaiser hatten nun die Hohenzollern den größten Besitz in Deutschland. 4. Einrichtung eines wohlgerüsteten stehenden Heeres. Wohl nie hat ein Staatswesen so ungünstige Grenzen gehabt wie das des großen Kurfürsten. Sein Gebiet reichte zwar von der Memel bis zum Rhein, bestand aber aus drei weit auseinander liegenden Ländergruppen. Die Hauptmasse, die sich um Brandenburg gruppierte, nahm sich ganz stattlich aus. Aber von ihr war das schmale Ostpreußen durch das polnische Westpreußen getrennt, und die westlichen Gebiete erschienen nur wie Nester, die der Zufall in Westdeutschland eingestreut hatte. Spottend nannte man Friedrich Wilhelms Monarchie „das Reich der langen Grenzen". „Feinde ringsum!" so hieß es für den Kurfürsten nach dem westfälischen Frieden. Das gewaltige Schweden strebte nach dem Besitze aller Ostseeländer und mußte darum Brandenburg an der Ostsee verjagen. Das große Königreich Polen wollte gern Ostpreußen ganz gewinnen. Ferner sahen die deutschen Nachbarn sich von dem bedeutend angewachsenen Brandenburg überflügelt und legten ihm manche Hindernisse in den Weg. Auch der Kaiser empfand dieses Emporkommen bedrohlich und suchte sein Fortschreiten zu hemmen. Endlich konnten tue Besitzungen im Westen leicht Streit mit dem eroberungssüchtiaen Frankreich bringen. Diese schwierige Lage versetzte den Kurfürsten in die Notwendigkeit, stets ein schlagfertiges Heer zur Verfügung zu haben. Seine Vorfahren hatten immer erst im Kriegsfälle Truppen angeworben und dieselben nach Beendigung des Krieges entlassen. Friedrich Wilhelm richtete nun wie die meisten Fürsten der großen Nachbarländer ein stehendes Heer ein und brachte es nach und nach aus 26 000 Mann. Zu Offizieren nahm er meist Adelige aus 5*
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