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1. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 294

1889 - Berlin : Nicolai
— 294 — — „Ein blinder Harfenspieler, der auch den Wunsch hat, für sein teures Vaterland etwas zu leisten; er erbietet sich, die Hälfte seines kümmer- licheu Verdienstes zur Unterstützung eines erblindet zurückkehrenden Kriegers zu verwenden, und bittet, ihm alte Leinwand zuzuschicken, um Charpie davou zu zupfen." — Von einem treuen Westphälinger 50 Säbelklingen: „Laßt Euch vou ihuen freie Bahn nach dem Rheine machen!" — Ein Zopf eigener Haare: „Der Friseur M. hat für dieses Haar zehn Thaler geboten; es macht mich glücklich, dem Vaterlande dies kleine Opfer bringen zu können." (Breslau). — Nach einer ungefähren Berechnung sind im Jahre 1813 in Preußen überhaupt gegen einhuudertuudsechszigtausend goldene Ringe, Ketten, Ohrgehänge und anderer Schmuck auf dem Altare des Vaterlandes nieder- gelegt worden. 334. Arndt über die preußische Erhebung von 1813. (Aus „Schriften für und an seine lieben Deutschen/ Berlin 1845—46.) — Die Aufgebote des Königs vou Preußen zur Bewaffnung der Laud- wehr und des Landsturms waren Funken, die in ein Pulverfaß fielen. Man kann sagen: das ganze preußische Volk flog auf wie Pulver. Un- vergeßlich jedem, dem ein deutsches Herz in der Brust schlägt, wird der Frühling und Sommer des Jahres 1813 bleiben. Wir können nun zu jeder Stunde sterben, wir haben anch in Deutschland das gesehen, wes- wegen es allein wert ist, zu leben: daß Menschen in dem Gefühl des Ewigen und Unvergänglichen mit der freudigsten Hingebung alle ihre Zeitlichkeit und ihr Leben darbringen können, als seien sie nichts. Kaum war der königliche Wille erschollen, so erkannte das Volk ihn durch die Art, wie es gehorchte, ja wie es dem königlichen Befehl vorauslief, als seinen Willen. Vou Memel bis Demmin, von Kolberg bis Glatz war nur eine Stimme, ein Gesühl, ein Zorn und eine Liebe, das Vaterland zu retten, Deutschland zu befreien und deu französischen Übermut eiuzuschräukeu. Jünglinge, die kaum wehrhaft wareu, Männer mit grauen Haaren und wankenden Knieen, Offiziere, die wegen Wunden und Verstümmelungen lange ehrenvoll entlassen waren, reiche Gutsbesitzer und Beamte, Väter zahlreicher Familien und Verwalter weitläufiger Geschäfte, in Hinsicht jedes Kriegsdienstes entschuldigt, wollten sich selbst uicht entschuldigen; ja selbst Jungfrauen drängten sich unter mancherlei Verstellungen und Verlarvnngen zu deu Waffen'); alle ') Ein einzig dastehendes Beispiel war der Eintritt der 21 Jahr alten Helden- jungsrau Eleonore Prohaska aus Potsdam als Jäger in das Lntzowsche Korps. Sie machte unerkannt die Streifzüge desselben als Tambour mit, wurde in dem Gefechte au der Görde tötlich verwundet und starb am 5. Oktober 1813 in Tannen- berg. Ihre Bestattung erfolgte am 7. unter großeu militärischen Ehren. — Zwei Briefe von ihr aus dem Feldzuge teilt Förster, I, S. 28 f., mit.

2. Zwölf Lebensbilder brandenburgisch-preußischer Regenten - S. 9

1908 - Berlin : Simion
4. Wie er ein tüchtiger Soldat war. Ein zukünftiger Kaiser soll auch ein tüchtiger Soldat werden. Darum mußte Prinz Wilhelm in einem Soldatenregiment zu Potsdam pünktlich seinen Dienst tun. (Sr hat sich dabei nichts zu Schulden kommen lassen. Bald wurde er Major, dann Oberst der Soldaten. Diese liebten ihn; denn er sorgte für sie, daß es ihnen gut ging. Manchmal trat er zu einem Soldaten heran, der einen Brief an seine Eltern schrieb. Dann fragte er, wie es zu Hause gehe und ob alles daheim wohl wäre. Auch ließ er zuweilen die Eltern grüßen. Zu Weihnachten feierte er mit seinen Soldaten unter dem Tannenbaum Weihnachtsbescherung und beschenkte sie. Ii. Als Kaiser. 5. Wie er aks Kaiser den Irieden im Lande lieöt. Unser Kaiser regiert seit dem Jahre 1888; denn in diesem Jahre ist sein Vater gestorben nach schwerer und langer Krankheit. Um mit den Fürsten andrer Länder in Frieden zu leben, besuchte sie Kaiser-Wilhelm und schloß mit ihnen Freundschaftsbündnisse. Wenn aber unser deutsches Land kein starkes Heer (Soldaten) hat und keine guten Schiffe auf seinen Meeren (Flotte), dann kann bald ein Feind kommen und uns den Frieden zerstören. Dann gibt es einen blutigen Krieg. Darum ist unser Kaiser bemüht, viele tüchtige Soldaten zu haben und gute Kriegsschiffe. So kann er unserm Lande den Frieden erhalten. 6. Me er für die Arbeiter Gutes getan Hat. Die Familienväter, die arbeiten und Geld verdienen müssen, geraten oft im Alter in Not. Dann kümmerte sich früher niemand um sie. Jetzt wird ihnen jährlich eine Geldsumme (Rente) gezahlt, wenn sie über siebzig Jahre alt sind (Altersrente). Wer an seinem Körper so schwach und krank wird, daß er nicht mehr genug zum Leben verdienen kann (Invalide), muß auch durch Geld unterstützt werden (Invalidenrente). Dafür hat unser Kaiser gesorgt. Einmal war ein Arbeiter gestorben. Der hatte einen Krieg mitgemacht und ist nachher immer krank gewesen. Nach seinem Tode ließ er die Frau und drei Kinder allein zurück. Die waren nun in großer Not. Das erfuhr der Kaiser. Er schenkte der armen Frau (Witwe) sogleich 120 Jt, und alle Monat bekam sie von ihm 27 M Unterstützung.

3. Zwölf Lebensbilder brandenburgisch-preußischer Regenten - S. 17

1908 - Berlin : Simion
— 17 — 3. Kaiser Wilhelm L, der Trotze. (1861-1888.) Wahlspruch: Gott mit uns. Ziel: Warum wir ihn Kaiser Wilhelm den Großen nennen. Vorbereitung: Wessen Vater ist er? Wie ist er mit unserm Kaiser verwandt? An ihn erinnert uns die Siegessäule in Berlin, die er hat bauen lassen; viele Denkmäler stellen ihn dar. Welches kennst du? Wo hast du sein Bild schon gesehen? Auf manchen Geldstücken ist es zu sehen. An ihn erinnert uns auch der Sedantag. Hört, was ich euch von seinem Leben erzähle! Lebensbild: I. Äeine Jugend. 1. Ein schwächliches Kind. Fast 91 Jahre ist Kaiser Wilhelm I. alt geworden, und dabei ist dieser Kaiser in seiner Jugend ein schwächliches Kind gewesen, um das man Sorge tragen mußte. 1797 wurde er in Berlin geboren. Sein Vater hieß Friedrich Wilhelm Iii. Seine Mutter war die edle Königin Luise, von der ihr noch viel Schönes lernen werdet. Sie war oft in Sorge um den kleinen Prinzen Wilhelm, weil er ein zartes Kind war, das oft kränkelte. Darum nannte sie ihn auch ihr „Angstkind". Trotz aller Schwächlichkeit übte er sich früh in allerlei Soldatenkünsten, besonders im Turnen. Von einem Unteroffizier wurde er im Exerzieren ausgebildet. Damals war Prinz Wilhelm erst sechs Jahre alt. In zwei Jahren konnte er so gut exerzieren wie gewöhnliche Soldaten. Seine Freude war groß, als er zum heiligen Weihnachtsfest 1803 eine hübsche Husarenuniform erhielt, die er anzog und sich dann seiner Mutter damit vorstellte. 2. Gin dankbarer Schüler. In früher Jugend lernte der Prinz das Unglück kennen. Die Franzosen fingen mit Preußen 1806 einen schweren Krieg an. Unsre Soldaten wurden geschlagen, und die Franzosen siegten. Ihr Kaiser hieß Napoleon I. (Nicht der, welcher sich bei Sedan gefangen gab!) Der nahm dem Vater des Prinzen Wilhelm die Hälfte seines Landes weg, und die ftanzösischen Soldaten behandelten das preußische Volk sehr 2

4. Vaterländische Geschichte - S. 34

1892 - Berlin : Oehmigke
— 34 — ein. Fortan mußte jeder dazu taugliche Preuße Soldat werden; die Verteidigung des Landes war also den Landeskindern anvertraut. Die harten und entehrenden Strafen wurden abgeschafft, jeder, der die nötige Bildung besaß, kann seit der Zeit Offizier werden. Die Bauern befanden sich in einer sehr traurigen Lage; sie waren unfrei, mit Steueru und Diensten überlastet. Sie waren daher unzufrieden und ohne rechte Liebe zu dem Lande, in dem sie so hart gedrückt wurden. Auf den Rat des Freiherrn von Stein hob der König die Unterthänigkeit der Bauern auf, machte sie zu freien Leuten und Eigentümern ihres Gutes. Seitdem besteht in Preußen ein freier Bauernstand. Auch deu Städten gab der König größere Freiheit; sie durften sich ihre Stadtobrigkeit fortan selbst wählen. Indem Scharnhorst von den Soldaten, die Preußen zu halten gestattet war, diejenigen entließ, welche in den Waffen ausgebildet waren und immer neue einzog, gewann er eine viel größere Zahl geübter Soldaten. Napoleon in Rnßland. Es war ein neuer Geist im preußischen und ganzen deutschen Volke erwacht. Das Heer und das Volk sehnte sich nach dem Augenblick, in dem es die durch Napoleon erlittene Schmach rächen und die Franzosen, welche das Land noch besetzt hielten und auspreßten, hinaustreiben könnte. Dieser Geist wurde besonders durch deutsche Dichter lebendig gehalten. Theodor Körner, Ernst Moritz Arndt besonders feuerten durch ihre Lieder die deutsche Jugend zum Hasse gegen die Franzosen und zum Kampfe für die Freiheit an. Da geschah es, daß Napoleon mit einem großen Heere gegen den Kaiser von Rußland zu Felde zog. Er gelangte auch bis nach Moskau. Hier hoffte er, sein Heer in Winterquartiere legen zu können. Aber er fand die Stadt ganz leer; alle Einwohner hatten sie verlassen, nun brach Feuer aus und verwandelte ganz Moskau in eine öde Brandstätte. Da er feine Lebensmittel für fein Heer hatte, mußte Napoleon den Rückzug antreten. Der Hunger, die Winterkälte, die verfolgenden Russen rieben es in dem Maße auf, daß nur einige tausend elende Gestalten die preußische Grenze überschritten (1812). Die Erhebung des Volkes. Das preußische Volk faßte diesen Untergang des französischen Heeres als ein Gottesgericht auf,

5. Unser Vaterland - S. 615

1900 - Berlin : Bruer
-— 615 —- hatte Kaiser Franz die Tochter dem französischen Kaiser zur Gemahlin gegeben, nachdem noch nicht zwei Jahrzehnte zuvor die Schwester seines Vaters in Frankreich unter der Guillotine ihren Tod gefunden hatte. Der fast übermenschliche Glanz des Vermählungsfestes war um so mehr beängstigend, da der große, zum Feste gebaute Ballsaal in Brand geraten war, als alle Festteilnehmer darin versammelt waren. Ungezählte kamen darin um oder wurden im Gedränge erdrückt. „Wie Gott den eingebornen Sohn für die Erlösung der Menschheit dahin gegeben", so trösteten sich die Wiener, „gab der gute Kaiser-Franz seine Tochter für die Rettung des Vaterlands." Schon vor seiner Vermählung hatte Napoleon den von ihm erwarteten Sohn zum König von Rom bestimmt, den Quirinal für sich zum Kaiserpalast. Die altrömische Kaiserpracht sollte sich in seinem Hause erneuern. Am 20. März 1811 wurde ihm wirklich ein Sohn geboren, von dein das Volk in Deutschland spottend sang: „Der König von Rom, Napoleons Sohn, Ist viel zu klein Ein König zu sein." . . In Preußen waren unterdessen, nach außen fast unscheinbar, die von Stein, Hardenberg und Scharnhorst angebahnten Neugestaltungen langsam, aber sicher ins Leben getreten. Unterstützt von Gneisenau, dem einstigen tapfern Kommandanten Kolbergs, suchte Scharnhorst die in den Kriegsjahren sichtbar gewordenen Schwächen der preußischen Heeresausbildung der neuerdings bewährten französischen Kriegskunst entsprechend umzugestalten. Besonders wertvoll erschien es, durch fortwährende militärische Ausbildung der immer wieder als Reservetruppen entlassenen Soldaten, die jeden Augenblick zur Waffe zurück gerufen werden konnten, ein Heer von 150,000 Mann zur Verfügung zu haben, obgleich Napoleon Preußen nur eine stehende Armee von 42,000 Mann erlaubt hatte. Fester, als auf diese Waffenmacht, gründete sich Preußens Zukunft auf den Freiheitsdrang, auf den Haß des Volkes gegen das Fremdjoch. Die nationale Stimmung schuf sich selbst Pflege und Kraft in geheimen Bündnissen (Tugendbund), die sich als sittlich-wissenschaftliche Vereinigungen über ganz Norddeutschland verbreiteten. Das war eine neue Seite des Erwachens im deutschen Volksleben. Von dem Taumel schwelgerischer Genußsucht, von dem Luxus, der Sittenlosigkeit und der

6. Unser Vaterland - S. 103

1900 - Berlin : Bruer
— 103 — machtlos. Da verschanzte sich König Heinrich mit seinen Mannen in der Veste Verla bei Goßlar und machte von da Ausfälle auf den Feind. Bei einem solchen hatte er das Glück, einen feindlichen Heerführer in seine Gewalt zu bekommen. Um diesen loszukaufen, gingen die Ungarn endlich auf einen neunjährigen Waffenstillstand ein, da Heinrich ein hohes Lösegeld an Gold und Silber verschmähte. Freilich mußte er sich daneben zu einem jährlichen Tribut verstehen; aber Zeit gewonnen war auch hier alles gewonnen. Leider galt der Waffenstillstand nicht für das südliche Deutschland, wo sich die Ungarn durch wilde Raubfahrten gütlich thaten. Die Germanen, besonders die Sachsen, hatten allezeit einen Widerwillen gegen feste Städtemauern gehabt. Sie waren hingerissen von den Prachtbauten römischer Städte; aber es mochte ihnen sein, wie dem Landbewohner heutiger Zeit, der auch gern die Großstadt sieht, ihr aber bald mit noch größerer Befriedigung wieder entflieht. Die Burgen, die Königspfalzen und Bischofssitze waren durch Mauern umfriedigt; der freie deutsche Bauer aber, der Kern des deutschen Volkes, liebte sein freies Heim und seinen Hof, von dem er in weite Ferne hinaus schauen konnte, über die wogenden Felder hin, die durch seiner Hände Arbeit grünten und Frucht trugen. Darum her hatte er Wallhecken gezogen; das galt nun als Grenzmarke für des Nachbars Gehöft, und das Vieh der Weide konnte nicht darüber hinweg. Der dunkle Wald in der Ferne war sein und seiner Stammesgenossen Jagdrevier. Nun wurden Wall und Mauern nothwendig gegen die Ungarn, und Heinrich ließ Tag und Nacht bauen, Burgen, Vesten und Städte zu errichten. Aus der jederzeit zum Kampfe verpflichteten Bevölkerung mußte jeder neunte Mann zum Heerdienst in die fette Stadt ziehen; die acht übrigen bebauten das Land und mußten den dritten Teil des Ertrages in die Stadt liefern, die ihnen zur Zeit der Noi eine Zufluchtsstätte bot. Gerichtstage, Märkte, Festlichkeiten sollten in den Städten abgehalten werden. Der älteste Sohn des Hauses war verpflichtet, mit dem Heere auszuziehen; die Heergeräte und Waffen mußte er mitbringen. Ein altes Schriftstück der Gothaer Bibliothek, das etwa, der Sprache nach zu urtheilen, ein Jahrhundert später geschrieben wurde, meldet darüber: „De uegeu jar redete sie de Koning Heinrich un bot, (gebot) dat de negebe (neunte) man van dem Lanbe in be stabe vore

7. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 17

1886 - Berlin : Oehmigke
17 junckern ohne geldt, eine groe, breite gae zu enge, einen andern gemeinen Menschen neben sich lassen herzu gehen, und mchte wohl jemand zu solchen Hoffertigen gesellen sprechen: lieber juncker nicht zu hochgetretten. Solve quod debes, et servato fidem." In den Kleidungen der Berliner herrschte bereits einige Mannigfaltigkeit, je nachdem man sie von den Trachten anderer Nationen, die man nachahmte, entlehnt hatte, und dadurch entstand eine Art von Mode, besonders bei dem Frauenzimmer, welches sich darinnen ansznzeichnen schien. Man trug aber meh-renteils noch kurze Wmser, gewhnlich von schwarzer Farbe, ferner spanische Mntel und Kragen und auf dem Kopfe stolze Barette, die bei vornehmen Personen von Sammet, bei ge-ringeren von Filz, Tuch oder Leder waren. Als der Krfrst 1609 die Erbhuldigung in der Altmark einnahm, trug er ein grn-damastnes Habit und hatte das Haupt entblt. Da die Vermgensumstnde der Unterthanen sich verringert hatten, so waren keine Polizeigesetze wider den Aufwand in den Kleidungen ntig; der Mangel machte deshalb natrliche Einschrnkungen. Weil keine stehenden Soldaten unterhalten wurden und, wie gesagt worden, nicht unterhalten werden konnten, um die Stadt zu bewachen, so war solches das Geschft der Brger. Damit aber solche auch mit den Waffen einigermaen umzu-gehen verstehen mchten, so verstattete man ihnen das Scheiben-und Vogelschieen. Daher schrieb der Kurfürst 1617 an den Rat zu Berlin, da der Brgerschaft vor dem Ratanse fr die Bchsen- und Bogenschtzen eine Vogelstange errichtet werden sollte, und gab selbst dazu einen Teil der Kosten her. Er schien auch fr dieses Vergngen der Einwohner sehr ein-genommen zu sein, weshalb er dem Rate nachdrcklich befahl, es ja so einzurichten, da das Werk bei seiner Rckkunft ans Preußen vollendet sei. Schillmann, Bilder. 2

8. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 129

1886 - Berlin : Oehmigke
129 Bevlkerung entgegen, um unter Absingung geistlicher Lieder mit den Vertriebenen den Einzug zu galten. Doch hielt man auch hier mit ihnen eine Katechese ab, um sich von der Rein-heit ihres Lutherischen Glaubens zu berzeugen. Alles, was in der ganzen Stadt nur lebte und schwebte, dichtete und dachte nur allein auf die Versorgung dieser Leute." Derselbe Empfang wurde ihnen in Harburg, Donauwrth, Nrdlingen, Di^nkelsbhl zu teil. Hatten sie in den Orten mit gemischter Bevlkerung hie und da noch unter dem Hasse der Katholiken leiden mssen, so blieb die Freude ungetrbt, als sie in Franken auf Orte mit rein evangelischer Bevlkerung stieen. Ganz besonders herzlich war die Aufnahme in der Stadt Nrnberg, deren Gebiet der dreizehn Tausend der Vertriebenen passierten. Man ri sich dort frmlich um sie; keiner gnnte dem andern die Ausnahme der Elenden. Da man wute, da sich die Familien nicht gern von einander trennten, so nahmen Weiber wie Männer ein, zwei oder mehrere Kinder auf die Arme und gingen mit ihnen fort, wohl wissend, da die Eltern sol-gen wrden. So geschah es, da mancher Brger, an den man bei der Austeilung gar nicht gedacht hatte, bis zu zehn Personen in das Quartier erhielt. Die Befrchtung, da die Salzburger in den katholischen Bistmern Bamberg und Wrzburg Widerwrtigkeiten erleiden wrden, erwies sich als grundlos, da die Bischfe an ihre Beamten gemessene Ordre hatten ergehen lassen, dafr zu sorgen, da den Emigranten keinerlei Leid zugefgt, sondern da denselben vielmehr mit aller Bescheidenheit begegnet und ihnen allen geneigter Wille gezeigt werde. der Coburg, Saalfeld, Rudolstadt ging der Hauptzug nach Jena, wo die Herrn Gymnasiasten und Stu-diosi sich besonders gegen diese guten Leute signalisiert haben", während andere Zge sich der Hof, Gera nach Leipzig wandten, wo ein beraus herzlicher Empfang ihrer wartete. In Halle nahm sich der edle Menschenfreund Franke ihrer liebevoll an; sie wurden mit Geld und Lebensbedrfnissen reichlich unter-sttzt, aber auch mit Bibeln, Katechismen, Gesang- und Gebet-bchern beschenkt, worber sie die lebhafteste Freude uerten. Schillmann, Bilder. Ii. q

9. Vaterländische Geschichte - S. 96

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 96 — würdet ihr getrost entgegengehen, weil ehrlos der Preuße und Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir dürfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden der gerechten Sache den Sieg verleihen, mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glücklichen Zeit." Zugleich wurde die Errichtung der Landwehr mit dem Wahlspruche: „Mit Gott für König und Vaterland" verkündet. Schon am Geburtstage der Königin Luise (10. März) hatte der König als Auszeichnung für die Helden des Befreiungskrieges den Orden des eisernen Kreuzes gestiftet. b) Die Erhebung des Volkes. In herrlicher Weise beantwortete das preußische Volk den Aufruf seines Königs. „Das Volk stand auf, der Sturm brach los!" „Der König rief, und alle, alle kämen!" Kaum der Schule entwachsene Jünglinge, starke Männer, Greise mit wankenden Knieen eilten zu den Fahnen. Schluchzend flehten sogar die Knaben, wenigstens als Trommelschläger mitgehen zu dürfen. Der Landmann verließ seinen Pflug, der Handwerker feine Werkstatt, der Kaufmann sein Geschäft, um die Waffen zu ergreifen. Aller Unterschied der Stände war vergessen; in den Reihen der Freiwilligen stand der Prinz neben dem Taglöhner, der Lehrer neben dem Schüler. Sogar schwache Jungfrauen drängten sich verkleidet zu den Waffen. Alle wollten sich üben, rüsten und für das Vaterland streiten und sterben. — Wer nicht mitziehen konnte, wollte wenigstens mithelfen. Alle Stände wetteiferten, ihr Hab und Gut dem Vaterlande zu weihen. Kinder brachten ihre Sparbüchse, Dienstboten ihren Lohn. Frauen und Mädchen opferten freudig ihren Schmuck auf den Altar des Vaterlandes. Taufende und abertausende goldene Trauringe wurden gegen eiserne eingetauscht, welche die Inschrift trugen: „Gold gab ich für Eifen. 1813". Eine edle Jungfrau, Ferdinande von Schmettau, die nichts zugeben hatte, ließ sich ihr schönes blondes Haar abschneiden, um den Erlös fürs Vaterland hinzugeben. Mächtig stimmten die Freiheitssänger Arndt, Rückert, Schenkendorf und besonders Theodor Körner ihre Kriegslieder an, um die lodernde Begeisterung des-Volkes aufs höchste zu steigern/ Körner sang: „Es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen, Es ist ein Kreuzzug, 's ist ein heil'ger Krieg! Recht, Sitte, Tugend, Glauben und Gewissen Hat der Tyrann aus deiner Brust gerissen; Errette sie mit deiner Freiheit Sieg!" 7. Der Freiheitskrieg von 1813 und 1814. Gut und Blut haben unsere Vorfahren freudig eingesetzt in den Kämpfen des Befreiungskrieges. Dieses Beispiel wird uns-ein kräftiger Ansporn zur Nachahmung sein, wenn noch

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 56

1911 - Berlin : Winckelmann
56 Ehrenamt, und auch nicht alle Magistratsmitglieder erhalten Be-soldung. Durch das uneigenntzige Zusammenwirken so vieler Krfte in den Stdten wird viel Segen gestiftet. Scharnhorst und die allgemeine Wehrpflicht. In Kriegsan-gelegenheiten half dem Könige der vortreffliche General Scharnhorst. Von diesem ging der Rat aus, da jeder preuische Mann, der einen gesunden und krftigen Krper hat, im Heere dienen soll. Nach diesem Vorschlage richtete der König die allgemeine Wehrpflicht ein. Angeworbene Sldner wurden nicht mehr, wie bisher, im Heere aufgenommen, sondern man bildete die Armee nur aus Landeskindern. Mit Recht hat man Scharnhorst, den Begrnder dieser Wehrordnung, der deutschen Freiheit Waffenschmied" genannt. 25. Die Knigin Luise. Friedrich Wilhelm und Luise. Die Gemahlin Friedrich Wil-Helms Iii. war die unvergeliche Knigin Luise, die erhabene Mutter Kaiser Wilhelms I. Schon als Kind wurde sie zur Gottesfurcht und zum Wohltun angehalten. Zur anmutigen und schnen Jungfrau herangewachsen, ward sie die Gemahlin des Krn-Prinzen Friedrich Wilhelm. Paretz. Oft wohnte das hohe Paar auf dem Landgute Paretz bei Potsdam, und Luise lie sich gern die gndige Frau von Paretz" nennen. Wurde hier das Erntefest gefeiert, so ging es sehr vergngt her. Tie Musikanten spielten ihre besten Weisen, und auch der König und die Knigin beteiligten sich am Erntetanz. Wenn dann an die Kinder groe Krbe voll Honigkuchen und Pfeffernsse ausgeteilt wurden, so hrte man oft die Kleinen rufen: Mir auch was, Frau K n i g i rt." Tie Leideusjahre. Nach den unglcklichen Schlachten von Jena und Alterstedt begab sich Luise nach Knigsberg. Als die Franzosen gegen diese Stadt vorrckten, floh die Knigin, trotzdem sie am Nerven-fieber litt, bei sehr strenger Klte nach M e m e l und schrieb bald darauf an ihren Vater: Mit uns ist es aus, wenn auch nicht fr immer, doch fr jetzt; aber ich glaube fest an Gott und bin in der Hoffnung, Knigin Luise-
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