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1. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 20

1880 - Berlin : Hofmann
B. Aus der vaterlndischen Geschichte. 1. Unsere deutschen Vorfahren. 1. Das Land der Deutschen oder Germanen erstreckte sich von der Nord- und Ostsee bis an die Alpen, von den Vogesen bis zur Weichsel. Nur stellenweise war es mit Hafer, Gerste, Rben, Rettichen u. dgl. angebaut, grtentheils aber mit Laub- und Nadelwldern oder Smpfen bedeckt. In den Wldern hausten Bren, Wlfe, Auer ochsen, Elenthiere n. ct. Wild. Auf den Wiesen und Berghngen wei-beten Pferde, Rinder u. a. Hausthiere. Die Flsse waren wasserreicher als heute, das Klima rauh und nebelig. 2. Das Volk. Der Krper der Germanen zeigte hohen Wuchs, groe Kraft und Ausdauer (nur nicht in der Hitze!), helle Hautfarbe, goldgelbes Lockenhaar und blaue Augen. Ihre Nahrung bestanb in wilbem Obste, Fleisch, Gemse, Milch und Meth (Gerstenbier mit Ho-nig), ihre Kleidung hauptschlich in Thierfellen, die wie Mntel um-geworfen wurden. Die Beschftigung der Männer war brauen Jagb und Krieg, baheim Waffenbung, Trunk und Wrfelspiel auf der Brenhaut. Die Weiber bauten den Acker, hteten das Vieh, spannen, webten und nhten. Die Hauptwaffen waren Schild und Speer. Lieber verlor der Deutsche das Leben als den Schilb. Der Heerbann bestanb bei Volkskriegen aus allen Freien. Einzelne Hausen unternahmen auf -eigene Hand als treue Gefolgschaft eines Huptlings Raub- und Fehdezge. Die Wohnungen oder Hfe lagen einzeln und zerstreut; mehrere bildeten eine Gemeinde, mehrere Gemeinden einen Gau. Der deutsche Charakter zeichnete sich durch Tapferkeit, Freiheitsliebe, Wahrhaftigkeit, Gastfreundschaft, Keuschheit und Treue aus. Die Viel-weiberei herrschte nie bei ihnen. Den Frauen erwiesen die Männer Ach-tung, den weisen Seherinnen Gehorsam. Der Rmer Tacitu s sagt von ihnen: Gro war ihr Krper, grer ihre Seele. Die Freiheit war ein deutsches Gut. Gute Sitten waren bei ihnen mchtiger als anders-wo Gesetze." Das Volk bestand aus Edlen, Freien und Leibeigenen. Die Tapfersten wrben als Herzge im Kriege, die Vornehmsten als Huptlinge, die Erfahrensten als Gaurichter gewhlt. Wichtige Auge-legenheiten wrben in den Volksversammlungen bei Neu- und Voll-monb auf der Malstatt berathen. In Streitigkeiten entschieb oft das Gottesurteil eines Zweikampfes ober der Feuer- und Wasserprobe.

2. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 48

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 48 - Tagen seines Aufenthaltes hatte dieses 500 Ochsen und 600 Hammel verzehrt, ungerechnet Brot und manches andere, und dazu 4000 Tonnen Bier geleert; für das Hauptquartier allein waren 52 Mispel Hafer und 1000 Brote nötig gewesen. Mansfeld war fort, Wallensteins Heer an der Mark noch einmal vorübergezogen, nun aber kamen im Frühlinge 1627 die Dänen, die von Tillh bei Lutter am Barenberge besiegt worden waren, und besetzten das Brandenburger Land bis in die Gegend des Spreethales. Es war^ eine böse Gesellschaft, beutegierig und zuchtlos wie Mansfelds Scharen, eine Geißel für Bürger und Bauern. So übel stand es damals mit der brandenburgischen Wehrkraft , daß man sich dieses alles, ohne Widerstand wagen zu können, gefallen lassen mußte. Dabei drängten der Kaiser und Wallenstein, man möchte mit der angeblichen Neutralität Ernst machen und die wilden Gäste über die Grenze schaffen. Umsonst bot man gegen sie den Landsturm auf; der richtete gar nichts aus. Als man sich endlich entschloß, Soldaten zu werben, zeigten sich die Landstände so schwierig, daß auch hieraus nichts wurde. Da machte Wallenstein im Sommer 1627 dem Spiele ein Ende, führte sein Heer in die Mark und jagte die Dänen hinaus. Er hatte das Laud aber nur befreit, um selbst darin zu bleiben. Mit dem ganzen ungeheuren Trosse von Knechten, Weibern und Kindern nahm sein Heer, das allmählich auf 100000 Mann anwuchs , Winterquartiere in der Mark und blieb hier drei Jahre. Man kann sich denken, wie das Land ausgesogen wurde. Offiziere und Soldaten waren gleich anspruchsvoll; jene wollten leben, wieder Fürst selbst, und diese wenigstens wie ein Freiherr. Oberst Götze in Brandenburg erhielt für seine Tafel an Getränken wöchentlich 2 Ohm Wein und 3 Faß Bier; dabei ließ er doch den Bürgermeister zwei Stuudeu laug auf einem hölzernen Esel reiten, weil er mit ihm unzufrieden war. Räubereien, planloses Ruinieren und Erpressungen wollte Wallenstein freilich nicht haben und bestrafte dergleichen unnach-sichtlich. Das wußte man im Heere recht wohl und fürchtete seine Strenge. In Frankfurt an der Oder versuchte sein Stallmeister von der Stadt 1000 Thaler zu ertrotzen. Als ihm erklärt wurde, man muffe feine Liquidation dem General zeigen, ward er blaß wie ein leinen Tuch und bat um Gottes Willen, vor seinem Herrn zu schweigen, es koste sonst sein Leben. Wallenstein beutete das Land aber nicht weniger aus als der Mansseld; nur ging es bei ihm planvoller und ganz systematisch zu. Er hat zuerst angefangen, die Armee durch regelmäßige Soldzahlung zu unterhalten. Ein Fußsoldat bekam wöchentlich 1% Thaler, der Reiter 2 Thaler, und so aufwärts bis zum Oberst, der 200 Thaler erhielt. Davon, daß die Truppen bloß aus der Hand in den Mund ernährt wurden, wollte er nichts wissen. Freilich sollten sie in ihren Quartieren auch noch verpflegt werden, Geld war aber doch die Hauptsache. Er nahm dieses aus den eroberten Ländern, zu denen er auch die Mark rechnete. Jedem Regimente und jeder Kompanie ward

3. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 47

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 47 — des Kurhauses selbst den größten Gefahren ausgesetzt. Und doch hören tun; daß im Jahre 1629 in den Berliner Schulen schon wieder Komödie gespielt wird, als ob man im glücklichsten Frieden lebte. Hierüber war der Kurfürst sehr erbittert. Von neuem erging ein hartes Schreiben an den Rat, aber auch die Schulen erhielten böse Vorwürfe. Das Komödienspielen wurde für die Folge streng untersagt. Im Februar 1630 war Wallenstein noch einmal in Berlin. Schwarzenberg, der gewandte Minister Georg Wilhelms, hatte mit ihm ernste Unterhandlungen; es galt, von dem Herrscherhause das Schlimmste abzulenken. Es war dies nicht lange vor dem Regensburger Reichstage, wo des Friedländers Macht zu Falle kam. Schon rüstete sich der Schwede zu seiner Kriegsfahrt nach Deutschland, und ein neuer Abschnitt des Kampfes sollte beginnen, in seinem Verlaufe für die Mark furchtbarer und schreckensvoller, als die voraufgegangenen gewesen waren. Die Lust zum Komödien-spielen verging den Berlinern von selbst ohne daß ein landesherrliches Verbot deswegen nötig gewesen wäre. 18. Wallenstein in der Mark. (1627—1630.) Im Sommer des Jahres 1626 lag Wallenstein mit seinem Heere in der Lausitz. Dann schickte er sich an, dem Mansfeld nach Schlesien zu folgen. Dabei mußte er das brandenburgische Kottbus passieren und ersuchte den Kurfürsten, ihm hier den Durchzug zu gestatten. Er versprach, gute Mannszucht in seinen Regimentern zu halten und allen Proviant zu bezahlen. Mit Eifer ergriff man in Berlin die Gelegenheit, sich dem Gefürchteten gefällig zu erweisen, und genehmigte deshalb ohne Umstände den Durchzug, wollte auch von einer Bezahlung für die Verpflegung der Truppen nichts wissen. Für Wallenstein selbst wurde das Quartier auf dem Schlöffe zu Kottbus fein und sorglich hergerichtet; für seine Tafel mußte Berlin allerlei Leckereien liefern, das ganze Land außerdem Proviant für fein Heer, nämlich Roggen, Hafer, Bier, Rinder und Hammel. Als er sich am 3. August abends der Stadt Kottbus näherte, ritt ihm Konrad von Burgsdorf, Kapitän der kurfürstlichen Leibwache, entgegen, begrüßte ihn im Namen seines Herrn und geleitete ihn nach dem Schlosse, während das Gefolge in der Stadt untergebracht wurde. In Kottbus hielt Wallenstein mit seinem Heere einen Ruhetag. Den Ausschreitungen seiner Soldaten trat er strenge entgegen; in dieser aus allen Weltgegenden zusammengelausenen Menge war es aber auch ihm unmöglich, jeden Exceß zu verhindern. Kroaten Jsolanis steckten ein Dorf in Brand, Wallonen plünderten auf dem Peizer Hammer. Am Tage seines Aufbruches (5. August) ließ er selbst etliche der Friedensstörer hängen. Man war von Herzen sroh, als er mit seinem gewaltigen Heere wieder abzog. In den paar

4. Unser Vaterland - S. 615

1900 - Berlin : Bruer
-— 615 —- hatte Kaiser Franz die Tochter dem französischen Kaiser zur Gemahlin gegeben, nachdem noch nicht zwei Jahrzehnte zuvor die Schwester seines Vaters in Frankreich unter der Guillotine ihren Tod gefunden hatte. Der fast übermenschliche Glanz des Vermählungsfestes war um so mehr beängstigend, da der große, zum Feste gebaute Ballsaal in Brand geraten war, als alle Festteilnehmer darin versammelt waren. Ungezählte kamen darin um oder wurden im Gedränge erdrückt. „Wie Gott den eingebornen Sohn für die Erlösung der Menschheit dahin gegeben", so trösteten sich die Wiener, „gab der gute Kaiser-Franz seine Tochter für die Rettung des Vaterlands." Schon vor seiner Vermählung hatte Napoleon den von ihm erwarteten Sohn zum König von Rom bestimmt, den Quirinal für sich zum Kaiserpalast. Die altrömische Kaiserpracht sollte sich in seinem Hause erneuern. Am 20. März 1811 wurde ihm wirklich ein Sohn geboren, von dein das Volk in Deutschland spottend sang: „Der König von Rom, Napoleons Sohn, Ist viel zu klein Ein König zu sein." . . In Preußen waren unterdessen, nach außen fast unscheinbar, die von Stein, Hardenberg und Scharnhorst angebahnten Neugestaltungen langsam, aber sicher ins Leben getreten. Unterstützt von Gneisenau, dem einstigen tapfern Kommandanten Kolbergs, suchte Scharnhorst die in den Kriegsjahren sichtbar gewordenen Schwächen der preußischen Heeresausbildung der neuerdings bewährten französischen Kriegskunst entsprechend umzugestalten. Besonders wertvoll erschien es, durch fortwährende militärische Ausbildung der immer wieder als Reservetruppen entlassenen Soldaten, die jeden Augenblick zur Waffe zurück gerufen werden konnten, ein Heer von 150,000 Mann zur Verfügung zu haben, obgleich Napoleon Preußen nur eine stehende Armee von 42,000 Mann erlaubt hatte. Fester, als auf diese Waffenmacht, gründete sich Preußens Zukunft auf den Freiheitsdrang, auf den Haß des Volkes gegen das Fremdjoch. Die nationale Stimmung schuf sich selbst Pflege und Kraft in geheimen Bündnissen (Tugendbund), die sich als sittlich-wissenschaftliche Vereinigungen über ganz Norddeutschland verbreiteten. Das war eine neue Seite des Erwachens im deutschen Volksleben. Von dem Taumel schwelgerischer Genußsucht, von dem Luxus, der Sittenlosigkeit und der

5. Unser Vaterland - S. 103

1900 - Berlin : Bruer
— 103 — machtlos. Da verschanzte sich König Heinrich mit seinen Mannen in der Veste Verla bei Goßlar und machte von da Ausfälle auf den Feind. Bei einem solchen hatte er das Glück, einen feindlichen Heerführer in seine Gewalt zu bekommen. Um diesen loszukaufen, gingen die Ungarn endlich auf einen neunjährigen Waffenstillstand ein, da Heinrich ein hohes Lösegeld an Gold und Silber verschmähte. Freilich mußte er sich daneben zu einem jährlichen Tribut verstehen; aber Zeit gewonnen war auch hier alles gewonnen. Leider galt der Waffenstillstand nicht für das südliche Deutschland, wo sich die Ungarn durch wilde Raubfahrten gütlich thaten. Die Germanen, besonders die Sachsen, hatten allezeit einen Widerwillen gegen feste Städtemauern gehabt. Sie waren hingerissen von den Prachtbauten römischer Städte; aber es mochte ihnen sein, wie dem Landbewohner heutiger Zeit, der auch gern die Großstadt sieht, ihr aber bald mit noch größerer Befriedigung wieder entflieht. Die Burgen, die Königspfalzen und Bischofssitze waren durch Mauern umfriedigt; der freie deutsche Bauer aber, der Kern des deutschen Volkes, liebte sein freies Heim und seinen Hof, von dem er in weite Ferne hinaus schauen konnte, über die wogenden Felder hin, die durch seiner Hände Arbeit grünten und Frucht trugen. Darum her hatte er Wallhecken gezogen; das galt nun als Grenzmarke für des Nachbars Gehöft, und das Vieh der Weide konnte nicht darüber hinweg. Der dunkle Wald in der Ferne war sein und seiner Stammesgenossen Jagdrevier. Nun wurden Wall und Mauern nothwendig gegen die Ungarn, und Heinrich ließ Tag und Nacht bauen, Burgen, Vesten und Städte zu errichten. Aus der jederzeit zum Kampfe verpflichteten Bevölkerung mußte jeder neunte Mann zum Heerdienst in die fette Stadt ziehen; die acht übrigen bebauten das Land und mußten den dritten Teil des Ertrages in die Stadt liefern, die ihnen zur Zeit der Noi eine Zufluchtsstätte bot. Gerichtstage, Märkte, Festlichkeiten sollten in den Städten abgehalten werden. Der älteste Sohn des Hauses war verpflichtet, mit dem Heere auszuziehen; die Heergeräte und Waffen mußte er mitbringen. Ein altes Schriftstück der Gothaer Bibliothek, das etwa, der Sprache nach zu urtheilen, ein Jahrhundert später geschrieben wurde, meldet darüber: „De uegeu jar redete sie de Koning Heinrich un bot, (gebot) dat de negebe (neunte) man van dem Lanbe in be stabe vore

6. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 17

1886 - Berlin : Oehmigke
17 junckern ohne geldt, eine groe, breite gae zu enge, einen andern gemeinen Menschen neben sich lassen herzu gehen, und mchte wohl jemand zu solchen Hoffertigen gesellen sprechen: lieber juncker nicht zu hochgetretten. Solve quod debes, et servato fidem." In den Kleidungen der Berliner herrschte bereits einige Mannigfaltigkeit, je nachdem man sie von den Trachten anderer Nationen, die man nachahmte, entlehnt hatte, und dadurch entstand eine Art von Mode, besonders bei dem Frauenzimmer, welches sich darinnen ansznzeichnen schien. Man trug aber meh-renteils noch kurze Wmser, gewhnlich von schwarzer Farbe, ferner spanische Mntel und Kragen und auf dem Kopfe stolze Barette, die bei vornehmen Personen von Sammet, bei ge-ringeren von Filz, Tuch oder Leder waren. Als der Krfrst 1609 die Erbhuldigung in der Altmark einnahm, trug er ein grn-damastnes Habit und hatte das Haupt entblt. Da die Vermgensumstnde der Unterthanen sich verringert hatten, so waren keine Polizeigesetze wider den Aufwand in den Kleidungen ntig; der Mangel machte deshalb natrliche Einschrnkungen. Weil keine stehenden Soldaten unterhalten wurden und, wie gesagt worden, nicht unterhalten werden konnten, um die Stadt zu bewachen, so war solches das Geschft der Brger. Damit aber solche auch mit den Waffen einigermaen umzu-gehen verstehen mchten, so verstattete man ihnen das Scheiben-und Vogelschieen. Daher schrieb der Kurfürst 1617 an den Rat zu Berlin, da der Brgerschaft vor dem Ratanse fr die Bchsen- und Bogenschtzen eine Vogelstange errichtet werden sollte, und gab selbst dazu einen Teil der Kosten her. Er schien auch fr dieses Vergngen der Einwohner sehr ein-genommen zu sein, weshalb er dem Rate nachdrcklich befahl, es ja so einzurichten, da das Werk bei seiner Rckkunft ans Preußen vollendet sei. Schillmann, Bilder. 2

7. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 22

1886 - Berlin : Oehmigke
regung versetzte, welche die Wiederholung tumultuarischer Auf-tritte frchten lie. Als der Zelot, mit diesem Erfolge nicht zufrieden, auch die Kanzel der Petrikirche begehrte, wurde ihm diese nicht nur verweigert, fondern die Statthalter trieben ihn aus der Stadt. Die Knrfrstin geriet dadurch so in Zorn, da sie drohete, jenen die Kpfe abzureien, und die Mark verlie, um sich nach Schweden zurckzuziehen, von wo es ihr gelang, jene Maregel rckgngig zu machen. Man kann berhaupt nicht behaupten, da die Mrker von dem Ernste der Zeit eine Ahnung hatten. Der gemeine Mann hatte zu sehr an der Last der Gegenwart zu tragen, als da er sich um die Zukunft oder um Staatsangelegenheiten gekmmert htte; auch die gebildeteren Stnde lebten in den Tag hinein, als stnden keine Gewitterwolken am Himmel. Man lief in die Komdien, ergtzte sich an den Knsten um-herziehender Gaukler und lrmte mit Trommeln und anderen Instrumenten aus den Gassen umher. Der Hof erlie wohl Verbote gegen dieses leichtsinnige Treiben, in welche auch die damals blichen Schulkomdien eingeschlossen waren, ging im brigen aber tu leichtfertiger Vergeudung feiner krglichen Mittel mit bsem Beispiele voran. Zu der Taufe des jungen Kurprinzen wurden von der kurfrstlichen Hofhaltung nicht weniger als 4000 Tonnen Bier verbraucht, wozu 283 Wispel 10 Scheffel Malz und 89 Wispel Hopfen verwendet waren. Die Zechereien kamen auch am kurfrstlichen Hofe tu Knigsberg sehr in Schwung, und hervorragende Leistungen darin brachten Ehre und Gewinn. Ein Herr von Burgsdorf rhmte sich spter gegen den groen Kurfrsten, da zu seines Vaters Zeit ganz ein anderes Leben gewesen, wo es so herrlich her-gegangen sei, da man noch durch Zechen ein stattliches Ritter-gut gewinnen konnte. Dieser Herr von Burgsdorf trank wh-rend der Mahlzeit 18 Ma Wein, ein ganzes Ma in einem Zuge, ohne Athem zu schpfen*). *) Er wurde spter durch den Einflu der Kurfrstin Henriette gestrzt.

8. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 122

1886 - Berlin : Oehmigke
- 122 ressieren und seinen guten und soliden Nutzen geben." Im Jahre 1736 hatte der König selbst eine Revision der Wirt-schaft vorgenommen, deren Resultat war, da er dieselbe in sehr schlechtem Zustande und fast auf gut Litthauisch" ge-funden habe, wie das schmutzige, rauhe, magere Vieh zeige. Die Schuld liege teils an der Nachlssigkeit der Beamten, teils an der Bnhaserei" des Departementsrats, unter dem Knigshorst stand, der entweder seine Sache nicht verstehe oder nicht gehrig acht gebe. Der König hatte gefunden, das?, eine groe Breite Wiesenwuchs gar nicht gemhet, ganze Breiten. Acker nicht bestellt waren, da die Milchkeller schlecht, nicht trocken genug seien, weshalb die Milch schlecht schmecke, da die Bullen nicht die gehrige Gre htten, da der Inspektor aus Trgheit nicht einmal die Grenzen des Amtes kenne. Unter den Anordnungen, die der König traf, befindet sich auch die, eine Kirche zu bauen, zu welcher er selbst die Zeichnung entwarf. Die Ausstellungen aber, die er machte, wie die Anordnungen, welche er traf, zeugen von einer grndlichen Sachkenntnis und einem beraus praktischen Blicke. Knigshorst sollte im Allgemeinen eine Musterwirtschaft werden, im Besonderen aber dahin wirken, da in der Mark Brandenburg eine bessere Milchwirtschaft, Butter- und Kse-bereituug iu den Gang kme. Deshalb lie Friedrich Wil-Helm die kleine mrkische Rindviehrasse durch hollndische oder friesische Tiere ersetzen; nahm auch eine hollndische, mit der Milchwirtschaft, der Butter- und Ksebereitung vertraute Familie in Dienst, welche eine frmliche Butter- und Kse-schule in Knigshorst erffnete. Friedrich Wilhelm ordnete nmlich an, da Bauerntchter aus den kniglichen mtern, zu einem zweijhrigen Kursus nach Knigshorst geschickt wrden, damit sie bei den Hollndern dienten und arbeiteten, in der Milchwirtschaft, im Butter- und Ksebereiten ebenso geschickt wrden, wie die Hollnder; welche Mgde, wenn, sie nachher sich anderswohin verheirateten, solche Wissenschaft ausbreiten knnten, wodurch es dahin kommen werde, da. man mit der Zeit im ganzen Lande gute Butter zu be-
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