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1. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 61

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
- 61 — Ratgeber, insonderheit die alte Mutter (die Schwiegermutter des Kurfürsten, Mutter Friedrichs von der Pfalz, „die Heidelbergische Witwe", die am Hofe Georg Wilhelms lebte), die ist im Hause das rechte Unglück. Sie hat schon einen Sohn, den Kurfürsten von Heidelberg, um Land und Leute gebracht, und jetzt wird sie so lange fortmachen, bis sie den andern Sohn, den Kurfürsten zu Brandenburg, auch um Land und Leute gebracht hat. Dann ist es wohl ausgerichtet!" „Der Kurfürst will auch", begann Wallenstein hitzig von neuem, „unter der Hand mehr Truppen anwerben, und wenn alsdann das kaiserliche Heer gegen die Schweden zieht, im Rücken desselben Händel anfangen". Auf diese Vorwürfe ist auch wohl eine dem Kurfürsten zugegangene Warnung zurückzuführen. Als es nämlich hieß, er käme aus Preußen zurück und brächte die dort wegen des schwedisch-polnischen Krieges geworbenen Soldaten mit, wurde ihm gemeldet, daß in diesem Falle die in der Nähe von Berlin und Kölln stehenden kaiserlichen Regimenter Befehl hätten, in diese Städte einzurücken und sie zu besetzen. Der Kursürst brachte damals wirklich einige Truppen mit, 400 Mann zu Fuß und 30 Reiter, mehr als Bedeckung auf der Reife als zu andern Zwecken. Es kostete aber doch einige Mühe, Wallenstein von der Ungefährlichkeit der brandenburgifchen Politik zu überzeugen, und gelang solches auch nur durch die Beredsamkeit Schwarzenbergs, welchem der Friedländer vertraute. Man sieht aus diesem Vorgänge, wie schwierig die Stellung Georg Wilhelms war, in welcher unfreien und hilflosen Lage er sich während der Wallensteinfchen Okkupation befand. Nun kam noch der Schwede; es schien, wie Wallenstein schon lange vorher verkündigt hatte, die Mark der Schauplatz des Krieges zwischen den Kaiserlichen und den Fremden werden zu sollen. Und dabei war das Kurfürstentum geradezu wehrlos und unfähig, dem einen wie dem andern zu widerstehen. Die Festungen waren nur schwach besetzt, Truppen sehr wenige vorhanden, alle Landschaften dagegen mit kaiserlichen Regimentern belegt, die Residenzstädte selbst mangelhaft geschützt und jedem feindlichen Einmärsche offen. In dieser Zeit dachte Georg Wilhelm daran, wenigstens Berlin und Kölln besser befestigen zu lassen und erbat zu solchem Zwecke im Juli 1630 von dem sächsischen Feldmarschall von Arnim einen Ingenieur, der aber wahrscheinlich nicht gekommen ist, da größere Arbeiten in Hinsicht der Fortisikation in beiden Städten während der nächsten Jahre nicht ausgeführt wurden. Die Befestigung von Berlin und Kölln blieb vielmehr im ganzen Verlaufe des Krieges sehr mangelhaft. Nur langsam drang Gustav Adolf von Stettin aus vor. Er eroberte (1630) Pommern und Mecklenburg; nur in einigen festen Plätzen hielten sich die Kaiserlichen bis in das folgende Jahr. Im Winter von 1630 zu 31 säuberten dann die Schweden die Neumark vom Feinde, und hiermit war der Krieg wirklich auf branden-bnrgifches Gebiet hinüber gespielt. Zu Bärwalde schloß Gustav

2. Unser Vaterland - S. 615

1900 - Berlin : Bruer
-— 615 —- hatte Kaiser Franz die Tochter dem französischen Kaiser zur Gemahlin gegeben, nachdem noch nicht zwei Jahrzehnte zuvor die Schwester seines Vaters in Frankreich unter der Guillotine ihren Tod gefunden hatte. Der fast übermenschliche Glanz des Vermählungsfestes war um so mehr beängstigend, da der große, zum Feste gebaute Ballsaal in Brand geraten war, als alle Festteilnehmer darin versammelt waren. Ungezählte kamen darin um oder wurden im Gedränge erdrückt. „Wie Gott den eingebornen Sohn für die Erlösung der Menschheit dahin gegeben", so trösteten sich die Wiener, „gab der gute Kaiser-Franz seine Tochter für die Rettung des Vaterlands." Schon vor seiner Vermählung hatte Napoleon den von ihm erwarteten Sohn zum König von Rom bestimmt, den Quirinal für sich zum Kaiserpalast. Die altrömische Kaiserpracht sollte sich in seinem Hause erneuern. Am 20. März 1811 wurde ihm wirklich ein Sohn geboren, von dein das Volk in Deutschland spottend sang: „Der König von Rom, Napoleons Sohn, Ist viel zu klein Ein König zu sein." . . In Preußen waren unterdessen, nach außen fast unscheinbar, die von Stein, Hardenberg und Scharnhorst angebahnten Neugestaltungen langsam, aber sicher ins Leben getreten. Unterstützt von Gneisenau, dem einstigen tapfern Kommandanten Kolbergs, suchte Scharnhorst die in den Kriegsjahren sichtbar gewordenen Schwächen der preußischen Heeresausbildung der neuerdings bewährten französischen Kriegskunst entsprechend umzugestalten. Besonders wertvoll erschien es, durch fortwährende militärische Ausbildung der immer wieder als Reservetruppen entlassenen Soldaten, die jeden Augenblick zur Waffe zurück gerufen werden konnten, ein Heer von 150,000 Mann zur Verfügung zu haben, obgleich Napoleon Preußen nur eine stehende Armee von 42,000 Mann erlaubt hatte. Fester, als auf diese Waffenmacht, gründete sich Preußens Zukunft auf den Freiheitsdrang, auf den Haß des Volkes gegen das Fremdjoch. Die nationale Stimmung schuf sich selbst Pflege und Kraft in geheimen Bündnissen (Tugendbund), die sich als sittlich-wissenschaftliche Vereinigungen über ganz Norddeutschland verbreiteten. Das war eine neue Seite des Erwachens im deutschen Volksleben. Von dem Taumel schwelgerischer Genußsucht, von dem Luxus, der Sittenlosigkeit und der

3. Unser Vaterland - S. 103

1900 - Berlin : Bruer
— 103 — machtlos. Da verschanzte sich König Heinrich mit seinen Mannen in der Veste Verla bei Goßlar und machte von da Ausfälle auf den Feind. Bei einem solchen hatte er das Glück, einen feindlichen Heerführer in seine Gewalt zu bekommen. Um diesen loszukaufen, gingen die Ungarn endlich auf einen neunjährigen Waffenstillstand ein, da Heinrich ein hohes Lösegeld an Gold und Silber verschmähte. Freilich mußte er sich daneben zu einem jährlichen Tribut verstehen; aber Zeit gewonnen war auch hier alles gewonnen. Leider galt der Waffenstillstand nicht für das südliche Deutschland, wo sich die Ungarn durch wilde Raubfahrten gütlich thaten. Die Germanen, besonders die Sachsen, hatten allezeit einen Widerwillen gegen feste Städtemauern gehabt. Sie waren hingerissen von den Prachtbauten römischer Städte; aber es mochte ihnen sein, wie dem Landbewohner heutiger Zeit, der auch gern die Großstadt sieht, ihr aber bald mit noch größerer Befriedigung wieder entflieht. Die Burgen, die Königspfalzen und Bischofssitze waren durch Mauern umfriedigt; der freie deutsche Bauer aber, der Kern des deutschen Volkes, liebte sein freies Heim und seinen Hof, von dem er in weite Ferne hinaus schauen konnte, über die wogenden Felder hin, die durch seiner Hände Arbeit grünten und Frucht trugen. Darum her hatte er Wallhecken gezogen; das galt nun als Grenzmarke für des Nachbars Gehöft, und das Vieh der Weide konnte nicht darüber hinweg. Der dunkle Wald in der Ferne war sein und seiner Stammesgenossen Jagdrevier. Nun wurden Wall und Mauern nothwendig gegen die Ungarn, und Heinrich ließ Tag und Nacht bauen, Burgen, Vesten und Städte zu errichten. Aus der jederzeit zum Kampfe verpflichteten Bevölkerung mußte jeder neunte Mann zum Heerdienst in die fette Stadt ziehen; die acht übrigen bebauten das Land und mußten den dritten Teil des Ertrages in die Stadt liefern, die ihnen zur Zeit der Noi eine Zufluchtsstätte bot. Gerichtstage, Märkte, Festlichkeiten sollten in den Städten abgehalten werden. Der älteste Sohn des Hauses war verpflichtet, mit dem Heere auszuziehen; die Heergeräte und Waffen mußte er mitbringen. Ein altes Schriftstück der Gothaer Bibliothek, das etwa, der Sprache nach zu urtheilen, ein Jahrhundert später geschrieben wurde, meldet darüber: „De uegeu jar redete sie de Koning Heinrich un bot, (gebot) dat de negebe (neunte) man van dem Lanbe in be stabe vore

4. Unser Vaterland - S. 568

1900 - Berlin : Bruer
— 568 — Augenblicke des Schmerzes. Bestürzung, Gram, Unwille, Verdruß zerreißen gemeinschaftlich meine Seele. Haben Sie Mitleid mit meinen: Zustande und machen Sie keinen Lärm davon; denn böse Nachrichten verbreiten sich ohnedem schnell genug. Wann werden meine Leiden enden!" . . . Und doch — in solcher Stimmung, durch die Gicht am ganzen Körper bis auf die rechte Hand gelähmt, so daß er in einer Sänfte transportiert werden mußte, von Schmerzen gequält, daß er meinte, „schwachsinnig" darüber zu werden, war König Friedrich der Große fähig, Oden zu dichten an das ungetreue Glück, an die Deutschen u. ct., eine Abhandlung über Karls Xii. Kriege zu schreiben, die Geschichte der Revolutionen Roms und Schwedens zu studieren. Ob schon manche Hiobsklage in die ferne Heimat eilt mit dem immer wiederkehrenden Gedanken, daß „der Tod süß ist im Vergleich mit einem solchen Leben", so bleibt doch über den gebrechlichen Körper der Geist und seilte Willenskraft Sieger. Wie gern hätte der König jetzt Frieden geschlossen! aber seine Feinde stellten ihm eine Streitmacht von 250 000 Mann entgegen, während er selbst nur 75 000 Mann zusammen bringen konnte, da Rußland und Oesterreich die Gefangenen nicht herausgaben. „Auf die gütige Vorsehung, mit deren weiser Führung" die ihm befreundete Herzogin von Gotha ihn getröstet, will sich Friedrich nicht verlassen. Er kann sich des Vorurteils nicht entschlagen, „daß unser Herr Gott im Kriege für die großen Massen und schwere Kavallerie ist," die Preußen jetzt nicht zu stellen vermochte. Manches Regiment hatte statt der etatsmäßigen 52 Offiziere nur noch 12, und die Pagen und Funker befreundeter Höfe, ans detten steh vielfach das Offizierkorps neu rekrutierte, war ein zweifelhafter Ersatz. Trotz des mangelhaft bestellten Heeres brach der König im August 1160 nach Schlesien auf, wo ihn die Oesterreicher erwarteten. „Sind wir glücklich," schrieb er an d'argens, „so werde ich Sie davon benachrichtigen, sind wir unglücklich, so nehme ich im Voraus von Ihnen Abschied, ja mein Lieber, die ganze Boutique geht zum Teufel!" . . . Frankreich hatte unter der vertraulich durch Voltaire ausgesprochenen Bedingung, daß Preußen Kleve abträte, Frieden geboten; aber der König hatte darauf geantwortet, er finde diese Vorschläge so unsinnig, detß er sie ins Tollhaus schickeu wolle; denn nur da sei der richtige

5. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 17

1886 - Berlin : Oehmigke
17 junckern ohne geldt, eine groe, breite gae zu enge, einen andern gemeinen Menschen neben sich lassen herzu gehen, und mchte wohl jemand zu solchen Hoffertigen gesellen sprechen: lieber juncker nicht zu hochgetretten. Solve quod debes, et servato fidem." In den Kleidungen der Berliner herrschte bereits einige Mannigfaltigkeit, je nachdem man sie von den Trachten anderer Nationen, die man nachahmte, entlehnt hatte, und dadurch entstand eine Art von Mode, besonders bei dem Frauenzimmer, welches sich darinnen ansznzeichnen schien. Man trug aber meh-renteils noch kurze Wmser, gewhnlich von schwarzer Farbe, ferner spanische Mntel und Kragen und auf dem Kopfe stolze Barette, die bei vornehmen Personen von Sammet, bei ge-ringeren von Filz, Tuch oder Leder waren. Als der Krfrst 1609 die Erbhuldigung in der Altmark einnahm, trug er ein grn-damastnes Habit und hatte das Haupt entblt. Da die Vermgensumstnde der Unterthanen sich verringert hatten, so waren keine Polizeigesetze wider den Aufwand in den Kleidungen ntig; der Mangel machte deshalb natrliche Einschrnkungen. Weil keine stehenden Soldaten unterhalten wurden und, wie gesagt worden, nicht unterhalten werden konnten, um die Stadt zu bewachen, so war solches das Geschft der Brger. Damit aber solche auch mit den Waffen einigermaen umzu-gehen verstehen mchten, so verstattete man ihnen das Scheiben-und Vogelschieen. Daher schrieb der Kurfürst 1617 an den Rat zu Berlin, da der Brgerschaft vor dem Ratanse fr die Bchsen- und Bogenschtzen eine Vogelstange errichtet werden sollte, und gab selbst dazu einen Teil der Kosten her. Er schien auch fr dieses Vergngen der Einwohner sehr ein-genommen zu sein, weshalb er dem Rate nachdrcklich befahl, es ja so einzurichten, da das Werk bei seiner Rckkunft ans Preußen vollendet sei. Schillmann, Bilder. 2
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