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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 224

1888 - Berlin : Hertz
224 Sorge für Die stabte und Gewerbe. auf dem Throne, den erhabenen Berus, ein Schirmherr der Protestanten von Deutschland zu sein, und nachdem ihm seine geistlichen Räthe versichert, daß die Salzburger keine Schwärmer, sondern ehrliche Lutheraner seien, erklärte er ihnen, er wolle sie, wenn ihrer auch etliche Tausend wären, in seinem Lande aufnehmen. Er begnügte sich nicht, ihnen freien Landbesitz in Preußen mit allen Rechten und Vortheilen anderer Colonisten zuzusichern, sondern schickte ihnen auch Reisegeld auf die ganze Dauer der Reise. Die Auswanderer schlugen dann in freudigem Gottvertrauen den Weg nach Berlin ein, wo sie feierliches Glockengeläute, sowie das Wohlwollen des Königs, seiner Familie und der ganzen Bevölkerung empfing. Ihre Zahl wuchs bis über 15,000, und sie siedelten sich fast sämmtlich in Preußen, besonders in Lit-thauen, um Memel, Tilsit, Gumbinnen und Insterburg an, wo ihnen guter Acker, Wiesen, Weide, Fischerei und Wälder überlassen, auch das nöthige Vieh und Acksrgeräth großentheils unentgeltlich gewährt wurde. Auch Kirchen und Schulen errichtete ihnen ihr neuer Landesfürst, und that überhaupt Alles, um ihnen die preußische Heimath so lieb zu machen, wie die frühere. So erhob sich an den Grenzen des Reiches eine neue Schöpfung, und im Jahre 1799 konnte der Kronprinz Friedrich voll Freude schreiben: „Die Erde ist wieder angebaut, das Land bevölkert; bet König hat es weder an eigener Mühe, noch an dem, was Andere antreiben kann, fehlen lassen, keinen Aufwand hat er erspart, Hunderttausend denkender Wesen verdanken ihm ihr Dasein oder ihr Glück." Der Anbau der Städte erfreute sich ebenso wie der Landbau der fürsorglichen Theilnahme des Königs: besonders die Hauptstadt Berlin. Die Friedrichstadt wurde um die Hälfte erweitert, die großen Plätze in der Mitte der Stadt, welche jetzt wegen ihrer Schönheit bewundert werden, die prächtige Wilhelmsstraße mit ihren Palästen wurden damals angelegt. Der König versuhr dabei zum großen Theile mit einer gewissen Härte, indem er wohlhabenden Bürgern geradezu befahl, neue Häuser zu bauen. Er wies den Leuten Plätze an, gab ihnen allenfalls auch einen Theil des Baumaterials, und nun mußten sie ohne Widerrede an den Bau heran. „Der Kerl hat Geld, muß bauen," hieß es beim Könige, und da waren alle Gegenvorstellungen unnütz oder sogar gefährlich. — Noch mehr geschah für Potsdam, welches durch den Willen der branbenburgischen Fürsten ans einem morastigen Boben, den man erst mühsam ausfüllen mußte, zu künftiger Herrlichkeit entstanb. Der Wohlstanb der gewerbtreibenben Klassen und die Hebung des vater-länbischen Gewerbfleißes lagen dem Fürsten gleichfalls sehr am Herzen. Es war ihm ein Aergerniß, daß so viel Gelb aus seinem Lanbe nach Frankreich, Hollanb und England für die von bort gekauften Waaren ging: das sollte anders werben. Um das Gelb im Lanbe zu erhalten und zugleich die gesunkenen Gewerbe wieber zu beleben, verorbnete er zunächst, daß alle Bekleibnngs-stücke seiner Soldaten nur aus einheimischer Waare gefertigt werben sollten; balb legte er auch den übrigen Unterthanen die Pflicht auf, sich bei ihrer Bekleidung blos preußischer Wollenstoffe zu bedienen. Er kannte die Mittel, sich Gehorsam zu verschaffen, und brachte es dahin, daß bald Niemand mehr an die fremden Waaren dachte. Es lag ihm besonders an der Hebung der Wollmanusaklur in feinen Landen; bamit aber die Tuchmacher den ihnen ge-

2. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 69

1886 - Berlin : Hertz
69 unsterbliches Lob verdient (1704). Anch nach Italien folgten die 1704 Preußen ihrem Verbündeten und gewährten dem Prinz Eugen in der glorreichen Schlacht von Turin die kräftigste Unterstützung (1706). Bei dem Siege Marlboronghs bei Ramillies wirkten 1706 Friedrichs Truppen gleichfalls tapfer mit. — Frankreich war von allen Seiten stark bedrängt, doch half ihm noch einmal die Uneinigkeit seiner Feinde, deren Bündnis zuletzt auseinanderfiel. Zu Utrecht kam 1713 (bald nach Friedrichs I Tode) ein allgemeiner 1713 Friede zu Stande, in welchem Preußen außer der nochmaligen ausdrücklichen Anerkennung der Königswürde die Abtretung des Gebiets Geldern erlangte. Auch wurde der König von Preußen als Fürst von N e u f ch a t e l und V a l e n g i n in der Schweiz anerkannt; diese Fürstentümer waren demselben von Wilhelm Iii von Oranten abgetreten worden, französische Prinzen hatten jedoch auf deren Besitz gleichfalls Ansprüche gemacht, die sie erst im Utrechter Frieden aufgaben. Heer und Miliz. Das stehende Heer galt auch Friedrich I als eine der wichtigsten Säulen seiner Macht; er brachte dasselbe bis auf 50 000 Mann. Seinem Sinn für äußeren Prunk entsprach die Errichtung verschiedener Arten prächtiger Leibgarden, alle sehr kostbar ausgerüstet und hoch besoldet. — Unter Friedrich finden wir auch schon eine Art Landwehr, die sogenannte Miliz. Die Bauern, die unverheiratet und unter 40 Jahren waren, sollte» durch Unteroffiziere in den Waffen geübt werden, um in dringenden Fällen zur inneren Verteidigung des Landes mitzuwirken. Sorge für Wissenschaft und Kunst. Auch die Pflege der geistigen Entwickelung seines Volks erschien dem ersten König von Preußen als einer der würdigsten Gegenstände seiner königlichen Fürsorge: der Sinn des neuen protestantischen Königtums sollte bald auch zu einem Mittelpunkt geistiger Regsamkeit für ganz Norddeutschland werden. Außer der Universität Halle stiftete Friedrich, besonders auf Leibuitzs Rat, noch eine andere Werkstätte geistigen Lebens, dieakademiederwissenschafteniu Berlin; ihre 1700 Aufgabe ist die Sammlung und Erweiterung der wissenschaftlichen Kenntnisse und deren Verbreitung durch faßliche Schriften, die Unterhaltung eines belebenden Briefwechsels mit dem Auslande, die Aussendung einzelner Gelehrter zu Forschungen, die Bekanntmachung von Denkwürdigkeiten, die Anstellung astronomischer Untersuchungen it. der gl. Die völlige Einrichtung der „königlich preu-

3. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 72

1880 - Berlin : Hofmann
72 rief er die vertriebenen evangelischen Salzburger. Den Beamten ver-bot er die Plackereien der Bauern: Die Herren Rthe sollen nicht mit den Pferden meiner Bauern spazieren fahren!" Berlin erweiterte und verschnte er, indem er oft mit Hrte zum Bauen nthigte: Der Kerl hat Geld, muss bauen!" Er legte Fabriken aller Art an und lie seine Soldaten nur inlndische Tuche tragen. Er liebte und bte Recht und Gerechtigkeit, hasste aber die Advokatenkniffe. Als er einst einen An-geklagten verteidigen hrte, meinte er: Der Kerl hat recht!" Nachdem er den Gegenpart gehrt, rief er rgerlich: Der Kerl hat auch recht!" und schlug donnernd die Thr hinter sich zu. Besonders viel hat der König fr die Schulen gethan, fo dass man ihn den Vater der preuischen Volksschulen nennen kann. 3. Sein Heer hielt er fr den Grundpfeiler der Staatsmacht und brachte es von 48- auf 84,000 Mann. Seinen lieben, blauen Kindern" widmete er die grte Sorgfalt, besonders dem Leibregiment in Potsdam, das aus lauter Riesen bestand. Ein Riese, der sich in Paris fr Geld sehen lie, konnte erst als vierter Mann eingestellt werden. Seine Werber machten frmlich Jagd auf die langen Kerls" und entfhrten z. B. einen riesigen Mnch aus Rom mit Gefahr und vielen Kosten. Das Leibregiment war die Musterschule fr die ganze Armee, indem hier zuerst alle Verbesserungen probirt wurden. Der treueste Gehlfe des Knigs war der rauhe Fürst Leopold von Dessau. Er fhrte eiserne Ladestcke statt der hlzernen, den Gleichschritt und das gleichzeitige Feuern ein. Die Behandlung der Soldaten war hart, be-sonders grausam das Spieruthenlaufen. 4. Kriege hat er wenig gefhrt. Ohne namhafte Verluste gewann er den Schweden Vorpommern ab. Auch an den Rhein gegen die Franzofen ist er einmal gezogen. Wenn die Franzofen ein Dorf in Deutschland angreifen, fo mfste der Fürst ein Cujon sein, welcher nicht den letzten Blutstropfen dran fetzte!" fagte er. Der Kaiser belohnte ihn aber mit habsburgischem Danke", so dass er entrstet ausrief: Der Kaiser behandelt mich und alle Reichsfrsten wie Schubiacks." Auf den Kronprinzen deutend, sprach er ein andermal: Da steht einer, der mich rchen wird!" Nach schweren Leiden starb er mit den Worten: Herr Jesu, du bist mein Gewinn im Leben und im Sterben!" Er ist ein wichtiges Glied in der preuischen Regentenkette. Ohne seinen Schatz und sein Heer wren die Thaten des groen Friedrich kaum mglich gewesen. 24. Friedrich Ii. der Groe oder Einzige 17401786. 1. Seine Erziehung. Friedrich hat in seiner Jugend eine harte Schule durchmachen tnffen. Sein strenger Vater wollte einen guten Deutschen aus ihm machen, aber seine franzsischen Erzieher flten

4. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 45

1880 - Berlin : Hofmann
45 Pilze auf allen Anhhen. Hier hielten die Raubritter Wacht, ob nicht Warenzge sich nahten. Kam eine Beute in Sicht, so schwangeil sie sich in den Steigbgel, berfielen und plnderten die Warenzge und erpressten fr die Gefangenen ein Lsegeld. 2. Rudolfs Wahl. Ganz Deutschland war die traurigen Zustnde mde und wnschte einen krftigen Regenten an die Spitze. Da traten endlich die Fürsten zusammen und suchten nach einem Manne, der nicht zu mchtig, aber doch krftig und weise genug sei, um die Ordnung wieder herzustellen. Die Wahl fiel auf den Schweizer Grafen Rudolf vouhabsburg, der einst den Erzbischos von Mainz auf einer Reise nach Rom durch die Alpen geleitet und diesem gar wohl gefallen hatte. Bei Rudolfs Krnung in Aachen war das Zepter vergessen. Rasch besonnen nahm er das Kruzifix vom Altar und sagte: Das Zeichen, in dem die Welt erlst ist, mag auch wohl als Zepter dienen!" 3. Seine Kmpfe. Rudolf wusste sich berall Achtung zu ver-schaffen. Alle Zeit und Kraft widmete er der Wiederherstellung der Ordnung in Deutschland. Um Italien kmmerte er sich nicht. Ich sehe wohl die Futapfen derer, die glcklich hinein gekommen, nicht aber derer, die wohlbehalten heraus gekommen sind!" pflegte er zu sagen. Der schlimmste Feind fr Deutschlands Ruhe war der Bhmen-knig Ott okar, der Rudolf nicht anerkennen und das angemate Oster-reich nicht herausgeben wollte. Rudolf zog mit geringer Macht und ohne Geld gegen ihn. Ich habe kein Geld in der Kriegskasse als diese 5 Schillinge," sagte er, aber der Herr, der immer geholfen hat, wird auch jetzt sorgen!" Ottokar verlor in der Schlacht auf dem March-felde 1278 sein Leben, und Rudolf belehnte seine Shne mit sterreich. So wurde er der Stammvater der Habsburger in sterreich. Im ganzen Reiche stellte Rudolf die Ordnung wieder her, indem er den Fehden Halt gebot, die Raubburgen zerstrte und die Raubritter hngen oder kpfen lie, so in Erfurt auf einmal 29. __ 4. Sein Charakter. Cr war von hohem Wchse, hatte eine groe gebogene Nase, eine etwas dicke Unterlippe, viele Stirnfurchen und ein mild-ernstes Gesicht. Er trug bestndig ein graues Wams, das er auf Kriegsfahrten selber flickte. Im Kriege theilte er alle Beschwerden und Entbehrungen mit den Soldaten. Gegen Freund und Feind war er gerecht; jedem gestattete er auf seinen Reisen durchs Reich freien Zutritt; fr alle Hlfsbedrftige hatte er eine offene Hand. Wie uneigenntzig und redlich er war, das drckte das Volk da-durch aus, dafs es von manchem seiner Nachfolger sagte: Der hat Rudolfs Ehrlichkeil nicht!" 5. Sein Ende. Die Wahl seines Sohnes Albrecht zum Kaiser konnte Rudolf auf einem Reichstage zu Frankfurt nicht durchsetzen. Gekrnkt reiste der alte Kaiser ab. Auf der Reise erkrankte er, und als ihm die Arzte nur noch wenige Tage Lebensfrist gaben, rief er: Auf

5. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 319

1889 - Berlin : Nicolai
319 — ohne Verletzung der Würde Unserer Krone und ohne Beeinträchtigung des davon unzertrennlichen Wohles des Landes, nicht länger fortgeführt werden kann^). Wir verordnen demnach, auf deu Antrag Unseres Staats-Mini- steriums, was folgt: §. l. Die zur Vereinbarung der Verfassung berufene Versammlung wird hierdurch ausgelöst. §. 2. Unser Staats-Ministerium wird mit Ausführung dieser Ver- ordnung beauftragt. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beige- drncktem Königlichen Jnsiegel. Gegeben Potsdam, den 5. Dezember 1848. Friedrich Wilhelm. 2-1-7. Dankeriaß Friedrich Wilhelms Iv. an das Heer. 1849. (Reden k., Ii., Nr. 47.) Ich wünsche Meinem herrlichen Kriegsheere, Linie und Landwehr, Glück zum ueueu Jahre. Am Schluß des verhängnisvollen Jahres 1848 aber sage Ich dem Heere ans wahrstem Herzensbedürfnis anerkennende Worte für sein unvergleichliches Verhalten während desselben. In dein verflossenen Jahre, Ivo Preußen der Verführung und dem Hochverrate ohne Gottes Hülse erlegen wäre, hat Meine Armee ihren alten Ruhm be- währt und ueueu geerutet. König und Volk blicken mit Stolz auf die Söhne des Vaterlaudes. Sie hielten ihre Treue, als Empörung die fried- liche Entwickelung der freisinnigen Institutionen störte, denen Ich Mein Volk besonnen entgegenführen wollte. Sie schmückten ihre Fahnen mit neuen Lorbeeren, als Deutschland unserer Waffen in Schleswig bedurfte. Sie bestaudeu siegreich Mühseligkeiten und Gefahren, als im Großherzogtnm Posen die Insurrektion zu bekämpfen war — ihre Mitwirkung zur Erhal- tuug der Ordnung in Süd-Deutschland-) erwarb dem preußischen Namen neue Anerkennung. — Als endlich im Vaterlande selbst die Gefährdung des Gesetzes das Einschreiten der bewaffneten Macht und das Zusammen- ziehen der Landwehr erheischte, verließen die wackeren Landwehrmänner freudig Haus und Hof, Weib und Kiud, und alle, Liuie und Landwehr, ') Am 22. Mai 1848 hatte der König eine preußische Nationalversammlung nach Berlin berufen. Weil aber diese bei dem unruhigen Geiste der Hauptstadt unter dem Drucke der Straßendemokratie stand, so verlegte sie der König nach Brandenburg, wo sie am 27. Nov. eröffnet wurde. Als aber die Mehrheit derselben trotz des königlichen Verbotes ihre Sitzungen in Berlin fortsetzte, rückte General von Wrangel mit einer beträchtlichen Truppenmacht in die Hauptstadt ein; der Köuig löste nun die Versammlung auf, welche in ihrem Widerstaude gegen die Regierung bis zur Steuerverweigerung vorgeschritten war, und gab aus köuig- licher Vollkommenheit eine Verfassung, 5. Dezember. — 2) In Badeu und der Pfalz.

6. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 320

1889 - Berlin : Nicolai
— 320 — rechtfertigten Mein in sie gesetztes Vertrauen und die bewunderungswürdige Organisation, welche der hochselige König Unserem Heere gegeben hat. — lieberall hat die Armee ihre Pflicht gethan. Höher noch als diese Thaten schlage ich aber die Haltung an, welche die Armee Monate hindurch bewährt hat, als sie abscheulichen Schmähungen, Verleumdungen und Ver- snhrungen ihren vortrefflichen Geist und edle Mannszucht reiu und nnge- trübt entgegenstellte. Ich kannte Meine Armee, wo Ich rief, stand sie be- reit, in voller Treue, iu voller Disziplin. Mehr hätten die Truppen in Preußens glorreichster Epoche nicht leisten können. Ich danke den Gene- ralen, Offizieren und Soldaten des stehenden Heeres und der Landwehr in Meinem Namen und im Namen des Vaterlandes. Potsdam, den 1. Januar 1849. Friedrich Wilhelm. 248. Ablehnung der deutschen Kaiserkrone durch Friedrich Wilhelm Iv. 1849. <Reden k., Ii., Nr. 54.) Erwiderung auf den Antrag der deutschen Nationalversammlung zu Frank- furt a. M.l) durch eine Deputation unter dem Präsidenten Simson, Z. April. Meine Herren! Die Botfchast, als deren Träger Sie zu Mir gekommen sind, hat Mich tief ergriffen. Sie hat Meinen Blick aus den König der Könige gelenkt und auf die heiligen und unantastbaren Pflichten, welche Mir als dem Könige meines Volkes und als einem der mächtigsten deutschen Für- sten obliegen. Solch ein Blick, Meine Herren, macht das Auge klar und das Herz gewiß. In dem Beschluß der deutscheu National-Versammlung, welchen Sie, Meine Herren, Mir überbringen, erkenne ich die Stimme der Vertreter des deutschen Volkes. Dieser Rus giebt Mir ein Anrecht, dessen Wert Ich zu schätzen weiß. Er fordert, wenn Ich ihm folge, unermeßliche Opfer von Mir. Er legt Mir die schwersten Pflichten auf. Tie deutsche Natioual-Versammlnng hat aus Mich vor allen gezählt, wo es gilt, Deutschlands Einheit und Kraft zu gründen. Ich ehre ihr Vertrauen, sprechen Sie ihr Meinen Dank dasür aus. Ich biu bereit, durch die That zu beweisen, daß die Männer sich nicht geirrt haben, welche ihre Zuversicht aus Meine Hingebung, auf Meine Treue, auf Meine Liebe zum gemeinsamen deutschen Vaterlande stützen. ') Am 27. März 1849 war die Erblichkeit der Kaiserwürde bei der zweiteil Lesung der Reichsverfassung in Frankfurt angenommen, und am 28. März auf den Vorschlag Heinrichs von Gagern von der Mehrheil der Versammlung die Übertragung derselben aus König Friedrich Wilhelm Iv. beschlossen.

7. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 390

1889 - Berlin : Nicolai
— 390 — Dieser Wille stellte mir Männer zur Seite, um so Großes vollbringen zu sollen. Dieser Wille stählte die Gesinnung der Kämpsenden in Hingebung und Ausdauer und nie gekannter Tapferkeit, sodaß an Preußens Fahnen und an die seiner Verbündeten sich unvergänglicher Ruhm und neue Ehre knüpfte. Dieser Wille begeisterte das Volk zu nie gekannter Opferwillig- feit, Zur Linderung der Leiden, die der Krieg unvermeidlich schlägt! Mit demütig dankerfülltem Herzen preise ich Gottes Gnade, die uns würdig besnnden hat, so Großes nach seinem Willen vollbringen zu sollen! Möge diese Gnade ferner uns zur Seite stehen beim Auf- und Ausbau des neu geeinten Deutschlands, zu dem erst der Grund gelegt ist, und Frieden uns beschieden sein, „die Güter in Demut zu genießen", die in blutigen, heißen Kämpfen errungen wurden! Herr, dein Wille geschehe im Himmel also auch auf Erden! Amen! Wilhelm.

8. Unser Vaterland - S. 201

1900 - Berlin : Bruer
— 201 — hervorströmende Blut aus dem Antlitz mit dem zärtlichen Dankeswort: „Heinrich, ich gedenke Dir's!" Und zu den Seinen gewandt, meinte er: „So haben wir den Wunsch der Römer erfüllt und das Kaisertum erkauft, nicht mit Geld, aber nach deutscher Sitte mit dem Schwerte." Ehe Friedrich nach Deutschland zurückkehrte, ließ er das schmachvolle Bild im Lateran verbrennen, das spottend rühmte, wie Lothar „die deutsche Kaiserkrone demütig vom Papste" empfing. Denn Friedrich Barbarossa war sich voll bewußt, die deutsche Kaiserkrone nicht vom Papste, sondern von Gottes Gnaden zu Lehen zu tragen, um gleich Karl dem Großen sein Kaiseramt in heiliger Pflichterfüllung zu verwalten. In Deutschland galt es zunächst, der Fehdelust und manchen Auswüchsen des Rittertums zu wehren, das in dem ungebundenen Leben der Kreuzzüge vielfach zum Raubrittertum geworden war. Stegreif nannten es die Herren, wenn sie von ihren sicheren Burgen aus Wegelagerer an den Landstraßen wurden und ihre Feinde oder reisende Kaufleute überfielen, ausplünderten und erst gegen ein teures Lösegeld freigaben. Der Kaiser zog zunächst den Rhein entlang und zerstörte die festen Burgen der ritterlichen Räuber, unter denen auch die Bewohner des flachen Landes, die Bauern und Hörigen, so schwer litten, daß sie sich lieber Bürgerrecht in den Städten erwarben und „Pfahlbürger" wurden. Die Streitigkeiten der großen Herren schienen ebenfalls gütlich beigelegt zu sein, als Heinrich Jasomirgott freiwillig auf das Heinrich dem Löwen verliehene Bayern verzichtete und dafür seine Markgrafschaft Oesterreich als erbliches Herzogtum erhielt. Der Kaiser selbst vermehrte die eigenen Besitzungen durch seine Vermählung mit der reichen Beatrix von Burgund und konnte dadurch dem deutschen Kaisertum mehr äußeren Glanz verleihen, als bisher. Gleichwie zu Karls des Großen Zeiten kamen aus fernen Landen Fürsten und Gesandte zu den Hof- und Reichstagen Friedrich Barbarossas, ihm ihre Huldigung darzubringen. So versicherte der Gesandte des englischen Königs bei Ueberreichung kostbarer Geschenke im Namen seines Herrn, daß England und alles was dazu gehöre, nach des Kaisers Wunsch eingerichtet werden und ihm als dem Größeren der Wille des Königs zum Gehorsam nicht fehlen solle.

9. Unser Vaterland - S. 249

1900 - Berlin : Bruer
Begründer der Habsburgischen Hansmacht (1273 bis 1291.) „Geendet nach langem, verderblichen Streit War die kaiserlose, die schreckliche Zeit, lind ein Richter war wieder auf Erden. Nicht blind mehr waltet der eiserne Speer, Nicht fürchtet der Schwache, der Friedliche mehr, Des Mächtigen Bente zu werden." Diese Zeit mar gekommen mit der Erwählung des Grafen Nubolf von Habsburg zum deutschen König, und obiges Dichterivort giebt ein treffenbes Bilb berfelben. Das Grafengeschlecht der Habsburger, beren Stammgüter, beherrscht üon der kleinen Habsburg ober Habichtsburg, sich im Aar- und Reuß-thale ausbreiteten, war im zwölften Jahrhundert zu besonberem Ansehn gelangt und dem 9reichsoberhaupte allezeit treu ergeben gewesen. Durch kaiserliche ©nabe wie durch Heirat hatten die Habsburger allmählich reichen Besitz in der Schweiz und im Elsaß gewonnen und gehörten als „Lanbgrafen von Oberelsaß" zu bert Fürstengeschlechtern. Rudolf von Habsburg (geb. 1. Mai J 218) war als treuer Anhänger feines kaiserlichen Paten, Friebrichs Ii., schon in jngenblichem Aller vom Papite in den Bann gethan worben, hatte aber später

10. Unser Vaterland - S. 547

1900 - Berlin : Bruer
— 547 So ergriff Friedrich Ii. das Ruder des preußischen Staates, den er zu Ruhm und zu Ehre führen wollte, nachdem das Preußen feines Vaters und Großvaters so manche Schmach ruhig hatte hinnehmen müssen. Zunächst schien sich der junge König nur int Staatshaushalt genau umzusehen, dessen Verhältnisse er doch lange klug studiert hatte. Er erklärte, daß er zur bessern Leitung die Autorität aller Staatsverhältnisse allein vertreten werde. Obgleich das Interesse des Landes und seines Königs allemal dasselbe sein müsse, so könne es doch vorkommen, daß beider Vorteile nicht stets die gleichen sein möchten. Da fei es notwendig, dem großem Ganzen nachzugeben; das sei unstreitig fein Land und Volk. Er aber fei nur „der erste Diener des Staates." Dem entsprechend handelte König Friedrich Ii. Die Philosophie, welche er einst in jugendlichem Wissensdrange mit gelehrten Freunden gepflegt hatte, wurde ihm zur rechten und fruchtbringenden Weltweisheit, in der er „dem Geringsten feiner Unterthanen das Recht zusprach, Don ihm als König jede königliche Hülfe zu erwarten." Seine erste Regierungshandluug bestand darin, daß er in einer -großen Hungersnot, die über Preußen herein gebrochen war, die wohlgefüllten Kornmagazine feines Vaters für die Armen feines Landes eröffnete und um billiges Geld die sorgsam gesammelten Vorräte verlauste. Auch litt das Volk unter einer harten Rechtspflege. Das sollte anders werden; mit Abschaffung der Folter wurde der Anfang gemacht. Die Armee mußte, als Preußens Schutzmauer, wohl erhalten und gepflegt werden. Sie wurde zunächst' ans 100,000 Mann erhöht, und dem preußischen Gesandten, der aus Anlaß des Thronwechsels nach Wien geschickt wurde, wurde aufgegeben, möglichst viel Sache von der Armee Seiner Majestät des Königs von Preußen zu machen. Etwas mehr Respekt vor Preußens Streitmacht, als bisher, war recht wünschenswert. Aber die kostspieligen „langen Kerls" wurden abgeschafft, und eine menschenwürdigere Behandlung sollte dem gemeinen Soldaten Lust und Liebe zum Dienst einflößen. Auf eine Anfrage des geistlichen Ministeriums, wie es anjezo mit der Religion in Sr. Majestät Lauben sollte gehalten werben, gab der König bett Befcheib, daß „in feinen Staaten jebermann nach feiner Facon selig werben könne." Das war vier Wochen nach dem Tode Friedrich Wilhelms 1. Unter Anregung und Ermunterung des Königs, imß er „die Gazetten nicht genieren wolle," erschien bic erste Haube- 35*
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