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1. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 384

1889 - Berlin : Nicolai
— 384 — 30l Die Kapitulation von Paris*). 1871. (Generalstabswerk Il, 18, Anl. 156; französ.) — Art. 3. Durch die französische Militärbehörde soll unmittelbar die Übergabe aller Forts, welche den Ring der äußeren Verteidigung von Paris bilden, ebenso wie des Kriegsmaterials derselben an die deutsche Armee erfolgen. Die Gemeinden und die Häuser, welche außerhalb dieses Ringes oder zwischen den Forts liegen, können dnrch die deutschen Truppen bis zu einer Linie besetzt werden, welche durch militärische Kommissare zu zieheu ist. Das zwischen dieser Linie und dem Festungskreise von Paris übrig bleibende Terrain soll den Streitkräften beider Teile verschlossen sein. ... Art. 4. Während der Dauer des Waffenstillstandes soll die deutsche Armee Paris nicht betreten. Art. 5. Die Umwallnng soll ihrer Kanonen beraubt werden, deren Lafetten in die dnrch einen Kommissar der deutschen Armee bezeichneten Forts zu verbringen sind. Art. 6. Die Garnisonen (Linie, Mobilgarde, Marine) der Forts und von Paris werden kriegsgefangen bis auf eine Division von 12000 Mann, welche die Militärbehörde für den inneren Dienst in Paris behalten wird. Die kriegsgefangenen Truppen sollen ihre Waffen niederlegen, welche an den bezeichneten Plätzen angesammelt und bestimmungsmäßig wie üblich dnrch einen Kommissar abgeliefert werden sollen. Diese Truppen sollen im Innern der Stadt verbleiben, von wo sie während des Waffenstill- standes die Umwallnng nicht überschreiten dürfen. Die französischen Be- Hörden verpflichten sich, darüber zu wacheu, daß jeder, der zur Armee und Mobilgarde gehört, im Innern der Stadt zurückgehalten wird. Die Offi- ziere der gefangenen Truppeu siud auf einer den deutschen Behörden znzn- stellenden Liste aufzuführen. Bei Ablauf des Waffenstillstandes haben sich alle Militärpersonen der in Paris zusammengezogenen Armee als Kriegsgefangene der deutschen Armee zu stellen, wenn der Friede bis dahin nicht geschlossen ist. Die gefangenen Offiziere dürfen ihre Waffen behalten. Art. 7. Die Nationalgarde soll ihre Waffen behalten. Sie wird mit der Bewachung vou Paris und der Ausrechthaltung der Ordnung betraut werden. Ein gleiches soll mit der Gensdarmerie und ähnlichen im Muuizipaldienste verwendeten Truppeu der Fall sein, nämlich der republikanischen Garde, den Zollbeamten und Feuerwehrleuten; die Gesamt- heit dieser Kategorie dars 3500 Manu nicht überschreiten. ... Art. 9. Räch der Übergabe der Forts und der Entwaffnung der Ilmwallung und der Garnison gemäß Art. 5 und 6 soll sich die Wieder- *) Waffenstillstand vom 28. Januar 1871. Die Konvention enthält 13. Artikel.

2. Unser Vaterland - S. 615

1900 - Berlin : Bruer
-— 615 —- hatte Kaiser Franz die Tochter dem französischen Kaiser zur Gemahlin gegeben, nachdem noch nicht zwei Jahrzehnte zuvor die Schwester seines Vaters in Frankreich unter der Guillotine ihren Tod gefunden hatte. Der fast übermenschliche Glanz des Vermählungsfestes war um so mehr beängstigend, da der große, zum Feste gebaute Ballsaal in Brand geraten war, als alle Festteilnehmer darin versammelt waren. Ungezählte kamen darin um oder wurden im Gedränge erdrückt. „Wie Gott den eingebornen Sohn für die Erlösung der Menschheit dahin gegeben", so trösteten sich die Wiener, „gab der gute Kaiser-Franz seine Tochter für die Rettung des Vaterlands." Schon vor seiner Vermählung hatte Napoleon den von ihm erwarteten Sohn zum König von Rom bestimmt, den Quirinal für sich zum Kaiserpalast. Die altrömische Kaiserpracht sollte sich in seinem Hause erneuern. Am 20. März 1811 wurde ihm wirklich ein Sohn geboren, von dein das Volk in Deutschland spottend sang: „Der König von Rom, Napoleons Sohn, Ist viel zu klein Ein König zu sein." . . In Preußen waren unterdessen, nach außen fast unscheinbar, die von Stein, Hardenberg und Scharnhorst angebahnten Neugestaltungen langsam, aber sicher ins Leben getreten. Unterstützt von Gneisenau, dem einstigen tapfern Kommandanten Kolbergs, suchte Scharnhorst die in den Kriegsjahren sichtbar gewordenen Schwächen der preußischen Heeresausbildung der neuerdings bewährten französischen Kriegskunst entsprechend umzugestalten. Besonders wertvoll erschien es, durch fortwährende militärische Ausbildung der immer wieder als Reservetruppen entlassenen Soldaten, die jeden Augenblick zur Waffe zurück gerufen werden konnten, ein Heer von 150,000 Mann zur Verfügung zu haben, obgleich Napoleon Preußen nur eine stehende Armee von 42,000 Mann erlaubt hatte. Fester, als auf diese Waffenmacht, gründete sich Preußens Zukunft auf den Freiheitsdrang, auf den Haß des Volkes gegen das Fremdjoch. Die nationale Stimmung schuf sich selbst Pflege und Kraft in geheimen Bündnissen (Tugendbund), die sich als sittlich-wissenschaftliche Vereinigungen über ganz Norddeutschland verbreiteten. Das war eine neue Seite des Erwachens im deutschen Volksleben. Von dem Taumel schwelgerischer Genußsucht, von dem Luxus, der Sittenlosigkeit und der

3. Unser Vaterland - S. 103

1900 - Berlin : Bruer
— 103 — machtlos. Da verschanzte sich König Heinrich mit seinen Mannen in der Veste Verla bei Goßlar und machte von da Ausfälle auf den Feind. Bei einem solchen hatte er das Glück, einen feindlichen Heerführer in seine Gewalt zu bekommen. Um diesen loszukaufen, gingen die Ungarn endlich auf einen neunjährigen Waffenstillstand ein, da Heinrich ein hohes Lösegeld an Gold und Silber verschmähte. Freilich mußte er sich daneben zu einem jährlichen Tribut verstehen; aber Zeit gewonnen war auch hier alles gewonnen. Leider galt der Waffenstillstand nicht für das südliche Deutschland, wo sich die Ungarn durch wilde Raubfahrten gütlich thaten. Die Germanen, besonders die Sachsen, hatten allezeit einen Widerwillen gegen feste Städtemauern gehabt. Sie waren hingerissen von den Prachtbauten römischer Städte; aber es mochte ihnen sein, wie dem Landbewohner heutiger Zeit, der auch gern die Großstadt sieht, ihr aber bald mit noch größerer Befriedigung wieder entflieht. Die Burgen, die Königspfalzen und Bischofssitze waren durch Mauern umfriedigt; der freie deutsche Bauer aber, der Kern des deutschen Volkes, liebte sein freies Heim und seinen Hof, von dem er in weite Ferne hinaus schauen konnte, über die wogenden Felder hin, die durch seiner Hände Arbeit grünten und Frucht trugen. Darum her hatte er Wallhecken gezogen; das galt nun als Grenzmarke für des Nachbars Gehöft, und das Vieh der Weide konnte nicht darüber hinweg. Der dunkle Wald in der Ferne war sein und seiner Stammesgenossen Jagdrevier. Nun wurden Wall und Mauern nothwendig gegen die Ungarn, und Heinrich ließ Tag und Nacht bauen, Burgen, Vesten und Städte zu errichten. Aus der jederzeit zum Kampfe verpflichteten Bevölkerung mußte jeder neunte Mann zum Heerdienst in die fette Stadt ziehen; die acht übrigen bebauten das Land und mußten den dritten Teil des Ertrages in die Stadt liefern, die ihnen zur Zeit der Noi eine Zufluchtsstätte bot. Gerichtstage, Märkte, Festlichkeiten sollten in den Städten abgehalten werden. Der älteste Sohn des Hauses war verpflichtet, mit dem Heere auszuziehen; die Heergeräte und Waffen mußte er mitbringen. Ein altes Schriftstück der Gothaer Bibliothek, das etwa, der Sprache nach zu urtheilen, ein Jahrhundert später geschrieben wurde, meldet darüber: „De uegeu jar redete sie de Koning Heinrich un bot, (gebot) dat de negebe (neunte) man van dem Lanbe in be stabe vore

4. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 17

1886 - Berlin : Oehmigke
17 junckern ohne geldt, eine groe, breite gae zu enge, einen andern gemeinen Menschen neben sich lassen herzu gehen, und mchte wohl jemand zu solchen Hoffertigen gesellen sprechen: lieber juncker nicht zu hochgetretten. Solve quod debes, et servato fidem." In den Kleidungen der Berliner herrschte bereits einige Mannigfaltigkeit, je nachdem man sie von den Trachten anderer Nationen, die man nachahmte, entlehnt hatte, und dadurch entstand eine Art von Mode, besonders bei dem Frauenzimmer, welches sich darinnen ansznzeichnen schien. Man trug aber meh-renteils noch kurze Wmser, gewhnlich von schwarzer Farbe, ferner spanische Mntel und Kragen und auf dem Kopfe stolze Barette, die bei vornehmen Personen von Sammet, bei ge-ringeren von Filz, Tuch oder Leder waren. Als der Krfrst 1609 die Erbhuldigung in der Altmark einnahm, trug er ein grn-damastnes Habit und hatte das Haupt entblt. Da die Vermgensumstnde der Unterthanen sich verringert hatten, so waren keine Polizeigesetze wider den Aufwand in den Kleidungen ntig; der Mangel machte deshalb natrliche Einschrnkungen. Weil keine stehenden Soldaten unterhalten wurden und, wie gesagt worden, nicht unterhalten werden konnten, um die Stadt zu bewachen, so war solches das Geschft der Brger. Damit aber solche auch mit den Waffen einigermaen umzu-gehen verstehen mchten, so verstattete man ihnen das Scheiben-und Vogelschieen. Daher schrieb der Kurfürst 1617 an den Rat zu Berlin, da der Brgerschaft vor dem Ratanse fr die Bchsen- und Bogenschtzen eine Vogelstange errichtet werden sollte, und gab selbst dazu einen Teil der Kosten her. Er schien auch fr dieses Vergngen der Einwohner sehr ein-genommen zu sein, weshalb er dem Rate nachdrcklich befahl, es ja so einzurichten, da das Werk bei seiner Rckkunft ans Preußen vollendet sei. Schillmann, Bilder. 2

5. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 200

1886 - Berlin : Oehmigke
200 ich habe Ordnung und Klarheit in den Finanzen gegrndet und in der Armee eine Mannszucht unterhalten, die sie allen Truppen Europas berlegen macht. Ich gebe willig und ohne Schmerz den Lebensatem, der mich beseelt, an die wohl-thtige Natur zurck, die ihn mir gndig verliehen, und meinen Krper an die Elemente, aus denen er zusammengesetzt ist. Als Philosoph habe ich gelebt und als Philosoph will ich bestattet sein, ohne Prunk, ohne Pracht, ohne Pomp. Man begrabe mich zu Sanssouci, oben auf den Terassen in einer Gruft, die ich mir habe bereiten lassen. Wenn ich sterbe, werden meine letzten Wnsche dem Glcke dieses Reiches gelten. Mge es allezeit regiert werden mit Gerechtigkeit, Weisheit und Kraft; mge es der glcklichste der Staaten sein durch die Milde seiner Gesetze, der gerechtest verwaltete durch die Verfassung seiner Finanzen, der am tapfersten verteidigte durch ein Heer, das nichts atmet als Ehre und Thatenruhm; so mge es in Blte leben bis ans Ende der Jahrhunderte."*) Sein Nachfolger, Friedrich Wilhelm Il, lie die Leiche neben der des Vaters in der Garnisonkirche zu Potsdam bei-setzen. *) liefen, Ii. 853. 54. Eberty, V, 257 ff. Druck von <B. Bernstein in Berlin.
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