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1. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 168

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 168 — 1677 brachte man in Livland ein Heer von 15000 Mann zu- sammen. Die Expedition begann unter den ungünstigsten Vorzeichen. Ein großer Brand in Riga vernichtete eine Menge Kriegsvorräte; der Befehlshaber der Armee, der Feldmarschall Fersen, ein tüchtiger Mann. starb inmitten der Vorbereitungen, und sein Nachfolger, 'der greise Benedict Horn, verzögerte den Aufbruch des Heeres über Gebühr. Noch im Januar 1678 lag es unthätig in den^ livländischen Quartieren. Auch Horn starb im Februar, nachdem ihm der über das lange Zaudern unwillig gewordene König Karl Xi. das Kommando abgenommen hatte. Den Oberbefehl erhielt sein Bruder Christian Horn, ein ebenfalls schon bejahrter Mann. und wieder vergingen Monate, ehe man mit der Ausrüstung fertig werden konnte. Aus dem Marsche nach Preußen mußte man Kurland und polnisches Gebiet passieren. Die Verhandlungen mit diesen Ländern wegen des Durchzuges nahmen eine lange Zeit in Anspruch, ehe man zum glücklichen Abschlüsse kam. Mittlerweile lief ein Hilfscorps, das mit französischem Gelde an der Weichsel zusammengebracht war, um dem voraussichtlich herbeieilenden Kurfürsten den Übergang über diesen Strom zu wehren, wieder auseinander, lichteten Seuchen und Desertion die Reihen des livländischen Heeres, legte Christian Horn, an dem glücklichen Erfolge verzweifelnd, freiwillig den Oberbefehl nieder. Mit diesem wurde nun der dritte der Brüder, Heinrich Horn, betraut. Er galt als ein tapferer Mann und hatte sich noch in seinem 65. Lebensjahre die jugendliche Kraft des Mannes bewahrt. Bisher aber war er unglücklich in allen kriegerischen Unternehmungen gewesen, bei denen er ein selbständiges Kommando geführt hatte; fein alter Unstern sollte ihn auch jetzt nicht verlassen. Für die Ordnung des Verpflegungswesens und sür die Sorge um den gemeinen Mann bewies er wenig Geschick, ein Fehler, der viel zum Mißlingen des Feldzuges beitrug. Der Sommer 1678 war vergangen, beinahe auch der Herbst. Erst gegen Ende des Oktober, also in einer Zeit, wo in dortiger Gegend schon der Winter beginnt, setzte sich das Heer von Livland aus in Marsch. Gleich anfangs befand es sich in schlechtem Zustande. Es sollen die Regimenter meist junge und ungeübte, unzureichend bekleidete und mangelhaft bewaffnete Truppen gehabt haben; kam es doch vor, daß die Soldaten im Kurländischen um Brot und Handschuhe bettelten. In angestrengten Märschen ging es durch Kurland, langsamer dann durch das polnische Gebiet, bis endlich am 15. November 1678 die preußische Grenze unweit Memel erreicht wurde. Die Beschwerden des Weges, die überaus mangelhafte Verpflegung — es fehlte an ^alz, oft auch au Brot —. das häufige Biwakieren bei Regen oder Schnee begünstigten die Entstehung und Ausbreitung von Krankheiten; die Desertionen nahmen in erschreckender Weise zu. Trotzdem wäre der Armee, wenn Horn gleich anfangs energischer vorgegangen wäre, ein rühmlicher Erfolg vielleicht sicher gewesen, da die brandenburgi-scheu Streitkräste, welche ihr zur Zeit entgegengestellt werden konnten,

2. Unser Vaterland - S. 615

1900 - Berlin : Bruer
-— 615 —- hatte Kaiser Franz die Tochter dem französischen Kaiser zur Gemahlin gegeben, nachdem noch nicht zwei Jahrzehnte zuvor die Schwester seines Vaters in Frankreich unter der Guillotine ihren Tod gefunden hatte. Der fast übermenschliche Glanz des Vermählungsfestes war um so mehr beängstigend, da der große, zum Feste gebaute Ballsaal in Brand geraten war, als alle Festteilnehmer darin versammelt waren. Ungezählte kamen darin um oder wurden im Gedränge erdrückt. „Wie Gott den eingebornen Sohn für die Erlösung der Menschheit dahin gegeben", so trösteten sich die Wiener, „gab der gute Kaiser-Franz seine Tochter für die Rettung des Vaterlands." Schon vor seiner Vermählung hatte Napoleon den von ihm erwarteten Sohn zum König von Rom bestimmt, den Quirinal für sich zum Kaiserpalast. Die altrömische Kaiserpracht sollte sich in seinem Hause erneuern. Am 20. März 1811 wurde ihm wirklich ein Sohn geboren, von dein das Volk in Deutschland spottend sang: „Der König von Rom, Napoleons Sohn, Ist viel zu klein Ein König zu sein." . . In Preußen waren unterdessen, nach außen fast unscheinbar, die von Stein, Hardenberg und Scharnhorst angebahnten Neugestaltungen langsam, aber sicher ins Leben getreten. Unterstützt von Gneisenau, dem einstigen tapfern Kommandanten Kolbergs, suchte Scharnhorst die in den Kriegsjahren sichtbar gewordenen Schwächen der preußischen Heeresausbildung der neuerdings bewährten französischen Kriegskunst entsprechend umzugestalten. Besonders wertvoll erschien es, durch fortwährende militärische Ausbildung der immer wieder als Reservetruppen entlassenen Soldaten, die jeden Augenblick zur Waffe zurück gerufen werden konnten, ein Heer von 150,000 Mann zur Verfügung zu haben, obgleich Napoleon Preußen nur eine stehende Armee von 42,000 Mann erlaubt hatte. Fester, als auf diese Waffenmacht, gründete sich Preußens Zukunft auf den Freiheitsdrang, auf den Haß des Volkes gegen das Fremdjoch. Die nationale Stimmung schuf sich selbst Pflege und Kraft in geheimen Bündnissen (Tugendbund), die sich als sittlich-wissenschaftliche Vereinigungen über ganz Norddeutschland verbreiteten. Das war eine neue Seite des Erwachens im deutschen Volksleben. Von dem Taumel schwelgerischer Genußsucht, von dem Luxus, der Sittenlosigkeit und der

3. Unser Vaterland - S. 103

1900 - Berlin : Bruer
— 103 — machtlos. Da verschanzte sich König Heinrich mit seinen Mannen in der Veste Verla bei Goßlar und machte von da Ausfälle auf den Feind. Bei einem solchen hatte er das Glück, einen feindlichen Heerführer in seine Gewalt zu bekommen. Um diesen loszukaufen, gingen die Ungarn endlich auf einen neunjährigen Waffenstillstand ein, da Heinrich ein hohes Lösegeld an Gold und Silber verschmähte. Freilich mußte er sich daneben zu einem jährlichen Tribut verstehen; aber Zeit gewonnen war auch hier alles gewonnen. Leider galt der Waffenstillstand nicht für das südliche Deutschland, wo sich die Ungarn durch wilde Raubfahrten gütlich thaten. Die Germanen, besonders die Sachsen, hatten allezeit einen Widerwillen gegen feste Städtemauern gehabt. Sie waren hingerissen von den Prachtbauten römischer Städte; aber es mochte ihnen sein, wie dem Landbewohner heutiger Zeit, der auch gern die Großstadt sieht, ihr aber bald mit noch größerer Befriedigung wieder entflieht. Die Burgen, die Königspfalzen und Bischofssitze waren durch Mauern umfriedigt; der freie deutsche Bauer aber, der Kern des deutschen Volkes, liebte sein freies Heim und seinen Hof, von dem er in weite Ferne hinaus schauen konnte, über die wogenden Felder hin, die durch seiner Hände Arbeit grünten und Frucht trugen. Darum her hatte er Wallhecken gezogen; das galt nun als Grenzmarke für des Nachbars Gehöft, und das Vieh der Weide konnte nicht darüber hinweg. Der dunkle Wald in der Ferne war sein und seiner Stammesgenossen Jagdrevier. Nun wurden Wall und Mauern nothwendig gegen die Ungarn, und Heinrich ließ Tag und Nacht bauen, Burgen, Vesten und Städte zu errichten. Aus der jederzeit zum Kampfe verpflichteten Bevölkerung mußte jeder neunte Mann zum Heerdienst in die fette Stadt ziehen; die acht übrigen bebauten das Land und mußten den dritten Teil des Ertrages in die Stadt liefern, die ihnen zur Zeit der Noi eine Zufluchtsstätte bot. Gerichtstage, Märkte, Festlichkeiten sollten in den Städten abgehalten werden. Der älteste Sohn des Hauses war verpflichtet, mit dem Heere auszuziehen; die Heergeräte und Waffen mußte er mitbringen. Ein altes Schriftstück der Gothaer Bibliothek, das etwa, der Sprache nach zu urtheilen, ein Jahrhundert später geschrieben wurde, meldet darüber: „De uegeu jar redete sie de Koning Heinrich un bot, (gebot) dat de negebe (neunte) man van dem Lanbe in be stabe vore

4. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 17

1886 - Berlin : Oehmigke
17 junckern ohne geldt, eine groe, breite gae zu enge, einen andern gemeinen Menschen neben sich lassen herzu gehen, und mchte wohl jemand zu solchen Hoffertigen gesellen sprechen: lieber juncker nicht zu hochgetretten. Solve quod debes, et servato fidem." In den Kleidungen der Berliner herrschte bereits einige Mannigfaltigkeit, je nachdem man sie von den Trachten anderer Nationen, die man nachahmte, entlehnt hatte, und dadurch entstand eine Art von Mode, besonders bei dem Frauenzimmer, welches sich darinnen ansznzeichnen schien. Man trug aber meh-renteils noch kurze Wmser, gewhnlich von schwarzer Farbe, ferner spanische Mntel und Kragen und auf dem Kopfe stolze Barette, die bei vornehmen Personen von Sammet, bei ge-ringeren von Filz, Tuch oder Leder waren. Als der Krfrst 1609 die Erbhuldigung in der Altmark einnahm, trug er ein grn-damastnes Habit und hatte das Haupt entblt. Da die Vermgensumstnde der Unterthanen sich verringert hatten, so waren keine Polizeigesetze wider den Aufwand in den Kleidungen ntig; der Mangel machte deshalb natrliche Einschrnkungen. Weil keine stehenden Soldaten unterhalten wurden und, wie gesagt worden, nicht unterhalten werden konnten, um die Stadt zu bewachen, so war solches das Geschft der Brger. Damit aber solche auch mit den Waffen einigermaen umzu-gehen verstehen mchten, so verstattete man ihnen das Scheiben-und Vogelschieen. Daher schrieb der Kurfürst 1617 an den Rat zu Berlin, da der Brgerschaft vor dem Ratanse fr die Bchsen- und Bogenschtzen eine Vogelstange errichtet werden sollte, und gab selbst dazu einen Teil der Kosten her. Er schien auch fr dieses Vergngen der Einwohner sehr ein-genommen zu sein, weshalb er dem Rate nachdrcklich befahl, es ja so einzurichten, da das Werk bei seiner Rckkunft ans Preußen vollendet sei. Schillmann, Bilder. 2

5. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 132

1886 - Berlin : Oehmigke
132 Da die Salzburger wiederholt und dringend den Wunsch ausgesprochen hatten, nicht von einander getrennt zu werden^ so beschlo Friedrich Wilhelm, sie in der Provinz Preußen, sei-nem groen Kolonisationsfelde, anzusiedeln. Zum Teil der Stettin auf dem Seewege, zum Teil auf dem Landwege wur-den sie nach Preußen, besonders nach Litthauen befrdert, um dort angesiedelt zu werden. Hier erhielten sie Land und das Jnventarinm zu dessen Bebauung, Kirchen und Schulen und jede mgliche Frderung. Da es auch an Unzufriedenheit und Enttuschung nicht fehlte, lt sich denken. Mancher Salzburger sehnte sich aus den Litthanischen Einden nach seinen schnen Bergen und gesegneten Thlern zurck, besonders da er an die scharfe preuische Zucht nicht gewhnt war, von Spanndiensten bisher nichts gewut und Mhe hatte, sich die Werber vom Halse zu halten. Indes im Laufe dieser 150 Jahre sind die Salzburger zu guten Preußen geworden. In Sitte, Gebrauch und Kleidung haben sie bis auf diesen Tag manche Eigentmlichkeit bewahrt. 78. Die langen Kerls. Im Jahre 1714 errichtete der König das in ganz Europa berhmte Leibregiment. Es glich einer Sammlung von Riesen, und alle groen Menschen in ganz Europa waren nicht sicher, Mitglieder desselben zu werden. Bereits als Kronprinz hatte Friedrich Wilhelm einige Kompagnien groer Leute in Wuster-hausen unterhalten, wovon der Vater aber nichts erfuhr. Jetzt, da ihn nichts hinderte, sich dieser seiner Liebhaberei hinzugeben, errichtete er das gedachte Regiment, dessen Znsam-menbringnng und Unterhaltung ungeheure Summen kostete. Es bestand dasselbe 1739 aus drei Bataillons, deren jedes sechs Musketier- und eine Grenadierkompagnie enthielt, im und allerlei Putzgegenstnde nach den Ausgewanderten benannten." Eberti Ii, S. 461.
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