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1. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 21

1886 - Berlin : Hertz
21 zu begründen, stiftete Friedrich die S ch w a n e n g e s e l l s ch a f t. In der Stiftungsurkunde (1443) erklärte er den Zweck der Brüderschaft dahin, „Einigkeit und friedlichen Stand in der heiligen Christenheit, vor allem in seinen eigenen Landen auszurichten und zu befördern." Nur Männer und Frauen von altem Adel durften aufgenommen werden und verpflichteten sich, „nach ihrem Stande ehrbar zu leben, sich vor aller Missethat, Unfug und Unehre treulich zu bewahren und ihre Streitigkeiten dem Urteile der Gesellschaft zu überlasten." Den Namen erhielt die Gesellschaft von einem sinnbildlichen Zeichen auf dem Ordensstern. Der Orden wurde jedoch von Friedrichs Nachfolgern vernachlässigt und ging zur Zeit der Reformation ganz wieder unter. Friedrichs Entsagung. Friedrichs letzte Jahre waren mit Fehden gegen Pommern ausgefüllt, wo nach dem Aussterben der Herzoge von Pommern-Stettin die brandenbnrgischen Fürsten Erb-ansprüche geltend machen durften, die Friedrich gegen die Herzöge von Pommern-Wolgast mit den Waffen in der Hand durchzuführen versuchte. Doch zog sich der Krieg lange fruchtlos hin, und wurde von Friedrich nicht mehr beendigt. Derselbe fühlte bei zunehmendem Alter nicht mehr die erforderliche Kraft in sich und entsagte dem Thron zu Gunsten seines Bruders Albrecht (1470). Ein Jahr 1470 darauf starb er in Franken auf der Plaffenbnrg (1471). 9 Albrecht Achilles (1470—1486) und Johann Cicero (1486-1499). Albrecht Achilles' ritterlicher Sinn. Kurfürst Albrecht erhielt von seinen Zeitgenossen mit gutem Recht den Beinamen Achilles; er stellte vor dem Untergang des Rittertums noch einmal die ganze Fülle und Blüte ritterlicher Kraft und ritterlichen Wesens dar. Von hohem Wuchs und zugleich von großer Würde zeichnete er sich früh in ritterlichen Spielen aus und erntete dann auf dem Schlachtfelde gleichen Ruhm, bald im Kampf für seinen Kaiser, bald in den Fehden gegen Nürnberg zur Wahrung seines Fürstenrechts. Weithin erscholl der Ruf seiner glänzenden Tapferkeit. Nach der Weise des Rittertums war er zugleich ein Freund prächtiger Hofhaltung und sein Wohnsitz in Franken, die Kadolz-burg, gab ein Bild des glänzenden Lebens aus der Blüte der

2. Unser Vaterland - S. 615

1900 - Berlin : Bruer
-— 615 —- hatte Kaiser Franz die Tochter dem französischen Kaiser zur Gemahlin gegeben, nachdem noch nicht zwei Jahrzehnte zuvor die Schwester seines Vaters in Frankreich unter der Guillotine ihren Tod gefunden hatte. Der fast übermenschliche Glanz des Vermählungsfestes war um so mehr beängstigend, da der große, zum Feste gebaute Ballsaal in Brand geraten war, als alle Festteilnehmer darin versammelt waren. Ungezählte kamen darin um oder wurden im Gedränge erdrückt. „Wie Gott den eingebornen Sohn für die Erlösung der Menschheit dahin gegeben", so trösteten sich die Wiener, „gab der gute Kaiser-Franz seine Tochter für die Rettung des Vaterlands." Schon vor seiner Vermählung hatte Napoleon den von ihm erwarteten Sohn zum König von Rom bestimmt, den Quirinal für sich zum Kaiserpalast. Die altrömische Kaiserpracht sollte sich in seinem Hause erneuern. Am 20. März 1811 wurde ihm wirklich ein Sohn geboren, von dein das Volk in Deutschland spottend sang: „Der König von Rom, Napoleons Sohn, Ist viel zu klein Ein König zu sein." . . In Preußen waren unterdessen, nach außen fast unscheinbar, die von Stein, Hardenberg und Scharnhorst angebahnten Neugestaltungen langsam, aber sicher ins Leben getreten. Unterstützt von Gneisenau, dem einstigen tapfern Kommandanten Kolbergs, suchte Scharnhorst die in den Kriegsjahren sichtbar gewordenen Schwächen der preußischen Heeresausbildung der neuerdings bewährten französischen Kriegskunst entsprechend umzugestalten. Besonders wertvoll erschien es, durch fortwährende militärische Ausbildung der immer wieder als Reservetruppen entlassenen Soldaten, die jeden Augenblick zur Waffe zurück gerufen werden konnten, ein Heer von 150,000 Mann zur Verfügung zu haben, obgleich Napoleon Preußen nur eine stehende Armee von 42,000 Mann erlaubt hatte. Fester, als auf diese Waffenmacht, gründete sich Preußens Zukunft auf den Freiheitsdrang, auf den Haß des Volkes gegen das Fremdjoch. Die nationale Stimmung schuf sich selbst Pflege und Kraft in geheimen Bündnissen (Tugendbund), die sich als sittlich-wissenschaftliche Vereinigungen über ganz Norddeutschland verbreiteten. Das war eine neue Seite des Erwachens im deutschen Volksleben. Von dem Taumel schwelgerischer Genußsucht, von dem Luxus, der Sittenlosigkeit und der

3. Unser Vaterland - S. 637

1900 - Berlin : Bruer
— 637 — Aber durch Schlauheit des frauzösischen Ministers Talleyrand hatte Frankreich zum Lohne dafür, daß es ganz Europa geknechtet, einen Gewinn von 100 Quadratmeilen und eine Million Einwohner „zur Abrundung seiner Grenzen." Frankreich behielt die elsässischen Reichslande, auch Mömpelgard, sowie die pfälzischen Gebiete zwischen der Weißeuburger Linie und Landau. Als aber Preußen die Bezahlung der 136 Millionen Franken verlangte, die ihm Napoleon als Entschädigung für den langen Durchzug der großen Armee zugesagt hatte, wehrte der Zar, Frankreich könne nicht Schulden bezahlen, die Napoleons Kriegszüge verursacht, auch müßten sie als Kontribution angesehen werden, welche Preußen zu tragen habe. Als nun gar Preußen die geraubten Kunstschätze zurück verlangte, zeterten die Franzosen, daß das gegen allen Kriegsbrauch sei. Sie vergaßen nur dabei, daß sie die Besiegten waren. Mit Mühe erhielt Preußen seinen Siegeswagen auf dem Brandenburger Thor von Berlin zurück, der einstweilen als Trümmerhaufen in einem Pariser Schuppen geruht hatte. Auch der Degen Friedrichs des Großen wurde zurückgegeben. Und doch, trotz aller Enttäuschungen, welcher Jubel ringsum, als die Friedensbotschaft kund wurde und nun die Siegesgöttin, ein Wahrzeichen des sieghaften Friedens, wieder in Preußens Hauptstadt einzog. Da mochte es wohl durch die deutschen Gaue singen und klingen: „Vaterland, in tausend Jahren Kam Dir solch ein Frühling kaum. Was die hohen Väter waren. Heißet nimmermehr ein Traum!" . . . Mit einer Reihe glänzender Feste wurde der Monarchen-Kongreß zu Wien eröffnet. Eine Versammlung von Kaisern; Königen, Fürsten und Staatsmännern mit ihren Gefolgschaften erinnerte an die herrlichsten Zeiten des einstigen deutschen Reiches. Es schien kaum, als solle es sich um ernste Beratungen handeln, vielmehr, wie man üppige Feste aufs genußreichste gestalten könne. Denn die fürstlichen Herren und Würdenträger hatten ihre Gemahlinnen mit sich, und bald schienen die Salons schöner und geistreicher Damen einflußreicher, als die Beratungen der Diplomaten. Kaiser Franz war der verschwenderischste Gastgeber, und der russische Kaiser blieb als der Reichste und Vornehmste der Mittelpunkt alles Glanzes und aller

4. Unser Vaterland - S. 103

1900 - Berlin : Bruer
— 103 — machtlos. Da verschanzte sich König Heinrich mit seinen Mannen in der Veste Verla bei Goßlar und machte von da Ausfälle auf den Feind. Bei einem solchen hatte er das Glück, einen feindlichen Heerführer in seine Gewalt zu bekommen. Um diesen loszukaufen, gingen die Ungarn endlich auf einen neunjährigen Waffenstillstand ein, da Heinrich ein hohes Lösegeld an Gold und Silber verschmähte. Freilich mußte er sich daneben zu einem jährlichen Tribut verstehen; aber Zeit gewonnen war auch hier alles gewonnen. Leider galt der Waffenstillstand nicht für das südliche Deutschland, wo sich die Ungarn durch wilde Raubfahrten gütlich thaten. Die Germanen, besonders die Sachsen, hatten allezeit einen Widerwillen gegen feste Städtemauern gehabt. Sie waren hingerissen von den Prachtbauten römischer Städte; aber es mochte ihnen sein, wie dem Landbewohner heutiger Zeit, der auch gern die Großstadt sieht, ihr aber bald mit noch größerer Befriedigung wieder entflieht. Die Burgen, die Königspfalzen und Bischofssitze waren durch Mauern umfriedigt; der freie deutsche Bauer aber, der Kern des deutschen Volkes, liebte sein freies Heim und seinen Hof, von dem er in weite Ferne hinaus schauen konnte, über die wogenden Felder hin, die durch seiner Hände Arbeit grünten und Frucht trugen. Darum her hatte er Wallhecken gezogen; das galt nun als Grenzmarke für des Nachbars Gehöft, und das Vieh der Weide konnte nicht darüber hinweg. Der dunkle Wald in der Ferne war sein und seiner Stammesgenossen Jagdrevier. Nun wurden Wall und Mauern nothwendig gegen die Ungarn, und Heinrich ließ Tag und Nacht bauen, Burgen, Vesten und Städte zu errichten. Aus der jederzeit zum Kampfe verpflichteten Bevölkerung mußte jeder neunte Mann zum Heerdienst in die fette Stadt ziehen; die acht übrigen bebauten das Land und mußten den dritten Teil des Ertrages in die Stadt liefern, die ihnen zur Zeit der Noi eine Zufluchtsstätte bot. Gerichtstage, Märkte, Festlichkeiten sollten in den Städten abgehalten werden. Der älteste Sohn des Hauses war verpflichtet, mit dem Heere auszuziehen; die Heergeräte und Waffen mußte er mitbringen. Ein altes Schriftstück der Gothaer Bibliothek, das etwa, der Sprache nach zu urtheilen, ein Jahrhundert später geschrieben wurde, meldet darüber: „De uegeu jar redete sie de Koning Heinrich un bot, (gebot) dat de negebe (neunte) man van dem Lanbe in be stabe vore

5. Unser Vaterland - S. 610

1900 - Berlin : Bruer
— 610 — auch in der Ferne, in Oesterreich, in Rußland, wo immer, nur dem von dem welschen Unterdrücker geknechteten Vaterlande. Die noch unbezahlten französischen Kriegsforderungen, wie die neu angebahnten Verhältnisse und Ordnungen verlangten vor allen Dingen reiche Geldmittel, die nicht vorhanden waren. Nur die Herstellung eines neuen, einheitlichen Steuersystems, die Beseitigung der Bevorzugungen und Steuerbefreiungen, konnte hier Hülfe schaffen. Sie waren bei den bisherigen Reformplänen noch nicht ins Auge gefaßt worden, und das folgende Ministerium Dohna-Altenstein meinte auch nur einen Ausweg finden zu können in der Abtretung eines Teils von Schlesien, als man zu der Zeit in Paris „sehen wollte, wie sich jetzt Preußen benehmen würde", um danach die Behandlungsweise einzurichten. Längst hatte das Königshaus sich seiner Schätze entäußert; das goldne und silberne Tafelgeschirr war verkauft; von ihren Schmucksachen hatte die Königin nur eine Perlenschnur zurück behalten, denn „Perlen bedeuten Thränen, und ich habe deren so viele vergossen." Equipagen, Dienerschaft, selbst die Kleidung der königlichen Familie war auf das äußerste Maß beschränkt worden, und es mag das Urteil eines russischen Diplomaten, der am königlichen Hofe Gast war, über das königliche Familienleben zu dieser Zeit reden: „Nicht gegen tausend Hoffeste mit goldenen Uniformen und Sternen möchte ich in meiner Erinnerung vertauschen gegen jenes einzige Schauspiel: Eine Königin sitzt am ärmlichen Tische, der, wie sie selbst, alles äußern Schmuckes entblößt ist; aber ihre Schönheit, Anmut und Würde leuchten um so heller. Neben ihr sitzt die älteste Prinzessin (Charlotte, später Kaiserin von Rußland), wie die Knospe neben der entfalteten Rose, und indem sie mit der Mutter die kleinen Hausgeschäfte teilte, entzückten beide durch liebenswürdige Aufmerksamkeit und ließen in meiner Seele ein lebendiges Bild zurück, das kein späteres Ereignis verlöschen konnte." Als jetzt Napoleon das Königspaar nach Berlin locken wollte, wich es der Einladung durch einen langem Besuch am russischen Kaiserhofe aus, wo die höchsten Ehren, die ausgesuchteste Pracht des Empsanges und der reichen Geschenke doch nicht den Notschrei des Vaterlandes zu übertäuben vermochten, der sie heim ries. Da gelang es dem König, von Napoleon die Erlaubnis zu erhalten, Hardenberg, den Vorgänger Steins, zurückzurufen, dessen eifriges Bestreben nun war, das Interesse, die Freiheit des Einzelnen

6. Unser Vaterland - S. 667

1900 - Berlin : Bruer
— 667 — ließ, wurde verhöhnt, und die Truppen mußten die einzelnen Barrikaden selbst am folgenden Tage gleich feindlichen Festungen nehmen. Von den widerstreitendsten Meinungen, wie von der eigenen Willensschwäche oder vielmehr von der persönlichen Herzensgute getrieben, gab Friedrich Wilhelm Iv. am Morgen des 19. März dem Volkswillen nach, das Militär mußte Berlin verlassen. Die Bürgergarde trat an seine Stelle. Weit davon entfernt, durch dieses königliche Entgegenkommen entwaffnet zu sein, brachte der Pöbel die schmählichsten Demütigungen über des Königs Haupt und Haus. Sein rührender Aufruf „An meine lieben Berliner" wurde mit Hohnlachen begrüßt. Die Massen der Leichen wurden in den Schloßhof geschleppt, und der König wurde gezwungen, diese Opfer der Empörung entblößten Hauptes zu grüßen. Der um seiner Energie willen gehaßte Prinz von Preußen mußte heimlich Berlin verlassen, um nicht in die Hände der Aufrührer zu fallen; an sein Palais schrieb man mit großen Lettern: „Nationaleigentum!" Wie gerade dieses Wort dem königlichen Hause ein Schutz gegen die aufgehetzten Volksmassen werden durfte, das erzählt der noch jetzt lebende Stadtförster Snhr zu Woldegk in Mecklenburg-Strelitz. Die treuherzige Art seines Berichts in Mecklenburger Platt spricht für die Wahrheit desselben. „Enes Dags im März 1848 kem ik ut de Olle Leipzigerstrat, wo ik as Gesell arbeitete (Suhr war ursprünglich Schneider) vor bat Tughus und sah dat Volk dor lagern. En ordentlich Biwak was up-schlagen, et würd dor kakt und braden. Dull gingt her. Da mit enmal fernen de Timmerlüd, de Aexten mit bunte Bänner up de Schultern, herangerückt und wnllen dat Paleh von den Prinzen Wilhelm vou Preußen demoliren. Dis wir all nah England flücht; dat Volk glöwte jo, he had de Revolution anstift. Up de Ramp von dat Palleh würden vele Reden Hollen, und de hohen Herren Minister und Professoren schregen stk beinah de Kehl ut den Hals, doch nützt dat allens nich. Dat Volk brüllte immer dortwüschen und leten se gor nich to End reden. Dünn dacht ik so bi mi: De Mann, wat de Prinz is, het di immer so fründlich grüßt, wenn du an dat Eckfinster von sin Paleh vöröwer gingst: de Mann dücht mi so recht dütsch und wohr; wenn't ichtens möglich is, denn möst du em jetzt Hespert. Ahn mi noch lang to besinnen, bün ik up de Ramp, hollt mi mit den linken Arm an enen Laternenpfahl fast und fang an to reden. Ik

7. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 17

1886 - Berlin : Oehmigke
17 junckern ohne geldt, eine groe, breite gae zu enge, einen andern gemeinen Menschen neben sich lassen herzu gehen, und mchte wohl jemand zu solchen Hoffertigen gesellen sprechen: lieber juncker nicht zu hochgetretten. Solve quod debes, et servato fidem." In den Kleidungen der Berliner herrschte bereits einige Mannigfaltigkeit, je nachdem man sie von den Trachten anderer Nationen, die man nachahmte, entlehnt hatte, und dadurch entstand eine Art von Mode, besonders bei dem Frauenzimmer, welches sich darinnen ansznzeichnen schien. Man trug aber meh-renteils noch kurze Wmser, gewhnlich von schwarzer Farbe, ferner spanische Mntel und Kragen und auf dem Kopfe stolze Barette, die bei vornehmen Personen von Sammet, bei ge-ringeren von Filz, Tuch oder Leder waren. Als der Krfrst 1609 die Erbhuldigung in der Altmark einnahm, trug er ein grn-damastnes Habit und hatte das Haupt entblt. Da die Vermgensumstnde der Unterthanen sich verringert hatten, so waren keine Polizeigesetze wider den Aufwand in den Kleidungen ntig; der Mangel machte deshalb natrliche Einschrnkungen. Weil keine stehenden Soldaten unterhalten wurden und, wie gesagt worden, nicht unterhalten werden konnten, um die Stadt zu bewachen, so war solches das Geschft der Brger. Damit aber solche auch mit den Waffen einigermaen umzu-gehen verstehen mchten, so verstattete man ihnen das Scheiben-und Vogelschieen. Daher schrieb der Kurfürst 1617 an den Rat zu Berlin, da der Brgerschaft vor dem Ratanse fr die Bchsen- und Bogenschtzen eine Vogelstange errichtet werden sollte, und gab selbst dazu einen Teil der Kosten her. Er schien auch fr dieses Vergngen der Einwohner sehr ein-genommen zu sein, weshalb er dem Rate nachdrcklich befahl, es ja so einzurichten, da das Werk bei seiner Rckkunft ans Preußen vollendet sei. Schillmann, Bilder. 2

8. Kurfürst Friedrich I. - S. 37

1891 - Berlin : Voss
— 37 — Ritters zu lähmen. Nach trotzigem, dreitägigem Widerstände übergab er sein Schloß. Der Herzog legte ihm eine schwere Demütigung auf. „Hat mit den ©einigen, Stricke um den Hals, die Frauenzimmer in weißen Badekitteln, von Hause ausgehend, mit einem demütigen Fußsalle sein väterliches Erbe in die Hände Friedrichs geben müssen, hoffend von dem großmütigen Sieger dasselbe wieder zu erhalten." Und diese Hoffnung trog ihn nicht, Friedrich nahm ihn bald wieder in Gnaden aus. Beuthen liegt am Rande des breiten Thales der Nuthe, auf dem Wege von Trebbin nach Potsdam, etwas nördlich von jener Stadt. Es war die Plage der südlichen Mark und der anliegenden Nachbargebiete gewesen. Deshalb zogen die Klosterleute der Aebte von Zinna und Lehnin, die Bürger von Jüterbok, Brietzen, Belitz freudig herbei, um die verhaßte Burg zu umlagern. Sie hatten leichte Arbeit. Als nach der Besiegung von Plaue der Erzbischof und der Burggraf vor Beuthen erschienen, ergab es sich ohne weitem Kampf. So waren alle vier Festen gefallen; der Trotz der widersetzlichen Ritter schien gebrochen. Damit hörte auch der Widerstand derjenigen auf, die noch an ihnen hingen. Lebhaft aber war die Freude aller derjenigen, welche so lange sich nach Ruhe und Ordnung gesehnt, jeden Abend das Haupt niedergelegt hatten in Furcht, was die Nacht oder der nächste Morgen bringen werde. Nun wußten sie, daß dieser Landeshauptmann nicht war wie die andern Statthalter, mit denen die aufsässigen Ritter Hohn und Spott getrieben hatten. Friedrich war nicht der „Tand von Nürnberg", den sie in ihm gern gesehen hätten. Lange hatte er in Geduld und Güte Frieden zu stiften gesucht, nun aber, da der Langmut, erschöpft war, hatte er gezeigt, daß er ein scharfes Schwert führe. Da mag wohl das Loblied entstanden sein, welches ihn als Erlöser der Mark preist. Damals war wohl die Kunst bekannt, Gedanken nieder zu schreiben, aber noch nicht die, die Schrift durch den Druck zu vervielfältigen. Ein Dichter, konnte seine Lieber nicht dadurch bekannt machen, daß er sie in zierlichen Bänden zum Verkaufe brachte, sondern es blieb ihm nichts übrig, als selbst im Lande umherzuziehen, um sie vorzutragen Der Sänger war ein willkommener Gast an den Höfen der Fürsten, in den Burgen der Ritte r nicht minder, wie in den Städten und den Dorskrügen,
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