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1. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 165

1886 - Berlin : Hertz
165 ländischen Geist Meines Volkes zu heben und zu stärken Mir vorsetze. Ich will das Recht des Staates nach seiner geschichtlichen Bedeutung befestigen und ausbauen und die Institutionen, welche König Friedrich Wilhelm der Vierte ins Leben gerufen hat, aufrecht erhalten. Treu dem Eide, mit welchem Ich die Regentschaft übernahm, werde Ich die Verfassung und die Gesetze des Königreichs schirmen. Möge es Mir unter Gottes gnädigem Beistand gelingen, Preußen zu neuen Ehren zu führen 1" Der Schleswig - Holsteinische Krieg. König Wilhelms Wunsch, Preußen zu neuen Ehren zu führen, ist durch einen zu Gunsten der Herzogtümer Schleswig-Holstein gegen Dänemark geführten Krieg in Erfüllung gegangen. Preußen unternahm den Krieg zunächst, um die Herzogtümer in den ihnen zugesicherten besonderen Rechten zu schützen, welche von der dänischen Regierung fort und fort verletzt wurden. Es gelang der preußischen Regierung, Österreich zur Teilnahme an dem Unternehmen heranzuziehen. Der greise Feldmarschall von Wränget erhielt den Oberbefehl über die vereinigte Armee, der ritterliche Prinz Friedrich Karl über die preußischen Truppen. Mitten im Winter, am 27. Januar 1864 rückte das verbündete Heer in Holstein ein, am 1. Februar überschritt dasselbe die Grenze Schleswigs. Nach einem ersten Kampfe bei Mis-sunde, in welchem die Preußen sich mit großer Tapferkeit schlugen, galt es, das sogenannte Danewerk, eine Reihe von Wällen und Festungswerken, welche sich quer durch Schleswig erstreckten, zu nehmen. Eine Belagerung ober ein Sturm hätte zahllose Menschenleben gekostet. Diese Opfer wurden dem verbündeten Heere erspart, indem Prinz Friedrich Karl am 5. Februar in früher Morgenstunde seine Truppen bei Arnis unbemerkt über die Schlei führte und dadurch den Dänen in den Rücken kam. Dieselben räumten darauf ohne Schwertschlag in großer Hast das gesamte Dauewerk und flohen nach Norden zu. Die Österreicher verfolgten sie und brachten ihnen in dem Treffen bei Översee empfindliche Verluste bei. Prinz Friedrich Karl eilte ihnen von Arnis aus mit Anstrengung aller Kräfte trotz Eis und Schnee durch unwegsame Gegenden zwanzig Stunden lang ununterbrochen nach und rückte am 7. Februar in Flensburg ein, doch waren die Dänen, welche einen Vorsprung von 14 Stunden hatten, schon am Morgen über Flensburg hinausgerückt, teils nach

2. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 88

1880 - Berlin : Hofmann
88 - Hchen Luise geboren. Seine Jugend fllt in die Zeit der deutschen Schmach und des preuischen Unglcks; ein tiefer" Eindruck ist ihm Ss Jlnev ?ett Ablieben, da seine edle Mutter blutige Thruen weinte. -1 ^U8rna^m .an Befreiungskriegen theil und zeichnete lich durch Muth aus. Mtt ganzer Seele widmete er sich dem Soldaten-stnde. Er^ vermhlte sich mit der deutschgesinnten edlen Augusta von Weimar, ^n den Revolutionsfiebern zog er sich durch seine Gradheit m-r. r berliner zu. In Baden besiegte er die Aufstndischen. Nach der hoffnungslosen Erkrankung seines Bruders trat er als Prmzregent" an die Spitze der Verwaltung, und nach dem ^eimaanqe desselben bestieg er den Thron seiner Vter, ein 64jhriger Mann aber 'jeder Zoll ein König und ein Deutscher!" Schlicht und wahr stark und klar, gerecht und fromm: das ist sein Charakter. In seiner ersten kniglichen Ansprache wnschte er, dass es ihm unter Gottes gnadigem Beistande gelingen mge, Preußen zu neuen Ehren m fuhren." 3 2. Der schleswig-holsteinische Krieg 1864. Der König setzte es gegen den Widerstand des Abgeordnetenhauses mit Hlse des Kriegs-Ministers von Roon und des Ministerprsidenten von Bismarck durch, dass die Schlagfertigkeit des Heeres durch eine neue Einrichtung bedeutend erhht wurde. Ein neuer Versuch zur Einigung Deutschlands icheiterte an der Eifersucht zwischen Preußen und sterreich. Damals uerte der weitschauende Bismarck, Deutschland knne nur durch Blut und Eisen und die Verlegung des sterreichischen Schwerpunktes nach Ofen (in Ungarn) geeinigt werden." In jener Zeit starb der König von Dnemark, der zugleich Herzog von Schleswig-Holstein war. Obgleich die beiden Herzogtmer up ewig ungedeelt" bei Deutschland verbleiben sollten, hatte er doch mit allen Mitteln versucht, Schleswig bis an die Eider zu einer dnischen Provinz zu machen. Die Warnungen und Drohungen des deutschen Bundes hatte er verlacht. Sein Nachfolger lie sich von der Partei der Eiderdnen" verleiten, trotz der Warnungen des Bundes, Schles-wig in die dnische Monarchie einzuverleiben. Solche Schmach durfte sich Deutschland von dem kleinen Dnemark nicht gefallen lassen. Im Winter 1^864 rckten sterreicher und Preußen der die Eider, ver-trieben die Dnen ans dem Danewirk und erfochten mehrere Siege. Zuletzt retteten sich die Dnen in die sehr festen Dppler Schanzen, wurden aber hier von den Preußen unter Prinz Friedrich Karl mit ebenso viel Eifer als Geschick, Ausdauer und Erfolg belagert. Den 18. April 1864 erfolgte der Sturm auf die zerschossenen Schanzen unter dem Gesnge des Preuenliedes und donnerndem Hurrah; 5000 Dnen wurden gefangen und 118 Kanonen erbeutet. Am 29. Juni gingen die Preußen in der Morgenfrhe auf 160 Khnen nach der Insel Alsen der und nahmen sie mit strmender Hand. Die

3. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 89

1880 - Berlin : Hofmann
- 89 - sterreicher hatten mittlerweile ganz Itland bis an das Skagens Horn eingenommen. Da verstand sich Dnemark imfriedenvonwien zur Abtretung Schleswig-Holsteins und Lauenbnrgs an sterreich und Preußen. So war die lange Schmach geshnt und das Schmerzens-find" der Mutter wieder gewonnen. 3. Der deutsche Krieg 1866. a. Die innere Ursache des Bruderkrieges war die alte Eifersucht zwischen sterreich und Preußen, die uere Veranlassung Schleswig-Holstein. Das vielsprachige sterreich" war nur zu einem Drittel deutsch und wollte doch Deutsch-laud beherrschen. Preußen war ein deutscher Staat mit geordneten Verhltnissen und zum Fhrer Deutschlands berufen. sterreich wollte aus Schleswig-Holstein einen neuen Kleinstaat machen, denn es konnte nur durch die Ohnmacht und Zerrissenheit der Einzelstaaten herrschen; Preußen forderte zum Besten der deutschen Wehrkraft die Hoheit der Land- und Seemacht, die Festung Rendsburg und fr seine junge Flotte den Kieler Hafen. Die billigen Forderungen wurden verweigert und Preuens Plne in jeder Weise gekreuzt. Ja sterreich setzte es durch, dass der Bundestag in Frankfurt mit 9 gegen 6 Stimmen beschlsse Preußen durch Waffengewalt zum Gehorsam zu zwingen. Da lste Preußen den Bund" auf und zog das Schwert gegen sterreich und seine Verbndeten. b. Der Einmarsch in Feindesland erfolgte mit Blitzesschnelle. Hessen, Sachsen und Hannover wurden besetzt, ohne einen Tropfen Blut zu vergieen. Der Kurfürst von Hessen wurde als Gefangener nach Stettin geschickt, seine Truppen entkamen nach Sden. König Johann von Sachsen rettete sich mit seinem Heere nach Bhmen. Der blinde König Georg von Hannover suchte sich mit 18,000 Mann zu den Bayern durchzuschlagen. Bei Langensalza siegte er am 27. Zuni der 8000 Mann zusammengeraffter Truppen des Generals Flie, wurde aber eingeschlossen und zur Waffenstreckung gezwungen. Nach dem Kriegsplane des schweigsamen Schlachten-denkers Moltke brach die preuische Armee mit 3 Heersulen in Bhmen ein. Die E l b a r m e e fhrte Herwarth von Bittenfeld, die 1. Armee Prinz Fri edrich Karl, die 2. Armee der Kronprinz Friedrich Wilhelm. Mit dem Wahlspruche: Lasset eure Herzen zu Gott und eure Fuste auf den Feind schlagen!" zog die erste Armee durch die Psse des Lansitzergebirges, die zweite durch die Psse des Iser-gebirges und die dritte durch die schleichen Sudetenpsse dem Elbkessel zu. Mit affenhnlicher Geschwindigkeit" erschienen sie an den Aus-gngen der Gebirgspsse und drangen nach vielen siegreichen Gefechten in den bhmischen Elbkeffel ein. Am 27. Juni wurde bei Podol und Nach od, am 28. bei Mnch e n grtz, Traut e na n und Skalitz, am 29. bei Schweineschdel und am 30. bei Gitschin gesiegt. Die preuische Tapferkeit, untersttzt durch das Schnellfeuer des Zndnadel-

4. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 114

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
Hausvogteiplatz bewahrt noch heute die Gestalt der einst an dieser Stelle errichteten Bastion. Alexanderplatz, Haakescher Markt, Opern-Platz, Gensdarmen Markt und Dönhoffsplatz sind die Reste der ehemaligen Esplanaden. 35. Souveräner Herzog von Preußen. (1660.) Nach der Schlacht Lei Warschau stoh der König von Polen gen Lublin, hatte aber bald wieder 40000 Mann um sich. Karl Gustavs Absicht war, ihn nicht mehr zu Atem kommen zu lassen. Dazu brauchte er aber den Beistand des Kurfürsten noch ferner. Dieser war nicht gewillt, für Schwedens Macht und Größe noch viel zu thun. Er führte den größten Teil seiner Truppen zurück nach Preußen. Was konnte er zwischen zwei mächtigen Reichen, wie Polen und Schweden war, beginnen? Keins von beiden sollte so stark werden, daß er Grund hätte, es zu fürchten; dahin strebte seine Politik. — Bald drangen die Polen von neuem vor, gewannen Warschau und bei Lyck einen glänzenden Sieg. Die Schweden kamen in arge Verlegenheit, zumal auch der Russe drohte und der Kurfürst mit seiner Hilfe schwierig und zurückhaltend blieb. Da entschloß sich Karl Gustav, um Friedrich Wilhelm sich fester zu verbinden, im Vertrage von Labiau am 10./20. November 1656 den Kurfürsten als souveränen Herzog von Preußen anzuerkennen. Gleichzeitig wurde das Bündnis zwischen Schweden und Brandenburg erneuert. Die Lage Schwedens besserte sich hierdurch nicht. Während der Kurfürst sich kaum der Polen erwehrte, erstanden Karl Gustav neue Feinde. Offen nahm der Kaiser gegen ihn Partei, und Dänemark erklärte ihm den Krieg. Karl Gustav zog gegen die Dänen, ohne seinem bedrängten Bundesgenossen genügende Unterstützung zurückzulassen, vertrieb sie aus Holstein, Schleswig und Jütland, ging im Winter ans 1658 über den kleinen Belt nach den Inseln hinüber und Zwang den König von Dänemark zu dem Frieden von Noeskilde. Den Kurfürsten hatte er durch seilten eiligen Abmarsch in die ungünstigste Lage gebracht. Polen zeigte sich aber geneigt, mit diesem Frieden zu schließen, wenn er in das alte Lehnsverhältnis zurückkehre. Friedrich Wilhelm antwortete jedoch, daß er von keinem Lehnsverhältnisse mehr hören wolle; wenn er auch selber gerne Frieden haben möchte, so solle man sich doch nicht einbilden, daß er ihn auf alle Bedingungen wünsche. Durch Vermittelung des Königs von Ungarn und Böhmen, Leopold, der Brandenburg für seine Wahl zum Kaiser gewinnen wollte, kam mit Polen zuerst ein Waffenstillstand, dann der Vertrag von Weh tau zu stände, am 19./29. September 1657, in welchem es ouf seine Oberhoheit über Preußen verzichtete und dieses als souveränes Herzogtum dem Kurfürsten überließ. Eine Zusammenkunft

5. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 115

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 115 — mit Johann Casimir in Bromberg brachte ein förmliches Bündnis zwischen Polen und Brandenburg. Niemand war darüber mehr erzürnt als der König von Schweden. Er erklärte sich jetzt als des Kurfürsten Feind, drohte, ihn für seinen Abfall zu bestrafen, und zog in Pommern ein Heer zum Einfalle in die Mark zusammen. Er griff aber nicht diese, sondern von neuem Dänemark an, auf dessen völligen Untergang er es abgesehen hatte. Bald war er wieder Herr des Festlandes und der Inseln; nur Kopenhagen widerstand ihm heldenmütig. Die Belagerung dieser Stadt zog sich sehr lange hin. Indessen wurde aus Brandenburgern, Kaiserlichen und Polen ein Heer gebildet und dem Kommando des Kurfürsten unterstellt. Es sollte Dänemark zu Hilfe eilen, und die Schweden aus Jütland und von den Inseln vertreiben. Am 14. September 1658 hielt Friedrich Wilhelm, umgeben von seinen Generalen, in deren Mitte der treffliche Sparr und der kühne Derfflinger nicht fehlten, bei Parchim in Mecklenburg Heerschau über seine Truppen; es waren 9000 Kürassiere, 2000 Dragoner und 4000 Mann Fußvolk. Alsdann brach er mit ihnen und den kaiserlichen und polnischen Hilfsvölkern, zusammen etwa 18000 Mann, nach Holstein gegen die Schweden aus. Deren Stolz und Übermut sollten gebrochen, was sie seit dreißig Jahren an Frevel auf deutschem Boden verübt, bestraft, ihr Raub an deutschen Landen ihnen wieder entrissen werden. So meinte und wollte es der Kurfürst, in solchem Sinne hätte er gern den begonnenen Kampf durchgeführt. „Gedenke ein jeder, der kein schwedisches Brot essen will", heißt es in einer damals veröffentlichten Druckschrift, „was er für die Ehre des deutschen Namens zu thun habe, um sich gegen sein eigenes Blut und sein einst vor allen Nationen berühmtes Vaterland nicht zu versündigen". Unerwartet und überraschend kam den Feinden der Anmarsch. Eilig zogen sie ihre Streitkräfte um Rendsburg zusammen; dann, als die Verbündeten siegreich vordrangen, flüchteten sie in die Feste Fried-richsödde am kleinen Belt, vorher aber noch weit und breit das Land verwüstend. Holstein und Schleswig wurden von ihnen Befreit. Während des Kurfürsten Fußvolk noch diesfeit der Eider war, streiften die polnischen Reiter schon bis Kotding in Jütland. Flammende Dörfer und zerstörte Weiler, Plünderung und Gewaltthat bezeichneten ihren Weg; was der Schwede verschont hatte, siel ihrer wilden Grausamkeit zum Opfer. Den Bewohnern wurden sie ein Schrecken, von dem noch die fpäte Nachwelt erzählte, und den eigenen Bundesgenossen zur Unehre und Last. Karl Gustav blockierte noch Kopenhagen. Der rasche Sieges-zng seiner Gegner auf der jütischen Halbinsel machte ihn um den endlichen Ausgang des Kampfes, welchen er so glücklich begonnen, besorgt. Zn allem Unglücke erschien nun noch vor dem Sunde eine 8*

6. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 117

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 117 — mit 150 Brandenburgern versank. Fünfmal brach der Feind aus seinen Schanzen hervor; erst nach blutigem Kämpft räumte er das Feld. Vier Wochen darauf ging es gegen Fünen. Die Unternehmung mißglückte, weil während der Überfahrt der Wind umsetzte und ein Landen unmöglich machte. Es fehlte auch die Unterstützung durch die holländische Flotte, welche in dieser Zeit unthätig vor Anker liegen blieb. Dieses Verhalten wurde durch ein unwillkommenes Schwanken der holländischen Politik veranlaßt, und da ein Einlenken derselben so bald nicht zu erwarten stand, sahen sich die Verbündeten in allen ihren Absichten gegen die Inseln gehindert. Es war hier vorläufig nichts zu gewinnen; 1500 Brandenburger und Kaiserliche, auch 3000 Polen, ließ man in Jütland zurück; mit dem Reste des Heeres marschierte der Kurfürst nach Schwedisch-Pommern. Endlich sollte auch Fünen den Schweden entrissen werden. Holland stellte seine Flotte wieder in den Dienst der gemeinsamen Sache. De Ruyter, Kommandant derselben, setzte die Truppen der Verbündeten, es war im November 1659, nach Fünen über, während dänische Regimenter über den großen Belt kamen. Im Osten und Westen der Insel zugleich landeten 10000 Mann, unter ihnen drei branden-burgische Reiterregimenter. Die schwedische Streitmacht, 6000 Mann stark, stand bei Nyborg. Am 14./24 November kam es dort zu einer blutigen Schlacht. Dreimal stürmte die Kavallerie gegen die Vierecke des schwedischen Fußvolkes au, doch umsonst. Dem Angriffe der Infanterie aber konnten die Schweden nicht mehr widerstehen; sie wurden geworfen und die Flüchtigen von den nachsetzenden Reitern niedergehauen. 2000 der ihrigen blieben auf dem Platze; die übrigen, und mit ihnen fast alle Offiziere, wurden kriegsgefangen. Karl Gustav hatte damit die Hälfte seiner besten Truppen verloren. Er ließ sein Heer vor Kopenhagen und ging nach Gothenburg, wo der schwedische Reichstag versammelt war. Die Bedrängnis, in welche er gekommen war, erforderte rasche Hilfe; den Mahnungen des eigenen Landes, welche zum Frieden rieten, konnte er nicht mehr ausweichen. Freilich ging die Sache der Verbündeten in Pommern nur langsam vorwärts, Dank der unlustigen Kriegführung der Kaiserlichen. Stettin widerstand ihnen; nur der Kurfürst hatte einige Erfolge und gewann Demmin. 3nt Anfange des Jahres 1660 wurden die Friedensverhandlungen zu Oliva bei Danzig eröffnet. Sie schienen anfangs keinen Erfolg zu haben; da starb plötzlich und unerwartet Karl Gustav, der nordische Alexander, wie man ihn genannt, sein Land unter vormundschaftlicher Regierung und durch den Krieg hart geschädigt zurücklassend. Sein Tod beschleunigte den Friedensschluß. Die Souveränität Preußens erhielt der Kursürst nun endgültig zugesichert und hatte damit einen großen Erfolg errungen. Das drückende Lehnsverhältnis zu Polen war gelöst, das Herzogtum deutscher Kultur gesichert, Friedrich Wilhelm fortan einziger Herr in diesem Lande und in einem Teile seines Staates nun wirklich selbständig. Der kluge Weg seiner Politik

7. Unser Vaterland - S. 338

1900 - Berlin : Bruer
— 338 — Zeit, in welcher der deutsche Name seinen hohen Klang unter den Völkern längst verloren hatte. Zur Zeit des Interregnums, noch weiter unter Otto Iv., hatten die Dänen sich das Land der Dithmarsen unterworfen. Zwar hatten sich Holsten und Dithmarsen in der blutigen Schlacht bei Bornhöved frei gemacht (1227) von der Dänenherrschaft und waren als freie Männer, unter denen die Edelleute mit den Bauern „zu gleichem Recht" gestellt waren, zu ihrer einfachen Hantierung zurückgekehrt. Ihre Schutzwaffe war das altsächsische Beil und das kurze Schwert; sie duldeten die Vögte des Bremer Erzbischofs nur, wenn sie aus dem Stamme der Dithmarsen waren. Aber „es kann der Beste nicht im Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt". Die fürstlichen Nachbarn, die Herzöge von Mecklenburg und andere Herren, brachen in das Land. Die Dithmarsen hatten sich endlich in der Kirche von Oldenvörde verschanzt. Aber die Feinde legten Feuer darum her, und schon loderten die Flammen an dem Gotteshause empor, das Blei träufelte an den Fenstern herab, da überlegten die Dithmarsen, daß, sollte es nun einmal in den Tod gehen, noch mancher Feind mit ihnen gehen könne. Wild brachen sie aus ihrem feurigen Gefängnis hervor und besiegten die schon triumphierenden Feinde. Ein ehrenvoller Friede kam zu stände; aber die Dithmarsen blieben immer auf der Wacht gegen die mächtigen Feinde. Als gar Kaiser Friedrich Ii. den Dänenkönig mit dem Lande „Dyetmarn" belehnte, „einem herrenlosen, seine Freiheit mißbrauchenden Lande", da mußte sich das Volk wieder ernstlich zur Notwehr rüsten. Obgleich der Kaiser später des eignen Vorteils wegen die Schenkung zurückzog, auch Christian I. von Dänemark starb, rüsteten doch seine Söhne, Johann, König von Dänemark, Schweden und Norwegen, Herzog von Schleswig-Holstein (das sich selbst den dänischen König als Schutzherrn erkoren) ein großes Heer gegen die „Bauern". Ritter und Söldnertruppen, darunter die „große Garde", kamen voll Uebermut in das Land der Dithmarsen. Grausamkeit und Verwüstung bezeichneten ihren Weg. „Wahr di Buer, de Garde de kumt!" sangen die voran stürmenden Truppen. Aber da stockte der Zug; quer über den Weg war eine Schanze gezogen, und dahinter hatten sich wohl tausend tapfere Dithmarsen verborgen. Es war bei dem „Dusenddüwelswars", wo die Marsch zu beiden Seiten am tiefsten ist. Zum Unglück für die Dänen

8. Vaterländische Geschichte - S. 21

1902 - Wiesbaden : Behrend
Mann, der durchs Los dazu bestimmt wurde, in die Stadt ziehen. Der dritte Teil des Ertrages der Äcker kam in die Stadt zur Aufbewahrung für die Zeit des Krieges. Um die Abneigung der Sachsen gegen das städtische Leben zu beseitigen, ließ Heinrich dre Märkte, Gerichte und öffentlichen Versammlungen in der Stadt abhalten. So bevölkerten sich die Städte bald; die Bewohner erhielten den Namen Bürger. 5. Verbesserung des Heeres. Der alte Heerbann war fast ganz in Vergessenheit geraten; Heinrich schärfte nun die Vorschriften für den Heerbann aufs neue ein und ließ die wehrfähigen Männer der Städte fleißig in Reih und Glied kämpfen. Dann war er darauf bedacht, ein tüchtiges Reiter-heer zu schaffen. Dieses übte er selbst ein, wie es den Feind in geschlossener Reihe angreifen sollte. 6. Gründung der Nordmark. 928. Das neue Reiterheer bestand die Probe im Kampfe gegen die Wenden an der Ostgrenze des Reiches. Unter den Nachfolgern Karls des Großen zerstörten die widerspenstigen Wenden die errichteten Burgen, verjagten die christlichen Priester und dienten wieder ihren alten Göttern. Heinrich drang nun in ihr Land ein und eroberte ihre Hauptstadt, die alte wendische Trutzfeste Breunabor (jetzt Brandenburgs An der Elbe bestimmte er dann einen Landstrich zu einer Markgrafschaft; sie lag dem „Einflüsse der Havel gegenüber und hatte Salz Wedel zur Hauptstadt. Uber die Markgrafschaft setzte er einen Markgrafen. Sie erhielt später den Namen Nordmark; damit war der Grund gelegt zur späteren Mark Brandenburg. 7. Schlacht an der Unstrut. 933. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Ungarn . abgelaufen. Als Heinrich den Gesandten den letzten Jahrestribut verweigerte, kehrten sie voll Wut heim, und bald brachen die Ungarn sengend und brennend, raubend und mordend in Thüringen eiu. Da flüchteten die Landbewohner in die befestigten Städte und fühlten sich hinter den starken Mauern wohl-geborgen. Heinrich aber stellte sich mit dem Heerbann und dem Reiterheere den Raubscharen an der Unstrut kühn entgegen. Er ermunterte seine Krieger, ans Gottes Hilfe zu hoffen, und vertrauensvoll blickten sie auf das Bild des Erzengels Michael auf der hochflatternden Reichsfahne. Heinrich führte dann sein Heer selbst in die Schlacht, und bald trug die neue Kriegskunst den Sieg davon. 30 000 Ungarn blieben tot aus dem Schlachtfelde, der Rest entfloh; alle gefangenen Christen erhielten die Freiheit. So lange Heinrich lebte, kam kein Unaar nach Deutschland zurück. Segen die Dänen. Im Norden hatten die'dänen die Grenz-S- lu.ch von der Eider in Besitz genommen. Heinrich zog gegen den Danenkomg überschritt die Eider und richtete den Landstrich nördlich derselben bis zur Schlei als Mark Schleswig wieder ein.
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