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1. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 200

1889 - Berlin : Nicolai
— 200 — Der Geh. Rat von Görne be- antragt Bestrafung eines halber- städtischen Amtmannes Oppermann. 27. 2. 1722. Das Minist, berichtet 25.5.1723 n. a. über schlechten Ernteansfall in der Uckermark: über die Klage der Stadt Treuen- briezen wegen Abnahme der Er- werbsqnellen: über die Klage des Kottbnser Amt- mannes Ferrari wegen schlechter Zeiten der Landlente. Das Minist, trägt das Gesnch des gewesenen Amtmannes Sydow um Uebertragung der Salzsaktorei in Arnswalde vor. 15. 7. 1723. Das General-Direktorinm fragt um Versorgung des Sohnes des verstorbenen klevischen Kanzlers von Hymnen an. 1723. Das Ministerium beantragt den Ban eines Archivgebändes in Küstrin. 16. 2. 1724. Das Minist, bittet um Voll- Ziehung einer Geldanweisung für Nen- anbanende iu Stettin. 20.12. 1725. Das Minist, berichtet über die Höhe von ev. Ban-Freiheit-Geldern für den Postmeister in Soldin. 5. 2 1728. Ich werde oppermann 3 Dage unter die Pritsche in der Wache liegen lassen. allemahl die schlechte sanlle Wirde*) gewinnen nichts. — kere mir nit daran. — Bossen, ferrary ist ein schellm, sollen Ihn komuniciren, wo er ist, mir ein kerrell2) in mein Regiment schuldig von 6 snhsen oder schnen Reinländiss Malis. Sido ist ein Ichelm, sollen ab- weißen, wer ein mahll bedriget, be- driget weitter. sollen examiniren, ob er Verstandt und guten Xop; hat er das, soll er iu Kur Marek Kits 3) Dom. Kamer zu führen sind und soll da vleisich liabilitirem ist er ein Dummer Deuffel, sollen Ihm zum Klev. Reg-i (rnngs) Rath machen, dazu ist er gntt gennch. ich gehbe nit ein Pfennig, ist Platz gennch ans dem schlohs, da kan das gantze Berlinische, Parisische und Londensche Archiff gelasseu werden. ich habe itzo kein geldt. Wollte gott, das ich so goldt machen könnte als zu Dreßen, als- dann wolt uoch besser ein richten, aber Non habeo Pecunia. '] Wirte, d. h. Landwirte. — 2) Kerl. — 3) Kriegs-.

2. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 134

1883 - Berlin : Oehmigke
— 134 — 30. Kurus. Kurfürst Joachim war ein Herr, welcher den Pomp liebte und ihn gern um sich entfaltete. Das Beispiel fand Nachahmung; besonders der wohlhabende Bürgerstand in den Städten, welcher sich, nachdem Ordnung und Ruhe eingetreten war, zu schneller Blüte erhoben, zeigte gern in Kleidung und besonders bei Festlichkeiten durch sein ganzes Auftreten, daß er Geld in Fülle hatte. In Berlin und Cöln beteiligten sich die Stadtjunker an einem übermäßig hohen Spiele, so daß sie auf demselben Stuhle oft Hunderte, wohl auch taufende von Thalern verspielten. Sie gerieten dadurch in Schulden, nahmen gegen hohe Zinfen Geld auf, es verbürgte sich einer für den andern, wodurch mancher zu Falle kam, der zuvor das Haupt übermäßig hoch erhoben hatte. Besonders zu den sogenannten Pluderhosen ward eine unglaubliche Menge Leinwand und Tuch verschwendet, man sagt, an hundert Ellen. Sie waren dem Kurfürsten ein Greuel „diese übermäßig, abscheulich und teuflisch durchzogenen Hofen bis zum Knöchel". Als einst drei Berliner Bürgersöhne, welche aus der Ferne heimkamen, vor dem Schlosse hinter Fiedelspielern Umzug hielten, um ihre Hosen zu zeigen, da ließ sie der Kurfürst in ein Narrenhäuschen, fo sich in Berlin bei dem „Bernauischeu Keller" befand, einsperren. Hier mußten die Fiedler stehend oder, wenn sie müde waren, auch sitzend, unaufhörlich vor ihnen fiedeln zum großen Vergnügen für alt und jung. Einen Tag und eine Nacht ließ er sie hier sitzen. Auch in Frankfurt a. d. O. thaten sich die Stadtjunker durch Üppigkeit hervor, besonders die Familie Belkow. Als Joachim Ii. gehuldigt wurde, hielt ein Glied dieser Familie, in sammetnen, mit Perlen gestickten Stieseln, ihm den Steigbügel und ging neben ihm her, wohin er aus-ritt, selbst in den tiefsten Kot. Es hielten die Belkows ihre eigenen Trompeter, ließen sich von ihren Schmausereien nach Hause blasen und ritten dann wohl an den Wochenmärkten durch die Töpfe. Da sie bezahlten, was sie zertraten, so hatten

3. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 205

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 205 — Italiener begeisterte. Neben der Malerei war es die Kupferstechkunst, die sich einer besonderen Bevorzugung erfreute. Personen aller Stände ließen gern ihr Konterfei in Kupfer graben; es war üblich, die Leichenpredigten drucken und mit dem Bildnisse des Verstorbenen zieren zu lassen. Dieser löblichen Sitte haben wir es vornehmlich zu danken, daß uns die Bildnisse vieler verdienten Personen jener Zeit erhalten sind. Für die Kunstschätze des griechischen und römischen Altertums zeigte der Kurfürst Neigung und Verständnis. In seinen cleve-sehen Ländern ließ er Ausgrabungen veranstalten und bereicherte mit dem Gewinn derselben oder mit Ankäufen sein Antikenkabinett. Für die Kunstkammer im Schlosse machte er nicht unbeträchtliche Ausgaben. Ein holländischer Major, Christian Pollmann in Batavia, stand förmlich in seinen Diensten und sammelte für die Kunstkammer allerhand ostindische Raritäten und Naturalien, und unter ihnen besonders Muscheln, aber auch Waffen. Wir hören von ansehnlichen Sendungen Pollmanns aus den Jahren 1671 bis 1676. Bei dem letzten Transport von 1676 gratuliert der wackere Holländer dem Kurfürsten wegen des Sieges bei Fehrbellin. In einem eigenhändigen Schreiben ans dem Lager vor Stettin dankt dieser, und 1678 läßt er für Pollmann eine Kiste guten Rheinweins abgehen, die leider zu spät in Batavia eintraf, denn der Major war mittlerweile gestorben. Auch Bildhauer beschäftigte bereits Friedrich Wilhelm. Einer derselben, Kaspar Günther, verfertigte für ihn zwölf Brustbilder römischer Kaiser in Lebensgröße und verschiedene Kamine, Gottfried Leygebe, der Eisenschneider, eine als Kunstwerk hoch geschätzte, zwölf Zoll hohe Statue, die den Kurfürsten als Bellerophon darstellt, der die Chimära bezwingt*). Von ihm ist auch ein in Erz getriebenes Medaillon des Kurfürsten in Lebensgröße. Stempel- und Siegelschneider und Verfertiger von Medaillen fanden in der Hauptstadt und durch Aufträge vom Hofe lohnende Beschäftigung. Von seinem Vater überkam Friedrich Wilhelm eine Hofkapelle. Er selbst liebte die Musik zu sehr, als daß er, trotz der bedeutenden Kosten, es über das Herz hätte bringen können, die Kapelle abzuschaffen. Ihre Kunst wurde auch für den Gottesdienst im Dom in Anspruch genommen, für diesen auch ein Gesangchor, zumeist aus Knaben bestehend, eingerichtet. Es kamen Zeiten, in denen der Kursürst nicht im Stande war, die Dienste der Kapelle zu bezahlen. Statt des baren Geldes erhielten ihre Mitglieder dann nur die schriftliche Anerkennung, daß man ihnen so und so viel schuldig sei, gleichsam als eine Vertröstung auf bessere Tage. Eine solche hals natürlich nicht ans der Verlegenheit, und die Klagen der armen Musici über ihre Not sind zahlreich und rührend. Ihr Dienst war auch sonst kein angenehmer, da sie den Kurfürsten öfter auf seinen Reisen nach Preußen und Cleve begleiten mußten. *) Bellerophon, ein griechischer Heros; Chimära, ein fenerspeiendes Ungetüm der griechischen Mythologie, vorn Löwe, in der Mitte Ziege, hinten Drache.

4. Unser Vaterland - S. 615

1900 - Berlin : Bruer
-— 615 —- hatte Kaiser Franz die Tochter dem französischen Kaiser zur Gemahlin gegeben, nachdem noch nicht zwei Jahrzehnte zuvor die Schwester seines Vaters in Frankreich unter der Guillotine ihren Tod gefunden hatte. Der fast übermenschliche Glanz des Vermählungsfestes war um so mehr beängstigend, da der große, zum Feste gebaute Ballsaal in Brand geraten war, als alle Festteilnehmer darin versammelt waren. Ungezählte kamen darin um oder wurden im Gedränge erdrückt. „Wie Gott den eingebornen Sohn für die Erlösung der Menschheit dahin gegeben", so trösteten sich die Wiener, „gab der gute Kaiser-Franz seine Tochter für die Rettung des Vaterlands." Schon vor seiner Vermählung hatte Napoleon den von ihm erwarteten Sohn zum König von Rom bestimmt, den Quirinal für sich zum Kaiserpalast. Die altrömische Kaiserpracht sollte sich in seinem Hause erneuern. Am 20. März 1811 wurde ihm wirklich ein Sohn geboren, von dein das Volk in Deutschland spottend sang: „Der König von Rom, Napoleons Sohn, Ist viel zu klein Ein König zu sein." . . In Preußen waren unterdessen, nach außen fast unscheinbar, die von Stein, Hardenberg und Scharnhorst angebahnten Neugestaltungen langsam, aber sicher ins Leben getreten. Unterstützt von Gneisenau, dem einstigen tapfern Kommandanten Kolbergs, suchte Scharnhorst die in den Kriegsjahren sichtbar gewordenen Schwächen der preußischen Heeresausbildung der neuerdings bewährten französischen Kriegskunst entsprechend umzugestalten. Besonders wertvoll erschien es, durch fortwährende militärische Ausbildung der immer wieder als Reservetruppen entlassenen Soldaten, die jeden Augenblick zur Waffe zurück gerufen werden konnten, ein Heer von 150,000 Mann zur Verfügung zu haben, obgleich Napoleon Preußen nur eine stehende Armee von 42,000 Mann erlaubt hatte. Fester, als auf diese Waffenmacht, gründete sich Preußens Zukunft auf den Freiheitsdrang, auf den Haß des Volkes gegen das Fremdjoch. Die nationale Stimmung schuf sich selbst Pflege und Kraft in geheimen Bündnissen (Tugendbund), die sich als sittlich-wissenschaftliche Vereinigungen über ganz Norddeutschland verbreiteten. Das war eine neue Seite des Erwachens im deutschen Volksleben. Von dem Taumel schwelgerischer Genußsucht, von dem Luxus, der Sittenlosigkeit und der

5. Unser Vaterland - S. 637

1900 - Berlin : Bruer
— 637 — Aber durch Schlauheit des frauzösischen Ministers Talleyrand hatte Frankreich zum Lohne dafür, daß es ganz Europa geknechtet, einen Gewinn von 100 Quadratmeilen und eine Million Einwohner „zur Abrundung seiner Grenzen." Frankreich behielt die elsässischen Reichslande, auch Mömpelgard, sowie die pfälzischen Gebiete zwischen der Weißeuburger Linie und Landau. Als aber Preußen die Bezahlung der 136 Millionen Franken verlangte, die ihm Napoleon als Entschädigung für den langen Durchzug der großen Armee zugesagt hatte, wehrte der Zar, Frankreich könne nicht Schulden bezahlen, die Napoleons Kriegszüge verursacht, auch müßten sie als Kontribution angesehen werden, welche Preußen zu tragen habe. Als nun gar Preußen die geraubten Kunstschätze zurück verlangte, zeterten die Franzosen, daß das gegen allen Kriegsbrauch sei. Sie vergaßen nur dabei, daß sie die Besiegten waren. Mit Mühe erhielt Preußen seinen Siegeswagen auf dem Brandenburger Thor von Berlin zurück, der einstweilen als Trümmerhaufen in einem Pariser Schuppen geruht hatte. Auch der Degen Friedrichs des Großen wurde zurückgegeben. Und doch, trotz aller Enttäuschungen, welcher Jubel ringsum, als die Friedensbotschaft kund wurde und nun die Siegesgöttin, ein Wahrzeichen des sieghaften Friedens, wieder in Preußens Hauptstadt einzog. Da mochte es wohl durch die deutschen Gaue singen und klingen: „Vaterland, in tausend Jahren Kam Dir solch ein Frühling kaum. Was die hohen Väter waren. Heißet nimmermehr ein Traum!" . . . Mit einer Reihe glänzender Feste wurde der Monarchen-Kongreß zu Wien eröffnet. Eine Versammlung von Kaisern; Königen, Fürsten und Staatsmännern mit ihren Gefolgschaften erinnerte an die herrlichsten Zeiten des einstigen deutschen Reiches. Es schien kaum, als solle es sich um ernste Beratungen handeln, vielmehr, wie man üppige Feste aufs genußreichste gestalten könne. Denn die fürstlichen Herren und Würdenträger hatten ihre Gemahlinnen mit sich, und bald schienen die Salons schöner und geistreicher Damen einflußreicher, als die Beratungen der Diplomaten. Kaiser Franz war der verschwenderischste Gastgeber, und der russische Kaiser blieb als der Reichste und Vornehmste der Mittelpunkt alles Glanzes und aller

6. Unser Vaterland - S. 103

1900 - Berlin : Bruer
— 103 — machtlos. Da verschanzte sich König Heinrich mit seinen Mannen in der Veste Verla bei Goßlar und machte von da Ausfälle auf den Feind. Bei einem solchen hatte er das Glück, einen feindlichen Heerführer in seine Gewalt zu bekommen. Um diesen loszukaufen, gingen die Ungarn endlich auf einen neunjährigen Waffenstillstand ein, da Heinrich ein hohes Lösegeld an Gold und Silber verschmähte. Freilich mußte er sich daneben zu einem jährlichen Tribut verstehen; aber Zeit gewonnen war auch hier alles gewonnen. Leider galt der Waffenstillstand nicht für das südliche Deutschland, wo sich die Ungarn durch wilde Raubfahrten gütlich thaten. Die Germanen, besonders die Sachsen, hatten allezeit einen Widerwillen gegen feste Städtemauern gehabt. Sie waren hingerissen von den Prachtbauten römischer Städte; aber es mochte ihnen sein, wie dem Landbewohner heutiger Zeit, der auch gern die Großstadt sieht, ihr aber bald mit noch größerer Befriedigung wieder entflieht. Die Burgen, die Königspfalzen und Bischofssitze waren durch Mauern umfriedigt; der freie deutsche Bauer aber, der Kern des deutschen Volkes, liebte sein freies Heim und seinen Hof, von dem er in weite Ferne hinaus schauen konnte, über die wogenden Felder hin, die durch seiner Hände Arbeit grünten und Frucht trugen. Darum her hatte er Wallhecken gezogen; das galt nun als Grenzmarke für des Nachbars Gehöft, und das Vieh der Weide konnte nicht darüber hinweg. Der dunkle Wald in der Ferne war sein und seiner Stammesgenossen Jagdrevier. Nun wurden Wall und Mauern nothwendig gegen die Ungarn, und Heinrich ließ Tag und Nacht bauen, Burgen, Vesten und Städte zu errichten. Aus der jederzeit zum Kampfe verpflichteten Bevölkerung mußte jeder neunte Mann zum Heerdienst in die fette Stadt ziehen; die acht übrigen bebauten das Land und mußten den dritten Teil des Ertrages in die Stadt liefern, die ihnen zur Zeit der Noi eine Zufluchtsstätte bot. Gerichtstage, Märkte, Festlichkeiten sollten in den Städten abgehalten werden. Der älteste Sohn des Hauses war verpflichtet, mit dem Heere auszuziehen; die Heergeräte und Waffen mußte er mitbringen. Ein altes Schriftstück der Gothaer Bibliothek, das etwa, der Sprache nach zu urtheilen, ein Jahrhundert später geschrieben wurde, meldet darüber: „De uegeu jar redete sie de Koning Heinrich un bot, (gebot) dat de negebe (neunte) man van dem Lanbe in be stabe vore

7. Theil 2 - S. 29

1867 - Berlin : Dümmler
Abgaben. 29 abgesehen von der Ae eise, die noch erhöht wurde, und zu der noch eine lästige Salzsteuer kam. Dabei tauchten höchst son- derbare Projecte auf. 1708 wurde z. B. ein großartiges Geschäft mit Schweineborsten unternommen, mußte aber bereits 1711 wegen vielfacher Verluste wieder aufgegeben werden. So wurde ferner 1702 beabsichtigt, die Domainen statt in Zeit- in Erbpacht zu geben; namentlich war es ein gewisser Luben, der unter dem Namen v. Wülsten geadelt wurde, welcher durch den Verkauf der Inventarien auf den Gütern augenblicklich be- deutende Summen erzielte; doch bald genug gab man dies Unter- nehmen als ein verfehltes wieder auf. Als Merkwürdigkeit, wie man auch damals noch von der Goldmacherkunst sich günstige Erfolge versprach, dient das Beispiel eines Abenteurers Domi- nico Cajetano, der sich Graf v. Ruggiero nannte, bedeu- tende Summen zu seinen angeblichen Versuchen verwendete, end- lich jedoch 1709 als Betrüger zu Cüstrin gehängt wurde. Die großen Summen, welche Friedrich für seinen Hof ge- brauchte, machten nur einen geringen Theil von dem aus, was noch anderweitig theils seine Freigebigkeit, theils seine Liebe zu Glanz und Pracht verwendete. Künstler aller Art, Maler, Bild- hauer, Kupferstecher, Stempelschneider, Baumeister, Musiker wur- den in großer Menge und mit großen Kosten herbeigezogen. Viele Orte, namentlich aber seine Hauptstadt, schmückte er mit königlicher Pracht. Es mag beispielsweise nur an das königliche Schloß Hierselbst, an das Zeughaus, die lange Brücke mit der Bildsäule des großen Kurfürsten, welche 1703 enthüllt wurde, erinnert werden, um zu zeigen, mit welchem Geschmack sich die Kunst hier ausbildete. Der ausgezeichüete Baumeister Sch lüter hat sich hierbei ein dauerndes Denkmal gegründet, und seine Stelle wurde durch den General v. Eosander, genannt Göthe, der ihn aus der Gunst des Königs verdrängte, nicht wieder aus- gefüllt. Unter anderen königlichen Bauten mag hier das Schloß und der Garten zu Ließen genannt werden, das Friedrich's zweite Gemahlin, Sophie Eharlotte von Hannover, zu ihrem Sitze erkor, und das nach ihr Charlottenburg genannt wurde. Aber auch für andere Bedürfnisse wurde viel gebaut, und namentlich gewann Berlin eine bedeutende Erweiterung. Die Saale wurde durch Anlegung von zweckmäßigen Schleusen bei Halle schiffbar- gemacht, in Preußen durch Grabung des Friedrichs-Canals der Verkehr gehoben, während andererseits durch Anlegung von Berg- werken, Hämmern, Manufacturen und Fabriken ein neuer Auf- schwung für die Gewerbe herbeigeführt wurde. Diesem Streben

8. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 17

1886 - Berlin : Oehmigke
17 junckern ohne geldt, eine groe, breite gae zu enge, einen andern gemeinen Menschen neben sich lassen herzu gehen, und mchte wohl jemand zu solchen Hoffertigen gesellen sprechen: lieber juncker nicht zu hochgetretten. Solve quod debes, et servato fidem." In den Kleidungen der Berliner herrschte bereits einige Mannigfaltigkeit, je nachdem man sie von den Trachten anderer Nationen, die man nachahmte, entlehnt hatte, und dadurch entstand eine Art von Mode, besonders bei dem Frauenzimmer, welches sich darinnen ansznzeichnen schien. Man trug aber meh-renteils noch kurze Wmser, gewhnlich von schwarzer Farbe, ferner spanische Mntel und Kragen und auf dem Kopfe stolze Barette, die bei vornehmen Personen von Sammet, bei ge-ringeren von Filz, Tuch oder Leder waren. Als der Krfrst 1609 die Erbhuldigung in der Altmark einnahm, trug er ein grn-damastnes Habit und hatte das Haupt entblt. Da die Vermgensumstnde der Unterthanen sich verringert hatten, so waren keine Polizeigesetze wider den Aufwand in den Kleidungen ntig; der Mangel machte deshalb natrliche Einschrnkungen. Weil keine stehenden Soldaten unterhalten wurden und, wie gesagt worden, nicht unterhalten werden konnten, um die Stadt zu bewachen, so war solches das Geschft der Brger. Damit aber solche auch mit den Waffen einigermaen umzu-gehen verstehen mchten, so verstattete man ihnen das Scheiben-und Vogelschieen. Daher schrieb der Kurfürst 1617 an den Rat zu Berlin, da der Brgerschaft vor dem Ratanse fr die Bchsen- und Bogenschtzen eine Vogelstange errichtet werden sollte, und gab selbst dazu einen Teil der Kosten her. Er schien auch fr dieses Vergngen der Einwohner sehr ein-genommen zu sein, weshalb er dem Rate nachdrcklich befahl, es ja so einzurichten, da das Werk bei seiner Rckkunft ans Preußen vollendet sei. Schillmann, Bilder. 2
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