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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 66

1888 - Berlin : Hertz
ß0 Treue gegen den Kaiser; Uebermuth der Städte. vor ihm erschien, erklärte er ernst und fest, daß es ihm nur dann geziemen würde, ihrem Verlangen zu willfahren, wenn Kasimir, dem die Krone nach dem Recht der Erbfolge unstreitig gebühre, durch feierlichen Eid und schriftliche Urkunde darauf Verzicht leistete; „denn Gott wolle verhüten, daß er dem rechtmäßigen Erben zum Schaden handele, woraus viel Unruhe, Blutvergießen und Unfrieden gar leicht entstehen könnte." Dieselbe Ehrenhaftigkeit bewährte der treffliche Fürst, als die deutschen Fürsten damit umgingen, den Kaiser Friedrich Iii. seiner Würde zu entsetzen. Der König Georg Podiebrad von Böhmen hoffte an seiner Statt an die Spitze des deutschen Reiches zu treten und hatte bereits die meisten Fürsten für sich gewonnen; nur die Stimmen von Brandenburg und Sachsen fehlten ihm noch. Vergeblich aber suchte er Friedrichs geraden Sinn durch lockende Versprechungen zu berücken; zwar bot er ihm die gesammteober- und Niederlausitz, wenn er sich der Absetzung des Kaisers geneigt zeigen wollte, der Kur-fürst aber, wiewohl er die Unfähigkeit und Trägheit Friedrich's Iii. wohl erkannte und tief beklagte, wollte doch zu dem ungesetzlichen Schritt seine Einwilligung nicht geben und erwiderte auf die verführerischen Anträge: „Er sei dem Kaiser mit seinem Eide verpflichtet und könne nicht wider Ehre und Gewissen. Er wolle lieber sterben, als meineidig werden und an seiner Pflicht freveln." Als man wiederholt mit Bitten und Drohungen in ihn drang, sagte er: „Man möge den Kaiser auf ordnungsmäßigem Wege an seine Pflichten mahnen und solche Mittel ergreifen, die Gesetz und Berns den Kurfürsten des Reichs gestatten; aber nimmer werde er zum Unrecht seine Stimme geben und seine Ehre mit Meineid beflecken." Kampf gegen die Unabhängigkeit der Städte; die fürstliche Burg in Berlin (1451). Gleiche Festigkeit aber, wie Friedrich hier bewies, zeigte er seinen Unterthanen gegenüber, wo sie es versuchten, seinen Herrscherrechten zu nahe zu treten: wie sein Vater den Uebermuth eines raubsüchtigen Adels gezügelt hatte, so beugte er den Stolz der großen Städte. In der luxemburgischen Zeit, wo den Städten kein sicherer Schutz Seitens der Landesherren gewährt wurde, hatten sie sich gewöhnt, sich selbst zu helfen und zu diesem Zwecke, wie bereits erwähnt, vielfache Bündnisse unter einander geschlossen. Ihrer Hülse hatten sich sodann die neuen Landesfürsten bedient, um die Macht des Adels zu vernichten, und auch zur Zeit der Hnssiteneinfälle hatten die wehrhaften Bürger erhebliche Dienste geleistet. So konnte es denn leicht kommen, daß das Selbstgefühl der Städte sich übermäßig steigerte; sie nahmen sich in ihrem Streben nach Unabhängigkeit besonders die großen Reichsstädte zum Beispiel, welche in der That eine völlige Selbstständigkeit errungen hatten. Unter den Städten der Mark hatte sich in jenen Zeiten Berlin sehr gehoben, welches in seiner engen Verbindung mit der Nachbarstadt Köln an der Spree wohl schon der volkreichste Ort des Landes war. Beide Städte, durch einen gemeinsamen Magistrat regiert, waren nicht blos in den Besitz großer Freiheiten und Gerechtsame gelangt, sondern versuchten es auch, der Landeshoheit des Kurfürsten entgegenzutreten und verweigerten ihm hartnäckig das Oeffnungsrecht ihrer Thore. Da bot ein Streit zwischen dem Magistrat und der Bürgerschaft dem Fürsten eine willkommene Gelegenheit.

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 74

1888 - Berlin : Hertz
74 Albrecht's Ende; Johann Cicero als Kurfürst. ihren Zubehören und Rechten seinem ältesten Sohne und dessen Erben der-bleiben sollten, den beiden folgenden Söhnen aber und deren Erben wurden die fränkischen Fürstentümer bestimmt, und gleichzeitig verordnet, daß es für und für von dem einen Sohn auf den andern also gehalten werden sollte, daß niemals mehr, denn die drei älteren Söhne, zu gleicher Zeit weltlich regierende Fürsten in diesen Landen seien und zwar also, daß jedesmal die Mark Brandenburg dem ältesten angehöre. Die Söhne nach dem dritten sollten im geistlichen Stande versorgt, die Töchter mit Geld ausgestattet werden , unter den regierenden Fürsten der Mark und der fränkischen Fürstenthümer aber ewige Freundschaft und Bundesgenossenschaft bestehen. Durch dieses Hausgesetz sollte künftigen Theilungen der bran-denbnrgischen Lande vorgebeugt werden, und dasselbe hat unzweifelhaft sehr viel zur Erhaltung und zum Wachsthum der brandenbnrgischen Herrschaft beigetragen. Kurfürst Albrecht schloß sich seinen beiden Vorgängern Friedrich I. und Ii. darin würdig au, daß er gleich ihnen das Ansehen seines Hauses im deutschen Reiche sehr hoch erhielt. Seines Namens Glanz und Ruhm strahlte auf die Marken zurück, die er beherrschte, und die Geltung, welche sein tapferer Arm und sein kluger Rath bei dem Kaiser gewann, gereichte auch seinem Lande zu großem Vortheil. Albrecht's Ende (1486). Albrecht war bereits ein Greis, als er noch den Reichstag zu Frankfurt besuchte und sich im Lehnsessel zur Kaiserwahl tragen ließ, um die Wahl Maximilian's, jenes trefflichen Kaisers aus dem Habsburger Geschlecht zu unterstützen. Als der glänzende Zug aus der Kirche heim* kehrte, trug der Kurfürst, gleichfalls auf dem Lehnstuhle sitzend, dem neuen Reichsoberhaupt das Scepter voran. Noch ließ er sich täglich in das Rathszimmer des Reichstages tragen; aber bald fühlte er sein Ende nahen und bereitete sich in dem Predigerkloster zu Frankfurt mit Gebet und frommen Uebungen zu einem christlichen Sterben vor. In solcher Andacht verschied er eines Tages im Kloster ebenso friedlich und still, wie sein Leben voll Kampf und Unruhe gewesen war. Der Kaiser und alle Fürsten des Reichs gaben ihm am nächsten Sonntage das Geleit zum feierlichen Todtenamt, und dann bis an den Main, wo die Bahre in ein Schiff gesetzt und nach Franken gebracht wurde (I486). Johann (Cicero) als Kurfürst (1486—1499). Johann, der bisherige Statthalter der Marken, übernahm die Regierung jetzt als Kurfürst. Er ist der erste hoheuzollernfche Regent, welcher seinen Wohnsitz bleibend im brandeuburgischeu Lande nahm, während seine Vorgänger am liebsten in Franken, dagegen meistens nur auf dringende Veranlassungen längere Zeit hindurch in den Marken gelebt hatten. Der ernste Eifer für die Wohlfahrt des ihm anvertrauten Landes, welchen er schon als Statthalter bewährt hatte, zeigte sich nunmehr weit erfolgreicher, da er jetzt ganz nach eigenem besten Wissen regieren und des Landes Einkünfte, welche bis dahin meistens an den fränkischen Hof gegangen waren, nun zum eigenen Besten des Landes verwenden konnte. Sparsamkeit und strenge Ordnung zeichneten seine Regierung vorteilhaft aus, aber feine Sorgfalt in Beschrän*

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 41

1888 - Berlin : Hertz
Die Quitzows. 41 daß er im Bunde mit den magdebnrgischen Raubrittern in die Feldmarken der Stadt Brandenburg einfiel und große Viehheerden räuberisch forttrieb. Als das Land über eine solche Statthalterschaft bei Jobst Klage führte, kam dieser nach der Mark, setzte Hans von Qnitzow ab und machte an seiner Statt die Herzoge von Mecklenburg zu Landeshauptleuten. Da verbanden sich die Qnitzows mit den Herzögen von Pommern und den Grafen von Rnppin und begannen ungehindert neue Raubzüge in den Marken. Im Sturme wurde die Stadt Straußberg erobert, ein Theil der Bürgerschaft daraus vertrieben und bis in die Nähe von Berlin verbreiteten die räuberischen Schaaren Schrecken und Jammer. Auch die magdeburgischeu Ritter fielen wiederum in das Land ein, aber ein tapferer Ritter, v o n M a n t e n f f e l, stellte sich an die Spitze der Bürger Brandenburgs und schlug sie nach blutigem Kampfe aus dem Lande heraus. Um dem verwegenen Treiben der Quitzows Einhalt zu thun, ernannte Jobst den Grafen Günther von Schwarz bürg, einen ehrenwerthen, wohlgesinnten Mann, zum Statthalter, aber die Quitzows gaben demselben von vorn herein auf die frechste Weise zu verstehen, wie wenig sie sich vor ihm fürchtete»; denn als der neue Statthalter eben heranzog und bei Tangermünde über die Elbe fitzte, erwartete ihn Dietrich mit einer Ranb-schaar in einem Versteck, nahm ihm vor seinen eigenen Augen sein ganzes Gepäck fort und ritt hohnlachend davon. Als Günther sein undankbares Amt, in welchem ihn Jobst nicht unterstützte, bald darauf wieder niedergelegt hatte, waren die Quitzows und ihre übermüthigen Genossen vollends die Herren im Lande. Ungehindert zogen sie mit ihren Schaaren umher, plünderten und brandschatzten Alle, welche sich nicht mit ihnen durch freiwillige Geldopfer abfinden wollten. Viele Städte demüthigten sich ohne Widerstand unter ihrer Herrschaft und thaten ihnen sogar alle Ehre an. In Berlin gab man ihnen große Festlichkeiten, wobei, wie eine Chronik erzählt, „köstlicher Wein, allerlei Saitenspiel, und was dergleichen mehr znr Freude und Fröhlichkeit dienen möge, gewesen. Abends geleitete man die Gäste mit Laternen, Fackeln, Gesängen und anderen Freudenbezeugungen nach Hause/' Natürlich mußten die Srädte ihren in solcher Art verehrten Freunden und Beschützern außer den Schmausereien auch reiche Geldgeschenke machen. — Soweit ging der Ueber-muth der Quitzows, daß, als Herzog Jobst wieder einmal selbst in der Mark war und den Herzog Johann von Mecklenburg unter sicherem Geleit auf sein Fürstenwort nach Berlin kommen ließ, die Ritter Hans und Dietrich denselben bei Liebenwalde überfielen und gefangen nach ihrem Schlosse Plaue schleppten. Jobst war so ehrvergessen, daß er, statt sie dafür zu züchtigen, die Beute mit ihnen theilte. Die Quitzows wußten feine ewige Geldnoth zu benutzen und durch Bewilligung reichlicher Abgaben von ihrem räuberischen Verdienste seine Gunst zu gewinnen, so daß sie seinethalben ungestört ihr Unwesen forttreiben konnten. Herzog Johann von Mecklenburg versuchte nun mit Hülfe eines Bäckers von Brandenburg aus seiner Gefangenschaft zu entfliehen. Schon war er über das Eis der Havel gegangen. Aber Hans von Quitzow entdeckte die Flucht, ließ eiligst seine Leute zu Pferde steigen und jagte mit ihnen und den losgemachten Hunden der Spur des Flüchtlings nach, den sie vor Frost halb erstarrt in den Kerker zurückbrachten. Die Bürger von Brandenburg hatten versucht, sich den wilden Schaaren entgegenzusetzen, aber Haus

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 45

1888 - Berlin : Hertz
Burggraf Friedrich Vi. 45 bern blieben in ihren Hänben. Eine Hauptquelle für die Vermehrung ihrer Einkünfte würden ferner die Berg- und Erzwerke im Fichtelgebirge, aus benen nicht bloß Eisen, foubern auck eble Metalle, Golb und Silber, zu Tage ge-förbcrt würden und die unter dem Walten weiser Bergorbnungen reichlichen Ertrag brachten. Die größte Erweiterung des Besitzes der Burggrafen trat durch die Meranische Erbschaft ein. Burggraf Friedrich Iii. hatte die Tochter des Herzogs von Meran (so genannt von der Berggegenb Meran am abriatischen Meer, nicht von Meran in Tyrol) geheirathet und erbte babnrch zunächst das Land Baireuth; ein anberer Theil der Erbschaft, nämlich die Herrschaft Plassenburg, Culntbach u. s. w., fiel zunächst an die Grafen von Orla-münbe, nach bereu balbigern Aussterben aber gleichfalls an die Burggrafen. Die erheblichen Dienste, welche bic Burggrafen zu Nürnberg fort und fort den Kaisern leisteten und besonbers die vertrauensvollen Beziehungen Burggraf Friedrich's V. zum Kaiser Kart Iv. aus dem Hanse Luxemburg hatten eine neue Erhöhung des burggräflichen Hauses zur Folge: Karl Iv. erkannte sowohl in der berühmten golbencu Bulle vom Jahre 1356, wie durch eine bcsonbere Urknnbe die reichsfürstliche Würbe der Burggrafen ausdrücklich an, und sie würden hicrburch auch gesetzlich den großen Fürstenfamilien gleichgestellt, nachdem sie bieselbcu au Ansehen, Einfluß und besonders an Reichthum theilweise längst überflügelt hatten. Fortan trug das cr-höhete Ansehen ebenso, wie bic weitere umsichtige Benutzung ihrer reichen Hülfsquellcn zu immer weiterem Wachsthum des Hauses bei. Es gab in jenen Zeiten kaum noch ein anbered Fürstenhaus, welches den Burggrafen in der Feststellung und Ausbilbung trefflicher Vcrwaltuugsgruubsätze an die Seite zu stellen wäre: schon bort im Burggrafthum legten die Hohenzollern den Grunb zu bcm Ruhm, den später ihre Herrschaft in Brandenburg so glänzend erhöhete, zu bcm Ruhm strenger Orbnung und Wirtschaftlichkeit, vorsorglicher Sparsamkeit, ergiebiger und boch schonungsvoller Heranziehung aller Kräfte, allmäligen, bedächtigen und sicheren Fortschreitens in allen Dingen. Das Burggrasthum zu Nürnberg umfaßte zu Enbc des vierzehnten Jahrhunderts das ganze Gebiet der späteren Fürsteuthümer Anspach und Baireuth: matt hatte sich nach und nach gewöhnt, basselbe in zwei Theile zu scheiben, nämlich das Laub auf dem Gebirge, bestehend aus dem Gebiet von Bairenth und Eulmbach (mit bett Stäbten und Schlössern Baireuth, Hoff, Plassenburg, Culmbach, Erlangen), und das Laub unter dem Gebirge ober das Land zu Franken (mit Onolzbach ober Anspach, Kabolzbnrg, Schwabach, Kitzingen). Burggraf Friedrich V. übergab im Jahre 1397 die Regierung feinen beiben Söhuett Friedrich Vi. und Johann Iii.: dieser erhielt das Oberlaitb Baireuth, Friedrich das Unterland Anspach, — die Burg zu Nürnberg hatten sie gemeinsam. Friedrick von Nürnberg und Kaiser Sigismund. Burggraf Friedrich Vi., bcm cs vorbehalten war, fein Hans auf eine noch glorreichere Bahn einzuführen, galt als einer der schönsten Fürsten seiner Zeit, er hatte etne wahrhaft fürstliche Persönlichkeit durch Majestät der Erscheinung, wie nicht minder durch gewinnendes, anziehendes Wesen. Die edlen Züge seines Ant-

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 112

1888 - Berlin : Hertz
112 Der Geraer Hausvertrag; die Staatsverwaltung. Aözeiten sich hiergegen auf das Hausgesetz des Albrecht Achilles berufen: Johann Georg hatte die Zustimmung des Kaisers Rudolph Ii. zu seiner Anordnung zu erwirken gewußt. Joachim Friedrich aber war nicht gesonnen, das väterliche Reich von Neuem theilen zu lassen; er trug den Ständen und dem Kaiser vor, wie die beabsichtigte Theilung eine Verletzung seiner Ansprüche sei und Kaiser Rudolph Ii. gab seinen Vorstellungen endlich nach. Um jedoch seinen Bruder Christian nicht mit Gewalt aus dem ihm bestimmten Erbe zu drängen, bat der Kurfürst den Markgraf Georg Friedrich von Anspach um seine Vermittelung. Diesem gelang es, die Untheilbarkeit des brandenbnr-gischen Kurstaates von Neuem festzustellen und doch zugleich den Bruder des Kurfürsten auf passende Weise zu entschädigen. Der hochbetagte Fürst, das Haupt der Hoheuzollern in den fränkischen Landen, hatte nämlich keine Leibeserben; sein Tod schien nahe bevorzustehen und seine Länder mußten alsdann dem kurfürstlich brandeuburgischeu Hause zufallen. Das erleichterte ihm den Versuch einer gütlichen Verständigung zwischen dem Kurfürst und dessen Bruder. Er schloß mit Joachim Friedrich zu G era einen Hausvertrag (1598), in welchem das Hausgesetz des Albrecht Achilles als unverletzliches Staatsgesetz bestätigt wurde; es sollten demnach die gesammten Marken mit allen dazu gehörigen Herrschaften und Anwartschaften nngetheilt immer dem Erstgebornen des kurfürstlichen Hauses zufallen; die fränkischen Fürstenthümer Anspach und Bayrenth dagegen nach des Markgrafen Georg Friedrich Tode den jüngeren Brüdern des Kurfürsten, den Markgrafen Christian und Joachim Ernst gehören. Das Herzogthum Jägern-dors in Schlesien, welches die fränkischen Fürsten im Jahre 1523 durch Kauf erworben hatten, wurde für des Kurfürsten Sohn Johann Georg bestimmt. Allen Prinzen des kurfürstlichen Hauses, welche nach diesen Bestimmungen nicht mit Land und Leuten versorgt werden konnten, sollte standesmäßiger Unterhalt gewährt werden. Wenige Jahre nach Abschluß dieses Vertrages starb der alte Markgraf Georg Friedrich von Anspach, und nun trat Christian das ihm bestimmte fränkische Erbe an. Für alle Folgezeit ist die Erneuerung des alten Hausstatuts durch den Geraer Vertrag von großer Wichtigkeit gewesen, indem hierdurch die Läuder des bald sehr erweiterten brandenburgischeu Kurstaates fest verbunden und zusammengehalten wurden. Die Staatsverwaltung; das Geheimerathscollegium. Noch in anderer Beziehung legte Joachim Friedrich den Grund zur glücklichen^ weiteren Entwickelung unseres Staates: er gab nämlich der inneren Staatsverwaltung eine neue und bessere Einrichtung, wie sie die vielfach veränderten Verhältnisse erforderten. Von einer so geordneten Einrichtung und Mannichfaltigkeit der Landesverwaltung, wie sie heutzutage in den meisten gebildeten Ländern stattfindet, konnte im Mittelalter nicht die Rede sein. Die Fürsten brauchten sich mit den meisten Dingen, welche jetzt zur Regierung gehören, damals noch nicht zu beschäftigen, weil dieselben entweder noch gar nicht in Betracht kamen oder von ganz anderer Seite besorgt wurden. Wenn heute die Fürsten ihre Minister des Innern und der Polizei haben, welche durch Regierungsbehörden,

6. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 115

1888 - Berlin : Hertz
Die Kurfürstin Katharina; Johann Sigismund. 115 waren die Meinungen getheilt, so entschied er selbstständig. Die Räthe erhielten theils baare Besoldung, theils Kost, Kleidung, Wohnung, Natural-Lieferungen und Entschädigungen für Reisekosten*). Die Einrichtung Joachim Friedrich's ist die Grundlage der später unablässig verbesserten preußischen Verwaltung gewesen, welche dadurch mehr Einheit und Planmäßigkeit erhielt. Preußens Ruhm beruht außer der Kriegs-tüchtiakeit des Volkes und der allgemeinen Bildung vorzüglich auf der trefflichen Einrichtung der öffentlichen Verwaltung: das Verdienst der ersten Begründung derselben ist dem Kurfürsten Joachim Friedrich hoch anzurechnen. Auch in jeder anderen Beziehung war derselbe auf das Wohl seiues Landes ernstlich bedacht, und es herrschte unter ihm der tiefste Friede und großer Wohlstand in den Marken. Ein bleibendes Denkmal seiner Fürsorge für geistige Bildung ist das Joachims thalsche Gymnasium. In dem Jagdschloß Joachimsthal gründete er nämlich eine sogenannte Fürstenschule, welche mit Ländereien und anderen Einnahmequellen reich ausgestattet wurde, und in welcher 120 theils adelige, theils bürgerliche Schüler frei erzogen werden sollten. In späteren Zeiten wurde die Anstalt nach Berlin verlegt, wo sie sich in blühendem Zustande noch jetzt befindet. Die Kurfürstin Katharina stand als treulich sorgende Landesmutter ihrem Gemahl thätig zur Seite. Wie sehr sie alle seine Regierungssorgen theilte, geht aus mehreren ihrer noch vorhandenen Schreiben hervor. Vorzüglich aber war Katharina ein Muster ächt weiblicher Tugenden aus dem Throne; sie förderte ächte Frömmigkeit und leuchtete in edler Mildthätigkeit den Frauen des Landes voran. Sie ließ Erbauungsbücher drucken und vertheilte dieselben unter die Armen, welche sie in ihren Hütten selbst aufsuchte, um durch leibliche und geistliche Wohlthat das Elend derselben zu mildern. Um für ihre Armen reichere Mittel zu gewiuuen, legte sie bei Berlin große Kuhmelkereieu an, ließ die gewonnene Milch auf dem davon benannten „Molkenmarkt" verkaufen und verwandte den Ertrag besonders zur Gründung der noch heute bestehenden Schloßapotheke, wo dürftigen Kranken unentgeltlich Arzneimittel gereicht wurdeu. Ihr Name war unter dem Volke reich gesegnet. Joachim Friedrich, von Natur schwächlich, hat nur zehn Jahre in Brandenburg regiert; er starb an einem Schlagflusse im Jahre 1608. 16. Der Kurfürst Johann Sigismund (1608 — 1619). Johann Sigismund, des Vorigen Sohn, war ein Fürst voll Kraft und festen Willens. Seine Regierung fiel in eine Zeit, wo solche Eigenschaften in der That für das Wohl seines Volkes unentbehrlich waren; denn nach verschiedenen Seiten bedurfte es der Entschlossenheit und Umsicht eines tüchtigen Fürsten, um Brandenburg auf der Bahn der begonnenen Entwickelung nicht scheitern zu lassen. Die trüben Zeiten des dreißigjährigen Krieges, welcher ganz Deutschland tief zerrüttete und an den Rand des Abgrundes führte, brachen unter schlimmen Vorzeichen herein; die Lage der brandenburgischen *) Stenzel, I. 358 ff. 8*

7. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 124

1888 - Berlin : Hertz
124 Der Ritterdienst und das Söldnerwesen. an den König von Polen, um denselben zu versichern, daß er Alles aufbieten werde, die Verbindung rückgängig zu machen. In der That versuchte er dies, indem er an die Kursürstin Anna, wie an Gustav Adolph sehr entschieden schrieb, ihn „hinsüro mit dieser Heirath gnädig zu verschonen." Aber ungeachtet dieses Berbots erschien noch in demselben Jahre eine schwedische Gesandtschaft, um die hohe Braut feierlich einzuholen. Georg Wilhelm hatte nicht die Energie, sich weiter zu widersetzen, und nachdem die Vermählung zu Stockholm vollzogen war, entschuldigte er sich beim Könige von Polen, „er habe dem Willen seiner Mutter und der Neigung seiner Schwester nicht Gewalt anthun wollen." Wenn Georg Wilhelm's Ohnmacht sich selbst in seinen Familienange-legenheiten so klar erwies, so konnte es nicht Wunder nehmen, daß der Fürst sich in den öffentlichen Angelegenheiten noch schwächer zeigte. Als der dreißigjährige Krieg sich den Grenzen der Mark näherte, war er völlig außer Stande, eine feste Stellung in dem großen Parteikampf zu ergreifen. Das Söldnerwesen. Die Mark Brandenburg selbst war in Folge des damaligen Kriegswesens bereits schwer heimgesucht. Das Söldnerwesen war, wie erwähnt, überall an die Stelle der früheren Wehrpflicht der Ritter und Städte getreten. Von dem alten kriegerischen Geist der Adeligen war fast nirgends mehr die Rede: er war allmälig erloschen, seitdem durch die Auwendung des Schießpulvers die Bedeutung des ritterlichen Kriegsdienstes gesunken war. Früherhin war der Ritterdienst im vollen Harnisch die Ehre des Adels und sein Vorrecht gewesen; nachher, wo die Harnische als unnütze Last großenteils weggeworfen wurden, weil sie gegen das Geschütz doch nicht helfen konnten, „durfte (wie sich der Kurfürst Johann Sigismund ausdrückt) jeder schlechte Kerl aus eiu Pferd gesetzt werden und des Ritters Stelle vertreten. Dieser gewöhnte sich daran, heim zu bleiben und an seiner Statt Kutscher, Vögte, Fischer und dergleichen schlimm und unversucht Lumpengesindel, statt guter, starker Heugste aber kleine schwache Klepper zu schicken. Welcher Ritter mochte dann mit solchem Volke dienen!" Bald war so wenig kriegerischer Sinn im Adel, daß der Kurfürst Georg Wilhelm, als er im Jahre 1623 die Lehensleute aufbot, hinzufügte, sie möchten das für keinen Scherz halten und nicht etwa säumig sein. Nicht besser war es in den Städten: die Bürger machten es wie der Adel, und schickten Tagelöhner und Gesellen, statt selber auszuziehen. Trat ein Kriegsfall ein, so vermochte der Fürst auch durch die dringendsten Bitten an die Stände niemals eine genügende Anzahl Truppen zusammenzubringen, und oft geuug kam es zu den ärgerlichsten Auftritten, wenn er eine Musterung der dienstpflichtigen Leute halten ließ. Dies wurde noch schlimmer, als die religiöse Spaltung zwischen dem Kurfürsten und dem Volke eingetreten war; denn seitdem wurde dem Fürsten oft ganz geflissentlich die nöthige Hülse vorenthalten. So blieb denn nur ein Mittel übrig, um im Kriege etwas auszurichten: nämlich die Werbung von Söldnern. Bei den häufigen Kriegen waren seit Jahrhunderten hoher Sold und Beute, sowie das zügellose Kriegsleben Lockungen geuug für eine Menge von Menschen , welche nicht Vermögen oder Lust hatten, sich durch ein anderes Gewerbe zu ernähren. Im Falle eines Krieges schlossen die Fürsten Werbeverträge mit bewährten Hauptleuten oder Obersten, welche sich verpflichteten,

8. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 185

1888 - Berlin : Hertz
Häuslicher Zwiespalt. Der Tod des großen Kurfürsten. 185 tritte, welche dieser mit seiner Stiefmutter hatte und bei welchen sie heftige Drohungen gegen ihn ausstieß, brachten ihn so weit, daß er sich am Hofe nicht mehr sicher glaubte und nach Kassel zur verwittweten Landgräfin floh, mit deren Tochter er verlobt war. Zwar erfolgte eine Aussöhnung, aber kaum war er an den Hof zurückgekommen, so erkrankte er plötzlich nach einem Besuche bei der Stiefmutter, wodurch in ihm neuer Verdacht gegen dieselbe rege wurde. Sicherlich war solcher Verdacht ganz unbegründet, da die Kurfürstin einer verbrecherischen Handlung nicht fähig war, aber man ersieht aus diesen Vorgängen, wie tief der Zwiespalt in der fürstlichen Familie war. Dorothea konnte nun den Gedanken nicht ertragen, dan der Kurprinz einst Herr des ganzen Staates werden, ihre eigenen Kinder aber ohne Besitz bleiben sollten, und sie benutzte ihren bei zunehmender Kränklichkeit des Kurfürsten wachsenden Einfluß, um denselben zur Aenderung seines Testamentes in der Art zu überreden, daß er seine Länder unter alle Söhne theilte. Es ist fast unbegreiflich, wie Friedrich Wilhelm eine solche Theilung zugeben konnte, welche nicht nur dem alten Hausgesetze, sondern auch seinen eigenen Bestrebungen in Betreff der Gründung eines mächtigen Staates so ganz zuwiderlief, — aber der alte Kurfürst hatte von jeher eine geringe Meinung von den Fähigkeiten des Kurprinzen gehabt und mochte daran verzweifeln, daß dieser das von ihm begonnene Werk fortführen würde. Nun kam noch die Mißstimmung über das unehrerbietige Verhalten des Prinzen gegen die Wüttter hinzu, welches den Kurfürsten so aufbrachte, daß er denselben am liebsten ganz enterbt hätte. In den Verhandlungen mit dem Kaiser wegen des erwähnten im Jahre 1686 abgeschlossenen Bündnisses suchte Friedrich Wilhelm auch die kaiserliche Bestätigung seines Testamentes zu erhalten, der Kurprinz aber verhandelte, wie bereits erwähnt, heimlich mit Oesterreich und erklärte sich bereit, den Schwiebuser Kreis in Schlesien wieder herauszugeben, wenn der Kaiser ihn im Besitze aller brandenbnrgischen Länder schützen wollte. Um den Preis dieser Zusage ist denn wirklich die Einheit des Staates nach dem Tode des großen Kurfürsten erhalten worden. Der Tod des großen Kurfürsten. Groß und würdig, wie das Leben Friedrich Wilhelm's? war auch sein Sterben eines der erhabensten Beispiele, wie ein christlicher Fürst sterben soll. Ein bitterer Schmerz, den er im Frühjahre 1687 erlebte, der Tod seines dritten Sohnes, des blühenden Prinzen Ludwig, beugte ihn sehr darnieder, — dazu kamen körperliche Leiden; Gichtbeschwerden, welche ihn schon seit Jahren heimgesucht hatten, gingen im Frühjahre 1688 in Wassersucht über und bald nach dem Osterfeste nahm dieselbe einen lebensgefährlichen Charakter an. Als er sein Ende herannahen fühlte, bestellte er in aller Stille, um seine Gemahlin und seine Kinder nicht zu betrüben, seine letzten Angelegenheiten. Der 17. April war der Tag der gewöhnlichen Geheime-Raths-Sitzung. Er hatte die Nacht schlaflos zugebracht, doch ließ er sich am Morgen früh im Bette ankleiden und in den gewöhnlichen Rathssaal tragen, wo aus seinen Befehl der Kurprinz Friedrich und die geheimen Räthe versammelt waren. Hier redete er zunächst den Kurprinzen mit fester Stimme also an: „Ich halte dafür, es ist anjetzo das letzte Mat, daß ich diesem Rathe beiwohne ; denn die Schwachheit meines Körpers hat zu sehr überhand genom-

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 141

1888 - Berlin : Hertz
Klagen des Berliner Stadtraths; Georg Wilhelm's Tod. 141 fürst das unglückliche Land und begab sich nach Preußen (1639). Seine eigenen Kriegsleute aber bedrängten die armen Brandenburger fast eben so schwer, wie die fremden Heere. Der Stadtrath von Berlin sah sich veranlaßt, eine Beschwerde an den Kurprinzen Friedrich Wilhelm zu richten, worin es heißt: Freund und Feind hätten das Land zur Wüste gemacht. Viele Offiziere müßten unterhalten werden und lebten herrlich, ohne die Mannschaften zu halten, für welche sie Sold iu großen Summen zögen, während die Gemeinen verhungerten oder fortliefen. Vor den kurfürstlichen Reitern sei kein Stück Vieh, ja kein Mensch sicher, weshalb der Ackerbau gar nicht betrieben werden könne, alle Geschäfte und Nahrung hörten auf. Städte und Dörfer ständen wüste. Auf viele Meilen weit fände man weder Menschen noch Vieh, weder Hund noch Katze. Dennoch würden die Kriegssteuern mit Gewalt beigetrieben. Den Bürgern habe man Häuser, Aecker, Gärten, Wiesen und Weinberge genommen und den Offizieren gegeben, die von Steuern frei wären, wodurch die übrigen Bürger überlastet und genöthigt würden, zu entlaufen. Die Rathsdörfer lägen in Ascke, die Beamten, Kirchen-und Schullehrer könnten nicht besoldet werden; viele hätten sich beeilt, durch Wasser, Strang und Messer ihrem elenden Leben ein Ende zu machen, und die Uebrigen wären im Begriffe, mit Weib und Kind ihre Wohnungen zu verlassen und in das bitterste Elend zu gehen. Der Kurprinz vermochte damals solch bitterer Noth noch nicht abzuhelfen, dem Kurfürsten Georg Wilhelm aber fehlte es an der geistigen und sittlichen Kraft, um irgend welche Anstrengungen zur Abwendung der Greuel und Drangsale des unheilvollen Krieges zu machen. Mit neuer Gewalt droheten die Kriegsgefahren über die Mark hereinzubrechen, als — der Kurfürst am 20. November 1640 in Preußen starb und sein einziger Sohn, Friedrich Wilhelm, die Regierung antrat. Georg Wilhelm ist der einzige hohenzollernsche Fürst, dessen Regierung nur Trübsal über die brandeuburgisch-preußischen Lande gebracht hat. Wenn ihm auch die Schwierigkeiten der unglückseligen Zeit, in welcher er das Scepter führte, einigermaßen zur Entschuldigung dienen mögen, so ist doch unverkennbar, daß vor Allem seine eigene Schwäche und der Mangel an Erkenntniß seiner hohen Aufgabe ihn hinderte, die wichtige Rolle zu spielen, zu welcher gerade damals ein brandenburgischer Fürst berufen war. Zum Glück für unser Vaterland ließ die Vorsehung auf diesen schwachen Fürsten einen Mann folgen, dessen kräftiger Geist und Wille das Unheil der vorhergegangenen Zeiten zu tilgen wußte.

10. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 146

1888 - Berlin : Hertz
146 Friedrich Wilhelm's erste Schritte; Schwarzenberg's Tod. durch die Verträge mit dem Kaiser die Hände gebunden, denn die Truppen, besonders in den Festungen, waren vor Allem dem Kaiser vereidigt und dem Kurfürsten nur nebenher durch einen Handschlag verpflichtet. In einem Aufsätze aus seiner ersten Regierungszeit sagte Friedrich Wilhelm selbst: „Auf der einen Seite habe ich die Krone Schweden, auf der andern den Kaiser; ich sitze zwischen ihnen und erwarte, was sie mit mir anfangen, ob sie mir das Meinige lassen ober nehmen wollen," und wenn er die biblischen Geschichten liest, so will ihm bebiinfen, als sei niemals ein Fürst in einer ähnlichen Be-brängniß gewesen wie er, Weber David noch Salomo habe es jemals so schwer gehabt. Noch währte der breißigjährige Krieg fort. Es war nichts Leichtes, sich bamals für eine der fceiben friegführenben Parteien zu entscheiben, zwischen welchen das Glück fortwährenb schwankte, so daß bald die Kaiserlichen im Begriff waren, die Schweden ganz aus Deutschland zu verjagen, balb wieber die Letzteren bis vor Prag und bis an die Donau vordrangen. Mochten aber die Schweden oder die Kaiserlichen im Vortheile sein, immer waren es die Marken, welche unter den Schrecken des Krieges am meisten zu leiden hatten. Friedrich Wilhelm mußte, um sich aus dieser schlimmen Lage zu ziehen, sehr vorsichtig und planmäßig zu Werke gehen. Er sah ein, daß er vor Allem Herr in seinem eigenen Lande werden und sich wo möglich eine eigene, nur ihm gehorchenbeheeresmachtbitben müßte um sobanti den Umständen nach frei und selbststänbig hanbeln zu können. Natürlich konnte ihm bei biesem Bestreben Schwarzenberg's Einfluß nur im Wege stehen, welcher mit ausgebeizten Vollmachten Statthalter tu den Marken war. Der Kurfürst durfte jedoch den Grafen nicht plötzlich entlassen, um nicht seine Pläne baburch gleich zu verrathen und des Kaisers Verdacht zu erregen. Er schrieb daher an Schwarzenberg von Königsberg aus, um denselben zu bitten, ihm, wie seinem Großvater und Vater, die Regierungslast erleichtern zu helfen und sich mit der Statthalterschaft in den Marken ferner zu beladen. Gleichzeitig aber verbot er den Commaudauteu der Festungen Küstrin und Peitz, fernerhin kaiserliche Garnisonen aufzunehmen, und suchte sich mit den Schweden, wenn auch nicht in Frieden, doch in eine Art Waffenstillstand zu setzen. Vergeblich machte Schwarzenberg hiergegen die dringendsten Vorstellungen. Bald sollte er auch aus anberen Anzeichen erkennen, daß der Kurfürst nur feiner eigenen Ueberlegung folgte. Unter Georg Wilhelm hatte der allmächtige Minister alle an den Kurfürsten gerichtete Schreiben erbrechen dürfen, Friedrich Wilhelm dagegen verordnete, daß ihm künftig solche Briese zu eigener Eröffnung zugeschickt würden, wie er auch auf attbere Weise die Vollmachten Schwarzenberg's beschränkte. Gleich darauf ging er einen großen Schritt weiter: er befahl, die Commandanten und Offiziere der Festungen, welche bis dahin durch ihren Eid dem Kaiser verpflichtet waren, für ihn allein zu vereidigen. Nur einer der Commandanten, Oberst von Burgsdorf in Küstrin, leistete dem Befehle ohne Weiteres Folge, die übrigen Offiziere erhoben Bebenken, weil die Truppen in des Kaisers Namen geworben wären. Schwarzenberg mußte mehr und mehr erkennen, daß die Zeit feiner allmächtigen Herrschaft vorüber sei; im Aerger über alle diese Vorgänge und über die Berufung mehrerer feiner entschiedensten Gegner in bett kurfürstlichen
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