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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 187

1888 - Berlin : Hertz
Des Kurfürsten chnmches Streben. 187 meines Gottes Willen zu beschließen, und seid versichert, daß wir uns dermaleinst in der frohen Ewigkeit gewiß wiederum vereinigen werden." Am Nachmittage kamen die beiden Hosprediger aus Berlin zu dem Kranken nach Potsdam. Er empfing sie mit den Worten des Apostels: „Ich habe einen guten Kampf gekämpset, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten. Hinsort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der Herr geben wird an jenem Tage." „Allerdings," erwiderte der eine Geistliche, „sei es eine große Glückseligkeit für einen Regenten, wenn er auf seinem Sterbebette mit Hiskia sprechen könne: Gedenke doch, Herr, wie ich vor dir gewandelt habe in der Wahrheit mit vollkommenem Herzen," — der Kurfürst aber fiel ihm in die Rede und bekannte sich als einen sündigen Menschen, der seiner Schwachheit gar wohl eingedenk sei, der aber auch wisse, daß seine Sünden mit dem Blute Jesu Christi, auf besten Verdienste er einzig und allein sein Vertrauen gesetzt, ab-gewaschen wären. Am Atienbe trafen auch die übrigen kurfürstlichen Kinder und die Kur-Prinzessin aus Berlin ein: der Kranke ließ sie alle zu sich ins Gemach treten, ermahnte sie, Gott vor allen Dingen stets vor Augen zu haben und im Glau-ben zu verharren. Dann ließen sie sich auf die Kniee nieder, küßten seine Hände und empfingen seinen väterlichen Segen. Der folgende Tag verging unter geistlichen Gesprächen. Während der Andachtsübungen verfiel der Fürst in eine tiefe Ohnmacht; beim Erwachen wünschte er seine Kinder nochmals zu sehen und erholte sich in den innigsten Liebesbezeugungen gegen dieselben. Dann gedachte er nochmals der verfolgten Protestanten, die er in sein Land ausgenommen. „Ich habe," sagte er, „noch eine andere Familie, eine, die ich nach dem Gebote der Nächstenliebe angenommen, die mir aber nicht weniger thener ist, als meine natürliche Familie. Das ist die große Zahl der Flüchtlinge, deren Kirchentrümmer ich aus Frankreich gerettet und welche ich nach dem unglücklichsten kirchlichen Schiffbruche in meine Staaten, wie in einen sicheren Hasen, aufgenommen habe." Auch klagte er noch über den Mangel an Duldsamkeit, welcher noch immer zwischen den protestantischen Parteien herrsche. Die Nacht über blieb er allein und stärkte sich von Zeit zu Zeit in brünstigem Gebete. Da seine Kräfte zusehenbs abnahmen, ließ er seine tiefbetrübten Kinder zum letzten Male zu sich rufen, und als sie weinenb um ihn stauben, sagte er mit gelassener Miene: „Er käme sich ansetze nicht anders vor, als wie der Erzvater Jacob, ba er seine Kinder segnete, dann ries er: „Wann werbe ich boch bahin kommen, daß ich Gottes Angesicht schaue? Komm, Herr Jesu, ach komm, Herr Jesu, ich bin bereit!" Gott erhörte das Verlangen seiner Seele, benn schon gegen 9 Uhr besselbigen Morgens unter dem herrlichen Bekenntnisse: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt," entschlummerte er so sanft, daß er nach Neigung des Hauptes sich selbst die starren Augen zubrückte. So starb am 29. April 1688 nach 48jähriger Regierung der große Kurfürst vou Brandenburg. Wohl trägt er den Beinamen des Großen mit gutem Fug und Recht; denn er hat dem Staate, welchen er in der tiefsten Zerrüttung fand, alle die Triebe einer großen Entwickelung eingepflanzt, welche unter seinen Nachfolgern zur Reife kamen imb Preußen zu einem

2. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 61

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
- 61 — Ratgeber, insonderheit die alte Mutter (die Schwiegermutter des Kurfürsten, Mutter Friedrichs von der Pfalz, „die Heidelbergische Witwe", die am Hofe Georg Wilhelms lebte), die ist im Hause das rechte Unglück. Sie hat schon einen Sohn, den Kurfürsten von Heidelberg, um Land und Leute gebracht, und jetzt wird sie so lange fortmachen, bis sie den andern Sohn, den Kurfürsten zu Brandenburg, auch um Land und Leute gebracht hat. Dann ist es wohl ausgerichtet!" „Der Kurfürst will auch", begann Wallenstein hitzig von neuem, „unter der Hand mehr Truppen anwerben, und wenn alsdann das kaiserliche Heer gegen die Schweden zieht, im Rücken desselben Händel anfangen". Auf diese Vorwürfe ist auch wohl eine dem Kurfürsten zugegangene Warnung zurückzuführen. Als es nämlich hieß, er käme aus Preußen zurück und brächte die dort wegen des schwedisch-polnischen Krieges geworbenen Soldaten mit, wurde ihm gemeldet, daß in diesem Falle die in der Nähe von Berlin und Kölln stehenden kaiserlichen Regimenter Befehl hätten, in diese Städte einzurücken und sie zu besetzen. Der Kursürst brachte damals wirklich einige Truppen mit, 400 Mann zu Fuß und 30 Reiter, mehr als Bedeckung auf der Reife als zu andern Zwecken. Es kostete aber doch einige Mühe, Wallenstein von der Ungefährlichkeit der brandenburgifchen Politik zu überzeugen, und gelang solches auch nur durch die Beredsamkeit Schwarzenbergs, welchem der Friedländer vertraute. Man sieht aus diesem Vorgänge, wie schwierig die Stellung Georg Wilhelms war, in welcher unfreien und hilflosen Lage er sich während der Wallensteinfchen Okkupation befand. Nun kam noch der Schwede; es schien, wie Wallenstein schon lange vorher verkündigt hatte, die Mark der Schauplatz des Krieges zwischen den Kaiserlichen und den Fremden werden zu sollen. Und dabei war das Kurfürstentum geradezu wehrlos und unfähig, dem einen wie dem andern zu widerstehen. Die Festungen waren nur schwach besetzt, Truppen sehr wenige vorhanden, alle Landschaften dagegen mit kaiserlichen Regimentern belegt, die Residenzstädte selbst mangelhaft geschützt und jedem feindlichen Einmärsche offen. In dieser Zeit dachte Georg Wilhelm daran, wenigstens Berlin und Kölln besser befestigen zu lassen und erbat zu solchem Zwecke im Juli 1630 von dem sächsischen Feldmarschall von Arnim einen Ingenieur, der aber wahrscheinlich nicht gekommen ist, da größere Arbeiten in Hinsicht der Fortisikation in beiden Städten während der nächsten Jahre nicht ausgeführt wurden. Die Befestigung von Berlin und Kölln blieb vielmehr im ganzen Verlaufe des Krieges sehr mangelhaft. Nur langsam drang Gustav Adolf von Stettin aus vor. Er eroberte (1630) Pommern und Mecklenburg; nur in einigen festen Plätzen hielten sich die Kaiserlichen bis in das folgende Jahr. Im Winter von 1630 zu 31 säuberten dann die Schweden die Neumark vom Feinde, und hiermit war der Krieg wirklich auf branden-bnrgifches Gebiet hinüber gespielt. Zu Bärwalde schloß Gustav

3. Unser Vaterland - S. 568

1900 - Berlin : Bruer
— 568 — Augenblicke des Schmerzes. Bestürzung, Gram, Unwille, Verdruß zerreißen gemeinschaftlich meine Seele. Haben Sie Mitleid mit meinen: Zustande und machen Sie keinen Lärm davon; denn böse Nachrichten verbreiten sich ohnedem schnell genug. Wann werden meine Leiden enden!" . . . Und doch — in solcher Stimmung, durch die Gicht am ganzen Körper bis auf die rechte Hand gelähmt, so daß er in einer Sänfte transportiert werden mußte, von Schmerzen gequält, daß er meinte, „schwachsinnig" darüber zu werden, war König Friedrich der Große fähig, Oden zu dichten an das ungetreue Glück, an die Deutschen u. ct., eine Abhandlung über Karls Xii. Kriege zu schreiben, die Geschichte der Revolutionen Roms und Schwedens zu studieren. Ob schon manche Hiobsklage in die ferne Heimat eilt mit dem immer wiederkehrenden Gedanken, daß „der Tod süß ist im Vergleich mit einem solchen Leben", so bleibt doch über den gebrechlichen Körper der Geist und seilte Willenskraft Sieger. Wie gern hätte der König jetzt Frieden geschlossen! aber seine Feinde stellten ihm eine Streitmacht von 250 000 Mann entgegen, während er selbst nur 75 000 Mann zusammen bringen konnte, da Rußland und Oesterreich die Gefangenen nicht herausgaben. „Auf die gütige Vorsehung, mit deren weiser Führung" die ihm befreundete Herzogin von Gotha ihn getröstet, will sich Friedrich nicht verlassen. Er kann sich des Vorurteils nicht entschlagen, „daß unser Herr Gott im Kriege für die großen Massen und schwere Kavallerie ist," die Preußen jetzt nicht zu stellen vermochte. Manches Regiment hatte statt der etatsmäßigen 52 Offiziere nur noch 12, und die Pagen und Funker befreundeter Höfe, ans detten steh vielfach das Offizierkorps neu rekrutierte, war ein zweifelhafter Ersatz. Trotz des mangelhaft bestellten Heeres brach der König im August 1160 nach Schlesien auf, wo ihn die Oesterreicher erwarteten. „Sind wir glücklich," schrieb er an d'argens, „so werde ich Sie davon benachrichtigen, sind wir unglücklich, so nehme ich im Voraus von Ihnen Abschied, ja mein Lieber, die ganze Boutique geht zum Teufel!" . . . Frankreich hatte unter der vertraulich durch Voltaire ausgesprochenen Bedingung, daß Preußen Kleve abträte, Frieden geboten; aber der König hatte darauf geantwortet, er finde diese Vorschläge so unsinnig, detß er sie ins Tollhaus schickeu wolle; denn nur da sei der richtige
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