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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 440

1888 - Berlin : Hertz
440 Kirchliche Verhältnisse; die kirchliche Union. gegen, welche sich, wie die Gymnasien, zu rascher Blüthe entwickelten 3ur besseren Ausbildung der Lehrer für das höhere Schulamt wurden bei den Universitäten philologische «Seminarien errichtet. Mit gleicher Liebe und Sorgfalt wurde endlich der Unterricht der großen Masse des Volkes in Elementar- und Bürgerschulen behandelt: die vielfachen Bestrebungen berühmter deutscher Pädagogen für Verbesserung und Vereinfachung der Unterrichtsmethoden fanden bei der preußischen Schulverwaltung die einsichtigste Beachtung, und durch die in allen Provinzen vermehrten Schullehrer-Seminarien, in welchen sich das regste Leben entfaltete, wurde die Methode des Unterrichtes in den Elementargegenständen mit überraschend glänzenden Erfolgen ausgebildet. Um den Unterricht in der Volksschule allen Kindern und gerade auch den ärmsten wirklich angedeihen zu lassen, wurde der heilsame Grundsatz der allgemeinen Schnlpflichtigkeit neu eingeschärft ; jedes Kind auf dem Lande, wie in der Stadt muß vom sechsten Jahre an bis zur (Konfirmation von seinen Aeltern oder Pflegern in die Schule ge« schickt werden und keines darf confirmirt werden, wenn es nicht die nothdürf-tigsten Schulkenntniffe erworben hat. Der Ortsgeistliche führt überall als Revisor in Gemeinschaft mit einem von der Gemeinde gewählten Schulvorstande die Aufsicht über die Schule; die Superintendenten und die katholischen Erzpriester ober Schulinspectoren haben in ihren Sprengeln alle Schulen sorgfältig zu überwachen. Durch die fortgesetzte einsichtige Pflege ist es bahin gekommen, daß schon unter Friedrich Wilhelm Iii. die Einrichtungen unseres Schulwesens einen solchen Ruf in Europa erlangten, daß fast alle fremden Regierungen hohe Beamte nach Preußen schickten, um diese Einrichtungen genauer kennen zu lernen. Doch hat sich die preußische Regierung durch die erlangten Erfolge nicht etwa blenden lassen, sondern ist fortdauernd bemüht gewesen, die selbst erkannten Mängel und etwa eingeschlichene falsche Richtungen zu beseitigen, vor Allem aber die Pflege ächter Gottesfurcht mehr und mehr zur Grunblage der gefammten Volksbilbung zu machen. Kirchliche Verhältnisse; die Union. So sehr Friedrich Wilhelm's wahrhaft frommer und mtlber Sinn sich auch in der Behanblung kirchlicher Dinge bewährte, so würden doch seine späteren Regierungsjahre gerabe durch manche ärgerliche Streitigkeiten mit den kirchlichen Behörben, besonbers mit der katholischen Geistlichkeit getrübt. Wiewohl der König, ganz im Sinne und Geiste seiner Vorfahren, den Katholiken eine Rücksichtnahme zu Theil werben ließ, wie biefelben sie in feinem anberen Staate genießen, so würde doch der Frieden unter den beiben christlichen Bekenntnissen zur'tiefen Betrübniß des ebeln Regenten durch einen Streit über die sogenannten g e -mischten Ehen zwischen Protestanten und Katholiken getrübt. Es kam so weit, daß sich die Regierung gegen einige hohe katholische Geistliche zu ernsten Maßregeln veranlaßt sah. 3n der protestantischen Kirche erregten die eigenen, sehr wohlgemeinten Absichten Friedrich Wilhelm's eine Zeit lang eine gewisse Bewegung. Dem von ächt christlicher Liebe erfüllten Herzen des Königs war es von jeher ein Aergerniß gewesen, daß die Lutheraner und die Reformirten trotz ihrer Einigkeit in den wichtigsten Glaubenslehren wegen einiger dogma-

2. Für die obere Stufe - S. 37

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 37 1545- 1556 15g6- 1579- 1621- -1563 b) Konzil zu Trident. (Mifsbräuche in der katholischen Kirche werden beseitigt, Priesterseminarien eingerichtet.) c) Hader der Protestanten, besonders der Lutheraner gegen die Reformierten. (Calvin + 1564 in Genf. Prädestinations- und Abendmahlslehre; Gemeindepresbyterium und Synode.) 2. Spanien und die Niederlande. - :ö98 Philipp Ii. von Spanien, der Vorkämpfer des Katholizismus. Abfall der Niederlande. Anlässe: Inquisition, Vermehrung der Bistümer, Stolz Granvellas. -1579 1. Teil des Kampfes. Die Geusen vor dem Palaste der Statthalterin. Albas Blutthaten, Hinrichtung Egmonts; Einfälle Wilhelms von Oranien und der Geusen. Andere Statthalter, Alexander Farnese. 1579 Die Ütrechter Union der 7 nördlichen reformierten Staaten. -1609 2. Teil des Kampfes. Nach Wilhelms Ermordung führt sein Sohn Moritz den Kampf weiter bis zum Waffenstillstand. -1648 3. Teil des Kampfes. Blüte der jungen Republik: Kolonisation (Ostindien) — Handel und Gewerbthätigkeit — Kunst und Wissenschaft (Univ. Leyden, der Maler Rembrandt; — im Süden Rubens). 3. Frankreich und die Hugenottenkriege. Das erstarkte Königtum sucht Eroberungen in Italien. (4 Kriege zur Zeit Maximilians, 4 Kriege zwischen Karl V. und Franz I.) Heinrich H. besetzt die Bistümer Metz, Toul, Verdun. Franz Ii., Karl Ix., Heinrich Iii., die 3 letzten Valois. (Einflufs ihrer Mutter Katharina von Medici.)

3. Für die obere Stufe - S. 50

1892 - Berlin : Gaertner
50 Mittelalter und Neuzeit. Generaldirektoriiim zu einheitlicher Verwal tun er, Oi Kriegs- und Domänenkammern. Verpachtung der Domänen auf Zeit; Schutz der Bauernstellen; Kolonisation. (Salzburger in Ostpreufsen.) — Förderung der Industrie (einheim. Tuch), Verbot fremder Fabrikate (Seide). Erweiterung der Städte. (Wilhelm-strafse in Berlin.) Gründung von Volksschulen. (Schulzwang.) — Abneigung gegen Wissenschaft; Förderung des kirchlichen Sinnes. (Franckes Einflufs.) 2. Das Heer. Aushebung (in Kantonen) und Werbung. (80 000 Mann.) Musterregimenter in Halle (der Dessauer) und Potsdam (Riesengarde); eiserner Ladestock, Gleichschritt. Auswahl und Bildung der Offiziere. B. Verhalten nach aufsen. Fr. W., mächtig durch sein Heer, ist friedliebend, in politischen Fragen unselbständig. 1720—1721 Ende des nordischen Krieges; Vorpommern bis zur Peene preufsisch. Nachgiebigkeit gegen den Kaiser. (Grumbkow.) Das englische Heiratsprojekt wird aufge-geben, der Kronprinz heiratet Elisabeth f Christine von Braunschweig - Bevern, eine Nichte der Kaiserin. — Anerkennung der pragmatischen Sanktion. (Maria Theresia als Erbin.) Das Herzogtum Berg wird vom Kaiser gleichzeitig dem Könige und dem Pfalzgrafen versprochen. Unwille des Königs, welcher Tiirkenhilfe verweigert. Lebensweise: Jagd und Tabakskollegium. — Gichtleiden.

4. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 69

1886 - Berlin : Hertz
69 unsterbliches Lob verdient (1704). Anch nach Italien folgten die 1704 Preußen ihrem Verbündeten und gewährten dem Prinz Eugen in der glorreichen Schlacht von Turin die kräftigste Unterstützung (1706). Bei dem Siege Marlboronghs bei Ramillies wirkten 1706 Friedrichs Truppen gleichfalls tapfer mit. — Frankreich war von allen Seiten stark bedrängt, doch half ihm noch einmal die Uneinigkeit seiner Feinde, deren Bündnis zuletzt auseinanderfiel. Zu Utrecht kam 1713 (bald nach Friedrichs I Tode) ein allgemeiner 1713 Friede zu Stande, in welchem Preußen außer der nochmaligen ausdrücklichen Anerkennung der Königswürde die Abtretung des Gebiets Geldern erlangte. Auch wurde der König von Preußen als Fürst von N e u f ch a t e l und V a l e n g i n in der Schweiz anerkannt; diese Fürstentümer waren demselben von Wilhelm Iii von Oranten abgetreten worden, französische Prinzen hatten jedoch auf deren Besitz gleichfalls Ansprüche gemacht, die sie erst im Utrechter Frieden aufgaben. Heer und Miliz. Das stehende Heer galt auch Friedrich I als eine der wichtigsten Säulen seiner Macht; er brachte dasselbe bis auf 50 000 Mann. Seinem Sinn für äußeren Prunk entsprach die Errichtung verschiedener Arten prächtiger Leibgarden, alle sehr kostbar ausgerüstet und hoch besoldet. — Unter Friedrich finden wir auch schon eine Art Landwehr, die sogenannte Miliz. Die Bauern, die unverheiratet und unter 40 Jahren waren, sollte» durch Unteroffiziere in den Waffen geübt werden, um in dringenden Fällen zur inneren Verteidigung des Landes mitzuwirken. Sorge für Wissenschaft und Kunst. Auch die Pflege der geistigen Entwickelung seines Volks erschien dem ersten König von Preußen als einer der würdigsten Gegenstände seiner königlichen Fürsorge: der Sinn des neuen protestantischen Königtums sollte bald auch zu einem Mittelpunkt geistiger Regsamkeit für ganz Norddeutschland werden. Außer der Universität Halle stiftete Friedrich, besonders auf Leibuitzs Rat, noch eine andere Werkstätte geistigen Lebens, dieakademiederwissenschafteniu Berlin; ihre 1700 Aufgabe ist die Sammlung und Erweiterung der wissenschaftlichen Kenntnisse und deren Verbreitung durch faßliche Schriften, die Unterhaltung eines belebenden Briefwechsels mit dem Auslande, die Aussendung einzelner Gelehrter zu Forschungen, die Bekanntmachung von Denkwürdigkeiten, die Anstellung astronomischer Untersuchungen it. der gl. Die völlige Einrichtung der „königlich preu-

5. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 130

1886 - Berlin : Hertz
zubilden, ließ man die Rekruten, sowie sie einexerciert waren, nach Hause gehen und berief andere an ihre Stelle, und so immer weiter, so daß in kurzem schon 150 000 exercierte Leute im Lande waren. Auch sonst wurden alle Ausrüstungen insgeheim eifrig betrieben. Der Haß gegen Napoleons Gewaltherrschaft, durch begeisterte Männer lebhaft angefacht, nahm täglich überhand; derselbe führte auch zur Gründung des sogenannten Tugendbundes, welcher zum besonderen Zweck hatte, die Selbstsucht in allen öffentlichen Verhältnissen zu bekämpfen, die edleren, sittlichen Gefühle in der Nation zu beleben und dadurch die Befreiung zu befördern. Der Verein erhielt die Bestätigung des Königs und trug viel zur Verbreitung einer männlicheren Stimmung in den Gemütern bei; der Geist desselben wirkte fort, selbst nachdem der Bund auf Napoleons Befehl aufgehoben worden (1810). Steins Vertreibung; Hardenberg. Der Minister von / Stein wurde leider feinem heilsamen Wirken nur zu bald entrissen. Ein aufgefangener Brief desselben erregte Napoleons Zorn in so hohem Grade, daß Stein selbst es für vorteilhaft hielt, fein Amt aufzugeben. Der König entließ ihn mit den ehrenvollsten Beweisen seiner Anerkennung (Januar 1809), Bonaparte aber verfolgte ihn mit einer förmlichen Achtserklärung, weshalb der hochverdiente Mann erst nach Österreich, dann nach Rußland flüchtete, von wo er fort-fuhr, nach Kräften für Preußens Wiedererhebung zu wirken. Sein Nachfolger wurde der Minister von Haddenberg, der sich bereits als ein verständiger, gewandter und edel denkender (Staatsmann bewährt hatte. Der König übertrug ihm die Leitung der Geschäfte als erster Minister mit demtitel eines Staatskanzlers. Seine Verwaltung hielt zuerst au den Grundsätzen des Freiherrn von Stein fest. Er setzte dessen Bemühungen für die Verbesserung der Lage des Bauernstandes fort, wandte der Ordnung und Verbesserung der Finanzen des Staats seine besondere Aufmerksamkeit zu und beförderte durch die Einführung der Gewerbefreiheit ;10 (2. November 1810) den Wetteifer und die Vervollkommnung im Gewerbebetrieb, wiewohl durch Aufhebung aller Schranken später auch die Überfüllung, Verarmung und Zuchtlosigkeit im Handwerkerstand herbeigeführt wurde. — Durch ein Edikt vom Jahre 1812 wurde dielage-der Judeu-im preußischen Staat wesentlich erleichtert. Auch für die Bildung des Volks wurde in jenen schweren ( / S /? lf s f y , Iaj. Ijaayl

6. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 75

1886 - Berlin : Hertz
75 sehr strenge Kriegszucht eingeführt, beim Exerzieren viel Prügel ausgeteilt und jedes Vergehen sehr hart, besonders mit den grausamen Spießruten bestraft. Dem König war viel an der Ausbildung eines tüchtigen Offiziercorps gelegen; er ließ die Offiziere nicht mehr von den Obersten aussuchen, sondern er selbst stellte sie an, nachdem sie eine strenge Prüfungszeit durchgemacht. Er suchte unter ihnen besonders auch das Gefühl der Standesehre hervorzurufen, welches seitdem die preußische Armee auszeichnet; ebenso war er bemüht, unter den Soldaten einen ernsten religiösen Sinn und die notwendigste Bildung zu befördern. Die Staatsverwaltung unter Friedrich Wilhelm. So sehr auch das Soldatenwesen des Königs Lieblingsneigung war, so hat er doch darüber keine der übrigen wichtigen Pflichten eines gewissenhaften Regenten versäumt: vielmehr führte er in jeder Beziehung ein redlich landesväterliches Regiment und legte in vielen Dingen den Grund zu heilsamen neuen Staatseinrichtungen. Um der ganzen Verwaltung einen besseren geregelten Gang und mehr Einheit zu geben, setzte er eine obere Staatsbehörde „das General-Ober-Finanz-Kriegs- und Domänendirektorium" oder kurzweg „Generaldirektorium" ein, in den einzelnen Provinzen aber sogenannte „Kriegs- und Domänenkammern". Behufs der Verbesserung der Finanzen suchte er vor allen Dingen die Einnahmen der königlichen Domänen zu erhöhen. Ferner war er für die Hebung des Wohlstandes der Landleute eifrig bemüht, und schaffte alle unnützen Belästigungen derselben, den häufigen Vorspann und dergleichen ab. „Ich will nicht," schrieb er, „daß die Herren Räte in den Provinzen mit meiner Bauern Pferden spazieren fahren." Um die wüst und unbebaut liegenden Äcker in Preußen wieder zur Blüte zu bringen, zog er Kolonisten unter den günstigsten Bedingungen dahin. Eine besonders gute Gelegenheit hierzu gab der Schutz, den er den wegen ihres evangelischen Glaubens verfolgten Salzburgern angedeihen ließ. Bis auf 15 000 an der Zahl siedelten sie sich in Sitthauen, um Memel, Tilsit, Gumbinnen an, wo ihnen Äcker und Wiesen überlassen, auch das nötige Vieh und Gerät gegeben, Kirchen und Schulen errichtet wurden. So erhob sich an den Grenzen des Reichs eine neue Schöpfung deutscher Kultur. Der Ausbau der Städte lag dem König ebenso am Herzen, besonders die Verschönerung der Hauptstadt, wo er die reichen Ein-

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 185

1883 - Berlin : Hofmann
185 Herzen feind. In Minden hrte er die Verteidigung eines Angeklagten und rief, da der Advokat geendet: Der Kerl hat recht!" Nun aber trat der Advokat der andern Partei auf und sprach nicht minder geschickt. Der Kerl hat auch recht!" rief der König rgerlich und wandte den Rechtsverdrehern" den Nucken. Ein hohes Verdienst erwarb sich der König um die Volksbildung, so da er als Vater des blhenden preuischen Volksschulwesens gelten kann. Er wollte, da jeder Unterthan in der Religion, im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet werde und hielt die Bildung des ganzen Volkes bis zum letzten Bauern fr viel wich-tiger als die gelehrte Bildung einzelner. berall lie er Schulen anlegen und befahl den Eltern, ihre Kinder vom 5.12. Jahre hinein zu schicken. . Sein Heer hielt er fr den Grundpfeiler der Staatsmacht und brachte es von 48 000 auf 84 000 Mann. Die Soldaten nannte er seine lieben blauen Kinder" und widmete ihnen vterliche Frsorge. Sie wurden aus dem ganzen Lande angeworben, wozu jeder Werber seinen bestimmten Bezirk angewiesen bekam. Die ltesten Shne waren vom Heerdienst befreit. Doch das eigene Land lieferte nicht genug Rekruten, so wurden denn die benachbarten Staaten mit zu Hilfe genommen. Be-sonders eifrig wurde Jagd auf lange Kerls" gemacht, denn fr diese hatte der König eine wahre Leidenschaft. Sein Leibregiment in Potsdam bestand aus lauter Riesen. Ein Deutscher, der sich in Paris als Riese fr Geld sehen lie, konnte erst als 4. Mann eingestellt werden. Durch Geld, gute Worte, List und Gewalt waren sie aus allen Lndern zusammengeholt, in langer Mnch ward aus Rom mit viel Gefahr und Kosten entfhrt. Peter der Groe von Rußland hatte den König mit 150 baumlangen Rekruten erfreut. Das Leibregimeut kostete dem Könige ein Heidengeld. Den Soldaten gab er hohen Sold, erzeigte ihnen allerlei Begnstigungen und stiftete gern eintrgliche Heiraten fr sie. Alle militrischen Verbesse-rungen wurden zuerst in diesem Regiments probiert, so da es die Muster-schule fr die ganze Armee war. Der treueste Gehilfe des Knigs in mili-tarifchen Dingen war der Fürst Leopold von Dessau, der alte Dessauer genannt. Er fhrte eiserne Ladestcke statt der hlzernen, den Gleichschritt und das gleichzeitige Feuern ein. Doch ehe es so weit kam, da auf ein Kommandowort die ganze Schar wie ein Mann stand, lud und scho, also eine vollkommene Einheit in der Vielheit darstellte, setzte es weidliche Pffe und Schlge mit dem Korporal-stocke; denn die Zucht war eisern streng. Die grausamste Strafe war das Spierutenlaufen. Der König war bemht, die Bildung und Tchtig-keit der Offiziere und ihr Standes-Ehrgefhl zu heben. Leider gestattete sich ihr bermut allerlei Willkr gegen Brger und Bauern. 4. Seine Kriege und sein Ende. Das vortreffliche Heer hat nur selten Gelegenheit gehabt, seine Tchtigkeit zu bewhren. In dem nor-dischen Kriege besetzte Friedrich Wilhelm Stettin, nahm die Inseln Usedom, Wollin und Rgen und eroberte Stralsund. Im Friede:: mit Schweden

8. Geschichts-Tabellen - S. 46

1893 - Berlin : Gaertner
46 Mittelalter und Neuzeit. 1720 1740 1740 1740 (Seide). Erweiterung der Städte. (Wilhelm-strafse in Berlin.) Gründung von Volksschulen. (Schulzwang) — Abneigung gegen Wissenschaft; Förderung des kirchlichen Sinnes. (Franckes Einflufs.) 2. Das Heer. Aushebung (in Kantonen) und Werbung. (80 000 Mann.) Musterregimenter in Halle (der Dessauer) und Potsdam (Riesengarde); eiserner Ladestock, Gleichschritt. Auswahl und Bildung der Offiziere. B. Verhalten nach aufsen. Fr. W., mächtig durch sein Heer, ist friedliebend, in politischen Fragen unselbständig. -1721 Ende des nordischen Krieges; Vorpommern bis zur Peene preufsisch. Nachgiebigkeit gegen den Kaiser. (Grumbkow.) Der englische Heiratsplan wird aufgegeben, der Kronprinz heiratet Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern, eine Nichte der Kaiserin. — Anerkennung der pragmatischen Sanktion. (Maria Theresia als Erbin.) Das Herzogtum Berg wird vom Kaiser gleichzeitig dem Könige und dem Pfalzgrafen versprochen. Unwille des Königs, welcher Törkenhilfe verweigert. Lebensweise: Jagd und Tabakskollegium. — Gichtleiden. -1786 Friedrich Ii. der Große. (Geb. 24. Januar 1712; Fluchtversuch 1730; Küstrin, Neu-Ruppin, Rheinsberg.) -1763 Kriegerische Hälfte der Regierung. a) Die erste Kriegszeit. -1742 Der 1. schlesische Krieg. — Anlafs: Ansprüche auf die schlesischen Herzogtümer nach Karls Vi. Tode.

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 217

1888 - Berlin : Hertz
Friedrich Wilhelm's Iugenvjahre und Regierungsantritt. 217 feiten blieben auf den bloßen natürlichen Menschenverstand beschränkt, Lust und Liebe zu den Wissenschaften, Geschmack für Kunst und feinere Bildung blieben ihm fremd; seine Sitten befestigten sich immer mehr tu roher Derbbeit und seine heftigen Leidenschaften brachen oft in dem gewaltsamsten Ungestüme aus. In Rede und Haltung trat bei ihm frühzeitig eine kräftige Geradheit, eine Abneigung gegen allen Zwang hervor.; seine Thätigkeit, der Wissenschaft abhold, richtete sich bald nur auf das, was er für unmittelbar nützlich hielt.^ Dabei hatte der Prinz aber frühzeitig eine einfache, strenge Religiosität und einen rechtschaffenen Sinn, der zwar von Leidenschaft hier und da überfluthet wurde, doch sich immer geltend machte. Seine Neigung ging frühzeitig auf Soldatenwesen und auf Geld. Die noch vorhandenen Rechnungen über des Prinzen Taschengeld zeigen, wie sparsam er war, außer für seine Compagnie Cadetten. Der Vater hatte ihm nämlich gestattet, eine solche aus adeligen Knaben seines Alters zu bilden; sie hatten ihre besondere Uniform, wurden an bestimmten Tagen geübt und brachten es bald zu großer Fertigkeit in den Waffen. Dieses Soldatenwesen war dem Prinzen die liebste Beschäftigung, er faßte eine wahre Leidenschaft für die kleine Truppenschaar und war immer unermüdet, sie zu exercireu und herauszuputzen. Während er nur sehr oberflächliche wissenschaftliche Kenntnisse erhielt, selbst die Muttersprache und das Französische weder gut sprach noch schrieb, war er in Leibesübungen, im Reiten und vorzüglich in Allem, was zur Hebung der Truppen gehörte, sehr fest. Als er sechszehn Jahre geworden, bildete er sich halb ohne Wissen des Vaters ein besonderes Bataillon zu Wusterhausen, zusammengesetzt aus geschickten Offizieren und ansehnlichen Leuten, und kümmerte sich sehr genau um alle Einzelheiten der Bekleidung, Bewaffnung und Uebung. Eine besondere Liebhaberei für lange Soldaten hatte er schon als Knabe, und der Fürst Leovold von Dessau half ihm heimlich solche herbeischaffen. In den späteren Jugendjahren nahm der Kronprinz Theil an den Sitzungen des Geheimen Rathes, auch durch Reisen sollte seine Ausbildung gefördert werden, aber das Interessanteste war ihm hierbei das Feldlager Mart-borongh's, aus welchem er vielfachen Stoff zu neuen militärischen Exercitien zurückbrachte. Friedrich Wilhelm's Regierungsantritt und sein Streben. Bei solcher Eigenthümlichkeit Friedrich Wilhelm's war zu erwarten, daß seine Regierungsweise eine ganz andere sein würde, als die seines Vaters; gleich nach Friedrich's Tode trat klar hervor, wie es sein Nachfolger zu halten gedachte. Nachdem er am Todbette seines Vaters seinem Thränenstrome freien Lauf gelassen, schritt er rasch durch die int Vorsaale wartenden Hofleute in sein Zimmer, ließ sich sofort die zahlreiche Liste der Hofbeamten vorlegen und strich aus derselben alle Kammerjunker, Hofjunker, Ceremonienmeister, überhaupt den größten Theil des gesammten glänzenden Hofstaates; diejenigen, welche er beibehielt, wurden auf geringere Besoldung gesetzt. Die Zeit des prunkenden Hoflebens war vorüber. Nur noch einmal sollte dasselbe sich in altem Glanze zeigen, die Leichenfeier Friedrich's I. wurde dessen eigenen Nei-gungen gemäß mit aller Pracht und Herrlichkeit begangen. Kaum aber war dieselbe beendigt, so legte der neue König Friedrich Wilbelm I. militärische

10. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 437

1888 - Berlin : Hertz
Das preußische Heer; Provinzialstände. 437 gehalten werden. Nur im Falle der äußersten Noth soll zur Vertheidigung im Juueru des Landes der Landsturm aufgerufen werden, welcher alle dienstfähigen Männer bis zum 60. Lebensjahre umfaßt, aber nicht regelmäßig bewaffnet ist. Was die preußische Armee aber vor anderen auszeichnet, ist der Geist der Ehre und wirklicher geistiger und sittlicher Zucht, welcher in derselben gepflegt wird. Offiziere sollen, ohne Rücksicht auf Geburt und Stand, nur diejenigen werden, welche neben praktischer Dienstkenntniß auch eine gewisse geistige und wissenschaftliche Bildung nachgewiesen haben und gegen deren sittliche Führung kein Bedenken vorliegt; auch für die gewöhnlichen Soldaten aber ist das Heer eine Pflanzstätte guter Gewöhnung und Ausbildung. Ueberall ist dafür gesorgt, daß die maugelhaften Kenntnisse derselben ergänzt werden, und für Viele, die in der Kindheit vernachlässigt worden sind, werden erst die Dienstjahre eine Zeit rechter geistiger Erweckuug und wenigstens nothdürstiger Bildung. Mit Recht steht daher das preußische Heer nicht nur wegen seiner Schlagfertigkeit und trefflichen Waffenübung, sondern auch wegen seines würdigen Geistes allgemein geachtet da und hat neuerdings in schweren Zeiten diese hohe Achtung gerechtfertigt. Die Provinzialstände. Während nun der Ausbau der preußischen Staatseinrichtungen nach allen Seiten hin eifrig betrieben wurde, sollte auch dem lebhaften Wutische derjenigen Genüge geschehen, welche mit Stein die Betheiligung des Volkes selbst an den öffentlichen Angelegenheiten erstrebt hatten. Schon von Wien aus erließ Friedrich Wilhelm (am 22. Mat 1815), wahrscheinlich auf den Rath Stein's, eiue Verordnung über die zu bildende Repräsentation des Volkes. Der König sagte darin: „Die Geschichte des preußischen Staates zeigt zwar, daß der wohlthätige Zustand bürgerlicher Freiheit und die Dauer einer gerechten, auf Ordnung gegründeten Verwaltung in den Eigenschaften der Regenten und in ihrer Eintracht mit dem Volke bisher diejenige Sicherheit fanden, die sich bei der Unvollkommenheit und dem Unbestande menschlicher Einrichtungen erreichen läßt. Damit sie jedoch fester begründet, die preußische Nation ein Pfand Unsers Vertrauens und die Nachkommenschaft die Grundsätze, nach welchen Unsere Vorfahren und Wir selbst die Regierung Unsers Reiches mit ernstlicher Vorsorge für das Glück Unserer Unterthanen geführt haben, treu überliefert und vermittelst einer Urkunde, als Verfassung des preußischen Reiches dauerhaft bewahrt werden, haben Wir Nachstehendes beschlossen: 1. Es soll eine Repräsentation des Volkes gebildet werden. 2. Zu diesem Zwecke sind a) die Provinzialstände da, wo sie mit mehr oder minder Wirksamkeit noch vorhanden sind, herzustellen und dem Bedürfniß der Zeit gemäß einzurichten; b) wo gegenwärtig keine Provinzialstände vorhanden sind, solche anzuordnen. 3. Aus den Provinzialständen wird die Versammlung der Landesrepräsentanten gewählt, die in Berlin ihren Sitz haben soll. 4. Die Wirksamkeit der Landesrepräsentanten erstreckt sich auf die Berathung über alle Gegenstände der Gesetzgebung, welche die persönlichen und Eigenthumsrechte der Staatsbürger mit Einschluß der Besteuerung betreffen."
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