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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 177

1888 - Berlin : Hertz
Seehandel. 177 Matrosen geworben, Werften angelegt, Waarenlager und Baracken für die Seeleute erbaut. Um den Seehandel zu befördern, wurde in Königsberg eine besondere Handelsgesellschaft mit großen Rechten gegründet und dieselbe aufgemuntert, Schiffe nach der afrikanischen Küste zu senden, um mit Gold und Elfenbein zu handeln und an dem damals noch von allen Nationen betriebenen Sklavenhandel Theil zu nehmen. Der Kurfürst schickte sogar einen holländischen Schiffscapitän nach Guinea, welcher dort mit einigen Negerhäuptlingen einen Vertrag schloß, worin der Kurfürst als ihr Oberhaupt anerkannt und ihm versprochen wurde, daß sie nur mit brandenburgischen Schiffen Handel treiben und die Erbauung eines Forts auf ihrem Gebiet gestatten wollten. Nun errichtete Friedrich Wilhelm eine afrikanische Handelsgesellschaft und schickte den Major von Gröben mit zwei bewaffneten Schiffen und einer Compagnie Soldaten nach Afrika. Gröben Pflanzte an der Goldküste die bran-denburgifche Fahne auf, kaufte ein Dorf in der Nähe, baute das Fort Groß-Friedrichsburg, welches er mit zwanzig Kanonen und einer Garnison besetzte, und kehrte mit einem Schiffe zurück, während das andere mit Sklaven zum Verkauf nach Amerika ging. Im folgenden Jahre unterwarfen sich noch mehrere andere Häuptlinge, und es wurden noch zwei kleine Forts errichtet. Eine Gesandtschaft der Negerfürsten kam sogar nach Berlin, erneuerte den geschlossenen Vertrag, erkannte des Kurfürsten Oberherrlichkeit an und wurde reich beschenkt entlassen. Später erwarb Friedrich Wilhelm noch eine Insel am Senegal und ließ auch da ein Fort erbauen. Nach und nach aber wurde die Eisersucht der holländischen Kaufleute gegen die preußische Handelsgesellschaft rege. Die Holländer riefen alle ihre Matrosen aus dem Dienste des Kurfürsten ab und fügten seiner Marine alle erdenkliche Beeinträchtigung zu. Mehrere brandenburgische Schiffe wurden weggenommen, und die Holländer bemächtigten sich sogar einiger kurfürstlichen Forts in Afrika. Mit Mühe wurde der offene Streit verhindert, seitdem aber konnte die preußische Handelsgesellschaft zu keinem rechten Gedeihen mehr kommen. Der Kurfürst übernahm später den Handel auf eigene Rechnung, vermochte denselben aber auch nicht in Flor zu bringen. Was seinem Eifer nicht gelang, mußte unter seinen Nachfolgern, welche dem Seewesen nicht dieselbe Theilnahme widmeten, noch mehr in Verfall gerathen. Sowohl die afrikanische Handelsgesellschaft wie die Colonien wurden bald wieder ganz aufgehoben, und so sind seine Bemühungen für das Seewesen Preußens ziemlich fruchtlos gewesen. Dieselben bleiben jedoch ein denkwürdiger Beweis von der Großartigkeit seines Strebens für die allseitige Größe des brandenburgischen Vaterlandes. Die Steuern und die Stände. Das Ziel, welches Friedrich Wilhelm verfolgte und zu dessen Erreichung er wichtige Schritte that, die Erhebung seines Staates in die Reihe der Großmächte, war natürlich nicht ohne den Aufwand großer Geldmittel zu erreichen. Die Bemühungen für die Marine, wie die fast unaufhörliche Kriegführung, der großartige Hofstaat und die glänzenden Gesandtschaften, dies Alles erforderte größere Ausgaben, als sie früher jemals stattgefunden hatten. Friedrich Wilhelm sah bis an sein Ende als Hauptbedingung der fürstlichen Macht jederzeit das stehende Heer an; zwar hatte er während der Friedenszeit sein vorher 40,000 Mann starkes Hahn, preuh. Gesch. 20. Aufl. 12

2. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 35

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 35 — 14. Fremdes Kriegsoolk im Lande. (1620.) Das erste und zwar recht unwillkommene Zeichen von der in Böhmen (1618) entfesselten Kriegsfurie erhielt unser Land in dem Erscheinen des Weimarischen Corps. Der Kurfürst Georg Wilhelm wollte neutral bleiben. Trotzdem wurde einem Regimente des Herzogs Wilhelm von Weimar, das in den reformierten Niederlanden für Friedrichs V. Sache geworben war, erlaubt, durch die Mark nach der Lausitz zu marschieren; diese gehörte zu Böhmen. Die Soldaten sollten ihre Bedürfnisse überall bezahlen, hielten aber die schlechteste Mannszucht. Sie plünderten viele Ortschaften rein aus und trieben mit den geraubten Sachen auf dem Marsche einen förmlichen Handel. Endlich hatten sie die Grenze passiert und kamen vor Lübben an. Diese lausitzische Stadt verwehrte aber den Hilfstruppen des eigenen Königs die Aufnahme und zwang sie, vor den Thoren zu kampieren. Da zerschlugen sie die 300 Vorspannwagen, die man ihnen aus der Mark zum Transporte ihrer Bagage mitgegeben, und unterhielten mit dem Holze die Biwakseuer. Kaum sah man sich von dieser wilden Horde erlöst, so wurde die nahe Ankunft eines neuen Schwarmes gemeldet. Oberst Andreas Grey hatte im Ansange des Jahres 1620 für Friedrich, welcher der Schwiegersohn des englischen Königs Jakob war, in England ein Hilsscorps von ungefähr 3000 Mann zusammengebracht. 400 adlige Abenteurer und 61 Offiziere bildeten die besseren Elemente dieses Heeres; sonst waren hier die schlimmsten Gesellen vereinigt. Man erzählte, daß Grey die meisten aus den Gefängnissen aufgelesen hätte. Kein Wunder, daß ihnen der ärgste Rus vorausging und jeder sie gern von seinen Grenzen ferngehalten hätte. Zndem war ihr cal-vinistisches Bekenntnis den Lutheranern Nord-Deutschlands ein Greuel. Widrige Winde hielten die Schar eine geraume Zeit auf dem Meere zurück. Der lange Aufenthalt in den Fahrzeugen, wo der knappe Raum den vielen Menschen kaum eine Bewegung verstattete, und die schmale und schlechte Schissskost bewirkten, daß bald eine seuchenartige Krankheit unter ihnen ausbrach, die sie mit auf deutschen Boden brachten. Für die ausgestandenen Entbehrungen entschädigten sie sich in den reichen Quartieren der Elbniederung und hausten dort in Üppigkeit und Schwelgerei. Dadurch aber nahm die Krankheit nur zu; viele erlagen ihr auf dem Marsche und wurden in den Wäldern begraben. In der Mark waren nachher allein 60 Wagen zum Transporte der Kranken erforderlich. Die Soldaten trugen die Krankheit in die Quartiere. Das Volk, dem sie bis dahin unbekannt gewesen war, lernte sie wegen ihres meist tödlichen Ausganges bald fürchten und nannte sie die Pest. Kaum waren die englischen Schiffe in der Elbmündung vor Anker gegangen, so boten auch schon die Herzöge von Mecklenburg 3*
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